DE602787C

DE602787C - Drehspanlenker und -brecher, welcher auf dem Drehstahl festgeklemmt wird

Info

Publication number: DE602787C
Application number: DEP64706D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1932-02-04
Filing date: 1932-02-04
Publication date: 1934-09-17

Description

In neuerer Zeit werden zwecks Erhöhung der Leistung von Drehbänken vielfach Hochleistungsdrehwerkzeuge verwandt, deren Schneiden aus Hartmetall (Widia) bestehen; derartige Drehwerkzeuge arbeiten bekanntlich mit sehr hohen Schnittgeschwindigkeiten, so daß die mit sehr großer Geschwindigkeit ablaufenden, bei Eisen und anderen Metallen sehr heißen und in vielen Fällen fast rotglühenden Späne eine Gefahr für den Dreher bilden.

Zur Vorbeugung gegen Unfälle hat man schon den Span umlenkende Leitvorrichtungen vorgeschlagen, die den Drehstahl nach Art einer Schutzhaube überdecken und die in sie eintretenden Späne ablenken, wie sie in ähnlicher Weise schon früher bei Schutzhauben mit Spanfänger für die Messerwellen von Holzbearbeitungsmaschinen vorgesehen worden sind.

Auch bei Stahlhaltern, die zur Aufnahme

von Einsatzstählen dienen, hat man bereits den Kopf des Stahlhalters durch Verjüngung

nach oben zu einer Leitfläche für den Span ausgebildet.

Schließlich sind auch schon bei Drehstählen zum Schneiden von zähem Werkstoff plattenförmige, mit einer Anlauffläche für den Drehspan versehene Deckstücke verwandt worden, die an der Brustfläche des Drehstahles hinter dessen Schneidkante federnd mit Spannung aufliegen und gemeinsam mit dem Drehstahl in den Stahlhalter eingespannt werden.

Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf Einrichtungen der zuletzt erwähnten Art und bezweckt, diese derart zu vervollkommnen, daß die Richtung, in welcher der Span abgeführt wird, beliebig geändert und die Einrichtung ohne weiteres für Drehstähle verschiedener Form verwandt werden kann. Dieser Zweck wird der Erfindung gemäß im wesentlichen dadurch erreicht, daß bei dem auf dem Drehstahl festzuklemmenden und mit seinem den Span lenkenden Teil federnd auf der Schneide des Drehstahles aufliegenden Drehspanlenker und -brecher die Spanleitfläche an einem Kopfstück angeordnet ist, das mit dem Schaft des Spanlenkers durch ein Drehgelenk mit senkrechter Achse schwenk- und festklemmbar verbunden ist..

Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise in einer Ausführungsform veranschaulicht, und zwar zeigt

Abb. ι eine Seitenansicht des Drehspanlenkers, zum Teil in senkrechtem Längsschnitt in Verbindung mit dem in gestrichelten Linien dargestellten Drehstahl, und

Abb. 2 die zugehörige Oberansicht.

Der Spanlenker besitzt einen kantigen Schaft A, der auf dem Drehstahl B aufliegt und gemeinsam mit diesem auf dem Stahlhalter der Drehbank festgespannt wird. In seinem vorderen Teile a¹ ist der Schaft A winkelförmig nach oben abgekröpft; mit diesem Teile ist ein zur Spanlenkung dienendes. Kopfstück C mittels eines durch beide Teile hindurchgeführten Schraubenbolzens D mit

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Mutter d¹ schwenk- und feststellbar verbunden, so daß das Kopfstück C aus der gezeichneten Mittelstellung nach rechts und links in eine beliebige Winkelstellung gebracht und in dieser mit dem Teile a¹ starr verbunden werden kann.

Zur Erhöhung der Festigkeit dieser Verbindung sind zweckmäßig die beiden Teile a¹ und C auf den aneinander zur Anlage kbmmenden Flächen nach Art einer Kronradverzahnung mit Sperrzähnen a² bzw. c¹ versehen, die ineinander eingreifen. Nach Lösen der Mutter d¹ können diese Sperrzähne außer Eingriff und der Teil C gegenüber dem Teil a¹ in eine andere Winkelstellung gebracht werden, worauf dann durch Anziehen der Mutter d¹ die feste Verbindung beider Teile wieder hergestellt wird. Das Kopfstück C hat vorn einen breiten, nach unten gerichteten

so Ansatz c², dessen unterster Teil auf der Schneide b¹ des Drehstahls aufliegt. Der Spanlenker ist auf dem Drehstahl vor der Festspannung im Stahlhalter längsverschieblich. Beim Festspannen auf dem Werkzeug in der richtigen Lage zur Schneide b¹ tritt eine leichte Durchbiegung des Schaftes A ein, und der Teil c² ruht federnd auf der Schneide b¹ des Drehstahls. Die vordere, dem Werkstück zugekehrte Fläche c³ des Teiles c², die als Spanleitfläche dient, ist nach dem Werkstück hin derart hohl gekrümmt, daß sie von ihrer auf der Schneidfläche b¹ des Drehstahls aufliegenden Kante zunächst schräg nach hinten ansteigt und dann in ihrem oberen Teile rückkehrend nach vorn gerichtet ist. Hierdurch wird erreicht, daß die auflaufenden Späne mit Sicherheit in eine vom Dreher w&g führende Richtung abgelenkt werden, wobei es der Dreher noch in der Hand hat, durch geeignete Winkelverstellung des Kopfstückes C die Späne nach einer bestimmten Richtung, nach rechts oder links, also nach einer Richtung zu führen, die ihn nicht behindert. Die Winkelverstellbarkeit des Kopfstückes C bietet weiterhin den großen Vorteil, daß je nach der Härte und Zähigkeit des ablaufenden Spanes der günstigste Ablaufwinkel gewählt werden kann und daß sich der Spanlenker ohne weiteres für verschiedene Formen von Drehstählen, wie gerade Stähle, Rechtsstähle, Linksstähle sowie verschieden breite Stähle, verwenden läßt, so daß man mit einem einzigen Spanlenker für alle Fälle auskommt.

Der Arbeitsvorgang vollzieht sich, wie leicht einzusehen ist, in der Weise, daß das Kopfstück C mit seiner vorderen Fläche c³ den vom Werkstück meist in waagerechter Richtung ablaufenden Span aufnimmt und zunächst nach oben ablenkt, ihn dann nach vorn zurückrollt und bricht und schließlich je nach der eingestellten Winkelstellung des Kopfstückes nach rechts oder links zum Spansammelraum abführt.

Claims

Patentansprüche:

1. Drehspanlenker und -brecher, welcher auf dem Drehstahl festgeklemmt wird und mit seinem den Span lenkenden Teil federnd auf der Schneide des Dreh-Stahles aufliegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Spanleitfläche (c³) an einem Kopfstück (C) angeordnet ist, welches mit dem Schaft (A) des Spanlenkers durch ein Drehgelenkmitsenkrechter Achse schwenk- und festklemmbar verbunden ist.

2. Drehspanlenker und -brecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spanleitfläche nach dem Werkstück hin derart hohl gekrümmt ist, daß sie von ihrer auf der Schneidfläche des Stahls aufliegenden Kante zunächst schräg nach hinten ansteigt und dann in ihrem oberen Teile rückkehrend nach vorn gerichtet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen