[go: up one dir, main page]

DE617142C - Schutzschaltung mit Erdschlussrelais fuer geloeschte Netze mit Ringen oder Maschen - Google Patents

Schutzschaltung mit Erdschlussrelais fuer geloeschte Netze mit Ringen oder Maschen

Info

Publication number
DE617142C
DE617142C DED62839D DED0062839D DE617142C DE 617142 C DE617142 C DE 617142C DE D62839 D DED62839 D DE D62839D DE D0062839 D DED0062839 D DE D0062839D DE 617142 C DE617142 C DE 617142C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
earth fault
current
relay
relays
ring
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DED62839D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
WALTER DYES DIPL ING
Original Assignee
WALTER DYES DIPL ING
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by WALTER DYES DIPL ING filed Critical WALTER DYES DIPL ING
Priority to DED62839D priority Critical patent/DE617142C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE617142C publication Critical patent/DE617142C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02HEMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
    • H02H7/00Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions
    • H02H7/26Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured
    • H02H7/267Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured for parallel lines and wires

Landscapes

  • Emergency Protection Circuit Devices (AREA)

Description

In Hochspannungsnetzen, welche mit Einrichtungen für die Löschung des Erdschlußstromes ausgerüstet sind, werden zur Ermittelung der Erdschlußstelle vielfach wattmetrische Relais verwandt, welche unter dem Einfluß der Nullpunktspannung und des Reststromes stehen. Der Reststrom ist dabei die mit der Nullpunktspannung in Phase liegende Komponente der Erdschluß- und der Löschströme, und seine Größe hängt im wesentlichen von den Verlusten in den Erdschlußlöschern sowie von der Abteilung und den Glimmverlusten im Netz ab. Er hat in bezug auf die Nullpunktspannung die Stellung eines Wirkstromes. Es ist bekannt, daß dieser Wirkstrom, der in völlig gelöschten Netzen allein durch den Erdschluß geht, von allen Seiten dem Erdschluß zufließt und in seiner Nähe am größten ist. Demzufolge werden die in den von einer Station abgehenden Leitungen- prüfenden Erdschlußrelais so geschaltet, daß sie ansprechen, wenn der Reststrom in ihre Leitung hineinfließt. Die Ansprechzeit kann dabei stromabhängig oder stromunabhängig gemacht werden.
Die gleiche Schaltung wird nun auch in Ringnetzen verwandt. Der Reststrom verteilt sich ja auf beide Seiten des Ringes, und diese Teilströme wachsen wieder mit der Annäherung an die Erdschlußstelle; die Grundlagen für das selektive Ansprechen von solchen Erdschlußrelais sind also auch hier gegeben. Man verzichtet vielfach auf eine selektive selbsttätige Abschaltung der Erdschlußstelle und begnügt sich mit der selektiven Anzeige durch die Erdschlußrelais.
Diese Schutzschaltung versagt nun in Ringnetzen, sobald die für die Erdschluß- und Löschströme als Unsymmetrieströme in Frage kommenden Ohmschen Widerstände in den Schleifen Phase-Erde anders im Ring verteilt sind als die entsprechenden induktiven Widerstände. Auch die rein induktiven bzw. rein kapazitiven Komponenten der Lösch- und Erdschlußströme gehen nämlich über den Ring und verteilen sich auf seine beiden Seiten, aber ihre Teilströme liegen dann nicht mehr in Phase miteinander. Diese Aufteilung in nicht miteinander in Phase liegende Teilströme erscheint immer, wenn ein Wechselstrom sich auf parallel geschaltete Widerstände verteilt, deren Impedanzen, vektoriell genommen, nicht gleichphasig sind, und sie ist insofern bekannt. Im erdgeschlossenen Ring mit ungleich verteilten Widerständen bedeutet dies aber, daß störende Stromkomponenten im Ring entstehen, deren Phase senkrecht zu der Phasenlage der reinen Erdschluß- und Löschströme ist. Diese störenden Stromkomponenten sind damit auch in Phase mit den Restströmen; sie wirken mit ihnen zusammen auf die Erdschlußrelais ein und können deren Angaben unbrauchbar machen.
Betrachten wir nun die rein kapazitiven bzw. rein induktiven Erdschluß- und Löschspulenströme für sich, so läßt sich leicht
zeigen, daß man die Löschspulen als Erzeuger und-die-Kapazitäten.. (Leitungen) ^aIs Verbraucher dieser störenden -Stromkomponenten auffassen "kann. Nach einem allgemeinen Satz ist unter diesen Umständen die zu den reinen kapazitiven Erdschluß- und induktiven Löschströmen senkrecht stehende, die Wirkung der Erdschlußrelais störende Stromkomponente überall im Ring sich selbst ίο gleich, und zwar bildet sie einen geschlossenen Kreisstrom im Ring herum. Da der Erdschluß selbst im völlig gelöschten Netz keine reinen Erdschluß- und Löschspulenströme führt, ist seine Lage dabei ganz gleichgültig; die Größe der störenden Stromkomponente ist also auch unabhängig von der Lage der Erdschlußstelle.
Diese Erkenntnisse sind neu. Sie ermöglichen es, den Einfluß dieser störenden Stromkomponente auszuschalten.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung ist zunächst noch in Abb. ι ein einfaches Ringnetz schematisch gezeichnet und in Abb. 2 das Vektorendiagramm dazu aufgestellt. Das Diagramm dient gleichzeitig dazu, die Konstanz der kreisförmig fließenden störenden Stromkomponente beim Auftreten eines Erdschlusses zu zeigen.
In Abb. ι bedeutet 1 ein sehr großes Netz, das durch seine Kapazität dargestellt ist. Dies Netz steht über eine Freileitung 2 und über ein Kabel 3 mit seiner Löschspule 4 in Verbindung. An dem Netz entsteht nun der Erdschluß 5. Die Ladeströme von Freileitung 2 und Kabel 3 sollen verhältnismäßig so unbedeutend sein, daß von ihnen abgesehen werden kann, 6 bis 9 sind vier Erdschlußrelais, welche nach üblicher Schaltung ansprechen, wenn ein ausreichender Teil des Reststromes durch sie in das Kabel bzw. die Freileitung hinein abgeht.
Im Diagramm (Abb. 2) ist dann der Vektor ιό die Nullpunktspannung. Die Löschspule4 liefert unter ihrer Einwirkung den Strom Vektor 11 in das Netz 1, das diesen Strom als Erdschlußladestrom Vektor 12 aufnimmt (verbraucht). Die Vektoren 11 und 12, die eigentlich aufeinanderfallen, sind der Erkennbarkeit halber nebeneinander gezejchnet worden. Außerdem fließt von der Spule 4 aus der Reststrom Vektor 13 zu der Erdschlußsteile hin. Er ist stark übertrieben gezeichnet. Der vom-Netz 1 ausgehende Betrag an Reststrom (Ableitung und Glimmen) braucht bei 55. diesem Beispiel nicht betrachtet zu werden. In dem aus den Leitungen 2 und 3 gebildeten Ring zerfällt der Reststepm 13 in die Reststromteile 14 in der Freileitung 2 und 15 in dem Kabel 3. Die mit der Nullpunktspannung 6o, in Phase befindlichen Komponenten 16 und 17 dieser Reststromteile wirken auf die Relais 6 bis 9 (Abb. 1), so daß nur die Relais 6 und 7, an sich ansprechen und·.damit in bekannter Weise auf die Erdschlußstelle selektiv hinweisen müßten. 6g
Es geht nun aber auch der Löschstrom 11 über den Ring und teilt sich dort in die Teilströme 18 in der Freileitung 2 und 19 im Kabel 3. Die störenden Stromkomponenten dieser Teilströme in Richtung der Nullpunktspannung sind die Vektoren 20 und 21, welche demgemäß auch in den Erdschlußrelais zur Wirkung kommen. Diese beiden Vektoren sind entgegengesetzt gleich, und daraus, daß :der in der Freileitung positiv zählt, also der Strom die Richtung von der Spule zum Netz hat, der im Kabel dagegen negativ, der Strom also in Richtung vom Netz zur Spule fließt, folgt, daß sie einen Kreisstrom bilden. Die Größe dieses Kreisstromes läßt1 sich praktisch durch entsprechende Berechnung oder Messung feststellen. Durch Addition ergibt sich, daß in den Relais 6 und 9 der Vektor 22 (= V. 16 -\- V. 20) und in den Relais 7 und 8 der Vektor 23 (=V. 17 + V. 21) zur Geltung 8g kommt. Unter Berücksichtigung der Str'omrichtung ergibt sich weiter, daß nur die Relais 6 und 8 ansprechen. Die Relais weisen also nicht mehr selektiv auf die Erdschlußstelle hin.
Erfindungsgemäß wird nun der störende Einfluß des Kreisstromes durch Maßnahmen an den E,rdschlußrelais und an ihrer Schaltung ausgemerzt, so daß trotz Vorhandenseins des Kreisstromes die selektiv richtige Erkennung der Erdschlußstelle möglich ist. Genau das Entsprechende wie oben gilt natürlich auch, wenn nicht nur wie in diesem Beispiel der Löschstrom, sondern auch ein größerer oder_ geringerer Teil des Erdschlußstromes oder* nur der Erdschlußstrom über den Ring geht. Auch für Ringe, deren Teile selbe» Erdschlußstrom aufnehmen, gelten entsprechende Überlegungen. Letzteres wird klar, wenn man bedenkt,-daß z. B. ein Kabel, wenn man es in dem erwähnten Sinne als Verbraucher des von den Löschspulen gelieferten Stromes ansieht, nichts anderes als eine gleichmäßig verteilte Verbrauchsbelastung darstellt.
In einem mehrfach vermaschten Netze kann die Erfindung genau ebenso Anwendung finden.. Jede Masche hat ihren ihr eigentümlichen Kreisstrom, welcher sich aber in gemeinsamen Netzteilen mit dem Kreisstrom anderer Maschen überlagern kann. Die resultierenden störenden Ströme sind daher für jedes zwischen zwei Knoten liegende Netzstück verschieden, längs dieses Netzstückes jedoch konstant; sie müssen durch ein Überlagerungsverfahren errechnet oder sie müssen gemessen werden. Stichleitungen und an-
schließende, mit dem vermaschten Teil nicht nochmals verbundene Netzteile bedeuten für eine Masche bei diesen Berechnungen nur konzentrierte Kapazitäten.
Im allgemeinen übertrifft die kreisförmig fließende Komponente bei weitem die Komponente des Reststromes, da ja auch der Erdschluß- bzw. Löschstrom den Reststrom weit übertrifft. Es bekommen dann also in einem
ίο Ring ζ. B. nur die Relais ein Drehmoment zum Ansprechen, welche in der im Uhrzeigersinne von ihrer Station ausgehenden Leitung prüfen, während alle Relais der anderen Richtung sperren,·weil.sie nach üblicher Art für Ansprechen mit dem entgegengesetzten Stromrichtungssinne angeschlossen sind. Das Erkennen der Erdschlußstelle ist so unmöglich. Eine selektive Erdschlußanzeige kann dann dadurch erreicht werden, daß hierfür nur die
ao Relais der ansprechenden Ringrichtung Beachtung finden. Je näher diese nämlich der Erdschlußstelle sind, um so größer ist ihr Drehmoment, weil der Reststromanteil, der ja auch in ihnen wirkt, nach der Erdschlußstelle hin wächst. Macht man nun den größten Teil des höchsten Drehmomentes durch unempfindliche Einstellung der Relais unwirksam, so spricht statt aller Relais der Uhrzeigerrichtung nur dasjenige an, das unmittelbar vor dem Erdschluß liegt. Es zeigt damit die Erdschlußstelle an. Wenn übrigens anschließende, weiter zurückliegende Relais mitansprechen, so macht das ebenso wie bei den bekannten Schutzschaltungen nichts aus, denn die selektive Feststellung der Erdschlußstelle ist dann auch in bekannter Art möglich. Die Relais der anderen Richtung, welche, unter dem überwiegenden Einfluß des Kreisstromes alle sperren, können fortfallen.
Zur näheren Erläuterung ist in Abb. 3 ein gelöschtes, erdgeschlossenes Ringnetz gezeichnet; Abb. 4 und folgende stellen graphische Angaben über das Ansprechen der Erdschlußrelais in Verbindung mit Ausschnitten aus diesem Ring in der Nähe der Erdschlußstelle dar.
In Abb. 3 bedeutet also 24 den Leitungsring, dessen Leitungen alle selber Erdschlußströme aufnehmen. Die Kraftwerke und die Stromabnehmer sind fortgelassen. 25 ist der' Erdschluß in dem Ring. Dieser Erdschlußstelle fließt der Reststrom 26 von beiden Seiten her zu. 27 bis 32 sind einige Stationen des Ringes, in denen Erdschluß relais angebracht sind, und zwar je eines in jeder der beiden von einer Station fortführenden Ringleitungen. Die Erdschlußrelais tragen die Bezeichnungen 33 bis 44. Bei 45 kann der Ring geöffnet werden.
In der Abb. 4 sind nun graphisch zunächst noch einmal die Verhältnisse in den Stationen 29 und 30 wiedergegeben! welche eintreten, wenn der Ring in 45 geöffnet ist oder wenn seine Widerstände gleichmäßig verteilt sind. Die Waagerechte ist eine Abszissenachse, auf der die Strecken von der Station 29 bis zur Erdschlußstelle und von da bis Station 30 den natürlichen Entfernungen entsprechen. Als Ordinate ist die Größe des Reststromes an dem betreffenden Ort aufgetragen, wobei die Reststromrichtung mit dem Uhrzeigersinn positiv zählt. So entsteht der eingetragene Linienzug. Der Linienzug stellt zugleich das Drehmoment der Erdschlußrelais in den einzelnen Stationen dar. Wenn man beachtet, daß in bekannter Art in den Stationen immer nur solche Relais ansprechen sollen, welche in der zum Erdschluß führenden Leitung liegen, so läßt sich einfach ableiten, daß ein positives Moment· in Abb. 4 Ansprechen der Relais mit den geraden Nummern (34 bis 44) und Sperren der Relais mit den ungeraden Nummern (33 bis 43) bedeuten muß, während ein negatives Moment Ansprechen der ungeraden Relais und Sperren der geraden Relais bedeuten muß. Das ist auch in Abb. 4 eingetragen. Dementsprechend ergibt sich Abb. 5 als Bild des Ansprechens der Erdschlußrelais für den mit Abb. 4 angegebenen Fall. Die ansprechenden Relais sind angekreuzt. Dieses Ansprechbild, wie es Abb. 6 noch einmal wiedergibt, entsteht natürlich bei jedem Erdschluß, gleichgültig an welcher Stelle des Ringes er auftritt. Die Schutzschaltung und ihr Ansprechbild sind, wie gesagt, bekannt.
Die für die störenden Stromkomponenten in Frage kommenden Widerstände in dem Ring 24 sollen nun in nicht wiedergegebener Weise anders verteilt sein als die entsprechenden induktiven Widerstände, so daß bei geschlossenem Ring ein Kreisstrom (Abb. 3, 46) entsteht, dessen Richtung hier mit dem Uhrzeigersinn übereinstimmen möge. Das Drehmoment aller Erdschlußrelais ändert sich also um den entsprechenden positiven Betrag; es wird nun also durch den Linienzug in Abb. 7 wiedergegeben. Das Drehmoment rechnet nun überall positiv; es müßten also bei der bekannten Schutzschaltung alle geraden Relais von 34 bis 44 ansprechen.
Erfindunggemäß wird nun die Unempfindlichkeit auf den in Abb. 7 schraffierten Bereich erhöht, so daß ein Ansprechen erst oberhalb seiner Grenze eintritt. Dann gestalten sich die Angaben der Relais so, wie dies Abb. 8 darstellt. Dies Ansprechbild ist dann auch wieder ein allgemein im ganzen Ring gültiges Kennzeichen für die Ermittlung der Erdschlußstelle. Die Relais der anderen Riehtung, welche fortfallen können, sind zum Zeichen dafür eingeklammert worden.
617 U2
Man kann, insbesondere zur größeren Sicherheit, auch die Relais der anderen Richtung zur selektiven Anzeige heranziehen. Das ■ kann so.geschehen, daß man sie sämtlich für dauernde Zeit umschaltet, so daß sie nicht mehr bei abgehendem Reststrom ansprechen, sondern daß sie bei ankommendem Reststrom ansprechen (also bei abgehendem Reststrom sperren). Dann sprechen in der Station auf ίο der einen Seite der Erdschlußstell'e beide Relais an, und auf der anderen Seite sperren beide. ' Wenn also eins der beiden ansprechenden versagen sollte, so liegt im Ansprechen . des anderen eine Sicherheit gegen falsche Angaben. In Abb. 9 ist das Ansprechbild dazu wiedergegeben, welches dann an die Stelle des mit Abb. 8 angegebenen tritt.
" Man kann den Einfluß des störenden Kreisstromes auch so beseitigen, daß man überall im Ring in den Erdschlußrelais ein fremdes Hilfstnoment einführt, welches im wesentlichen ebenso groü gemacht wird wie das Moment des Kreisstromes, und weiches in allen Relais einen zu letzterem entgegengesetzten Sinn bekommt. Hierdurch ergibt sich in den Relais eine dem reinen, Moment des Reststromes gleiche oder doch wenigstens ähnliche Endwirkung, auf der sich dann die ' selektive Einstellung in bekannter und hier bereits mehrfach erwähnter Weise aufbauen läßt.
Für das Beispiel Abb. 1 wäre dazu in den Relais 6 und 9 ein negatives Moment ungefähr entsprechend dem Betrage des Vektors 20 (Abb. 2) und in den Relais 7 und 8 ein positives Moment von ähnlicher Größe, welches also der Wirkung des Stromes 21 entgegensteht, anzubringen. Die endlichen Wirkungen in den Relais entsprechen dann wieder ungefähr denen der Ströme 16 und 17 allein, welche in bereits beschriebener Weise zum Ansprechen der Relais 6 und 7 führen.
Ob dies Zusatzmoment mechanisch oder .elektromagnetisch erzeugt wird, ist gleich gültig.
Die Atisschaltung der Wirkung des Kreisstromes mit den vorstehend angegebenen Mifc tem würde aber zu falschen Anzeigen Anlaß geben, sobald der Ring oder die betr. Masche aufgetrennt wird. Dann fällt nämlich der Kreisstrom und damit dessen Drehmoment weg. Wenn das Mittel ein Zusatzdrehmomerit ist, so führt ein Relais zu stets richtigen Angaben, bei dem das Zusatzmoment bei Auftrennung des Ringes durch einen besonderen Eingriff in das Relais abgeschaltet oder sonst unterdrückt werden kann. Das gleiche gilt für den Fall des Abschaltens von an den Ring durch Stichleitung angeschlossenen Netzteilen, welche nach Obigem als konzentrierte Kapazitäten rechnen; dabei ändert sich auch der Kreisstrom im Ring und macht eine Änderung des Zusatzmomentes erforderlich.
Erwünscht ist es natürlich, wenn diese Änderung, diese Unterdrückung des Zusatzmomentes nicht erst von Hand ausgeführt zu werden braucht, sondern automatisch geschieht. Als Grundlage für die automatische Unterdrückung kann die Tatsache dienen, daß das Moment des Kreisstromes, wie oben aus- : geführt, meist erheblich größer ist als das Moment des Reststromes. Sinkt das vom Netz her stammende Drehmoment unter einen bestimmten absoluten Betrag, so kann man darauf schließen, das kein Kreisstrom vorhanden und der Ring geöffnet ist. Man kann dann beispielsweise ein Hilfsrelais vorsehen, dessen Stromspüle in Reihe mit der Stromspule des Erdschlußrelais geschaltet ist, und das bei Unterschreiten eines bestimmten einstellbaren Stromes das Zusatzmoment ausschaltet.
Für die Erdschlußanzeige bei aufgetrenntem Ring können auch diejenigen Relais verwandt werden, welche bei geschlossenem Ring, wie oben ausgeführt, ein negatives Moment bekommen. Dann werden also bei geschlossenem Ring nur die Relais der einen Richtung im Ring beachtet, also in Abb. 3 nur z. B. die Relais mit den geraden Nummern; bei auf- go getrenntem Ring dagegen werden nur die übrigen Relais, in Abb. 3 also nur die Relais mit den ungeraden Nummern berücksichtigt. Sind zur Sicherheit Relais in der beschriebenen Weise für dauernde Zeit umgeschaltet, so ist deren Schaltung bei Auftrennung dazu wieder umzukehren.
Wie oben erwähnt wurde, kann man sagen, daß im Erdschlußfalle eine störende Stromkomponente von den Löschspulen zu den Kapazitäten fließt. Genau so fließt im Doppelerdschlußfall eine störende Stromkomponente von der einen zur andern Erdschlußstelle. Auch dieser erzeugt kreisförmig geschlossene Stromkomponenten, wenn auf seinem Wege ein Ring mit ungleich verteilten Widerständen liegt. Ihre Größe hängt von der Größe des Unsymmetriestromes zwischen den Erdschlußstellen ab.
Es ist nun bekannt, Doppelerdschlüsse in gelöschten Netzen so zu beseitigen, daß nur der eine Erdschluß weggeschaltet wird. Zur selektiven Auswahl einer von beiden Erdschlüßstellen wird.die Tatsache benutzt, daß wattmetrische Erdschlußrelais in üblicher Schaltung in der Nähe des Erdschlusses derjenigen Phase, die der andern geerdeten Phase im Drehfeld voranläuft, sich richtig bewegen, also ansprechen. Die Relais in der Nähe der andern Erdschlußstelle laufen in intgegengesetztem Sinne, sperren also. Sofern ein solches gelöschtes Ringnetz eine un-
gleiche Verteilung der Widerstände aufweist, ist es also geboten, falsche Bewegungen der Erdschlußrelais, verursacht durch Kreisströme, zu vermeiden. Es können dann mit den erfindungsgemäß angegebenen Mitteln richtige Bewegungen der Erdschlußrelais und damit die richtige Abschaltung eines einzigen von beiden Erdschlüssen erziejt werden. Hier kommt insbesondere das Mittel des Zusatzmomentes in Frage, dessen Größe dann nicht konstant gehalten wird, sondern in bekannter Weise mit Strömen erzielt wird, die von Hilfswandlern oder Stromteilern stammen, welche im Sekundärkreis der Hochspannungsstromwandler liegen, so daß die Größe des Zusatzmomentes dem dort fließenden Strom proportional ist.
Eine andere bekannte Doppelerdschluß-Schutzeinrichtung für Ringnetze ist dadurch gekennzeichnet, daß das die Auslösezeit bestimmende, von Strom und Phasenleiterspannung gegen Erde abhängige Relais (z. B. Widerstandsrelais, Reaktanzrelais) durch die Differenz eines Phasenleiterstromes und des Summenstromes (Unsymmetriestrom.es) beeinflußt wird. Auch diese Schutzeinrichtung führt in Ringnetzen mit ungleich verteilten Widerständen zu Fehlergebnissen, wenn nicht erfindungsgemäß Mittel vorgesehen sind, um den Einfluß der kreisförmig fließenden Stromkomponenten auszuschalten.
Zum Schluß ist noch zu sagen, daß an Stelle von Leitungen mit abweichenden Widerstandswerten auch Apparate, z. B. Kurzschlußdrosselspulen, in den Ringe vorhanden sein und das Auftreten von Kreisströmen der behandelten Art veranlassen können.

Claims (7)

  1. Patentansprüche:
    i. Schutzschaltung mit Erdschluß relais für gelöschte Netze mit Ringen oder Maschen, in denen- in den Schleifen Phasen-Erde die Ohmschen Widerstände anders verteilt sind als die induktiven Widerstände, dadurch gekennzeichnet, daß die in einem Ring dann entstehende, zu den reinen Erdschluß- und Löschströmen senkrecht stehende, kreisförmig fließende, überall gleiche Stromkomponente auf das selektive Ansprechen der Erdschlußrelais keinen Einfluß hat.
  2. 2. Schutzschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfindlichkeit der Erdschlußrelais so herab-
    . gesetzt wird, daß die zu den reinen Erdschlußströmen senkrecht stehende, kreisförmig fließende Stromkomponente keine Störwirkung mehr hervorrufen kann.
  3. 3. Schutzschaltung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß solche Erdschlußrelais, welche unter dem Einfluß der kreisförmig fließenden Stromkomponente stets sperren würden, dauernd so umgeschaltet werden, daß diese Stromkomponente im Ansprechsinne auf sie wirkt, so daß die Erdschluß stelle wenigstens von einem Relais angezeigt wird, wenn das andere von den beiden Relais, welche in einer Station zu einem Ring gehören, versagt.
  4. 4. Schutzschaltung nach Anspruch 1, . dadurch gekennzeichnet, daß in den Erdschlußrelais ein Zusatzmoment, dessen Größe im wesentlichen der Größe der kreisförmig fließenden Stromkomponente entspricht, so wirkt, daß der Einfluß dieser Stromkomponente ausgeschaltet wird.
  5. 5. Schutzschaltung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Vorrichtungen oder Schaltungen, um das Zusatzmoment ganz oder teilweise willkürlich zu unterdrücken.
  6. 6. Schutzschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzmoment automatisch in Abhängigkeit von der Größe des vom Netz her stammenden Momentes zugeschaltet oder unterdrückt
    . wird.
  7. 7. Schutzschaltung für die selektive Beseitigung von Doppelerdschlüssen in Netzen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in einem Ring dann entstehende, zu dem von der einen zur andern Erdschlußstelle fließenden Unsymmetriestrom senkrecht stehende, kreisförmig fließende, überall gleiche Stromkomponente auf das Ansprechen der Selektivrelais keinen Einfluß hat.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen
    BEKLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKSREt
DED62839D 1932-02-04 1932-02-04 Schutzschaltung mit Erdschlussrelais fuer geloeschte Netze mit Ringen oder Maschen Expired DE617142C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED62839D DE617142C (de) 1932-02-04 1932-02-04 Schutzschaltung mit Erdschlussrelais fuer geloeschte Netze mit Ringen oder Maschen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED62839D DE617142C (de) 1932-02-04 1932-02-04 Schutzschaltung mit Erdschlussrelais fuer geloeschte Netze mit Ringen oder Maschen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE617142C true DE617142C (de) 1936-02-14

Family

ID=7058559

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED62839D Expired DE617142C (de) 1932-02-04 1932-02-04 Schutzschaltung mit Erdschlussrelais fuer geloeschte Netze mit Ringen oder Maschen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE617142C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69414605T2 (de) Differentialschutzeinrichtung für einen leistungstransformator
DE112018005677T5 (de) Verfahren und vorrichtung zur fehlererkennung und zum schutz von elektrischen netzwerken
EP3046197A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Erkennung der Erdschlussrichtung in einem elektrischen Drehstromnetz
DE2852582C2 (de)
EP3590166B1 (de) Verfahren zur bestimmung eines fehlerorts in einem elektrischen netz mit ringstruktur
DE2825881C2 (de) Anordnung zur Betriebsspannungsversorgung einer Fehlerstrom-Schutzschaltungsanordnung
EP3179492B1 (de) Schutzeinrichtung für einen transformator vor geomagnetically induced currents
DE69122078T2 (de) Leistungseinführungssystem
CH409087A (de) Distanzschutzrelaisanordnung mit elliptischer Auslösecharakteristik für Wechsel- oder Drehstromleitungen
DE617142C (de) Schutzschaltung mit Erdschlussrelais fuer geloeschte Netze mit Ringen oder Maschen
DE1146176B (de) Schutzeinrichtung gegen Kurzschluesse in elektrischen Netzen
DE735657C (de) Schutzeinrichtung fuer mehrphasige Wechselstromanlagen, die veraenderlichen Arbeitsbedingungen unterliegen
DE823752C (de) Einrichtung zum Schutz eines Teiles einer elektrischen Kraftanlage gegen innere Fehler dieses Teiles
DE844192C (de) Einrichtung zum selektiven Erdschlussschutz von Wechselstrom-Generatoren
DE742359C (de) Erdschlussschutz fuer betriebsmaessig nicht geerdete Gleichstrommaschinen und -netze
DE927939C (de) Anregeeinrichtung fuer Selektivschutzrelais in Netzen mit unmittelbar geerdetem Sternpunkt
DE740198C (de) Anordnung zur Kompensation des an der Erdschlussstelle von Wechselstrom-Fernleitungen hoher Spannung auftretenden von Koronaentladungen herruehrenden Wirkstromes
DE512150C (de) Elektrisches Schutzsystem mit zwei UEberwachungsdraehten
DE2062854C3 (de) Überwachungseinrichtung für Leitungen zwischen einem Mehrphasen-Spannungswandler und einer Netzschutz-Meßeinrichtung
DE624091C (de) Schutzeinrichtung fuer mit Erdschlussloeschern versehene Drehstromnetze, die mit von der Erdschlusswirkleistung abhaengigen wattmetrischen Erdschlussrelais ausgeruestet sind
DE748654C (de) Anordnung zur Beseitigung eines Lichtbogenfehlers
DE643585C (de) Erdschlussschutzeinrichtung
DE631222C (de) Gestellschlussschutzanordnung zur Erfassung des Gestellschlusses am Sternpunkt oder in unmittelbarer Naehe des Sternpunktes der Wicklungen mehrphasiger Maschinen und Apparate
DE340282C (de) Auf Erd- und Kurzschluss ansprechende Schutzeinrichtung fuer Starkstromanlagen mit geerdetem Neutralpunkt
DE676295C (de) UEberwachungseinrichtung fuer Mehrphasensysteme