DE614440C

DE614440C - Vorrichtung zur Anzeige kurzzeitiger UEberspannungen

Info

Publication number: DE614440C
Application number: DES94920D
Authority: DE
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens Corp
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens Corp
Priority date: 1929-11-13
Filing date: 1929-11-13
Publication date: 1935-06-08

Description

Vorrichtung zur Anzeige kurzzeitiger Überspannungen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Anzeige kurzzeitiger Überspannungen, die aus einem Relais und einer mit -dem Relais in Reihe geschalteten Glimmlichtröhre besteht.
Die Verwendung eines Glimmrohres mit zwei Hauptelektroden und einer oder zwei Zündelektroden als Anzeigerelais- für Überspannungen ist an sich - bekannt. Die bekannte Schaltung veranschaulicht beispielsweise Abb. i. Über dem Stabilisierungswiderstand 3 und dem Anzeigegerät 4., beispielsweise einem Zählwerk oder einer Fallklappe, liegt an den Hauptelektroden i und 2 die Gleichspannung 5. Die Gleichspannung wird so hoch gewählt, daß das Glimmrohr nicht von selbst zündet, wohl aber eine einmal entzündete Entladung bestehen bleibt. Die Zündung erfolgt durch die zu registrierende Überspannung mittels einer kurzzeitigen Entladung zwischen den Hilfselektroden 6 und ;. Soll die Hauptentladung zwischen den Hauptelektroden i und 2 nach Betätigung des Anzeigegerätes 4 wieder erlöschen, so kann in den Stromkreis 1, 2, 3, 4, S noch ein Selbstunterbrecher ä gelegt werden; nach. einer auch nur kurzzeitigen Unterbrechung fließt dann der Strom zwischen den Hauptelektroden i und 2 erst nach einer erneuten Zündung durch eine Entladung zwschen den Hilfselektroden 6 und 7. Die Unterbrechung des Glimmstromes zwischen den Hauptelektroden kami auch durch kurzzeitiges Kurzschließen des Rohres erfolgen. Zum Betrieb des vorbeschriebenen Glimmrohres ist unbedingt Gleichspannung erforderlich. Würde man nämlich die Gleichspannung 5 durch eine Wechselspannung ersetzen, so würde das Rohr nur während der Zeiten betriebsbereit sein, in denen die Wechselspannun- nahezu ihren Scheitellvert erreicht. Alle Überspannungen, die zu anderen Zeitpunkten eintreten, lösen dann die Anordnung überhaupt nicht aus.
Zweck der Erfindun- ist es nun, die Schaltung beim Glimmrelais so anzuordnen, daß dieses, auch wenn eine Wechselspannung (Drehspannung) angelegt wird, betrieben werden kann und dennoch jederzeit betriebsbereit ist.
Gemäß der Erfindung wird die Anzeigevorrichtung nun so ausgestaltet. daß als Glimmlichtröhre eine an sich bekannte Röhre mit einer Mehrzahl von Hauptelektroden zum Betriebe der Röhre mit mehrphasiger Wechselspannung, einer oder mehreren Hilfselektroden zum Einleiten der Entladun- zwischen den Hauptelektroden und einer derartigen Anordnung der Elektroden, daß eine wechselseiti-e Zündung von- einer Phasenentladung zur anderen stattfinden kann, benutzt wird, und daß die zur Anzeige zu bringende Überspannung entweder zwischen je zwei Hilfselektroden für jede Phase oder zwischen eine allen Phasen gemeinsame Haupt- und eine allen Phasen gemeinsame Hilfselektrode oder zwischen eine allen Phasen gemeinsame Hauptelektrode und je eine Hilfselektrode für jede Phase angeschlossen ist, so daß beim Auftreten einer Überspannung jederzeit wenigstens m einer der Phasen eine Glimmentladung einsetzt, durch die das Relais zum Ansprechen gebracht wird.
In, den Abb. 2 und 3 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt.
Abb.2 veranschaulicht schematisch die Schaltung.
Abb.3 zeigt einen senkrechten Schnitt durch ein Glimmrelais.
Nach Abb. 2 liegen die Anoden 26, 27, 28 an der Sekundärwicklung 9 des an das Netz i i angeschlossenen Transformators io. Bei 12 liegt ein an sich bekanntes Anzeigegerät, das mitsamt dem Anschluß der Kathode 25 bei 13 an Erde gelegt ist. Die Zündelektrode 16 ist kapazitiv an die Überspannung führende Leitung i¢ angeschlossen. Die Kapazität 15 ist über den Widerstand 17 geerdet.
Abb. 3 zeigt eine besonders geeignete Ausführungsform eines Glimmrelais. In jeder Phase fließt der Strom immer nur in der Richtung, in der die gemeinsame Hauptelektrode Kathode wird. Die Zünd- und Erregervorrichtung ist mit 16 bezeichnet, während die Anoden bei 26, 27 und 28 dargestellt sind. Sie endigen in Glasröhren 29, 30 und 3i.
Das Anzeigegerät 12 (Abb. 2) wird von pulsierendem Gleichstrom durchflossen. Der Gasdruck wird vornehmlich so gewählt, daß eine Entladung zwischen den Hauptelektroden selbsttätig nicht einsetzt. Sobald jedoch einmal eine Entladung entzündet worden ist, bleibt sie so lange bestehen, bis in dem Anzeigegerät die Selbstauslösung einsetzt oder der Strom anderweitig abgeschaltet wird. Die drei Anoden beteiligen sich dann abwechselnd an der Entladung. Die Einstellung eines solchen Gasdruckes hat den Vorteil, daß eine einmalige kurzzeitige Überspannung beliebig träge mechanische oder elektrische Systeme betätigen kann. Die zeitliche Aufeinanderfolge der Entladung ist dann derart, daß die scharf brennende Hauptentladung gegen Ende ihres Bestehens, d. h. nach Überschreitung des Scheitelwertes der Wechselspannung, die Entladung zur nächsten Anode zündet und so fort, bis der Strom bei-i2 oder anderweitig unterbrochen wird. Die wechselseitige Zündung der drei Hauptentladungen kann nur dann erfolgen, wenn die Ionen aus dem Raume einer Entladung in den der zweiten diffundieren können. .Es ist also unzweckmäßig, die einzelnen Elektroden räumlich voneinander zu trennen.

Claims

PATEXTANSPRUCii: Vorrichtung zur Anzeige kurzzeitiger Überspannungen, bestehend aus einem Relais und einer mit dem Relais in Reihe .geschalteten Glimmlichtröhre, dadurch gekennzeichnet, daß als Glimmlichtröhre eine an sich bekannte Röhre mit einer Mehrzahl von Hauptelektroden zum Betriebe der Röhre mit mehrphasiger Wechselspannung, einer oder mehreren Hilfselektroden zum Einleiten der Entladung zwischen den Hauptelektroden und einer derartigen Anordnung der Elektroden, daß eine wechselseitige Zündung von einer Phasenentladung zur anderen stattfinden kann, benutzt wird, und daß die zur Anzeige zu bringende Überspannung entweder zwischen je zwei Hilfselektroden für jede Phase oder zwischen eine allen Phasen gemeinsame Haupt- und eine allen Phasen gemeinsame Hilfselektrode oder zwischen eine allen Phasen gemeinsame Hauptelektrode und je eine Hilfselektrode für jede Phase angeschlossen ist, so daß beim Auftreten einer Überspannung jederzeit wenigstens in einer der Phasen eine Glimmentladung einsetzt, durch die das Relais zum Ansprechen gebracht wird.