DE616656C - Anordnung fuer Anrufeinrichtungen von an gemeinsamer Leitung liegenden Abzweigstellen in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 2. AUGUST 1935

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 616656 KLASSE 21a³ GRUPPE 52 oi

Siemens & Halske Akt.-Ges. in Berlin-Siemensstadt*)

Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. Januar 1932 ab

Die Erfindung· betrifft eine Anordnung für Anrufeinrichtungien von an gemeinsamer Leitung liegenden Abzweigstellen in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen.
Es ist bekannt, Wahleinrichtungen durch eine einzige Wahlstromstoßrieihe auf den gewünschten Kontakt einzustellen. Die Kontaktzahl der Walileinrichtung entspricht dann der Zahl der Abzweigstellen der Anlage, so daß, wenn es sich um Anlagen mit einer großen Zahl von Abzweigstellen handelt, die Wahleinrichtungen an den Abzweigstellen verhältnismäßig umfangreich werden.

Es ist-weiterhin bekannt, in derartigen Anlagen mit vielen Abzweigstellen die Abzweigstellen in Gruppen zu unterteilein, wobei die Wahleinrichtungen an den Abzweigstellen durch eine oder mehrere Stromstoßreihen zunächst auf den Kontakt der gewünschten Gruppe und danach durch eine weitere Stromstoßreihe auf den Kontakt der gewünschten Abzweigstelle eingestellt werden. In diesen Fällen müssen aber mehrere Stromstoßreihen ausgesendet und an den Empfangsstellen entsprechende Umschalteiinrichtuingen vorgesehen werden.

Die Erfindung bezweckt nun, in Anlagen mit einer großen Zahl von Abzweigstellen lan den Abzweigstellen selbst Wahleinrichtungein mit geringer Schrittzahl zu verwenden, ohne daß es dabei notwendig· wird, zwecks Gruppeinwahl die zum Anruf einer Abzweigstellie an sich zusammienhängiende Stromstoßreihe in mehrere Reihen aufzuteilen, und erreicht dies dadurch, daß während der durch eine 'einzige Wahlstromstoßreihe zur Auswahl einer Abzweigstelle herbeigeführten Einstellung der Wahleinrichtungen an den Abzweigstellen von diesen gesteuerte Schalteinrichtungen nacheinander gruppenweise die Anruf Stromkreise in den Abzweigstellen vorbereiten.

Die Anruf Stromkreise können hierbei in allen oder nur in mehreren Gruppen von Abzweigstellen über dieselbe Schaltstellung der Wahleinrichtungein geschlossen werden.

Vorteilhafterweise werden als Schalteinrichtungen Nockenscheiben verwendet, welche nacheinander an den bestimmten Gruppen (z. B. bei Schrittschaltwerken in Abhängigkeit von dem zurückgelegten Winkelweg) die Anrufstromkreise vorbereiten, wähnend die Schließung des Anruf Stromkreises nur bei <ier

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Alfred Wießner in München.

oder den gewünschten Stellen der jeweiligen Gruppe beim Einstellen der Wahleinrichtung auf dem der gewünschten Stelle zugeordneten Schritt erfolgt. An Stelle der Nockenscheiben können auch ander eSchalteinrichtungen treten, z. B. Kontaktarme eines Schaltwerkes, welche über bestimmt angeordnete Kontaktsegmente schleifen und dadurch die Anrufstromkreise vorbereiten.

to Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt?, auf welches der Erfindungsgedanke jedoch nicht beschränkt ist.

Auf beiliegender Zeichnung ist in Fig. ι eine Verbindungsleitungt VL dargestellt, an welcher eine beliebige Anzahl von Abzweigstellen liegen kann, welche sich untereinander anrufen oder von einer gemeinsamen Stelle aus angerufen werden können. Die Wahl- und Empfangseinrichtungen können in bekannter Weise oder beliebig ausgebildet sein. Es sind nur schematisch die den Erfindungsgedanken kennzeichnenden Einzelheiten dargestellt und alle übrigen Einrichtungen fortgelassen.

Die über die gemeinsame Leitung VL gesandten Stromstöße bei 'einem Wahlvorgang beeinflussen an jeder Abzweigstelle das Relais R, welches die Stromstöße auf einen Orts-Stromkreis überträgt. Durch den Kontakt it wird jedesmal ein Stromkreis für den Schaltmagmet S des Wählwerkes und für 'ein Verzögerungsrelais V geschlossen. Während der" Schaltmagnet seinen Dreharm 28 im Takt der einlaufenden Stromstöße schrittweise weiterbewegt, bleibt das Relais V während der ganzen Dauer des Wahlvorganges erregt, so daß 'der im Anrufstromkreis liegende Kontakt 3V geöffnet bleibt. Gleichzeitig mit dem Dreharm zs werden eine oder mehrere Nockenscheiben NS, deren Nokken gegeneinander um bestimmte Winkel, deren Größe sich nach der Zahl der zu bildenden Gruppen und nach der Art der verwendeten Wählwerke richtet, versetzt angeordnet sind, schrittweise mitbewiegt.

In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sei angenommen, daß 'ein lelfteiliger Wähler Verwendung findet, der mit zwei um 180° versetzten Kontaktarmen ausgerüstet ist. Bei jeder Wahl macht das Wahlwerk einen vollen Umlauf von 360⁰. Dabei werden lan allen Abzweigstellen die Kontaktbänke, an welche am die jeweiligen Kontakte die Anruf wecker angeschlossen sind, von den Dreharmem zweimal überlaufen, doch kommt infolge der Anordnung der Nockenscheiben NS¹ bzw. NS² immer nur bei der oder den Abzweigstellen der gewählten Gruppe, deren Nockenscheibe gerade den Anrufstromkneis durch Schließen des Kontaktes nk vorbereitet hat, der Anruf Stromkreis zustande.

Die dargestellte Abzweigstelle habe z. B. die Anrufnummer 6. Nach Aussendung von sechs Stromstößen stehen daher alle Wählwerke auf dem sechsten Sehritt. Da zwei Gruppen angenommen sind, entspricht diese Stellung des Dneharmes zs, wie aus Fig. 2 hervorgeht, aber auch der Anrufstellung für die Abzweigstelle mit der Anrufnummer 18. Während nun aber in der Abzweigstelle 6 der Anrufstromkreis' durch Schließen des Nockenkontaktes nk¹ vorbereitet ist, so daß der Anrufwecker beim Stehenbleiben des Dreharmes tatsächlich eingeschaltet wird, ist der Anrufstromkreis an der Abzweigstelle 18 in folge der anderen An-Ordnung· der Nockenscheibe NS? geöffnet.

Die Anordnung der Nockenscheiben kann dabei so sein, wie es in Fig. 1 dargestellt isr„ daß von vornherein an jeder Abzweigstelle mehrere Nockenschieiben vorgesehen sind, welche nur durch das die Gruppe kennzeichnende Umlegen der Brücke br eingeschaltet werden, oder es kann an jeder Abzweigstelle auch nur eine Nockenscheibe vorgesehen werden, welche entsprechend der Gruppe der jeweiligen Abzweigstelle auf den diese Gruppe kennzeichnenden Winkel fest eingestellt wird.

Claims (10)

Patentansprüche :

1. Anordnung zur Auswahl von ian einer ' gemeinsamen Leitung liegenden Abzweigstellen in Femmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß wähnend der durch eine einzige Wahlstromstoßreihe zur Auswahl einer Abzweigstelle herbeigeführten Einstellung derWahlleinrichtungien an den Abzweigstellen von diesem gesteuerte Schalteinrichtungen !nacheinander gruppenweisie (z. B. bei Schritt-Schaltwerken in Abhängigkeit von dem zurückgelegtem Winkelweg) die Amrufstromkreisie in den Abzweigsteilem vorbereiten.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekeinmzeichnet, daß der Anrufstromkreis in mehreren Gruppen über dieselbe Schaltstellung· des .Schaltwerkes geschlossen wird,

3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekemnzeichmet, daß der Anruf stromkreis im mehreren Gruppem über denselben Bankkomtakt geschlossen wird.

4. Anordnung nach Anspruch. 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltwerke mit mehreren, in bestimmten Winkelfi zueinander stehenden, dieselbe Kontaktbank bestreichendem ,Schaltarmen ausgerüstet sind, wobei die Gruppienwahl durch die Schaltedinrichtungen und die Einzelwahl durch die Einstellung 'eines der Schaltarmsätze auf der Kontaktbank erfolgt. ,

S- Anordnung¹ nach Anspruch i, dadurch, gekennzeichnet, daß die. Schaltwerke mit mehreren Schaltarmsätzen ausgerüstet sind und durch die Schalteinrichtungen nacheinander in den einzelnen Gruppen von Abzweigstellen die diesen zugeordneten Schaltarmsätze eingeschaltet werden.

6. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Schaltwerken gesteuerten Schalteinrichtungen als Nockenscheiben ausgebildet sind.

7. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalteinrichtungen aus von Schaltarmen bestrichenen Kontaktsegmenten bestehen.

8. Anordnung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die wirksamen Teile der Nockenscheiben oder die Kontaktsiegmente äii den verschiedenen Gruppen von Abzweigstellen gegeneinander versetzt sind.

9. Anordnung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Schaltwerk mit mehreren gegeneinander versetzten Nockenscheiben oder Kontaktsegmenten ausgerüstet ist 'und durch Hilfsmittel (Verteilerklemme, Brücke br) an jeder Abzweigstelle der wirksamen Teile einer Nokkenscheibe oder eines bestimmten Kontaktsegments 'eingeschaltet wird.

10. Anordnung¹ nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von den Schaltleinrichtungen gesteuerte Hilfsrelais die Anrufstromkreisie (Lokalstromkreis oder Anschaltung der Abzweigstelle an die gemeinsame Leitung) vorbereiten.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen