-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von phosphatierten
Farbstoffvorstufen für die
Färbung
von Keratinfasern und insbesondere menschlichen Keratinfasern, kosmetische
Färbemittelzusammensetzungen
sowie das Verfahren zum Färben
von Keratinfasern unter Verwendung dieser Zusammensetzungen.
-
Es
ist bekannt, Keratinfasern und insbesondere das Haar mit Farbmittelzusammensetzungen
zu färben,
die Farbstoffvorprodukte von Oxidationsfarbstoffen enthalten, die
im Allgemeinen als "Oxidationsbasen" bezeichnet werden,
insbesondere o- oder p-Phenylendiamine, o- oder p-Aminophenole und
heterocyclische Basen.
-
Die
Farbstoffvorprodukte von Oxidationsfarbstoffen sind anfänglich wenig
oder gar nicht gefärbte
Verbindungen, die ihr Färbevermögen im Haar
in Gegenwart eines Oxidationsmittels entwickeln. Bei dem verwendeten
Oxidationsmittel handelt es sich im Allgemeinen um Wasserstoffperoxid.
Die Bildung von farbigen Verbindungen ergibt sich entweder aus einer
Kondensation von "Oxidationsbasen" miteinander oder
einer Kondensation der "Oxidationsbasen" mit Nuancierern
oder "Kupplern", die im Allgemeinen
in den zum oxidativen Färben
verwendeten Farbmittelzusammensetzungen enthalten sind, wobei es
sich insbesondere um m-Phenylendiamine, m-Aminophenole und m-Dihydroxybenzole
und verschiedene heterocyclische Verbindungen handelt.
-
Diese
im Stand der Technik bekannten Verfahren sind jedoch nicht vollständig zufriedenstellend
und es wird daher versucht, ausgehend von neuen Farbstoffvorstufen,
Systeme zum Färben
und insbesondere zum Färben
der Haare zu entwickeln.
-
Es
gibt auch Hydroxyverbindungen, wie das Indoxyl, die durch Oxidation
ein farbiges Pigment bilden. Im Falle von Indoxyl bildet sich Indigo,
ein Pigment von blauer Farbe, das wegen seiner Verwendung zum Färben von
Textilien und zum Färben
der Haare seit tausend Jahren bekannt ist.
-
Dieser
Indigoprecursor ist jedoch in Lösung
nicht stabil. Er ist daher für
die Herstellung von Färbemitteln
kaum geeignet. Außerdem
ist Indigo eine in Wasser unlösliche
Verbindung, was zahlreiche Probleme mit sich bringt, beispielsweise
Schwierigkeiten beim Eindringen in die Haare, die unzureichende
Gleichmäßigkeit der
Färbung,
das Auftreten von Pigmentaggregaten und die Instabilität der Zusammensetzungen,
die dieses Pigment enthalten.
-
Gemäß dem Patent
US 5 965 114 von Braun et
al. wird ein Indoxylderivat verwendet, das eine DL-, D- oder L-Aldopyranosegruppe
oder eine DL-, D- oder L-Ketopyranosegruppe aufweist. Dieses Derivat
wird bei der Anwendung zu Indoxyl hydrolisiert, so dass blaue oder
violette Färbungen
erzielt werden. Der Nachteil dieses Produkttyps besteht darin, dass
die verwendeten Enzyme nicht bei sehr alkalischen pH-Werten eingesetzt werden
können
und die erhaltenen Färbungen
nicht sehr gut decken.
-
Die
Anmelderin hat festgestellt, dass es möglich ist, an Keratinfasern
hochdeckende Färbungen
in intensiven und unterschiedlichsten Farbnuancen zu bilden, wenn
Farbstoffvorstufen, die einen Phosphatsubstituenten der Formel -O-PO(OH)2 aufweisen, in Gegenwart einer sauren oder
alkalischen Phosphatase verwendet werden. Diese Precursor haben
den Vorteil, dass sie in Wasser löslich und stabil sind. In Gegenwart
einer sauren oder alkalischen Phosphatase bilden diese Precursor
ein Färbemittel,
das die Keratinfasern färben kann.
-
Die
erhaltenen Färbungen
haben im Übrigen
eine sehr gute Beständigkeit
gegenüber
Schweiß,
Licht und Haarwäschen.
-
Die
Erfindung betrifft daher die Verwendung von phosphatierten Farbstoffvorprodukten
von Oxidationsfarbstoffen in Gegenwart mindestens einer sauren oder
alkalischen Phosphatase für
die Färbung
von Keratinfasern.
-
Ein
weiterer Gegenstand sind Färbemittelzusammensetzungen,
die sie enthalten.
-
Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Färben von
Keratinfasern unter Verwendung dieser Färbemittel.
-
Weitere
Gegenstände
der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung und den Beispielen
hervor.
-
Die
zum Färben
von Keratinfasern und insbesondere menschlichen Keratinfasern, wie
den Haaren, verwendeten Farbstoffvorprodukte von Oxidationsfarbstoffen,
d.h. Verbindungen, die durch Oxidation einen Farbstoff bilden können, weisen
mindestens einen Phosphatsubstituenten der Formel -O-PO(OH)2 auf.
-
Diese
Verbindungen sind insbesondere aromatische Verbindungen, welche
einen oder mehrere kondensierte Ringe besitzen, wobei die Ringe
Carbocyclen oder Heterocyclen mit 5 oder 6 Bindungen sein können, die
ein oder mehrere Heteroatome enthalten, die unter Sauerstoff und
Stickstoff ausgewählt
sind, wobei sie mit mindestens einer Phosphatgruppe substituiert
sind.
-
Die
erfindungsgemäß verwendeten
phosphatierten Farbstoffvorstufen werden vorzugsweise unter den Benzolderivaten,
Naphthalinderivaten, Indolderivaten oder Indolinderivaten ausgewählt, die
gegebenenfalls mit einem oder mehreren Halogenatomen oder einer
oder mehreren der folgenden Gruppen substituiert sind: Carboxy,
Alkoxy, Aryloxy, Nitro, Cyano, Carbamoyl, Acylamino, Amino, Alkylamino,
Sulfonamido und Hydroxyalkyl.
-
Das
Halogenatom oder die Halogenatome sind unter Brom, Chlor, Fluor
und Iod ausgewählt.
-
Die
Gruppen Alkoxy, Acylamino, Alkylamino und Hydroxyalkyl enthalten
vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatome.
-
Die
Verbindungen, die erfindungsgemäß insbesondere
zum oxidativen Färben
verwendet werden können,
sind insbesondere:
3-Indoxylphosphat, 4-Chlor-3-indoxylphosphat,
6-Chlor-3-indoxylphosphat, 5-Brom-6-chlor-3-indoxylphosphat, 5-Brom-4-chlor-3-indoxylphosphat,
6-Fluor-3-indoxylphosphat, 5-Iod-3-indoxylphosphat und N-Methyl-3-indoxylphosphat, α-Naphthylphosphat
der folgenden Formel
Naphthol
AS-TR-phosphat der Formel
β-Naphthylphosphat
der Formel
Naphthol
AS-BI-phosphat der Formel
4-Methylumbelliferylphosphat
der Formel
Naphthol
AS-phosphat der Formel
Naphthol
AS-OL-phosphat der Formel
Naphthol
AS-KB-phosphat der Formel
die Verbindung der folgenden Formel
die Verbindung der folgenden
Formel
die Verbindung der folgenden
Formel
-
-
Die
Farbstoffvorstufe ist vorzugsweise unter den Verbindungen der Formel
(I) ausgewählt:
worin bedeuten:
W, X
und Y unabhängig
voneinander jeweils ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine Hydroxygruppe,
eine Carboxygruppe oder eine Alkoxygruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
Z
die Phospatgruppe -O-PO(OH)
2, wobei sich
die Gruppe Z an einem der beiden Ringe an einem beliebigen Kohlenstoffatom
befinden kann.
-
Nach
einer speziellen Ausführungsform
befindet sich der Substituent Z am Kohlenstoff C-3.
-
Die
Verbindungen werden in Kombination mit mindestens einer sauren oder
alkalischen Phosphatase verwendet.
-
Die
Phosphatase ist ein Enzym, das einen Phosphosäuremonoester R-O-PO(OH)2 in einen Alkohol und ortho-Phosphat umwandeln
kann. Diese Enzyme sind auch unter der Bezeichnung saure oder alkalische Phosphomonoesterase,
saure oder alkalische Glycerophosphatase oder saure oder alkalische
Phosphohydrolase von Phosphosäuremonoestern
bekannt.
-
Nach
der im "Enzyme Nomenclature:
Recommendations (1992) von dem Nomenclature Committee of the International
Union of Biochemistry and Molecular Biology" (veröffentlicht von Academic Press)
beschriebenen Nomenklatur der Enzyme sind die alkalischen Phosphatasen
unter der Bezeichnung E.C.3.1.3.1. und die sauren Phosphatasen unter
der Bezeichnung E.C.3.1.3.2. registriert.
-
Die
erfindungsgemäß verwendeten
sauren oder alkalischen Phosphatasen können insbesondere unter den
Phosphatasen ausgewählt
werden, die aus Pflanzen, Tieren, Insekten oder Mikroorganismen,
insbesondere aus differenzierten oder undifferenzierten Zellen,
die in vivo oder in vitro erhalten wurden, vor oder nach einer genetischen
Modifikation gewonnen werden.
-
Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung einer Farbstoffvorstufe,
die mindestens einen Phosphatsubstituenten der Formel -O-PO(OH)2 aufweist, zusammen mit mindestens einer
sauren oder alkalischen Phosphatase zum Färben von Keratinfasern und
insbesondere menschlichen Keratinfasern, wie den Haaren.
-
Im
Sinne der vorliegenden Erfindung werden unter den menschlichen Keratinfasern
grundsätzlich
die Haare, die Körperhaare,
die Wimpern und die Augenbraunen und insbesondere die Haare verstanden.
-
Die
Erfindung bezieht sich auch auf eine Zusammensetzung zum Färben von
Keratinfasern und insbesondere menschlichen Keratinfasern, wie den
Haaren, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie in einem zum Färben geeigneten
Medium mindestens eine oben definierte Farbstoffvorstufe und mindestens
eine saure oder alkalische Phosphatase enthält.
-
Der
pH-Wert der Zusammensetzung kann im Bereich von 7 bis 11 und vorzugsweise
8 bis 10 liegen.
-
Die
Verbindung der Formel (I) liegt in der Zusammensetzung vorzugsweise
in Mengenanteilen von 0,2 bis 10 % und noch bevorzugter 0,5 bis
2 % des Gesamtgewichts der Zusammensetzung vor.
-
Die
alkalische oder saure Phosphatase kann in der Zusammensetzung in
einer Konzentration von 50 bis 2000 Aktivitätseinheiten auf 100 g Zusammensetzung
und vorzugsweise 200 bis 500 Aktivitätseinheiten auf 100 g Zusammensetzung
enthalten sein, wobei die enzymatische Aktivität als die Substratmenge definiert ist,
die erforderlich ist, um 1 μmol
Substrat pro Minute bei einem pH-Wert von 9,5, der mit NaOH oder
HCl eingestellt ist, und einer Temperatur von 37 °C in 50 μmol Diethanolamin
umzuwandeln.
-
Die
Zusammensetzung kann auch ein Oxidationsmittel enthalten. Das Oxidationsmittel
kann unter den herkömmlich
zum oxidativen Färben
von Keratinfasern verwendeten Oxidationsmitteln ausgewählt sein,
wie Wasserstoffperoxid, Harnstoffperoxid, Alkalimetallbromaten,
Persalzen, wie Perboraten und Persulfaten, Enzymen, beispielsweise
Oxidoreduktasen (2 Elektronen), Oxidoreduktasen (4 Elektronen) wie
Laccasen, die in Gegenwart von Luftsauerstoff in situ Wasserstoffperoxid
bilden, wobei diese Systeme beispielsweise Glucose-Oxidasen, Cholin-Oxidasen,
Galactose-Oxidasen, Uricasen und Peroxidasen, wie Meerettich-Peroxidase, Cytochrom
C, Chlor-Peroxidase und Mikroperoxidase umfassen.
-
Die
Farbmittelzusammensetzung kann auch von den Verbindungen der Formel
(I) verschiedene Oxidationsbasen, die beispielsweise unter den p-Phenylendiaminen,
Bisphenylalkylendiaminen, p-Aminophenolen, o-Aminophenolen und heterocyclischen
Basen ausgewählt
sind, und/oder Kuppler enthalten, die unter den m-Phenylendiaminen,
m-Aminophenolen, m-Dihydroxybenzolen und den heterocyclischen Kupplern
ausgewählt
sind.
-
Von
den p-Phenylendiaminen können
beispielsweise insbesondere p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin,
2-Chlor-p-phenylendiamin, 2,3-Dimethyl-p-phenylendiamin, 2,6-Dimethyl-p-phenylendiamin,
2,6-Diethyl-p-phenylendiamin, 2,5-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dimethyl-p-phenylendiamin,
N,N-Diethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dipropyl-p-phenylendiamin, 4-Amino-N,N-diethyl-3-methylanilin,
N,N-Bis(β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin,
4-N,N-Bis(β-hydroxyethyl)-amino-2-methylanilin,
4-N,N-Bis(β-hydroxyethyl)-amino-2-chloranilin,
2-β-Hydroxyethyl-p-phenylendiamin,
2-Fluor-p-phenylendiamin, 2-Isopropyl-p-phenylendiamin, N-(β-Hydroxypropyl)-p-phenylendiamin,
2-Hydroxymethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dimethyl-3-methyl-p-phenylendiamin, N,N-(Ethyl-β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin,
N-(β,γ-Dihydroxypropyl)-p-phenylendiamin,
N-(4'-Aminophenyl)-p-phenylendiamin, N-Phenyl-p-phenylendiamin,
2-β-Hydroxyethyloxy-p-phenylendiamin, 2-β-Acetylaminoethyloxy-p-phenylendiamin,
N-(β-Methoxyethyl)-p-phenylendiamin
und deren Additionssalzen mit einer Säure ausgewählt sind.
-
Von
den oben genannten p-Phenylendiaminen werden das p-Phenylendiamin
(PPD), p-Toluylendiamin, 2-Isopropyl-p-phenylendiamin, 2-β-Hydroxyethyloxy-p-phenylendiamin,
2,6-Dimethyl-p-phenylendiamin, 2,6-Diethyl-p-phenylendiamin, 2,3-Dimethyl-p-phenylendiamin,
N,N-Bis(β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-Chlor-p-phenylendiamin,
2-β-Acetylaminoethyloxy-p-phenylendiamin
und deren Additionssalze mit einer Säure besonders bevorzugt.
-
Von
den Bisphenylalkylendiaminen sind beispielsweise insbesondere N,N'-Bis(β-hydroxyehtyl)-N,N'-bis(4'-aminophenyl)-1,3-diaminopropanol, N,N'-Bis(β-hydroxyehtyl)-N,N'-bis(4'-aminophenyl)-ethylendiamin,
N',N'-Bis(4-aminophenyl)-tetramethylendiamin,
N,N'-Bis(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis(4-aminophenyl)-tetramethylendiamin,
N,N'-Bis(4-methylaminophenyl)-tetramethylendiamin, N,N'-Bis(ethyl)-N,N'-bis(4'-amino-3'-methylphenyl)-ethylendiamin, 1,8-Bis(2,5-diaminophenoxy)-3,5-dioxaoctan und deren
Additionssalze mit einer Säure
zu nennen.
-
Von
den p-Aminophenolen können
beispielsweise insbesondere p-Aminophenol, 4-Amino-3-methylphenol,
4-Amino-3-fluorphenol, 4-Amino-3-hydroxymethylphenol, 4-Amino-2-methylphenol,
4-Amino-2-hydroxymethylphenol,
4-Amino-2-methoxymethylphenol, 4-Amino-2-aminomethylphenol, 4-Amino-2-(β-hydroxyethylaminomethyl)-phenol,
4-Amino-2-fluorphenol und deren Additionssalze mit einer Säure angegeben
werden.
-
Von
den o-Aminophenolen kommen insbesondere beispielsweise 2-Aminophenol,
2-Amino-5-methylphenol, 2-Amino-6-methylphenol, 5-Acetamido-2-aminophenol
und deren Additionssalze mit einer Säure in Betracht.
-
Von
den heterocyclischen Basen können
insbesondere beispielsweise die Pyridinderivate, Pyrimidinderivate
und Pyrazolderivate angegeben werden.
-
Von
den Pyridinderivaten sind insbesondere die Verbindungen, die beispielsweise
in den Patenten GB 1 026 978 und GB 1 153 196 beschrieben wurden,
wie 2,5-Diaminopyridin, 2-(4-Methoxyphenyl)amino-3-aminopyridin, 2,3-Diamino-6-methoxypyridin,
2-(β-Methoxyethyl)amino-3-amino-6-methoxypyridin
und 3,4-Diaminopyridin, und deren Additionssalze mit einer Säure zu nennen.
-
Von
den Pyrimidinderivaten können
insbesondere die Verbindungen, die beispielsweise in der Patentanmeldung
DE 2 359 399 oder den japanischen
Patenten JP 88-169 571 und JP 91-10659 oder der Patentanmeldung
WO 96/15765 angegeben sind, wie 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin, 4-Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin,
2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin, 2,4-Dihydroxy-5,6-diaminopyrimidin
und 2,5,6-Triaminopyrimidin, genannt werden.
-
Von
den Pyrazolderivaten sind insbesondere die Verbindungen, die in
den Patenten
DE 3 843 892 ,
DE 4 133 957 und den Patentanmeldungen
WO 94/08969, WO 94/08970, FR-A-2 733 749 und
DE 195 43 988 genannt sind, wie 4,5-Diamino-1-methylpyrazol,
3,4-Diaminopyrazol, 4,5-Diamino-1-(4'-chlorbenzyl)pyrazol, 4,5-Diamino-1,3-dimethylpyrazol,
4,5-Diamino-3-methyl-1-phenylpyrazol, 4,5-Diamino-1-methyl-3-phenylpyrazol, 4-Amino-1,3-dimethyl-5-hydrazinopyrazol,
1-Benzyl-4,5-diamino-3-methylpyrazol,
4,5-Diamino-3-t-butyl-1-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-t-butyl-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-(β-hydroxyethyl)-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-ethyl-3-methylpyrazol,
4,5-Diamino-1-ethyl-3-hydroxymethylpyrazol,
4,5-Diamino-3-hydroxymethyl-1-methylpyrazol,
4,5-Diamino-3-hydroxymethyl-1-isopropylpyrazol, 4,5-Diamino-3-methyl-1-isopropylpyrazol,
4-Amino-5-(2'-aminoethyl)amino-1,3-dimethylpyrazol,
3,4,5-Triaminopyrazol, 1-Methyl-3,4,5-triaminopyrazol,
3,5-Diamino-1-methyl-4-methylaminopyrazol, 3,5-Diamino-4-(β-hydroxyethyl)amino-1-methylpyrazol und
deren Additionssalze mit einer Säure
zu nennen.
-
Die
Oxidationsbase(n) machen vorzugsweise etwa 0,0005 bis 12 Gew.-%
des Gesamtgewichts der Farbmittelzusammensetzung und noch bevorzugter
etwa 0,005 bis 6 Gew.-% des Gesamtgewichts aus.
-
Die
erfindungsgemäße Farbmittelzusammensetzung
kann auch einen oder mehrere ergänzende Kuppler
enthalten, die unter den Kupplern ausgewählt sind, die herkömmlich zum
oxidativen Färben
eingesetzt werden, wobei von diesen insbesondere die m-Phenylendiamine,
m-Aminophenole, m-Dihydroxybenzole und die heterocyclischen Kuppler,
beispielsweise die Indolderivate, Indolinderivate, Pyridinderivate
und Pyrazolone, und deren Additionssalze mit einer Säure angegeben
werden können.
-
Die
Kuppler sind insbesondere unter 2-Methyl-5-aminophenol, 5-N-(β-Hydroxyethyl)amino-2-methylphenol,
3-Aminophenol, 1,3-Dihydroxybenzol, 1,3-Dihydroxy-2-methylbenzol,
4-Chlor-1,3-dihydroxybenzol, 2,4-Diamino-1-(β-hydroxyethyloxy)benzol, 2-Amino-4-(β-hydroxyethylamino)-1-methoxybenzol,
1,3-Diaminobenzol, 1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan, 4-Hydroxy-N-methylindol,
2,6-Dihydroxy-4-methylpyridin, 1-H-3-Methylpyrazol-5-on, 1-Phenyl-3-methylpyrazol-5-on
und deren Additionssalzen mit einer Säure ausgewählt.
-
Wenn
ergänzende
Kuppler enthalten sind, machen sie vorzugsweise etwa 0,0001 bis
10 Gew.-% des Gesamtgewichts der Farbmittelzusammensetzung und noch
bevorzugter etwa 0,005 bis 5 Gew.-% des Gesamtgewichts aus.
-
Die
Additionssalze mit einer Säure,
die im Rahmen der erfindungsgemäßen Farbmittelzusammensetzungen
(Oxidationsbasen und Kuppler) verwendbar sind, sind insbesondere
unter den Hydrochloriden, Hydrobromiden, Sulfaten, Citraten, Succinaten,
Tartraten, Lactaten und Acetaten ausgewählt.
-
Das
zum Färben
geeignete Medium (oder der Träger)
besteht im Allgemeinen aus Wasser oder einem Gemisch von Wasser
und mindestens einem organischen Lösungsmittel zur Solubilisierung
der Verbindungen, die nicht ausreichend wasserlöslich sind. Von den organischen
Lösungsmitteln
können
beispielsweise die niederen Alkanole mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
wie Ethanol und Isopropanol; Glycerin; Glykole und Glykolether, beispielsweise
2-Butoxyethanol, Propylenglykol, Propylenglykolmonomethylether,
Diethylenglykolmonoethylether und Diethylenglykolmonomethylether,
sowie die aromatischen Alkohole, wie Benzylalkohl oder Phenoxyethanol,
analoge Produkte und deren Gemische angegeben werden.
-
Die
Lösungsmittel
können
in Mengenanteilen vorliegen, die vorzugsweise im Bereich von etwa
1 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Farbmittelzusammensetzung,
und noch bevorzugter im Bereich von etwa 5 bis 30 Gew.-% liegen.
-
Der
pH-Wert der erfindungsgemäßen Farbmittelzusammensetzung
kann auf den gewünschten
Wert mit Alkalisierungsmitteln oder Ansäuerungsmitteln eingestellt
werden, die herkömmlich
beim Färben
von Keratinfasern verwendet werden.
-
Von
den Ansäuerungsmitteln
sind beispielsweise die anorganischen oder organischen Säuren zu
nennen, wie Salzsäure,
o-Phosphorsäure,
Schwefelsäure,
die Carbonsäuren,
beispielsweise Essigsäure,
Weinsäure,
Citronensäure
und Milchsäure,
und die Sulfonsäuren.
-
Von
den Alkalisierungsmitteln sind beispielsweise Ammoniak, Alkalicarbonate,
Alkanolamine, wie Mono-, Di- und Triethanolamin sowie deren Derivate,
Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid und die Verbindungen der folgenden
Formel (II) zu nennen:
worin W eine Propylengruppe,
die gegebenenfalls mit einer Hydroxygruppe oder einer C
1-6-Alkylgruppe
substituiert ist; und R
20, R
21,
R
22 und R
23, die
gleich oder verschieden sind, ein Wasserstoffatom, eine C
1-6-Alkylgruppe oder eine C
1-6-Hydroxyalkylgruppe
bedeuten.
-
Es
können
auch gepufferte Medien verwendet werden, beispielsweise ausgehend
von Diethanolamin, Borat, 2-Amino-2-methyl-1-propanol, Glycin, Trimethylamin,
Pyrophosphat, Methylamin und Carbonat.
-
Die
Farbmittelzusammensetzung kann ferner auch Direktfarbstoffe enthalten,
beispielsweise Azofarbstoffe, Antrachinon-Farbstoffe und nitrierte
Derivate aus der Benzolgruppe oder Melaninprecursor.
-
Die
nitrierten Benzolfarbstoffe sind beispielsweise Nitrophenylendiamine,
Nitrodiphenylamine, Nitroaniline, nitrierte Phenolether oder Nitrophenole,
Nitropyridine, Antrachinon-Farbstoffe, Mono- oder Diazofarbstoffe,
Triarylmethan-Farbstoffe, Azin-Farbstoffe, Acridin-Farbstoffe und
Xanthen-Farbstoffe, oder auch metallhaltige Farbstoffe. Der Mengenanteil
der zusätzlichen
Direktfarbstoffe kann im Bereich von 0,05 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Farbmittelzusammensetzung, liegen.
-
Die
Farbmittelzusammensetzung kann ferner beliebige Zusatzstoffe enthalten,
die herkömmlich
zum Färben
von Keratinfasern verwendet werden, beispielsweise im Stand der
Technik bekannte grenzflächenaktive
Stoffe vom anionischen, kationischen, nichtionischen, amphoteren
oder zwitterionischen Typ oder deren Gemische, Verdickungsmittel,
Antioxidantien, Parfums, Maskierungsmittel, Dispergiermittel, Konditioniermittel, Konservierungsmittel,
Trübungsmittel,
etc.
-
Die
auf die Haare applizierte Zusammensetzung kann in unterschiedlichen
Formen vorliegen, beispielsweise als Flüssigkeit, Creme oder Gel oder
in beliebigen anderen Formen, die geeignet sind, Keratinfasern zu
färben.
Sie kann insbesondere unter Druck in Gegenwart eines Treibmittels
in einem Aerosolbehälter konfektioniert
sein und einen Schaum bilden.
-
Der
Fachmann wird natürlich
die genannte(n), gegebenenfalls enthaltene(n), zusätzliche(n)
Verbindung(en) so auswählen,
dass die mit der erfindungsgemäßen Farbmittelzusammensetzung
verbundenen vorteilhaften Eigenschaften durch den beabsichtigten
Zusatz oder die Zusätze
nicht oder nicht wesentlich beeinträchtigt werden.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Färben von
Keratinfasern und insbesondere menschlichen Keratinfasern, wie der
Haare, das darin besteht, auf die Keratinsubstanzen eine oben definierte Farbzusammensetzung
aufzutragen.
-
Ein
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zum
Färben
von Keratinfasern und insbesondere menschlichen Keratinfasern, wie
Haaren, das darin besteht, auf die Fasern mindestens eine Komponente
(A), die aus einer Zusammensetzung besteht, die in einem zum Färben geeigneten
Medium mindestens ein oben definiertes phosphatiertes Farbstoffvorprodukt
eines Oxidationsfarbstoffes enthält,
und mindestens eine Komponente (B) aufzutragen, die aus einer Zusammensetzung
besteht, die in einem zum Färben geeigneten
Medium mindestens eine alkalische oder saure Phosphatase enthält, wobei
die Komponente B bedarfsgemäß kurz vor
der Anwendung mit der Komponente A vermischt wird oder vor oder
nach oder gleichzeitig mit der Komponente A aufgebracht wird. In
der Komponente (B) kann auch ein Oxidationsmittel enthalten sein.
-
Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung werden die Komponenten (A) und (B) kurz vor der Anwendung
vermischt. Das erhaltene Ge misch wird dann unmittelbar danach auf
die Keratinfasern aufgetragen. Man lässt 1 bis 60 min und vorzugsweise
1 bis 30 min einwirken. Anschließend werden die Keratinfasern
gespült, shampooniert,
nochmals gespült
und dann getrocknet.
-
Es
ist auch möglich,
die Komponenten (A) und (B) in einer beliebigen Reihenfolge nacheinander
auf die Keratinfasern aufzutragen, 1 bis 60 min und vorzugsweise
1 bis 30 min einwirken zu lassen, gegebenenfalls zwischen jeder
Anwendung mit Wasser zu spülen,
anschließend
zu spülen,
zu shampoonieren, nochmals zu spülen
und die Keratinfasern dann zu trocknen.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf ein Mittel zum Färben von
Keratinfasern und insbesondere menschlichen Keratinfasern, wie Haaren,
das die oben definierten Komponenten (A) und (B) getrennt voneinander
enthält,
wobei die Komponenten (A) und (B) entweder kurz vor der Anwendung
vermischt werden sollen oder nacheinander auf die zu behandelnden
Fasern aufgetragen werden sollen.
-
In
die Komponente (B) kann ein Oxidationsmittel eingebracht werden.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich ferner auf eine Vorrichtung mit
mehreren Abteilungen oder "Kit zum
Färben", die mindestens
zwei Abteilungen aufweist, wobei eine Abteilung die Komponente (A)
und eine zweite Abteilung die Komponente (B) enthält.
-
In
der Komponente (B) kann ein Oxidationsmittel enthalten sein.
-
Die
oben definierte Vorrichtung mit mehreren Abteilungen oder "Kit zum Färben" kann auch drei Abteilungen
aufweisen, wobei eine Abteilung die Komponente (A) enthält, eine
zweite Abteilung die Komponente (B) enthält, wobei mindestens eine der
Komponenten (A) und (B) in Form einer wasserfreien Zusammensetzung
vorliegt, und eine dritte Abteilung ein zum Färben geeignetes wässriges
Medium enthält,
wobei das Medium vor der Anwendung mit mindestens einer der Komponenten
(A) und (B) vermischt werden soll.
-
Die
folgenden Beispiele, die keinesfalls einschränkend zu verstehen sind, sollen
die Erfindung erläutern.
-
BEISPIELE
-
Die
in den folgenden Beispielen verwendete Phosphatase ist die Phosphatase
Escherichia coli K12, die von der Firma Sigma bezogen wurde.
-
Beispiel 1
-
Es
wird kurz vor der Anwendung das folgende Färbemittel hergestellt:
-
-
Die
Zusammensetzung wird auf natürliche
graue Haarsträhnen
mit 90 % Grauanteil aufgetragen und 30 min einwirken gelassen. Nach
Spülen
unter fließendem
Wasser und Trocknen sind die Strähnen
in einer dunklen indigoblauen Nuance gefärbt.
-
Beispiel 2
-
Es
wird kurz vor der Anwendung die folgende Farbmittelzusammensetzung
hergestellt:
-
-
Die
oben angegebene Zusammensetzung wird auf natürliche graue Haarsträhnen mit
90 % Grauanteil aufgetragen und 30 min einwirkengelassen. Nach dem
Spülen
unter fließendem
Wasser und Trocknen sind die Haare in Magenta gefärbt.
-
Beispiel 3
-
Es
wird kurz vor der Anwendung die folgende Zusammensetzung hergestellt:
-
-
Die
oben angegebene Zusammensetzung wird auf natürliche graue Haarsträhnen mit
90 % Grauanteil aufgetragen und 30 min einwirkengelassen. Nach dem
Spülen
unter fließendem
Wasser und Trocknen sind die Haare in einer blauen Farbschattierung
gefärbt.
-
Beispiel 4
-
Es
werden die folgenden Färbemittel
hergestellt, indem folgende Schritte durchgeführt werden:
-
Schritt 1
-
Es
werden die folgenden Verbindungen in den angegebenen Mengen zugegeben:
-
-
Diese
Zusammensetzung wird auf natürliche
graue Haarsträhnen
(90 Grauanteil) aufgebracht.
-
Dann
werden die Strähnen
30 min bei 37 °C
inkubiert.
-
Schritt 2
-
Anschließend wird
eine Wasserstoffperoxidlösung
(4 Volumina, 1,2 Gew.-%) aufgebracht. Man läßt 15 min einwirken, wäscht dann,
spült und
trocknet.
-
Die
Ergebnisse, die mit drei phosphatierten Verbindungen erhalten wurden,
sind in der folgenden Tabelle angegeben.
-