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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum kontinuierlichen Herstellen einer elastomeren Zusammensetzung.
Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen einer elastomeren
Zusammensetzung mit Hilfe wenigstens eines Extruders, wobei die
erhaltene elastomere Zusammensetzung hauptsächlich, jedoch nicht ausschließlich, der
Verwendung bei der Herstellung von Reifen dienen soll.
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Die
Herstellung von elastomeren Zusammensetzungen (im Folgenden auch
als "Kautschukmischungen" bezeichnet) erfolgt
herkömmlicherweise
in Chargen mit Hilfe von Innenmischern, gewöhnlich Banbury-Mischern, die
zwei gegendrehende Rotoren haben, welche eine intensive Mischwirkung
ausüben,
um die Kautschukbestandteile zu kneten und um darin die anderen
Zusatzstoffe, wie Füllstoffe,
Schmierhilfen, Vulkanisiermittel und zusätzliche Substanzen einzubringen
und gründlich
zu dispergieren.
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Der
Mischprozess unter Verwendung von Innenmischern hat viele Nachteile,
insbesondere eine unzureichende Wärmeabführung und somit eine schlechte
Temperatursteuerung, hauptsächlich
aufgrund eines ungünstigen
Verhältnisses
zwischen Materialvolumen und Mischeroberf1äche. Zur Verbesserung der Verteilung in
der Kautschukbasis werden die verschiedenen Zusatzstoffe und insbesondere
die Füllstoffe
in die Kautschukbasis in Chargen eingebracht, die in eine Vielzahl
von Mischvorgängen
verteilt sind, die durch Kühl-
und Lagerschritte getrennt sind. Temperaturempfindliche Zusatzstoffe,
wie Vernetzungsmittel und Akzeleratoren, werden nur während des
abschließenden
Mischschritts nach dem Abkühlen
der Kautschukmischung unter eine vorgegebene Temperatur (üblicherweise
unter 110°C)
zugegeben, um eine Anvulkanisierung zu vermeiden.
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Deshalb
verbraucht der Mischprozess in Innenmischern, obwohl er der am häufigsten
verwendete Mischprozess in der Kautschukindustrie ist, Zeit und
Energie und garantiert keine effektive Steuerung bezüglich der
Eigenschaften der sich ergebenden elastomeren Mischungen, insbesondere
hinsichtlich der Dispersionshomogenität der Füllstoffe in der Kautschukbasis. Änderungen
in den zugegebenen Mengen der einzelnen Zusatzstoffe, bei der Zeitsteuerung,
bei der Zugabe und Abgabe in bzw. aus den Mischern, bei der Anfangstemperatur
der Rohmaterialien sowie bei Schwankungen der Scherkräfte innerhalb
des Materials während
des Mischen tragen alle zu Änderungen
von Charge zu Charge bei.
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Um
die Beschränkungen
der diskontinuierlichen Prozesse zu überwinden, hat die Kautschukindustrie viele
Versuche unternommen, kontinuierliche Mischprozesse basierend auf
Extrusionstechniken einzurichten, die zu denen analog sind, die üblicherweise
bei der Verarbeitung von thermoplastischen polymeren Materialien verwendet
werden. Kontinuierliche Mischprozesse, die mit Hilfe eines Extruders
ausgeführt
werden, sollen die Gleichförmigkeit
der Kautschukmischeigenschaften verbessern, eine bessere thermische
Behandlung aufgrund eines verbesserten Verhältnisses von Oberfläche zu Masse
erreichen und gegebenenfalls hochautomatisierte Arbeitsgänge entwickeln.
Einen diesbezüglichen Überblick
gibt der Artikel "A
tale of continuous development (Eine Geschichte zur kontinuierlichen
Entwicklung)" von
H. Ellwood, veröffentlicht
in European Rubber Journal, März
1987, S. 26 bis 28.
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Das
US-Patent 4,897,236 offenbart
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Erzeugen einer
Kautschukmischung, bei welchen die Bestandteile der Mischung in
einen Doppelschneckenextruder zugegeben, geknetet und homogenisiert
werden. Die erhaltene Mischung wird in einen ersten und einen zweiten Teil
aufgeteilt. Der erste Teil wird abgeführt, während der zweite Teil für eine weitere
Homogenisierung und zum Mischen mit frischen Chargen der Bestandteile,
die in den Extruder eingeführt
werden, recyclisiert wird. Der recyclisierte Teil wird zu einer
gekühlten
Ringkammer außerhalb
der Extruderkammer umgewälzt
und von da zurückgeführt, wobei
die Ringkammer Abstrom- und Zustromkanäle hat, die mit dem Inneren
des Extruders in Verbindung stehen. Diese teilweise Recyclisierung
der Kautschukmischung soll Schwankungen in der Zumessung der Bestandteile
und lokale Inhomogenitäten,
die auftreten können,
ausgleichen. Darüber
hinaus soll das intensive Kühlen
des recyclisierten Teils in der Ringkammer eine steigende Verarbeitungstemperatur
korrigieren und die Dispergierwirkung, aufgrund erhöhter Scherbeanspruchungen
infolge der Temperaturverringerung verbessern.
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Das
US-Patent 5,302,635 offenbart
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen
einer Kautschukmischung. In einem ersten Schritt wird Rohkautschuk
in einen Doppelschneckenextruder kontinuierlich zugeführt, wo
nicht reaktive Zusatzstoffe (Öle
und Füllstoffe)
zugegeben werden, und das erhaltene Gemisch wird von den Extruderschnecken
knetbar gemacht und homogenisiert. Während dieses ersten Schritts
wird die Mischung auf einer Temperatur von 100°C bis 160°C gehalten. Dann wird in einem
zweiten Schritt die erhaltene Mischung auf eine Temperatur von 100°C bis 120°C abgekühlt, und
es werden reaktive Zusatzstoffe (insbesondere Schwefel und Vulkanisierbeschleuniger)
zugegeben und in die Kautschukmischung eingeschlossen. Die homogenisierte
Kautschukmischung verlässt
dann den Extruder über
die Extruderauslassöffnung.
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Das
Verfahren kann entsprechend den unterschiedlichen Extruderformen
ausgeführt
werden. Beispielsweise können
die beiden Mischschritte in einem einzigen Doppelschneckenextruder
ausgeführt
werden, der zwei verschiedene Mischzonen hat, die bei zwei unterschiedlichen
Temperaturen arbeiten. Alternativ kann der erste Schritt in einem
ersten Doppelschneckenextruder ausgeführt werden, der bei 100°C bis 160°C arbeitet.
Die sich ergebende Grundmischung wird dann direkt einem zweiten
Doppelschneckenextruder zugeführt, der
bei 100°C
bis 120°C
arbeitet. Bei einer weiteren Ausführungsform kann das Verfahren
in einem Einzelextruder ausgeführt
werden, der zwei Schneckenpaare hat, die an einander gegenüberliegenden
Enden des Extrudergehäuses
angetrieben werden und bei verschiedenen Temperaturen arbeiten.
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Das
US-Patent 5,158,725 offenbart
ein Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen von elastomeren Mischungen,
bei welchem ein Elastomer in einen Doppelschneckenextruder zugeführt wird,
wenigstens ein Füllstoff, Öl und/oder
andere Elastomere in den Extruder eingebracht werden, die Bestandteile
gemischt werden, um ein homogenes Gemisch herzustellen, das bei
100°C auf
einer Mooney-Viskosität
ML(1+4) zwischen 20 und 250 während
des Mischens gehalten wird, und die erhaltene Mischung aus dem Extruder
abgeführt
wird. Für
die Zumessung der Elastomeren und anderer Bestandteile in den Extruder
werden präzise
volumetrische oder Gewichtsverlust-Zuführeinrichtungen verwendet.
Nach dem Verlassen des Extruders kann der gemischte Kautschuk durch
ein Mundstück
extrudiert, zu Bahnen, Streifen oder Strängen kalandriert oder pelletisiert
werden. Das kontinuierliche Verfahren ist weniger aufwändig als
die mehrstufigen Chargenprozesse, die gegenwärtig beim Stand der Technik
verwendet werden, und erfordert weniger Arbeitskraft und eine geringere
Materialhandhabung. Darüber
hinaus ergibt sich eine verbesserte Dispersion und Homogenität der erhaltenen elastomeren
Mischungen.
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Das
US-Patent 5,262,111 offenbart
ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung einer Kautschukmischung
in einem Doppelschneckenextruder. Der Kautschuk wird in den Extruder
zusammen mit einer Verarbeitungshilfe eingebracht und bis zu einer
Temperatur von 120°C
bis 180°C
geknetet. Dann wird ein erster Anteil von Ruß, vorzugsweise 40 bis 80%
der Gesamtrußmenge,
in das erwärmte
Extrudat zugegeben. Anschließend
wird dem Extrudat weichmachendes Öl zugesetzt, bevor die zweite
restliche Rußmenge
zugegeben und in dem Extrudat bei einer Temperatur von 120°C bis 180°C eingeschlossen
wird. Die ganze Mischung wird dann auf eine Temperatur von 100°C bis 120°C abgekühlt, ein
Vernetzungsmittel zugegeben und die Mischung homogenisiert und extrudiert.
Der Prozess soll die Dispersion des Rußes in dem Extrudat verbessern
und die spezifischen Energieerfordernisse verringern.
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Das
US-Patent 5,626,420 offenbart
einen kontinuierlichen Mischprozess und eine Vorrichtung, wobei Basiselastomer(e)
und andere Komponenten kontinuierlich dosiert und in eine Mischkammer
eingeführt
werden, die von einem Stator und einem darin drehenden Rotor, vorzugsweise
einem einzelnen Schneckenextruder, gebildet wird. Die eingeführten Komponenten
bewegen sich in der Mischkammer längs Vortriebs- und Mischzonen
weiter. Zur Verbesserung der Dispersion und Homogenisierung der
Kautschukkomponenten ist die Füllrate
der Mischkammer in wenigstens bestimmten Mischzonen kleiner als
1. Um die Komponenten, und insbesondere die Kautschukbasis, richtig
in die Mischkammer einzuführen,
werden Zwangszuführeinrichtungen
verwendet, wie volumetrische Pumpen (beispielsweise Zahnradpumpen).
Um eine genaue Dosierung der verschiedenen Komponenten zu erhalten,
kann es erwünscht
sein, die Komponenten in einer Mischzone zuzugeben, wo die Füllrate gleich
1 ist und sich zwischen zwei Mischzonen befindet, die eine Füllrate von
weniger als 1 haben.
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Das
US-Patent 5,374,387 beschreibt
ein Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen von elastomeren Mischungen
unter Verwendung eines Doppelschneckenextruders, wobei das Verfahren
die folgenden aufeinanderfolgenden Schritte aufweist. In einer ersten
Mischzone des Extruders wird ein elastomeres Material zugegeben,
scherzerkleinert und auf eine erste Betriebstemperatur (gewöhnlich von
130°C bis
220°C) erhitzt, während die
Viskosität
verringert wird. Dann wird das elastomere Material in eine zweite
Mischzone geführt,
in der wenigstens ein erster Teil eines verstärkenden Füllstoffs und ein Verarbeitungshilfsstoff
zugegeben werden, während
gleichzeitig die Kautschukmischung auf eine zweite Betriebstemperatur
(gewöhnlich
von 110°C bis
160°C) gekühlt wird.
Die erhaltene Mischung wird dann in eine wahlweise dritte Mischzone
geführt,
in der einen geringen Bestandteil bildende Chemikalien, wie Haftbegünstiger,
Ozonbildungshemmer, Farbzusatzstoffe, Brandverzögerer und dergleichen in die
Kautschukmischung eingeführt
werden. Vorzugsweise wird in dieser dritten Mischzone der zweite
Teil des verstärkenden
Füllstoffs
und des Verarbeitungshilfsstoffs zugegeben, um eine dritte Betriebstemperatur
(gewöhnlich
von 85°C
bis 130°C)
zu erreichen. Anschließend
wird in einer vierten Mischzone die Kautschukmischung durch ein
Vulkanisiermittel bei einer vierten Betriebstemperatur (gewöhnlich von
115°C bis
150°C) ergänzt. Der
Mischungsfluss wird dann zu einer Lieferzone (fünfte Zone) geleitet, in der
er in der gewünschten
Form durch eine bestimmte Art von Schlitz oder dergleichen extrudiert wird.
Die verschiedenen Komponenten der Kautschukzusammensetzung werden
dem Extruder kontinuierlich und individuell zugemessen, vorzugsweise
in Form von teilchenförmigen
Materialien und/oder Flüssigkeiten, mit
Hilfe von Gewichtsabtragsbeschickern.
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Das
US-Patent 5,711,904 offenbart
ein Verfahren zum kontinuierlichen Mischen von elastomeren Zusammensetzungen,
die mit Siliciumdioxid verstärkt
werden. Ein Doppelschneckenextruder wird mit elastomerem Material
beschickt, dann mit Siliciumdioxid und anderen Mischungsbestandteilen,
einschließlich
einem Siliciumdioxid-Haftvermittler. Längs des Extruders werden die
Temperatur und der Druck gesteuert, damit der Siliciumdioxid-Haftvermittler mit
dem Siliciumdioxid und dem elastomeren Material reagieren kann.
Dann werden Vulkanisiermittel und Beschleuniger zugegeben, während die
Mischung bei 100°C
auf einer Mooney-Viskosität ML(1+4)
zwischen 20 und 250 gehalten wird. Das Mischen wird über eine
Zeit fortgesetzt, die ausreicht, um die Vulkanisiermittel und Beschleuniger
innig einzumischen. Die erhaltene elastomere Zusammensetzung wird dann
durch ein geeignetes Mundstück
gedrückt,
das an dem Extruderaustritt angebracht ist. Das gesamte Verfahren
kann unter Verwendung eines Einzelextruders oder einer Folge von
Extrudern ausgeführt
werden. Vorzugsweise wird die Verweilzeit in einem ersten Doppelschneckenextruder
erhöht
und dann die Zusammensetzung gekühlt,
zerkleinert und in einen zweiten Doppelschneckenextruder abgegeben,
in welchem die Kautschukmischung mit Vulkanisiermitteln und anderen
Zusatzstoffen vervollständigt
wird. Die verschiedenen Extruder können getrennte unabhängige Einheiten
oder miteinander gekoppelt sein, um einen kontinuierlichen Prozess
zu bilden. Die Extruder können
nahe beieinander in einer Querkopf-Extruderhalterung gekoppelt oder lose
verbunden werden, beispielsweise über Hängebänder oder Förderbänder, die das Material von
einer Einheit zur anderen befördern.
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Die
Anmelderin hat vermerkt, dass bei einem Prozess zur kontinuierlichen
Herstellung einer elastomeren Zusammensetzung mit Hilfe wenigstens
eines Extruders die erhaltene elastomere Zusammensetzung nicht die
Gleichförmigkeit
von Eigenschaften hat, wie sie zu erwarten wäre, wenn man die sehr gute
Steuerung der Verarbeitungsbedingungen berücksichtigt, die während der
Extrusion erreichbar sind.
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D.
h. mit anderen Worten, dass die Anmelderin gefunden hat, dass die
elastomere Zusammensetzung, die aus einem kontinuierlichen Prozess
nach dem Stand der Technik erhalten wird, hinsichtlich Konsistenz
der physikalisch-chemischen Eigenschaften nicht zufrieden stellend
ist, wobei diese Eigenschaften von Probe zu Probe auch in dem gleichen
Herstellungsvorgang variieren.
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Dieser
Aspekt ist besonders kritisch, da die vorstehenden Änderungen
der Eigenschaften in dem gleichen Herstellungsvorgang entsprechende Änderungen
der Leistung im Endprodukt verursachen.
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Die
Anmelderin hat erkannt, dass das vorstehende Fehlen einer Konsistenz
hauptsächlich
Schwankungen als Ursache hat, die während der Zumessung der Vielzahl
von Ingredienzien auftreten können,
die zur Herstellung der elastomeren Zusammensetzung zugegeben werden.
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Insbesondere
hat die Anmelderin festgestellt, dass auch kleine Schwankungen der
zugegebenen Mengen der Rezeptzusatzstoffe beträchtliche Änderungen in den Eigenschaften
der fertigen Kautschukmischung verursachen können.
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Die
vorstehenden Überlegungen
sind von besonderer Relevanz, wenn sie auf die so genannten "untergeordneten Zusatzstoffe" angewendet werden,
d. h. auf diejenigen Komponenten, die sich von den Kautschuken,
den verstärkenden
Füllstoffen
und den Weichmachern unterscheiden und die zugegeben werden, um
die Eigenschaften der elastomeren Zusammensetzungen zu modifizieren
und/oder zu verbessern. Einige Beispiele für solche untergeordnete Zusatzstoffe
sind Vulkanisiermittel, Vulkanisierbeschleuniger und -verzögerer, Schutzmittel,
Aushärtungsharze.
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Die
Zugabe der untergeordneten Zusatzstoffe, deren Arten und Mengen
entsprechend der herzustellenden elastomeren Zusammensetzung variieren,
zu der Kautschukbasis ist besonders kritisch, da die untergeordneten
Zusatzstoffe sehr zahlreich sind (gewöhnlich wenigstens 5 bis 15
in einer einzigen Kautschukmischung) und in kleinen Mengen eingesetzt
werden (im Allgemeinen nicht mehr als 5 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht
der Kautschukmischung). Deshalb ist eine sehr genaue Zumessung der
untergeordneten Zusatzstoffe ziemlich schwierig zu erreichen.
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Die
Anmelderin hat außerdem
gefunden, dass alle Schwankungen, die in den Mischungsprozess durch
das Zumesssystem eingebracht werden, während des Extrusionsschritts
nicht wirksam korrigiert werden können, da die Verteilungsbreite
der Verweilzeiten für
jeden elementaren Teil der elastomeren Zusammensetzung nicht ausreicht,
verschiedene elementare Teile zu homogenisieren, die zu unterschiedlichen
Zeiten des Herstellungsprozesses erhalten werden.
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Ausgehend
von der vorstehenden Erkenntnis hat die Anmelderin gefunden, dass
es möglich
ist, die Zuführratenfehler
auszugleichen, die durch das Zumesssystem eingeführt werden (d. h. für jeden
Rezeptzusatzstoff die Streuung des gemessenen Mengenstromwerts bezogen
auf den eingestellten zu kompensieren), indem der Herstellungsprozess
stromab von der Extrusionsphase mit einem Rührschritt versehen wird.
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Insbesondere
hat die Anmelderin gefunden, dass die vorstehende Stabilität der physikalischchemischen
Eigenschaften der erhaltenen elastomeren Zusammensetzung dadurch
erreicht werden kann, das das elastomere Extrudat in ein zerteiltes
Produkt umgewandelt wird, das eine Menge des zerteilten Produkts
angesammelt und über
eine ausreichende Zeit gerührt wird,
um alle möglichen
Schwankungen in dem Zumessschritt auszugleichen sowie alle örtlichen
Inhomogenitäten
auszugleichen, die während
des Herstellungsprozesses auftreten können.
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Die
Anmelderin hat gefunden, dass der Sammel- und Rührschritt es ermöglichen,
die zer- bzw. unterteilten
Produkte mechanisch zu homogenisieren, die zu unterschiedlichen
Zeiten des Herstellungsprozesses erhalten werden, so dass alle möglichen
Schwankungen, die während
des Zumessschritts auftreten, in vorteilhafter Weise ausgeglichen
werden können.
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Deshalb
bezieht sich in einem ersten Aspekt die vorliegende Erfindung, wie
im Anspruch 1 definiert, auf ein Verfahren zum kontinuierlichen
Herstellen einer elastomeren Zusammensetzung, welches die Schritte aufweist:
- – Abmessen
wenigstens eines Elastomers, wenigstens eines Füllstoffs und wenigstens eines
untergeordneten Zusatzstoffs,
- – Zuführen des
wenigstens einen Elastomers, des wenigstens einen Füllstoffs
und des wenigstens einen untergeordneten Zusatzstoffs in wenigstens
einen Extruder,
- – Einmischen
und Dispergieren des wenigstens einen Füllstoffs und des wenigstens
einen untergeordneten Zusatzstoffs in das wenigstens eine Elastomer
mit Hilfe des wenigstens einen Extruders,
- – Erhalten
eines unterteilten Produkts aus der sich ergebenden elastomeren
Zusammensetzung, die aus dem wenigsten einen Extruder abgegeben
wird,
- – Ansammeln
einer Menge des unterteilten Produkts,
- – Rühren der
angesammelten Menge des unterteilten Produkts in wenigstens einer
Rühreinrichtung
und
- – Abgeben
des gerührten
unterteilten Produkts aus der wenigstens einen Rühreinrichtung.
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Nach
der vorliegenden Erfindung bezieht sich der Ausdruck "unterteiltes Produkt" auf ein Produkt
in diskreten Teilchen. Vorzugsweise haben diese Teilchen mittlere
Abmessungen von 0,5 mm bis 15 mm, vorzugsweise von 1 mm bis 10 mm,
und besonders bevorzugt von 3 mm bis 7 mm. Die Teilchen haben vorzugsweise
die Form von Granulat, Pellets, Kugeln oder Perlen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
hat das Verfahren der vorliegenden Erfindung zwei Misch- und Dispergierschritte,
so dass eine Zwischenkautschukmischung frei von temperaturempfindlichen untergeordneten
Zusatzstoffen aus einem ersten Misch- und Dispergierschritt erzeugt
wird (ausgeführt
in einem ersten Extruder) und anschließend zusammen mit den temperaturempfindlichen
ungeordneten Zusatzstoffen einem zweiten Misch- und Dispergierschritt
unterworfen wird (ausgeführt
in einem zweiten Extruder), um die fertige Kautschukmischung zu
erzeugen (d. h. die vervollständigte
elastomere Zusammensetzung).
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung werden die Schritte des Ansammelns
und Rührens
stromab von dem ersten Misch- und Dispergierschritt an der Zwischenkautschukmischung
in der unterteilten Form ausgeführt.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
werden die Schritte des Ansammelns und Rührens stromab von dem zweiten
Misch- und Dispergierschritt an der vervollständigten elastomeren Zusammensetzung
in der unterteilten Form ausgeführt.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
weist das Verfahren der vorliegenden Erfindung zwei Misch- und Dispergierschritte
sowie zwei Ansammel- und Rührschritte
auf, so dass auf jeden Misch- und Dispergierschritt ein entsprechender
Ansammel- und Rührschritt
folgt.
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Bei
einem zweiten Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf
eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen einer elastomeren
Zusammensetzung
- – mit wenigstens einem Extruder,
der ein Gehäuse
und wenigstens eine in dem Gehäuse
drehbar angeordnete Schnecke aufweist, wobei das Gehäuse wenigstens
eine Zuführöffnung und
eine Abführöffnung aufweist,
- – mit
wenigstens einer ersten Abmesseinrichtung zum Abmessen und Zuführen wenigstens
eines Elastomers und wenigstens eines Füllstoffs durch die wenigstens
eine Zuführöffnung in
den wenigstens einen Extruder,
- – mit
wenigstens einer zweiten Abmesseinrichtung zum Abmessen und Zuführen wenigstens
eines untergeordneten Zusatzstoffs in den wenigstens einen Extruder,
- – mit
wenigstens einer Einrichtung zum Erhalten eines unterteilten Produkts
aus der sich ergebenden elastomeren Zusammensetzung, die aus der
Abgabeöffnung
abgegeben wird, und
- – mit
wenigstens einer Ansammel- und Rühreinrichtung
zum Mischen des angesammelten unterteilten Produkts in der unterteilten
Form.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung befindet sich die Einrichtung zum Erhalten
eines unterteilten Produkts an der Abgabeöffnung des wenigstens einen
Extruders, so dass das Extrudat direkt in der zerteilten Form erhalten
wird.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführung
der vorliegenden Erfindung erfolgt das Abführen des gerührten unterteilten
Produkts kontinuierlich.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung wird das Abführen des gerührten unterteilten
Produkts chargenweise am Ende des Rührschritts mit Hilfe wenigstens
zweier Rühreinrichtungen
ausgeführt,
die hintereinander so angeordnet sind, dass, während die erste rührt, die
zweite mit dem zerteilten Produkt beladen oder das zerteilte Produkt
daraus entladen wird.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
hat die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung wenigstens zwei Extruder:
einen ersten zum Mischen und Dispergieren einer Zwischenkautschukmischung
frei von temperaturempfindlichen, untergeordneten Zusatzstoffen
sowie eine zweite zum Mischen und Dispergieren der Kautschukzwischenmischung
zusammen mit den temperaturempfindlichen, untergeordneten Zusatzstoffen, um
die abschließende
elastomere Zusammensetzung zu erhalten.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
befindet sich die Rühreinrichtung
der vorliegenden Erfindung stromab von dem ersten Extruder.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
befindet sich die Rühreinrichtung
der vorliegenden Erfindung stromab von dem zweiten Extruder.
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Bei
einer weiteren Ausgestaltung hat die Vorrichtung der vorliegenden
Erfindung zwei Rühreinrichtungen,
eine erste, die stromab von dem ersten Extruder angeordnet ist,
und eine zweite, die stromab von dem zweiten Extruder angeordnet
ist.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die wenigstens eine erste und zweite
Abmesseinrichtung der Vorrichtung Gewichtsmessbeschicker.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die wenigstens eine Einrichtung zum
Erhalten eines unterteilten Produkts ein Granulator oder eine Walzenmühle.
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Nach
einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist die
wenigstens eine Rühreinrichtung
eine drehende Trommel.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun unter Bezug auf die beiliegenden
Figuren näher
erläutert,
in denen
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1 eine
schematische Darstellung einer kontinuierlichen Herstellungsanlage
für eine
elastomere Zusammensetzung nach der vorliegenden Erfindung ist,
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2 eine
schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der kontinuierlichen
Herstellungsanlage von 1 ist und
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3 bis 5 schematische
Ansichten von weiteren Ausführungsformen
der kontinuierlichen Herstellungsanlage der vorliegenden Erfindung
sind, wobei eine elastomere Zwischenzusammensetzung erzeugt wird.
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Zur
Vereinfachung der Beschreibung entsprechen in den beiliegenden Zeichnungen
den gleichen Bezugszeichen die gleichen oder identischen Komponenten.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer kontinuierlichen
Fertigungsanlage 100 für
eine elastomere Zusammensetzung nach der vorliegenden Erfindung.
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Nach
dieser ersten Ausführungsform
hat die Fertigungsanlage 100 einen Extruder 110,
der zur Herstellung eines fortlaufenden Bandes E aus der gewünschten
elastomeren Zusammensetzung geeignet ist, eine Zerkleinerungsvorrichtung 120,
die in der Lage ist, das fortlaufen den Band E in ein unter- bzw.
zerteiltes Produkt F umzuformen, und eine Rühreinrichtung 130,
die auf die elastomere Zusammensetzung in der unterteilten Form
F einwirkt.
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Wie
schematisch in 1 gezeigt ist, wird der Extruder 110 mit
Hilfe von Beschickungsrichtern 111 mit den Zusatzstoffen
nach dem Rezept beschickt, die erforderlich sind, um die gewünschte elastomere
Zusammensetzung zu erzeugen, wobei die Zusatzstoffe gewöhnlich Kautschukbasismaterialien,
verstärkende
Füllstoffe
und untergeordnete Zusatzstoffe aufweisen, wie sie nachstehend in
der vorliegenden Beschreibung definiert werden.
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Insgesamt
werden die Zusatzstoffe der Rezeptur verschiedenen Zonen des Extruders
zugeführt.
Beispielsweise zeigt 1 drei Hauptströme A, B,
C in Übereinstimmung
mit drei unterschiedlichen Zonen des Extruders 110, wobei
die Anzahl der Ströme
von der herzustellenden elastomeren Zusammensetzung abhängt.
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Außerdem werden
gewöhnlich
einige Zusatzstoffe der Rezeptur dem Extruder mehr als einmal zugeführt, beispielsweise
kann der gleiche Rezepturbestandteil zwei verschiedenen Zonen des
Extruders zugeführt werden,
was wieder von der herzustellenden elastomeren Zusammensetzung abhängt. Deshalb
kann jeder der Ströme
A, B, C von 1 mehr als einen Rezepturzusatzstoff
aufweisen. Dies ist beispielsweise der Fall für verstärkende Füllstoffe (beispielsweise Ruß, Siliciumdioxid),
die vorzugsweise an verschiedenen Zonen des Extruders eingeführt werden,
um ihre Dispersion in der Kautschukbasis zu verbessern.
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Zur
Vereinfachung zeigt 1 nur eine Zumesseinrichtung 112 für jeden
Strom A, B, C. In diesem Fall weist jedoch jeder Strom mehr als
einen Rezepturzusatzstoff auf, wobei vorzugsweise für jeden
Rezepturzusatzstoff eine spezielle Zumesseinrichtung vorgesehen
ist. Auf diese Weise können
Dosierfehler, die infolge der Zumessung der Rezepturzusatzstoffe
unterschiedlicher Dichten auftreten können, in vorteilhafter Weise reduziert
werden.
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Alternativ
kann eine Vielzahl von verschiedenen Rezepturzusatzstoffen mit Hilfe
der gleichen Zumesseinrichtung dosiert werden.
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Vorzugsweise
ist die Zumesseinrichtung 112 eine auf Gewichtsabnahme
basierende Beschickungseinrichtung.
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Gewöhnlich werden
die Kautschukbasismaterialien, die üblicherweise von den Herstellern
in Ballen bereitgestellt werden, in unregelmäßige Teilchen (Krümel) geringer
Größe (etwa
3 bis 50 mm mittlerer Abmessung), beispielsweise mit Hilfe von Messern,
zerkleinert und dann mit einem Haftverhinderungsmittel (beispielsweise
Kalk, Siliciumdioxid oder anderen Pulvern) ergänzt, um eine Reagglomeration
zu vermeiden.
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1 zeigt
auch einen Strom D, der aus dem Extruder 110 austritt und
insgesamt mit einer Entgasungseinheit versehen ist, die schematisch
durch das Bezugszeichen 114 dargestellt ist.
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Vorzugsweise
ist der Extruder 110 ein Doppelschneckenextruder mit Gegenrotation.
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Vor
dem Verlassen des Extruders 110 wird die elastomere Zusammensetzung
vorzugsweise gefiltert, um irgendein mögliches Aggregat, Metallteilchen
oder andere Verunreinigungen zu beseitigen. Für diesen Zweck wird ein Filterkörper 115 (beispielsweise
ein Siebfilter) stromab von der Extruderschnecke (nicht gezeigt)
angeordnet.
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Um
dem extrudierten Material einen Druck zu geben, der ausreicht, um
durch den Filtrierkörper 115 hindurchzugehen,
wird der Extruder 110 vorzugsweise mit einer Zahnradpumpe 116 versehen.
Die Zahnradpumpe 116 wird vorzugsweise stromauf von dem
Filtrierkörper 111 angeordnet.
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Gemäß 1 wird
die elastomere Zusammensetzung aus dem Extruder 110 abgeführt, indem
sie durch ein Extrudermundstück 117 so
geführt
wird, dass die elastomere Zusammensetzung in Form eines fortlaufenden
elastomeren Bandes E erhalten wird.
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Nach
der Ausführung
der vorliegenden Erfindung, die in 1 gezeigt
ist, wird das elastomere Band E mit Hilfe einer geeigneten Einrichtung
(beispielsweise eines Förderbandes)
zu einer Zerkleinerungseinrichtung 120 befördert, die
das elastomere Band E in ein elastomeres zer- bzw. unterteiltes
Produkt F umformt.
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Die
Zerkleinerungsvorrichtung 120 ist vorzugsweise ein Mahlwerk
oder ein Granulator.
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Vorzugsweise
wird das unterteilte Produkt F einem Kühlschritt unterworfen. Bei
der in 1 gezeigten Ausgestaltung hat die Anlage 100 zum
kontinuierlichen Herstellen einer elastomeren Zusammensetzung nach der
vorliegenden Erfindung weiterhin eine Rühreinrichtung 130,
der das unterteilte Produkt F zugeführt wird.
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Vorzugsweise
ist die Rühreinrichtung 130 eine
drehende Trommel.
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Nach
der vorliegenden Erfindung wird eine Menge des unterteilten Produkts
F, das aus der Mahleinrichtung 120 austritt, gesammelt
und in der Rühreinrichtung 130 gerührt.
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Vorzugsweise
wird der Rührschritt
dadurch ausgeführt,
dass die gesammelte Menge (beispielsweise durch Drehen der Trommel)
kontinuierlich gedreht wird, so dass die unterteilten Produkte,
die aus der Mahleinrichtung 120 zu unterschiedlichen Zeiten
austreten, miteinander gemischt werden.
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Die
Verweilzeit eines Elementarteils des unterteilten Produkts (beispielsweise
eines Granulats) in der Rühreinrichtung 130 hängt von
einer Vielzahl von Parametern ab, wie
- a) dem
Volumen der Rühreinrichtung,
- b) dem Durchsatz an unterteiltem Produkt F,
- c) der Drehzahl der Trommel, wenn die Rühreinrichtung eine drehende
Trommel ist, und
- d) dem Füllgrad
der Rühreinrichtung.
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Wenn
beispielsweise die Rühreinrichtung
eine drehende Trommel ist, reicht ein Durchsatz des unterteilten
Produkts von etwa 50 kg/h bis etwa 5000 kg/h, wobei der Füllgrad etwa
0,5 beträgt,
das Trommelvolumen zwischen 1 m3 und etwa
5 m3 liegt, die Drehzahl zwischen etwa 5
UpM bis etwa 15 UpM (beispielsweise 6 UpM) beträgt und die Verweilzeit des
unterteilten Produkts in der drehenden Trommel vorzugsweise im Bereich
von 5 min bis 15 min liegt.
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Wie
in 1 gezeigt ist, wird am Ende des Rührschritts
das gerührte
unterteilte Produkt G aus der Rühreinrichtung 130 abgeführt.
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2 zeigt
eine weitere Ausführungsform
einer kontinuierlichen Herstellungsanlage 200 nach der
vorliegenden Erfindung, bei welcher der Schritt der Herstellung
einer elastomeren Zusammensetzung in der unterteilten Form direkt
an der Abgabeöffnung
des Extruders 110 ausgeführt wird, so dass die Zerkleinerungseinrichtung 120 von 1 vermieden
werden kann.
-
Beispielsweise
kann nach dieser Ausführungsform
die elastomere Zusammensetzung am Ende des Extrusionsschritts dadurch
granuliert werden, dass der Extruderkopf mit einer perforierten
Mundstücksplatte 210 versehen
wird, durch welche die elastomere Zusammensetzung hindurchgedrückt wird.
-
Die
Mundstücksplatte 210 ist
insgesamt mit Schneideinrichtungen (in 2 nicht
gezeigt) ausgerüstet,
so dass die elastomere Zusammensetzung in Granulatform erhalten
werden kann.
-
Um
dem extrudierten Material einen Druck aufzugeben, der ausreicht,
um durch die Mundstücksplatte 210 hindurchzugehen,
ist der Extruder 110 mit einer Zahnradpumpe 116 versehen,
die stromab von der Extruderschnecke angeordnet ist.
-
Vor
dem Durchgang durch die Mundstücksplatte 210 wird
vorzugsweise die elastomere Zusammensetzung mit Hilfe eines Filterkörpers 115 (beispielsweise
ein Siebfilter) gefiltert, das stromab von der Zahnradpumpe 116 angeordnet
ist.
-
Analog
zu der in 1 gezeigten Herstellungsanlage 100 wird
die elastomere Zusammensetzung in der unterteilten Form F einer
Rühreinrichtung 130 zugeführt, so
dass man ein gerührtes
unterteiltes Produkt G erhält.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, die schematisch in 3 gezeigt ist,
hat eine Anlage 300 zum kontinuierlichen Herstellen einer
elastomeren Zusammensetzung einen ersten Extruder 110 zur
Erzeugung einer elastomeren Zwischenzusammensetzung und einen zweiten
Extruder 320 zur Herstellung der vulkanisierbaren elastomeren
Endzusammensetzung aus der elastomeren Zwischenzusammensetzung.
-
Nach
dieser weiteren Ausgestaltung erhält man eine elastomere Zwischenzusammensetzung
durch Beschicken des ersten Extruders 110 mit Kautschukbasismaterialien,
Verstärkungsfüllstoffen
und untergeordneten Zusatzstoffen, die nicht temperaturempfindlich
sind und sich deshalb nicht zersetzen und/oder ein Anvulkanisieren
bei den Arbeitsbedingungen veranlassen und/oder den Compoundier-Prozess
nicht stören.
-
Insgesamt
sind die nicht temperaturempfindlichen, untergeordneten Zusatzstoffe
alle untergeordneten Zusatzstoffe mit Ausnahme von Vernetzungsmitteln,
Vernetzungsbeschleunigern, Vernetzungsverzögerern und Vernetzungsaktivatoren.
-
Beispielsweise
soll vermieden werden, den ersten Extruder 110 mit diesen
untergeordneten Zusatzstoffen zu beschicken, die die Reaktionen
stören
könnten,
die während
des ersten Misch- und Dispergierschritts eintreten können, der
in dem ersten Extruder 110 vor sich geht. Beispielsweise
sollen im Falle von mit Siliciumdioxid gefüllten Kautschukmischungen Zinkderivate
(beispielsweise ZnO) und Aminverbindungen während des ersten Schritts nicht
hinzugefügt
werden, da sie die Silanisierungsreaktion zwischen dem Haftvermittler
und dem Siliciumdioxid beeinträchtigen
können.
-
Wie
bereits unter Bezug auf 2 beschrieben wurde, wird die
elastomere Zwischenzusammensetzung vor dem Verlassen des ersten
Extruders 110 mit Hilfe eines Filterkörpers 115 (beispielsweise
ein Siebfilter) gefiltert, der stromab von der Extruderschnecke
(nicht gezeigt) angeordnet ist.
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Um
dem extrudierten Material einen Druck zu geben, der ausreicht, dass
es durch den Filterkörper 115 hindurchgeht,
ist der erste Extruder 110 mit einer Zahnradpumpe 116 versehen,
die stromauf von dem Filterkörper 115 angeordnet
ist.
-
Die
aus dem ersten Extruder 110 austretende elastomere Zwischenzusammensetzung
wird in ein unterteiltes Produkt H dadurch umgeformt, dass der Extruderkopf
mit einer perforierten Mundstücksplatte 210 versehen
wird, wie dies bereits anhand der Ausführungsform von 2 beschrieben
ist.
-
Nach
dieser weiteren in 3 gezeigten Ausführungsform
hat die Produktionsanlage 300 weiterhin eine Rühreinrichtung 130,
die mit der elastomeren Zwischenzusammensetzung in der unterteilten
Form H beschickt wird.
-
Dabei
wird die Abgabe I, die aus der Rühreinrichtung 130 abgeführt wird,
d. h. die gerührte
elastomere Zwischenzusammensetzung, einem zweiten Extruder 320 zugeführt, der
auch mit temperaturempfindlichen untergeordneten Zusatzstoffen beschickt
wird.
-
Der Übergang
der elastomeren Zwischenzusammensetzung von dem ersten zum zweiten
Extruder kann in irgendeiner bekannten Weise ausgeführt werden.
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Vorzugsweise
wird während
des Übergangs
die elastomere Zwischenzusammensetzung heruntergekühlt, um
ein Anvulkanisieren des Kautschuks während des zweiten Misch- und
Dispergierschritts in dem zweiten Extruder 320 zu vermeiden.
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Die
gerührte,
granulierte, elastomere Zwischenzusammensetzung I wird beispielsweise
mit Hilfe eines Förderbands
einer auf Gewichtsverlust basierenden gravimetrischen Zuführeinrichtung 212 zugeführt, die
sie abmisst und den zweiten Extruder 320 über einen
Beschickungstrichter 211 zuführt.
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Untergeordnete
Zusatzstoffe, die erforderlich sind, um die elastomere Zusammensetzung
zu vervollständigen,
beispielsweise temperaturempfindliche untergeordnete Zusatzstoffe,
wie Vernetzungsmittel, Vernetzungsbeschleuniger und -verzögerer, und
Aktivierungsmittel werden mit Hilfe von gravimetrischen Beschickungseinrichtungen 212 abgemessen
und dem Extruder 320 über
einen oder mehrere Zuführtrichter 211 zugeführt.
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Vorzugsweise
wird jeder untergeordnete Zusatzstoff einzeln mit Hilfe einer zugeordneten
gravimetrischen Beschickungseinrichtung zugemessen.
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Wie
unter Bezug auf den ersten Extruder 110 beschrieben wurde,
kann auch der zweite Extruder 320 mit gravimetrisch gesteuerten
Beschickungspumpen 113 versehen sein, um zusätzliche
weichmachende Öle oder
andere flüssige
Zusatzstoffe, wie flüssige
Harze (bei spielsweise Phenolharze) und Antireversionsmittel (beispielsweise
Silane), in den Extruder 320 einzuführen.
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Analog
zu den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen kann die vollständige elastomere
Zusammensetzung wahlweise gefiltert werden, um mögliche Aggregate, Metallteilchen
oder andere Verunreinigungen mit Hilfe eines Filterkörpers 115 zu
beseitigen.
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Vorzugsweise
ist stromauf von der Filtereinheit 115 eine Zahnradpumpe 116 vorgesehen.
Während dieser
optionalen Filterphase der fertigen elastomeren Zusammensetzung
sollte besondere Sorgfalt dahingehend getroffen werden, dass ein
Temperaturanstieg vermieden wird, der ein Anvulkanisieren der elastomeren Zusammensetzung
verursachen könnte.
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Gemäß einer
weiteren, in 3 gezeigten Ausführungsform
ist der Kopf des zweiten Extruders 320 mit einer perforierten
Mundstücksplatte 210 so
versehen, dass die fertige elastomere Zusammensetzung L in der unterteilten
Form erhalten wird.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung (nicht gezeigt), die analog zu der schematischen
in 1 gezeigten Herstellungsanlage ist, wird die fertige
elastomere Zusammensetzung aus dem zweiten Extruder 320 dadurch
abgeführt,
dass sie durch ein Extrudermundstück so geführt wird, dass die elastomere
Zusammensetzung in der Form eines fortlaufenden elastomeren Bandes
erhalten werden kann.
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Gemäß einer
weiteren in 4 gezeigten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Produktionsanlage 400 wird
die fertige elastomere Zusammensetzung L, die entsprechend der schematischen
Darstellung von 3 in Granulatform erhalten wird,
einer Rühreinrichtung 130 zugeführt, um
die fertige elastomeren Zusammensetzung in der unterteilten Form
M zu erhalten.
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Gemäß einer
weiteren in 5 gezeigten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Produktionsanlage 500 wird
die elastomere Zwischenzusammensetzung in der unterteilten Form
H, die aus dem ersten Extruder 110 austritt, direkt dem
zweiten Extruder 320 zugeführt, so dass keine Rühreinrichtung 130 zwischen den
beiden Extrudern 110, 320 vorgesehen wird.
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Nach
einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung werden
ein oder mehrere Zusatzstoffe der Rezeptur den jeweiligen Zumesseinrichtungen
in der unterteilten Form zugeführt.
-
Vorzugsweise
werden die untergeordneten Zusatzstoffe in der unterteilten Foren
zugeführt.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden ein oder mehrere Zusatzstoffe
der Rezeptur zu den jeweiligen Zumesseinrichtungen mit Hilfe einer
pneumatischen Förderleitung
gefördert.
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Bei
Verwendung einer pneumatischen Förderleitung
wird wenigstens ein untergeordneter Zusatzstoff für die Produktionsanlage
in einer unterteilten frei fließenden
Form vorgesehen, der für
seine pneumatische Förderung
besonders geeignet ist.
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Vorzugsweise
erhält
man die Eigenschaften des freien Fließens sowie eine hohe abmessungsmäßige Gleichförmigkeit
und Stabilität
durch Dispergieren des wenigstens einen untergeordneten Zusatzstoffs
in ein thermoplastisches Bindemittel.
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Darüber hinaus
schmilzt das thermoplastische Bindemittel leicht, wenn es in den
Extruder eingeführt wird,
so dass es als Verarbeitungshilfe wirkt und die Dispersion des wenigstens
einen untergeordneten Zusatzstoffs in der Kautschukbasis beträchtlich
verbessert, ohne dass irgendwelche signifikanten Änderungen
in den Eigenschaften der fertigen elastomeren Zusammensetzung verursacht
werden.
-
Untergeordnete
Zusatzstoffe, die dosiert und dem Extruder in der unterteilten Form
zugeführt
werden können,
können
beispielsweise ausgewählt
werden aus
- (a1) Vernetzungsmitteln, wie Schwefel
(gewöhnlich
in lösbarer
kristalliner Form oder in unlösbarer
polymerer Form, wahlweise in eine ölige Phase dispergiert), Schwefeldonatoren
(beispielsweise Alkylthiuramdisulfide), organischen Peroxiden,
- (a2) Vernetzungsbeschleunigern, wie Thiazolen, Sulfenamiden,
Guanidinen, Thiuramen, Dithiocarbamaten, Aminen, Xanthogenaten,
- (a3) synthetischen Harzen, wie Alpha-Methylstyrolharzen, Cumaronharzen,
- (a4) Vernetzungsaktivatoren, wie Zinkverbindungen (beispielsweise
ZnO, ZnCO3, Fettsäurezinksalze),
- (a5) Vernetzungsverzögerern,
wie Carboxylsäuren,
Phthalimidderivaten, Diphenylaminderivaten,
- (a6) Haftbegünstigern,
wie Hexamethylentetramin (HMT), Resorcinol,
- (a7) Schutzmitteln, wie aromatischen Diaminen (beispielsweise
N-(1,3-Dimethylbutyl)-N'-p-phenylendiamin (6PPD)),
Dihydrochinolinderivaten, Imidazolderivaten,
- (a8) Haftvermittlern, wie Haftvermittlern für Siliciumdioxid, insbesondere
Schwefel enthaltenden hydrolysierbaren Silanen (beispielsweise 3,3'-Bis(triethoxysilylpropyl)tetrasulfid
(TESPT)), und
- (a9) Kondensationskatalysatoren, wie Metallcarboxylaten (beispielsweise
Dibutylzinndilaurat (DBTL)).
-
Die
vorstehende Liste dient nur zur Veranschaulichung einiger Beispiele
der üblichsten
untergeordneten Zusatzstoffe, die in Kautschukmischungen verwendet
werden, insbesondere in Kautschukmischungen für Reifen, und soll hinsichtlich
des Umfangs der vorliegenden Erfindung nicht beschränkend sein.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann dazu verwendet werden, eine Kautschukmischung irgendeiner Art
von Elastomeren herzustellen, insbesondere von Elastomeren, die
in der Reifenindustrie Verwendung finden. Insgesamt kann die elastomere
Basis aus elastomeren Dienpolymeren und elastomeren Monoolefinpolymeren
oder Mischungen davon ausgewählt
werden.
-
Die
elastischen Dienpolymere haben gewöhnlich einen natürlichen
Ursprung oder können
durch Polymerisation, in Lösung
oder in Emulsion, von wenigstens einem konjugierten Diolefin erhalten
werden, optional mit wenigstens einem Monovinylaren in einer Menge,
die 50 Gew.-% nicht überschreitet.
Beispiele für
elastomere Dienpolymere sind Cis-1,4-polyisopren (entweder natürlich oder
synthetisch, vorzugsweise Naturkautschuk); 3,4-Polyisopren; Poly-1,3-butadien (insbesondere
Hochvinyl-poly-1,3-butadien mit einem Gehalt von 1,2-polymerisierten
Einheiten von 15 Gew.-% bis 85 Gew.-%); Polychloropren; optional
halogenierte Isopren-/Isobuten-Copolymere; 1,3-Butadien-/Acrylnitri1-Copolymere;
1,3-Buta dien-/Styrol-Copolymere; 1,3-Butadien-/Isopren-Copolymere;
Isopren-/Styrol-Copolymere, Isopren-/1,3-Butadien-/Styrolterpolymere
oder Mischungen davon.
-
Elastomere
Monoolefinpolymere können
ausgewählt
werden aus Copolymeren von Ethylen mit wenigstens einem Alpha-Olefin,
das 3 bis 12 Kohlenstoffatome hat, und optional mit einem Dien,
das 4 bis 12 Kohlenstoffatome hat; Polyisobuten; Copolymere von
Isobuten mit wenigstens einem Dien. Besonders bevorzugt werden Ethylen/Propylen-Copolymere
(EPR); Ethylen/Propylen/Dien-Terpolymere (EPDM); Polyisobuten; Butylkautschuke;
Halobutylkautschuke oder Mischungen davon.
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Die
Kautschukmischung hat weiterhin wenigstens einen verstärkenden
Füllstoff,
wie Ruß,
Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, Aluminosilicate, Calciumcarbonat,
Kaolin, Titandioxid oder Mischungen davon. Besonders bevorzugt sind
Ruß und
Siliciumdioxid oder Mischungen davon. Die Menge des verstärkenden
Füllstoffs kann
im Allgemeinen 0,1 bis 120 phr, vorzugsweise 20 bis 90 phr betragen
(phr = Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile der gesamten elastomeren
Basis).
-
Zur
Verbesserung der Verarbeitbarkeit wird den Kautschukmischungen wenigstens
vorzugsweise ein weichmachendes Mittel zugesetzt. Es wird im Allgemeinen
aus Mineralölen,
Pflanzenölen,
synthetischen Ölen und
dergleichen oder Mischungen davon ausgewählt, beispielsweise aromatischem Öl, Naphthenöl, Phthalaten,
Sojabohnenöl
oder Mischungen davon. Die Menge des weichmachenden Mittels kann
im Allgemeinen in einem Bereich von 2 bis 100 phr, vorzugsweise
von 5 bis 50 phr liegen.
-
Die
vorliegende Erfindung wird nun durch die nachstehenden Arbeitsbeispiele
erläutert.
-
Beispiel 1 (Erfindung)
-
Nach
dem schematischen Herstellungsprozess von 1 wurde
eine elastomere Zusammensetzung hergestellt.
-
Bei
der Herstellung der elastomeren Zusammensetzung wurden Naturkautschuk
(NR) und Butadienkautschuk (BR) als elastomere Basis sowie Ruß als verstärkender
Füllstoff
verwendet.
-
Die
Rezeptur der elastomeren Zusammensetzung ist nachstehend in Tabelle
1 angegeben. Tabelle 1
Bestandteile | phr |
NR (STR
20) | 50 |
BR (Polybutadien
Buna® Cis-132 – Bayer) | 50 |
Ruß N660 | 50 |
Untergeordnete
Zusatzstoffe | Zinkoxid | 3 |
Wachs | 2 |
Stearinsäure | 2 |
N-tert.-Butyl-mercaptobenzothiazylsulphenamid
(TBBS) | 0,8 |
Unlöslicher
Schwefel (Sn) | 1,8 |
N-Cyclohexylthiophthalimid
(PVI) | 0,3 |
Antioxidans
(6PPD) | 2,5 |
Insgesamt | 162,4 |
-
Der
Ausdruck "phr" bezeichnet die Teile
pro Gewicht pro 100 Gewichtsteile des gesamten Kautschuks.
-
Der
Naturkautschuk und der Butadienkautschuk wurden in Form von Körnern mit
einer mittleren Teilchengröße von etwa
1 cm mit Hilfe von zwei Zerkleinerungseinrichtungen erhalten, die
mit drehenden Messern versehen waren.
-
Zur
Vermeidung einer Reagglomeration wurden die aus den beiden Kautschuken
erhaltenen Körner mit
Siliciumdioxid bestäubt.
-
Danach
erfolgte ein mechanisches Mischen der Körner der beiden Kautschuke,
und die gemischten Körner
der beiden verschiedenen Kautschuke wurden einem ersten Beschickungstrichter
eines Extruders mit korrodierender, kämmender Doppelschnecke, einem
Zylinderdurchmesser von 58 mm und einem Verhältnis L/D von 48 zugeführt.
-
Die
Beschickung des Doppelschneckenextruders mit den gemischten Körnern wurde
mit Hilfe einer gravimetrischen Zuführeinrichtung ausgeführt.
-
Die
untergeordneten Zusatzstoffe in Form von Pulvern wurden an verschiedenen
Zonen des Doppelschneckenextruders eingeführt.
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Etwa
50 Gew.-% des verstärkenden
Füllstoffs,
d. h. des Rußes,
wurden zusammen mit den granulierten Kautschuken dem ersten Zuführtrichter
des Doppelschneckenextruders mit Hilfe einer speziellen gravimetrischen
Zuführeinrichtung
zugeführt.
-
Der
restliche Teil des Rußes
sowie Zinkoxid, Wachs und Stearinsäure wurden einem zweiten Zuführtrichter
des Doppelschneckenextruders mit Hilfe einer anderen speziellen
gravimetrischen Zuführeinrichtung zugeführt, beispielsweise
einer gravimetrischen Zuführeinrichtung
für jeden
Zusatzstoff.
-
Der
unlösliche
Schwefel, das N-Cyclohexylthiophtalimid (PVI) und das N-tert.-Butylmercaptobenzothiazylsulphenamid
(TBBS), d. h. die Vulkanisiermittel, wurden einem weiteren Zuführtrichter
des Doppelschneckenextruders mit Hilfe von speziellen gravimetnschen
Zuführeinrichtungen
zugeführt.
-
Das
Antioxidans 6PPD wurden in den Schmelzzustand mit Hilfe einer gravimetrisch
gesteuerten Zuführpumpe
eingespritzt.
-
Zur
Bestimmung von Gewichtsfehlern, die durch das gravimetrische Beschickungssystem
in den Herstellungsprozess eingebracht werden, war jede gravimetrische
Zuführeinrichtung
mit einer elektronischen Online-Steuereinrichtung versehen, die
den Momentandurchsatz des Zusatzstoffs der Rezeptur gemessen und angezeigt
hat. Erforderlichenfalls war die Steuerung in der Lage, den Momentandurchsatz
durch Einwirken auf den Zuführmechanismus
der gravimetrischen Zuführeinrichtungen
zu korrigieren.
-
Aus
den von der Steuereinrichtung für
jeden Zusatzstoff der Rezeptur gemessenen Werten berechnete die
Anmelderin die Streuung der Durchsatzwerte gegenüber den vorgegebenen.
-
Die
Ergebnisse der Berechnungen sind in Tabelle 2 angegeben. Tabelle 2
Bestandteil | Beschickungsdurchsatz (kg/h) | Streukoeffizient
V (%) |
Gemischte
NR- und BR-Körner | 93,74 | 0,85 |
Erster
Teil des Füllstoffes | 32,77 | 1,05 |
Zusatzstoffe
(Zinkoxid, Wachs, Stearinsäure) | 9,31 | 8,21 |
Zweiter
Teil der Füllstoffe | 14,01 | 2,45 |
Vulkanisiermittel | 6,95 | 6,85 |
Gesamt | 157 | |
wobei der Streukoeffizient V wie folgt berechnet
wird:
oder
wobei
- – x das arithmetische Mittel
der gemessenen Werte der Eigenschaft x für alle Proben, d. h.
- – N
die Gesamtzahl der Proben, die in Betracht gezogen wurden, und
- – σ die mittlere
quadratische Abweichung ist, die wie folgt berechnet wird:
-
Da
der Streukoeffizient V direkt proportional zu der mittleren quadratischen
Abweichung σ ist,
ist der Wert von σ,
d. h. die Amplitude der Gaußschen
Kurve zentriert entsprechend dem Mittelwert x, um so größer, je größer der Wert von V ist. Natürlich ist
der Wert von V umso größer, je
größer die
Gewichtsverluste sind, die in den Herstellungsprozess durch das
Beschickungssystem eingeführt
werden.
-
Wie
in Tabelle 2 gezeigt ist, liegen die größten Werte des Sreukoeffizienten
V bei den untergeordneten Bestandteilen (Zusatzstoffe + Vulkanisiermittel)
vor, was das gravimetrische Beschickungssystem für diese Bestandteile besonders
kritisch macht. Die extrudierte elastomere Zusammensetzung hatte
die Form eines fortlaufenden Bandes mit einer Breite von etwa 10
cm und einer Dicke von etwa 2 cm.
-
Dieses
Band wurde einer Zerkleinerungseinrichtung zugeführt, die mit rotierenden Messern
versehen war, wodurch das Band pelletisiert wurde, um elastomere
Körner
mit einer mittleren Teilchengröße von etwa
1 cm zu erhalten.
-
Es
wurden 100 kg der elastomeren Zusammensetzung in Granulatform erzeugt
und mit Siliciumdioxid bestäubt,
um eine Reagglomeration zu verhindern.
-
Danach
wurde die Körnermenge
einer drehenden Trommel mit einer Kapazität von 1500 l zugeführt und
10 Minuten bei einer Drehzahl von etwa 25 UpM gerührt, um
das pettetisierte Extrudat zu homogenisieren.
-
Am
Ende des Rührschritts
wurde die Trommelrotation unterbrochen und die Trommel entleert.
Während
des Entleerungsschritts wurden sieben Proben der Körner (jede
Probe betrug etwa 500 g Gewicht) gesammelt und in einen Walzenmischer
eingebracht, um eine elastomere Zusammensetzung in Form eines Bandes
zu erhalten.
-
Aus
dem Band wurden einige Proben erhalten und einem Vulkanisierschritt
von 10 Minuten bei 170°C unterworfen.
Danach wurden die Proben geprüft,
um die folgenden Eigenschaften zu ermitteln:
- – Mooney-Viskosität ML(1+4)
bei 100°C
nach der Norm ISO 289/1,
- – mechanische
Eigenschaften (100%-Modul, 300%-Modul, Bruchspannung, Bruchdehnung)
nach der Norm ISO 37,
- – dynamische
elastische Eigenschaften und
- – Härte in IRHD-Graden
bei 23°C
und 10°C
nach der ISO-Norm 48.
-
In
Tabelle 3 sind die arithmetischen Mittelwerte für jede Eigenschaft der geprüften Proben
angegeben.
-
Die
dynamischen elastischen Eigenschaften wurden mit einer dynamischen
Instron-Einrichtung
im Kompressionsmodus nach dem folgenden Verfahren gemessen. Ein
Probestück
des vorstehenden vernetzten Materials wurde in zylindrischer Form
(Länge
= 25 mm, Durchmesser = 14 mm), bei einer Kompressionsvorbelastung
von einer Längsverformung
bezüglich
der Ausgangslänge
von bis zu 10% und gehalten auf der vorgegebenen Temperatur (70°C oder 23°C) während der
ganzen Versuchsdauer, einer dynamischen sinusförmigen Beanspruchung mit einer
Amplitude von ±3,33%
bezogen auf die Länge
unter Vorlast bei einer Frequenz von 100 Hz unterworfen. Die dynamischen
elastischen Eigenschaften wurden in Ausdrücken des dynamischen elastischen
Moduls (E') und
der Tangens-delta-Werte (Verlustfaktor) ausgedrückt. Der Tangens-delta-Wert wurde
als Verhältnis
zwischen dem viskosen Modul (E'') und dem elastischen
Modul (E') berechnet,
die beide mit den vorstehenden dynamischen Messungen bestimmt wurden.
-
Für die vorstehend
erwähnten
Proben hat die Anmelderin für
jede der geprüften
Eigenschaften die mittlere quadratische Abweichung σ und den
Streukoeffizienten V berechnet, um die Streuung der gemessenen Werte
gegenüber
dem Mittelwert zu quantifizieren. Tabelle 3
Test | Mittelwert | Mittlere
quadratische Abweichung σ | Streukoeffizient
V (%) |
Viskosität (ML 1+4
bei 100°C) | 45,20 | 0,705 | 1,56 |
100%
Modul in MPa | 1,50 | 0,017 | 1,13 |
300%
Modul in MPa | 7,04 | 0,031 | 0,44 |
Bruchspannung
in MPa | 14,65 | 0,363 | 2,48 |
Bruchdehnung
in % | 548,90 | 11,582 | 2,11 |
E' in MPa bei 23°C | 4,83 | 0,666 | 1,37 |
E' in MPA bei 70°C | 3,89 | 0,04 | 1,03 |
Tan
delta bei 23°C | 0,154 | 0,001 | 0,65 |
Tan
delta bei 70°C | 1,117 | 0,009 | 0,85 |
IRHD-Härte bei
23°C | 55,00 | 0,209 | 0,38 |
IRHD-Härte bei
100°C | 55,60 | 0,245 | 0,44 |
-
Beispiel 2 (Vergleich)
-
Die
elastomere Zusammensetzung von Beispiel 1 wurde abgemessen und einem
Extruder mit ko-rotierender kämmender
Doppelschnecke zugeführt,
wobei der gleiche Herstellungsvorgang und die gleichen Betriebsbedingungen
wie in Beispiel 1 verwendet wurden.
-
Analog
zu Beispiel 1 wurde die elastomere Zusammensetzung in Form eines
fortlaufenden Bandes extrudiert, aus welchem sieben Proben erhalten
wurden, die einem Vulkanisieren und Prüfen unterworfen wurden, um
die vorstehend erwähnten
Eigenschaften zu ermitteln.
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Das
Vorgehen bei Beispiel 2 war somit vom Vorgehen bei Beispiel 1 dahingehend
verschieden, dass das aus dem Extruder austretende Band nicht in
eine zerteilte Form reduziert und nicht in eine Rührvorrichtung eingeführt wurde.
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 4 angegeben. Tabelle 4
Test | Mittelwert | Mittlere
quadratische Abweichung σ | Streukoeffizient
V (%) |
Viskosität (ML 1+4
bei 100°C) | 40,932 | 1,533 | 3,75 |
100%
Modul in MPa | 1,529 | 0,149 | 9,74 |
300%
Modul in MPa | 7,113 | 0,652 | 9,17 |
Bruchspannung
in MPa | 14,772 | 0,661 | 4,47 |
Bruchdehnung
in % | 546,190 | 36,070 | 6,60 |
E' in MPa bei 23°C | 4,99 | 0,123 | 2,46 |
E' in MPA bei 70°C | 3,96 | 0,128 | 3,23 |
Tan
delta bei 23°C | 0,161 | 0,004 | 2,48 |
Tan
delta bei 70°C | 1,130 | 0,009 | 6,92 |
IRHD-Härte bei
23°C | 56,070 | 1,818 | 3,24 |
IRHD-Härte bei
100°C | 52,260 | 1,891 | 3,62 |
-
Durch
Vergleichen der in Tabelle 3 und 4 angegebenen Werte sieht man,
dass die Streukoeffizienten V bezüglich der gemessenen physikalisch-chemischen
Eigenschaften der elastomeren Proben, die mit dem Herstellungsprozess
der vorliegenden Erfindung erhalten wurden, beträchtlich niedriger als die entsprechenden
Streukoeffizienten V der elastomeren Proben sind, die mit dem herkömmlichen
Herstellungsprozess erhalten wurden, d. h. mit einem Herstellungsprozess
ohne die erfindungsgemäße Sammel-
und Rühreinrichtung.
-
Wie
vorstehend erwähnt,
ist die Tatsache einer beträchtlichen
Reduzierung der Streukoeffizienten V besonders vorteilhaft, da sehr
geringe Streukoeffizienten bedeuten, dass die physikalisch-chemischen
Eigenschaften der aus dem Herstellungsprozess nach der vorliegenden
Erfindung erhaltenen elastomeren Zusammensetzung während der
ganzen Dauer des Fertigungsvorgangs im Wesentlichen konsistent sind.
-
Dies
bedeutet, dass mit der gleichen Rezeptur zu verschiedenen Zeiten
des Produktionsprozesses erhaltene elastomere Fertigprodukte erwarten
lassen, dass sie gleichförmige
Eigenschaften sowie eine hochqualitative Konsistenz zeigen, so dass
im Wesentlichen das gleiche Verhalten von Produkt zu Produkt gewährleistet
werden kann, das zu dem gleichen Herstellungsvorgang gehört.
-
Ein
weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass
das Vorhandensein von wenigstens einer Rühreinrichtung in dem Fertigungsprozess
einer elastomeren Zusammensetzung die Herstellung von Ausschuss
auch während
einer Rezepturänderung
meidet, da der Ausschuss in vorteilhafter Weise recyclisiert werden
kann.