DE609180C - Sperr- oder UEberwachungseinrichtung, bei Drahtbruch oder UEberlastung wirksam werdend - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
8. FEBRUAR 1935

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 2Oi GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. Dezember 1933 ab

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine bei Drahtbruch oder Überlastung wirksam werdende Sperr- oder Überwachungseinrichtung, die sich für Stellvorrichtungen aller Art eignet, die insbesondere aber für Schrankenantriebe vorteilhaft ist.

Es sind bereits Sperrvorrichtungen bekannt, die zwischen den treibenden und getriebenen Teil der Stellvorrichtung in die Übertragungs-

teile, z. B. die Drahtleitung, gelegt sind. Durch die Eigenschaften der Übertragungsteile (z. B. Eigengewicht) kann aber die Wirkung der Sperre nachteilig beeinflußt werden. Daher ist die Einrichtung gemäß vorliegender Er-

findung an den treibenden oder an 'den getriebenen Teil der Stellvorrichtung verlegt; ferner sind auch jegliche Arten von Federverbin.dungen gänzlich vermieden. Sie arbeitet daher sehr zuverlässig. Außerdem ist sie einstellbar auf die jeweilige Differenz der normalen Betriebsspannungen, die sich daraus ergibt, daß abwechselnd das eine Seil nachgibt, wenn das andere zieht, und die je nach Seillänge und Seilführung bei jeder Anlage

verschieden groß ist.

In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der neuen Vorrichtung schematisch dargestellt.

Danach sind zwei treibende oder getriebene

Teile (z. B. Seilrollen) 1, 2 einer Stellvorrichtung, die zur Herbeiführung einer Sperrung oder eines Überwachungszeichens bei Drahtbruch oder Überlastung gegeneinander eine Relativbewegung ausführen können, an einem Übertragungsgliede 9 abgestützt, das diese Teile mit einem dritten an der Schranke, der Weiche o. dgl. angreifenden Stellteile 11, den sie mitnehmen oder von dem sie mitgenommen werden, unter Ausschluß jeglicher Federverbindung in Bewegungszusammenhang hält, Das Übertragungsglied 9 ist an dem genannten dritten Stellteile ι ϊ beweglich, z. B. pendelnd, gelagert. Unter Einfluß einer Bewegung des einen an ihm abgestützten Stellteiles, z. B. ι bzw. 2, wird es aus seiner gezeichneten Mittelstellung nach rechts oder links pendelnd bewegt. Dadurch erteilt es dem anderen an ihm abgestützten Stellteile 2 bzw. ι eine zusätzliche, die Sperre 5, 6 oder ein Überwachungszeichen auslösende Bewegung. Eine solche Bewegung des betreffenden Stellteiles kommt nur bei Drahtbruch oder Überlastung zustande unter Wirkung der hierbei das Übergewicht erlangenden Spannung in dem einen Drahtseil. Für gewöhnlich folgen alle drei Teile 1, 2 und 11 den Stellbewegungen wie .ein einziger starrer Stellteil. Das Übertragungsglied 9 liegt hierbei in der gezeichneten Mittellage zwischen Anschlägen 7 und 8 der Stellteile 1 und 2 unbeweglich ein-

*.' Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Wilhelm Böhm in Braunschweig.

gespannt und wirkt deshalb wie eine starre Verbindung zwischen diesen Stellteilen i, 2 und dem Stellteil 11.

Die Einspannung erfolgt unter dem Einflusse der in den Drahtleitungsteilen 3, 4 auftretenden Betriebsspannungen. Diese sind, je nachdem ob ein Leitungsteil der treibende oder nachlassende Teil ist, in beiden Leitungsteilen verschieden. Die Spannungsunterschiede werden mittels des Übertragungsgliedes 9 durch verschieden groß wirksame Hebellängen ausgeglichen, damit durch diese Spannungsunterschiede nicht die Sperre ausgelöst werden kann. Gemäß Erfindung ist zum Ausgleich dieser Unterschiede im Stellteil 11 ein Langloch 13 angeordnet, in dem die gelenkige Aufhängung 14 des Übertragungsgliedes 9 verschiebbar ist, so daß es mehr oder weniger tief zwischen die Anschläge 7, 8 der Steliao teile i, 2 eingeschoben werden kann. Solange beide Drahtleitungsteile 3, 4 unter Spannung stehen, überträgt die Verbindung der Teile 2, 9 und 11, wie schon oben erwähnt, wie ein starres Ganzes die Stellbewegungen der Leitung auf die Schraube 12 o. dgl.

Um eine Sperrung in jeder Drehlage der Stellteile 1, 2 zu erzielen, sind die gleich großen Teile (z. B. Rollenschieber usw., die nur der Deutlichkeit wegen verschieden gnoß gezeichnet sind) in an sich bekannter Weise auf ihrem ganzen Umfange mit Sperrlücken versehen. In der gewöhnlichen gezeichneten Arbeitslage decken z. B. die Rollen gegenseitig ihre Lücken gegen Einfall der Klinken 5, 6 ab.

Bei Drahtbruch wird der Spannungsunterschied in den beiden Drahtleitungsteilen 3, 4 bedeutend größer als beim Öffnen und Schließen der Schranke, so daß unter dem Einflüsse des Spannwerkes 15 bzw. i 6 der jeweils unzerrissene Leitungsteil den einen der Stellteile 1, 2 verdreht, so daß der Anschlag 7 bzw. 8 dem am Stellteile 11 hängenden Übertragungsgliede 9 einen pendelnden Ausschlag erteilt, der auf den anderen Stellteil 2 bzw. 1 als eine zusätzliche, voraneilende Bewegung über* tragen wird. Hierbei gelangen die Sperrlücken der Stellteile 1, 2 zur Deckung, so daß eine der Sperrklinken 5, 6 einfallen kann und weitere Verdrehung verhindert.

Die mit Rücksicht auf die verschiedenen Spannungsverhältnisse in den beiden Drahtleitungsteilen verstellbare Kippendelverbindung hat auch eine selbständige Bedeutung insofern, als sie mit der gleichen Wirkung vorteilhaft angewendet werden kann bei den Überwachungs- und Sperreinrichtungen für die Drahtleitung treibende Teile, wie z. B. Stellhebeln, bei denen die Seilrollen bisher durch Federn verbunden sind. Hierfür ist als Beispiel in Fig. 2 eine Stelleinrichtung für Signale dargestellt. Der Stellteil 11, der hier der die Teile 1', 2' vermittels des Übertragungsgliedes 9' treibende Teil der Stellvorrichtung ist, wirkt über die Drahtleitungen 3', 4' auf das Signal 12' ein. Die Vorrichtung unterscheidet sich im übrigen nicht in der Wirkung von der nach Fig. 1, wohingegen die Bauart, wie das dargestellte Beispiel zeigt, für die Überwachung z. B. bei Überlastung eingerichtet ist, indem die Verdrehung der beiden Teile 1', 2' ein Störungszeichen 5' zur Erscheinung bringt, das für gewöhnlich hinter dem Teil 6', der nur zur Verdeutlichung kleiner gezeichnet ist, völlig verdeckt liegt.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Sperr- oder Überwachungseinrichtung, bei Drahtbruch oder Überlastung wirksam werdend, mit zwei treibenden oder getriebenen, gegeneinander bewegbaren Stellteilen, dadurch gekennzeichnet, daß an den Stellteüen (i, 2) ein Übertragungsglied (9) angeordnet ist, das an einem weiteren Stellteü (11) beweglich gelagert ist.

2. Sperr- oder Überwachungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungsglied (9) zwischen den Anschlägen (7 und 8) längs verschiebbar am Stellteil (11) gelagert ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen