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DE606200C - Verfahren zur Umwandlung hochsiedender aromatischer Kohlenwasserstoffoele in niedrigsiedende - Google Patents

Verfahren zur Umwandlung hochsiedender aromatischer Kohlenwasserstoffoele in niedrigsiedende

Info

Publication number
DE606200C
DE606200C DE1930606200D DE606200DD DE606200C DE 606200 C DE606200 C DE 606200C DE 1930606200 D DE1930606200 D DE 1930606200D DE 606200D D DE606200D D DE 606200DD DE 606200 C DE606200 C DE 606200C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
boiling
low
carboxylic acids
oils
aromatic hydrocarbon
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1930606200D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
GEWERKSCHAFT MATHIAS STINNES
Original Assignee
GEWERKSCHAFT MATHIAS STINNES
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Filing date
Publication date
Application filed by GEWERKSCHAFT MATHIAS STINNES filed Critical GEWERKSCHAFT MATHIAS STINNES
Application granted granted Critical
Publication of DE606200C publication Critical patent/DE606200C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C1/00Preparation of hydrocarbons from one or more compounds, none of them being a hydrocarbon
    • C07C1/20Preparation of hydrocarbons from one or more compounds, none of them being a hydrocarbon starting from organic compounds containing only oxygen atoms as heteroatoms
    • C07C1/207Preparation of hydrocarbons from one or more compounds, none of them being a hydrocarbon starting from organic compounds containing only oxygen atoms as heteroatoms from carbonyl compounds
    • C07C1/2078Preparation of hydrocarbons from one or more compounds, none of them being a hydrocarbon starting from organic compounds containing only oxygen atoms as heteroatoms from carbonyl compounds by a transformation in which at least one -C(=O)-O- moiety is eliminated

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren zur Umwandlung hochsiedender aromatischer Kohlenwasserstofföle in niedrigsiedende Die Umwandlung hochsiedender Öle in leicht siedende Kohlenwasserstoffe ist auf dem Wege der thermischen Zersetzung, Spaltung oder Krackung dann leicht durchführbar, wenn das Ausgangsmaterial überwiegend aliphatischer Natur ist. Denn die aus langen Kohlenstoffketten bestehenden. hochsiedenden aliphatischen Kohlenwasserstoffe lassen _ sich leicht in niedriger siedende mit kürzerer Kohlenstoffkette aufspalten. Bekanntlich ist es aber nicht möglich, hochsiedende aromatische Kohlenwasserstoffe auf dem Wege der thermischen Zersetzung in niedrigsiedende zu verwandeln, da die hochsiedenden aromatischen Kohlenwasserstoffe aus kondensierten Ringsystemen bestehen und letztere durch gewöhnliche thermische Behandlung ohne weiteres nicht gesprengt werden können.
  • Da nun gerade die niedrigsiedenden aromatischen Kohlenwasserstoffe als Motorbetriebsstoffe nicht zuletzt auf Grund ihrer Kompressionsfestigkeit besonders wertvoll sind und andererseits hochsiedende aromatische Kohlenwasserstoffe z. B. in den Kokereiteerölen in erheblichen Mengen zur Verfügung stehen, kommt der Lösung der Aufgabe, die -vorhandenen Teeröle in leicht siedende aromatische Kohlenwasserstoffe umzuwandeln, hervorragende Bedeutung zu.
  • Gemäß der Erfindung sollen die oberhalb aoo ° siedenden Öle des Steinkohlenteeres sowie entsprechende Öle anderer Herkunft dadurch in niedrigsiedende aromatische Kohlenwasserstoffe überführt werden, daß die Teeröle zunächst durch öxydativen Abbau in ein Gemisch von Carbonsäuren verwandelt und diese dann durch restlose Entcarboxylierung- in leicht siedende aromatische Kohlenwasserstoffe, insbesondere Benzol, umgesetzt werden.
  • Es ist an sich bekannt, Naphthalin auf den verschiedensten Wegen, z. B. durch Oxydation mit Chromsäure oder auch mit rauchender Schwefelsäure in Gegenwart von Quecksilber sowie auf elektrolytischem Wege, zu Phthalsäure zu oxydieren. Ebenso ist es seit langem bekannt, aromatische Carbonsäuren, wie z. B. die Phthalsäure oder auch Benzoesäure, durch thermische Zersetzung unter Abspaltung von Kohlensäure in die entsprechenden Kohlenwasserstoffe zu überführen. Man hat schließlich auch vorgeschlagen, diese beiden Prozesse unmittelbar hintereinanderzuschalten und hierbei Naphthalin ohne Isolierung der Phthalsäure oder Benzoesäure in einem zweistufigen Prozeß in Benzol zu verwandeln.
  • Gemäß der Erfindung sollen nun die oberhalb Zoo ° siedenden Öle des Steinkohlenteeres auf beliebige Weise zu Carbonsäuren oxydiert werden. Hierbei kommt es nicht darauf an, die Oxydation so zu leiten, daß z. B. lediglich Phthalsäure - entsteht, vielmehr genügt es, Carbonsäuren mit einer beliebigen Zahl von Carboxylgruppen überhaupt zu erzeugen. Es fällt mithin ein Gemisch der verschiedenartigsten Carbonsäuren an, in dem ein- oder mehrbasische Säuren enthalten sind, gegebenenfalls von der Benzoesäure bis zur Mellithsäure. Die Oxydation der Teeröle kann auf beliebige Weise erfolgen. Man kann sich der elektrolytischen Oxydation bedienen, insbesondere in Gegenwart von Sauerstoffübertragern, wie z. B. Cersalzen. Man kann auch in der Dampfphase arbeiten und mit Luft oder Stickoxyden oder einem Gemisch von beiden mit oder ohne Wasserdampf in Abwesenheit oder Gegenwart von Oxydationskatalysatoren arbeiten. Beispielsweise ist es zweckmäßig, Vanadinpentoxyd mit oder ohne aktivierende Zuschläge, gegebenenfalls aufgebracht auf wirkungsvolle Trägersubstanzen, zu verwenden.
  • Das bei der Oxydation der Teeröle anfallende Gemisch der verschiedensten Carbonsäuren wird ohne besondere Reinigung oder Zerlegung in seiner Gesamtheit restlos entcarboxyliert Besonders brauchbar hat sich hierzu das Ver-' fahren nach Patent 58o 82g erwiesen. Nach diesem Verfahren führt man das bei der@Oxydation der Teeröle anfallende Rohgemisch der Carbonsäuren z. B. einem Druckbehälter zu, in dem eine Aufschlämmung von Calciumcarbonat oder Calciumhydroxyd mit geringen Zuschlägen von Alkali enthalten ist. Die Zersetzung des Carbonsäuregemisches erfolgt äußerst leicht. Neben Kohlensäure verlassen leicht siedende aromatische Kohlenwasserstoffe den Druckzersetzer.
  • Man kann die Entcarboxylierung des Carbonsäuregemisches gegebenenfalls auch nach anderen Verfahren durchführen, wie beispielsweise durch Zersetzen in der Dampfphase u. dgl. Hierbei sind die Temperaturen, die Kontakte, die Wasserdampfmenge usw. zweckentsprechend zu wählen, so daß eine restlose Entcarboxylierung erzielt wird.
  • Man kann die beiden Stufen des Verfahrens, nämlich den oxydativen Abbau der Teeröle zu Carbonsäuren einerseits und die völlige Entcarboxylierung des anfallenden Rohgemisches andererseits, in getrennten Prozessen durchführen. Man kann dieselben aber auch in geeigneter Weise miteinander kuppeln und hintereinanderschalten ohne zwischenzeitliche Isolierung des .Rohgemisches der Carbonsäuren.
  • Die den beiden Stufen des Verfahrens zugrunde liegenden Arbeitsweisen sind bisher lediglich auf einzelne chemische Verbindungen, wie z. B. Anthracen und Naphthalin sowie auf Naphthalsäure, Phthalsäure usw., insbesondere getrennt, angewandt worden. Demgegenüber erzielt nun das Verfahren der Erfindung durch Kuppelung und Abstellung der genannten Arbeitsprozesse auf die Verwertung der aromatischen, oberhalb Zoo ° siedenden Teeröle neuartige und äußerst wertvolle technische Wirkungen, und zwar nicht zuletzt dadurch, daß es nunmehr gelingt, die in großen Mengen zur Verfügung stehenden Steinkohlenteeröle in die begehrten hochwertigen niedrigsiedenden aromatischen Kohlenwasserstoffe umzuwandeln. Während bislang für die Bereitstellung der wertvollen Motorenbenzole lediglich die bei der Destillation der Kohlen anfallenden Leichtöle zur Verfügung standen, welche die leicht siedenden aromatischen Kohlenwasserstoffe vorgebildet enthalten., ist durch die Erfindung eine neue und außerordentlich breite Basis zur Herstellung beliebiger Mengen Motorenbenzols geschaffen worden. Dies ist um so bedeutungsvoller, als bei der ständig zunehmenden Motorisierung des Verkehrs sowie bei dem Streben nach der Verwendung der wirtschaftlicher arbeitenden hochverdichtenden Motore dieNachfrage nach den kompressionsfesten Motorenbenzolen in dauerndem Steigen begriffen ist. Beispiel i Eine zwischen 21o und 22o ° siedende naphthalinhaltige Kokereiteerfraktion wird gemeinsam mit Luft, einer Beladung von 5o bis ioo g je Kubikmeter Luft entsprechend, bei 41o bis 44o' über einen Vanadiumkontakt geleitet, der durch Tränken geeigneter Träger, wie z. B. gebrannter Ton, mit geschmolzenem Pentoxyd hergestellt wurde.
  • ioo Teile des Öles liefern über 85 Teile fester und flüssiger Oxydationsprodukte, abgesehen von Verbrennungswasser und Kohlensäure. Die überwiegende Menge ist leicht durch Kühlung aus dem Reaktionsgas abzuscheiden. So besteht das bei gewöhnlicherTemperatur anfallende Sublimat aus etwa 72 Teilen ölig-kristalliner aromatischer Carbonsäureanhydride; der Rest fällt bei tieferer Kühlung als Öl bzw. wässerige Lösung an und besteht aus größtenteils aliphatischen Aldehyden, Ketonen und Säuren, wie Essigsäure u. dgl.
  • Das ölig-kristalline Produkt wird mit einer Kalkaufschlämmung und wenig als Kontakt wirkendem Alkali neutralisiert und unter Druck bei etwa 420' zwecks Abspaltung der Carboxylgruppen erhitzt. Nach Beendigung der Reaktion fallen mehr als 35 Teile eines leicht siedenden Öles an, das überwiegend aus Benzol besteht und etwa 94°1o unter Zoo ° siedende Anteile besitzt. Beispiel 2 ioo Teile einer zwischen 26o und 27o' siedenden Kokereiteerfraktion werden mit Luft bei einer Beladung von 4o bis 6o g je Kubikmeter über einen geeigneten Vanadiumkontakt bei 44o'. geleitet. Das Reaktionsprodukt enthält 5o Teile aromatischer Säureanhydride, die nach Entcarboxylierung, j e nach dem Charakter des Ausgangsöles, 15 bis 4o Teile aromatische Kohlenwasserstoffe (Benzol und dessen Homologe) liefern. Der Rest der Oxydationsprodukte besteht neben Wasser und Kohlensäure aus etwa 15 Teilen unverändertem Teeröl, io bis 15 Teilen Essigsäure und Homologen und 5 Teilen aliphatischer Aldehvde.
  • Die besten Arbeitsbedingungen in der Oxydationsstufe hinsichtlich Kontakttemperatur, Beladung der Luft usw. sind je nach dem Charakter der Öle, Siedebereich, Oxydierbarkeit usw. fallweise durch Versuche festzulegen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Umwandlung von aromatischen Kohlenwasserstoffen in niedrigsiedende Kohlenwasserstoffe auf dem Wege einer Oxydation zu Carbonsäuren und nachgeschalteter Entcarboxylierung, dadurch gekennzeichnet, daB oberhalb Zoo ° siedende, überwiegend aromatische Steinkohlenteeröle verarbeitet werden. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB man die in der ersten Verfahrensstufe hergestellten Carbonsäuren oder das in der ersten Stufe anfallende Reaktionsgemisch nach Patent 58o Sag bei erhöhten Temperaturen und Drücken mit einer Aufschlämmung von Calciumcarbonat oder Calciumhydroxyd mit geringen Zuschlägen von Alkali entcarboxyliert.
DE1930606200D 1930-09-12 1930-09-12 Verfahren zur Umwandlung hochsiedender aromatischer Kohlenwasserstoffoele in niedrigsiedende Expired DE606200C (de)

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DE1930606200D Expired DE606200C (de) 1930-09-12 1930-09-12 Verfahren zur Umwandlung hochsiedender aromatischer Kohlenwasserstoffoele in niedrigsiedende

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