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Die
vorliegende Erfindung betrifft verbesserte Systeme zum Kleben an
eine Oberfläche
und insbesondere ein verbessertes Klebesystem auf Wasserbasis, unter
Anwenden einer Acrylat/Urethan-Hybridzusammensetzung auf Wasserbasis
zum Bilden eines Sondercopolymers bzw. interpenetrierenden Polymernetzwerks
(IPN). Die Erfindung ist besonders zur Verwendung als ein Laminierklebstoff
geeignet, und ist zum Beispiel zum Laminieren von biegsamen Folien
und anderen Substraten geeignet.
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In
den letzten Jahren wurde eine Erweiterung der Auswahl von kommerziell
erhältlichen
Klebemittelsystemen (einschließlich
zum Beispiel Klebstoffe und Grundierungen) gewünscht, um die ständig steigende Anzahl
an neuen technologischen Anwendungen zu erfüllen. Der Wunsch, flüchtige Emissionen
zu vermindern und die Leichtigkeit der Handhabung zu verbessern,
hat die Forderung nach verbesserten Klebemittelsystemen auf Wasserbasis
vorangetrieben. Ein solches System, das in weit verbreiteten Anwendungen
beliebt war, ist ein Latexsystem; das heißt, eine Dispersion oder Emulsion
auf Wasserbasis. Besonders attraktiv sind Acryllatexsysteme.
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Acryllatexsysteme
auf Wasserbasis wurden zum Beispiel in großem Umfang für Laminierklebstoffe verwendet.
Jedoch verglichen mit bestimmten, in Wasser dispergierbaren Hochleistungsurethanen
oder Amin-Epoxy-Systemen, haben viele Systeme auf Wasserbasis in
der Regel relativ niedrige Wärmebeständigkeit,
geringe Anhaftung und geringe chemische und Umweltbeständigkeit.
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Die
Modifizierung von Acrylsystemen durch Verwendung von Urethanen,
um Acryl/Urethan-Hybridsysteme zu bilden, wurde in vielen Anmeldungen
versucht. Zum Beispiel beschreibt US-Patent Nr. 6 197 878 ein System
zum Bilden eines relativ steifen Polymerschaums. Latexpolymere werden
in einer kontinuierlichen flüssigen
Phase polymerisiert, wobei eine Diolkomponente 60 bis 100 Gewichtsprozent
der kontinuierlichen Phase darstellt. Im Hinblick auf den hohen
Anteil an Polyol ist die Reaktion des Latex und Isocyanats zu einem
Ausmaß exotherm,
dass ein relativ steifes Polymer gebildet wird, was es nur in begrenzten
Anwendungen verwendbar macht.
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US-Patent
Nr. 4 731 416 ist auf ein Klebemittel gerichtet, das aus einem organischen
Polyisocyanat und einer Lösung
von Copolymer, gebildet aus Alkylestern und Hydroxyalkylestern von α,β-ethylenisch
ungesättigten
Carbonsäuren
in einem Polyol, gebildet wird.
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US-Patent
Nr. 5 331 039 [
EP 542 105 ]
ist auf ein Bindemittel auf Wasserbasis gerichtet, welches ein Polyisocyanat
und eine wässrige
Lösung
oder Dispersion von einem in Wasser verdünnbaren organischen Polyol,
enthaltend ein Gemisch von mindestens 5 Gewichtsprozent jeweils
von mindestens zwei Hydroxy-funktionellen Polymeren, ausgewählt aus
den nachstehenden: (a) Polyesterharzen, enthaltend Hydroxyl-, Urethan- und
Carboxylatgruppen; (b) Polyesterharzen, enthaltend Hydroxyl- und Carboxylatgruppen,
jedoch keine Urethan- oder Sulfonatgruppen; (c) Polyesterharzen,
enthaltend Hydroxyl- und Sulfonatgruppen und gegebenenfalls Carboxylatgruppen
und/oder Urethangruppen; (d) Polyacrylatharzen, enthaltend Hydroxyl-,
Carboxylat- und/oder Sulfonatgruppen; und (e) Acrylat-gepfropften
Polyesterharzen, enthaltend Hydroxyl-, Carboxylat- und/oder Sulfonatgruppen,
enthält.
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US-Patent
Nr. 6 013 725 offenbart einen vernetzbaren Latex, der durch in-situ-Erzeugung
von Isocyanat- und Aminfunktionalitäten gebildet wird. Das System
darin erfordert die Verwendung von einem speziellen Monomer mit
Amidfunktionalität
für die
Emulsionspolymerisation von dem Latex.
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JP 09 077809 und
JP 05 320299 widmen sich
dem Umsetzen von Isocyanatmonomer mit einem Acrylmonomer mit einer
OH-Gruppe, um ein Acryl-Urethan-Oligomer herzustellen, welches dann
in Wasser polymerisiert wird, um Urethan-Acrylstoffe herzustellen.
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JP 08 060063 und
JP 06 329985 lehren das
Herstellen von Polyurethandispersion (PUD) und dann Mischen von
PUD mit wässrigen
Latizes, um ein Urethan/Acryl-Hybrid
zu bilden.
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US-Patente
Nummern 4 491 646 und 4 609 690 und
EP
562 282 ,
JP 3 068081 sind
auf wässrige
Hydroxyl-funktionelle Acryllatizes gerichtet, die mit in Wasser
dispergierbarem Isocyanat vernetzt sind. Die Hydroxyl-funktionelle
Gruppe in dem Latex wird aus Hydroxyl-enthaltenden Acrylmonomeren
bereitgestellt.
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Es
ist deshalb erwünscht,
ein Klebemittelsystem auf Wasserbasis aus Zusammensetzungen und
Verfahren mit verbesserten Leistungseigenschaften, und vorzugsweise
Aufzeigen von Leistungseigenschaften von Systemen, die größtenteils
aus Urethanen- oder Amin-Epoxy-Systemen zusammengesetzt sind, bereitzustellen.
Es ist auch erwünscht,
ein verbessertes Klebemittelsystem auf Wasserbasis bereitzustellen,
das relativ lange Standzeit, relativ gute Anhaftungsleistung über einen
breiten Temperaturbereich (z.B. –10°C bis +120°C) und relativ gute Fallscherfestigkeit
zeigt. Es ist auch erwünscht,
dass das Klebemittelsystem relativ kostengünstig ist, nicht den Bedarf
der Bildung eines PUD erfordert, um ein Hybrid herzustellen, im
Wesentlichen frei von überschüssigen funktionellen
Gruppen oder speziellen Latizes mit funktionellen Gruppen zum Vernetzen ist,
leicht herzustellen und anzuwenden ist und härtungsfähig oder anderweitig härtbar wegen
funktioneller Kompatibilität
mit den Materialschichten, an das es zu kleben ist.
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Die
vorliegende Erfindung ist in ihren verschiedenen Aspekten wie in
den beigefügten
Ansprüchen ausgewiesen.
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Die
vorliegende Erfindung erfüllt
die vorstehenden Bedürfnisse
durch Bereitstellen eines verbesserten Klebemittelsystems auf Wasserbasis
von Zusammensetzungen und Verfahren und insbesondere eines Hybrids
von einem Urethan und einem Latex oder einer Dispersion auf Wasserbasis
von Teilchen von einem Polymer, umfassend mindestens ein ethylenisch
ungesättigtes
Monomer. Der Latex wird mit einem darin dispergierten Polyol bereitgestellt.
Vor dem In-Kontakt-Bringen einer Oberfläche (wie, wenn auf einer Laminiermaschine
aufgetragen) wird ein mit Wasser dispergierbares Isocyanat mit dem
Latex vermischt, um ein Hybridsystem (z.B. ein Acrylat/Urethan-Hybridsystem)
zu bilden. Das Polyol in dem Latex härtet vorzugsweise mit dem Isocyanat,
um mindestens ein interpenetrierendes Polymernetzwerk von Urethan
und dem Polymer zu bilden, wobei das Polymer mindestens ein ethylenisch
ungesättigtes
Monomer umfasst. Somit schließt
ein bevorzugtes Klebemittel der vorliegenden Erfindung vor der Auftragung
mindestens zwei Komponenten ein, nämlich eine erste Komponente,
die ein Polyol und einen Latex, einschließlich eines Polymers von mindestens
einem ethylenisch ungesättigten
Monomer, einschließt,
und eine zweite Komponente, die ein Polyisocyanat einschließt.
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Das
erhaltene Klebemittel zeigt ausgezeichnete Wärme-, chemische und Umweltbeständigkeit,
ein Fallscherwirkung, was auf hohe Scherfestigkeit, Kleben über einen
breiten Bereich von Temperaturen (z.B. vorzugsweise mindestens –10°C bis +120°C) und Feuchtigkeiten
hinweist. Das Klebemittel hat nach Vermischen vorzugsweise eine
nutzbare Standzeit von mehr als 8 Stunden und ist leicht zu handhaben
und aufzutragen. Das Klebemittel wird mit einem ersten Substrat
in Kontakt gebracht und ein zweites Substrat wird mit dem Klebemittel
auch in Kontakt gebracht, um ein Laminat zu bilden.
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Wie
hierin verwendet, ist ein "Klebemittel" ein Mittel, das
zum Verbinden von sich selbst an mindestens ein erstes Material
und vorzugsweise auch an ein zweites Material geeignet ist. Das
erste und zweite Material können
das gleiche oder verschieden sein. "Klebemittel" umfasst einen Klebstoff, eine Grundierung
oder beliebige andere geeignete Beschichtung zum Kleben auf einer
Oberfläche.
Wie hierin verwendet, bezieht sich die Terminologie "(Meth)acrylatmonomer" insgesamt auf Acrylatmonomere
und Methacrylatmonomere. "Latex" oder "Latexzusammensetzung" bezieht sich auf
eine Dispersion von in Wasser unlöslichem Polymer, das durch
herkömmliche
Polymerisationstechniken, wie zum Beispiel durch Emulsionspolymerisation,
hergestellt werden kann.
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Wendet
man sich nun genauer der Erfindung zu, ist der in der vorliegenden
Erfindung verwendbare Latex eine Dispersion auf Wasserbasis von
Teilchen eines Poly mers von mindestens einem α,β-ethylenisch ungesättigten
Monomer. Der Latex schließt
Teilchen ein, die auf Acrylaten oder Methacrylaten basieren, ausgewählt aus
Acrylsäureethylester,
Acrylsäurebutylester,
Acrylsäure-2-ethylhexylester,
Acrylsäurelaurylester, Methacrylsäuremethylester,
Methacrylsäureethylester,
Methacrylsäurebutylester,
Methacrylsäureisodecylester,
Methacrylsäurelaurylester,
Sulfoethylmethacrylat, Phosphoethylmethacrylat oder Gemischen davon.
Andere geeignete Monomere schließen Vinylacetate, wie Vinylacetat,
Ethylenvinylacetat; und Vinylchloride, wie Polyvinyldichlorid, Polyvinylchlorid,
oder dergleichen ein. Acrylsäure,
Methacrylsäure
oder Gemische davon können
auch zum Herstellen des Polymers von dem Latex angewendet werden.
Obwohl andere funktionelle Gruppen in den Monomeren für den Zweck
des Bildens eines Latex (z.B. eines Amids) angewendet werden könnten, erlaubt
die vorliegende Erfindung in vorteilhafter Weise die Verwendung
von im Wesentlichen reinen ethylenisch ungesättigten Monomeren, oder Monomeren,
die im Wesentlichen aus dem ethylenisch ungesättigten Monomer bestehen. Eines
oder mehrere geeignete Acrylnitrile oder Methacrylnitrile könnten auch
angewendet werden. Kommerziell erhältliche, herkömmliche
Acryllatexzusammensetzungen können
ebenfalls angewendet werden. Der Latex wird typischerweise eine
Viskosität
im Bereich von etwa 10 bis 1000 cPs und bevorzugter 20 bis 500 cPs
zeigen. Der Feststoffgehalt in dem Latex kann im Bereich von 5 bis
95 % liegen. Bevorzugter liegt er im Bereich von 20 bis 80 %, noch
bevorzugter von 30 bis 70 % und auch noch bevorzugter liegt er im
Bereich von 40 bis 60 %. In einer Ausführungsform hat das Polymer
des Latex ein gewichtsmittleres Molekulargewicht zwischen 5 000
und 2 000 000 und bevorzugter zwischen 1 000 000 und 2 000 000.
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Der
Latex wird mit einem Mittel zum Bereitstellen von Hydroxylfunktionalität vermischt.
Vorzugsweise ist das Mittel ein geeignetes Polyol und kann ein Polyether-Polyol, ein Polyester-Polyol,
Polyester-Polyether-Polyol oder ein Gemisch davon sein. Ein bevorzugtes
Polyol wird Mehrfach-Hydroxyl-Funktionalität aufweisen und wird somit
mindestens zwei Hydroxylgruppen enthalten. Bevorzugte Polyole sind
ausgewählt
aus Diolen, Triolen oder Gemischen davon. Das Polyol ist ausreichend
nichtflüchtig,
sodass es vollständig
oder mindestens teilweise für
die Reaktion mit dem Isocyanat während
der Mischvorgänge
zur Verfügung
steht. Das Polyol ist ebenfalls in Wasser löslich oder mit Wasser dispergierbar.
Vorzugsweise wird das Polyol ein zahlenmittleres Molekulargewicht
von 100 bis 7 500, bevorzugter 150 bis 5 000 und noch bevorzugter
200 bis 1 000 aufweisen. In einer Ausführungsform ist das Molekulargewicht
weniger als 1 500 und noch bevorzugter weniger als 600. Ein Beispiel
von einem stark bevorzugten Polyol ist Polypropylenglycol, wie Polypropylenglycol 400
MW. Das Polyol wird in einer Menge von weniger als 50 Gewichtsprozent,
bevorzugter weniger als 30 Gewichtsprozent, noch bevorzugter weniger
als 20 Gewichtsprozent, auch noch bevorzugter 0,1 bis 20 Gewichtsprozent
und besonders bevorzugt 1 bis 6 Gewichtsprozent von der Latex/Polyol-Anmischung
bereitgestellt.
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Es
wird eingeschätzt,
dass solche Tenside, falls erwünscht,
in der erfindungsgemäßen Klebemittelzusammensetzung
(z.B. zur Verwendung bei der Emulsions- oder Dispersionspolymerisation)
angewendet werden können,
um Stabilität
sowie die Steuerung der Teilchengröße bereitzustellen. Herkömmliche
Tenside schließen
anionische oder nichtionische Emulgatoren oder deren Kombination
ein. Typische anionische Emulgatoren schließen Alkali- oder Ammoniumalkylsulfate,
Alkali- oder Ammoniumalkylethersulfate, Alkali- oder Ammoniumalkylarylethersulfate,
Alkylsulfonate, Salze von Fettsäuren,
Ester von Sulfobernsteinsäuresalzen, Alkyldiphenyletherdisulfonate
und Salze oder freie Säuren
von Komplex-organischen Phosphatestern ein, sind jedoch nicht darauf
begrenzt. Typische nichtionische Emulgatoren schließen Polyether,
z.B. Ethylenoxid- und Propylenoxidkondensate, die gerade oder verzweigtkettige
Alkyl- und Alkylarylpolyethylenglycol- und -polypropylenglycolether
und -thioether, Alkylphenoxypoly(ethylenoxy)ethanole mit Alkylgruppen,
die etwa 7 bis etwa 18 Kohlenstoffatome enthalten und etwa 4 bis
etwa 100 Ethylenoxyeinheiten aufweisen, und Polyoxyalkylenderivate
von Hexit, einschließlich
Sorbitane, Sorbide, Mannitane und Mannide ein, sind jedoch nicht
darauf begrenzt. Tenside können
in den erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzungen
mit Anteilen von 0,1 bis 3 Gewichtsprozent oder größer, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Endzusammensetzung, angewendet werden.
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Nach
Vermischen kann die erhaltene Polyol/Latex-Anmischung in einem geeigneten
Gefäß oder Behälter zur
anschließenden
Verwendung, zum Beispiel an der Stelle von Polyol/Latex-Vermischung,
Bindemittelauftragung oder an einer entfernten Stelle, gelagert
werden. Anschließend
wird die Polyol/Latex-Anmischung mit einem geeigneten Isocyanat
zum Erreichen einer Reaktion zwischen dem Polyol und dem Isocyanat,
die für
die in-situ-Bildung von einem Urethan geeignet ist, vermischt, welches
dabei in dem Latex dispergiert wird und zum Auftragen auf ein Substrat
fertig ist. Vorzugsweise wird sich nach Härten ein interpenetrierendes
Polymernetzwerk ergeben.
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Das
angewendete Isocyanat kann jedes geeignete Isocyanat sein, ist jedoch
vorzugsweise ein aliphatisches Isocyanat, ein aromatisches Isocyanat
oder ein Gemisch davon. Vorzugsweise wird das Isocyanat auch in
Wasser löslich
oder dispergierbar sein. Beispiele für geeignete Isocyanate schließen jene,
die auf Toluoldiisocyanat (TDI), Isophorondiisocyanat (IPDI), Hexamethylendiisocyanat
(HDI), Diphenylmethandiisocyanat (MDI), Dicyclohexylmethandiisocyanat
(HMDI), Isomeren davon oder Gemischen davon basieren, ein. Prepolymere
von einem Isocyanat und einem Polyol können auch angewendet werden.
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Die
relativen Verhältnisse
von Polyol zu Isocyanat können,
falls erwünscht,
variieren, obwohl ein bevorzugtes Molverhältnis von NCO/OH 0,9 : 3,0
und bevorzugter 1 sein wird. Typischerweise wird ein Überschuss
an Isocyanat angewendet, z.B. bei einem NCO/OH-Molverhältnis im
Bereich von bis zu 3 Teilen Isocyanat zu 1 Teil Polyol und bevorzugter
2 Teilen Isocyanat zu 1 Teil Polyol. In einem bevorzugten Gesamtgemisch,
das Polyol, Isocyanat und Latex einschließt, wird das Isocyanat in einer
Menge von bis zu 0,01 bis 0,8 (und vorzugsweise 0,1 bis 0,3) Teilen
Isocyanat zu 1 Teil Feststoffen in dem Latex bereitgestellt, wobei
das Polyol in den bevorzugten Anteilen, bezogen auf Isocyanat, vorliegt.
Der pH-Wert des sich ergebenden Gesamtgemisches ist vorzugsweise
5 bis 9 und ist bevorzugter 6 bis 8.
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Andere
wahlweise Komponenten der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen schließen ein,
sind jedoch nicht darauf begrenzt, Mittel, ausgewählt aus
Co-Lösungsmitteln,
koaleszierenden Mitteln, Pigmenten oder anderen Färbemitteln,
Füllstoffen,
Verstärkungsmittel
(z.B. Fasern), Dispersantien, Benetzungsmitteln, Wachsen, Katalysatoren,
Treibmitteln, Antischaummittel, UV-Absorptionsmitteln, Flammverzögerungsmitteln, Haftkraftverstärkern, Antioxidationsmitteln,
Bioziden, Verlaufsmitteln oder Stabilisatoren. Diese wahlweisen Komponenten
(falls erwünscht)
kön nen
in jeder Reihenfolge der Zugabe zugesetzt werden, die keine Unverträglichkeit
zwischen den Komponenten verursacht. Komponenten, die sich nicht
in dem wässrigen
Träger
(wie Pigmente und Füllstoffe)
lösen,
können
in dem Latex oder einem wässrigen
Träger
oder Co-Lösungsmittel,
unter Verwendung eines Mischers (gegebenenfalls eines Mischers mit
hoher Scherwirkung), dispergiert werden. Der pH-Wert der Zusammensetzung
kann durch Zusetzen von Säure
oder Base unter Rühren
eingestellt werden. Beispiele von Base schließen ein, sind jedoch nicht
darauf begrenzt, Ammoniak, Diethylamin, Triethylamin, Dimethylethanolamin,
Triethanolamin, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid und Natriumacetat.
Beispiele für Säuren schließen Essigsäure, Ameisensäure, Salzsäure, Salpetersäure und
Toluolsulfonsäure
ein, sind jedoch nicht darauf begrenzt.
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Wie
aus dem Vorangehenden zu entnehmen, erwägt das erfindungsgemäße System
die Anwendung von zwei Komponenten, die vorzugsweise, unter Verwendung
eines geeigneten Mischers (z.B. eines elektrischen, pneumatischen
oder andersartig gespeisten mechanischen Mischers), vor oder während der
Auftragung auf ein Substrat vermischt werden, um das Klebemittel
zu bilden. Somit wird die Latex/Polyol-Anmischung typischerweise
getrennt von dem Isocyanat verpackt sein. Das Mischen kann bei jeder
geeigneten Zeit in dem Verfahren stattfinden, wie vor, während oder
im Ergebnis des Auftragungsverfahren. Alle von den vorliegenden
Schritten können
unter Umgebungsraumtemperaturbedingungen ausgeführt werden. Falls erwünscht, kann
Erhitzen oder Kühlen
angewendet werden.
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Das
erfindungsgemäße Klebemittel
ist für
das Kleben von Substraten aneinander verwendbar. Die Substrate können von ähnlichem
Material oder ungleichem Material sein. Obwohl Nasslaminierungsverfahren möglich sind,
wird vorzugsweise das Klebemittel besonders zur Trockenklebelaminierung
von einer Vielzahl von Substratschichten verwendet. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird eine Schicht von dem Klebemittel auf eine erste Substratschicht
aufgetragen, Wasser wird entfernt (z.B. mit erhitzter Luft oder
anderweitig), und die sich ergebende, getrocknete Klebemittelschicht
wird mit einer zweiten Substratschicht bedeckt, um den laminierten
Gegenstand zu bilden, worin die zwei Substrate durch die getrocknete
Schicht des Klebemittels miteinander verbunden sind. In einer bevorzugten
Ausführungsform werden
die Substratschichten in Form von Rollen von Substratmaterial bereitgestellt.
Die Folien können
in der Größenordnung
von 1 bis 10 Mil in der Dicke sein. Größere Dicken sind auch möglich, wie
kleinere Dicken es sind (z.B. in der Größenordnung von 1 oder mehreren
Mikrometern).
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
aufgetragen werden auf erwünschte
Substrate, unter Anwendung herkömmlicher
Auftragungstechniken, wie Rototiefdruck, Flexodruck, herkömmliche
oder luftlose Sprühung,
Walzenbeschichtung, Pinselbeschichtung, Draht umwundenes Stabbeschichten,
Messerbeschichtung, oder Beschichtungsverfahren, wie Vorhang-, Flut-,
Glocken-, Scheiben- und Tauchbeschichtungsverfahren. Das Beschichten
mit dem Klebemittel kann über
eine gesamte Oberfläche
oder nur einen Teil von ihr, wie entlang einer Kante oder bei unterbrechenden
Orten, ausgeführt
werden. Einmal auf das Substrat aufgetragen, werden die Zusammensetzungen
getrocknet, wie durch Auftragung von Wärme oder Luftstrom, oder etwas
anderer geeigneter Ansatz, um im Wesentlichen das gesamte verbleibende
Wasser zu entfernen.
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Die
vorliegende Erfindung profitiert von vorteilhaft langen Standzeiten
des Klebemittels. Somit, nachdem die Komponenten des Klebemittels
vermischt werden, ist es denkbar, dass verschiedene Stunden vor
der Auftragung auf ein Substrat vergehen können. Zum Beispiel ist in einer
Ausführungsform
die Verwendungsstandzeit mindestens 8 (und bevorzugter mindestens
12 bis 24) Stunden, und somit können
mindestens acht Stunden vergehen vor der Auftragung auf ein Substrat.
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Die
Klebemittelzusammensetzungen können
andere geeignete Anwendung als Deckschichten oder andere Zwischenschichten
finden, was sie selbst in Anstrichstoffen, Druckfarben, Kunststoffen
oder dergleichen potenziell verwendbar macht. Die erfindungsgemäßen Klebemittelzusammensetzungen
können
auf einer Anzahl von einer oder von einer Vielzahl von geeigneten
Substraten, wie Kunststoffen mit hoher, niederer oder mittlerer
Dichte (zum Beispiel von einem Typ, ausgewählt aus Polystyrol, Polyethylen,
ABS, Polyurethan, Polyethylenterephthalat, Polybutylenterephthalat,
Polypropylen, Polyphenylen, Polycarbonat, Polyacrylat, Polyvinylchlorid,
Polysulfon oder Gemischen davon), Papier, Holz und wieder aufgebauten
Holzpro dukten, Polymer beschichteten Substraten, wachsbeschichteter
Pappe, Karton, Holzspanplatte, Textilien, Leder und Metall (Aluminium,
Eisen sowie andere Nichteisen), metallisierte Kunststoffe (z.B.
metallisierter Kunststofffilm) oder dergleichen verwendet werden.
Das Klebemittel ist besonders für
Verpackungs- und Versiegelungsanwendungen attraktiv. Zum Beispiel
in einem Aspekt wird ein Kunststofffilm, Metallfilm oder metallisierter
Kunststofffilm laminiert (z.B. über
alles oder mindestens einen Teil seiner Oberfläche, wie entlang seiner Kanten
oder bei unterbrechenden Orten) mit dem Klebemittel der vorliegenden
Erfindung. In einer solchen Anwendung kann Nahrungsmittel für eine Zubereitung
in einem Kochbeutel verpackt sein oder das erhaltene Laminat könnte zum Versiegeln
oder Verpacken von etwas anderem Gegenstand verwendet werden.
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Laminierte
Gegenstände,
die sich aus der vorliegenden Erfindung ergeben, zeigen signifikante
Verbesserung der Wärmebeständigkeit,
Anhaftung und Abfall von Scherwirkung gegenüber herkömmlichen Latizes ohne Urethan.
Der Fallscherzeiten (wie durch das in Beispielen hierin beschriebene
Protokoll getestet) sind mindestens 150 Stunden, bevorzugter mindestens
300 Stunden, auch bevorzugter mindestens 1 000 Stunden und noch
bevorzugter mindestens 2 000 Stunden. Ein inch (2,54 cm)-Streifen
Proben von Laminatgegenständen
zeigen vorzugsweise T-Abschäl-Klebemessungen
und Kochbeutelmessungen von mindestens 300 g/in (118 g/cm), 450
g/in (177 g/cm) und bevorzugter mindestens 600 g/in (236 g/cm).
Vorzugsweise übersteigt
die Klebefestigkeit die Festigkeit des Substrats (d.h. das Substrat
versagt vor dem Klebemittel).
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Es
wird eingeschätzt,
dass die vorstehenden Schritte bevorzugt sind, jedoch dass die beschriebenen Reihenfolgen
und Kombination von Bestandteilen verändert werden können und
noch innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung bleiben. Die
nachstehenden Beispiele werden wiedergegeben, um weitere verschiedene
Aspekte der vorliegenden Erfindung zu erläutern, sind jedoch nicht vorgesehen,
den Umfang der Erfindung in irgendeinem Aspekt zu begrenzen.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Ein
Latex auf Wasserbasis wird aus einem Gemisch von Acrylsäurebutylester,
Acrylsäure
und Methacrylsäure
(BA/AA/MAA) hergestellt. Er hat Feststoffe von 40 und einen pH-Wert
von etwa 7.
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Beispiel 2
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Eine
Menge von 100 g des Materials von Beispiel 1 wird mit 2 g Polypropylenglycol
(Mw 400) vermischt.
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Beispiel 3
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Vier
Gramm von in Wasser dispergierbarem Polyisocyanat, basierend auf
Hexamethylendiisocyanat (% NCO = 17), wird in 100 g des Materials
von Beispiel 2 mit einem elektrischen Mischer für 15 Minuten dispergiert.
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Beispiel 4
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Eine
Menge von 100 g des Materials von Beispiel 1 wird mit 4 g Polypropylenglycol
(Mw 400) vermischt.
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Beispiel 5
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Eine
Menge von 7,3 g von in Wasser dispergierbarem Polyisocyanat, basierend
auf Hexamethylendiisocyanat (% NCO = 17), wird in 100 g des Materials
von Beispiel 4 dispergiert und wird mit einem elektrischen Mischer
für 15
Minuten vermischt.
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Fallscherwirkungstests
wurden unter Verwendung von Laminaten, hergestellt aus 2 Mil PET/PET,
mit den Klebstoffen ausgeführt.
Ein 0,3 kg/ream (2 lb/ream) Beschichtungsgewicht wurde aufgetragen
und die Proben wurden für
eine Woche vor dem Fallscherwirkungstest gehärtet. Die Proben wurden in
ein 1 000 g-Gewicht, befestigt auf einer Seite des Laminats, suspendiert.
Der Test wurde als beendet angesehen, wenn das Probengewicht herabfiel,
sodass, je länger
die Zeit, die beobachtet wurde, dies stärkerer Scherfestigkeit entsprach.
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Klebetests
wurden durch Herstellen von 2,54 cm (ein inch)-Streifen ausgeführt, aus
dem Laminat geschnitten. Das T-Abschälkleben wurde durch ein Instrument
unter Verwendung herkömmlicher
Techniken und gemäß ASTM D1876
gemessen.
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Die
Laminate für
Klebe- und Leistungstests wurden durch Beschichten des Klebstoffs
auf ein erstes Substrat bei 1,5 Pfund (0,7 kg)/ream, Trocknen des
Wassers durch heiße
Luft und Laminieren eines zweiten Substrats auf die ersten beschichteten
Substrate ausgeführt.
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Kochbeuteltests
wurden durch Herstellen eines Säckchens
aus dem Laminat und Füllen
desselben mit Essig, Maisöl
und Ketchup in einem Mischverhältnis,
auf das Gewicht, von 1 : 1 : 1 ausgeführt. Dieses Säckchen wurde
dann in siedendem Wasser für
60 Minuten erhitzt.
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Die
nachstehenden Ergebnisse wurden erhalten.
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Die
mit der Acryl/Urethan-Hybridzusammensetzung hergestellten Laminate
bestanden den "Kochbeutel"test und zeigten
im Wesentlichen höhere
Fallscherwirkung als Acrylklebstoff selbst. Filmversagen bestätigt, dass
das Substrat vor dem Klebemittel versagt. Die vorstehenden Daten
zeigen an, dass die vorliegende Erfindung zum Bereitstellen eines
verbesserten Klebemittels für
Laminatgegenstände
verwendbar ist.