DE616310C - Selbstschalter mit verzoegertem Fehlerstromausloeser - Google Patents
Selbstschalter mit verzoegertem FehlerstromausloeserInfo
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Classifications
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H3/00—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
- H02H3/16—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to fault current to earth, frame or mass
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- H02H3/165—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to fault current to earth, frame or mass for AC systems for three-phase systems
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
25. JULI 1935
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21c GRUPPE 6870
Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: 4. Juli
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin*)
Selbstschalter mit verzögertem Fehlerstromauslöser
Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. Dezember 1931 ab
Zur Überwachung der Spannung des Nullleiters gegen Erde, besonders in Transformatorenstationen von städtischen und Überlandzentralen,
werden sogenannte Fehlerstromauslöser zwischen Nulleiter und eine Hilfserde
geschaltet, welche die Aufgabe haben, den Schalter auszulösen, wenn die Spannung
des Nulleiters gegen Erde einen gewissen Betrag überschreitet. Die Auslösung soll z. B.
dann erfolgen, wenn in Netzen mit 380/220 V Betriebsspannung die Spannung des Nulleiters
gegen Erde größer wird als 52 V, weil in diesem Falle die Spannung der Außenleiter
gegen Erde die für Niederspannung vorgeschriebene Höchstgrenze von 250 V übersteigt.
Diese Fehlerstromauslöser müssen eine geringe Verzögerung haben, die jedoch nicht größer
als etwa 30 Sekunden sein soll, damit bei kurzzeitigem Auftreten von Spannungen am
Nulleiter, ζ. B. bei Kurzschlüssen im Net«, nicht durch Herausfallen des Stationsschalters
das ganze Netz spannungslos wird. Für den Fehlerstromauslöser stehen nur sehr geringe
Energiebeträge zur Verfügung, weil er auch dann ansprechen muß, wenn der-Widerstand
der Hilfserde mehrere 100Ohm beträgt; z.B. soll ein Fehlerstromauslöser nach der zur Zeit
üblichen Praxis in kurzer Zeit, d. h. in höchstens 30 Sekunden, die Abschaltung bewirken,
und zwar bei einem Widerstand der Hilfserde von 200 Ohm und einer Spannung von 52 V. Es stehen also für die Auslösung
nur wenige Watt zur Verfügung. Andererseits besteht die Forderung, daß unterhalb
einer gewissen Spannung, z. B. 24 V, überhaupt keine Auslösung eintritt, selbst wenn
der Erdungswiderstand ο Ohm beträgt.
Es sind verzögerte Fehlerstromauslöser bekannt, bei denen ein elektromagnetischer
Auslöser beim Auftreten der Ansprechspannung eine Masse, z. B. ein Pendel, in Bewegungsetzt, welches nach Zurücklegen eines gewissen
Weges den Schalter auslöst. Hiermit lassen sich jedoch Verzögerungen von,mehr als 2 bis
3 Sekunden kaum erreichen. Diese Zeit sinkt außerdem, wenn die Spannung des Nulleiters
ζ. B. bei einem Kurzschluß in einer an das Netz angeschlossenen Hausinstallation in bestimmten
Fällen auf die Phasenspannung ansteigt, bis auf Bruchteile von Sekunden herunter,
so daß die Selektivität gegenüber Installationsselbstschaltern oder den Sicherungen
in der Hausinstallation nicht mehr gewährleistet ist. Außerdem kann bei solchen Verzögerungen
durch bewegte Massen oder Hemmwerke unter Umständen die Auslösung auch dann erfolgen, wenn der Kurzschluß
bereits durch die Installationssicherung-ab-
*) Van dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Or.-Ing. Wilhelm Menger in Hanau a. M.
geschaltet ist (der Nulleiter also gar nicht mehr unter unzulässiger Spannung steht),
weil die einmal in Bewegung gesetzte Masse bzw. der Magnetanker auch nach Aufhören
S der Erregung des Magneten ihre Bewegung noch eine gewisse Zeit lang fortsetzen.
Günstigere Verzögerungszeiten und ein sofortiges Aufhören der Bewegung nach Aufhören
der Erregung wurden direkt vom ίο Strom durchflossen Wärmeauslöser zeigen,
die man jedoch zu diesem Zweck noch nicht verwendet hat/ Bei der geringen zur Verfügung
stehenden Energie von etwa 2 bis 3 Watt und dem geringen Strom, der nur Bruchteile von Ampere beträgt, ist es jedoch
unmöglich, einen betriebssicheren Wärmeauslöser für die Spannung von 52 V und wenigen
Watt Verbrauch zu bauen. Ein direkt vom Strom durchflossener Bimetallstreifen läßt
sich für solche Stromstärken betriebssicher nicht herstellen, da seine Stärke nur geringe
Bruchteile von einem Millimeter betragen würde. Ein mit Heizwicklung versehener Bimetallstreifen ist deswegen ungünstig, da
infolge der erforderlichen Isolierung der Heizwicklung von dem Bimetallstreifen zuviel
Energie verlorengeht und ferner nach Abschalten der Leitung durch einen nachgeordneten
Schalter infolge der aufgespeicherten Wärme ein nachträgliches Ansprechen des Schalters eintreten kann.
Es wird daher erfindungsgemäß ein transformatorisch gespeister Wärmeauslöser benutzt,
dessen mehr Windungen besitzende Primärwicklung zwischenl Nulleiter und Erde geschaltet ist und dessen geringere Windungen
besitzende Sekundärwicklung einen Wärmeauslöser, z. B. einen Bimetallstreifen speist.
Dieses Wärmeelement ist so ausgebildet, daß es bei der geringen zur Verfügung stehenden
Leistung eine Temperatur von etwa 80 bis ioo° C erreicht, um von der Raumtemperatur
in weiten Grenzen unabhängig zu sein, und eine möglichst kleine Zeitkonstante hat,
weil sonst die erforderlichen kurzen Zeiten von etwa 30 Sekunden bei 52 V nicht erreicht
werden können. Unter Zeitkonstante ist die Zeit zu verstehen, nach welcher der Auslöser
seine normalerweise sich einstellende Endtemperatur erreichen würde, wenn keine Wärmeabfuhr stattfindet. Dieser Wert ist
unabhängig von der Stromstärke. Die Zeitkonstante ist Wärmekapazität durch Kühlfaktor mal Oberfläche. Wie Versuche zeigen,
sind die geforderten Werte gerade noch zu erreichen mit einem Bimetallstreifen geringer
Dicke und einer Breite, die eben genug Stabilität zum Auslösen eines mechanischen Arbeitsspeichers
gewährleistet, der seinerseits den Schalter auslöst.
Dieser transformatorisch gespeiste Wärmeauslöser hat noch den weiteren Vorteil, daß
man den Transformatorkern so bemessen kann, daß beim Anwachsen der Spannung des Nulleiters bis zu der höchstmöglichen,
nämlich der Phasenspannung, eine gewisse Sättigung eintritt, die trotz der kleinen Zeitkonstante
des Wärmeelementes verhindert, daß die Auslösezeiten unten einen gewissen Betrag
sinken. Der Wärmeauslöser hat den weiteren Vorteil, daß die Grenzspannung, bei deren
Überschreitung eine Auslösung überhaupt, d. h. nach theoretisch unendlich langer Zeit,
eintritt, nur verhältnismäßig wenig unter derjenigen Spannung (z. B. 52 V) liegt, bei der
die Auslösung nach etwa 30 Sekunden eintreten soll; d. h. es werden unerwünschte
Auslösungen bei geringeren Spannungen als 52 V nach Möglichkeit vermieden.
Da der Erdübergangswiderstand der Hilfserde nicht überall derselbe ist und auch an
demselben Ort zeitlichen Schwankungen je nach der Erdfeuchtigkeit unterworfen ist, so
ändert s-ich die Ansprechgrenzspannung der Fehlerstromauslöser entsprechend.
Ist z. B. der Fehler Stromauslöser auf 200 Ohm Erdübergangswiderstand abgeglichen, so
wird die Grenzspannung bei geringerem Erdübergangswiderstand kleiner oder, was dasselbe
bedeutet, die Auslösezeit bei Spannungen go oberhalb der Grenzspannung geringer. Um
diese Unterschiede auszugleichen, kann erfindungsgemäß ein Ohmscher oder induktiver
Widerstand vorgesehen werden, der in Reihe mit der Primärspule liegt und eine Regulierung
der Grenzspannung bzw. der Auslösezeit gestattet.
In der Abb. 1 zeigt die Auslösekurve 1
einen Wärmeauslöser mit großer Zeitkonstante. Legif man durch Dimensionierung der
elektrischen Daten die Auslösekurve so, daß die Auslösung bei 5 2-V-Spannung innerhalb 30 Sekunden
'erfolgt, so hat -dieser Auslöser den Nachteil, daß die Auslösegrenzspannung Eg1
nur wenig von Null verschieden ist, so daß bei diesem Auslöser schon bei geringen auftretenden
Spannungen zwischen Nulleiter und Erde eine Auslösung nach einer gewissen Xeit erfolgt.
Die Auslösekurve 2 zeigt die Charakteristik eines Auslösers mit kleiner Zeitkonstante ohne
Transformator oder mit einem Transformator, der selbst bei Phasenspannung noch nicht in
das Gebiet der Sättigung reicht. Die Auslösegrenzspannung £gv>
ist zwar von dem Auslösepunkt 30 Sekunden bei 52 V nur wenig verschieden, der Nachteil dieser Charakteristik
liegt jedoch in der zu kurzen Auslöseverzögerung bei kurzzeitigem Auftreten höherer Spannungen.
Die Auslösekurve 3 zeigt die für vorliegenden Zweck günstigste Charakteristik gemäß
der Erfindung. Sie wird erreicht durch einen Wärmeauslöser kleiner Zeitkonstante, der
über einen Transformator gespeist wird, der schon bei verhältnismäßig geringer Spannung
in das Gebiet der Sättigung reicht. Die Auslosegrenzspannung liegt wesentlich höher
als beim Wärmeauslöser großer Zeitkonstante, und selbst beim Auftreten der Phasenspannung
tritt noch eine verhältnismäßig große
ίο Verzögerung ein.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt Abb. 2. In einer Transformatorenstation
liegt in den Phasen i?, S, T nach den
Außenleitersicherungen ι der bei Nulleiterspannung ansprechende Selbstschalter 2.
In einem Teil der durch diesen Schalter geschützten Anlage entstehe ein Kurzschluß
zwischen der Phase T und dem Nulleiter 0. Der Widerstand der Kurzschlußbahn sei so
groß, daß die Außenleitersicherung 3 in der Phase T nicht sofort durchgeht. Der Nulleiter
nimmt dann eine gefährliche Berührungsspannung gegen Erde an. Je nach der Höhe der Spannung des Nulleiters gegen Erde
as fließt dann über den veränderlichen Widerstand
9 und die Primärspule 5 des Transformators 4 Strom nach der Hilfserde. Durch die Primärwicklung S wird die Sekundärwicklung
6 induziert, welche den Bimetallstreifen 7 speist. Der Bimetallstreifen bewegt
sich durch die Erwärmung in der angezeigten Pfeilrichtung und entklinkt über den Arbeitsspeicher
8 das Schalterschloß 10.
Claims (2)
- Patentansprüche■
i. Selbstschaltermit verzögertem Fehlerstromauslöser zur überwachung der Spannung zwischen Nulleiter und Erde, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslöser (7,8) als Wärmeauslöser ausgebildet ist und von der geringere Windungen besitzenden Sekundärwicklung (6) eines Transformators (4) gespeist wird, dessen mehr Windungen besitzende Primärwicklung (5) zwischen Nulleiter und Erde ge'schaltet ist, wobei Wärmeauslöser und Transformator so aufeinander abgeglichen sind, daß diejenige Spannung, bei der die Auslösung in der geforderten Zeit von etwa 30 Sekunden eintreten soll, möglichst wenig über der Grenzspannung liegt, bei deren Überschreitung eine Auslösung überhaupt eintritt, und daß bei Erreichung der vollen Phasenspannung zwischen Nulleiter und Erde die Auslösezeit, beispielsweise durch entsprechende Sättigung des Eisenkernes des Transformators (4), langer ist, als nach der Wärmezeitkonstante des Auslösers zu erwarten wäre (Kurve 3 in Abb. 1). - 2. Selbstschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Primärwicklung (5) und Erde (B3 H E) ein einstellbarer Vorwiderstand (9) zur Regulierung der Grenzspannung bzw. der Auslösezeit vorgesehen ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA64413D DE616310C (de) | 1931-12-12 | 1931-12-12 | Selbstschalter mit verzoegertem Fehlerstromausloeser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEA64413D DE616310C (de) | 1931-12-12 | 1931-12-12 | Selbstschalter mit verzoegertem Fehlerstromausloeser |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE616310C true DE616310C (de) | 1935-07-25 |
Family
ID=6943494
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA64413D Expired DE616310C (de) | 1931-12-12 | 1931-12-12 | Selbstschalter mit verzoegertem Fehlerstromausloeser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE616310C (de) |
-
1931
- 1931-12-12 DE DEA64413D patent/DE616310C/de not_active Expired
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