DE605780C - Verfahren zur Herstellung oelartiger chlorierter Naphthaline - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung ölartiger chlorierter Naphthaline Bekanntlich erhält man bei der üblichen Chlorierung von Naphthalin zunächst das bei gewöhnlicher Temperatur flüssige Monochlornaphthalin, das sich jedoch bei weiterer Chloreinwirkung zu den festen Poly-Chlorn aphthalinen umsetzt. Ueberraschenderweise hat sich nun ergeben, daB man bei der Chlorierung von Naphthalin unter bestimmten Bedingungen auch flüssige Chlornaphthaline von erheblich höherem Chlorgehalt herstellen kann. Chloriert man nämlich Naphthalin ohne Katalysator, aber unter Lichteinwirkung möglichst bei Temperaturen unterhalb ioo °, so entstehen Öle, die bis zu 5o11 ; o und mehr Chlor enthalten. Je nach der Reinheit des Ausgangsmaterials sind diese Öle mehr oder weniger dunkel gefärbt. Nach Entsäuerung mit geeigneten Mitteln sind sie in üblicher Weise, z. B. durch Filtration, Entfärbung mit bleichenden Stoffen oder V akuumdestillation, aufzuarbeiten. Bei letzterer Arbeitsweise erhält man fast geruchlose, säurefreie Öle mit einer Viscosität von zo bis 15' E bei 2o'.
• Man hat zwar früher bereits versucht, Naphthalin zur Herstellung von Schmierölersatz zu chlorieren. Dieses Verfahren unterscheidet sich jedoch von dem der Erfindung in einigen wesentlichen Punkten. Während nach vorliegendem Verfahren bei möglichst niedriger Temperatur, d. h. etwas oberhalb des Schmelzpunktes des Naphthalins, chloriert wird, kommen bei dem bekanntenVerfahrenTem_peräturenvon 2oo ° und darüber zur Anwendung. Weiterhin wird nach diesem ProzeB ein Öl gewonnen, das nur etwa 2o °j, Chlor enthält, also in der Hauptsache aus Monochlornaphthalin mit nur geringen- Beimengungen höherer Chlornaphthaline bestehen kann, während nach dem Verfahren der Anmeldung höher chlorierte Produkte entstehen, was sich aus dem hohen Chlorgehalt von etwa 50 °/a ergibt.
• Die Produkte, die nach der vorliegenden Erfindung gewonnen werden, lassen sich z. B. als Ersatz für technische Öle verwenden, auch in Mischung mit anderen Ölen. Ferner sind sie zur Herstellung chemisch-technischer Erzeugnisse für die verschiedensten Anwendungsgebiete als Rohstoffe bestens geeignet. Beispiel Geschmolzenes Naphthalin wird in einem Chlorierungsbehälter, dessen Temperatur während der Reaktion durch Wasserkühlung auf etwa go° gehalten wird, unter Belichtung so lange mit Chlor behandelt, bis eine Probe die Dichte von 1,52 bei 50° zeigt. Das bei der Chlorierung entwickelte Salzsäuregas wird in Wasser absorbiert. Das Chlorierungsprodukt wird alsdann mit Kalk behandelt und bei einem Druck von etwa 30 mm Hg bei 2io ° destilliert. Es geht dabei ein schwach gefärbtes Öl innerhalb weniger Grade über. Als Rückstand verbleiben etwa io °/o der Gesamtmenge. Das Destillat enthält etwa 50')/, Chlor und hat eine Viscosität von i3,8 ° E bei 2o'.

Claims (1)

1. PATRNTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung ölartiger chlorierter Naphthaline, dadurch gekennzeichnet, daB Naphthalin ohne Zusatz von Katalysatoren bei Temperaturen unterhalb ioo ° unter Belichtung chloriert wird, bis es etwa 5o °/o oder mehr Chlor gebunden hat, und das erhaltene Produkt einer geeigneten Reinigung unterworfen wird.