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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen Vorrichtungen und
Systeme, die dazu dienen, die Umwandlung von Leistung aus einer
Wechselstromquelle in eine Last, gewöhnlich ein Gleichstrommotor,
zu steuern und zu regeln. Insbesondere betrifft die Erfindung Vorrichtungen,
die die Leitung eines steuerbaren Gleichrichters, z. B. eines Thyristors,
steuern, zwischen der Spannungsquelle und dem Motor angeordnete
Brücken
sowie Verfahren zur Überwachung
der Vorrichtungen, um Fehlfunktion zwischen Leitungen zu verhindern,
die durch eine fehlerhafte Pulsabgabe der Gleichrichter in den Brücken hervorgerufen
wird.
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Motorsteuerungssysteme
der oben beschriebenen Bauart enthalten gewöhnlich wenigstens eine Gleichrichterbrücke, die
die Elektromotorwicklungen mit Wechselspannungsspeiseleitungen verbindet.
Im Falle eines herkömmlichen
Dreiphasen-Drehstrommotors ist jede Wechselstromphasenleitung im
Allgemeinen über
ein Paar verschaltete Thyristoren mit einem Elektromotor verbunden.
D. h., in einem Dreiphasensystem sind sechs Thyristoren erforderlich, um
Leistung von der Quelle auf die Last zu übertragen, und zwar jeder für eine Hälfte jeder
Phase. Eine Thyristor, beispielsweise ein halbleitergesteuerter Gleichrichter
(SCR = Silicon Controlled Rectifier), ist im Allgemeinen als eine
durch ein Gateelement gesteuerte schaltbare Diode definiert. Jeder
Thyristor weist eine verhältnismäßig hohe
Sperrimpedanz gegenüber
dem elektrischen Energiefluß auf,
bis er durch eine an sein Gateelement angelegte Triggerspannung
in Durchlassrichtung vorgespannt wird. Ein digitaler Steuerschaltkreis
ermittelt gewöhnlich den
geeigneten Zeitpunkt, um die Thyristoren während jedes Halbzyklus der
Speiseleitungsspan nung zu triggern. Sobald ein Thyristor durch das
Anlegen einer vorgegebenen Spannung an sein Gate getriggert ist,
sinkt die Sperrimpedanz in Durchlassrichtung, so dass es dem Strom
möglich
ist, wie bei einer Diode durch den Thyristor zu fließen. Wenn
der Thyristor durchgeschaltet ist, kann er solange nicht abgeschaltet
werden, bis der durch ihn fließende
Strom nahezu den Wert Null erreicht (d. h. bis ein Nulldurchgang
erfolgt). Dies geschieht, wenn der Laststrom den Wert Null erreicht.
Die auf den Elektromotor übertragene
Leistung wird durch Änderung
der Dauer der Durchschaltung der vielfältigen Thyristoren gesteuert.
Dies geschieht durch Steuerung des Pulsabgabewinkels jedes Thyristors,
d. h. des Punktes der Wechselstromwelle, bei dem der Thyristor in
den Durchlasszustand übergeführt wird.
Das Verfahren zum Umschalten von Thyristor zu Thyristor ist unter der
Bezeichnung Kommutation bekannt.
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In
richtungsumkehrenden oder regenerativen Systemen, d. h. Systemen,
die alternativ sowohl Energie von der Quelle aufnehmen als auch
Energie an die Quelle übertragen,
werden gewöhnlich
antiparallel geschaltete Thyristorbrücken eingesetzt, die jeweils
mehrere antiparallel geschaltete Thyristorpaare enthalten, bei denen
jeweils Anode mit Kathode und Kathode mit Anode verbunden sind.
In solchen Systemen ist es erforderlich, den Zeitpunkt genau zu
bestimmen, in dem der Laststrom den Wert Null erreicht, um das Schalten
von dem Durchlassbetrieb in den rückwärtsleitenden Modus zu steuern.
Ohne genaue Bestimmung des Zeitpunkts, kann eine Fehlfunktion auftreten,
die zwei Wechselstromleitungen in dem Schaltkreis effektiv kurzschließt, falls
ein Thyristor in der einen Brücke
durchgeschaltet ist, während ein
beliebiger Thyristor in der entgegengesetzten Brücke ebenfalls durchgeschaltet
ist. Diese Art einer Fehlfunktion kann je den der durchgesteuerten
Thyristoren erheblich beschädigen
oder zerstören.
Außerdem
kann eine ungenaue Messung des Laststromnulldurchgangs unerwünschte Diskontinuitäten während der
Umkehrvorgänge
der Stromrichtung hervorrufen, die zu Drehmomentpulsationen führen könnten.
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Wie
oben beschrieben, kann der Abschaltpunkt eines Thyristors durch
Messen des Laststromnulldurchgangs ermittelt werden. Darüber hinaus sollte
die Detektion des Stromnulldurchgangs wegen der möglichen
schädlichen
Wirkungen einer nicht eindeutigen Detektion eines Stromnulldurchgangs
so rasch wie möglich
erfolgen. Nach dem Stand der Technik wird diese Messung entweder
durch Erfassen von mindestens zwei Leitungsströmen unter Verwendung von Wechselstromwandlern
oder durch unmittelbares Messen des Laststroms unter Verwendung
eines Gleichstromsensors durchgeführt, siehe beispielsweise die
Mitsuhashi gehörende
US-A-4 567 408 .
Ungünstigerweise
setzen viele Systeme, die derartige Leistungssteuervorrichtungen
verwenden, außerordentlich
große
Strom/Moment-Bandbreiten ein, d. h. Stromstärken, die nach oben hin bis 1000
Ampere und nach unten hin bis zu 0,02 Ampere betragen. Da herkömmliche
Sensoren gewöhnlich
einen analogen Wert liefern, werden darüber hinaus im Allgemeinen bei
der für
die Eingabe des Messwerts in den digitalen Controller erforderlichen
A/D-Konvertierung Fehler und Schaltverzögerungen eingeführt. Weiter
begrenzt die Qualität
herkömmlicher
Stromsensoren aus Kostengründen
häufig
die Genauigkeit der Messung des Stromnulldurchgangs. Aufgrund der
Breite dieses Stromstärkenbereichs,
der vielfältigen
Konvertierungsfehler und der Qualität des Sensors ist eine zu 100%
genaue Bestimmung des Stromnulldurchgangs nur sehr schwer durchführbar. Vielmehr
legen herkömmliche
Controller gewöhnlich im
Sinne einer Annäherung
an den Strom nulldurchgang eine Stromnulldurchgangsbandbreite (d.
h. einen Wertebereich) fest. Siehe beispielsweise die
DE-A-3 836 274 und die
US-A-4 894 762 .
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Zusätzlich zu
den oben festgestellten Problemen und Ungenauigkeiten kann die Größe der an
der Last vorhandenen Induktivität
ebenfalls sehr lange Abklingzeiten des Stroms zur Folge haben, wodurch mehr
Zeit benötigt
wird, um das tatsächliche
Erreichen des Nullwerts des Laststroms zu ermitteln, und dadurch
der Zeitpunkt verzögert
wird, in dem die rückwärtsleitende
Brücke
initiiert werden kann. Sämtliche
der oben beschriebenen Nachteile tragen zur Reduzierung der durch
das System erreichbaren maximalen Bandbreite bei und erhöhen die
Gefahr eines Kurzschlusses der beiden Brücken bei Ansätzen zur Umkehr
der Stromrichtung, während
die erste Brücke noch
durchgeschaltet ist.
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Die
Miller erteilte
US-A-5
115 387 offenbart ein Verfahren zum Erfassen der Thyristordurchschaltung
mittels zusätzlicher
Spannungsmesseinrichtungen anstelle von herkömmlichen Strommesseinrichtungen.
Die zusätzlichen
Spannungsmesseinrichtungen dienen dazu, zu ermitteln, ob die an
einem Thyristor anliegende Durchschaltspannung eine vorgegebene
Schwellwertspannung überschreitet.
Falls dies zutrifft, wird angenommen, dass der Thyristor durchgeschaltet
ist, und sämtlichen
Thyristoren in der entgegengesetzten Brücke wird die Pulsabgabe verwehrt. Ähnlich offenbart
die Kelley, Jr. et al. erteilte
US-A-3 654 541 ein Verfahren zum Ermitteln
der Durchschaltung eines Thyristors, wobei ein Spannungserfassungsmittel
dazu eingerichtet ist, den Zeitpunkt zu erfassen, in dem der Betrag
der momentan an dem Thyristor anliegenden Spannung einen vorgegebenen
Schwellwert überschreitet,
der höher als
der Spannungsab fall an dem Thyristor im durchgesteuerten Zustand
ist. In diesem Fall wird ein Signal erzeugt, das anzeigt, dass der
Thyristor nicht durchgeschaltet ist.
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Weitere
Ansätze
aus dem Stand der Technik zur Lösung
dieses Problems beinhalten den Schritt des Einsetzens zusätzlicher
Sensoren mit hohem Verstärkungsgrad
in dem System, die allein zur Ermittlung des Laststromnulldurchgangs
dienen. Andere Ansätze
beinhalten ein Erfassen der an den vielfältigen Thyristoren in jeder
Brücke
anliegenden Spannung mittels eines Hochfrequenzstroms, um dadurch den
Zeitpunkt genau zu ermitteln, in dem die Brücke nicht mehr leitend ist,
indem das Erreichen des Nullwerts des hinzugefügten Stroms erfasst wird. Ungünstigerweise
erfordert jeder der oben erwähnten Ansätze den
Einbau zusätzlicher
Hardware in das System, mit der Folge einer Steigerung der Kosten und
der Komplexität
des Systems.
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Es
besteht daher ein Bedarf auf dem Gebiet von Leistungsteuerungssystemen
nach einem System und Verfahren zum genauen und raschen Messen des
Stromnulldurchgangs der Last, um die Wahrscheinlichkeit von Kreuzbrückenfehlfunktionen
zu verringern, ohne die Kosten oder Komplexität des Systems zu erhöhen.
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Die
vorliegende Erfindung löst
die oben erwähnten
Probleme und ermöglicht
zusätzliche
Vorteile, indem ein Verfahren nach Anspruch 1 und ein System nach
Anspruch 5 zur Bestimmung von Stromnulldurchgangsereignissen in
einem umkehrbaren Leistungswandler geschaffen ist, ohne die Komplexität und Kosten
von Komponenten zu steigern. Ein digitaler Controller ermittelt
selektiv die Leiterspannung für
das zuletzt gepulste Thyristorpaar. Diese Leiterspannung wird als
die Brückenrekonstruktionsspannung
bezeichnet und mit der an der durchgesteuerten Brücke angelegten
Ist-Brückenausgangsspannung
verglichen. Die Differenz zwischen den beiden Spannungen wird als
die Brückenfehlerspannung
bezeichnet, und das Vorzeichen ihres Betrages kennzeichnet ein Laststromnulldurchgangsereignis.
Ein Stromnulldurchgangsereignis findet jedesmal statt, wenn die
Brückenfehlerspannung den
Wert Null unterschreitet. Diese Indikation ist positiv und verzögerungsfrei
und ermöglicht
in sicherer Weise eine Leistungsflussumkehr, ohne die Gefahr von
Leitungsfehlfunktionen aufgrund von Kreuzbrückenkurzschlüssen.
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Die
vorliegende Erfindung wird verständlicher
nach dem Lesen der folgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen,
in Verbindung mit den beigefügten
Zeichnungen:
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1 veranschaulicht
in einem Blockdiagramm einen Laststrommessung verwendenden herkömmlichen
Schutzschaltkreis nach dem Stand der Technik;
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2 veranschaulicht
in einem Blockdiagramm einen Leistungswandler, der das erfindungsgemäße Stromnulldurchgangserfassungssystem verwendet;
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3 veranschaulicht
in einem Flussdiagramm ein Verfahren zum Ermitteln eines Stromnulldurchgangsereignisses,
gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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4 veranschaulicht
in einem Logikschaltbild ein Ausführungsbeispiel eines Verfahrens
zum Bestimmen des Vbr_Recon-Signals und
Erzeugen eines in 4 identifizierten zugeordneten
Vbrg_Error-Signals; und
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5 zeigt
in einem exemplarischen Graph die Brückenfehlerspannung, aufgetragen
gegen die Zeit, wobei zwei unterschiedliche Stromnulldurchgangsereignisse
veranschaulicht sind.
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Unter
Bezugnahme auf die Figuren und insbesondere auf 1 ist
ein Blockschaltbild gezeigt, das ein Beispiel eines allgemein mit
dem Bezugszeichen 100 bezeichneten Schutzsystems nach dem Stand
der Technik veranschaulicht. Wie oben beschrieben, sind zwei Thyristorbrücken 102 und 104 in einer
antiparallel geschalteten Beziehung vorgesehen, um den Energiefluss
sowohl in Richtung der Last 106 als auch von dieser weg
zu steuern. Die Gates der Thyristoren in den Brücken 102 und 104 werden
durch Pulsabgabepulse getriggert, die durch Pulsabgabesteuerbefehle
initiiert werden, die von zwei Pulsabgabegeneratoren 108 und 110 ausgegeben
werden, die wiederum von einem Brückenumkehrlogikschaltkreis 112 Phasensteuerbefehle
aufnehmen. Zwischen den Thyristorbrücken 102, 104 und
die Last 106 ist ein Stromsensor 114 geschaltet, der
dazu dient, Signale zu senden, die den zu einem Stromwandler 116 fließenden Laststrom
kennzeichnen. Der Stromwandler leitet anschließend Signale durch einen Stromnulldurchgangsfensterdetektor 118,
der ermittelt, ob der gemessene Ist-Strom innerhalb eines vorbestimmten
Nullfensters liegt oder nicht. Der Stromnulldurchgangsfensterdetektor 118 ist
wiederum mit einem Umkehrverzögerungsschaltkreis 120 verbunden,
der an den Brückenumkehrlogikschaltkreis 112 ein
UMKEHR-ERLAUBEN-Signal ausgibt, das den Last-Stromnulldurchgangsstatus kennzeichnet.
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Im
Betrieb wählt
der Brückenumkehrlogikschaltkreis 112,
ob der Phasensteuerbefehl die Brücke 102,
die den Pulsabgabegenerator 110 zur Pulsabgabe bewegt,
oder die Brücke
B ansteuert, die den Pulsabgabegenerator 108 zur Pulsabgabe
veranlasst. Falls eine Brückenumkehr
durch den Brückenumkehrlogikschaltkreis 112 angefordert
wird, wird die Umkehr verzögert,
bis der Laststromwandler 116, der Stromnulldurchgangsfensterdetektor 118 und
der Umkehrverzögerungsschaltkreis 120 kollektiv
feststellen und anzeigen, dass der Laststrom innerhalb des Nullfensters
liegt. Zu diesem Zeitpunkt wird das UMKEHR-ERLAUBEN-Signal durch
den Umkehrverzögerungsschaltkreis 120 erzeugt
und an den Brückenumkehrlogikschaltkreis 112 übermittelt,
und die Brückenumkehr
findet statt.
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Wie
oben dargelegt, ist ein wesentlicher Nachteil des Systems nach dem
Stand der in 1 veranschaulichten Technik,
dass der Stromsensor 114 ein verhältnismäßig unvollkommenes Bauelement
ist. Im Falle von Hochleistungsantrieben kann der an die Last 106 gelieferte
Spitzenstrom 1000 Ampere übersteigen,
jedoch muss die Stromstärke,
bevor eine Übertragung
der Steuerung von einer Brücke
zur anderen stattfinden kann, auf weniger als 0,1 Ampere abnehmen,
um einen schädigenden
Kurzschluss zu vermeiden. Falls die vorhandene Stromstärke diesen
Wert überschreitet,
kann es zu einer Fehlfunktion zwischen Leitungen kommen, bei der die
Brückenthyristoren 102 und 104 möglicherweise beschädigt werden.
Um zu erreichen, dass das System nach 1 wirkungsvoll
arbeitet, sollte der Stromwandler 116, der das von dem
Stromsensor 114 stammende Ausgangssignal verarbeitet, folglich seinen
Nullpunkt in dem für
einen optimalen Betrieb erforderlichen Auflösungsbereich von 10000:1 exakt einhalten.
Darüber
hinaus ist der Stromnulldurchgangsfensterdetektor 118 insofern
von Nachteil, als er lediglich feststellt, ob der Ausgangsstrom
des Stromwandlers 114 in nerhalb eines vorbestimmten Nullfensters
liegt, d. h. ob der Ausgangsstrom des Stromwandlers 114 nahe
bei Null liegt. Nach dem Stand der Technik ist die Detektionsbandbreite
in dem Stromnulldurchgangsfensterdetektor 118 ausreichend
breit bemessen, um ein Driften und sonstige Abweichungen des Stromsensors 114 und
des Stromwandlers 116 zu berücksichtigen. Aufgrund dieser
Toleranzen zeigt das Ausgangssignal des Stromnulldurchgangsfensterdetektors 118 lediglich an,
das der Laststrom einen niedrigen Wert erreicht hat, jedoch nicht,
dass ein Nullwert erreicht ist. Um die Unsicherheit der Erfassung
zu reduzieren wird daher der Umkehrverzögerungsschaltkreis 118 basierend
auf der Annahme einbezogen, dass der zu der Last 106 fließende Strom,
nachdem der Bereich des Stromnulldurchgangsfensterdetektors 118 erreicht
ist, weiter abnimmt und den Wert Null nach dem Ablauf einer gewissen
Verzögerungszeitspanne tatsächlich erreicht.
Ungünstigerweise
verlängert
diese Verzögerung
die Gesamtzeit des Umkehrvorgangs und verringert den Wirkungsgrad
des Systems. Darüber
hinaus hängt
die Sicherheit einer Verzögerungszeitspanne,
wie oben dargelegt, zum Teil von den Schaltkreistoleranzen sowie
von der Induktivität
der Last 106 ab. Folglich ist häufig eine Justierung des Umkehrverzögerungsschaltkreises 118 vorgesehen,
um einen andwendungsspezifischen Kompromiss der Verzögerungsdauer
zu erreichen, der eine brauchbar ebenmäßige Übertragung der Steuerung zwischen
den Brücken
ermöglicht,
ohne dass Sicherungen aufgrund von Brückenfehlfunktionen durchbrennen.
Nichtsdestoweniger muss die Verzögerungszeit
möglicherweise
im Laufe der Alterung des Schaltkreises periodisch angepasst werden.
Der Nullpunkt des Stromwandlers 116 muss aufgrund eines
Offset-Drifts in dem Stromsensor 114 möglicherweise ebenfalls periodisch
nachjustiert werden.
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Um
die Ungenauigkeiten und Ineffizienzen aus dem Stand der Technik
zu beseitigen, schafft das Verfahren der vorliegenden Erfindung
ein neues Verfahren zum Bestimmen des Laststromnulldurchgangs, wobei
lediglich Leiterspannungen (Vab, Vac, Vbc) am Eingang
des Konverters, deren Messung bereits für die Leitungssynchronisierung
erforderlich sind, die herkömmlich
für die
Spannungslinearisierung und – steuerung
erforderliche Brückenausgangsspannung
und der Zeitpunkt der Zellenpulsabgabe erfasst werden. In der weiter
unten im Einzelnen dargelegten Weise erfasst der Controller einen Stromnulldurchgang
im Wesentlichen verzögerungsfrei
und schaltet die Richtung der Leistung ohne nachteilige Bedingungen
einer Verzögerung
oder einer schädigenden
Fehlfunktion entsprechend um.
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Da
der bevorzugte Controller von Natur aus digital ist, besteht eine
erforderliche Verzögerung zwischen
der Zeit, in der die empfangenen Signale gemessen werden und dem
tatsächlichen
Zeitpunkt, in dem der spezielle Thyristor tatsächlich zur Pulsabgabe veranlasst
wird. Vorzugsweise wird diese Verzögerung in dem Detektionsverfahren
des Stromnulldurchgangs in Betracht gezogen und ist der Hauptfaktor,
der die für
eine vorgegebene Controllerabtastzeit erreichbare maximale Bandbreite
beschränkt.
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Mit
Bezugnahme auf 2 ist ein Blockschaltbild gezeigt,
das eine Leistungskonvertierungsvorrichtung veranschaulicht, die
ein Ausführungsbeispiel
des Stromnulldurchgangserfassungssystems der vorliegenden Erfindung
verwendet. Insbesondere sind zwischen eine (entweder einphasige
oder mehrphasige) Wechselstromquelle und eine Last in der oben beschriebenen
Weise durchschaltende und rückwärtsleitende
Thyristorbrücken 202 und 204 geschaltet.
Ein Brücken pulsabgabecontroller 206 und ein Überwachungscontroller 208 sind
elektronisch mit dem System verbunden, um die Pulsabgabe der Brücken 202 und 204 zu überwachen.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung nimmt der Brückenpulsabgabecontroller 206 Signale von
dem System entgegen, die die Brückenausgangsspannung,
den Stromfenstermesswert und die zwischen den Leitungen vorhandenen
Eingangsspannungen kennzeichnen. Darüber hinaus nimmt der Brückenpulsabgabecontroller
auch Signale auf, die die Gate-Signale
kennzeichnen, die an jedem Thyristor in den Brücken 202 und 204 anliegen.
In der weiter unten im Einzelnen dargelegten Weise verwendet die
Brückenpulsabgabesteuerung
diese Signale, um Stromnulldurchgangsereignisse in dem System genau
und rasch zu bestimmen, so dass eine sichere und effiziente Umkehr
des Stromflusses von einer Brücke
zur anderen ermöglicht
ist.
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Nun
mit Bezugnahme auf 3 ist ein Flussdiagramm gezeigt,
das ein erfindungsgemäßes Verfahren
zum Bestimmen eines Laststromnulldurchgangs veranschaulicht. In
Schritt 300 nimmt ein digitaler Controller, der dazu dient,
die Umkehr der Richtung eines Leistungswandlers zu triggern, Signale entgegen,
die die für
jede Phase des Eingangssignals gemessene Leiterspannung kennzeichnen.
Wie oben dargelegt, werden diese Leiterspannungssignale auf herkömmliche
Weise von dem Controller aufgenommen, um die Leitungssynchronisierung
zu erleichtern. In Schritt 302 verwendet der Controller die
gemessenen Spannungen, um mit Blick auf die Phase des oben erzeugten
PLL-Winkels und die Zeitsteuerung der Zellenpulsabgabe ein rekonstruiertes Brückeausgangsspannungssignal
Vbr_Recon zu erzeugen. In einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
basiert die rekonstruierte Brückenspannung
auf einer der drei in einem Dreiphasensystem vorhandenen Leiterspannungen
(oder ihres inversen Wertes, falls der zweite Thyristor in dem Paar
durchgeschaltet ist), die basierend auf dem Paar Thyristoren ausgewählt wird,
die zu allerletzt durch den Controller zur Pulsabgabe veranlasst
wurden. Das spezielle Verfahren zum Auswählen der zu verwendenden Leiterspannung
ist im Einzelnen weiter unten dargelegt. In Schritt 304 nimmt
der Controller ein Signal Vbrg_Fbk auf,
das die Ist-Brückenausgangsspannung
kennzeichnet.
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Wenn
der Controller das Vbr_Recon-Signal erzeugt
und das Vbrg_Fbk-Signal empfangen hat, subtrahiert
der Controller in Schritt 306 das Vbrg_Fbk-Signal von
dem Vbr_Recon-Signal. Anschließend erzeugt
der Controller in Schritt 308 ein Brückenspannungsfehlersignal Vbrg_Error, das gleich der Differenz der beiden Signale
ist, die erforderlichenfalls invertiert sind. Was diesen Invertierungsschritt
betrifft, sollte es klar sein, dass das Vorzeichen des Vbrg_Error-Signals von der Richtung des Stromflusses
durch das System abhängt.
Während
des Brückendurchschaltzustands
ist das Vbrg_Error-Signal vorwiegend positiv
und während rückwärts leitenden
Brückenzustands
ist das Vbrg_Error-Signal vorwiegend negativ.
Die Wirkung dieses Vorzeichenwechsels wird weiter unten detaillierter
beschrieben. In Schritt 310 ermittelt der Controller, ob
das Vbrg_Error-Signal einen positiven oder
negativen Wert aufweist. Im Falle des Brückendurchschaltzustands ist
das Fehlersignal Vbrg_Error aufgrund von
Zellenkommutationseffekten, die im Allgemeinen durch während der
Zellenkommutation auftretende Kurzschlüsse oder Spannungseinbrüche kurzer
Dauer hervorgerufen werden, die in dem rekonstruierten Brückenspannungssignal
nicht vorhanden sind, die die Ist-Brückenausgangsspannung
gewöhnlich
geringer als die rekonstruierte Brückenspannung machen, im Allgemeinen
entweder positiv oder Null, wenn ein Strom in der Last fließt. In ähnlicher
Weise führen
diese Zellenkommutationseffekte während eines rückwärts leitenden
Brückenzustands
im Allgemeinen zu einem negativen oder Null-Vbrg_Error-Signal, wenn
in der Last ein Strom fließt.
In dem Augenblick, in dem der Laststrom Null wird, d. h. die Brücke nicht mehr
durchgeschaltet ist, erscheint die Lastspannung (diese würde im Falle
einer aktiven Last, beispielsweise eines Elektromotors, die induzierte
rückwärts gerichtete
elektromotorische Kraft oder BEMF sein) am Ausgang der Brücke, und
nicht auf einer der Leiterspannungen, wie es der Fall wäre, wenn
die Brücke
durchgeschaltet wäre.
Dementsprechend ändert
sich das resultierende Vbrg_Error-Signal
unmittelbar, um einen Stromnulldurchgang anzuzeigen. Diese Änderung
der Lastspannung ist im Wesentlichen verzögerungsfrei und die Detektion
derselben ist lediglich durch die Abtastrate des Controllers beschränkt, so
dass die bei herkömmlichen
Schutzsystemen vorhandenen nachteiligen Verzögerungen vermieden werden.
Ein Verfahren zum Vereinfachen der Programmierung oder der Hardware-Logik,
die dem Controller zugeordnet ist, um Wechsel der Brückenrichtung
zu berücksichtigen,
beinhaltet den Schritt des Invertierens des Vbrg_Error-Signals
bei einer rückwärtsleitenden
Brücke.
Auf diese Weise ist das Vbrg_Error-Signal beständig für von Null
verschiedene Lastströme
nicht negativ und wird unabhängig
von der Leistungsflussrichtung während
Stromnulldurchgangsereignissen negativ. Im Gegensatz zu Messsystemen
nach dem Stand der Technik wird der Wert des Vbrg_Error-Signals
weder von der Größe der Induktivität in der
Last noch von der rückwärts gerichteten elektromotorischen
Kraft des Motors beeinflusst. Vielmehr ist die vorherrschende in
dem Vbrg_Error-Signal vorhandene Fehlerquelle
ganz einfach auf einen Spannungsabfall an dem Thyristor zurückzuführen. Dementsprechend
können
diese fehlerhaften Abweichungen durch Messen der Amplitude der Spannungsabfälle während eines
vorbereitenden Selbstabgleichs des System kompensiert werden.
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Falls
der Controller in Schritt 310, ermittelt, dass das Vbrg_Error-Signal positiv ist, kehrt der Controller
zu Schritt 300 zurück,
wo ein weiterer Abtastschritt durchgeführt wird. Falls der Controller
jedoch ermittelt, dass das Vbrg_Error-Signal
negativ ist, erzeugt der Controller in Schritt 312 ein
Stromnulldurchgangsereignissignal, das anzeigt, dass der Laststrom
einen Nulldurchgang erreicht hat, und dass eine sichere Pulsabgabe
der gesperrten, die Richtung umkehrenden Thyristorbrücke möglich ist,
so dass die Richtung des Leistungsflusses in dem System umgekehrt
wird.
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Es
können
auch zusätzliche
Sicherungseinrichtungen verwendet werden, um zu gewährleisten, dass
ein Stromnulldurchgang erreicht ist. Insbesondere kann der Controller
in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung fordern, dass vor einem Triggern der
Umkehr des Konverters eine beliebige oder sämtliche der folgenden Bedingungen
erfüllt
sind: 1) die Richtung des durch den Controller gesteuerten Stroms
ist entgegengesetzt zu der Richtung des durch den Controller gemessenen
Stroms (d. h., es wurde eine Konverterumkehr befohlen); 2) das Brückenspannungsfehlersignal Vbrg_Error ist negativ und weist eine vorbestimmte
minimale Amplitude auf; 3) der gemessene Laststrom liegt unterhalb
eines Minimalwerts (diese Bedingung ähnelt der in dem Stand der
Technik vorzufindenden Bedingung des Stromnulldurchgangsfensters);
und 4) die Bedingungen 2 und 3 sind für mindestens zwei aufeinanderfolgende
Abtastungen WAHR, so dass das System vor abwegigen oder fehlerhaften Signalen
geschützt
ist, die auf Rauschen, Interferenzen und dergleichen zurückzuführen sind.
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Mit
Bezugnahme auf 3 wird nun eine Logikschaltbild 300 erörtert, das
ein Ausführungsbeispiel
eines Verfahrens zum Bestimmen des Vbr_Recon-Signals
und Erzeugen eines zugeordneten Vbrg_Error-Signals
veranschaulicht. Es ist selbstverständlich, dass die in Diagramm 300 veranschaulichte
Logik in einer nach dem Stand der Technik wohl bekannten Weise in
der Controllerhardware und/oder der Controllersoftware verwendet
werden kann. Wie oben beschrieben, ermittelt der Controller der
vorliegenden Erfindung, welches der drei Leiterspannungssignale
(Vab, Vac und Vbc) als das rekonstruierte Brückenspannungssignal
Vbr_Recon verwendet werden soll. In Übereinstimmung
mit dieser Voraussetzung nimmt der Controller der vorliegenden Erfindung Rückführungssignale
und deren inverse Werte (Vb_Fbk, Vac_Fbk, Vbc_Fbk, –Vab_Fbk, –Vac_Fbk, und –Vbc_Fbk) auf,
die die Leiterspannungen kennzeichnen, die an jedem Thyristorpaar
in der Brücke
anliegen. Es ist selbstverständlich,
dass die inversen Regelungssignale die Leiterspannungen während der
zweiten Hälfte
der Phase repräsentieren.
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Der
Controller nimmt außerdem
Gatesignale (Gt_Fwd_10_Old, Gt_Fwd_20_Old, Gt_Fwd_30_Old, Gt_Fwd_40_Old,
Gt_Fwd_50_Old, Gt_Fwd_60_Old, Gt_Rev_10_Old, Gt_Rev_20_Old, Gt_Rev_30_Old,
Gt_Rev_40_Old, Gt_Rev_50_Old und Gt_Rev_60_Old) auf, die das Gatesignal
kennzeichnen, das zuletzt an den Gate-Elementen jedes der 12 Thyristoren
angelegt war, die sowohl in der vorwärts durchgesteuerten Brücke als
auch in der rückwärtsleitenden
Brücke
vorhanden sind. Sämtliche
Gatesignale sind Logiksignale, die mittels eines High- oder Low-Gate-Signals
anzeigen, ob ein Pulsab gabesteuerbefehl an dem speziellen Thyristor
vorhanden ist bzw. nicht vorhanden ist. Es ist selbstverständlich,
dass sämtliche
Gatesignale von dem Controller verzögert werden, um die Gatesignale
mit den gemessenen Leiterspannungen zu synchronisieren.
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Bei
der Durchführung
der Ermittlung des Vbr_Recon-Signals wendet
der Controller die folgende Logik auf die Gatesignale jedes Thyristors
an. Die Pulsabgabedetektionslogik für die vorwärts durchgesteuerte Brücke weist
mehrere UND-Gatter 402, 404, 406, 408, 410 und 412 auf,
wovon jedes ein Paar Eingänge
aufweist, die mit einem Paar Gatesignalen verbunden sind, die einer
jeweiligen Thyristorverbindung entsprechen: 1 und 2, 2 und 3, 3
und 4, 4 und 5, 5 und 6 sowie 6 und 1. Die Ausgänge der Gates 402–412 sind
mit den Logikschaltern 414, 416, 418, 420, 422 bzw. 424 verbunden.
Jedes UND-Gatter 402–412 gibt
ein das Ergebnis der UND-Operation kennzeichnendes
Logikzustand-Signal an seinen zugeordneten Logikschalter 414–424 aus.
Eine High-Logikzustand-Signal (d. h. 1) wird durch ein spezielles
UND-Gatter 402–412 lediglich
dann erzeugt, falls an beiden Thyristoren in dem Paar ein High-Gate-Signal
vorhanden ist. Andernfalls erzeugen die UND-Gatter 402–412 ein
Low-Logikzustand-Signal (d. h. 0). Für jedes UND-Gatter 402–412,
das ein Low-Logikzustand-Signal erzeugt, liefert der entsprechende
Logikschalter 414–424 ein Signal
von 0,0 V zurück.
Falls ein UND-Gatter allerdings ein High-Logikzustand-Signal erzeugt,
gibt der entsprechende Schalter das Leitungsspannungsrückführungssignal
zurück,
das dem durchgesteuerten Thyristorpaar zugeordnet ist.
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Für die rückwärtsleitende
Brücke
ist eine ähnliche
Pulsabgabedetektionslogik vorgesehen, die eine Anzahl von UND-Gattern 426, 428, 430, 432, 434 und 436 sowie
entsprechende Logikschalter 438, 440, 442, 444, 446 und 448 aufweist.
In der oben in Zusammenhang mit der vorwärts durchgesteuerten Brücke dargelegten
Weise empfangen die UND-Gatter Gate-Signale, die das Anliegen von High-
oder Low-Gate-Signalen
an den Gateelementen jedes Thyristorpaars kennzeichnen. Falls beide Thyristoren
in einem Paar High-Gate-Signale
aufweisen, wird an den entsprechenden Logikschalter ein High-Logikzustand
ausgegeben, und der Schalter gibt das dem Paar zugeordnete Leitungsspannungsrückführungssignal
zurück.
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Einem
Brg_Select-Logikschalter 450 werden die Leiterspannungsrückführungsausgangssignale sowohl
von der durchgesteuerten als auch von der rückwärtsleitenden Brücke zugeführt. Da
(mit Ausnahme während
einer Fehlfunktionsbedingung) zu einem beliebigen gegebenen Zeitpunkt
lediglich eine Brücke
und ein Paar Thyristoren in der Brücke durchgeschaltet sind, bewirkt
der Brg_Select Schalter 450 die Auswahl des Leiterspannungsrückführungsausgangssignals,
das den von Null verschiedenen Wert aufweist. Dieses Signal wird
in diesem Fall als das oben beschriebene Vbr_Recon-Signal durchgelassen. Anschließend wird
ein Vbrg_Fbk-Signal, das die Ist-Brückenausgangsspannung
kennzeichnet, in dem Addierschaltkreis 452 von dem Vbr_Recon-Signal subtrahiert. Das sich ergebende
Signal wir als das Vbrg_Error-Signal ausgegeben,
das von dem Controller verwendet wird, um den Stromnulldurchgang,
wie oben im Einzelnen erläutert,
zu ermitteln. Wie oben beschrieben, da sich das Vorzeichen des natürlichen Vbrg_Error-Signals auf ein Durchschalten hin
durch die rückwärtsleitende
Brücke
umkehrt, ist es erforderlich, diese Umkehr zu berücksichtigen.
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In
einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird der Ausgang des Addierschaltkreis 352 durch
einen Signalinverter 354 invertiert. Auf eine Umkehr des
Stromflusses hin, veranlasst der Controller, den Logikschalter 356 zwischen
einem Zustand (0) einer vorwärts
durchgesteuerten Brücke
und einem Zustand (1) einer rückwärtsleitenden
Brücke
zu schalten, wodurch bewirkt wird, dass das invertierte Ausgangssignal
des Addierschaltkreises 352 das Vbrg_Error-Signal
wird.
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Mit
Bezugnahme auf 5 veranschaulicht ein Graph 500,
in dem ein Vbrg_Error über der Zeit aufgetragen ist,
zwei unterschiedliche Stromnulldurchgangsereignisse 502 und 504.
Wie oben beschrieben, ist das Vbrg_Error-Signal
positiv, es sein denn der Laststrom ist gleich Null. Aufgrund der
Tatsache, dass die Lastspannung am Ausgang der Brücke auftritt,
und nicht an einer der Leiterspannungen, wie es der Fall wäre, wenn
die Brücke
durchgeschaltet wäre,
steigt der Wert von Vbrg_Fbk zu diesem Zeitpunkt. Die
Steigerung des Vbrg_Fbk-Signals gegenüber dem Vbr_Recon-Signal bewirkt, dass das Vbrg_Error-Signal negativ wird, so dass anzeigt
ist, dass die Durchführung einer
sicheren Umkehr der Richtung der Leistung möglich ist.
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Durch
das Schaffen eines genauen und zeiteffizienten Systems und Verfahrens
zum Bestimmen von Stromnulldurchgangsereignissen in einem umkehrbaren
Leistungswandler ohne eine erforderliche Steigerung der Komplexität und der
Kosten von Komponenten ermöglicht
die vorliegende Erfindung es, einen Leistungsfluss ohne das Risiko
von Leitungsfehlfunktionen aufgrund von Kreuzbrückenkurzschlüssen gefahrlos
umzukehren. In der oben dargelegten Weise wird durch das Verwenden
einer ausgewählten
der Leiterspannungen, um die Brückenausgangsspannung
zu rekonstruieren, und Vergleichen dieser Spannung mit der Ist-Brückenausgangsspannung
ein Fehlersignal erzeugt, das positiv und verzögerungsfrei Stromnulldurchgangsereignisse
anzeigt, so dass die Probleme und Nachteile aus dem Stand der Technik
vermieden werden.
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Es
ist selbstverständlich,
dass, obwohl das Stromnulldurchgangserfassungssystem der vorliegenden
Erfindung in Zusammenhang mit einer Stromrichtungsumkehr in Gleichstrombrücken, z.
B. SCRs, beschrieben wurde, sich dasselbe Verfahren auch auf die
Steuerung von SCR-Brücken
in Zykluskonvertern anwenden lässt,
bei denen mehrere die Richtung umkehrende Gleichstrombrücken eingesetzt
werden, um Wechselspannungen für
die Steuerung von Wechselstromlasten, beispielsweise Elektromotoren,
Generatoren und dergleichen, zu erzeugen.
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Aus
Gründen
der Vollständigkeit
werden in den folgenden nummerierten Klauseln vielfältige Beispiele
unterbreitet:
- 1. Verfahren zum Erfassen von
Stromnulldurchgangsereignissen in einem Leistungswandler mit mindestens
zwei Thyristorbrücken
(202, 204), um eine Umkehr des Leistungsflusses
zwischen einer Quelle und einer Last zu ermöglichen, mit den folgenden
Schritten:
Aufnehmen mehrerer Leiterspannungen, und zwar jeweils
eines für
jede Phase eines Eingangssignals (300);
Erzeugen eines
rekonstruierten Brückenspannungssignals
anhand eines ausgewählten
aus einer Anzahl von Leiterspannungssignalen (302);
Aufnehmen
eines Ist-Brückenspannungssignals, das
eine gemessene Ist-Brückenspannung
repräsentiert
(304);
Vergleichen des rekonstruierten Brückenspannungssignals
mit dem Ist-Brückenspannungssignal
(306);
Erzeugen eines Brückenspannungsfehlersignals, das
auf dem Vergleich basiert (308);
Ermitteln des Vorzeichens
des Brückenspannungsfehlersignals
(310); und
Erzeugen eines Stromnulldurchgangsereignissignals,
falls das Vorzeichen des Brückenspannungsfehlersignals
einem vorbestimmten Vorzeichen entspricht (312).
- 2. Verfahren nach Klausel 1, ferner mit dem Schritt, von einem
Stromsensor ein Laststromsignal aufzunehmen, das im Wesentlichen
den Wert des Laststroms in dem Wandler kennzeichnet.
- 3. Verfahren nach Klausel 2, ferner mit dem Schritt, ein Stromnulldurchgangsfenster-Signal
zu erzeugen, wenn das Laststromsignal innerhalb eines vorbestimmten
Stromfensters liegt.
- 4. Verfahren nach Klausel 3, wobei zu dem Verfahren ferner die
Schritte gehören:
Empfangen
eines rückwärtsleitenden
Brückenbefehls,
um die Richtung des Leistungsflusses zwischen der Quelle und der
Last umzukehren; und
Umkehren der Richtung des Leistungsflusses
lediglich bei Empfang des Stromnulldurchgangsereignissignals und
des Stromnulldurchgangsfenstersignals.
- 5. Verfahren nach Klausel 3, wobei zu dem Verfahren ferner die
Schritte gehören:
Ermitteln
einer Amplitude des Brückenspannungsfehlersignals;
Vergleichen
der ermittelten Amplitude mit einer vorgegebenen Amplitude; und
Erzeugen
eines Amplitude-reicht-aus-Signals, falls die ermittelte Amplitude
gleich oder größer als
die vorgegebene Amplitude ist.
- 6. Verfahren nach Klausel 5, wobei zu dem Verfahren ferner die
Schritte gehören:
Empfangen
eines rückwärtsleitenden
Brückenbefehls,
um die Richtung des Leistungsflusses zwischen der Quelle und der
Last umzukehren; und
Umkehren der Richtung des Leistungsflusses
lediglich bei Empfang des Stromnulldurchgangsereignissignals, des
Stromnulldurchgangsfenstersignals und des Amplitude-reicht-aus-Signals.
- 7. Verfahren nach Klausel 5, ferner mit dem Schritt des Messens
jedes der Leiterspannungssignale, des Ist-Brückenspannungssignals
und des Laststromsignals mit einer vorbestimmten Abtastrate.
- 8. Verfahren nach Klausel 7, wobei zu dem Verfahren ferner die
Schritte gehören:
Empfangen
eines rückwärtsleitenden
Brückenbefehls,
um die Richtung des Leistungsflusses zwischen der Quelle und der
Last umzukehren; und
Umkehren der Richtung des Leistungsflusses
lediglich bei Empfang sowohl des Stromnulldurchgangsereignissignals,
des Stromnulldurchgangsfenstersignals als auch des Amplitude-reicht-aus-Signals
in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Abtastungen.
- 9. Verfahren nach Klausel 1, wobei der Schritt des Erzeugens
eines rekonstruierten Brückenspannungssignals
anhand eines ausgewählten
aus einer Anzahl von Leiterspannungssignalen (302) ferner
die Schritte beinhaltet:
Aufnehmen mehrerer Gate-Signale für jeden
aus einer Anzahl von Thyristoren, die in den mindestens zwei Thyristorbrücken (202, 204)
enthalten sind, wobei die Gate-Signale
High-Gate-Signale und Low-Gate-Signale beinhalten, und wobei die Anzahl
von Thyristoren in jeder der Thyristorbrücken an jeden benachbarten
Thyristor gekoppelt sind, um mehrere Thyristorpaare zu bilden;
Zuordnen
spezieller Leiterspannungssignale zu jedem der Anzahl von Thyristorpaaren
anhand der Phase des hindurch geleiteten Stroms;
Ermitteln
eines durchgesteuerten Thyristorpaars anhand der aufgenommenen Gate-Signale;
und
Kennzeichnen des speziellen Leiterspannungssignals, das
dem durchgesteuerten Thyristorpaar zugeordnet ist, als das rekonstruierte
Brückenspannungssignal.
- 10. Verfahren nach Klausel 9, wobei zu dem Verfahren ferner
die Schritte gehören:
Aufnehmen
der Gate-Signale in mehreren UND-Gattern (402–412, 426–436),
wobei jedes aus der Anzahl von UND-Gattern einem speziellen Thyristorpaar
zugeordnet ist;
Ausgeben eines Logikzustand-Signals von jedem aus
der Anzahl von UND-Gattern (402–412, 426–436)
an eine Anzahl von zugeordneten Logikschaltern (414–424, 438–448);
Aufnehmen
der dem speziellen Thyristorpaar zugeordneten Leiterspannungssignale
in die Anzahl von Logikschaltern (414–424, 438–448);
Erzeugen
eines High-Logikzustand-Signals anhand jedes der UND-Gatter (402–412, 426–436) nur
dann, wenn von beiden Thyristoren in dem zugehörigen Thyristorpaar her ein High-Gate-Stromsignal
empfangen wird, um so das durchgesteuerte Thyristorpaar zu kennzeichnen;
und
bei Empfang eines High-Logikzustand-Signals, Ausgeben eines
Signals, das das spezielle Leiterspannungssignal kennzeichnet, das
dem durchgesteuerten Thyristorpaar zugeordnet ist, von dem zugeordneten
Logikschalter (414–424, 438–448).
- 11. Leistungswandler zum Steuern des Leistungsflusses zwischen
einer Quelle und einer Last, zu der mindestens zwei Thyristorbrücken (202, 204) und
ein Controller (206) zum Umkehren des Leistungsflusses
zwischen einer Quelle und einer Last gehören, wobei der Controller (206)
folgendes aufweist:
mehrere Eingangssignale, um mehrere Leiterspannungssignale
aufzunehmen, und zwar jeweils eines für jede Phase eines Eingangssignals (300);
Logikmittel
(400), um ein rekonstruiertes Brückenspannungssignal zu erzeugen,
das auf einem ausgewählten
aus der Anzahl von Leiterspannungssignalen basiert; (302);
einen
Eingang, um ein Ist-Brückenspannungssignal
aufzunehmen, das eine gemessene Ist-Brückenspannung kennzeichnet (304);
Verarbeitungsmittel
zum Vergleichen des rekonstruierten Brückenspannungssignals mit dem Ist-Brückenspannungssignal
(306);
Verarbeitungsmittel zum Erzeugen eines Brückenspannungsfehlersignals,
basierend auf dem Vergleich (308);
Verarbeitungsmittel
zur Bestimmung des Vorzeichens des Brückenspannungsfehlersignals
(310); und
Verarbeitungsmittel zum Erzeugen eines
Stromnulldurchgangsereignissignals, falls das Vorzeichen des Brückenspannungsfehlersignals
zu einem vorbestimmten Vorzeichen passt (312).
- 12. Controller nach Klausel 11, ferner mit einem Eingang, um
von einem Stromsensor ein Laststromsignal entgegen zu nehmen, wobei
das Laststromsignal im Wesentlichen den Wert des Laststroms in dem
Wandler kennzeichnet.
- 13. Controller nach Klausel 12, zu dem ferner Verarbeitungsmittel
gehören,
um ein Stromnulldurchgangsfenstersignal zu erzeugen, wenn das Laststromsignal
innerhalb eines vorbestimmten Stromfensters liegt.
- 14. Controller nach Klausel 13, zu dem ferner gehören:
ein
Eingang zum Empfangen eines rückwärtsleitenden
Brückenbefehls,
um die Richtung des Leistungsflusses zwischen der Quelle und der Last
umzukehren; und
Verarbeitungsmittel zum Umkehren der Richtung des
Leistungsflusses lediglich bei Empfang des Stromnulldurchgangsereignissignals
und des Stromnulldurchgangsfenstersignals.
- 15. Controller nach Klausel 13, zu dem ferner gehören:
Verarbeitungsmittel
zur Bestimmung einer Amplitude des Brückenspannungsfehlersignals;
Verarbeitungsmittel
zum Vergleichen der ermittelten Amplitude mit einer vorgegebenen
Amplitude; und
Verarbeitungsmittel zum Erzeugen eines Amplitudereicht-aus-Signals,
falls die ermittelte Amplitude gleich oder größer als die vorgegebene Amplitude
ist.
- 16. Controller nach Klausel 15, zu dem ferner gehören:
ein
Eingang zum Empfangen eines rückwärtsleitenden
Brückenbefehls,
um die Richtung des Leistungsflusses zwischen der Quelle und der Last
umzukehren; und
Verarbeitungsmittel zum Umkehren der Richtung des
Leistungsflusses lediglich bei Empfang des Stromnulldurchgangsereignissignals,
des Stromnulldurchgangsfenstersignals und des Amplitude-reicht-aus-Signals.
- 17. Controller nach Klausel 15, zu dem ferner Verarbeitungsmittel
zum Messen jedes der Leiterspannungssignale, des Ist-Brückenspannungssignals
und des Laststromsignals mit einer vorbestimmten Abtastrate gehören.
- 18. Controller nach Klausel-17, zu dem ferner gehören:
ein
Eingang zum Empfangen eines rückwärtsleitenden
Brückenbefehls,
um die Richtung des Leistungsflusses zwischen der Quelle und der Last
umzukehren; und
Verarbeitungsmittel zum Umkehren der Richtung des
Leistungsflusses lediglich sowohl bei Empfang jedes Stromnulldurchgangsereignissignals, des
Stromnulldurchgangsfenstersignals als auch des Amplitude-reicht-aus-Signals
in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Abtastungen.
- 19. Controller nach Klausel 11, wobei das Verarbeitungsmittel
zum Erzeugen eines rekonstruierten Brückenspannungssignals basierend
auf einem ausgewählten
aus der Anzahl von Leiterspannungssignalen (302) ferner
enthält:
Verarbeitungsmittel
zum Empfangen mehrerer Gate-Signale
für jeden
aus einer Anzahl von Thyristoren, die in den mindestens zwei Thyristorbrücken enthalten
sind, wobei die Anzahl von Gate-Signalen High-Gate-Signale und Low-Gate-Signale umfassen,
und wobei die Anzahl von Thyristoren in jeder der Thyristorbrücken mit
jedem benachbarten Thyristor verbunden sind, um eine Anzahl Thyristorpaare
zu bilden;
Verarbeitungsmittel zum Zuordnen spezieller Leiterspannungssignale
zu jedem aus der Anzahl von Thyristorpaaren, basierend auf der Phase
des hindurch geleiteten Stroms;
Verarbeitungsmittel zum Ermitteln
eines durchgesteuerten Thyristorpaars, basierend auf den aufgenommenen
Gate-Signalen; und
Verarbeitungsmittel
zum Kennzeichnen des speziellen Leiterspannungssignals, das dem
durchgesteuerten Thyristorpaar zugeordnet ist, als das rekonstruierte
Brückenspannungssignal.
- 20. Controller nach Klausel 19, zu dem ferner gehören:
mehrere
UND-Gatter (402–412, 426–436),
um die Gate-Signale
entgegen zu nehmen, wobei jedes aus der Anzahl von UND-Gattern (402–412, 426–436)
einem speziellen Thyristorpaar zugeordnet ist; und
mehrere
zugeordnete Logikschalter (414–424, 438–448),
um von jedem aus der Anzahl von UND-Gattern (402–412, 426–436)
Logikzustand-Signale aufzunehmen,
wobei die Anzahl von Logikschaltern
(414–424, 438–448)
die Leiterspannungssignale aufnehmen, die dem speziellen Thyristorpaar
zugeordnet sind,
wobei die Anzahl von UND-Gattern (402–412, 426–436)
lediglich dann ein High-Logikzustand-Signal anhand jedes der UND-Gatter (402–412, 426–436)
erzeugen, wenn ein High-Gate-Signal
von beiden Thyristoren in dem zugehörigen Thyristorpaar her aufgenommen wird,
um auf diese Weise das durchgesteuerte Thyristorpaar zu kennzeichnen,
und
wobei jeder aus der Anzahl von Logikschaltern (414–424, 438–448)
bei Empfang eines High-Logikzustand-Signals ein Signal ausgibt,
das das spezielle Leiterspannungssignal kennzeichnet, das dem durchgesteuerten
Thyristorpaar zugeordnet ist.