DE589610C - Verfahren zur Herstellung von Additionsverbindungen aus Mentholen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Additionsverbindungen aus MentholenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C35/00—Compounds having at least one hydroxy or O-metal group bound to a carbon atom of a ring other than a six-membered aromatic ring
- C07C35/02—Compounds having at least one hydroxy or O-metal group bound to a carbon atom of a ring other than a six-membered aromatic ring monocyclic
- C07C35/08—Compounds having at least one hydroxy or O-metal group bound to a carbon atom of a ring other than a six-membered aromatic ring monocyclic containing a six-membered rings
- C07C35/12—Menthol
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Fats And Perfumes (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
11. DEZEMBER 1933
11. DEZEMBER 1933
REICHSPATENTAkT
PATENTSCHRIFT
JVl 589610 KLASSE 12o GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Februar 1932 ab
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von Produkten mit technisch wichtigen Eigenschaften durch Einwirkenlassen
von Orthophosphorsäure auf ein Menthol. Das Verfahren besteht darin, daß man das Menthol und die· Phosphorsäure oder eine
wäßrige Lösung der Phosphorsäure (die zweckmäßig eine ziemlich hohe Konzentration
haben soll) vorzugsweise im Verhältnis von 3 Mol des Menthols auf 1 Mol Phosphorsäure
bei gewöhnlicher Temperatur und in Gegenwart oder Abwesenheit eines organischen Lösungsmittels, das gegen Phosphorsäure
indifferent ist, wie z. B. eines flüssigen Kohlenwasserstoffs, mischt. Die Reaktion
kann auch bei einer geeigneten höheren Temperatur bewirkt werden. Wenn die Phosphorsäure
und das Menthol in Abwesenheit eines Lösungsmittels gemischt werden, so ist es
zweckmäßig, daß das Menthol in flüssigem oder geschmolzenem , Zustand vorliegt. In
dem Fall, wo eine Wasser enthaltende Phosphorsäure verwendet wird, ist es vorteilhaft,
das Wasser aus dem Reaktiönsgemisch möglichst
weitgehend zu entfernen; Zu diesem Zweck kann die Reaktion in Gegenwart eines
organischer^ Lösungsmittels ausgeführt werden, welches beim Destillieren das Wasser
mit sich reißt; man kann jedoch die Reaktion auch ϊη Gegenwart eines organischen Lösungsmittels sich abspielen lassen, das mit Wasser
nicht mischbar ist und von diesem durch Dekantieren abgetrennt werden kann..
Die Erfindung kann auf optisch inaktives Menthol, auf seine Stereoisomeren, wie z. B.
inaktives Isomenthol und Neomenthol, sowie auf die verschiedenen optisch aktiven Formen
dieser Substanzen- - und gleichfalls auf Mischungen von Mentholen, wie die rohen
oder teilweise gereinigten synthetischen Menthole,· Anwendung finden, die z.B. durch
Reduktion oder Hydrieren von Thymol, Men- · thon, Piperiton o. dgl. oder durch Isomerieren
der Reduktions- oder Hydrierungsprodukte in bekannter Weise (z.B. durch Ruhren
des ' Hydrjterungsproduktes oder des gewöhnlich
flüssigen Anteils hiervon, der durch Kühlen des Produktes auf etwa 100C und
Entfernen der sich ausscheidenden Kristalle erhalten wird, in Gegenwart von Wasserstoff
und einem Katalysator, wie Nickel) hergestellt worden sind. Alle diese Menthole und Isomeren sind unter dem hier gebrauchten
Ausdruck ein Menthol zu verstehen.
Die gemäß der Erfindung erhaltenen Verbindungen stellen im allgemeinen weiße kristallinische
Körper dar, die genau begrenzte Schmelzpunkte besitzen. Sie werden durch Wasser bei gewöhnlicher Temperatur unter
Bildung von Menthol und freier Phosphor-
säure langsam zersetzt; schneller werden sie zersetzt .durch . heißes Wasser oder durch'
Alkalihydroxydlösungen. Sie können auch in ihre Bestandteile durch Erhitzen zerlegt werden.
Wenn die Verbindung unter vermindertem Druck erhitzt wird, so destilliert das
Menthol über, während die Phosphorsäure zurückbleibt; in dem Fall, wo die Verbindung
aus Neomenthol hergestellt worden ist,
ίο verdampft das Neomenthol langsam unter
vermindertem Druck, selbst bei gewöhnlicher Temperatur.
Die Eigenschaften und Analysenergebnisse ι der gewonnenen Verbindungen zeigen an, daß
es sich um Additionsverbindungen des Menthols und der Orthophosphorsäure handelt.
Die nach der Erfindung aus Mentholen und Orthophosphorsäure hergestellten Körper sind
von großer technischer Bedeutung, da sie auf einfache Weise die Reinigung von Mentholen
oder ihre Trennung aus deren Mischungen untereinander oder mit anderen Stoffen ermöglichen.
Die nachfolgenden Ausführungsbeispiele sollen den Erfindungsgegenstand näher erläutern,'
wobei unter Teilen jedesmal Gewichtsteile zu verstehen sind.
1. 100 Teile Mentholracemat werden in
100 Teilen Petroläther gelöst, und die Lösung wird bei gewöhnlicher Temperatur mit ungefähr
20 bis 25 Teilen Orthophosphorsäure vom spez. Gewicht 1,75 gemischt. Das Reaktionsprodukt
scheidet sich in Form von Kristallen aus, die durch verschiedene Mittel, wie z. B. durch Umkristallisieren aus Petroläther,
gereinigt werden können. Die Reaktion kann auch ohne Lösungsmittel ausgeführt
werden.
2. 100 Teile Mentholracemat werden in 65 Teilen Petroläther gelost und 24 Teile
9O°/0ige Orthophosphorsäure (spez. Gew. 1,75) zugegeben. Das Ganze wird für eine
kurze Zeit gekocht, wobei der destillierende Petroläther eine geringe Menge Wasser mit
sich fortführt; von diesem wird er getrennt und in das Destillationsgefäß zurückgegeben.
Die - so ausgeschiedene Wasser-menge entspricht derjenigen, die anfangs in der Phosphorsäure
vorhanden war. Die nun vollständig gleichmäßige Flüssigkeit, in dem
Destillationsgefäß wird dann abgekühlt, wobei sich Kristalle auszuscheiden beginnen.
Wenn die Kristallisation beendet ist, werden die Kristalle durch Filtrieren abgeschieden.
Es werden 110 Teile Kristalle erhalten, die
nach dem Umkristallisieren aus 130 Teilen Petroläther 100 Teile Kristalle mit einem
Schmelzpunkt von 740 ergeben.
Die Analyse weist darauf hin, daß das Produkt, welches optisch inaktiv ist, eine
Additionsverbindung darstellt, die 1 Mol Phosphorsäure auf je 3 Mol Menthol enthält.
Bestimmungen des Phosphorsäuregehaltes, die nach zwei vollständig voneinander verschiedenen
Methoden vorgenommen wurden, hatten die folgenden Ergebnisse:
' I. ' - II.
P2O5 = 12,41 % bzw. P2O5 = 12,77 °/o·
[Der für H3PO4-(C10H20O)8 berechnete
Wert beträgt P2O5 = 12,54%·1
3.100 Teile natürliches i-Menthol (Schmelzpunkt
43° C) werden in 65 Teilen Petroläther gelöst und 24 Teile Orthophosphorsäure
vom spez. Gewicht 1,75 zugegeben. Das weitere Verfahren wird in derselben Weise gehandhabt,
wie im Beispiel 2 beschrieben. Es werden 100 Teile Kristalle erhalten, die nach
dem Umkristallisieren aus 195 Teilen Petroläther 61 Teile Kristalle vom Schmelzpunkt
71 ° ergeben. Das Produkt ist linksdrehend und in den- üblichen organischen Lösungsmitteln
löslich. Es enthält 3 Mol i-Menthol auf jedes Molekül Phosphorsäure.
4. 100 Teile Neomentholracemat vom Schmelzpunkt 530 werden auf 6o° erhitzt
und zu der Schmelze 21 Teile ioo°/0ige
Orthophosphorsäure zugegeben, wobei das Ganze gut gerührt wird. Die Masse beginnt
plötzlich zu erstarren und bildet schließlich eine feste Masse, die nach dem Erkalten geteilt
und aus 190 Teilen Benzol umkristalli- ■ siert wird. Es werden 85 Teile einer Verbindung
vom Schmelzpunkt 86° erhalten.
5. 100 Teile Isomentholracemat vom
Schmelzpunkt 49 ° werden geschmolzen und unter Umrühren mit 24,5 Teilen Orthophosphorsäure
vom spez. Gewicht 1,75 vermischt. Darauf werden 325 Teile Petroläther zugefügt,
und das Ganze wird dann mehrere Stunden lang bei gewöhnlicher Temperatur bis
zum Klarwerden stehengelassen.. Die klare Fetrolätherlösung wird darauf durch Dekan- i°5
tieren von einer kleinen Menge Wasser und Säure getrennt, welche sich abgeschieden hat,
und der Petroläther wird durch Erhitzen — schließlich unter vermindertem L^ruck —
entfernt. Es bleibt eine gummiartige ölige no Substanz zurück,- die nach einiger Zeit sich
in ein festes Produkt vom Schmelzpunkt 42° verwandelt und in den üblichen Lösungsmitteln
sehr löslich ist.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Additionsverbindungen aus Mentholen,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein Menthol auf Orthophosphorsäure einwirken läßt.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch
580610
gekennzeichnet, daß man ein Menthol, Orthophosphorsäure und ein gegen Phosphorsäure
indifferentes organisches Lösungsmittel zusammenbringt und das
Reaktionsprodukt durch Kristallisation oder Vertreibung des Lösungsmittels abscheidet.
3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lösungsmittel ein flüssiger Kohlenwasserstoff, wie z. B. Petroläther,
ist. . '
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Orthophosphorsäure
und ein Menthol in flüssigem oder geschmolzenem Zustand zusammenbringt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche ι bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Menthol und die Phosphorsäure im Verhältnis von etwa 3 Mol Menthol
auf ι Mol Phosphorsäure verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige
Phosphorsäure verwendet und das in der Säure vorhandene Wasser aus dem Reaktionsgemisch
so weit wie möglich entfernt wird. '
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB589610X | 1931-03-17 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE589610C true DE589610C (de) | 1933-12-11 |
Family
ID=10482779
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH130674D Expired DE589610C (de) | 1931-03-17 | 1932-02-17 | Verfahren zur Herstellung von Additionsverbindungen aus Mentholen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE589610C (de) |
-
1932
- 1932-02-17 DE DEH130674D patent/DE589610C/de not_active Expired
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