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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung bezieht sich auf einkettige Antikörpermoleküle gegen das p53-Genprodukt.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Auf
die folgenden Referenzen wird in der Beschreibung Bezug genommen
und sie können
relevant für das
Verständnis
der Erfindung sein:
- 1. Gamble, J. and Milner, J. (1988).
Evidence that immunological variants of p53 represent alternative
protein conformations. Virology. 162, 452–458.
- 2. Harlow. E.. Crawford, L.V., Pim, D.C. and Williamson. N.H.
(1981). Monoclonal antibodies specific for simian virus 40 tumor
antigens. J. Virol., 39, 861–869.
- 3. Yewdell. J. W., Gannon. J.V. and Lane, D.P. (1986). Monoclonal
antibody analysis of p53 expression in normal and transformed cells.
J. Virol. 59, 444–452.
- 4. Milner, J., Cook. A. and Sheldon, M. (1987). A new anti-p53
monoclonal antibody, previously reported to be directed against
the large T antigen of simian virus-40. Oncogene. 1. 453–455.
- 5. Gannon. J.V., Greaves. R., Iggo, R. and Lane. D.P. (1990).
Activating mutations in p53 produce common conformation effects.
A monoclonal antibody specific for the mutant form. EMBO J. 9, 1595–1602.
- 6. Marasco. W.A. (1995) Intracellular antibodies (intrabodies)
as research reagents and therapeutic molecules for gene therapy.
Immunotechnology, 1, 1–19.
- 7. Stephen. C.W. and Lane. D.P. (1992). Mutant conformation
of p53 precise epitope mapping using a filamentous phage epitope
library. J. Mol. Biol. 225, 577–583.
- 8. Jannot. C.B. and Hynes, N.E. (1997). Biochem. Biophys. Res.
Commun., 230, 242–246.
- 9. Cohen. P.A., Mani, J-C. and Lane, D.P. (1998). Characterization
of a new intrabody directed against the N-terminal region of human
p53. Oncogene, 17, 2445–2456.
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Das
p53-Gen kodiert für
ein Protein, das eine Größe von 53
kD aufweist (daher stammt auch der Name). Das p53-Protein befindet
sich im Nexus von vernetzten Pfaden, welche die Zellproliferation,
das Überleben
und die Differenzierung der Zellen steuern. Es kann zahlreiche externe
und interne Reize, wie DNA-Schäden,
Hypoxie, oxidative Belastung, deregulierte Expression von Onkogenen
und Ribonukleotid-Depletion erkennen und integrieren. Als Antwort
auf diese Reize kann es Zellzyklusarretierung, Apoptose, Seneszenz,
Differenzierung oder Antiangiogenese auslösen. Es scheint, dass das p53-Protein
an der Regulierung von entscheidenden wachstumssteuernden Checkpoints
beteiligt ist. Es ist in der Lage, eine Tumorsuppressionsfunktion
auszuüben,
indem es Zellen, die sich in ungünstiger
Umgebung befinden oder beschädigte
DNA tragen, daran hindert, in einen Zellzyklus einzutreten.
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Mutationen
innerhalb des p53-Gens wurden in mehr als 50% aller Krebserkrankungen
beim Menschen gefunden. Dadurch ist es zu das am häufigsten
mutierte, einzelne Gen bei Krebserkrankungen des Menschen, das bis
jetzt bekannt ist. Bei den meisten der bei Krebserkrankungen entdeckten
Mutationen im p53-Gen handelt es sich um Missense-Mutationen. Sie
verursachen nicht nur die Aufhebung der Tumorsuppressorfunktion von
Wildtyp p53, sondern spielen oft auch eine aktive Rolle bei der
Funktion von mutiertem p53, Tumore zu transformieren. Die Inaktivierung
von p53 ist eines der häufigsten
Ereignisse bei der Entstehung von Krebs.
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Wie
oben erwähnt,
kann das p53-Protein, das sowohl einen Regulator für die Zellproliferation
als auch einen Suppressor der Tumorentwicklung darstellt, die Entwicklung
von bösartigen
Tumoren verhindern, indem es die Teilung von Zellen mit nachhaltigen
DNA-Schäden
blockiert oder indem es Apoptose auslöst. Es wurde angenommen, dass
die Wirkung von mutiertem p53 auf die Tumorprogression auf eine
dominante, negative Wechselwirkung der Wildtyp-Proteine und der
mutierten Proteine zurückzuführen ist.
Deshalb sind Wildtyp- und mutierte p53-Proteine jeweils in der Lage,
der Suppressor- und Promotorwirkung auf die Tumorentwicklung entgegenzuwirken.
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Die
Fähigkeit
von p53, sowohl als Suppressor als auch als Promotor der Tumorentwicklung
zu wirken, geht zurück
auf die Fähigkeit
des Proteins verschiedene Konformationen anzunehmen. Mitogene Stimulierung von
primären
T-Zellen induziert eine Änderung
in der Immunreaktivität
von p53 und das kann auf eine Änderung
in der Tertiärstruktur
des p53-Proteins zurückzuführen sein.
Um zu bestimmen, ob die mutierte Konformation von Wildtyp p53 physiologische
Relevanz hat, wurde versucht, diese mit einer biochemischen Aktivität zu assoziieren.
Konformationsspezifische monoklonale Antikörper, von denen bereits gezeigt
wurde, dass sie zwischen Wildtyp und mutierten p53-Proteinen unterscheiden
können,
wurden verwendet, um solche strukturellen Änderungen in Wildtyp p53 nach
sequenzspezifischer Bindung an DNA (1) zu belegen. Diese Studien legten
nahe, dass Wildtyp p53 physiologisch unterschiedliche Konformationen
annehmen kann, die seine Bindungsaktivität an DNA bestimmen. Mutationen,
die p53 onkogen machen, führen
eher dazu, dass p53 in einem der wenigen konformativen Zustände, die
es physiologisch einnimmt, festgesetzt wird, als dass seine tertiäre Struktur
zerstört
würde.
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Zwei
wichtige Zellfaktoren scheinen für
diese Konversion notwendig: (1) Bindung eines „aktivierenden" Polypeptids, das
die Neutralisierung der C-terminalen, negativen, regulatorische
Domäne
bewirkt und (2) ein stark reduziertes Milieu, wodurch p53 in einem
aktivierten Zustand gehalten werden kann. Unter Berücksichtigung
der deutlichen Assoziation zwischen der DNA-Bindungsaktivität und den
Tumorsuppressorfunktionen von p53, implizieren diese Ergebnisse,
dass in vielen Tumorzellen hohe Niveaus an mutiertem p53 vorhanden sind,
die potentiell aktiviert werden können, um signifikante Wildtyp-Funktionen
wiederherzustellen.
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Eine
Vielzahl monoklonaler Antikörper
gegen zahlreiche Epitope von p53 wurde hergestellt.
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Verschiedene
anti-p53 monoklonale Antikörper
aus der Maus wurden verwendet, um die Immunoreaktivitäten des
nativen p53-Ala35 und des mutierten p53-Val35, die unter verschiedenen
Bedingungen translatiert wurden, zu charakterisieren. Zwei monoklonale
Antikörper,
PAb421 und PAb248 waren in der Lage, separate Epitope, die sich
als stabil gegenüber
Denaturierung erwiesen, auf dem p53-Polypeptid zu erkennen (2, 3).
Diese Antikörper
immunopräzipitierten
bei 30°C
und 37°C
translatierte p53-Ala35 und p53-Val35
und waren ebenso in der Lage, p53 von einer Vielzahl an murinen
Zelllinien zu immunopäzipitieren
(4).
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Es
wurde gefunden, dass drei zusätzliche
monoklonale Antikörper,
PAb246, PAb1620 und PAb240 konformative Änderungen im p53 Protein detektieren
(5). Moleküle
in der mutierten Konformation werden von Wildtyp-Molekülen unter
anderem durch das Erscheinen eines neuen, normalerweise schwer zugänglichen Epitops
unterschieden, das von Pab240 erkannt wird. Dieses Epitop war örtlich an
die Reste 213 bis 217 des p53-Proteins gebunden und weist die Sequenz
RHSW auf, der F bei p53 im Menschen und in der Maus vorausgeht (7).
Mehr als 90% der in p53 gefundenen Mutationen führen zu einer konformativen Änderung
im p53 Protein, was wiederum die Freilegung dieses Epitops zur Folge
hat, das ansonsten im hydrophoben Kern des Moleküls verborgen ist. Auf dieses
Epitop wird im folgenden als das bekannte mutierte Epitop von p53
Bezug genommen.
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Neueste
Fortschritte beim Antikörper
Engineering haben es ermöglicht,
dass die Gene, die für
Antikörper
kodieren so manipuliert werden, dass antigenbindende Moleküle in Säugetierzellen
auf kontrollierte Weise exprimiert werden können (6). Die Anwendung von
Gentechnologien auf Antikörper
Engineering hat die Synthese von scFv-Antikörpern (single-chain fragment
variable Antikörper),
welche die variablen Domänen
der leichten und der schweren Kette von einem kovalent durch einen
zuvor konzipierten Peptidlinker gebundenen Antikörpermolekül in einer einzelnen Polypeptidkette
kombinieren, ermöglicht.
Das resultierende scFv-Gen kann in bakteriellen Expressionssystemen
wie E. coli exprimiert werden. Im „Gen-Display-Packet" gebündelte, einkettige,
auf der Oberfläche
von filamentösen
Phagen der M13 Familie präsentierte
Antikörper
ermöglichten die
Erstellung von Antikörperbibliotheken
sowohl aus verschiedenen lebenden Quellen als auch aus Produkten der
Diversifikation eines einzelnen scFv-Moleküls zu erstellen. Antikörper mit
der erwünschten
Spezifität
können
aus solchen Bibliotheken unter Verwendung von Selektionstechniken
(Biopanning) isoliert werden, bei denen das Antigen auf einem festen
Träger
immobilisiert wird.
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Die
Fähigkeit,
scFv-Antikörper
zu generieren, in Kombination mit ihrer stabilen Expression in präzisen, intrazellulären Stellen
in Säugetierzellen
hat die Herstellung einer starken neuen Familie von Antikörpermolekülen für grundlegende
Recherche oder Gentherapie möglich
gemacht. Diese intrazellulären
Antikörper
(Intrabodies) können
verwendet werden, um zelluläre
Physiologie und Stoffwechsel mit Hilfe einer Vielzahl von Mechanismen,
einschließlich
Blockieren, Stabilisieren oder Imitieren von Protein- Protein Wechselwirkungen durch Ändern der
Enzymfunktion oder durch Ablenken von Proteinen von ihren üblichen,
intrazellulären
Kompartimenten zu modulieren. Intrabodies können durch Modifizierung der
Gene, die für
sie kodieren, auf relevante zelluläre Kompartimente gerichtet
sein, um N- oder C-terminale Polypeptidextensionen zu spezifizieren und
so intrazelluläre
Transportsignale zu liefern. Dieser Ansatz wurde für eine Anzahl
von verschiedenen Antigenen, einschließlich zahlreicher HIV-Proteine,
beschrieben.
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Mehrere
scFv-Antikörper
gegen p53 wurden bereits beschrieben. Der scFv-421 Antikörper erkennt
ein C-terminales Epitop des Proteins (8). Es wurde gefunden, dass
dieses bei in vitro Expression in das Zytoplasma oder den Kern von
COS-1-Zellen nicht funktional ist und zu schnellem Abbau neigt.
Eine wichtige Determinante korrekter Antikörperfaltung ist die Bildung
von Disulfidbindungen zwischen den Ketten in den variablen Regionen;
möglicherweise
kann das reduzierende Milieu des Zytosols zu einer Abnahme der Stabilität des scFv
führen
(9). Dennoch wurden manche scFv-Antikörper in
das Zytoplasma exprimiert und zeigten biologische Wirkung, wobei
sie darauf hinwiesen, dass andere Merkmale, wie die primäre Sequenz
des Antikörpers und/oder
seine spezifische Lage in der Zelle für ihre korrekte Funktionsweise
von Bedeutung sein können.
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Es
wurde gefunden, dass der scFv DO-1 Antikörper ein N-terminales Epitop
von humanem p53 erkennt (9). Der DO-1 scFv wurde gegen das Zytoplasma
und den Kern von Säugetierzellen
gerichtet. Interessanterweise führte
die Insertion der CK-Domäne in scFv für die Herstellung
eines scFvCK-Fusionproteins zu einem dramatischen
Anstieg bei dem Niveau der intrazellulären Expression. In anderen
Studien, in denen CK-Fusionen an scFv durchgeführt wurden,
waren die Wirkung auf Stabilität
und Expression weniger ausgeprägt.
Es ist deutlich, dass jedes scFv ein besonderer und individueller
Fall ist (9).
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung, einen einkettigen
Antikörper,
der ein auf mutiertem, aber nicht auf Wildtyp p53 exponiertes Epitop
erkennt, vorzusehen.
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Somit
sieht ein erster Aspekt der vorliegenden Erfindung ein DNA-Molekül vor, das
für einen
einkettigen Antikörper
(scFv) kodiert, der das bekannte mutierte Epitop in mutiertem p53
aber nicht in Wildtyp p53 erkennt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei dem scFv um ME1.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
umfasst das DNA-Molekül
der Erfindung SEQ. ID. NO:1.
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In
der vorliegenden Beschreibung wird das normalerweise schwer zugängliche,
mutierte p53 Epitopmotiv wie oben beschrieben (FRHSW), das von dem
Pab240 Antikörper
(7) erkannt wird, als „bekanntes
mutiertes Epitop" von
mutiertem p53 beschrieben.
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Das
Epitop unterscheidet sich von den p53-Epitopen, die von den zuvor
offenbarten, oben erwähnten scFv-Antikörpern erkannt
werden.
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Um
die Aufgabe der Erfindung zu lösen,
wurden die Gensegmente, die für
variable Teile der schweren und leichten Ketten der Antikörper kodieren,
durch PCR aus der Milz der hyperimmunisierten Maus amplifiziert und
eine Bibliothek an Antikörpergenen
wurde erhalten. Nach der Assemblierung der von der Antikörpergenbibliothek
isolierten Gene in der scFv-DNA, ihrer Expression als Phagenantikörper und
nachdem sie einem Panningverfahren unterzogen wurden, besaß der einkettige,
isolierte scFv ME1 eine signifikante Affinität (10–7 M)
gegenüber
mutiertem p53 und wurde erfolgreich als löslicher Antikörper exprimiert,
unabhängig
von der Phagenfusion.
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Solche
Bibliotheken enthalten üblicherweise
eine große
Anzahl an unterschiedlichen Genen, die für Antikörper kodieren, die für das gewählte Antigen
spezifisch sind und nicht ein einzelnes Paar (VH und
VL) Antikörpergene, die für einen
einzelnen Antikörper
kodieren, wie das in Hybridomazellen der Fall ist. Dies ist von besonderer
Bedeutung für
die Amplifikation von Maus-Antikörpergenen,
da das Sequenzieren ihres Repertoirs noch nicht vollständig abgeschlossen
ist und es somit noch nicht möglich
ist, ein Primerset zu erstellen, das alle existierenden Antikörper-Genvarianten
abdeckt. Des Weiteren ist es aus verschiedenen Gründen schwierig,
manche einkettigen Antikörpergene
in bakteriellen Zellen zu exprimieren. Zu diesen Gründen zählen Toxizität dieser
Gene für
den Wirt, ihre geringe konformative Stabilität und schneller proteolytischer
Abbau. Deshalb scheint es, dass die Auswahl aus der Kollektion von Varianten
der V11- und V1-Domänen, die
in dem immunisierten Wirt vorhanden ist, im Vergleich zu der Auswahl
aus einer Hybridomazelllinie ein stark verbesserter Ausgangspunkt
für die
Konstruktion von scFv ist.
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Ein
oder mehr als ein Nukleotid des erfindungsgemäßen DNA-Moleküls kann
modifiziert werden, ohne dass die Fähigkeit des von dem modifizierten
DNA-Molekül
kodierten Antikörpers
spezifisch das bekannte mutierte Epitop in mutiertem p53, aber nicht
in Wildtyp p53, zu erkennen, beeinträchtigt würde. Solche Modifikationen
sind dem Fachmann wohlbekannt und schließen (1) Substitutionen, z.B.
basierend auf der Degeneration des genetischen Codes und (2) Insertionen
oder Deletionen von Nukleinbasentriplets ein, die zu Insertionen in
oder zu Deletionen aus der Aminosäuresequenz des scFv an nicht
wesentlichen Stellen führen.
Die Modifikationen können
durch zahlreiche Techniken, wie gerichtete Mutagenese, ausgeführt werden.
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Codons,
die von einem bestimmten prokaryotischen oder eukaryotischen Wirt
bevorzugt werden (Murray, E. et al. Nuc Acids Res., 17:477–508, (1989))
können
zum Beispiel ausgewählt
werden, um die Geschwindigkeit der Expression von Variantenprodukten
zu erhöhen
oder um rekombinante RNA-Transkripte herzustellen, die erwünschte Eigenschaften
aufweisen, wie zum Beispiel längere
Halbwertszeit als Transkripte, die aus natürlich vorkommenden Sequenzen
hergestellt wurden. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung umfasst das DNA-Molekül SEQ. ID.
NO:3, die für
eukaryotische Expression modifiziert wurde.
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Die
DNA-Sequenz der vorliegenden Erfindung kann modifiziert werden,
um eine für
ein scFv-Produkt kodierende Sequenz für eine Vielzahl von Anwendung
zu ändern,
einschließlich,
aber nicht darauf beschränkt, Änderungen,
die zu Modifizierungen durch Klonieren, Prozessierung und/oder Expression
des Produkts führen.
Zum Beispiel können Änderungen
unter Verwendung von Techniken eingeführt werden, die im Stand der Technik
wohl bekannt sind, z.B. gerichtete Mutagenese, um neue Restriktionsstellen
zu inserieren, Glykosylierungsmuster zu ändern, Codonpräferenzen
zu wechseln, etc.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf einen Vektor wie einen Plasmid oder
viralen Vektor, in den das DNA-Molekül der Erfindung vorwärts oder
rückwärts gerichtet
inseriert wurde. In einem bevorzugten Aspekt dieser Ausführungsform
umfasst das Konstrukt des Weiteren Regulationssequenzen, zum Beispiel
einschließlich
eines Promotors, der operabel an die Sequenz gebunden ist. Eine
große
Anzahl an geeigneten Vektoren und Promotoren sind dem Fachmann bekannt
und sind im Handel erhältlich.
Ein bevorzugter Vektor ist der Expressionsvektor pIRES-EGFP-ME1.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf Wirtszellen, die gentechnisch
mit erfindungsgemäßen Vektoren
modifiziert wurden und auf die Herstellung des erfindungsgemäßen Produkts
durch rekombinante Techniken. Wirtszellen werden gentechnisch mit
den erfindungsgemäßen Vektoren
modifiziert (d.h. transduziert, transformiert oder transfiziert),
wobei es sich bei diesen Vektoren zum Beispiel um einen Klonierungs- oder
einen Expressionsvektor handeln kann. Der Vektor kann zum Beispiel
in Form eines Plasmids, eines viralen Partikels, eines Phagen, etc.
vorliegen. Die modifizierten Wirtszellen können in herkömmlichen
Nährmedien
kultiviert werden, die so modifiziert wurden, dass sie zur Aktivierung
von Promotoren, zur Auswahl von Transformanten oder zur Amplifikation
der Expression der Nukleinsäuresequenzen
der Varianten geeignet sind. Die Kultivierungsbedingungen wie Temperatur,
pH und dergleichen entsprechen den zuvor bei den für die Expression
ausgewählten
Wirtszellen verwendeten und sind für den Fachmann klar ersichtlich.
Eine bevorzugte Wirtszelle ist eine Säugetierwirtszelle, die den
pIRES-EGFP-ME1 Vektor enthält.
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In
einem zweiten Aspekt sieht die vorliegenden Erfindung ein scFv-Molekül vor, welches
das bekannte mutierte Epitop in mutiertem p53, aber nicht in Wildtyp
p53 erkennt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei dem scFv um ME1.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
umfasst der scFv die Aminosäuresequenz
SEQ. ID. NO. 2. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst der scFv SEQ. ID. NO: 4.
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Eine
oder mehr als eine Aminosäure
des erfindungsgemäßen scFv
kann modifiziert werden, ohne dass die Fähigkeit des Antikörpers, spezifisch
das bekannte mutierte Epitop in mutiertem p53, aber nicht in Wildtyp
p53, zu erkennen, beeinträchtigt
würde.
Solche Modifikation sind dem Fachmann wohl bekannt und schließen (1)
Substitutionen, z.B. das Substituieren hydrophiler oder hydrophober
Aminsäuren
mit anderen hydrophilen oder hydrophoben Aminosäuren, jeweils durch gerichtete
Mutagenese, (2) Insertionen oder Deletionen von Aminosäuren an
nicht wesentlichen Stellen und (3) chemische Modifikationen ein.
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Somit
schließt
die Erfindung auch ein Polypeptid ein, das eine Polypeptidsequenz
mit einer mindestens 95%igen Sequenzidentität und noch bevorzugter mit
einer mindestens 99%igen Sequenzidentität zu SEQ. ID. NO.2 aufweist,
wobei diese Polypeptidsequenz spezifisch das bekannte mutierte Epitop
in mutiertem p53, aber nicht in Wildtyp p53 erkennt.
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Die
Modifikationen an dem DNA-Molekül
oder dem scFv-Molekül
können
zum Ziel haben, dass dem scFv-Polypeptid zahlreiche Charakteristika
verliehen werden, wie (1) erhöhte
Spezifität
für das
mutierte p53-Molekül
im Vergleich zu dem Wildtyp p53-Molekül, (2) höhere Affinität für das mutierte
p53-Antigen, (3) erhöhte
Stabilität
und Resistenz gegenüber
Proteolyse, (4) verbesserte in vitro und in vivo Expression und
Löslichkeit
des scFv-Antikörpers,
und (5) bevorzugtes Targeting des scFv-Antikörpers gegen subzelluläre Stellen durch
Inkorporation in den scFv-Antikörper
von zum Beispiel ER und Kern-Zielpeptidsequenz, um so bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung für
pharmakologische und pharmazeutische Anwendungen herzustellen. Ein
Beispiel für
eine modifizierbare Domäne
des scFv ist die CDR-Domäne.
Diese Änderungen
können nicht
nur durch die Einführung
von Nukleotidaustäuschen
in das für
das Polypeptid kodierende, klonierte scFv-Antikörpergen unter Verwendung von
allgemein bekannten Verfahren der chemischen und enzymatischen Mutagenese
erreicht werden, wie zum Beispiel oligonukleotidgerichtete Mutagenese
und PCR-basierte Mutagenese (siehe Current Protocols in Molecular
Biology, John Wiley and Sons,lnc., 1997. Band 1, Teil 8), sondern
auch durch chemische Änderungen
in der Aminosäuresequenz
des scFv, wie Glykosylierung und die Erzeugung polyvalenter scFv-Antikörper (siehe
Smythe J.A. et al., (1994) Protein Engineering 7:145–147).
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Der
erfindungsgemäße scFv-Antikörper hat
deutliche Vorteile gegenüber
den existierenden, monoklonalen Antikörpern. Deshalb können die
oben beschriebenen Modifikationen problemlos mit dem scFv-Antikörper durchgeführt werden,
nicht jedoch mit dem monoklonalen Antikörper. Die kleinere Größe von scFv
ist auch ein Vorteil in intrazellulären Anwendungen.
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In
einem dritten Aspekt sieht die Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung
vor, die entweder ein DNA-Molekül,
einen Vektor oder ein Antikörpermolekül gemäß der Erfindung
und ein pharmazeutisch annehmbares Vehikel umfasst. Die Erfindung
sieht die Verwendung von entweder einem DNA-Molekül, einem Vektor
oder einem Antikörpermolekül gemäß der Erfindung
bei der Herstellung einer solchen pharmazeutischen Zusammensetzung
vor.
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In
einem vierten Aspekt sieht die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung
eines Patienten vor, der an einer Krankheit leidet, deren Ätiologie
mit einer Mutation im p53 Gen zusammenhängt, wobei das Verfahren umfasst,
dass dem Patienten eine pharmazeutische Zusammensetzung gemäß der Erfindung
verabreicht wird.
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Der
erfindungsgemäße scFv
kann bei der Behandlung einer Krankheit, deren Ätiologie von einer Mutation
in dem p53 Gen bedingt ist, und im besonderen bei der Behandlung
von Krebs von Nutzern sein.
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Ein
neuartiger und vielversprechender Ansatz in der Gentherapie von
Tumoren liegt in der intrazellulären
Expression von Antikörpern,
die in der Lage sind, bestimmte onkogene Produkte zu inaktivieren
oder deren Abbau auszulösen.
Da mutiertes p53 deutliche onkogene Eigenschaften aufweist und im
Zytosol einer großen
Anzahl von Tumoren erscheint, kann ein intrazellulär exprimierter
einkettiger Antikörper
(Intrabody), der gegen dieses Protein gerichtet ist, als "Breitstpektrum"-Wirkstoff für die Tumortherapie
dienen. Um den ME1 scFv an die Bedingungen der Expression im Zytosol
von Säugetieren
anzupassen, wurden mehrere Modifikationen in die scFv-DNA eingeführt, wie
weiter unten noch detaillierter beschrieben wird.
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Der
scFv ME1 der Erfindung kann als leistungsstarker Hilfsstoff dienen,
der in Lage ist, die Spezifität und
Effektivität
der beiden wichtigsten existenten Gentherapien für Krebserkrankungen zu verbessern.
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Eine
dieser Strategien nützt
eine Überexpression
des Wildtyps p53-Protein in Krebszellen. Trotz der vielversprechenden
Ergebnisse, die in mehreren klinischen Studien bei der Verwendung
dieser Technik erzielt werden konnten, wurde vor kurzem herausgefunden,
dass Krebszellen, die eine mutierte Form von p53 tragen, weitgehend
gegenüber
dieser Behandlung resistent sind. Die Expression des scFV ME1-Moleküls als Intrabody,
gebunden an die F-Box-Domäne,
die für
das Targeting der Zellproteine gegen die Abbaukaskade verantwortlich
ist, kann möglicherweise
dazu führen,
dass das Niveau von mutiertem p53 in der Zelle signifikant reduziert
wird, wodurch die Bandbreite an möglicherweise für die ursprüngliche
Therapie empfänglichen
Tumoren erhöht
wird.
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Eine
weitere Antikrebstherapie im Entwicklungsstadium verwendet einen
einkettigen Antikörper,
der auf ein p53 Proteinepitop gerichtet ist, das sowohl in Wildtyp
p53 als auch in mutierten p53-Molekülen vorhanden ist. Es bildet
einen Teil des synthetischen Transkriptionsfaktors, der auch den
bakteriellen Tetracyclinrepressor als eine DNA-bindende Domäne enthält. Die Strategie beruht auf
der Tatsache, dass die mutierte Form des p53-Antikörpers als
eine Art Bindemittel dient, wodurch eine Transaktivierungsfunktion
durch p53 und die DNA-bindende Aktivität aus dem Tetracyclinrezeptor
kombiniert werden. Der daraus resultierende Komplex kann die Transkription
des unter die Steuerung des Promotor gestellten Proteintoxin, das
Tetracyclinoperator-Sequenzen enthält, aktivieren. Der größte Nachteil
dieser Strategie liegt in der unterschiedslosen Natur des verwendeten
Antikörpers,
was zu einer Aktivierung der Toxinexpression in einer Zelle führt, die
eine beliebige Form des p53-Proteins
enthält.
Folglich kann nur die lokale Anwendung dieser Behandlung als sicher
angesehen werden. Die Substitution des ursprünglichen Antikörpers durch
den scFv ME1, der für
die mutierte Form von p53 spezifisch ist, kann die therapeutische
Wirkung ausschließlich
auf Krebszellen beschränken,
wodurch wiederum eine systemische Anwendung dieser Therapie ermöglicht wird.
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Zusätzlich zu
der klinischen Bedeutung kann der scFv ME1 Antikörper als wertvolles Mittel
für Recherche
und Diagnose dienen, wodurch das spezifische Markieren von mutierten
p53 Molekülen
im Inneren der Zelle ermöglicht
wird. Die Mutation des p53 Gens führt zur Stabilisierung des
Proteins und einem nachfolgenden Anstieg von intrazellulärem Protein,
der ausreichend hoch ist, um durch Immunohistochemie detektiert
zu werden. Die hohe Spezifität
des scFv der Erfindung gegenüber
einem Peptid-Epitop, das nur in mutierten Varianten von p53 erscheint,
der Mangel an Fc-Teilen,
die spezifisch an das Antigen binden und die hohe Permeabilität dieser
kleinen Antikörper
in Zellen machen den erfindungsgemäßen Antikörper zu einer geeigneten Sonde
für die
immunodiagnostische, klinische Detektion von p53 in Gewebe, und
zwar unter Verwendung von herkömmlichen
immunohistochemischen Techniken. Ein immunodiagnostisches Kit, das
den scFv der Erfindung umfasst, konnte deshalb hergestellt werden.
Solche Kits, die andere Antikörper
zur Detektion andere Antigene verwenden, sind im Stand der Technik
wohl bekannt.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Um
die Erfindung verständlicher
zu machen und zu zeigen, wie sie in der Praxis umgesetzt werden kann,
wird nun eine bevorzugte Ausführungsform
als nicht einschränkendes
Beispiel mit Bezug auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben,
worin:
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1A ein
Diagramm ist, welches die Bindung von (1) dem monoklonalen Antikörper PAb
240; (2) dem löslichen
ME1 scFv; (3) Phagen-Display von ME1 scFv; und (4) Phasen-scFv ohne
Bezug an eine mit mutiertem p53 beschichtete ELISA-Platte darstellt;
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1b ein
Diagramm ist, welches die Bindung von (1) dem auf Phagen präsentierten
ME1 scFv und (2) dem monoklonalen Antikörper PAb 240 an mit mutiertem
p53 beschichtete ELISA-Platten in Anwesenheit (graue Balken) oder
Abwesenheit (gepunkteter Balken) des mutierten p53 Protein und in
Anwesenheit von 100 μg/ml
(schwarzer Balken) des Epitop-Peptids FHRSW darstellt.
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2a die
Nukleotid- (SEQ. ID. NO:1) und Aminosäuresequenzen (SEQ. ID. NO:2)
des ME1 einkettigen Antikörpers
zeigt, der spezifisch für
das bekannte mutierte Epitop des mutierten p53 Protein ist.
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Unterstrichen:
Teile der Aminosäuresequenz
die von Primern und Linker-DNA stammen; Kursiv: CDR1; Unterstrichene,
kursive Bereiche: CDR2; Unterstrichene, kursive Bereiche in Fettschrift:
CDR3, D in Fettschrift: erste Aminosäure der leichten Kette.
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2b die
Nukleotid- (SEQ. ID. NO:3) und Aminosäuresequenzen (SEQ. ID. NO:4)
des ME1 einkettigen Antikörpers
aus 2a zeigt, der für eukaryotische Expression
modifiziert ist. Die Symbole entsprechen denen aus 2a;
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3 die
Detektion von ME1 scFv durch Western Blot mit einem für den scFV
E-Tag spezifischen
Antikörper
zeigt. Von links nach rechts: periplasmatischer Extrakt der ME1
scFv exprimierenden E. coli HB2151 Zellen; periplasmatischer Extrakt
der Kontroll-scFv exprimierenden E.coli XL-1 Zellen; Gesamtzellextrakt
der MI1 scFv exprimierenden E.coli HB2151 Zellen Gesamtzellextrakt
der Steuer-scFv exprimieren E.coli XL-1 Zellen zeigt;
-
4:
Die Vektorkarte des pIRES-EGFP-ME1 Expressionsvektors zeigt; und
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5: EGFP-Fluoreszenz in 293-Zellen, die
mit a) dem pIRES-EGFP-ME1 scFv Konstrukt und b) nur dem pIRESEGFP
Vektor transfiziert wurden, zeigt. Die Insertion der ME1 scFv-DNA
in den Vektor führte
zu einer Verschiebung einer Translationsinitüerung des EGFP zu dem abgeschwächten IRES,
was wiederum zu einer reduzierten Geschwindigkeit der EGFP-Synthese
und einem reduzierten Ausmaß der
EGFP-Fluoreszenz im Vergleich zu Zellen, die nur mit dem Vektor
allein transfiziert wurden, führte.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
EINER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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A. MATERIAL UND METHODEN
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1. Kovalente Kopplung
des Epitop-Peptids an Mikrotiterplatten
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Ursprünglich wurde
das KFRHSW-Heptapeptid als ein Rohpräparat nach der Peptidsynthese
am Weizmann Institut erhalten. Das N-terminale Lysin (K) wurde zu
der nativen Hexapeptidsequenz hinzugefügt um eine kovalente Kopplung
durch eine ε-Aminogruppe
des Lysin zu den aktiven Gruppen des festen Trägers hinzuzufügen.
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Die
Reinigung des Peptids wurde auf dem Gilson-301 HPLC Chromatographer
(Gilson, Frankreich) unter Verwendung der 5 μm Lichrosorb RP-18 Säule (Dr.
Herbert Knauer KG, Deutschland) durchgeführt. 1 ml von 1 mg/ml Lösung des
rohen Peptidpräparats
wurde auf die zuvor mit 0,1%iger Trifluoressigsäure in Wasser (Lösung A)
equilibrierten Säule
aufgebracht. Die Elution wurde mit einem linearen Gradienten von
0 bis 100% von Lösung
B (80%iges Acetonitril in Lösung
A) für
einen Zeitraum von 70 Minuten bei einer Flussrate von 1 ml/min durchgeführt. Das
Eluat wurde im UV-Licht-Detektor bei 230 nm überwacht. Die erhaltenen Spitzenfraktionen
wurden gepoolt und in einem SpeedVac getrocknet. Die Fraktionen,
welche die Anwesenheit des Heptapeptids (wie durch Aminosäureanalyse
am Weizmann Institut bestimmt) deutlich machten, wurden für die folgenden
Arbeitsschritte ausgewählt.
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Kovalente
Bindung des Heptapeptids an Mikrotiterplatten. 96-well Mikrotiterplatten
(Nunc. Dänemark) wurden
mit dem epoxy-aktivierten, polymeren Träger Eupergit C (Rohm, Deutschland)
gemäß den Anweisungen
des Herstellers beschichtet. 200 μl
von 0,2 M 1,4-Adipinsäuredihydrazid
(Sigma, USA) in 0,2 M Carbonatpuffer, pH 9,0, wurden pro Well zu
den mit Eupergit C beschichteten Platten hinzugefügt. Nach
16-stündiger Inkubation
bei Raumtemperatur wurden die Platten geleert, mit 250 μl der blockierenden
Lösung
(0,2 M Mercaptoethanol in PBS) pro Well gefüllt und über Nacht bei 4°C gelagert.
Im nächsten
Schritt wurde die blockierende Lösung
entfernt und Platten wurden durch Hinzufügen von 200 μl 25%iger
Glutaraldehydlösung
in Wasser pro Well (Merck, Deutschland) und 2-stündiger Inkubation bei Raumtemperatur
aktiviert. Nach der Entfernung der Glutaraldehydlösung wurden
die aktivierten Platten pro Well mit 100 μl des gereinigten Peptids, das in
PBS gelöst
war, gefüllt
und für
einen Zeitraum von 2 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert. Der Inhalt
der Wells wurde daraufhin mit 200 μl der blockierenden Lösung, die
1 % fettfreie Trockenmilch enthielt, ersetzt und über Nacht
bei 4°C
inkubiert. Nach der Inkubation wurden die Platten gründlich gewaschen,
getrocknet, unter Vakuum in den Plastiktüten versiegelt und bei -20°C gelagert.
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Das
mutierte p53 Protein und das BSA-Heptapeptid-Konjugat wurden durch
Inkubation des Proteins gelöst
in 1 M Kpi (Kaliumphosphatpuffer, pH 8,0) kovalent an die mit Eupergit
C beschichteten Mikrotiterplatten gebunden, woraufhin sie in der
blockierenden Lösung
bei 4°C über Nacht
inkubiert wurden.
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ELISA-Test.
Alle ELISA-Tests in diesem Projekt wurden in 96-Well Mikrotiterplatten
(Costar) durchgeführt.
Rand-Wells wurden von den Analysen ausgeschlossen. 100 μl primärer Antikörper wurden
bei dem Test routinemäßig auf
jedes Well aufgebracht. Primäre
Antikörper
wurden zweifach verdünnt,
entweder mit PBS, das 10% fettfreie Trockenmilch enthielt, oder
mit BSA. Die Inkubationsbedingungen waren die folgenden: 1 Stunde
bei 37°C
für den
flüssigen
Kulturüberstand
von monoklonalem Antikörper
PAb240, 2 Stunden bei 37° C
oder über
Nacht bei 4°C
für den Überstand
von Phagenantikörpern
oder den lösliche
Antikörper
enthaltenden, periplasmatischen Extrakt.
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Um
den kompetitiven ELISA-Test durchzuführen, wurden die gelösten primären Antikörper mit
dem Antigen eine Stunde lang bei 37°C unter intermittierendem Schütteln vorinkubiert.
Die Horseradish-Peroxidase (HRP)-konjugierten Hase-Anti-Maus-IgG-Antikörper (Sigma,
USA) in einer Verdünnung
von 1:2500 oder die HRP-konjugierten
Ziege-Anti-M13-Phagenantikörper
in der Verdünnung
von 1:5000 (Pharmacia, Schweden) wurden als sekundäre Antikörper verwendet.
Die Inkubationsbedingungen für
einen sekundären
Antikörper waren:
1 Stunde bei 37°C.
Zwischen den Inkubationen wurden die Platten viermal in 0,05% Tween
20 enthaltendem PBS gewaschen, gefolgt von 4 Waschvorgängen in
PBS. Um eine ELISA Reaktion zu entwickeln, wurden bei dem Test 30 μg o-Pheneylendiamin-Dihydrochlorid
(Sigma, USA) in 15 ml 0,05 M Zitratpuffer, pH 5,0, kombiniert mit
4 μl 30%igem
H2O2, gelöst und in
100 μl Aliquoten
auf jeden Well aufgebracht. Nachdem sich eine gelbe Farbe eingestellt
hatte, wurde die Reaktion durch Einführen von 50 μl von 4 N
HCl in jeden Well gestoppt. Die Platten wurden in dem EasyReader
400 FW ELISA Leser (SLT, Österreich)
bei 492 nm mit Referenz bei 405 nm gescannt.
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II. Klonierung, Konstruktion
und Phagen-Display von scFv aus der Milz von hyperimmunisierter
Maus
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Immunisierungsprotokoll:
fünf weibliche
BALB/c Mäuse
wurden mit dem mutierten p53 Epitop-Peptip zu BSA konjugiert und
mit dem Konjugat verstärkt.
Um den Vorgang der Immunisierung zu verfolgen, ließ man die
Mäuse ausbluten
und polyklonale Sera wurden gemäß Harlow
E. Lane D. (1988) Antibodies: Laboratory Manual; Cold Spring Harbor
Laboratory Press, NY USA, hergestellt. Titer der für das konjugierte
und nicht konjugierte Heptapeptid spezifischen Antikörper wurden
in ELISA-Assays gemessen, wie in Abschnitt 1 beschrieben.
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Splenozytenisolierung:
um Splenozyten zu erhalten, wurde eine Maus mit dem höchsten spezifischen Antikörpertiter
geopfert, ihre Milz wurde aseptisch entfernt und in kleine Stücke geschnitten.
25 ml steriles DMEM mit hoher Glukose (4,5 g/l) (Biological Industries
(Israel)), versetzt mit 10%igem, durch Hitze inaktiviertem (56°C, 30 Minuten)
Pferdeserum (Biological Industries, Israel), 4 mM L-Glutamin (Biological
Industries, Israel), 100 E/ml Penicillin- und Streptomycinlösung (Biological
Industries, Israel) wurden zu der geschnitten Milz hinzugefügt und durch
eine sterile Pipette mit großer Öffnung aufpipettiert.
Die Milzzellensuspension wurde in ein steriles 50 ml Zentrifugenröhrchen transferiert
und die Zellen wurden bei 800 x g in einer Sorvall GLC-4 Zentrifuge 5 Minuten
lang pelletiert. Der Überstand
wurde entfernt und das Zellpellet wurde bei –70°C gelagert.
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mRNA-Isolierung:
mRNA-Isolierung aus den Splenozyten wurde mit Hilfe des QuickPrep
m-RNA-Reinigungskits (Pharmacia, Schweden) gemäß den Anweisungen des Herstellers
durchgeführt.
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III. Konstruktion des
einkettigen Antikörpers
(ScFv)
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Ein
scFv-Genfragment wurde mit Hilfe des Recombinant Phage Antibody
System Kit (Mouse ScFv Modul) von Pharmacia (Schweden) gemäß den Anweisungen
des Herstellers konstruiert.
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First-strand
cDNA-Synthese: Die RNA-Probe (OD260 – 0,02)
wurde 10 Minuten lang in einer Tischzentrifuge bei –4°C zentrifugiert.
Das Präzipitat
wurde zweimal mit kaltem (–20°C), 95%igem
Ethanol gewaschen, getrocknet und in 20 μl mit DEPC behandeltem Wasser
gewaschen. Zwei Aliquoten (jeweils 5 μl) der mRNA-Lösung wurden
in 0,5 ml Mikrozentrifugeneröhrchen
platziert und für
10 Minuten auf 65°C
erhitzt. Für jede
Aliquote wurde die Reaktionsmixtur in 0,5 ml Röhrchen (ein Röhrchen für die leichte
Kette des Antikörpers und
ein anderes für
die schwere Kette des Antikörpers) hergestellt.
16 μl mit
DEPC behandeltes Wasser, 11 μl geprimte
First-strand Mischung (rekombinante Reverse Transkriptase des Moloney
Murine Leukemia Virus), zufällige
Hexadesoxyribonukleotide, RNAguard, RNase-/DNase-freie BSA, dATP,
dCTP,dGTP und dTTP in wässrigem
Puffer) und 1 μl
200 mM DTT Lösung.
Aliquoten der mRNA wurden kurz nach Erhitzen auf Eis gekühlt, zu
der Reaktionsmischung hinzugefügt
und 1 Stunde lang bei 37°C
inkubiert.
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Primäre PCR-Amplifikation:
die folgenden Mischungen wurden in 0,5 ml Röhrchen hergestellt. für die PCR
der leichten Kette – 2 μl der Light
Primer Mischung (Mischung aus 10 variablen Primern der leichten
Kette in Wasser) und 64 μl
steriles, destilliertes Wasser; für die PCR der schweren Kette – 2 μl Primer
1 der schweren Kette (stromaufwärtiger
Primer in Wasser), 2 μl
Primer 2 der schweren Kette (stromabwärtiger Primer in Wasser) und
62 μl steriles,
destilliertes Wasser. Zu jedem Röhrchen
wurden 33 μl
der First-Strand Reaktionsmischung hinzugefügt und mit 0,1 ml Mineralöl überschichtet.
Die Röhrchen
wurden in einem Thermocycler platziert und 5 Minuten lang auf 95°C erhitzt.
1 μl AmpliTaq
DNA-Polymerase von 5000 E/ml (Perkin-Elmer Cetus, USA) wurde jedem Röhrchen hinzugefügt. Die
PCR-Reaktion wurde mit einem Programm wie folgt durchgeführt: 30
Zyklen – 94°C für 1 Minute;
55°C für 2 Minuten;
72°C für 2 Minuten.
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Reinigung
von primären
PCR-Produkten: die Reinigung von PCR-Produkten wurde durch Gelelektrophorese
in 1,5% Agarosegel (50 μl
jeder PCR Mischung pro Well) durchgeführt. Molekulargewicht Marker
waren 100 Base-Pair Ladder Mischung (Pharmacia, Schweden) und der
Haell Verdau von f174 RF (Eastman-Kodak, USA). Die DNA-Banden von
340 und 325 Basenpaaren (jeweils entsprechend der schweren und der leichten
Kette) wurden heraus geschnitten und die DNA wurde mit Sephaglas
Bandprep Kit (Pharmacia, Schweden) gereinigt. Die DNA wurde in 20 μl Tris-HCl
(pH 8,3), 0,1 M EDTA-Puffer (TE-Puffer) aufgelöst und bei –20°C gelagert.
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Gel-Quantifizierung
des gereinigten Produkts und inneren Fragments: Aliquoten (2 μl) jeder
DNA-Probe und 2 μl
einer Linker-Primer-Mischung (gleichmolare Mischung von 3' schweren und 5' leichten Linker-Primern
in Wasser) wurden in 1,5% Agarose elektrophoresiert. BstEIII-Verdau
und HindIII-Verdau von Lambda-DNA wurden als Standards verwendet.
Relative Mengen von Produkten der schweren und leichten Kette und
die Linker-Primer-DNA wurden visuell nach Färben mit Ethidiumbromidlösung geschätzt.
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Assemblierung
und Fill-in-Reaktionen: die folgenden Reaktionsmischungen wurden
in 0,5 ml Röhrchen
hergestellt: 0,5 μl
Produkt der schweren Kette, 2 μl
Produkt der leichten Kette, 1 μl
der Linker-Primer-Mischung 2,5 μl
10XPCR-Puffer, 1,25 μl
dNTP-Mischung (jeweils
20 mM pro dNTP). 2,5 μl
von 25 mM MgCl2, 1 μl AmpliTaq DNA-Polymerase und 9,25 μl steriles,
destilliertes Wasser. Die Mischungen wurden mit 25 μl Mineralöl überschichtet.
Die Röhrchen
wurden in einem Thermocycler platziert und ein Programm wurde durchgeführt: 20
Zyklen – 94°C für 1 Minute,
63°C für 4 Minuten.
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Zweite
PCR-Amplifikation und Reinigung: Eine 75 μl Mischung enthaltend 1,5 μl AmpliTaq
DNA-Polymerase, 7,5 μl
10xPCR-Puffer, 1,5 μl
dNTP-Mischung, 6 μl
RS Primer-Mischung (Mischung aus 5'-Primer der schweren Kette mit Sfil-Stelle
und 3' Primer der
leichten Kette mit Notl-Stelle in Waser) und 58,5 μl steriles
destilliertes Wasser wurde hergestellt. 25 μl der Mischung wurde der Assemblierungsreaktion
hinzugefügt,
mit 25 μl
Mineralöl überschichtet
und dem obigen Programm unterzogen. Nach der PCR wurden 5 μl Aliquoten
der Mischungen durch Elektrophorese in 1,5% Agarose mit einem BstEII-Verdau
von Lambda-DNA als Standard analysiert. Die DNA-Bande von 750 Basenpaaren wurde herausgeschnitten
und das DNA-Produkt wurde mit Sephaglas Bandprep Kit gereinigt.
Die gereinigte DNA-Probe wurde in 20 μl TE-Puffer gelöst und bei –20°C gelagert.
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PCR-Amplifikation
des assemblierten Produkts: die folgende Reaktionsmischung wurde
in drei 0,5 ml Röhrchen
hergestellt: 2 μl
des assemblierten einkettigen DNA-Produkts aus dem vorhergehenden
Verfahren, 4 μl
der RS Primer-Mischung, 5 μL
10xPCR-Puffer, 2,5 μl dNTP-Mischung,
5 μl MgCl2-Lösung
(die Molarität der
Lösung
wurde in verschiedenen Röhrchen
variiert) und 30,5 μl
steriles, destilliertes Wasser (17). Die Molarität des MgCl2 wurde
wie folgt variiert: 25 mM, 45 mM und 85 mM. Jede Mischung wurde
mit 50 μl
Mineralöl überschichtet
und die Röhrchen
wurden 5 Minuten lang bei 95°C
in einem Thermocycler platziert. 1 μl AmpliTaq DNA-Polymerase von
5000 E/ml wurde jedem Röhrchen
hinzugefügt.
Die PCR-Reaktion wurde unter Verwendung des folgenden Programms
durchgeführt:
30 Zyklen – 94°C für 1 Minute;
55°C für 2 Minuten;
72°C für 2 Minuten.
Das amplifizierte, 750 Basenpaare umfassende Band wurde durch Elektrophorese
in 1,5% Agarosegel separiert und das DNA-Produkt von dem Gel unter
Verwendung von Sephaglas Bandprep Kit isoliert. Die gereinigte DNA-Probe wurde in 20 μl TE-Puffer
gelöst
und bei –20°C gelagert.
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Restriktionsverdau:
4 μl der
gereinigten scFv-DNA-Probe aus dem vorhergehenden Schritt wurden
mit den 5 μl
10 Sfil-Puffer und den 5 μl
des Sfil-Restriktionsenzym (Pharmacia, Schweden) kombiniert. Das
Gesamtvolumen wurde mit sterilem, destilliertem Wasser auf 50 μl gebracht
und die Mischung, überschichtet
mit 50 μl
Mineralöl,
wurde über
Nacht bei 50°C
inkubiert. Eine Notl-Restriktionsverdau-Mischung wurde durch Mischen
von 2,5 μl
5M NaCl, 5 μl
10 x Notl-Puffer, 7,5 μl
Notl-Restriktionsenzym
und 35 μl
sterilem, destilliertem Wasser hergestellt. Insgesamt 50 μl der Mischung
wurden unter die Mineralölschicht
des Sfil-Verdaus pipettiert und über
Nacht bei 37°C
inkubiert. Nach dem Restriktionsverdau wurde die Probe für 15 Minuten
auf 65°C
erhitzt. Eine MicroSpin-Säule,
beladen mit dem Sephacryl S-400 HR Harz (Pharmacia, Schweden) wurde
mit dem verdünnten
Ligationspuffer equilibriert (40 μl
des Ligationspuffer und 160 μl
steriles, destilliertes Wasser). Das gesamte verdaute PCR-Produkt
(mit Ausnahme des Mineralöls)
wurde auf die MicroSpin Säule
aufgebracht und bei 800 x g für
20 Sekunden in 1,5 ml Mikrozentrifugeröhrchen zentrifugiert. Das die
gereinigte scFv-DNA enthaltende Eluat wurde gesammelt.
-
Ligation
des scFv-Gen in den pCANTAB 5E Expressionsvektor. 25 μl des scFv-Genprodukts wurden mit
2 μl der
50 ng/μl
Lösung
der vorverdauten DNA des pCANTAB 5E Expressionvektors (Pharmacia,
Schweden), 7 μl
Ligationspuffer und 3 μl
T4 DNA-Ligase (Gibco
URL, USA) kombiniert. Die Mischung wurde über Nacht bei 16°C in einem
1,5 ml Mikrozentrifugenröhrchen
inkubiert.
-
Transformation:
200 μl zu
Elektroporation fähigen
E.coli TG1 Zellen (hergestellt wie in Sambrook, J., Fritsch, E.
F. & Maniatis,
T. (1989). Molecular Cloning: A Laboratory Manual; Cold Spring Harbor
Laboratory Press, NY, USA beschrieben) wurden durch 15 μl der ligierten
Phagemidantikörper
scFv-DNA unter Verwendung eines Bio Rad Gene Pulser mit den folgenden
Einstellung transformiert: 25 μF,
2,5 kV bei 200 Ohm. Das DNA-Präparat
wurde durch Tropfendialyse vor der Elektroporation entsalzen. Transformierte
Zellen wurden mit 800 μl
frischem SOC-Medium verdünnt
und für
1 Stunde bei 30°C
unter Schütteln
mit 150 Upm inkubiert. Nach der Inkubation wurden Zellen auf SOB-Agarplatten
enthaltend 100 μl
Ampicillin aufplattiert und über Nacht
bei 30°C
gezüchtet.
-
Gewinnung
der Phagemidbibliothek von den Platten: die Platten wurden mit 5
ml 2xYT-Medium (Sambrook,
et al, wie oben angegeben) beschickt und die Kolonien wurden durch
Lösen mit
einem sterilen Glasspate) resuspendiert, auf sterile 50 ml Polypropylenröhrchen transferiert
und mit 2xYT Medium enthaltend 100 μg/ml Ampicillin und 2 M Glucose
verdünnt,
bis ein A600 von 0,2–0,4 erreicht war. Die verdünnten Zellen
wurden bei 37°C
gezüchtet,
unter Schütteln
mit 200 Upm bis ein Asoo von 0,7 erreicht wurde. Die Phagengewinnung wurde
durch Infektion der Zellsuspension mit 2,5 x 109 pfu
pro ml M13KO7 Phage (Pharmacia, Schweden) und Inkubation für einen
Zeitraum von 30 Minuten bei 37°C
unter Schütteln
mit 100 Upm, gefolgt von einer 30 minütigen Inkubation unter Schütteln bei
200 Upm durchgeführt.
Die Zellen wurden durch Zentrifugieren in einer klinischen Zentrifuge
(Sorvall GLC-4) bei Höchstgeschwindigkeit
für 10
Minuten pelletiert. Der Überstand
wurde entsorgt, wohingegen das Pellet in 1 ml 2xYT-Medium enthaltend
100 μg/ml
Ampicillin und 50 μg/ml
Kanamycin resuspendiert und in sterile 17 x 100 mm Kulturröhrchen (Falcon)
gefüllt
mit 4 ml des Mediums verwendet bei der Pelletresuspension transferiert
wurde. Nach der Inkubation über
Nacht bei 30°C
unter Schütteln
bei 200 Upm wurden die Zellen bei Höchstgeschwindigkeit in einer
klinischen Zentrifuge (Sorvall GLC-4) für 15 Minuten pelettiert und
der die rekombinanten Antikörperphagen
enthaltende Überstand
wurde gesammelt, durch einen 45 μm
(Millipore) Filter gefiltert und in den sterilen 17 x 100 mm Kulturröhrchen (Falcon)
bei 4°C gelagert.
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Panning
zur Selektion antigenpositiver, rekombinanter Phagenantikörper. Vier
Panning-Runden wurden
in 96-Well Mikrotiterplatten durchgeführt (Costar, USA), die wie
in Teil I beschrieben mit 10 μg/ml
des BSA-Heptapeptidkonjugats beschichtet waren. Der Phagenüberstand
wurde zweifach mit PBS enthaltend 1 % fettfreier Trockenmilch verdünnt und
in Aliquoten von 200 μl
in jeden Well der Mikrotiterplatten aufgetragen. Nach Inkubation über Nacht
bei 4°C
wurden die Platten 10 Mal mit PBS enthaltend 0,2% Tween 20 und 10
Mal mit PBS gewaschen. Um den gebundenen rekombinanten Phagen zu
eluieren wurden 200 μl
Log-Phasen TG1 E.coli Zellsuspension in jeden Well hinzugefügt und unter
intermittentem, behutsamem Schütteln
für 30
Minuten bei 37°C
inkubiert. Nach der Inkubation wurden Inhalte jedes Wells gesammelt
und gemeinsam gepoolt. Mehrere 200 μl Aliquoten wurden aus dem kombinierten
Pool entnommen, auf SOBAG-Platten (9) aufplattiert und über Nacht
bei 30°C
inkubiert. Die Mikrotiterplatten, die mit 1 μg/ml und 0,1 μg/ml des
Konjugats beschichtet waren, wurden jeweils für die fünfte und sechste Panning-Runde
verwendet. Die mit 10 μg/ml
BSA beschichteten Platten wurden als negative Kontrolle verwendet.
Im zweiten Teil des Panningverfahrens wurden zwei Panning-Runden
auf den mit 1 μg/ml
des mutierten p53 Protein beschichteten Mikrotierplatten durchgeführt. Ein
Bacteriophage Plaque Counting Assay wurde wie in Sambrook et al.
(wie oben angegeben) durchgeführt.
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Gewinnung
von angereicherten Phagenklonen auf Mikrotiterplatten: 100 x μl 2YT-Medium enthaltend 100 μg/ml Ampicillin
und 2% Glukose auf jeden Well in einer sterilen 96-Well Mikrotiterplatte.
Individuelle Kolonien wurden unter Verwendung steriler Zahnstocher
in separate Wells transferiert und über Nacht bei 30°C unter behutsamen
Schütteln
(weniger als 100 Upm) inkubiert. 20 μl gesättigte Kultur aus jedem Well
wurden in einen entsprechenden Well in der zweiten Mikrotiterplatte
transferiert. Jeder Well dieser Platte wurde zuvor mit 180 μl 2xYT Medium
enthaltend 100 μg/ml
Ampicillin, 2% Glucose und 108 pfu M13KO7
Phage gefüllt.
Die zweite Mikrotiterplatte wurde für 2 Stunden bei 37°C unter Schütteln bei
100 Upm inkubiert. Die Inhalte jedes Wells wurden in individuelle
1,5 ml Mikrozentrifugenröhrchen
transferiert und bei 1000 x g für
10 Minuten pelletiert. Überstände wurden
entsorgt und Pellets wurden in 200 μl 2xYT Medium enthaltend 100 μg/ml Ampicillin und
50 μl Kanamycin
resuspendiert. Die Röhrchen
wurden über
Nacht bei 30°C
unter Schütteln
bei 100 Upm inkubiert. Nach der Inkubation wurden die Zellen wie
oben beschrieben pelletiert, Überstände wurden
geerntet und in die sterilen Mikrozentrifugenröhrchen transferiert und bei
4°C gelagert.
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PEG-Präzipation
des Phagenantikörper-Überstands:
1 ml Aliquoten des Phagenantikörper-Überstands
wurden jeweils mit 200 μl
PEG-NaCl Lösung
gemischt, eine Stunde lang auf Eis inkubiert und in einer Eppendorf
Mikrozentrifuge 30 Minuten lang bei 4°C zentrifugiert. Die Überstände wurden
vorsichtig abgesaugt und entsorgt. Die Pellets wurden mit 10 μl sterilem
TE-Puffer resuspendiert und bei 4°C
gelagert.
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Infektion
von E.coli HB2151 Zellen – E.coli
HB2151 Zellen wurden bis zum Erreichen der logarithmischer Phase
in 5 ml 2xYT Medium gezüchtet.
200 μl Log-Phasen
Zellen wurden mit 2 μl
der präzipitierten
Phagenantikörper
infiziert und unter behutsamen Schütteln für 30 Minuten bei 37°C inkubiert.
20 μl Aliquoten
der infizierten Kultur wurden auf SOBAG-N Platten aufplattiert und über Nacht
bei 30°C
gezüchtet.
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Herstellung
löslicher
Antikörper.
Mehrere frische Kolonien wurden aus SOBAG-N Platten ausgewählt. Jede
Kolonie wurde auf 5 ml SB-AG Medium transferiert und über Nacht
bei 30°C
unter Schütteln
bei 200 Upm inkubiert. Die Übernachtkultur
wurde mit SB-AG Medium auf 50 ml verdünnt und 1 Stunde lang bei 30°C unter Schütteln mit
200 Upm verdünnt.
Die Zellen wurden durch Zentrifugieren bei 1500 x g für 15 Minuten
bei Raumtemperatur in einer Sorvall GLC-4 Zentrifuge pelettiert,
in 50 ml SB-Al Medium resuspendiert und über Nacht unter Schütteln mit
200 Upm in 500 ml Kolben inkubiert. Jede Übernachtkultur wurde in zwei
gleiche Aliquoten aufgeteilt und bei 1500 x g für 30 Minuten bei Raumtemperatur
zentrifugiert. Die Überstände wurden
gesammelt, durch einen 0,45 um Filter gefiltert und bei 4°C gelagert.
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Um
den periplasmatischen Extrakt herzustellen, wurden eines der Zellkulturpellets
in 0,5 ml PBS enthaltend 1 mM EDTA resuspendiert und auf Eis für 30 Minuten
inkubiert. Die Inhalte wurden in 1,5 ml Mikrozentrifugenröhrchen transferiert
und bei höchster
Geschwindigkeit 30 Minuten lang bei 4°C in einer Mikrozentrifuge zentrifugiert.
Der Überstand
wurde vorsichtig in ein sauberes Röhrchen transferiert und bei –20°C gelagert.
-
Um
den gesamten Zellextrakt herzustellen wurde das zweite aus der Über Nachtkultur
erhaltene Pellet in 0,5 ml PBS resuspendiert und für Minuten
gekocht. Die Zelltrümmer
wurden wie oben beschrieben pelletiert, der Überstand wurde in ein sauberes
Röhrchen
transferiert und bei –20°C gelagert.
-
Der Überstand,
periplasmatische und ganze Teile des Zellextrakt wurden mit Hinblick
auf die Anwesenheit von löslichen
Antikörpern
mit ELISA und Western Blot Assays analysiert.
-
10.
Detektion von löslichen
Antikörpern
in Überstand,
periplasmatischem Extrakt und Gesamtzellextrakt: die Detektion erfolgte
mit dem anti-E Tag monoklonalen Antikörper (Pharmacia, Schweden),
der für
den Peptid E-Tag auf dem C-terminal von einkettigen, unter Verwendung
des pCNATAB 5E Vektors exprimierten, Antikörperfragmenten spezifisch ist.
Elektrophorese und Proteintransfer wurden im Wesentlichen wie in Sambrook.
et al. (wie oben angegeben) durchgeführt. Die ELISA- und Western
Blot Assays wurden gemäß den Anweisungen
des Verkäufers
der Anti-E-Tag Antikörper
durchgeführt.
Die Visualisierung der Proteinbande wurde durch ein verbessertes
Chemilumineszenzverfahren durchgeführt. Die mit Antigen beschichteten
Mikrotiterplatten für
den ELISA-Assay wurden wie in Teil Eins beschrieben hergestellt.
-
DNA-Sequenzierung:
Die DNA-Sequenz, die für
den scFv ME1 Antikörper
aus der Milz von hyperimmunisierten Mäusen kodiert, wurde unter Verwendung
eines Applied Biosystems Model 377 Automated DNA Sequencing System
in den Einrichtungen der Fakultät
für Life
Sciences der Universität
von Tel Aviv bestimmt.
-
Doppelsträngige DNA-Templates
für das
Sequenzieren wurden mit Hilfe des Quiagen DNA-Reinigungskits gemäß des Herstellerprotokolls
hergestellt. Einsträngige
DNA-Templates wurden
aus den rekombinante, einkettige Antikörper tragenden Phagenpartikeln
durch Chloroformtechnik, wie in Sambrook. et al. beschrieben, hergestellt.
-
IV Expression von scFv
ME1 – der
einkettige Antikörper
spezifisch für
das bekannte Epitop von mutiertem p53 Protein – in eukaryotischen Zellen
-
Subklonieren
des scFv ME1 Genfragmenfs in den pIRES-EGFP Expressionsvektor. Der
Restriktionsverdau des pIRES-EGFP wurde durch Inkubation des 1 μg Vektor-DNA
mit 1 μl
von 10 Einheiten/μl
Lösung von
EcoR1 Restriktionsenzym (MBI Fermentas, Litauen) in EcoR1-Puffer
bei 37°C über Nacht
durchgeführt. Die
verdaute DNA wurde in stark salziger Konzentration präzipitiert
wie in (10) und durch Inkubation mit 5 μl von 1000 Einheiten/ml Lösung der
alkalinen Phosphatase aus dem Kalbsdarm (Boehringer, Deutschland)
dephosphoryliert. Die verdaute und dephosphorylierte DNA wurde mit
Hilfe des High Pure PCR Product Purification Kit (Boehringer, Deutschland)
gemäß den Anweisungen
des Herstellers gereinigt und in 100 μl sterilem, destilliertem Wasser
verdünnt.
-
Das
scFv ME1 DNA-Fragment wurde durch PCR-Amplifikation unter Verwendung
des pCANTAB5E-scFvME1 Konstrukts als Template hergestellt. Die Reaktionsmischung
bestehend aus 10 μl
Taq DNA-Polymerase-Puffer, 2 μl
10 mM dNTP Lösung,
8 μl 25
mM MgCl2 Lösung, 2 μl von 1 mM Lösung des Forward-Primer GCGAATTCATGGCCCAGGTCAA,
2 μl von
1 mM Lösung
des Reverse-Primers GGAATTCAGTCTATGCGGCACG und 10 ng der Template-DNA
wurden mit sterilem, destilliertem Wasser auf das Gesamtvolumen
von 100 μl
in 0,5 ml Röhrchen
verdünnt.
Das Röhrchen
mit Reaktionsmischung wurde im PTC-200 Thermocycle (MJ Research,
USA) platziert, 5 Minuten lang auf 95°C erhitzt und 1 μl von 5000
E/ml Lösung
von Taq DNA-Polymerase (Fermentas, Litauen) wurde hinzugefügt. Die
PCR-Reaktion wurde mit einem Programm wie folgt durchgeführt: 30
Zyklen – 94°C für 45 Sekunden;
55°C für 1 Minute;
72°C für 30 Sekunden.
Das PCR-Produkt wurde mit Hilfe des High Pure PCR Product Purification
Kit (Boehringer, Deutschland) gereinigt und 500 ng seiner DNA wurden
dem Restriktionsverdau mit 1 μl
von 10 Einheiten/μl
Lösung
von EcoR1 Restriktions-Endonuklease (MBI Fermentas, Litauen) in
EcoR1-Puffer bei 37°C über Nacht
unterzogen. Die verdaute DNA wurde wie oben beschrieben gereinigt
und in 50 μl
sterilem, destilliertem Wasser verdünnt.
-
Die
Ligationsreaktion wurde durch Mischen von 1 μl von EcoR1 – verdauter und dephosphorylierter pIRES-EGFP
DNA Lösung,
6 μl von
EcoR1 – verdauter
scFv ME1 DNA-Lösung
2 μl T4
DNA-Ligase 5x Puffer, 1 μl
T4 DNA-Ligase (BRL, USA) vorbereitet und über Nacht bei 16°C inkubiert.
3 μl der
Ligationsmischung wurden für
Transformation von kompetenten E.coli Zellen durch Elektroporation,
wie in Teil II beschrieben, entnommen. Transformierte Zellen wurden
auf LB-Agarplatten (Sambrook et al., wie oben beschrieben) enthaltend
100 μl Ampicillin
aufplattiert und über
Nacht bei 37°C
gezüchtet.
Kolonien wurden neu plattiert und ihre Plasmid-DNA wurde unter Verwendung
von High Pure Plasmid DNA Purification kit (Boehringer, Deutschland) isoliert.
10 μl jedes
Plasmid-DNA-Präparats
wurden dem Restriktionsverdau durch Inkubation mit 0,1 μl einer Lösung von
BamHI Restriktions-Endonuklease (Fermentas, Litauen) bei 37°C über Nacht
unterzogen Ausgewählte
Kolonien wurden über
Nacht in 10 ml LB-Medium bei 37°C
unter Schütteln
bei 200 Upm über
Nacht gezüchtet.
Die pIRES-EGFP-scFvME1 Plasmid-DNA wurde mit Hilfe des Quiagen Plasmid
Purification Kit (Quiagen, USA) isoliert.
-
Expression
von scFv ME1 in eukaryotischen Zellen – 293-Zelllinie (transformierte,
primäre,
embryonale, menschliche Nierenzellen) wurde in Dulbecco's Modified Eagle's Medium (DMEM) mit
hoher Glukose (4,5 g/l) (Biological Industries (Israel)) supplementiert
mit 5 mM L-Glutamin (Biological Industries (Israel)), 100 E/ml Penicillin- und Streptomycinlösung (Biological
Industries, Israel) und 15% durch Hitze inaktiviertes (56°C, 30 Minuten)
fetales Kälberserum
(Biological Industries (Israel)) gezüchtet. Zellen wurden bei 10%
CO2 bei 37°C in einer sechs-Well oder 35
mm Gewebskulturplatte (Costar, USA) bis 50% oder 70% Konfluenz vor
Transfektion gezüchtet.
Das Transfektionsverfahren wurde mit Hilfe von LipofecAMINE-Reagent
(Gibco BRL, USA) in der folgenden Reihenfolge durchgeführt:
- 1) 1,5 μg
der transfizierenden DNA wurde in 100 μl des OPTI-MEM 1 reduzierten
Serummedium (Gibco BRL, USA) in 12 x 75 mm sterilen Röhrchen (Falcon,
USA) verdünnt;
- 2) 7 μl
von LipofectAMINE-Reagent wurden in 100 ml OPTI-MEM Medium in 12
x 75 mm sterilen Röhrchen verdünnt;
- 3) Die beiden Lösungen
wurden kombiniert und behutsam vermischt und für 45 Minuten bei Raumtemperatur
inkubiert.
- 4) Nach der Inkubation wurden 0,8 ml OPTI-MEM Medium zu jedem
Röhrchen
hinzugefügt,
behutsam gemischt und die Rezipientenzellen, die zuvor mit 2 ml
OPTI-MEM Medium gespült
wurden, wurden damit überschichtet.
- 5) Nach 5-stündiger
Inkubation mit der Transfektionsmischung wurde 1 ml Wachstumsmedium
enthaltend 30% fetales Kälberserum
zu den Zellen hinzugefügt.
- 6) Das Medium wurde 24 Stunden nach dem Start der Transfektion
mit frischen, vollständigem
Wachstumsmedium ersetzt.
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48
Stunden nach der Transfektion wurden die Zellen einmal mit sterilem
PBS gespült
und EGFP-Fluoreszenz wurde mikroskopisch festgestellt.
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Nach
Beendigung der Fluoreszenzdetektion wurden Zellen von Gewebskulturplatten
mit Hilfe eines Zellschabers („rubber
policeman") geerntet,
in 2 ml sterilem PBS enthaltend 0,5% Nonidet P-40 (Sigma, USA) resuspendiert
und 5 Minuten lang auf Eis inkubiert. Die Suspension wurde 5 Minuten
lang bei 1000 Upm in einer Tischzentrifuge bei 4°C zentrifugiert.
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Überstand,
der zytoplasmatisches Lysat enthielt, wurde gesammelt und bei –20°C eingefroren.
Die Elektrophorese und der Western Blot Assay wurden entsprechen
der Ausführungen
in Abschnitt III durchgeführt.
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Der
Assay zur Transfektionseffizienz wurde unter Verwendung des pUT535-β gal Expressionsvektors durchgeführt.
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V. Klonierung, Konstruktion
und Phagen-Display von scFv aus der Milz hyperimmunisierter Mäuse
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(a) Immunisierungsprotokoll
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Fünf weibliche
BALB/c Mäuse
wurden mit dem mutierten p53 Epitop-Peptip zu BSA konjugiert und
mit dem Konjugat verstärkt.
Um den Vorgang der Immunisierung zu verfolgen, wurden die Mäuse ausgeblutet
und polyklonale Sera wurden gemäß Harlow
E. Lane D. (1988), wie oben angegeben, hergestellt. Titer der für das konjugierte
und nicht konjugierte Heptapeptid spezifischen Antikörper wurden
in ELISA-Assays gemessen und oben in Abschnitt I beschrieben.
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B. BEISPIELE
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1. Isolierung des einzelkettigen
Antikörper
ME1 aus einer Phagendisplay-Bibliothek hergestellt mit dem mutierten
p53 Peptid.
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BALB/c
Mäuse wurden
mit dem mutierten p53 Epitop-Peptip (FRHSW) zu BSA konjugiert und
mit dem Konjugat verstärkt.
Eine immunisierte Maus, die den am Ende höchsten Serumtiter der Antikörper gegen
das Konjugat (mehr als 1/1000, wie durch ELISA getestet) aufwies,
wurde ausgewählt,
ihre Milz wurde entfernt und die Splenozyten durch wiederholtes
Waschen mit DMEM-Medium extrahiert; die mRNA wurde isoliert und
die Splenozyten durch das RT-PCR Verfahren in cDNA konvertiert.
Zwei PCR Klonierungsreaktionen für
die variablen Regionen von schweren (VH)
und leichten (VL) Ketten von Antikörpergenen
wurden mit den Primersets im Recombinant Antibody Phage System Kit
(Pharmacia) durchgeführt.
Die zwei DNA-Fragmente wurden mit dem Linker-DNA-Fragment aus dem
selben Kit assembliert. Die resultierende einkettige Antikörper-DNA (scFv)
wurde in den pCANTAB 5E Expressionsvektor (Pharmacia) kloniert.
E. coli TG1-Zellen wurden mit dem obigen Konstrukt transformiert.
Auf Phagen präsentierte
scFv-Moleküle
wurden durch Gewinnung der scFv-DNA des Phagemids pCANTAB 5E mit
dem Helferphagen M13KO7 aus den gepoolten ampicillinresistenten
Transformanten hergestellt.
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Das
Biopanning wurde in zwei Abschnitte unterteilt. Im ersten Abschnitt
wurden vier Panning-Runden auf mit dem Konjugat beschichteten ELISA-Platten
durchgeführt;
in den letzten zwei Runden wurde die Konzentration des Konjugats
auf der Platte sequentiell um eine Größenordnung pro Runde reduziert,
um so den Phagen mit der höchsten
Affinität
zu dem Peptid auszuwählen.
Als negative Kontrolle wurde Panning auf mit BSA beschichteten ELISA-Platten
durchgeführt.
Die Anzahl an Phagen, die nach der vierten Panning-Runde von den
antigenbeschichteten Platten eluierten, wurden um 2 Größenordnungen
im Vergleich zu der mit BSA beschichteten Platte angereichert. Im
zweiten Teil des Panningverfahrens wurden zwei zusätzliche
Runden auf mit dem mutierten p53-Protein beschichteten ELISA-Platten
durchgeführt.
Wie zuvor wurde die Antigenkonzentration auf der Platte nach und
nach um einen Größenordnung
pro Runde reduziert. Die Anzahl an Phagen, die nach der letzten
Panning-Runde eluierten, betrug 105 PFU.
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E.coli
TG1 Zellen wurden mit den eluierten Phagen infiziert und ihre Titer
wurden untersucht. Einzelne erhaltene Kolonien wurden verwendet,
um 90 individuelle Phagenklone zu gewinnen. Diese wurden durch ELISA
(1a) analysiert. Sechs ELISA-positive Phagen wurden
ausgewählt.
Ihre Spezifität
mit Bezug auf das Antigen wurde in einem kompetitiven ELISA-Assay
unter Verwendung von p53 und dem Epitop-Peptip (1b) analysiert.
Zusätzlich
wurde ihre Fähigkeit,
als lösliches
Protein separat von dem Phagenantikörper synthetisiert zu werden,
bestimmt. Zwei der Phagen, welche die beste Ausbeute ergaben, wurden
für weitere Untersuchungen
ausgewählt.
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Die
DNA-Region, die das scFV ME1 Antikörpergen lieferte, wurde sequenziert
und wird in 2a gezeigt. Der von dieser Sequenz
kodierte scFv wurde als ME1 (für
mutiertes Epitop) bezeichnet. E. coli HB2151, ein nicht-Suppressorstamm,
wurde mit dem isolierten, rekombinanten Phagen infiziert und lösliches
scFv-Protein wurde in der perisplasmatischen Fraktion durch Western
Blot mit einem für
das C-terminate Epitop (E) Tag des scFv spezifischen Antikörper detektiert.
(3).
-
2. Intrazelluläre Expression
des ME1 scFv Gen im Zytoplasma von Säugetierzellen
-
p53-Protein
und seine mutierten Formen werden vorwiegend im Zellzytoplasma exprimiert.
Um die Bindungsaktivität
des ME1 scFv-Antikörper
in vivo zu überprüfen, wurde
ein zytosolischer Modus der ME1 scFv Expression entwickelt. Mehrere
Modifikationen wurden in der scFv Konstruktion für die Expression des scFv ME1
Gens durchgeführt.
Die für
bakterielle Sekretion benötigte
Leadersequenz wurde entfernt und ein Methionin ATG-Startcodon wurde
durch PCR in die für
ME1 scFv kodierende Sequenz eingeführt. Im Allgemeinen beginnt
das Antikörper
VH-Polypeptid mit einem Glutaminrest. Die
direkte Nachbarschaft des großen Glutamin
kann die posttranslationale Entfernung des ersten Methionins erfolgreich
verhindern. Um mit dieser Situation umzugehen, wurde durch PCR ein
Alanincodon als ein Spacer nach dem Startcodon hinzugefügt. 2b zeigt
die Sequenz von scFv ME1, genmodifiziert für die eukaryotische Expression.
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Nach
mehreren Studiein wurde der Expressionsvektor pIRES-EGFP als Mittel
für die
intrazytosolische Abgabe des ME1 scFv in Säugetierzellen ausgewählt (4).
Dieser Vektor benutzt den „major
immediate early Promotor/Enhancer" des humanen Cytomegalovirus (CMV IE)
um die Transkription von bicistronischer mRNA zu steuern. Ribosomen
können
in die bicistronische mRNA am 5'-Ende
eintreten, um das Gen von Interesse zu translatieren und sie können an
der internen ribosomalen Eintrittsstelle (IRES) eintreten, um das Gen
für das
verstärkte
grün fluoreszierende
Protein zu translatieren. pIRES-EGFP verwendet eine teilweise außer Funktion
gesetzte IRES-Sequenz,
die zu einer reduzierten Geschwindigkeit bei der Translationsinitüerung am
EGFP-Startcodon in Bezug zu dem des klonierten Gens führt. Dies
ermöglicht
die Detektion von Zellen, in denen die mRNA und damit das Zielprotein
in hohen Mengen produziert wird, um eine suboptimale Translationsgeschwindigkeit
von EGFP zu kompensieren. Nach der Modifizierung wie oben beschrieben,
wurde die ME1 scFv DNA-Sequenz in die multiple cloning site (MCS)
von pIRES-EGFP eingefügt.
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Ein
transienter Expressions-Assay wurde durchgeführt, in dem mehrere Wirtszelllinien
verwendet wurden: p53 Null Mausfibroblasten, die selben Zellen,
die stabil mit dem mutierten p53-Gen transfiziert wurden und humane
embryonale Nierenzelllinie 293. Mit der Hilfe des β-gal-Reportersystems
wurde gefunden, dass das Lipofectamin-Transfektionsverfahren eine optimale
Technik für
den Gentransport in die Wirtszelllinien ist. Nach der Transfektion
mit dem pIRES-EGFP-ME1 DNA-Konstrukt wurden leicht detektierbare
Mengen von EGFP Fluoreszenz in 293-Zellen gefunden, was bedeutete,
dass eine signifikante Transkription des ME1 scFv Gens (
5) stattgefunden hatte. Sequenzprotokoll