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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft die Behandlung oder Prävention von Säugerstörungen,
die mit der Endothelzellapoptose assoziiert sind oder durch Entzündung vermittelt
werden. Genauer gesagt betrifft die Erfindung die Behandlung oder
Prävention
von Sepsis, septischem Schock, systemischem entzündlichem Response Syndrom,
akutem Atemstresssyndrom (ARDS), Atherosklerose, Hypertension, kongestivem
Herzversagen, primärer
pulmonaler Hypertension und Allotransplantatsvaskulopathie.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
Endothelzellauskleidungen im vaskulären Lumen spielen eine zentrale
Rolle bei der Modulation des vaskulären Tonus, der Koagulation,
der Permeabilität,
des Blutflusses, der Angiogenese und der Thrombolyse. Die Aufrechterhaltung
der Homeostase der vaskulären
Endothelzellpopulation umfasst eine Balance der Proliferation, Nekrose
und Apoptose.
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Der
Prozess der Apoptose, oder des programmierten Zelltods ist ein genetisch
kontrollierter Prozess des Zelltods, durch den unterschiedliche
Stimuli eine Kaskade an zellulären
Proteasen aktivieren. Diese Proteasen, als Caspasen bekannt, spalten
spezifisch zelluläre
Strukturen in Richtung einer Zersetzung einer Zelle in kleine apoptotische
Körperchen
ohne der Freisetzung von zellulären
Bestandteilen oder einer Schädigung der
umgebenden Zellen. Die Apoptose von Endothelzellen führt zu einer
Veränderung
der Endothelfunktion durch die Verformung der Endothelmonoschichtarchitektur
als Folge der veränderten
Form und der verringerten Größe von apoptotischen
Zellen. Die Apoptose von Endothelzellen kann durch jeden einer Anzahl
an Umweltstimuli induziert werden; einschließlich Bestrahlung, hoher Glucose,
Entfernung von extrazellulärer
Matrix und Ablösung
von Zellen von der Basalmembran (Fujita et al., Int. Arch. of Allergy
und Immunol. 117: 202 (1998)).
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Die
Apoptose in Endothelzellen kann potentiell entweder direkt oder
indirekt durch Lipopolysaccharid ("LPS")
stimuliert werden. LPS, ein bekanntes Endotoxin, ist eine Komponente
der äußeren Membran
von Gram-negativen Bakterien. Zusätzlich setzen pathogene Bakterien,
Viren und Pflanzen Lipopolysaccharid-induzierende Substanzen frei.
LPS ist der Hauptmediator bei der Entwicklung des durch Endotoxin-induzierten Schocks.
Die chemischen Strukturen der LPS Moleküle, die aus unterschiedlichen
Bakterien erhalten werden, können
in einer speziesspezifischen Weise variieren, wobei jedoch die als
Lipid A bezeichnete Region allen LPS Molekülen gemein ist (E. Rietschel
et al., in Handbooks of Endotoxins, Elsevier, 1: 187-214 (1984)).
Die Lipid A Region vermittelt viele, wenn auch nicht alle LPS-abhängigen pathophysiologischen
Veränderungen, die
eine Sepsis und Gram-negative Bakteriämie kennzeichnen. LPS ist eine
primäre
Todesursache beim Menschen, die von einer Gram-negativen Sepsis
betroffen sind (van Deventer et al., Lancet, 1: 605 (1988), Ziegler et
al., J. Infect. Dis. 136: 19-28 (1987)). LPS, das aus einer Infektion
von Gram-negativen Bakterien freigesetzt wird, kann auch eine Rolle
bei der Pathologie von Autoimmunzuständen spielen, wie dem Reiter
Syndrom, das mit rheumatoider Arthritis assoziiert ist.
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Die
LPS Provokation veranlasst Endothelzellen, polymorphonukleäre Leukozyten
und Zellen der Monozyten/Makrophagenauskleidung, schnell eine Vielzahl
von Zellprodukten freizusetzen, einschließlich immunregulatorischer
Substanzen, die zur Initiierung, Modulierung oder Vermittlung von
humoralen und zellulären
Immunreaktionen und -prozessen fähig
sind. Studien haben gezeigt, dass LPS Monozyten /Makrophagen induziert,
um inflammatorische Cytokine freizusetzen, wie TNF-α, IL-1, IL-6
und IL-12, die eine Hauptrolle bei der Kaskade von Ereignissen spielen,
die zum endotoxischen Schock führen.
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Der
Tumornekrosefaktor (TNF) ist scheinbar ein primärer Mediator des septischen
Schocks (Beutler et al., N. Eng. J. Med. 316: 379 (1987)). Die intravenöse Injektion
von LPS in Tiere und den Menschen ruft eine schnelle, transiente
Freisetzung von TNFα hervor
(Beutler et al., Science 229: 869 (1985), Mathison et al. J. Clin.
Invest. 81: 1925 (1988)). Eine der vielen zellulären Reaktionen, die nach der
Freisetzung von TNFα und dessen
anschließende
Bindung an TNFα Zellrezeptoren
aktiviert wird, ist die Apoptose. Mehrere Studien haben gezeigt,
dass TNFα direkt
Endothelzellapoptose induziert (Fujita et al., Int. Arch. of Allergy
and Immunol. 117: 202 (1998)). In vitro sind viele humanen Endothelzellen
gegenüber
einer Apoptose durch TNFα nur
in Gegenwart von RNA Transkriptionsinhibitoren oder Proteinsyntheseinhibitoren
empfindlich (wie Cycloheximid). Das Überleben von humanen Epithelzellen
aus der Nabelschnurvene (HUVEC) nach einer Exposition gegenüber TNFα, IL-1 oder
LPS hängt
von der Synthese von cytoprotektiven Proteinen ab. Die Proteinsyntheseinhibitoren
verhindern die Synthese dieser Proteine nach einer Exposition gegenüber TNFα, IL-1 oder
LPS (Zen et al., J. Biol. Chem. 274: 28808 (1999), Polunovsky et
al., Exp. Cell Res. 214: 584 (1994)). Es wurde ebenfalls gezeigt,
dass ein TNF-Bindeprotein
Mäuse gegen
einen LPS-induzierten Tod wie auch eine Endothelzellapoptose schützen kann
(Hamimovitz-Friedman et al., J. Exp. Med. 186: 1831 (1977)). Die
Induktion von TNFα in Reaktion
auf LPS dürfte
daher eine zentrale Rolle bei der Apoptose von Endothelzellen spielen.
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Zusätzlich zu
TNF-α tragen
Interferon-γ (IFN-γ) und IL-12
auch zur LPS induzierten Sepsis bei (L.Ozmen et al., J. Exp. Med.
180: 907 (1994)). IFN-γ wird
durch T-Zellen und NK Zellen sekretiert. Die immunmodulatorischen
Effekte von IFN-γ sind
ausgiebig und unterschiedlich. Bei Monozyten/Makrophagen umfassen die
Aktivitäten
von IFN-γ folgende:
Erhöhung
der Expression der Klasse I und II MHC Antigene, Erhöhung der Bildung
von IL-1, des Blutplättchen-aktivierenden
Faktors und H2O2,
Schutz der Monozyten gegenüber
der durch LAK Zellen vermittelten Lyse, Herunterregulation der IL-8
mRNA Expression, die durch IL-2 hochreguliert wird und mit LPS,
Induktion der NO Bildung (A. Billiau und R. Dijkmans, Biochem. Pharmacol.
40: 1433 (1990), G.C. Sen und P. Lengyel, J. Biol. Chem. 267: 5017
(1992), G.L. Gusella et al., J. Immunol. 151: 2725 (1993), V. Bulut
et al. Biochem. Biophys. Res. Commun. 195: 1134 (1993)). Von IFN-γ wurde auch
gezeigt, dass es für
Monozyten aber nicht für
Neutrophile chemotaktisch ist (A.C. Issekutz und T.B. Issekutz,
J. Immunol. 151: 2105 (1993)). IFN-γ erhöht selektiv sowohl die IgG2a
Sekretion durch LPS-stimulierte B-Zellen als auch die IgG3 Sekretion
bei der T-Zell-unabhängigen
Typ 2 Antigen-vermittelten B-Zellaktivierung (C.M. Snapper et al.,
J. Exp. Med. 175: 1367 (1992), C.M. Snapper et al., J. Immunol.
140: 2121 (1988)). Es wurde ebenfalls berichtet, dass es die eigene
Expression induziert (P.F. Halloran et al., J. Immunol. 148: 3837
(1992)). Von IFN-γ wurde
auch gezeigt, dass es ICAM-1 hochreguliert, aber nicht die E-Selektin
oder VCAM-1 Expression auf Endothelzellen M.H. Thornhill et al.,
Scand. J. Immunol. 38: 279 (1993)). Darüberhinaus wurde von IFN-γ gezeigt,
dass es zur Swan Reaktion beiträgt,
die durch Gram-negative Bakterien induziert wird (K. Ogasawara et
al., J. Immuno. 160: 3522 (1998)). IFN-γ stimuliert Makrophagen und
Monozyten zur Sekretion von TNF-α und
reguliert wiederum die TNF-α Rezeptor
Expression nach oben.
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Im
Gegensatz zu IFN-γ wird
IL-12 durch Makrophagen und B-Lymphozyten gebildet. Von IL-12 wurde gezeigt,
dass es multiple Effekte auf T Zellen und NK Zellen hat (A. D'Andrea et al., J.
Exp. Med. 176: 1387 (1992), S.H. Chan et al., J. Exp. Med. 173:
869 (1991)). Diese Effekte umfassen die Stimulierung der Produktion
von IFN-γ und
TNF durch ruhende und aktivierte T und NK Zellen, die Synergie mit
anderen IFN-γ Induktoren
sowohl auf transkriptionalen als auch posttranskriptionalen Ebenen,
um die IFN-γ Genexpression
zu induzieren, die Erhöhung
der cytotoxischen Aktivität
von ruhenden NK und T Zellen, die Induktion und Synergie mit IL-2
bei der Erzeugung von Lymphokin-aktivierten Killerzellen (LAK),
die Wirkung als Co-Mitogen zur Stimulierung der Proliferation von
ruhenden T-Zellen und die Induktion der Proliferation von aktivierten
T und NK Zellen (D' Andrea
et al., (1992)). Eine Evidenz legt nahe, dass IL-12, das durch Makrophagen
in Reaktion auf infektiöse
Agenzien gebildet wird, ein zentraler Mediator der Zell-vermittelten
Immunreaktion durch dessen Wirkungen auf die Entwicklung, Proliferation
und Aktivitäten
der Th1 Zellen ist (R.M. Locksley, Proc. Natl. Acad. Sci. (USA),
90: 5879 (1993), G. Trinchieri, Immunol. Today 14: 335 (1993), P.
Scott, Science 260: 496 (1993), C.S. Hseih et al., Science 260:
547 (1993)). Diese IL-12 Aktivitäten
werden durch Faktoren antagonisiert, die mit der Entwicklung von
ungebundenen T Helferzellen in Th2 Zellen und die Vermittlung der
humoralen Immunreaktion assoziiert sind (beispielsweise IL-4 und
IL-10, R.M. Locksley, Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 90: 5879 (1993),
G. Trinchieri (1993), P. Scott, Science 260: 496 (1993) und C.S.
Hseih et al., Science 260: 547 (1993)).
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Zusätzlich zur
Sepsis sind sowohl IFN-γ als
auch II-12 bei vielen anderen entzündlichen Erkrankungen hochreguliert.
Beispielsweise wurde gezeigt, dass Antikörper gegen IL-12 durch Superantigen
induzierte und spontane Rückbildungen
der experimentellen autoimmunen Encephalomyelitis (EAE) verhindern
können,
eine T-Zell-vermittelte Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems,
die als Modell für
multiple Sklerose dient (C.S. Constantinescu et al., J. Immunology,
161: 5097 (1998)). Es wurde auch berichtet, dass die Blockierung
der IFN-γ Produktion
in T-Zellen durch die Verwendung von anti-IL-18 Antikörpern die Entwicklung der experimentellen
autoimmunen Encephalomyelitis verhindern kann (S.S. Zamvil et al.,
Annu. Rev. Immunol. 8: 579 (1990)).
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Typ
I Diabetes wird auch als Autoimmunerkrankung betrachtet. Genauer
gesagt ist er durch eine spontane mononukleäre Infiltration des Pankreas
gekennzeichnet. Die Progression der Erkrankung Richtung Intrainsulitis
korreliert mit einer Zunahme der Th1 Zellen und dem anschließenden Verlust
von β-Zellen, was zu einer
Insulindefizienz führt
(N.N. Shehedeh et al., J. Autoimmun., 6: 291-300 (1993), H. Rothe
et al., Diabetologia, 37: 1154-1158 (1994)). Die destruktiven Effekte
von IFN-γ,
das durch diese T Zellen gebildet wird, wurden unter Verwendung
von neutralisierenden Antikörpern
gegenüber
IFN-γ oder
IL-12 gelindert (M. Debray-Sachs et al., J. Autoimmun., 4: 237-248
(1994)).
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Die
Synergie zwischen IL-12 und IL-18 ist wichtig für die Bildung von IFN-γ aus T Zellen
und NK Zellen, die die Entzündung
aufrechterhalten (M. Micallef et al., J. Immunol., 26: 1647-1651
(1996)). Zusätzlich
zur Stimulierung der IFN-γ Sekretion
erhöht
IL-12 auch die Expression des IL-18 Rezeptors auf Th0 Zellen und
B Zellen. Es wurde gezeigt, dass IL-18 durch artikuläre Chondrozyten
gebildet wird und proinflammatorische und katabolische Reaktionen
induziert und es wurde eine erhöhte
Bildung an IL-18 im Synovium von Patienten mit rheumatoider Arthritis
gefunden (O. Tsaiwei, J. Immunol. 162: 1096-1100 (1999), Arthritis
Rheum. 40: 274 (1997)).
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IL-17
ist ein weiteres bekanntes proinflammatorisches Molekül. Es wird
durch aktivierte T Lymphozyten, primär von Gedächtnis T-Zellen gebildet (E.
Rouvier et al., J. Immunol., 150: 5445 (1993), Z. Yao et al., J. Immunol.,
155: 5483 (1995), J. Kennedy et al., J. Interferon Cytokine Res.,
16: 611 (1996), F. Fossiez et al., J. Exp. Med., 183: 2593 (1996)).
IL-17 scheint die Kommunikation zwischen dem Immunsystem und dem
hämatopoetischen
System zu vermitteln. Von T-Zellen stammendes IL-17 induziert Fibroblasten
zur Sekretion von IL-6, IL-8, ICAM-1 und G-CSF scheinbar durch einen
NF-κB vermittelten
Mechanismus (Z. Yao et al., Immunity 3: 811 (1995)). IL-6 fördert wiederum
die Entwicklung von Granulozyten/Makrophagenkolonien und G-CSF steuert
die Entwicklung von Neutrophilen (F. Fossiez et al., J. Exp. Med.
183: 2593 (1996), K. Ikebuchi et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA),
84: 9035 (1987), N. Berliner et al., Bloo, 85: 799 (1995), A.W.
Roberts und D. Metcalf, Exp. Hematol. 22: 1156(1994), H.E. Broxmeyer,
J. Exp. Med., 183: 2411 (1996). IL-17 fördert auch die Proliferation
von partiell aktivierten T-Zellen und reguliert die Stickstoffoxidbildung
im osteoarthritischen Knorpel nach oben (Z. Yao et al., Immunity
3: 811(1995), M.G. Attur et al., Arthritis Rheum. 40: 1050(1997)).
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Im
Gegensatz zu den bisher erwähnten
Cytokinen ist IL-10 ein antiinflammatorisches Cytokin. IL-10 ist ein pleiotrophes
Cytokin, das die Bildung von mehreren Cytokinen (einschließlich IL-1,
GM-CSF, TNF, IL-6, IL-8, IL-10, IL-12 und IFN-γ) durch aktivierte Th-1 Zellen,
NK Zellen und Monocyten/Makrophagen hemmt. Von IL-10 wurde gezeigt,
dass es die cytotoxische Aktivität
von Makrophagen hemmt und die Proliferation und Differenzierung
von B-Zellen, Mastzellen und Thymus T-Zellen stimuliert (K.W. Moore
et al. Annu. Rev. Immunol., 11: 165 (1993), D.F. Fiorentino et al.,
J. Exp. Med. 170: 2081 (1989), T.R. Mosmann, Adv. Immunol., 56:1 (1994)).
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Es
wurde ein neuer Vertreter der Interleukinsuperfamilie, nämlich IL-17C,
in WO 99 60 127 A und von Li et al., (Li et al., PNAS, 97(2): 773-778)
berichtet. Es wurde eine identische Sequenz als IL-21 in WO 99 61 617
A beschrieben. Trotz der in silico Identifizierung der Polypeptidsequenz
dieses Cytokins bleibt die therapeutische Brauchbarkeit der exogenen
Verabreichung entweder des Polypeptids selbst oder von Agonisten oder
Antagonisten hiervon in der Technik ungelöst.
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Kurze Beschreibung der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Verfahren und Therapien
für die
effektive Prävention
oder Behandlung von Atherosklerose, Hypertension, kongestivem Herzversagen,
primärer
pulmonaler Hypertension, Sepsis, Gram-negativer Bakterämie, allergischen
Autoimmunerkrankungen, Typ 1 Diabetes, Entzündung, rheumatoider Arthritis,
ARDS, Allotransplantatvaskulopathie und Zustände oder Symptome, die hiermit
verwandt sind, durch die Verabreichung von funktionellen LP-48 Polypeptiden
und hierbei den Eingriff in die zugrundeliegenden Mechanismen dieser
Störungen.
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In
einem Aspekt liefert die vorliegende Erfindung die Verwendung eines
Polypeptids, das die Aminosäuren
19 bis 197 des LP-48 umfasst, wie sie in SEQ ID Nr. 2 gezeigt sind,
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung oder Prävention
einer durch Entzündung
vermittelten Störung
bei einem Säuger,
worin die Störung
ausgewählt
ist aus Sepsis, septischem Schock, systemisch entzündlichem
Response-Syndrom und akutem Atemstresssyndrom (ARDS).
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In
einem weiteren Aspekt liefert die vorliegende Erfindung die Verwendung
eines Polypeptids, das die Aminosäuren 19 bis 197 des LP-48 umfasst,
wie sie in SEQ ID Nr. 2 gezeigt sind, zur Herstellung eines Arzneimittels
zur Behandlung oder Prävention
einer Störung,
die mit der Endothelzellapoptose bei einem Säuger assoziiert ist, worin
die Störung
ausgewählt
ist aus Artherosklerose, Hypertension, kongestivem Herzversagen,
primärer,
pulmonaler Hypertension, akutem Atemstresssyndrom (ARDS) und einer
Allotransplantatvaskulopathie.
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Bevorzugte
Polynukleotide zur Ausführung
der Erfindung sind jene, die für
das Volllängen
LP-48 Polypeptid kodieren, wie dies in SEQ ID Nr. 2 gezeigt ist.
Bevorzugtere Polynukleotide sind jene, die das reife LP-48 Polypeptid
kodieren, wie dies durch die Aminosäuren 19-197 der SEQ ID Nr.
2 dargestellt wird. Die am meisten bevorzugten Polynukleotide zur
Ausführung
der vorliegenden Erfindung sind jene, die die für LP-48 kodierenden Polynukleotide
im Leserahmen verbunden zu zusätzlichen
Polynukleotidsequenzen umfassen, die für nicht-LP-48 Aminosäuresequenzen
kodieren.
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Ein
bevorzugtes Polypeptid zur Ausführung
der vorliegenden Erfindung ist das Vollängen LP-48 Polypeptid, wie
dies in SEQ ID Nr. 2 gezeigt ist. Ein bevorzugteres Polypeptid ist
das reife LP-48 Polypeptid, wie dies durch die Aminosäuren 19-197
der SEQ ID Nr. 2 dargestellt wird. Die am meisten bevorzugten Polypeptide
zur Ausführung
der vorliegenden Erfindung sind LP-48 Fusionsproteine, die ein LP-48
Polypeptid oder ein Fragment hiervon, verbunden mit zusätzlichen
Aminosäuresequenzen
von nicht-LP48 Polypeptiden
umfassen. Insbesondere kann das LP-48 Fusionsprotein zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung die Aminosäuren 19-197 des LP-48, wie
dies in SEQ ID Nr. 2 gezeigt ist, oder eine Aminosäuresequenz,
wie sie in SEQ ID Nr. 2 gezeigt ist, und eine Sequenz der konstanten
Immunglobulindomäne
umfassen.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Definitionen
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Der
Ausdruck „LP-48" bezieht sich entweder
auf die Nukleinsäuresequenz
SEQ ID Nr. 1 oder die Aminosäuresequenz
SEQ ID Nr. 2 eines Vertreters der Interleukinsuperfamilie. LP-48
wurde als IL-17C beschrieben (WO 99 60 127 A, Li et al., PNAS, 97(2):
773-778) und taucht auch in der GenBank Datenbank als Hinterlegungsnummer
AF152099 auf. Eine identische Sequenz taucht auch als IL-21 in WO
99 61 617 A auf.
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Das
LP-48 Gen (SEQ ID Nr. 1) umfasst einen einzelnen großen offenen
Leserahmen, der für
ein Polypeptid mit 197 Aminosäuren
kodiert (SEQ ID Nr. 2). Es wird erwartet, dass die Expression von
SEQ ID Nr. 1 in vivo oder durch Säugerzellen in vitro zu einem
reifen Protein mit 179 Aminosäuren
führen
würde.
Ein solches reifes Protein ist innerhalb der Definition von „LP-48" oder „LP-48
Polypeptid" enthalten.
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Die
LP-48 Sequenzen können
aus der Natur isoliert werden oder können durch rekombinante oder synthetische
Mittel hergestellt werden. Der Ausdruck "LP-48 Polypeptid", wie er hierin verwendet wird, soll
sich unter anderem auf glykosylierte, unglykosylierte und/oder modifizierte
Formen des LP-48 Polypeptids beziehen, wie es in SEQ ID Nr. 2 gezeigt
ist (oder das reife Polypeptid LP-48), die ferner ein oder mehrere
konservative Substitutionen, Additionen oder Deletionen der Aminosäuresequenz
umfassen, wie sie in SEQ ID Nr. 2 gezeigt ist, mit der Maßgabe, dass
die modifizierten Formen des LP-48 Polypeptids im wesentlichen dieselbe biologische
Aktivität
wie die hierin beschriebenen LP-48 Polypeptide in mindestens einem
der hierin beispielhaft dargestellten Tests zeigen. Der Ausdruck "Aktivität" oder der Begriff "biologische Aktivität" bezieht sich im Zusammenhang
mit einem LP-48 Polypeptid auf die Fähigkeit eines LP-48 Polypeptids
zur in vivo und/oder in vitro Induktion einer oder mehrerer der
biologischen Folgen, die LP-48 Polypeptiden durch die vorliegende
Beschreibung zugeordnet werden. Demnach kann die Aktivität von LP-48
Polypeptiden durch einen oder mehrere der hierin beispielhaft dargestellten
in vitro oder in vivo Tests untersucht werden. Eine bevorzugte biologische Aktivität umfasst
beispielsweise die Fähigkeit,
gegenüber
durch LPS induzierten septischen Schock zu schützen, wie dies durch die in
Beispiel 12 beschriebene Methodik bestimmt wird.
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Der
Ausdruck "LP-48
Polypeptid" soll
auch Polypeptide umfassen, die Pro- oder Präprosequenzen enthalten, die
bei der Prozessierung zur Bildung eines LP-48 Polypeptids oder Fragments
hiervon führen.
Die natürliche
Leadersequenz von humanem LP-48, wie sie durch die Aminosäuren 1-18
der SEQ ID Nr. 2 dargestellt wird, ist ein Beispiel für eine solche
Prosequenz, die bei einer Prozessierung zur Bildung eines LP-48
Polypeptids oder Fragments hiervon führt.
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Ähnlich können die
LP-48 Polynukleotide oder Polypeptide, die zur Ausführung der
vorliegenden Erfindung brauchbar sind, zusätzlich jeweils andere nicht-LP-48
Polynukleotid- oder Polypeptidsequenzen enthalten, mit der Maßgabe, dass
das hierbei kodierte Polypeptid noch eine im wesentlichen funktionelle
LP-48 Aktivität
behält,
wie dies hierin beschrieben ist. Genauer gesagt umfassen LP-48 Polypeptide,
die zur Durchführung
der vorliegenden Erfindung brauchbar sind, auch chimäre Proteinmoleküle, die
nicht in der Natur vorkommen und eine translationale Fusion oder
in einigen Fällen
eine enzymatische Fusion umfassen, worin zwei oder mehrere unterschiedliche
Proteine oder Fragmente hiervon kovalent an eine einzelne Polypeptidkette
gebunden sind. Ein bevorzugtes LP-48 Polypeptid zur Durchführung der
vorliegenden Erfindung umfasst zumindest ein funktionelles Fragment
des Vollängen
LP-48 Polypeptids, wie dies in SEQ ID Nr. 2 gezeigt ist und zumindest
eine Effektorfunktion einer konstanten Immunglobulindomäne. Die
Fusionsmoleküle
sind eine Subklasse der chimären
Polypeptidfusionen der LP-48 Polypeptide, die zusätzlich einen
Teil einer Immunglobulinsequenz enthalten (hierin als LP-48-Ig bezeichnet).
Die chimären
LP-48-Ig Fusionen können
auch monomere, homo- oder heteromultimere und insbesondere homo-
oder heterodimäre
oder homo- und heterotetramere Formen umfassen, wobei die Chimären in dimeren
Formen oder homodimeren Formen der schweren Kette vorliegen können. Tetramere
Formen, die eine vierkettige Struktureinheit umfassen, sind die
natürlichen
Formen, in denen IgG, IgD und IgE vorkommen Es kann auch eine vierkettige
Struktur wiederholt werden. Unterschiedliche chimäre Formen,
die ein natives Immunglobulin enthalten, sind in der Technik bekannt
(WO 98 25 967 A). Das reife Humanprotein von Beispiel 12 ist für ein "LP-48-Ig" beispielhaft. Wie
hierin verwendet, bezeichnet der Ausdruck "LP-48-Ig" Antikörper-ähnliche Moleküle, die
zumindest eine LP-48 Domäne
mit den Effektorfunktionen der konstanten Immunglobulindomäne kombinieren.
Die Sequenz der konstanten Immunglobulindomäne kann aus jedem Immunglobulin
erhalten werden, wie IgG-1, IgG-2, IgG3 oder IgG4 Subtypen, IgA
(einschließlich
IgA-1 und IgA-2), IgE, IgD oder IgM. Bevorzugte Fusionen enthalten
das LP-48 fusioniert an den Aminoterminus der Ig Region. Jedoch
werden auch Fusionen eines LP-48 Polypeptids oder Fragments hiervon
an den C-Terminus der Ig Region umfasst.
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Die
LP-48 Fusionspolypeptide können
auch zusätzliche
Aminosäurereste
umfassen, wie Affinitätsanhänge, die
bei der Reinigung und Identifizierung des Moleküls helfen oder Bindungsstellen
an einen natürlichen
Liganden bereitstellen. Diese zusätzlichen Aminosäurereste
werden typischerweise aber nicht ausschließlich an den N- oder C-Terminus
des LP-48 Polypeptids angebracht.
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Der
Ausdruck "Epitop
Tag" bezieht sich,
wenn er hierin verwendet wird, auf ein chimäres Polypeptid, das ein LP-48
Polypeptid oder eine Domänensequenz
hiervon fusioniert an ein "Tag
Polypeptid" umfasst.
Das tag Polypeptid weist genug Reste auf, um ein Epitop bereitzustellen,
gegen das ein Antikörper
hergestellt werden kann oder das durch ein anderes Mittel identifiziert
werden kann, wobei es kurz genug ist, so dass es nicht mit der Aktivität des LP-48
Polypeptids wechselwirkt. Das Tag Polypeptid ist vorzugsweise auch
ziemlich einzigartig, so dass der Antikörper nicht wesentlich mit anderen
Epitopen kreuzreagiert. Geeignete Tag Polypeptide haben im allgemeinen
mindestens 6 Aminosäurereste
und gewöhnlich
etwa 8 bis etwa 50 Aminosäurereste
(vorzugsweise etwa 10 bis etwa 20 Reste).
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Der
Ausdruck "Aminosäure" wird hierin im breitesten
Sinn verwendet und umfasst natürlich
vorkommende Aminosäuren,
wie auch nicht natürlich
vorkommende Aminosäuren,
einschließlich
Aminosäureanaloga und
Derivate. Das Letztere umfasst Moleküle, die einen Aminosäurerest
aufweisen. Der Fachmann erkennt, dass in Anbetracht der breiten
Definition der Bezug auf Aminosäuren
hierin beispielsweise umfasst natürliche proteinogene L-Aminosäuren, D-Aminosäuren, chemisch
modifizierte Aminosäuren,
wie Aminosäureanaloga und
Derivate, natürlich
vorkommende nicht-proteinogene Aminosäuren, wie Norleucin, β-Alanin,
Ornithin etc. und chemisch synthetisierte Verbindungen mit Eigenschaften,
die in der Technik für
Aminosäuren
charakteristisch sind.
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Der
Einbau von nicht-natürlichen
Aminosäuren,
einschließlich
synthetischer nicht-nativer Aminosäuren, substituierter Aminosäuren oder
einer oder mehrerer D-Aminosäuren
in ein LP-48 Analogon ("D-LP-48 Polypeptide") ist auf mehreren
unterschiedlichen Wegen vorteilhaft. D-Aminosäure-enthaltende Polypeptide zeigen
eine erhöhte
Stabilität
in vitro oder in vivo im Vergleich zu L-Aminosäure-enthaltenden Gegenstücken. Daher
kann die Konstruktion von Polypeptiden, die D-Aminosäuren einbauen,
besonders brauchbar sein, wenn eine größere Stabilität in vivo
erwünscht
oder erforderlich ist. Genauer gesagt sind D-Peptide gegenüber endogenen
Peptidasen und Proteasen resistent und stellen daher eine verbesserte
Bioverfügbarkeit
des Moleküls
und längere
Haltbarkeiten in vivo bereit, wenn solche Eigenschaften erwünscht sind.
Wenn es gewünscht
wird, dass das Peptid nur für
eine kurze Zeitspanne aktiv ist, erlaubt die Verwendung von L-Aminosäuren hierin
endogenen Peptidasen, das Molekül
zu verdauen, wobei die Exposition der Zelle gegenüber dem Molekül beschränkt wird.
Zusätzlich
können
D-Peptide nicht effizient für
eine auf den Haupthistokompatibilitätskomplex Klasse II beschränkte Präsentation
gegenüber
T Helferzellen prozessiert werden und rufen daher weniger wahrscheinlich
eine humorale Immunantwort im gesamten Organismus hervor.
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Zusätzlich zur
Verwendung von D-Aminosäuren
ist dem Fachmann bekannt, dass Modifikationen in der Aminosäuresequenz
eines Peptids, Polypeptids oder Proteins zu einer äquivalenten
oder möglicherweise verbesserten
zweiten Generation von Peptiden führen können, die äquivalente oder bessere funktionale
Eigenschaften zeigen, wenn sie mit den ursprünglichen Aminosäuresequenzen
verglichen werden. Veränderungen
in den LP-48 Polypeptiden der vorliegenden Erfindung, die zu LP-48
Analoga führen,
können
eine oder mehrere Aminosäureinsertionen,
Deletionen, Substitutionen, Verkürzungen,
Fusionen, Neuanordnungen von Untereinheitssequenzen und dergleichen
jeweils durch menschliche Manipulation umfassen, mit der Maßgabe, dass
die durch solche Modifikationen gebildeten Sequenzen im wesentlichen
dieselben (oder verbesserte oder verringerte, wie dies gewünscht wird)
Aktivitäten
als die hierin beschriebenen LP-48 Polypeptidsequenzen aufweisen.
Der Ausdruck "LP-48
Analogon" bezieht
sich auf jede modifizierte Form eines LP-48 Polypeptids, das im
wesentlichen dieselbe oder eine erhöhte biologische Aktivität in vivo
und/oder in vitro im Vergleich zu der entsprechenden unmodifizierten
Form zeigt und pharmazeutisch zumindest in einem Aspekt erwünschter
ist im Vergleich zum unmodifizierten LP-48 Polypeptid.
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Wie
hierin verwendet soll der Ausdruck "LP-48 Analogon" die LP-48 Polypeptide umfassen, wie
sie hierin definiert sind, worin das LP-48 Polypeptid ferner zumindest
eine Modifikation umfasst, die normalerweise nicht für LP-48
Polypeptide nativ ist. Der Ausdruck "Modifikation" umfasst jede Veränderung in der Struktur (das
heißt
eine qualitative Veränderung)
eines Proteins. Solche Modifikationen können unter anderem Veränderungen
der Aminosäuresequenz,
Transkriptions- oder Translationsspleißvariation, prä- oder posttranslationale
Modifikationen der DNA oder RNA Sequenz, Anfügung von Makromolekülen oder
kleinen Molekülen
an die DNA, RNA oder das Protein, wie Peptide, Ionen, Vitamine,
Atome, Zucker-enthaltende
Moleküle,
Lipid-enthaltende Moleküle,
kleine Moleküle
und dergleichen umfassen, wie dies in der Technik gut bekannt ist.
Ein Typ der Proteinmodifikation ist eine oder mehrere Veränderungen
in der Aminosäuresequenz
(Substitution, Deletion oder Insertion). Solche Veränderungen
können
an einer oder mehreren Aminosäuren
eine Veränderung von
einer geladenen Aminosäure
zu einer unterschiedlich geladenen Aminosäure, von einer nicht-geladenen zu
einer geladenen Aminosäure
umfassen, wie dies vorher oder später diskutiert ist. Ein weiter
Typ der Proteinmodifikation erfolgt durch Veränderungen in der Prozessierung
des Proteins in der Zelle. Ein nicht beschränkendes Beispiel ist eines,
worin einige Proteine eine "Adressenmarkierung" aufweisen, die spezifiziert,
ob sie in (oder außerhalb)
der Zelle verwendet werden sollten. Eine solche Markierung oder
ein Tag kann in Form eines Peptids, eines Zuckers oder eines Lipids
vorliegen, der bei der Anbringung oder Entfernung vom Protein bestimmt,
wo das Protein in der Zelle lokalisiert ist.
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Ein
weiterer Typ der Proteinmodifikation erfolgt durch die Anbringung
von anderen Makromolekü len an
ein Protein. Diese Gruppe kann unter anderem jede Anbringung l Entfernung
eines solchen Makromoleküls umfassen.
Diese Moleküle
können
viele Typen umfassen und können
entweder permanent oder temporär sein.
Beispiele umfassen: (i) Polyribosylierung, (ii) DNA/RNA (Einzel-
oder Doppelstrang), (iii) Lipide und Phospholipide (beispielsweise
für die
Membrananheftung), (iv) Saccharide/Polysaccharide und (v) Glycosylierung (Anbringung
von unterschiedlichen Typen von Zucker und Sialinsäuren – in einer
Vielzahl an einzelnen und verzweigten Strukturen). Ein weiterer
Typ der Proteinmodifikation beruht auf der Anbringung von anderen
kleinen Molekülen
an Proteine. Beispiele umfassen unter anderem: (i) Phosphorylierung,
(ii) Acetylierung, (iii) Uridylierung, (iv) Adenylierung, (v) Methylierung
und (vi) Capping (unterschiedlich komplexe Modifizierung des N-Terminus
des Proteins aus verschiedenen Gründen). Die meisten dieser Veränderungen
werden oft zur Regulierung der Aktivität eines Proteins verwendet.
(v) und (vi) werden auch verwendet, um die Halbwertszeit des Proteins
selbst zu verändern.
Diese Proteinveränderungen
können
auf einer zweidimensionalen Gelelektrophorese detektiert werden,
wobei mehrere Methoden verwendet werden, wie Markierung, Veränderungen
im pI, Antikörper
oder andere spezifische Techniken, die auf die Moleküle selbst
gerichtet sind, wie dies in der Technik bekannt ist. Molekulargewichtsveränderungen
können
durch 2DGE detektierbar sein, aber normalerweise nicht. MALD (Matrixgestützte Laserdesorption
der Flugmassenspektrometrie) ist bevorzugt, um diese Modifikationen
zu detektieren und zu charakterisieren. Solche Modifikationen sind
allgemein gerichtet auf die Verbesserung der schlechten therapeutischen
Eigenschaften eines unmodifizierten LP-48 Polypeptids durch die
Verbesserung der Zielspezifität,
Löslichkeit,
Stabilität,
Serumhalbwertszeit, Affinität
für Zielrezeptoren, Emp findlichkeit
gegenüber
Proteolyse, Resistenz gegenüber
dem Clearing in vivo, Einfachheit der Reinigung und/oder Verringerung
der Antigenität
und/oder erforderlichen Häufigkeit
der Verabreichung des Moleküls.
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Der
Ausdruck "Ursache" soll den Beginn
der molekularen Ereignisse umfassen, die zu den Symptomen der Apoptose,
Immundefizienz, Krebs, Entzündung
und/oder Infektionskrankheiten führen
oder in der Reaktion des Organismus auf Immundefizienz, Krebs, Entzündung und/oder
Infektionskrankheit impliziert sind, der Ausdruck "vermitteln" umfasst alle molekularen
Ereignisse, die einen Teil der ursächlichen Kette an Ereignissen
bilden, die zu den Symptomen der Apoptose, Immundefizienz, Krebs,
Entzündung
und/oder Infektionskrankheit führen
oder Teil der Reaktion des Organismus auf Immundefizienz, Krebs,
Entzündung
und/oder Infektionskrankheit sind.
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Der
Ausdruck "HIS Tag" bezieht sich, wenn
er hierin verwendet wird, auf die LP-48 Sequenzen oder einen Teil
hiervon, fusioniert an eine Polypeptidsequenz mit einem hohen Gehalt
an Histidin. Der HIS Tag hat genug Histidinreste, um ein einzigartiges
Reinigungsmittel bereitzustellen, auf die Eigenschaften der wiederholten
Histidinreste zu selektieren, ist aber kurz genug, so dass er nicht
mit der Aktivität
der extrazellulären Domänensequenz
von LP-48 wechselwirkt.
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Andere
beispielhafte Tags umfassen unter anderem einen "HA" Tag,
der Aminosäuren
von einem Hämagglutininfragment
enthält
und einen "FLAG" Tag (Immunex Corp.,
Seattle, WA), einen 6 Aminosäure
langen Tag. Diese und andere geeignete Tag Polypeptide haben im
allgemeinen mindestens 6 Aminosäurereste
und gewöhnlich
zwischen etwa 4 und etwa 20 Aminosäurereste (vorzugsweise zwischen
etwa 4 bis etwa 10 Reste und vor allem 6, wie HHHHHH). Der HA Tag
entspricht einem Epitop, das vom Influenza Hämagglutininpolypeptid abgeleitet
ist (Wilson et al., Cell 37: 767-778 (1984)). Die Fusion des HA
Tags an das Zielpolypeptid erlaubt eine leichte Detektion und Gewinnung
des rekombinanten Polypeptids mit einem Antikörper, der das HA Epitop erkennt.
Der FLAG Tag wird ähnlich
auf die Polypeptiddetektion und Reinigung mit einem Antikörper angewendet,
der das FLAG Epitop erkennt.
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Wie
hierin verwendet bezeichnet der Ausdruck "Immunadhäsion", der manchmal Fc Fusion genannt wird,
Antikörper-ähnliche
Moleküle,
die die Bindungsspezifität
eines heterologen Proteins (eine "Adhäsion") mit den Effektorfunktionen
von kostanten Immunglobulindomänen
kombinieren. Strukturell umfassen die Immunadhäsionen eine Fusion einer Aminosäuresequenz
mit der gewünschten
Bindungsspezifität,
die eine andere ist, als die Antigenerkennungs- und -bindungssteile
eines Antikörpers
(das heißt
ist "heterolog") und eine Sequenz
der konstanten Immunglobulindomäne.
Der Adhäsionsteil
eines Immunadhäsionsmoleküls ist typischerweise
eine fortlaufende Aminosäuresequenz,
die zumindest die Bindungsstelle eines Rezeptors oder eines Liganden
umfasst. Die Sequenz der konstanten Immunglobulindomäne bei der
Immunadhäsion
kann von jedem Immunglobulin erhalten werden, wie IgG-1, IgG-2,
IgG-3 oder IgG-4 Subtypen, IgA (einschließlich IgA-1 und IgA-2), IgE,
IgD oder IgM.
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Der
Ausdruck "Antagonist" wird im breitesten
Sinn verwendet und umfasst jedes Molekül, das teilweise oder vollkommen
eine biologische Aktivität
eines nativen hierin beschriebenen LP-48 Polypeptids blockiert, hemmt
oder neutralisiert. Auf ähnliche
Weise wird der Ausdruck "Agonist" im breitesten Sinn
verwendet und umfasst jedes Molekül, das eine biologische Aktivität eines
nativen hierin beschriebenen LP-48 Polypeptids nachahmt. Der Ausdruck "Antagonist" umfasst spezifisch
Antagonistantikörper
oder Antikörperfragmente,
Ribozyme, Antisense Nukleinsäuren,
wie auch kleine organische Moleküle.
Verfahren zur Identifizierung von Agonisten oder Antagonisten eines
LP-48 Polypeptids können
das Zu sammenbringen eines LP-48 Polypeptids mit einem Kandidatenagonistenmolekül oder -antagonistenmolekül und das
Messen einer detektierbaren Veränderung
in einer oder mehrerer der biologischen Aktivitäten umfassen, die normalerweise
mit dem LP-48 Polypeptid assoziiert sind.
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"Antikörper" (Abs) und "Immunglobuline" (Igs) sind Glycoproteine
mit denselben strukturellen Eigenschaften. Während Antikörper eine Bindungsspezifität für ein spezifisches
Antigen zeigen, umfassen Immunglobuline sowohl Antikörper als
auch andere Antikörper-ähnliche
Moleküle,
denen eine Antigenspezifität
fehlt. Polypeptide der letzteren Art werden beispielsweise vom Lymphsystem
in geringen Mengen und in großen Mengen
von Myelomen gebildet. Der Ausdruck "Antikörper" wird im breitesten Sinn verwendet und
umfasst vor allem ohne Beschränkung
intakte monoklonale Antikörper,
polyklonale Antikörper,
multispezifische Antikörper (beispielsweise
bispezifische Antikörper),
die aus mindestens 2 intakten Antikörpern gebildet werden und Antikörperfragmente
solange sie die gewünschte
biologische Aktivität
zeigen.
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"Antikörperfragmente" umfassen einen Teil
eines intakten Antikörpers,
vorzugsweise die Antigenbindungsregion oder variable Region des
intakten Antikörpers.
Beispiele für
Antikörperfragmente
umfassen Fab, Fab',
F(ab')2 und
Fv Fragmente, Diabodies, lineare Antikörper (Zapata et al., Protein
Engin. 8 (10): 1057-1062 (1995)), Einzelkettenantikörpermoleküle und multispezifische
Antikörper,
die aus Antikörperfragmenten
gebildet werden.
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"Einzelketten Fv" oder "sFv" Antikörperfragmente
umfassen die VH und VL Domänen des
Antikörpers, worin
diese Domänen
in einer einzelnen Polypeptidkette vorkommen. Vorzugsweise umfasst
das Fv Polypeptid ferner einen Polypeptidlinker zwischen der VH und der VL Domäne, die
es dem sFv ermöglicht,
die gewünschte
Struktur für
die Antigenbindung zu bilden. Eine Zusammenfassung über sFv
findet sich in Pluckthun, The Pharmacology of Monoclonal Antibodies,
Band 113, Herausgeber Rosenburg und Moore, Springer-Verlag, New
York, Seiten 269-315 (1994).
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Der
Ausdruck "Diabodies" bezieht sich auf
kleine Antikörperfragmente
mit 2 Antigenbindungstellen, wobei die Fragmente eine variable Domäne der schweren
Kette (V
H) verbunden mit einer variablen
Domäne der
leichten Kette (V
L) in derselben Polypeptidkette
umfassen (V
H-V
L).
Unter Verwendung eines Linkers, der zu kurz ist, um eine Paarung
zwischen den zwei Domänen
auf derselben Kette zu bilden, werden die Domänen gezwungen mit den komplementären Domänen einer
anderen Kette zu paaren und zwei Antigenbindungsstellen zu bilden.
Diabodies sind beispielsweise ausführlicher beschrieben in
EP 0 404 097 A ,
WO 93 11 161 A und Hollinger et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
90: 6444-6448 (1993).
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Ein "isolierter" Antikörper ist
einer, der aus einer Komponente seiner natürlichen Umgebung identifiziert
und abgetrennt und/oder gewonnen wurde. Kontaminationskomponenten
der natürlichen
Umgebung sind Materialien, die mit diagnostischen oder therapeutischen
Verwendungen für
den Antikörper
wechselwirken würden
und können
Enzyme, Hormone und andere proteinartige oder nicht-proteinartige
Solute umfassen. Es ist bevorzugt, dass der Antikörper gereinigt
wird (1) zu mehr als 95 Gewichtsprozent des Antikörpers, wie
dies durch die Lowry Methode bestimmt wird und vor allem mehr als
99 Gewichtsprozent, (2) in einem Ausmaß, das zur Erhaltung von mindestens
15 Resten einer N-terminalen oder internen Aminosäuresequenz
unter Verwendung eines Zentrifugationsröhrchensequenziergeräts oder
(3) zur Homogenität
durch SDS-PAGE unter reduzierenden oder nicht reduzierenden Bedingungen
mittels Coomassie Blau oder vorzugsweise Silberfärbung. Isolierter Antikörper umfasst
den Antikörper
in situ in rekombinanten Zellen, da zumindest eine Komponente der
natürlichen
Umgebung des Antikörpers
nicht vorhanden ist. Normalerweise wird ein isolierter Antikörper zumindest
durch einen Reinigungsschritt hergestellt.
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Der
Ausdruck "Antikörper", wie er hierin verwendet
wird, beschreibt Antikörper,
Antikörperfragmente (wie
unter anderem Fab, Fab',
F(ab')2 und
Fv Fragmente) und modifizierte Versionen hiervon, die in der Technik bekannt
sind (beispielsweise chimäre,
humanisierte, rekombinante, beschichtete, oberflächenerneuerte oder CDR-übertragen).
Der Ausdruck "Antikörper" soll polyklonale
Antikörper,
monoklonale Antikörper
(mAbs), chimäre
Antikörper,
multispezifische (beispielsweise bispezifische, trispezifische,
etc.) Antikörper,
Einzelkettenpolypeptidbindemoleküle
und anti-Idiotyp (anti-Id) Antikörper
umfassen.
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Der
Ausdruck "isoliert" bezieht sich im
Zusammenhang mit einem LP-48 Polynukleotid oder Polypeptid auf ein
LP-48 Molekül,
das identifiziert und von zumindest einer Kontaminante abgetrennt
und/oder gewonnen wurde, aus der es produziert wurde. Kontaminantenkomponenten
sind Materialien, die zelluläre
Komponenten umfassen, wie Enzyme, Hormone und andere proteinartige
oder nicht-proteinartige
Solute. Normalerweise werden die isolierten LP-48 Moleküle durch
zumindest einen Reinigungsschritt hergestellt.
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"Konservative Substitution" oder "konservative Aminosäuresubstitution" bezieht sich auf
einen Austausch eines oder mehrerer Aminosäurereste in einem Protein oder
Peptid. Konservative Substitutionen von Interesse sind in Tabelle
1 zusammen mit bevorzugten Substitutionen gezeigt. Falls solche
Substitutionen die gewünschte
Funktion erhalten oder verbessern, dann werden mehrere substanzielle
Veränderungen,
die dann als beispielhafte Substitutionen in Tabelle 1 oder wie
sie weiter unten in Bezug auf die Aminosäureklassen beschrieben sind,
eingeführt
und die Produkte werden gescreent. Eine Substitution an einer bestimmten
Position kann 1, 2, 3, 4, 5, 10, 15 oder 20 Aminosäuren umfassen. Tabelle
1 Konservative
Substitutionen
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Natürlich vorkommende
Reste werden in Gruppen aufgrund ihrer gemeinsamen Seitenketteneigenschaften
eingeteilt:
- (1) hydrophob: Cys, Ser, Thr,
- (2) neutral hydrophil: Cys, Ser, Thr,
- (3) sauer: Asp, Glu,
- (4) basisch: Asn, Gln, His, Lys, Arg,
- (5) Reste, die die Kettenorientierung beeinflussen: Gly, Pro
und
- (6) aromatische: Trp, Tyr, Phe.
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Der
Ausdruck "Fragment
hiervon", wie er
hierin verwendet wird, bezieht sich auf ein Fragment, ein Stück oder
eine Subregion eines Nukleinsäure-
oder eines Proteinmoleküls,
dessen Sequenz hierin beschrieben ist, so dass das Fragment 10,
15, 20 oder mehr Aminosäuren
oder 15, 30, 45, 60 oder mehr Nukleotide umfasst, die in der ursprünglichen
Protein- oder Nukleinsäureverbindung
fortlaufend sind. Wenn auf eine Nukleinsäureverbindung Bezug genommen
wird, bezieht sich "Fragment
hiervon" auf 20,
30, 45, 60 oder mehr aufeinanderfolgende Nukleotide, die von der
ursprünglichen
Nukleinsäure
abgeleitet sind und aufgrund des genetischen Codes auch auf die
komplementäre
Sequenz. Falls beispielsweise das Fragment die Sequenz 5'-AGCTAG-3' aufweist, dann würde ein "Fragment hiervon" auch die komplementäre Sequenz
3'-TCGATC-5' umfassen.
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"Funktionales Fragment" oder "funktionell äquivalentes
Fragment" bezieht
sich, wie es hierin verwendet wird, auf eine Region oder ein Fragment
eines Volllängenproteins
oder einer Aminosäuresequenz,
die zur Kompetition mit dem endogenen oder nativen LP-48 um die
Bindung ein einen natürlich
oder rekombinant exprimierten LP-48 Rezeptor fähig ist. Die vorliegende Erfindung
liefert auch die Verwendung von Fragmenten der hierin beschriebenen
LP-48 Proteine, worin die Fragmente die Fähigkeit zur Bindung an einen
natürlichen Liganden
behalten. Wie hierin verwendet umfasst "funktionelle Fragmente" Fragmente, die,
ob sie an zusätzliche
Sequenzen fusioniert sind oder nicht, unter geeigneten Bedingungen
eine messbare Bioaktivität
zeigen, beispielsweise Schutz gegen eine LPS Provokation in vivo.
Funktionelle Fragmente der hierin beschriebenen Proteine können wie
hierin beschrieben hergestellt werden, vorzugsweise mittels Klonierungstechniken,
um kleinere Versionen des funktionsfähigen LP-48 zu erzeugen, denen
eine Sequenz vom 5' Ende,
vom 3' Ende, von
beiden Seiten oder aus einer internen Stelle fehlt.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst Verfahren zur Verwendung von LP-48
Proteinen wie auch von verwandten funktionellen Analoga, die die
Fähigkeit
behalten, therapeutisch gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet zu werden. Modifikationen der Aminosäuresequenz
können
im allgemeinen gemäß der in
Tabelle 1 bereitgestellten Substitutionen ausgeführt werden.
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Der
Ausdruck "Homolog" bezieht sich auf
ein Molekül
aus einem gegebenen Organismus, das eine Sequenzähnlichkeit und/oder Identität zeigt
und eine im wesentlichen ähnliche
biologische Aktivität
wie ein Molekül
aus einem unterschiedlichen Organismus aufweist. Beispielsweise
kann ein Mauspolypeptid, das in der Maus auf eine Weise funktioniert,
die zu der äquivalent
ist, auf die humanes LP-48 beim Menschen funktioniert, als Maushomolog
von LP-48 bezeichnet werden. Der Ausdruck "Homolog" soll auch zwei oder mehr Gene oder
Proteine aus unterschiedlichen Organismen oder innerhalb eines einzelnen
Organismus umfassen, die eine Sequenzähnlichkeit und/oder -identität zeigen.
Der Ausdruck "Homolog", wie er hierin verwendet
wird, umfasst allelische Varianten, wie auch Spleißvarianten
von einer LP-48 Polynukleotidsequenz.
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Wie
hierin verwendet hält
ein "funktionelles
Homolog" von LP-48
die Bindungsfähigkeit
aufrecht, so dass es zur Bindung von zumindest einem der natürlichen
Liganden fähig
ist. Ferner liegt die Bindungsaffinität typischerweise zumindest
bei 30 %, 40 % oder 50 % des nativen LP-48 der SEQ ID Nr. 2 und
bevorzugter bei mindestens 60 %, 70 %, 80 %, 90 %, 95 %, 100 % oder
mehr als 100 %, 110 %, 120 %, 150 %, 200 % oder 1000 %.
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Der
Ausdruck "Fusionsprotein" bezeichnet ein Hybridproteinmolekül, das nicht
in der Natur gefunden wird, welches eine translationale Fusion oder
eine enzymatische Fusion aufweist, worin zwei oder mehr unterschiedliche
Proteinsegmente, die nicht natürlich
in einer fortlaufenden Sequenz gefunden werden, kovalent miteinander
verbunden sind, im allgemeinen auf einer einzelnen Peptidkette.
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Wie
dies auch verwendet wird, bezieht sich der Ausdruck "abnormale Apoptose" auf eine übermäßige und/oder
unpassende Apoptose. Typischerweise beobachtet man eine abnormale
Apoptose bei Zellen und Geweben, die einer physikalischen; chemischen
oder biologischen Schädigung
unterzogen wurden. Solche Schädigungen
sind unter anderem physikalische Verletzung, Virusinfektion, Bakterieninfektion,
Ischämie,
Bestrahlung, Chemotherapie und dergleichen.
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Der
Ausdruck "ähnlich" oder "Ähnlichkeit" beschreibt die Beziehung zwischen unterschiedlichen
Nukleinsäureverbindungen
oder Aminosäuresequenzen,
worin die Sequenzen oder Moleküle
durch eine partielle Sequenzidentität oder Sequenzähnlichkeit
an einem oder mehreren Blöcken
oder Regionen innerhalb der Moleküle oder Sequenzen verwandt
sind.
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In
Bezugnahme auf die Aminosäuresequenzen
beschreibt der Ausdruck "ähnlich" oder "Ähnlichkeit" Aminosäurereste, die entweder identisch
zwischen den unterschiedlichen Aminosäuresequenzen sind oder konservative
Aminosäuresubstitutionen
zwischen den unterschiedlichen Sequenzen darstellen. Konservative Aminosäuresubstitutionen
sind in Tabelle 1 angegeben und werden später diskutiert. Der Ausdruck "Identität" beschreibt Aminosäurereste,
die zwischen den unterschiedlichen Aminosäuresequenzen identisch sind.
Aminosäuresequenzähnlichkeit
oder -identität
ist in Bezug auf die hierin identifizierte LP-48 Aminosäuresequenz als
Prozentsatz an Aminosäurereste
in einer Kandidatensequenz definiert, die innerhalb der Aminosäurereste einer
LP Polypeptidsequenz nach der Alignierung der Sequenzen und erforderlichenfalls
der Einführung
von Lücken ähnlich oder
identisch ist, um den maximalen Prozentsatz an Ähnlichkeit oder Identität zu erreichen.
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Ein
Alignment zum Zweck der Bestimmung der prozentualen Aminosäuresequenzidentität kann auf verschiedenen
Wegen erreicht werden, die dem Fachmann bekannt sind, beispielsweise
die Verwendung von öffentlich
zugänglicher
Computersoftware, wie ALIGN, ALIGN-2, Megalign (DNASTAR) oder BLAST
(beispielsweise Blast, Blast-2, WU-Blast-2). Der Fachmann kann geeignete
Parameter zur Mes sung des Alignments bestimmen, einschließlich jeden
Algorithmus, der erforderlich ist, um ein maximales Alignment über die volle
Länge der
zu vergleichenden Sequenzen zu erreichen. Beispielsweise werden
bei der Erzeugung der prozentualen Identitätswerte, die mittels WU-BLAST-2
erzeugt werden [Altschul et al., Methods in Enzymology 266: 460-480
(1996)] die WU-BLAST-2 Suchparameter typischerweise auf die voreingestellten
Werte eingestellt. Jene, die nicht auf voreingestellte Werte eingestellt
werden, das heißt
die einstellbaren Parameter, werden typischerweise auf die folgenden
Werte eingestellt: Überlappungsspanne
= 1, Überlappungsfraktion
= 0,125, Wortgrenzwert (T) = 11 und Bewertungsmatrix = BLOSUM 62.
Für die
Zwecke hierin wird ein prozentualer Aminosäuresequenzidentitätswert bestimmt
durch die Division (a) der Anzahl an passenden identischen Aminosäureresten
zwischen der Aminosäuresequenz
des LP Polypepids von Interesse und der vergleichenden Aminosäuresequenz
von Interesse (das heißt
die Sequenz, gegen die das LP Polypeptid von Interesse verglichen
wird), wie dies durch WU-BLAST-2
bestimmt wird, (b) jeweils der Gesamtzahl an Aminosäureresten des
LP Polypeptids von Interesse.
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Der
Ausdruck "Identität" ist in Bezug auf
die Nukleinsäuresequenzen,
wie sie hierin verwendet werden, als Prozentsatz an Nukleotiden
in einer Kandidatensequenz definiert, die mit den Nukleotiden in
einer Testsequenz nach dem Alignment der Sequenzen und erforderlichenfalls
Einführung
von Lücken
identifiziert, um die maximale prozentuale Sequenzidentität zu erreichen.
Ein Alignment zum Zweck der Bestimmung der prozentualen Nukleinsäuresequenzidentität kann auf
verschiedenen Wegen erreicht werden, die dem Fachmann bekannt sind,
beispielsweise die Verwendung von öffentlich zugänglicher
Computersoftware, wie ALIGN, ALIGN-2, Megalign (DNASTAR) oder BLAST
(beispielsweise Blast, Blast-2).
Der Fachmann kann geeignete Parameter zur Messung des Alignments
bestimmen, einschließlich
jeder Algorithmen, die erforderlich sind, um ein maximales Alignment über die
volle Länge
der zu vergleichenden Sequenzen zu erreichen. Für die Zwecke hierin werden
jedoch die prozentualen Nukleinsäureidentitätswerte
unter Verwendung des WU-BLAST-2 (BlastN Modul) Programms erzeugt
[Altschul et al., Methods in Enzymology 266: 460-480 (1996)]. Die
meisten der WU-BLAST-2 Suchparameter werden auf die voreingestellten
Werte eingestellt. Jene, die nicht auf voreingestellte Werte eingestellt
werden, das heißt
die einstellbaren Parameter, werden typischerweise auf die folgenden
Werte eingestellt: Überlappungsspanne
= 1, Überlappungsfraktion
= 0,125, Wortgrenzwert (T) = 11 und Bewertungsmatrix = BLOSUM 62.
Für die
Zwecke hierin wird ein prozentualer Nukleinsäuresequenzidentitätswert bestimmt
durch die Division (a) der Anzahl an passenden identischen Nukleotiden
zwischen der Nukleinsäuresequenz
des für
das LP Polypeptid kodierenden Nukleinsäuremoleküls von Interesse und der vergleichenden
Nukleinsäuresequenz
von Interesse (das heißt
die Sequenz, gegen die das LP Polypeptid von Interesse verglichen
wird), wie dies durch WU-BLAST-2 bestimmt wird, (b) jeweils der
Gesamtzahl an Nukleotiden des für
das LP Polypeptid kodierenden Nukleinsäuremoleküls von Interesse.
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Zusätzlich zur
Berechnung der prozentualen Sequenzidentität führt der BLAST Algorithmus auch
eine statistische Analyse der Ähnlichkeit
zwischen zwei Sequenzen durch (siehe beispielsweise Karlin und Altschul, 1993,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 5873-5787). Ein Maß an Ähnlichkeit,
das vom BLAST Algorithmus bereitgestellt wird, ist die kleinste
Summenwahrscheinlichkeit (P(N)), die eine Indikation der Wahrscheinlichkeit
bereitstellt, mit der eine Übereinstimmung
wuschen zwei Nukleotid- oder Aminosäuresequenzen durch Zufall auftreten
würde.
Beispielsweise wird eine Nukleinsäure als ähnlich zu einer Referenzsequenz
betrachtet, wenn die kleinste Summenwahrscheinlichkeit in einem
Vergleich der Testnuk leinsäure
zur Referenznukleinsäure
weniger als etwa 0,1, bevorzugter weniger als etwa 0,01 und vor
allem weniger als etwa 0,001 beträgt.
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Der
Ausdruck "Wirtszelle", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf jede eukaryontische oder prokaryontische
Zelle, die zu einer Vermehrung und/oder Expression eines klonierten
Gens fähig
ist, das auf einem Vektor enthalten ist, der in die Wirtszelle beispielsweise
durch Transformation oder Transfektion oder dergleichen eingeführt wird.
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Der
Ausdruck "Hybridisierung" bezieht sich, wie
er hierin verwendet wird, auf einen Prozess, worin eine einzelsträngige Nukleinsäureverbindung
(oder Sonde) sich mit einem kompelmentären Strang über die Nukleotidbasenpaarung
verbindet. Das Maß an
Hybridisierung hängt
beispielsweise vom Maß der Ähnlichkeit, der
Stringenz der Hybridisierung und der Länge der Hybridisierungsstränge ab. "Selektive Hybridisierung" bezieht sich auf
eine Hybridisierung unter Bindungen hoher Stringenz.
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"Stringenz" der Hybridisierungsreaktion
ist leicht durch den Fachmann bestimmbar und ist im allgemeinen
eine empirische Berechnung, die von der Sondenlänge, der Waschtemperatur und
der Salzkonzentration abhängt.
Im allgemeinen erfordern längere
Nukleinsäuresonden
höhere
Temperaturen für
eine gute Anelierung, während
kürzere
Nukleinsäuresonden
geringere Temperaturen erfordern. Die Hybridisierung hängt im allgemeinen
von der Fähigkeit
der denaturierten DNA zur Reanelierung ab, wenn die komplementären Stränge in einer
Umgebung unter ihrer Schmelztemperatur vorhanden sind. Je höher das
Maß der
gewünschten
Homologie zwischen der Sonde und der hybridisierenden Sequenz ist,
desto höher
ist die relative Temperatur, die verwendet werden kann. Als Ergebnis
folgt, dass höhere
relative Temperaturen dazu tendieren, die Reaktion stringenter zu
machen, während
geringere Temperaturen weniger dazu tendieren. Für zusätzliche Details und die Erklärung der
Stringenz von Hybridisierungsreaktionen siehe Ausubel et al., Current
Protocols in Molecular Biology, Wiley Interscience Publishers (1995).
-
"Stringente Bedingungen" oder "hochstringente Bedingungen", wie sie hierin
definiert sind, können
dadurch identifiziert werden, dass sie (1) eine geringe Ionenstärke und
hohe Temperaturen für
das Waschen verwenden, beispielsweise 15 mM Natriumchlorid/1,5 mM
Natriumcitrat/0,1 % Natriumdodecylsulfat bei 50°C, (2) während der Hybridisierung ein
Denaturierungsmittel verwenden, wie Formamid, beispielsweise 50
% (V/V) Formamid mit 0,1 % Rinderserumalbumin/0,1 % Ficoll/0,1 %
Polyvinylpyrrolidon/50 mM Natriumphosphatpuffer bei pH 6,5 mit 750
mM Natriumchlorid/75 mM Natriumcitrat bei 42°C oder (3) 50 % Formamid, 5fach
SSC (750 mM Natriumchlorid, 75 mM Natriumcitrat), 50 mM Natriumphosphat
(pH 6,8), 0,1 % Natriumpyrophosphat, 5fach Denhardt's Lösung, ultrabeschallte
Lachsspermien DNA (50 μg/ml),
0,1 % SDS und 10 % Dextransulfat bei 42°C mit Waschschritten bei 42°C in 0,2
fach SSC (30 mM Natriumchlorid/3 mM Natriumcitrat) und 50 % Formamid
bei 55°C,
gefolgt von einem, hochstringenten Waschschritt, der aus 0,1 fach
SSC mit EDTA bei 55°C
besteht.
-
"Moderat stringente
Bedingungen" können identifiziert
werden, wie sie von Sambrook et al. [Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, New York: Cold Spring Harbor Press, (1989)] identifiziert
werden und umfassen die Verwendung einer Waschlösung und von Hybridisierungsbedingungen
(beispielsweise Temperatur, Ionenstärke und % SDS), die weniger
stringent sind, als die oben beschriebenen. Ein Beispiel für moderat
stringente Bedingungen ist eine Inkubation über Nacht bei 37°C in einer
Lösung,
die umfasst: 20 % Formamid, 5fach SSC (750 mM Natriumchlorid, 75
mM Natriumcitrat), 50 mM Natriumphosphat bei pH 7,6, 5fach Denhardt's Lösung, 10
% Dextransulfat und 20 mg/ml denaturierte zerkleinerte Lachsspermien
DNA, gefolgt vom Waschen der Filter in 1fach SSC bei etwa 37 bis
50°C. Der
Fach mann erkennt, wie die Temperatur, die Ionenstärke etc.
angepasst werden, um Faktoren zu berücksichtigen, wie Sondenlänge und
dergleichen.
-
"Isolierte Nukleinsäureverbindung" bezieht sich auf
jede RNA oder DNA Sequenz, wie sie auch immer konstruiert oder synthetisiert
wurde, die aus ihrer natürlichen
Umgebung herausgelöst
wurde.
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Der
Ausdruck "reifes
Protein" oder "reifes Polypeptid", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf Formen des Proteins, die durch die Expression
in einer Säugerzelle
gebildet werden. Es wird allgemein angenommen, dass nachdem ein
Export einer wachsenden Proteinkette über das rauhe endoplasmatische
Retikulum begonnen wurde, die durch Säugerzellen sekretierten Proteine
eine Signalsequenz aufweisen, die vom vollständigen Polypeptid unter Bildung
einer "reifen" Form des Proteins
abgespalten wird. Oft ist die Abspaltung eines sekretierten Proteins
nicht einheitlich und kann zu mehr als einer Art des reifen Proteins
führen.
Die Spaltstelle eines sekretierten Proteins wird durch die primäre Aminosäuresequenz
des vollständigen
Proteins bestimmt und kann im allgemeinen nicht mit vollständiger Genauigkeit
vorhergesagt werden. Wie in SEQ ID Nr. 2 vorhergesagt, wird das
native Signalpeptid von LP-48 etwa von der Aminosäureposition
1 (Methionin 1) bis etwa zum Alanin 18 kodiert. Es sollte jedoch
erwähnt
werden, dass die C-terminale Grenze der Signalpeptide variieren
kann, aber wahrscheinlich nicht mehr als um etwa 5 Aminosäuren, vorzugsweise
nicht mehr als etwa 4 Aminosäuren,
bevorzugter nicht mehr als etwa 3 Aminosäuren, noch bevorzugter um nicht
mehr als etwa 2 Aminosäuren
und noch bevorzugter um nicht mehr als etwa 1 Aminosäure. Die
Spaltstellen für
ein sekretiertes Protein können
auch experimentell durch eine aminoterminale Sequenzierung von ein
oder mehr Arten der gefundenen reifen Proteine innerhalb einer gereinigten
Präparation
des Proteins bestimmt werden.
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Eine "Nukleinsäuresonde" oder "Sonde", wie sie hierin
verwendet wird, ist eine markierte Nukleinsäureverbindung, die mit einer
anderen Nukleinsäureverbindung
hybridisiert. "Nukleinsäuresonde" meint eine einzelsträngige Nukleinsäuresequenz,
die mit einer komplementären
oder teilweise komplementären
Einzelstrangzielnukleinsäuresequenz
unter Bildung eines doppelsträngigen
Moleküls
hybridisiert. Eine Nukleinsäuresonde
kann ein Oligonukleotid oder ein Nukleotidpolymer sein. Eine Sonde
enthält
gewöhnlich
einen detektierbaren Rest, der an die Enden der Sonde angebracht
wird oder innerhalb der Sequenz der Sonde liegt.
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Der
Ausdruck "Plasmid" bezieht sich auf
ein extrachromosomales genetisches Element. Die hierin beschriebenen
Plasmide sind im Handel erhältlich, öffentlich
zugänglich
ohne Beschränkung
oder können
aus leicht verfügbaren
Plasmiden gemäß veröffentlichten
Verfahren konstruiert werden.
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Ein "Primer" ist ein Nukleinsäurefragment,
das als Initiationssubstrat für
eine enzymatische oder synthetische Verlängerung beispielsweise einer
Nukleinsäureverbindung
fungiert.
-
Der
Ausdruck "Promotor" bezieht sich auf
eine Nukleinsäuresequenz,
die die Transkription beispielsweise von DNA zu RNA steuert. Ein
induzierbarer Promotor ist einer, der durch Umweltsignale regulierbar
ist, wie beispielsweise eine Kohlenstoffquelle, Hitze oder Metallionen.
Ein konstitutiver Promotor arbeitet im allgemeinen auf einem konstanten
Niveau und ist nicht regulierbar.
-
"Rekombinanter DNA
Klonierungsvektor" bezieht
sind, wie er hierin verwendet wird, auf jedes autonom replizierende
Mittel, einschließlich
unter anderem Plasmide und Phagen, die ein DNA Molekül umfassen, in
das ein oder mehrere zusätzliche
DNA Segmente eingebaut werden können
oder eingebaut wurden.
-
Der
Ausdruck "rekombinanter
DNA Expressionsvektor" oder "Expressionsvektor" bezieht sich, wie
er hierin verwendet wird, auf jeden rekombinanten DNA Klonierungsvektor
(wie ein Plasmid oder ein Phage), worin ein Promotor oder andere
Regulationselemente vorhanden sind, und somit eine Transkription
einer eingebauten DNA ermöglicht
wird, die für
ein Polypeptid kodieren kann.
-
"Im wesentlichen rein" meint im Zusammenhang
mit einem LP-48 Polynukleotid oder Polypeptid, dass das "LP-48" von allen anderen
zellulären
und nicht-zellulären
Molekülen
abgetrennt ist, einschließlich
anderer Proteine, Lipide, Kohlenhydrate oder anderer Materialien,
mit denen es natürlicherweise
assoziiert ist, wenn es rekombinant produziert wird oder ohne allgemeine
Reinigungsschritte synthetisiert wird. Ein hierin beschriebenes "im wesentlichen reines" LP-48 Polypeptid
kann durch eine Vielzahl an dem Fachmann gut bekannten Techniken
hergestellt werden, einschließlich
beispielsweise den beschriebenen Verfahren der LP-48 Reinigung,
auf die hierin Bezug genommen wird oder die hierin beschrieben sind.
In bevorzugten Ausführungsformen
wird das LP-48 Polypeptid gereinigt (1) zu mehr als 95 Gewichtsprozent
des LP-48 Polypeptids zum Gewicht des Gesamtproteins, wie dies durch
das Lowry Verfahren bestimmt wird und vor allem mehr als 99 Gewichtsprozent
zum Gewicht des Gesamtproteins (2) in einem Ausmaß, das ausreicht,
um mindestens 15 Reste der N-terminalen oder internen Aminosäuresequenz
durch die Verwendung eines Zentrifugationsröhrchensequenziergeräts zu erhalten
oder (3) zu scheinbarer Homogenität durch SDS-PAGE unter reduzierenden
oder nicht-reduzierenden Bedingungen mittels Coomassie Blau oder
vorzugsweise Silberfärbung,
so dass die Hauptbande zumindest zu 95 % und bevorzugter 99 % des
gefärbten
Proteins auf dem Gel besteht.
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Der
Ausdruck "ausreichende Ähnlichkeit" bezieht sich auf
eine erste Aminosäure-
oder Nukleotidsequenz, die eine ausreichende oder minimale Anzahl
an identischen oder verwandten Aminosäuresubstitutionen (für verwandte
Aminosäuren
siehe Tabelle 1, für
konservative Substitutionen und eine Diskussion der Gruppen siehe
später)
oder Nukleotiden zu einer zweiten Aminosäure- oder Nukleotidsequenz
enthält,
so dass die erste und zweite Aminosäure oder Nukleotidsequenzen
eine gemeinsame Strukturdomäne
und/oder gemeinsame Funktionalität
aufweisen. Beispielsweise haben Aminosäure- oder Nukleotidsequenzen
mindestens etwa 85 % Identität,
bevorzugter mindestens etwa 90 % Identität, bevorzugter mindestens etwa
95 % identität, vor
allem mindestens etwa 99 % Identität und vor allem 100 Identität.
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Der
Ausdruck "Vektor" bezieht sich, wie
er hierin verwendet wird, auf eine Nukleinsäureverbindung, die zur Einführung von
exogener oder endogener DNA in Wirtszellen verwendet wird. Ein Vektor
umfasst eine Nukleotidsequenz, die für ein oder mehrere Proteinmoleküle kodieren
kann. Plasmide, Cosmide, Viren und Bakteriophagen sind im natürlichen
Zustand oder solche, die einer rekombinanten Veränderung unterzogen wurden,
Beispiele für
herkömmlich
verwendete Vektoren.
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Der
Ausdruck "herabregulieren" umfasst, wie er
hierin verwendet wird, die Verringerung, Hemmung oder anderweitig
verursachte Verringerung der Menge oder Aktivität eines Moleküls in einem
Prozess. Beispielsweise kann das LP-48 Polypeptid verwendet werden,
um die Menge oder Aktivität
eines Cytokins in Zellen herabzuregulieren, so dass die Menge oder
Aktivität
des Cytokins im Vergleich zur Menge oder Aktivität verringert ist, die in Abwesenheit
des LP-48 Polypeptids vorhanden sein würde. Alternativ dazu kann ein
LP-48 Polypeptid zur Herabregulierung eines Prozesses verwendet
werden, wie einer Entzündung.
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Die
Ausdrücke "behandeln", "Behandlung" und "Therapie" beziehen sich, wie
sie hierin verwendet werden, auf eine heilende Therapie, prophylaktische
Therapie und präventive
Therapie. Ein Beispiel für
eine "präventive
Therapie" ist die
Prävention
oder Linderung einer anvisierten Erkrankung oder eines hiermit verwandten
Zustands. Jene, die einer Behandlung bedürfen, umfassen die, welche
die Krankheit oder den Zustand bereits haben wie auch die, bei denen
der Krankheit oder der Zustand verhindert werden soll. Die Ausdrücke "behandeln", "Behandlung" und "Therapie", wie sie hierin
verwendet werden, beschreiben auch den Umgang und die Sorge für einen
Patienten zur Bekämpfung
der Behandlung einer Erkrankung oder des verwandten Zustands und
umfassen die Verabreichung von LP-48 zur Linderung der Symptome
oder Komplikationen der Erkrankung oder des Zustands.
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"Chronische" Verabreichung bezieht
sich auf die Verabreichung des Mittels in einer kontinuierlichen Weise
im Gegensatz zu einem akuten Modus, um den anfänglichen therapeutischen Effekt
(Aktivität)
für einen ausgedehnten
Zeitraum aufrechtzuerhalten. "Intermittierende" Verabreichung ist
die Behandlung, die nicht andauernd ohne Unterbrechung ausgeführt wird,
sondern von Natur aus cyclisch ist.
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Der
Ausdruck "Patient", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf jeden Säuger,
einschließlich
dem Menschen, Nutz- und Zuchttiere und Zoo-, Sport- oder Haustiere,
wie Rinder (beispielsweise Kühe),
Pferde, Hunde, Schafe, Schweine, Kaninchen, Ziegen, Katzen und nicht-domestizierte
Tiere, wie Mäuse
und Ratten. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
der Säuger
ein Mensch oder eine Maus.
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Die
Verabreichung "in
Kombination mit "einem
oder mehreren weiteren therapeutischen Mitteln umfasst eine simultane
(gleichzeitige) und aufeinanderfolgende Verabreichung in jeder Reihenfolge.
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Eine "therapeutisch wirksame
Menge" ist die minimale
Menge an LP-48 Polypeptid oder LP-48 erkennendem Antikörper, die
zur Ausübung
des therapeutischen Nutzens oder gewünschten biologischen Effekts an
einen Patienten erforderlich ist. Beispielsweise ist eine "therapeutisch wirksame
Menge" eines LP-48
Polypeptids an einen Patienten, der an einer LP-48 assoziierten
Erkrankung oder einem solchen Zustand leidet oder dazu neigt, daran
zu leiden, eine solche Menge, die eine Verbesserung der pathologischen
Symptome, der Krankheitsprogression, der hiermit assoziierten physiologischen
Zustände
oder eine Resistenz einer Störung
zu erliegen, die prinzipiell durch Immundefizienz, Krebs, Entzündung und/oder
Infektionskrankheit charakterisiert ist, lindert oder ansonsten
verursacht, induziert, wenn das LP-48 Polypeptid und/oder der LP-48 Epitop
erkennende Antikörper
verabreicht wird. Die genaue Menge an LP-48 Polypeptid oder LP-48
Epitop erkennendem Antikörper,
die an einen bestimmten Patienten verabreicht wird, hängt von
vielen Faktoren ab, beispielsweise der spezifischen Bindungsaktivität des Moleküls, der
verwendeten Abgabevorrichtung, den physikalischen Eigenschaften,
der beabsichtigten Verwendung und den Patientenbetrachtungen, und
kann leicht vom Fachmann basierend auf der hierin bereitgestellten
Information, die auch in der Technik bekannt ist, bestimmt werden.
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"Träger" umfassen, wie sie
hierin verwendet werden, pharmazeutisch annehmbare Träger, Hilfsstoffe oder
Stabilisatoren, die für
die Zelle oder den exponierten Säuger
bei den verwendeten Dosierungen und Konzentrationen nicht toxisch
sind. Oft ist der physiologisch annehmbare Träger eine wässrige, pH gepufferte Lösung. Beispiele
für physiologisch
annehmbare Träger
umfassen Puffer, wie Phosphat, Citrat und andere organische Säuren, Antioxidantien
einschließlich
Ascorbinsäure,
niedermolekulare Polypeptide (weniger als 10 Reste), Proteine, wie
Serumalbumin, Gelatine oder Immunglobuline, hydrophile Polymere,
wie Polyvinylpyrrolidon, Aminosäuren,
wie Glycin, Glutamin, Asparagin, Arginin oder Lysin, Monosaccharide,
Disaccharide und andere Kohlenhydrate, einschließlich Glucose, Mannose oder
Dextrine, Chelatbildner, wie EDTA, Zuckeralkohole, wie Mannit oder
Sorbit, salzbildende Gegenionen, wie Natrium und/oder nicht-ionische
Tenside, wie Tween®, Polyethylenglycol (PEG)
und Pluronics®.
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"Pharmazeutisch annehmbares
Salz" umfasst unter
anderem Salze, die mit anorganischen Säuren gebildet werden, wie Chlorid,
Sulfat, Phosphat, Diphosphat, Hydrobromid und Nitratsalze oder Salze,
die mit einer organischen Säure
gebildet werden, wie Malat, Maleat, Fumarat, Tartrat, Succinat,
Ethylsuccinat, Citrat, Acetat, Lactat, Methansulfonat, Benzoat,
Ascorbat, para-Toluolsulfonat, Pamoat, Salicylat und Stearat wie auch
Estolat-, Gluceptat- und Lactobionatsalze. Ähnlich umfassen Salze, die
pharmazeutisch annehmbare Kationen enthalten, unter anderem Natrium,
Kalium, Calcium, Aluminium, Lithium und Ammonium (einschließlich substituiertes
Ammonium).
-
Der
Ausdruck "Symptom" soll in Bezug auf
Sepsis, Gram-negative Bakteriämie,
allergische Reaktionen, allergische Autoimmunerkrankungen, Typ 1
Diabetes, Th1 abhängige
Insulitis, Immundefizienzen, Krebsarten, Entzündung, Infektionskrankheiten
unter anderem eine oder mehrere der folgenden alleine oder in Kombination
umfassen: Erkältung, übermäßiges Schwitzen,
Fieber, Schwäche,
Hypotension, Leukopenie, intravaskuläre Koagulation, Schock, Respirationsstress,
Organversagen, Prostration, Gänsehaut,
Durchfall, Augenexudat und Tod.
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Diese
Liste soll nicht ausschließlich
sein, kann aber mit Symptomen oder Kombinationen von Symptomen supplementiert
werden, die eine Person mit normalem Fachwissen in Assoziation mit
Sepsis, Gramnegativer Bakteriämie,
allergischen Reaktionen, allergischen Autoimmunerkankungen, Typ
1 Diabetes, Th1-abhängiger
Insulitis, Immundefizienzen, Krebsarten, Entzündung und Infektionskrankheiten
erkennt. Ein Symptom, das mit Sepsis, Gram-negativer Bakteriämie, allergischen
Reaktionen, allergischen Autoimmunerkrankungen, Typ 1 Diabetes,
Th-1 abhängiger
Insulitis, Immundefizienzen, Krebsarten, Entzündung und Infektionserkrankungen
assoziiert ist, kann auch mit einem anderen Zustand assoziiert sein.
-
Proteinproduktion
-
Der
Fachmann erkennt, dass die in den Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung verwendeten LP-48 Polypeptide auf eine Vielzahl an unterschiedlichen
Verfahren synthetisiert werden können,
wie in der Technik gut bekannten chemischen Verfahren, einschließlich Festphasenpeptidsynthese
oder rekombinante Verfahren. Beide Verfahren sind in
US 4 617 149 A beschrieben.
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Die
Prinzipien einer chemischen Festphasensynthese der Polypeptide sind
in der Technik gut bekannt und können
in allgemeinen Lehrbüchern
im Fachgebiet gefunden werden. Siehe beispielsweise H. Dugas und C.
Penney, Bioorganic Chemistry (1981) Springer-Verlag, New York, 54-92.
Beispielsweise können
Peptide durch eine Festphasenmethodik unter Verwendung eines Applied
Biosystems 430A Peptidsynthesegeräts (Applied Biosystems, Foster
City, CA) und den von Applied Biosystems bereitgestellten Synthesezyklen
synthetisiert werden.
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Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Proteine können auch
durch rekombinante DNA Verfahren mittels der hierin beschriebenen
LP-48 Polynukleotidsequenzen hergestellt werden. Rekombinante Verfahren
sind bevorzugt, falls eine hohe Ausbeute gewünscht wird. Die Expression
des LP-48 kann in einer Vielzahl an geeigneten Wirtszellen ausgeführt werden,
die dem Fachmann bekannt sind. Für
diesen Zweck werden die LP-48 Konstrukte in eine Wirtszelle durch
geeignete Mittel eingeführt,
die dem Fachmann bekannt sind. Die chromosomale Integration von
LP-48 Expressionsvektoren kann ver wendet werden, wie auch geeignete
extrachromosomal aufrechterhaltene Expressionsvektoren, so dass
die kodierende Region von LP-48 operativ an einen konstitutiven
oder induzierbaren Promotor gebunden ist.
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Die
grundlegenden Schritte in der rekombinanten Produktion des LP-48
Proteins sind:
- a) Konstruktion einer rekombinanten,
synthetischen oder semisynthetischen DNA, die für ein LP-48 Protein kodiert,
- b) Integration der DNA in einen Expressionsvektor auf eine Weise,
die zur Expression des LP-48 Proteins geeignet ist,
- c) Transformation oder sonstige Einführung des Vektors in eine geeignete
eukaryontische oder prokaryontische Wirtszelle unter Bildung einer
rekombinanten Wirtszelle,
- d) Kultivierung der rekombinanten Wirtszelle auf eine Weise,
dass das LP-48 Protein exprimiert wird, und
- e) Gewinnung und substanzielle Reinigung des LP-48 Proteins
durch jedes geeignete Mittel, das dem Fachmann bekannt ist.
-
Die
Herstellung von LP-48 Produkten umfasst auch Wege, worin direkte
chemische Syntheseverfahren verwendet werden, wie auch Produkte,
die durch rekombinante Techniken aus einem eukaryontischen Wirt gebildet
werden, einschließlich
beispielsweise Hefe-, höhere
Pflanzen-, Insekten- und Säugerzellen.
In Abhängigkeit
des verwendeten Wirts in einem rekombinanten Herstellverfahren können die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung glykosyliert oder nicht glykosyliert
sein. Zusätzlich
kann die Aminosäuresequenz
eines LP-48 optional eine konservative Substitution umfassen. Bevorzugte
LP-48 Moleküle
sind glykosyliert, wie dies in eukariontischen Wirten vorkommen
würde.
Zusätzlich
können
die LP-48 Polypeptide
auch einen modifizierten Methioninrest am Anfang aufweisen, in einigen
Fällen
ein Ergebnis von wirtsspezifischen Prozessen. Solche Verfahren sind
in vielen Standardlaborhandbüchern
beschrieben, wie Sambrook, siehe obige Literaturstelle, Kapitel
17.37-17.42, Ausubel, siehe obige Literaturstelle, Kapitel 10, 12,
13, 16, 18 und 20.
-
Der
Fachmann erkennt, dass aufgrund der Degeneriertheit des genetischen
Codes (das heißt
64 Codons, die für
20 Aminosäuren
kodieren) mehrere "stille" Substitutionen von
Nukleotidbasenpaare in eine LP-48 Polynukleotidsequenz ohne Veränderung
der Identität
der kodierten Aminosäuren
oder des Proteinprodukts eingeführt
werden können.
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Fragmente
der hierin beschriebenen Proteine können durch jede einer Vielzahl
von geeigneten Techniken erzeugt werden, einschließlich chemischer
Synthese. Beispielsweise können
konstante Regionen der Immunglobuline durch einen Papainverdau der
Antikörper
erhalten werden. Eine solcher proteolytischer Verdau von beispielsweise
SEQ ID Nr. 2 kann die konstante Ig Region bilden, die dann kovalent
an die extrazelluläre
Domäne
von LP-48 gebunden wird. Alternativ dazu können rekombinante DNA Mutagenesetechniken LP-48
Moleküle
bereitstellen (siehe allgemein beispielsweise K. Struhl, "Reverse biochemistry:
methods and applications for synthesizing yeast proteins in vitro", Meth. Enzymol.
194: 520-535). Beispielsweise
wird ein ineinander geschachtelter Satz an Deletionsmutanten in
ein für
LP-48 kodierendes Polynukleotid so eingeführt, dass die verschiedenen
Mengen der für
Protein kodierenden Region entweder vom aminoterminalen Ende oder
vom Carboxylende des Proteinmoleküls deletiert werden. Ferner
können
zusätzliche
Veränderungen
oder Anfügungen
an das Molekül
ausgeführt
werden. Dieses Verfahren kann auch verwendet werden, um interne
Fragmente des intakten Proteins zu erzeugen, worin sowohl die carboxyterminalen
und/oder aminoterminalen Enden entfernt werden. Es können mehrere
geeignete Nukleasen verwendet werden, um solche Deletionen zu erzeugen,
beispielsweise BaI31 oder im Fall einer einzelsträngigen Nukleinsäureverbindung
Mungobohnen Nuklease. Der Einfachheit halber ist es bevorzugt, dass
das intakte LP-48 Gen in einen einzelsträngigen Klonierungsvektor kloniert
wird, wie einen Bakteriophagen M13 oder ein Äquivalent hiervon. Falls gewünscht, können die
entstehenden Gendeletionsfragmente in jeden geeigneten Vektor zur
Vermehrung und Expression der Fragmente in jeder geeigneten Wirtszelle
subkloniert werden.
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LP-48
kann zusätzlich
an ein Markerprotein oder einen Epitop-Tag fusioniert werden. Solche
Fusionen umfassen unter anderem Fusionen an ein Enzym, Fluoreszenzprotein
oder Lumineszenzprotein, die eine Markerfunktion bereitstellen oder
Fusionen an jede andere Aminosäuresequenz,
die zur Reinigung des Polypeptids oder einer Proproteinsequenz verwendet
werden kann.
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Verfahren
zur Konstruktion von Fusionsproteinen (Chimären), die sich aus der Bindedomäne eines Proteins
und der konstanten Region eines Immunglobulins zusammensetzen (hierin
als "LP-48-Ig" bezeichnet) sind
allgemein in der Technik bekannt. Beispielsweise sind Chimären, die
den Fc Teil von humanem IgG und die Binderegion von anderen Proteinrezeptoren
enthalten, in der Technik für
chimäre
Antikörper
bekannt. Die LP-48-Ig Strukturen der vorliegenden Erfindung können mittels
Verfahren konstruiert werden, die zur Konstruktion von chimären Antikörpern ähnlich sind.
Bei der chimären
Antikörperkonstruktion
wird die variable Domäne des
Antikörpers
einer Spezies durch die variable Domäne einer anderen Spezies ersetzt.
(siehe
EP 0 125 023 A ,
EP 0 173 494 A ,
Munro et al., Nature 312: 597 (1984), Neuberger et al. Nature, 312:
604-608 (1984), Sharon et al., Nature 309: 364-367, Morrison et
al., Ann. Rev. Immunol., 2: 239-256 (1984), Morrison et al., 1985,
Boulianne et al., Nature, 312: 643-646 (1984), Capon et al., Nature,
337: 525-531 (1989), Traunecker et al., Nature, 339: 68-70 (1989)).
Hier wird eine funktionelle Domäne
des LP-48 Polypeptids durch die variable Domäne der Empfängerantikörperstruktur ersetzt.
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Im
allgemeinen umfassen Verfahren zur Konstruktion der LP-48 Fusionsproteine
die Verwendung der rekombinanten DNA Technologie. Die DNA, welche
für eine
funktionelle Domäne
kodiert, kann optional mit zusätzlichen
Domänen
oder Segmenten des LP-48 Polypeptids oder mit einer konstanten Ig
Region fusioniert werden. Ein Polynukleotid, das für eine Domäne eines
LP-48 Polypeptids kodiert, kann durch PCR oder durch Restriktionsenzymspaltung
erhalten werden. Dieses DNA Fragment wird leicht proximal zur DNA
eingesetzt, die für
eine leichte oder schwere Kette der konstanten Immunglobulinregion
kodiert und erforderlichenfalls wird das entstehende Konstrukt durch
Mutagenese zugeschnitten, um die Codonsequenz zu inserieren, entfernen oder
verändern.
Vorzugsweise ist die ausgewählte
Immunglobulinregion eine humane Immunglobulinregion, wenn das chimäre Molekül für eine in
vivo Therapie beim Menschen vorgesehen ist. Am bevorzugtesten ist
die ausgewählte
Immunglobulinregion eine IgG Region. Die für die leichte oder schwere
Kette der konstanten Immunglobulinregion kodierende DNA ist bekannt
oder leicht aus cDNA Banken erhältlich
oder kann synthetisiert werden (siehe beispielsweise Adams et al.,
Biochemistry, 19: 2711-2719 (1980), Gough et al., Biochemistry, 19:
2702-2710 (1980), Dolby et al., 1980, Rice et al., Proc. Natl. Acad.
Sci., 79: 7862-7865 (1982), Falkner et al., Nature 298: 286-288
(1982) und Morrison et al., Ann. Rev. Immunol., 2: 239-256 (1984)).
Andere Beschreibungen zur Herstellung von chimären Molekülen sind aus der Herstellung
von Immunadhäsionschimären bekannt,
wie CD4-Ig (Capon et al., Nature, 337: 525-531 (1989), Byrn et al.,
Nature 344: 667 (1990)) und TNFR Chimären, wie TNFR-IgG (Ashkenazi
et al., Proc. Natl. Acad. Sci., 88: 10535-10539 (1991), Peppel et
al., J. Cell. Biochem. Supp. 15F-P439: 118 (1991)).
-
Proteinreinigung
-
Im
allgemeinen werden LP-48 Polypeptide rekombinant hergestellt. Wenn
sie einmal exprimiert sind, können
sie aus den Zellen durch Anwendung von Standardproteinisolierungstechniken
auf die Lysate isoliert oder aus dem Medium gereinigt werden. Die
Verfolgung des Reinigungsprozesses kann unter Verwendung von Standardwesternblottechniken
oder Radioimmuntests oder anderen Standardimmuntesttechniken erreicht werden.
-
LP-48
Polypeptide können
aus rekombinanten Zellkulturen durch gut bekannte Verfahren gewonnen und
gereinigt werden, einschließlich
Ammoniumsulfat- oder Ethanolfällung,
Säureextraktion,
Anionen- oder Kationenaustauschchromatographie, Phosphocellulosechromatographie,
hydrophobe Interaktionschromatographie, Affinitätschromatographie, Hydroxylapatitchromatographie,
Größenausschlusschromatographie
und Lectinchromatographie. Vorzugsweise werden Hochleistungsflüssigchromatographie
("HPLC"), Kationenaustauschchromatographie,
Affinitätschromatographie,
Größenausschlusschromatographie
oder Kombinationen hiervon zur Reinigung verwendet. Bestimmte Verfahren
zur Verwendung der Protein A oder G Chromatographie zur Reinigung
sind in der Technik bekannt und sind vor allem anwendbar, wenn das
LP-48 die Immunglobulin Fc Region enthält. Protein A und G binden
die Fc Regionen der IgG Antikörper
und sind daher ein bequemes Werkzeug zur Reinigung der LP-48 Polypeptide,
die die IgG Region enthalten. Die LP-48 Polypeptidreinigung soll
gereinigte Teile der Chimäre
(die extrazelluläre
Region und die konstante Immunglobulinregion) umfassen, die getrennt
gereinigt und dann durch Disulfidbindung, Quervernetzung und dergleichen
kombiniert werden.
-
Die
Reinigung der LP-48 Polypeptide kann durch eine Vielzahl an speziellen
Techniken erreicht werden, die in der Technik bekannt sind (Kwon
et al., J. Biol. Chem. 272: 14272-14276 (1997), Kwon et al., Cell, 272:
14272-14276 (1997), J.G. Emery et al., J. Biol. Chem. 273: 14363-14367
(1998), Harrop et al., J. Biol. Chem. 273 (42): 27548-27556 (1998),
Harrop et al., J. Immunol., 161: 1786-1794 (1998)), die die strukturellen und
funktionellen Merkmale dieser Moleküle ausnutzen. Ferner können mehrere
vorteilhafte Proteinsequenzen in das gebildete LP-48 Polypeptid
eingearbeitet werden, wie Faktor Xa Spaltstellen oder eine HIS Tag
Sequenz oder der Einbau von spezifischen Epitopen, wie dies in der
Technik bekannt ist.
-
Expression von rekombinanten
LP-48 Proteinen in Wirtszellen
-
Prokaryonten
können
zur Herstellung von rekombinanten LP-48 Proteinen verwendet werden.
Beispielsweise ist der Escherichia coli K12 Stamm 294 (ATCC Nr.
31446) besonders zur prokaryontischen Expression von fremden Proteinen
brauchbar. Andere Stämme
von E. coli, Bacillen, wie Bacillus subtilis, Enterobakteriaceae,
wie Salmonella typhimurium oder Serratia marcescens, verschiedene
Pseudomonadenspezies und andere Bakterien, wie Streptomyces, können auch
als Wirtszellen bei der Klonierung und Expression der rekombinanten
Proteine der Erfindung verwendet werden.
-
Promotorseqenzen,
die zur Steuerung der Expression von Genen in Prokaryonten geeignet
sind, umfassen β-Lactamase
(beispielsweise Vektor pGX2907, ATCC 39344, der ein Replikon und
ein β-Lactamasegen enthält), Lactosesysteme
(Chang et al., Nature (London), 275: 615 (1978), Goeddel et al., Nature
(London), 281: 544 (1979)), alkalische Phosphatase und das Triptophanpromotorsystem
(trp) (Vektor pATH1 (ATCC 37695)), das zur Erleichterung der Expression
eines offenen Leserahmens als trpE Fusionsprotein unter der Kontrolle
des trp Promotors entwickelt wurde. Hybridpromotoren, wie der tac
Promotor (isolierbar aus Plasmid pDR540, ATCC 37282) sind ebenfalls
geeignet. Weitere andere bakterielle Promotoren, deren Nukleotidsequenzen
im allgemeinen bekannt sind, können
an DNA mittels Linker oder Adaptoren, die die erforderlichen Restriktionsschnittstellen
bereitstellen, ligiert werden, die das erfindungsgemäße Protein
kodieren. Promotoren zur Verwendung in bakteriellen Systemen enthalten
auch eine Shine-Dalgarno Sequenz, die operativ an die für die gewünschten
Polypeptide kodierende DNA gebunden sind. Diese Beispiele sind nur
erläuternd
und nicht beschränkend.
-
Die
LP-48 Proteine, die zur Ausführung
der Erfindung erforderlich sind, können entweder synthetisiert werden
durch direkte Expression oder als Fusionsprotein des Proteins von
Interesse als Translationsfusion mit einem weiteren Protein oder
Peptid, das durch enzymatische oder chemische Spaltung entfernt
werden kann. Es wird oft bei der Herstellung von bestimmten Peptiden
in rekombinanten Systemen beobachtet, dass die Expression mit anderen
gewünschten
Sequenzen die Lebensdauer verlängert,
die Ausbeute des gewünschten Peptids
erhöht
oder ein bequemes Mittel zur Isolierung des Proteins bereitstellt.
Dies ist vor allem relevant, wenn Säugerproteine in prokaryontischen
Wirten exprimiert werden. Es ist eine Vielzahl an Peptidasen (beispielsweise
Enterokinase und Thrombin), die ein Polypeptid an spezifischen Stellen
spalten oder die Peptide vom Amino- oder Carboxyterminus der Peptidkette
abspalten (beispielsweise Diaminopeptidasen) bekannt. Ferner spalten
bestimmte Chemikalien (beispielsweise Cyanogenbromid) ein Polypeptid
an spezifischen Stellen. Der Fachmann erkennt die erforderlichen
Modifikationen der Aminosäuresequenz
(und einer synthetischen oder semisynthetischen kodierenden Sequenz,
falls rekombinante Mittel verwendet werden), um ortsspezifische
interne Spaltstellen einzubauen. Siehe beispielsweise P. Carter, "Site Specific Proteolysis
of Fusion Proteins",
Kapitel 13, in Protein Purification: From Molecular Mechanisms to
Large Scale Processes, American Chemical Society, Washington, D.C.
(1990).
-
Zusätzlich zu
Prokaryonten kann eine Vielzahl an Amphibienexpressionssystemen
verwendet werden, wie Froschoocyten und Säugerzellsysteme. Die Wahl der
bestimmten Wirtszelle hängt
zu einem gewissen Teil vom im einzelnen verwendeten Expressionsvektor
ab. Beispielhafte Säugerwirtszellen
umfassen 293 (beispielsweise ATCC CCL 1573), HepG-2 (ATCC HB 8065),
CV-1 (ATCC CCL 70), LC-MK2
(ATCC CCL 7.1 ), 3T3 (ATCC CCL 92), CHO-K1 (ATCC CCL 61) HeLa (ATCC
CCL 2), RPMI 8226 (ATCC CCL 155), H4IIEC3 (ATCC CCL 1600), C127I
(ATCC CCL 1616), NS-Sultan (ATCC CCL 1484) und BHK-21 (ATCC CCL
10).
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Es
ist eine große
Vielzahl an Vektoren zur Transformation von Säugerwirtszellen geeignet. Beispielsweise
umfassen die Vektoren vom pSV2-Typ Segmente des Simianvirus 40 (SV
40) Genoms, das zur Transkription und Polyadenylierung erforderlich
ist. Es wurde eine große
Anzahl an Plasmidvektoren vom pSV-2 Typ konstruiert, wie pSV2-gpt,
pSV2-neo, pSV2-dhfr und pSV2-β-Globin,
in denen der SV40-Promotor
die Transkription eines eingesetzten Gens steuert. Diese Vektoren
sind breit verfügbar
von Quellen, wie der American Type Culture Collection (ATCC), 12301
Parklawn Drive, Rockville, Maryland, 20852 oder dem, National center for
Agricultural Utilization Research, 1815 North University Street,
Peoria, Illinois 61604-39999.
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Promotoren,
die zur Expression in Säugerzellen
geeignet sind, umfassen den späten
SV40 Promotor, Promotoren von eukaryontischen Genen, wie beispielsweise
dem Östrogen-induzierbaren
Hühnerovalbumingen,
dem Interferongenen, dem Glucocorticoid-induzierbaren Tyrosinaminotransferasegen,
dem Thymidinkinasegenpromotor und Promotoren der hauptsächlichen
frühen
und späten
Adenovirusgene.
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Das
Plasmid pRSVcat (ATCC 37152) enthält Teile der langen terminalen
Sequenzwiederholungen des Rous Sarcoma Virus (RSV), einem Virus,
von dem bekannt ist, dass es Hühnerzellen
und andere Wirtszellen infizieren kann. Die langen terminalen Sequenzwiederholungen
enthalten einen Promotor, der für
diese Verwendung geeignet ist. (Gorman et al., 1982, Proc. Natl.
Acad. Sci. (USA) 79: 6777 (1982)). Das Plasmid pMSVi (NRRL B-15929)
enthält
die langen terminalen Sequenzwiederholungen des Maus Sarcoma Virus
(MSV), einem Virus, von dem bekannt ist, dass es Mäusezellen
und andere Wirtszellen infizieren kann. Der Metallothioninpromotor
der Maus ist auch zur Verwendung in eukaryontischen Wirtszellen
gut beschrieben worden. Dieser Promotor kommt auf dem Plasmid pdBPV-MMTneo
(ATCC 37224) vor, das als Ausgangsmaterial zur Konstruktion anderer
Expressionsplasmide dienen kann, die ebenfalls zur Herstellung der
LP-48 Polypeptide brauchbar wären.
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Die
Transfektion von Säugerzellen
mit Vektoren kann durch eine Pluralität von gut bekannten Verfahren
ausgeführt
werden, einschließlich
unter anderem Protoplastenfusion, Calciumphosphatcofällung, Elektroporation
und dergleichen. Siehe beispielsweise Sambrook et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, 2. Ausgabe, Cold Spring Harbor, N.Y.
(1989).
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Einige
Viren machen auch geeignete Vektoren. Beispiele umfassen die Adenoviren,
die Adenoassoziierten Viren, das Vacciniavirus, die Herpesviren,
die Baculoviren und das Rous Sarcoma Virus, wie dies in
US 4 775 624 A beschrieben
ist.
-
Eukaryontische
Mikrorganismen, wie Hefe und andere Pilze sind auch geeignete Wirtszellen.
Die Hefe Saccharomyces cerevisiae ist der bevorzugte eukaryontische
Mikroorganismus. Andere Hefen, wie Kluyveromyces lactis und Pichia
pastoris sind ebenfalls geeignet. Für die Expression in Saccharomyces
kann beispielsweise das Plasmid YRp7 (ATCC 40053) verwendet werden.
Siehe beispielsweise L. Stinchcomb et al., Nature, 282, 39 (1979),
J. Kingsman et al., Gene, 7, 141 (1979), S. Tschemper et al., Gene,
10, 157 (1980). Das Plasmid YRp7 enthält das TRP1 Gen, das einen
Selektionsmarker zur Verwendung in einer auxotrophen trp1 Mutante
bereitstellt.
-
Herstellung
von Antikörpern
-
LP-48
Epitop erkennende Antikörper
können
zur Behandlung von verschiedenen Zuständen verwendet werden, die
die allergischen Reaktionen, allergischen Autoimmunerkrankungen,
Typ 1 Diabetes, Th1-abhängige
Insulitis, Immundefizienzen, Krebsarten, Entzündung und Infektionskrankheiten
betreffen. Die Bildung von Antikörpern,
einschließlich
sowohl monoklonaler als auch polyklonaler, bei Tieren, speziell
Mäusen,
ist in der Technik gut bekannt. Siehe beispielsweise C. Milstein,
Handbook of Experimental Immunology, (Blackwell Scientific Pub.,
1986), J. Goding, Monoclonal Antibodies: Principles and Practice
(Academic Press, 1983). Zur Herstellung von monoklonalen Antikörpern beginnt
der grundlegende Prozess mit der Injektion einer Maus oder einem
anderen Tier mit dem Immunogen. Die Maus wird anschließend getötet und
die Zellen, die aus der Milz entnommen werden, werden mit Myelomzellen
fusioniert, was zu einem Hybridom führt, das sich in vitro reproduziert.
Die Population der Hybridome wird gesc reent, um einzelne Klone zu
isolieren, die jeweils eine einzelne Antikörperspezies sekretieren, die
für das
Immunogen spezifisch ist. Jeder auf diesem Weg erhaltene Antikörper ist
das klonale Produkt einer einzelnen B Zelle.
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Chimäre Antikörper sind
in
US 4 816 567 A beschrieben.
Diese Literatur beschreibt Verfahren und Vektoren zur Herstellung
von chimären
Antikörpern.
Ein alternativer Ansatz wird in
US 4 816 397 A bereitgestellt. Das Patent
beschreibt die Co-Expression der schweren und leichten Ketten eines
Antikörpers
in derselben Wirtszelle.
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Der
Ansatz der
US 4 816
397 A wurde in
EP
0 239 400 A verfeinert. Die Beschreibungen der europäischen Patentanmeldung
sind ein bevorzugtes Format für
die gentechnische Veränderung
von monoklonalen Antikörpern.
In dieser Technologie werden die Komplementaritäts-bestimmenden Regionen (CDRs)
des humanen Antikörpers
mit den CDRs eines monoklonalen Mausantikörpers ersetzt und so die Spezifität des humanen
Antikörpers
auf die Spezifität
eines Mausantikörpers
umgewandelt.
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Einkettenantikörper und
Banken hiervon sind eine weitere Varietät der genetisch veränderten
Antikörpertechnologie,
die in der Technik gut bekannt ist. (Siehe beispielsweise R.E. Bird
et al., Science 242: 423-426 (1988), WO 88 01 649 A, WO 90 14 430
A und WO 91 10 737 A). Die Einkettenantikörpertechnologie umfasst die
kovalente Verbindung der Binderegionen der schweren und leichten
Ketten unter Bildung einer einzelnen Polypeptidkette. Die Bindungsspezifität des intakten
Antikörpermoleküls wird
so auf einer einzelnen Polypeptidkette reproduziert.
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Die
Proteine oder geeigneten Fragmente hiervon, die zur Erzeugung von
polyklonalen oder monoklonalen Antikörpern erforderlich sind und
verschiedene Interspezieshybride oder humanisierte Antikörper oder Antikörperfragmente
oder Einkettenantikörper
sind hierin beschrieben. Die Techniken zur Herstellung von Antikörpern sind
dem Fachmann gut bekannt (siehe beispielsweise A.M. Campbell, Monoklonal
Antibody Technology: Laboratory Techniques in Biochemistry and Molecular
Biology, Elsevier Science Publishers, Amsterdam (1984), Köhler und
Milstein, Nature 256, 495-497 (1975), Monoclonal Antibodies: Principles & Applications,
Herausgeber J.R. Birch und E.S. Lennox, Wiley-Liss (1995)).
-
Das
am meisten bevorzugte Verfahren zur Erzeugung von mAbs gegenüber den
Polypeptiden und Glycopeptiden der vorliegenden Erfindung umfasst
die Bildung solcher mAbs in einem transgenen Säuger, der so verändert ist,
dass er zur Bildung von vollkommen humanisierten mAbs nach einer
antigenen Provokation fähig
ist. Humanisierte mAbs und Verfahren zu ihrer Herstellung sind allgemein
in der Technik bekannt (siehe beispielsweise
US 4 704 362 A ,
US 4 816 567 A ,
US 5 434 340 A ,
US 5 545 806 A ,
US 5 530 101 A ,
US 5 569 825 A ,
US 5 585 089 A ,
US 5 625 126 A ,
US 5 633 425 A ,
US 5 643 763 A ,
US 5 693 761 A ,
US 5 693 762 A ,
US 5 714 350 A ,
US 5 874 299 A ,
US 5 877 397 A ,
US 5 939 598 A ,
US 6 023 010 A ,
US 6 054 297 A , WO 96 34
096 A, WO 96 33 735 A und WO 98 24 893 A).
-
Ein
als Immunogen verwendetes Protein kann modifiziert oder in einem
Adjuvans durch subkutane oder intraperitoneale Injektion verabreicht
werden, beispielsweise einer Maus oder einem Kaninchen. Zur Bildung
von monoklonalen Antikörpern
werden Milzzellen aus den immunisierten Tieren entfernt, mit Myelomzellen
fusioniert, wie SP2/0-Ag14 Zellen und können auf eine Weise zu monoklonalen
Antikörperbildenden
Hybridomzellen werden, die dem Fachmann bekannt ist. Hybridome,
die ein gewünschtes
Antikörpermolekül sekretieren,
können
durch eine Vielzahl an gut bekannten Verfahren gescreent werden,
beispielsweise durch ELISA Test, Western Blotanalyse oder Radioimmuntest
(Lutz et al., Exp. Cell Res. 175, 109-124 (1988), Monoclonal Antibodies:
Principles & Applications,
Herausgeber J.R. Birch & E.S.
Lennox, Wiley-Liss (1995)).
-
Nukleinsäuren
-
Die
Synthese der LP-48 Polynukleotide (wie sie in SEQ ID Nr. 1 gezeigt
sind) und verwandter Nukleinsäuren,
die wie hierin definierte LP-48 Polypeptide oder Fragmente hiervon
kodieren, sind in der Technik gut bekannt. Siehe beispielsweise
E.L. Brown, R. Belagaje, M.J. Ryan und H.G. Khorana, Methods in
Enzymology, 68: 109-151 (1979). Fragmente der DNA Sequenz, die den
LP-48 Sequenzen entsprechen, können
mittels eines herkömmlichen
DNA Synthesegeräts
erzeugt werden, wie dem Applied Biosystems Model 380 A oder 380 B
DNA Synthesegeräten
(Applied Biosystems, Inc. 850 Lincoln Center Drive, Foster City,
CA 944404) unter Verwendung der Phosphoramiditchemie, wonach die
Fragmente ligiert werden, um die vollständige LP-48 Sequenz zu rekonstituieren.
Alternativ dazu kann die Phosphotriesterchemie verwendet werden,
um LP-48 Nukleinsäuren
zu synthetisieren (siehe beispielsweise M.J. Gait, Herausgeber,
Oligonukleotide Synthesis, A Practical Approach (1984)).
-
In
einer alternativen Methodik, nämlich
der PCR, können
die hierin veröffentlichten
und beschriebenen DNA Sequenzen, die beispielsweise einen Teil oder
die gesamte SEQ ID Nr. 1 umfassen, aus einer Vielzahl an Ausgangsmaterialien
hergestellt werden. Beispielsweise werden ausgehend von einer cDNA
Präparation (beispielsweise
cDNA Bank), die aus einem Gewebe stammt, das das LP-48 Gen exprimiert,
geeignete Oligonukleotidprimer, die komplementär zu den Regionen der SEQ ID
Nr. 1 oder jede Subregion hiervon komplementär sind, hergestellt, wie dies
in
US 4 889 818 A beschrieben
ist. Andere geeignete Protokolle für die PCR sind in PCR protocols:
A Guide to Method and Applications, Herausgeber Michael A. Innis
et al., Academic Press Inc. (1990) beschrieben. Unter Verwendung
von PCR kann jede Region des LP-48 Gens für eine Amplifizierung ausgewählt werden,
so dass Gensequenzen mit der vollen oder einer partiellen Länge hergestellt werden
können,
die eine funktionelle extrazelluläre Domäne enthalten.
-
Es
kann vorteilhaft sein, Oligonukleotidprimer zu verwenden. Die Sequenz
von solchen Primern wird unter Verwendung eines LP-48 Polynukleotids
zur Verwendung bei der Detektion, Amplifizierung oder Mutation eines
definierten Segments eines Gens oder Polynukleotids mittels PCR
entworfen, das für
ein LP-48 Polypeptid kodiert.
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Die
Ionenstärke
und Inkubationstemperatur, unter der eine Sonde verwendet wird,
sollte ebenfalls in Betracht gezogen werden. Es ist bekannt, das
die Hybridisierung zunimmt, wenn die Ionenstärke des Reaktionsgemisches
zunimmt und dass die thermische Stabilität der molekularen Hybride mit
zunehmender Ionenstärke
zunimmt. Auf der anderen Seite erhöhen chemische Reagenzien, wie
Formamid, Harnstoff, DMSO und Alkohole, die Wasserstoffbrücken zerstören, die
Stringenz der Hybridisierung. Die Destabilisierung von Wasserstoffbindungen
durch solche Reagenzien kann stark die Tm (Schmelztemperatur) verringern.
Im allgemeinen tritt eine optimale Hybridisierung für synthetische
Oligonukleotidsonden mit einer Länge
von etwa 10 bis 50 Basen etwa 5°C
unter der Schmelztemperatur für
einen gegebenen Duplex auf. Die Inkubation bei Temperaturen unter
dem Optimum kann es zulassen, dass unpassende Basensequenzen hybridisieren
und kann daher zu einer verringerten Spezifität führen.
-
Die
Länge der
Zielnukleinsäuresequenz
und demnach die Länge
der Sondensequenz kann ebenfalls wichtig sein. In einigen Fällen können mehrere
Sequenzen aus einer bestimmten Region, die sich in der Lage und
Länge unterscheiden,
zu Sonden mit den gewünschten
Hybridisierungscharakteristiken führen. In anderen Fällen kann
eine Sequenz signifikant besser sein als die andere, obwohl die
eine Sequenz sich nur durch eine Base unterscheidet. Schließlich können intramolekulare
und intermolekulare Hybride innerhalb einer Sonde gebildet werden,
falls ausreichend Selbstkomplementarität vorhanden ist. Solche Strukturen
können
durch sorgfältiges
Sondendesign vermieden werden. Es sind auch Computerprogramme zur
Suche für
diesen Interaktionstyp erhältlich.
-
Die
vorliegende Beschreibung liefert beispielhafte Verfahren zur Konstruktion
einer rekombinanten Wirtszelle, die zur Expression von Proteinen
fähig ist,
die LP-48 Polypeptide umfassen, wobei das Verfahren die Transformation
oder anderweitige Einführung
eines rekombinanten DNA Vektors in eine Wirtszelle umfasst, der
eine isolierte DNA Sequenz umfasst, die für Polypeptide kodiert, welche
Sequenzen umfassen, wie sie in SEQ ID Nr. 2 gezeigt sind. Die bevorzugte
Wirtszelle ist jede eukaryontische Zelle, die eine hohe Expressionsmenge
eines exogen eingeführten
Gens oder Proteins erreichen kann und das Protein in dessen Membranstruktur
einbaut. Der Fachmann versteht, dass die Auswahl des geeignetsten
Klonierungsvektors und Expressionsvektors von mehreren Faktoren
abhängt,
einschließlich
der Verfügbarkeit
von Restriktionsenzymstellen, der Art der Wirtszelle, in die der
Vektor transfiziert oder transformiert wird, der Zweck der Transfektion
oder Transformation (beispielsweise stabile Transformation als extrachromosomales
Element oder Integration in das Wirtschromosom), dem Vorkommen oder
der Abwesenheit von leicht zu testenden oder selektierbaren Markern
(beispielsweise Antibiotikaresistenz und metabolische Marker des
einen oder anderen Typs) und der Anzahl an Kopien des gewünschten
Gens in der Wirtszelle.
-
Bei
der Herstellung eines Expressionsvektors versteht der Fachmann,
dass hier viele Variablen in Betracht gezogen werden müssen, beispielsweise
ob ein konstitutiver oder induzierbarer Promotor verwendet wird.
Der Ausführende
versteht auch, dass die Menge an zu produzierender Nukleinsäure oder
Protein teilweise die Selektion des Expressionssystems diktiert.
In Bezug auf Promotorsequenzen sind induzierbare Promotoren bevorzugt,
da sie eine hohe, regulierbare Expression eines funktionsfähig gebundenen
Gens ermöglichen.
Der Fachmann kennt mehrere geeignete Promotoren, die auf Induktoren
ansprechen, beispielsweise Kohlenstoffqueile, Metallionen und Hitze.
Andere relevente Betrachtungen bezüglich eines Expressionsvektors
beinhalten, ob Sequenzen zur Steuerung der Lokalisation eines rekombinanten
Proteins einbezogen werden. Beispielsweise ist eine Sequenz, die
ein Signalpeptid umfasst, dem eine kodierende Region eines Gens vorausgeht,
zur Steuerung des extrazellulären
Exports eines entstehenden Polypeptids brauchbar. Transformierte
Wirtszellen können
unter Bedingungen angezogen werden, die dem Fachmann bekannt sind,
so dass eine ein Polypeptid umfassende Sequenz exprimiert wird,
wie sie in SEQ ID Nr. 2 gezeigt wird, wobei ein rekombiantes LP-48
Protein in der rekombinanten Wirtszelle gebildet wird.
-
Transgene und chimäre nicht
menschliche Säugetiere
-
Nukleinsäuren, die
ein LP-48 Polypeptid der vorliegenden Erfindung oder jede andere
ihrer modifizierten Formen kodieren können ebenfalls verwendet werden
um entweder transgene Tiere oder "Knock-ot" Tiere zu erzeugen, die wiederum zur
Entwicklung und dem Screenen der therapeutisch brauchbarer Mittel
nützlich sind.
Verfahren zur Herstellung der transgenen Tiere, speziell Tiere,
wie Mäuse
oder Ratten sind im Fachgebiet üblich
und werden beispielsweise in
US
4 736 866 A und
US
4 870 009 A beschrieben. Typischerweise können spezielle
Zellen für
LP-48 transgene Inkorporation mit Gewebe spezifischen Enhancern
als Ziel dienen. Transgene Tiere, die eine Kopie eines Transgens
umfassen, das in die Keimzeillinie des Tieres in einem Embryonalstadium
eingebracht wurde, können
verwendet werden um den Effekt der zunehmenden Expression einer ein
LP-48 Polypeptid kodierenden DNA zu untersuchen. Solche Tiere können als
Testtiere für
Reagenzien verwendet werden, die dazu gedacht sind Schutz vor beispielsweise
pathologischen Zuständen
zu verleihen, die mit deren Überexpression
zusammenhängen.
So ein Tier kann mit einem Reagenz behandelt werden und ein verringertes
Auftreten des pathologischen Zustands, im Vergleich zu unbehandelten
Tieren, die das Transgen in sich tragen kann ein potentielles therapeutisches
Eingreifen in den pathologischen Zustand anzeigen.
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Alternativ
dazu können
nicht menschliche Homologe von LP-48 verwendet werden, um ein "Knock out" Tier zu erschaffen,
das ein defektes oder verändertes
Gen aufweist, das ein spezielles LP-48 Polypeptid als Ergebnis der
homologen Rekombination zwischen dem endogenen Gen kodiert und das
das LP-48 Polypeptid und die veränderte
genomische DNA, die in die Embryonalzelle des Tieres eingeführt ist,
kodiert. Beispielsweise kann eine cDNA, die ein LP-48 Polypeptid
verschlüsselt,
verwendet werden um die genomische DNA, die das LP-48 Polypeptid
in Übereinstimmung
mit etablierten Techniken kodiert, zu klonieren. Eine Portion der
genomischen DNA, die ein LP-48 Polypeptid kodiert, kann zerstört werden
oder mit einem anderen Gen ersetzt werden, wie einem Gen das einen
selektierbaren Marker kodiert, das verwendet werden kann um die
Integration zu verfolgen. Typischerweise sind mehrere Kilobasen
der nicht kodierenden flankierenden DNA (sowohl an den 5' als auch 3' Enden) in den Vektor
eingeschlossen [siehe beispielsweise Thomas und Cepacchi, Cell 51(3):
503-512 (1987) zur Beschreibung der homologen Rekombinationsvektoren).
Der Vektor wird in eine embryonale Stammzelllinie (beispielsweise
durch Elektroporation) eingeführt
und die Zellen in denen die eingeführte DNA homolog mit der endogenen
DNA rekombiniert hat, werden ausgewählt [siehe beispielsweise Li
et al, Cell 69(6): 915-926 (1992)]. Die ausgewählten Zellen werden dann in
einen Blastocysten eines Tieres (beispielsweise einer Maus oder
Ratte) injiziert um die Aggregationschimäre zu bilden [siehe beispielsweise
Bradley, Teratocarcinomas and Embryonic Stem Cells: a Practical
Approach, E. J. Robertson, Herausgeber (IRL, Oxford, 1987), Seiten
113-152]. Ein chimärer
Embryo kann dann in ein geeignetes pseudoschwangeres weibliches
Ziehmutter implantiert werden und der Embryo wird einer Schwangerschaft
unterzogen, um ein "Knock out" Tier zu schaffen.
Die Nachkommenschaft, die die homologe rekombinante DNA in ihren
Keimzellen aufweist, kann durch Standardtechniken identifiziert
werden und verwendet werden um Tiere zu erzeugen, bei denen alle
Zellen der Tiere, die homologe rekombinante DNA enthalten. Knock-out
Tiere können
beispielsweise charakterisiert werden auf Grund ihrer Fähigkeit
sich gegen gewisse pathologische Zustände zu verteidigen und auf
Grund ihrer Entwicklung von pathologischen Zuständen Dank der Abwesenheit des
nativen LP-48 Polypeptids.
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Transgene
nicht humane Säugetiere
sind als Tiermodelle sowohl in der Grundlagenforschung als auch für Arzneimittelentwicklungsunternehmen
nützlich.
Transgene Tiere die mindestens ein LP-48 Polypeptid oder eine Nukleinsäure exprimieren,
können
verwendet werden um Verbindungen oder andere Behandlungsmodalitäten zu testen,
die vorbeugen, unterdrücken
oder ein Pathologie oder Krankheit, die mit mindestens eine der oben
angegeben Aktivitäten
assoziiert ist, zu behandeln. Solche transgenen Tiere können ebenfalls
als Model zum Testen der diagnostischen Verfahren für diese
selben Krankheiten dienen. Weiterhin sind Gewebe, die von solchen
transgenen nicht menschlichen Säugetieren
abgeleitet sind, als Quelle der Zellen zur Zellkultur bei Anstrengungen
zur Entwicklung der in vitro Biotestverfahren nützlich, um Verbindungen zu
identifizieren, die die LP-48 Polypeptidaktivität oder das LP-48 Polypeptid
abhängige
Signal modulieren. Ein Verfahren um Verbindungen effektiv zu identifizieren
bei der Behandlung von mindestens einer vorher beschriebenen Krankheit
oder Pathologie, die mit einer LP-48 Polypeptid assozierten Aktivität assoziert
ist, umfasst:
- a) Erzeugung eines transgenen
nicht menschlichen Tieres, das ein LP-48 Polypeptid der vorliegenden
Erfindung exprimiert und das sich im Vergleich zu einem Wildtyptier
pathologisch auf eine detektierbare oder messbare Weise von der
Wildtypversion des genannten nicht menschlichen Säugetieres
unterscheidet:
- b) Aussetzen des genannten transgenen Tieres einer Verbindung,
und
- c) Bestimmung des Fortschreitens der Pathologie bei dem behandelten
transgenen Tier, wobei ein Anhalten, eine Verzögerung oder Umkehr bei dem
Fortschreiten der Krankheit bei transgenen Tieren, die mit der genannten
Verbindung im Vergleich zum Fortschreiten der Pathologie bei nicht
behandelten Kontrolltieren als Indikator dafür dient, dass die Verbindung
zur Behandlung genannter Pathologie nützlich ist.
-
Ein
Verfahren zur Identifizierung von Verbindungen, die zur Hemmung
der LP-48 Polypeptidaktivität
in vivo und/oder in vitro fähig
sind, umfasst:
- a) Verabreichung einer experimentellen
Verbindung an ein LP-48 Polypeptid exprimierendes transgenes Tier
oder an Gewebe, die hiervon abgeleitet sind, welche eine oder mehrere
physiologische oder pathologische Zustände zeigen, die der Expression
eines LP-48 Transgens zuzurechnen sind, und
- b) Beobachten oder Testen genannter Tiere und/oder tierischer
Gewebe um Veränderungen
unter genannter physiologischer oder pathologischer Zustands oder
Zuständen
nachzuweisen.
-
Ein
Verfahren zur Identifizierung von Verbindungen, die zur Überwindung
von Defizienzen bei der LP-48 Polypeptidaktivität in vivo oder in vitro fähig sind,
umfasst:
- a) Verabreichung einer experimentellen
Verbindung an ein LP-48 Polypeptid exprimierendes transgenes Tier
oder an Gewebe, die hiervon abgeleitet sind, welche eine oder mehrere
physiologische oder pathologische Zustände zeigen, die der Expression
eines endogenen LP-48 Polypeptid-kodierenden Gens zuzurechnen sind,
und
- b) Beobachten oder Testen genannter Tiere und/oder Tiergewebe,
um Veränderungen
bei einer genannten physiologischen oder pathologischen Zustand
oder Zuständen
aufzuzeigen.
-
Die
Fähigkeit
einer Verbindung die Aktivität
eines LP-48 Polypeptids in den Körper
eines transgenen Tieres zu modulieren, kann durch verschiedene Mittel
bestimmt werden. Das Beobachten der Umkehr eines pathologischen
Zustands bei dem LP-48 Polypeptid exprimierenden transgenen Tiers
nach der Verabreichung einer Verbindung ist ein solches Mittel.
Eine weitere bevorzugte Bedeutung umfasst ein Testverfahren für Marker
der LP-48 Aktivität
im Blut von transgenen Tieren, vor und nach der Verabreichung einer
Testverbindung an das Tier. Das Niveau des Könnens eines Fachmanns in dem
relevanten Fachgebiet beliefert den Praktiker mit verschiedenen
Verfahren zum Testen der physiologischen Veränderungen, die mit der therapeutischen
Modulierung der LP-48 Aktivität
zusammenhängen.
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"Gentherapie" schließt sowohl
konventionelle Gentherapien, wobei ein langanhaltender Effekt durch Einzelbehandlung
erreicht wird, als auch die Verabreichung von gentherapeutischen
Mitteln mit ein, die die Einmalgabe oder wiederholte Verabreichung
von therapeutisch effektiver DNA oder mRNA umfassen. Anti-sense
RNAs und DNAs können
als therapeutische Mittel zur Blockade der Expression von gewissen
Genen in vivo verwendet werden. Es wurde ebenfalls gezeigt, dass
kurze Antisinn Oligonukleotide in Zellen eingebracht werden können, wo
sie als Inhibitoren trotz ihrer niedrigen intrazellulären Konzentrationen
wirken, die durch restriktive Aufnahme durch die Zellmembran verursacht
werden [Zemecnik et al., Proc. Natl. Acad Sci. USA 83(12): 4243-4146
(1986)] wirken. Die Oligonukleotide können modifiziert werden um
ihre Aufnahme beispielsweise durch Substitution ihrer negativ geladenen
Phosphodiestergruppen mit nicht geladenen Gruppen zu hemmen.
-
Es
gibt eine Vielzahl von Techniken, die zur Einführung der Nukleinsäuren in
lebensfähige
Zellen fähig sind.
Die Techniken variieren in Abhängigkeit
davon, ob die Nukleinsäure
in die Kulturzelle in vitro oder in vivo in die Zellen des angestrebten
Wirts überführt wird.
Geeignete Techniken für
den Transfer der Nukleinsäure
in die Säugerzellen
in vitro umfassen die Verwendung der Liposomen, Elektroporation,
Mikroinjektion, Zellfusion, DEAE-Dextran, das Calciumphosphatfällungsverfahren
usw. Die derzeit bevorzugt in vivo Gentransfertechniken schließen die
Transfektion mit viralen Vektoren (typischerweise retroviral) und
die Virushüllproteinliposomen
vermittelte Transfektion mit ein [Dzau et al., Trends in Biotechnology
11(5): 205-210 (1993)]. Bei einigen Situationen ist es wünschenswert
die Nukleinsäurequelle
mit einem Mittel zu erzeugen, das die Zielzellen anzielt, wie einem
Antikörper
der spezifisch für
das Zelloberflächenprotein
oder die Zielzelle ist, einem Liganden für den Rezeptor auf den Zielzellen,
usw. Wo Liposomen verwendet werden, können Proteine, die an ein Zelloberflächenmembranprotein
durch Endocytose assoziert sind, verwendet werden zum Zielen und/oder
die Erleichterung der Aufnahme, beispielsweise Kapsidproteine oder
Fragmente hiervon, die trophisch für einen speziellen Zelltyp
sind, Antikörper
für Proteine,
die in ihrem Zyklus aufgenommen werden, Proteine die auf die intrazelluläre Lokalisation
abzielen und die intrazelluläre
Halbwertszeiten erhöhen.
Die Technik der Rezeptor vermittelten Endocytose wird beschrieben,
beispielsweise von Wu et al., J. Biol. Chem. 262 (10): 4429-4432 (1987)
und Wagner et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87 (9): 3410-3414
(1990). Bezüglich
einer Überprüfung der
Genmarkierung und Gentherapieprotokolle, siehe Anderson, Science
256 (5058): 808-813 (1992).
-
Verfahren zur Behandlung
unter Verwendung der LP-48 Polypeptide
-
Wie
in den Beispielen 15 und 16 gezeigt, können die LP-48 Polypeptide
signifikant die Apoptose bei humanen Endothelzellen verringern.
In Bezug auf die Reduzierung der Endothelzapoptose wurde gezeigt, dass
die LP-48 Polypeptide an die humanen Endothelzellen (Beispiel 7)
binden. Es wurde gefunden, dass die Endothelzellapoptose bei einer
Anzahl von Krankheiten auftritt, einschließlich, aber nicht beschränkt auf
Atherosklerose, Bluthochdruck, kongestives Herzversagen, primären pulmonalen
Bluthochdruck, Sepsis, systemisches Entzündungsantwortsyndrom, ARDS,
multiples Organversagen und Allotransplantatvaskulopathie. Die Fähigkeit
von LP-48 die humane Endothelzellapoptose zu verringern, ebenso
wie an humane Endothelzellen zu binden zeigt dass LP-48 sich nützlich bei
der Blockade der Destruktion des Endothelgewebes erweist, das durch
die Apoptose auftritt. In Übereinstimmung
dazu kann LP-48 dazu verwendet werden, um Atherosklerose, Bluthochdruck,
kongestives Herzversagen, primären
pulmonalen Bluthochdruck, Sepsis, systemisches Entzündungsantwortsyndrom,
ARDS, multip les Organversagen, Allotransplantatvaskulopathie und
zusätzliche Bedingungen
und Erkrankungen zu behandeln, wo die Endothelzellapoptose auftritt.
-
Das
Beispiel 14 zeigt, dass die LP-48 Polypeptide nützlich bei der Hemmung der
IFN-γ, IL-12,
TNF-α, IL-6
und GM-CSF Sekretion sind, wobei alle wichtig bei der Pathogenese
der Entzündungs-
und Autoimmunerkrankungen sind, einschließlich, aber nicht beschränkt auf
Sepsis, gram negative Bacteriämie,
allergische Reaktionen, allergische Autoimmunerkrankungen, Typ 1
Diabetes, Th1 abhängige
Insulitis, Entzündung,
Multiple Sklerose, rheumatoide Arthritis, entzündliche Darmerkrankung, Leberversagen,
ARDS und Bedingungen oder Symptome in Bezug hierzu. Weiterhin scheinen
die LP-48 Polypeptide an sowohl Maus- als auch humane Pankreaszellen
zu binden (siehe Beispiel 18). Weil die LP-48 Polypeptide sinnvoll
bei der Hemmung der IFN-γ und
IL-12 Produktion sind (siehe Beispiel 14), können LP-48 Polypeptide zur
Blockade der destruktiven Effekte von IFN-γ, IL-12, IL-6, TNF α und/oder
IL-1β in
den Pankreas und zur Vorbeugung der Pankreasinselzellapoptose verwendet
werden. In Übereinstimmung
dazu kann LP-48 dazu verwendet werden um Diabetes zu behandeln (Beispiel
20).
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Die
in den Beispielen 12 und 13 gezeigten Daten zeigen, dass Sepsis,
gram negative Bakteriämie, akute
Entzündung
und Bedingungen oder Symptome hierzu, die damit zusammenhängen, behandelt
oder vorgebeugt werden können
durch Anwendung effektiver Mengen an LP-48 Polypeptiden. Die Verabreichung
von gereinigtem, rekombinantem LP-48 Protein hemmt die Effekte,
die während
akutem endotoxischem Schock auftreten und schützt vor dem Tod. Wie allgemein
charakterisiert, nimmt die Erfindung ebenfalls Bezug auf Verfahren
zur Vorbeugung oder Behandlung von Zuständen, die durch chronische
Entzündung
verursacht oder verschlimmert werden, einschließlich, aber nicht beschränkt auf
allergische Reaktionen, allergische Autoimmunerkrankungen; Typ 1
Diabetes, Th1 abhängige
Insulitis, Entzündung,
Multiple Sklerose, rheumatoide Arthrites, entzündliche Darmerkrankung, Leberversagen,
ARDS und Zustände
oder Symptome die hiervon abgeleitet sind durch Verabreichung einer
effektiven Menge der LP-48
Polypeptide. Die vorliegende Erfindung liefert weiter Verfahren
zur Vorbeugung oder zur Behandlung zusätzlicher Entzündungs-bedingter
Störungen durch
Verabreichung einer therapeutisch effektiven Menge an LP-48 Polypeptiden.
Diese Entzündungs-bedingten
Störungen,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Akne, akute Bronchitis, Bronchiolitis, akute Lungenverletzung,
allergische Konjunktivitis, allergische Rhinitis, Allotransplantatabstoßung, Alzheimersche
Erkrankung, Angina, Apoptose, respiratorisches Atemstresssyndrom
des Erwachsenen (ARDS), Asthma, atopisches Ekzem, Verbrennungen,
Bursitis, Cerebritis, Cholecystitis, chronische Bronchitis, einschließlich akuter Exacerbationen
der chronischen Bronchitis, Zirrhose, Kontaktdermatitis, Morbus
Crohn, Cystitis, Dermatose, Ekzem, erosiver Gastritis, Ösophagitis,
Gastritis, Glomerulonephritis, Graft-versus-Host Erkrankung (GVHD), Hepatitis,
Bluthochdruck, interstitielle Lungenfibrose, Iritis, irritables
Darmsyndrom, Mastocystose, Migräne, Myasthenia
gravis, myocardiale Ischämie,
Osteoarthritis, Osteomyelitis, Pankreatitis, Pharyngitis, Prostatitis, Reperfusionsverletzung,
Sarcoidose, Sepsis, septischer Schock, systemisches inflammatorisches
Antwortsyndrom, Sjögren
Syndrom, systemischer Lupus erythematosus, Tendonitis, Tonsillitis,
tubulointerstitielle Nephritis, ulcerative Colitis, Uveitis, chronische
Entzündung
und Bedingungen oder Symptome die hiervon abgeleitet sind. Wie in
Beispiel 21 gezeigt, können
die LP-48 Polypeptide bei der Herstellung eines Medikamentes zur
Behandlung der Lebererkrankung verwendet werden. LP-48 schützt vor
LPS und D-Galactosamin
verursachtem Leberversagen und schützt 100 % der Mäuse vor
Leberversagen und Tod.
-
Das
Beispiel 14 zeigt, dass LP-48 die IFNγ, TNFα, IL-1β und IL-6 Sekretion hemmt. Diese
proinflammatorischen Cytokine spielen wichtige Rollen bei der Pathogenese
der rheumatoiden Arthritis. In Übereinstimmung
dazu kann LP-48 dazu verwendet werden um rheumatoide Arthritis wie
in Beispiel 22 gezeigt, zu behandeln.
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Multiple
Sklerose ist eine Autoimmunerkrankung. IFNγ und IL-12 spielen kritische
Rollen bei der Krankheitsentwicklung und dem Rückfall. Es ist ebenfalls eingeführt, dass
die Blockade von IL-12 und IFNγ mittels
Antikörpern
der EAE Entwicklung in Mäusen
vorbeugt. LP-48 hemmt sowohl IFNγ als
auch IL-12 (Beispiel 14) und kann daher zur Behandlung der multiplen
Sklerose wie in Beispiel 23 gezeigt, verwendet werden.
-
Zusätzlich zur
Behandlung der multiplen Sklerose können die LP-48 Polypeptide
bei der Herstellung eines Medikamentes zur Behandlung oder Vorbeugung
von autoimmunen Erkrankungen allgemein verwendet werden. Demnach
können
die LP-48 Polypeptide zur Behandlung der autoimmunen Störungen verwendet werden,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf GVHD, rheumatoide Arthritis, Asthma, Ekzem, Atopie, entzündliche
Darmerkrankung, Vaskulitis, Psoriasis, Insulin abhängigen Diabetes
mellitus, Pancreatitis, Psoriasis, Krebs, multiple Sklerose, Hashimoto
Thyreoiditis, Graves Erkrankung, Transplantatabstoßung, systemischen Lupus
erythematodes, autoimmune Nephropathie, autoimmune Hämatopathie,
idiopathische interstitielle Pneumonie, Hypersensitivitätspneumonitis,
autoimmune Dermatose, autoimmune Kardiopathie, autoimmune Infertilität, Behcet
Erkrankung, autoimmune Gastritis, fibröse Lungenerkrankung, fulminante
virale Hepatitis B, fulminante virale Hepatitis C, autoimmune Hepatitis,
chronische Hepatitis, chronische Zirrhose, chronische Glumerulonephritis,
thrombotisch thrombocytopenische Purpura (TTP) und hämolytisch
urämisches
Syndrom (HUS), aplastische Anämie,
Myelodysplasie, multiples Organversagen Syndrom (MODS), Atemstresssyndrom bei
Erwachsenen (ARDS) und Bedingungen oder Symptomen die hiervon abgeleitet
sind.
-
Wie
in Beispiel 14 gezeigt, hemmen die LP-48 Polypeptide die IFNγ, TNFα, IL-12 und
IL-6 Sekretion. In Übereinstimmung
mit der Fähigkeit
von LP-48 diese Faktoren zu hemmen, kann ein Antagonist von LP-48 zur
Behandlung oder Prävention
eines T Zell vermittelten Zustands verwendet werden. Solche T-Zell
vermittelten Zustände,
schließen
mit ein, sind aber nicht beschränkt
auf Immundefizienz, HIV, HIV induziertes Lymphom, HIV induziertes
AIDS, fulminante virale Hepatitis B, fulminante virale Hepatitis
C, chronische Hepatitis, chronische Zirrhose, Zellschutz während einer
Krebsbehandlung, Erholung von der Chemotherapie, Erholung von einer
Strahlentherapie und Zustände
oder Symptome, die hiermit zusammenhängen.
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IL-12
ist ein zentraler Mediator der Zell vermittelten Immunantwort während der
Aktivität
der Entwicklung, Proliferation und Aktivität der Th 1 Zellen (R. M. Locksley,
Proc. Natl. Acad. Sci. (USA), 90:5879 (1993), G. Trinchieri, Immunol,
Today, 14:335 (1993), P. Scott, Science, 260:496 (1993), C. S. Hseih
et al, Science, 260:547 (1993)). Diesen IL-12 Aktivitäten wird
durch Faktoren entgegengewirkt, die mit der Entwicklung von nicht
differenzierten T-Helferzellen in die Th2 Zellen und der Übermittlung
der humoralen Immunantwort (beispielsweise IL-4 und IL-10, R. M.
Locksley, Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 90:5879, (1993), G. Trinchieri
(1993), P. Scott, Science, 260:496 (1993) und C. S. Hseih et al,
Science, 260:547 (1993)) assoziiert sind. Wie in Beispiel 14 gezeigt
ist LP-48 nützlich
bei der Hemmung der IL-12 Sekretion. In Übereinstimmung damit, kann LP-48
bei der Behandlung oder Prävention
eines Th2 Zell vermittelten Zustands verwendet werden. Im Gegensatz
dazu liefert die Verabreichung eines Antagonisten von LP-48 die
Verstärkung
der durch Th2 Zellen vermittelten Immunität.
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Apoptotische
Endothelzellen sind offensichtlich bei sowohl menschlichen als tierischen
Tiermodellen den Atherosklerose (Stefanec, Chest, 117:841 (2000))
beteiligt. Risikofaktoren, die mit Atherosklerose zusammenhängen wurden
typicherweise dabei beobachtet eine endotheliale Apoptose in vitro
oder eine Zunahme der Anzahl der zirkulierenden Endothelzellen in
vivo zu erhöhen.
Oxidiertes Low-Density Lipoprotein, das zahlreiche Veränderungen
in den frühen
Stadien der Atherosklerose induziert, wurde dabei beobachtet, dass
es die endotheliale Zellapoptose der Endothelzellen aus der menschlichen
Nabelschnurvene in vitro induziert (Harada-Shiba et al., J. Biol.
Chem., 273:9681 (1998)). Von zahlreichen Therapien wurde gezeigt,
dass sie nützliche
Effekte auf die Atherosklerose haben oder einen antiapoptotischen
Effekt haben dürften.
Da die Fähigkeit
der LP-48 Polypeptide zur Hemmung der Endothelialzellapoptose gegeben
ist, liefert eine Ausfürhungsform
der vorliegenden Erfindung die Verwendung von LP-48 bei der Behandlung
der Atherosklerose.
-
Ein
Merkmal des Bluthochdrucks ist die kapilläre Verringerung, wobei da eine
Verringerung der Anzahl der Kapillaren pro Volumen an Gewebe gemeint
ist. Gemäß dem Goldblatt
Model des Bluthochdrucks trägt
die endotheliale Apoptose in großem Umfang zur mikrovaskularen
Verringerung bei (Stefanec, Chest, 117:841 (2000)). Im Wechsel dazu
wurde gedacht, daß Bluthochdruck
proapoptotisch auf einige Zelltypen wirkt, basierend auf in vitro
Studien. Weiterhin dienen die endotheliale Dysfunktion und die vermehrte
Superoxidproduktion die durch Bluthochdruck verursacht sind, als
Indikator für
die endotheliale Apoptose. Mehrere Bedeutungen zur Behandlung des
Bluthochdrucks können
einen antiapoptotischen Effekt aufweisen. Während der antiapoptotischen
Effekte von LP-48 dient ein Umfang der Erfindung zur Verwendung
eines LP-48 Polypeptids bei der Herstellung eines Medikaments zur
Behandlung von Bluthochdruck und Umständen, die mit Bluthochdruck
assoziiert sind.
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Studien
mit Tiermodellen die auf das kongestive Herzversagen gerichtet sind,
zeigen, dass die endotheliale Apoptose zu dieser Erkrankung beiträgt. Beispielsweise
wird in einem Tiermodel der Aorteninsuffizienz, bei dem eine hämodynamische
Abnormalität
erzeugt wurde eine Zunahme der zirkulierenden endothelialen Zellen
(die als Indikator zur Apoptose dienen) 28 Tage nach der Induktion
beobachtet (Stefanec, Chest, 117:841 (2000)). In einem weiteren
Beispiel zeigt ein Rattenmodel von einem Monokrotalin-induzierten Rechtsherzversagen über einen
Zeitraum von 30 Tagen eine fortschreitende und signifikante Zunahme
der Anzahl der apoptotischen endothelialen Zellen im Skelettmuskel
(Stefanec, Chest, 117:841 (2000)). Diese Zunahme bei apoptotischen
Endothelzellen wird von einer Zunahme in TNF und dem atrialen natriuretischen
Peptid begleitet, das zusammen mit Angiotensin II zur endothelialen
Zellapoptose bei kongestivem Herzversagen beiträgt. Daher liefert eine Ausführungsform
der Erfindung die Verwendung eines LP-48 Polypeptids bei der Behandlung
von angeborenem Herzversagen durch die Verringerung der endothelialen
Apoptose.
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Mehrere
Beobachtungen, die mit dem primären
pulmonalen Bluthochdruck assoziiert sind, legen nahe, dass die endotheliale
Zellapoptose zur Pathogenese dieser Krankheit beitragen kann. In
einem Rattenmodel des pulmonalen Bluthochdruckes, wurde gezeigt,
daß die
Apoptose in der endothelialen Zellschicht einer Pulmonalarterie
einer erwachsenen Ratte vor dem Auftreten eines fortschreitenden
pulmonalen Bluthochdrucks (Jones und Rabinovitch, Circ. Res., 79:1131
(1996)) auftreten kann. Bei dem menschlichen primären pulmonalen
Bluthochdruck wurden erhöhte
Serumspiegel an IL-1β,
die die endo theliale Zellapoptose hemmen, nachgewiesen (Stefanec,
Chest, 117:841 (2000)). Gemeinsam mit diesen Linien wurde beobachtet,
dass die Entwicklung eines primären
pulmonalen Bluthochdrucks durch die Behandlung mit einem IL-1 Rezeptorantagonist
in einem Rattenmodel (Voelkel et al., Am. J. Respir. Cell Mol. Biol.,
11:664 (1994)) verringert werden kann. Mehrere Behandlungen des
primären
pulmonalen Bluthochdrucks, einschließlich Prostacyclin, Calciumkanalblockern
und Angiotensin-Konverting-Enzym haben antiapoptotische Effekte
auf das Endothel (Stefaney, Chest, 117:841 (2000)). Die Fähigkeit
von LP-48 die Apoptose bei endothelialen Zellen zu verringern oder
vorzubeugen, liefert eine Ausführungsform
der Erfindung, in welcher LP-48 zur Behandlung des primären pulmonalen
Bluthochdrucks verwendet wird.
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Im
wesentlichen gereinigte, oder reine Präparationen von LP-48 Polypeptiden
und / oder LP-48 Epitopen, die Antikörper erkennen können in
einer pharmazeutisch annehmbaren Zusammensetzung formuliert werden.
Beispielsweise kann eine pharmazeutische Formulierung die an die
Behandlung einer Entzündungs vermittelten
Störung
angepasst ist, die ein LP-48 Polypeptid oder ein Fragment hiervon
enthält,
analog und/oder homolog hiervon durch die vorliegende Erfindung
umfasst werden. Zusätzlich
ist eine pharmazeutische Formulierung, die an die Behandlung der
Immundefizienz, die einen LP-48 Antikörper enthält, angepasst ist, mitumfasst.
Solche pharmazeutischen Formulierungen können auf eine Weise dosiert
werden, die mit den bekannten medizinischen Praktiken übereinstimmt,
wobei der klinische Zustand des individuellen Patienten berücksichtigt
wird (speziell die Nebenwirkungen der Behandlung mit LP-48 Polypeptiden
und/oder LP-48 Epitopen die die Antikörper alleine erkennen), der
Ort der Abgabe der LP-48 Polypeptide und/oder LP-48 Antikörper erkennende
Zusammensetzungen, das Verfahren der Verabreichung, der Verabreichungsplan
und dem Anwender bekannte andere Faktoren.
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Eine
effektive Menge an LP-48 Polypeptiden oder LP-48 Epitop erkennendem
Antikörper
kann zur Vorbeugung oder Behandlung von mindestens einem Symptom
der allergischen Antworten, allergischen Autoimmunerkrankungen,
Typ 1 Diabetes, Th1 abhängiger
Insulitis, Immundefekten, Krebs, Entzündung, Infektionskrankheiten
dienen oder kann zur Modulierung der biologischen Aktivität von mindestens
einem natürlichen Liganden
dienen. Eine effektive Menge eines LP-48 Polypeptids und/oder LP-48
erkennenden Antikörpers
zur Vorbeugung oder Behandlung von einem Symptom kann durch die
Vorbeugung oder Verbesserung der schädlichen Zustände oder
Symptome der behandelten Krankheiten bestimmt werden. Die therapeutisch
effektive Menge von LP-48 Polypeptid und/oder LP-48 erkennendem
Antikörper
für die
Zwecke hierin wird durch solche Überlegungen
bestimmt. Durch die Freisetzung von schrittweisen Levels von LP-48
Polypeptid und/oder LP-48 erkennendem Antikörper innerhalb einer pharmazeutischen
Zusammensetzung, kann ein klinischer Fachmann die therapeutisch
effektive Dosis eines LP-48 Polypeptids und/oder LP-48 Epitop erkennenden
Antikörpers
zur Behandlung oder Vorbeugung der Atherosklerose, des Bluthochdrucks,
kongestiven Herzversagens, primären
pulmonalen Bluthochdrucks, Sepsis, gramnegativer Bakteriämie, allergischen
Reaktionen, allergischen Autoimmunerkrankungen, Typ 1 Diabetes,
Th1 abhängiger
Insulitis, Immundefizienz, Krebs, Entzündung und infektiösen Erkrankungen
bestimmen. Solche Bestimmungen sind im Fachgebiet gut bekannt und liegen
innerhalb des Bereichs des Klinikers, der eine therapeutisch effektive
Menge an LP-48 Polypeptid und/ oder LP-48 erkennendem Antikörper in
einer pharmazeutischen Zusammensetzung demgemäß einstellt. Eine therapeutisch
effektive Menge an LP-48 Polypeptid und/oder LP-48 erkennendem Antikörper ergibt
eine messbare Modulierung der biologischen Aktivität, die mit
dem LP-48 Polypeptid assoziiert ist.
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Als
allgemeine Verabreichung liegt die gesamte therapeutisch effektive
Menge an LP-48 Polypeptid und/oder LP-48 erkennendem Antikörper, welche
parenteral pro Dosis einer pharmazeutischen Zusammensetzung verabreicht
wird im Bereich von etwa 1 μg/kg/Tag
bis 10 mg/kg/Tag in Bezug auf das Körpergewicht des Patienten.
Jedoch, wie dies oben angegeben ist, soll dies einer therapeutischen
Freiheit unterliegen. Vorzugsweise beträgt diese Dosis mindestens 0,001
mg/kg/Tag oder mindestens 0,01 mg/kg/Tag oder mindestens 0,10 mg/kg
Tag oder mindestens 1,0 mg/kg/Tag.
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Als
weitere Möglichkeit,
bei kontinuierlicher Verabreichung, wird das LP-48 Polypeptid und/oder
der LP-48 erkennende Antikörper
typischerweise mit einer Dosisrate von etwa 0,1 μg/kg/Stunde bis etwa 50 μg/kg/Stunde,
entweder durch 1-4 Injektionen pro Tag oder durch kontinuierliche
subkutane Infusionen beispielsweise mittels einer Minipumpe, verabreicht.
Eine intravenöse
Beutellösung
kann ebenfalls verwendet werden. Die Länge der Behandlung die nötig ist
um Veränderungen
zu beobachten und der Zeitraum der auf die Behandlung folgt bis
Antworten auftreten scheint in Abhängigkeit des gewünschten
Effekts zu variieren.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die das LP-48 Polypeptid und/oder den LP-48 erkennenden Antikörper enthalten,
können
mittels einer Vielzahl an Arten verabreicht werden, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf oral, rectal, intracranial, parenteral, intracisternal, intrathekal,
intravaginal, intraperitoneal, intratracheal, intrabroncho-pulmonal,
topisch, transdermal (wie als Pulver, Salben, Tropfen oder Transdermalpflaster),
buccal oder als orales oder nasales Spray. Mit "pharmazeutisch annehmbarer Träger" ist ein nicht toxischer,
halbfester oder flüssiger
Füllstoff,
Verdünnungsmittel,
Verkapselungsmaterial oder Hilfsformulierung jedes Typs gemeint.
Der Ausdruck "parenteral" wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf die Arten der Verabreichung, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf intravenöse,
intramuskuläre,
intraperitoneale, intrasternale, subcutane und intraartikuläre Injektion
und Infusion. Implantate, die das LP-48 Polypeptid und/oder den LP-48
erkennenden Antikörper
enthalten, können
ebenfalls verwendet werden.
-
LP-48
Polypeptide und/oder LP-48 erkennende Antikörper werden ebenfalls passend
verabreicht durch verzögerte
Freisetzungssysteme. Geeignete Beispiele für verzögerte Freisetzungssysteme schließen semi-permeable
Polymermatrizen, beispielsweise Filme oder Mikrokapseln mit ein.
Verzögert
freisetzende Matrizen schließen
Polylactide (
US 3 773
919 A ,
EP 0
058 481 A ), Copolymere der L-Glutaminsäure und γ-Ethyl-L-glutamat (Sidman et
al., Biopolymere 22:547-556 (1983)), Poly-(2-hydroxyethylmethacrylate (R. Langer
et al., J. Biomed. Mater. Res. 15:167-277 (1981))), Ethylenvinylacetat
(R. Langer et al., 1982) oder Poly-D-3-hydroxybuttersäure (
EP 0 133 988 A )
mit ein.
-
Verzögert freisetzende
LP-48 Polypeptide und/oder LP-48 erkennende Antikörperzusammensetzungen
schließen
ebenfalls liposomal eingeschlossene LP-48 Polypeptide mit ein. Liposomen,
die LP-48 Polypeptide
enthalten, werden gemäß Verfahren
die an sich bekannt sind hergestellt (
DE
3 218 121 , Epstein et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA)
82: 3688-3692 (1985), Hwang et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA)
77: 4030-4034 (1980)),
EP
0 052 322 A ,
EP
0 036 676 A ,
EP
0 088 046 A ,
EP
0 143 949 A ,
EP
0 142 641 A , Japanische Patentanmeldung 83-118008,
US 4 485 045 A und
US 4 544 545 A und
EP 0 102 324 A .
Im allgemeinen sind die Liposomen vom kleinen (etwa 200-800 Angström) unilammellären Typ,
wobei der Lipidgehalt größer als etwa
30 Molprozent Cholesterin beträgt
und das ausgewählte
Verhältnis
für die
optimale LP-48 Polypeptidtherapie eingestellt wird.
-
Zur
parenteralen Verabreichung kann das LP-48 Polypeptid und/oder der
LP-48 erkennende Antikörper
allgemein formuliert werden durch Mixen bei dem gewünschten
Reinheitsgrad in einer injizierbaren Einheitsdosierungsform (Lösung, Suspension
oder Emulsion) mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger, beispielsweise
einem der nicht toxisch für
den Empfänger
der Dosis und der verwendeten Konzentrationen ist und der mit anderen
Inhaltsstoffen der Formulierung kompatibel ist. Beispielsweise schließt die Formulierung vorzugsweise
oxidierende Mittel und andere Verbindungen die dafür bekannt
sind, dass sie Polypeptide zerstören,
nicht mit ein.
-
Im
allgemeinen werden die Formulierungen durch Inkontaktbringen des
LP-48 Polypeptids gleichmäßig und
eng mit Flüssigträgern oder
fein verteilten festen Trägern
oder beidem hergestellt. Dann wird das Produkt, wenn es nötig ist,
in die gewünschte
Formulierung verwandelt. Vorzugsweise ist der Träger ein parenteraler Träger, noch
bevorzugter eine Lösung,
die mit dem Blut des Empfängers
isoton ist. Beispiele für
solche Trägervehikel
sind Wasser, Kochsalzlösung,
Ringer Lösung
und Dextroselösung.
Nicht wässrige
Vehikel, wie fixierte Öle
und Ethyloleate sind hierbei ebenfalls nützlich, ebenso wie Liposomen.
-
Das
geeignete Transportmittel enthält
kleinere Mengen an Zusatzstoffen, wie Substanzen, die die Isotonizität und chemische
Stabilität
hemmen. Solche Materialien nicht nicht toxisch für den Empfänger bei den verwendeten Dosierungen
und Konzentrationen und schließen
Puffer wie Phophat, Citrat, Succinat, Essigsäure und andere organische Säuren oder
ihre Salze, Antioxidantien wie Ascorbinsäure, bezüglich des Gewichts nieder molekulare
Polypeptide, beispielsweise Polyarginine oder Tripeptide, Proteine,
wie Serumalbumin, Gelatine oder Immunglobuline, hydrophile Polymere
wie Polyvinylpyrrolidin, Aminosäuren,
wie Glycin, Glutaminsäure,
Arsparaginsäure
oder Arninin, Monosaccharide, Disaccharide und andere Kohlnehydrate,
einschließlich
Cellulose oder dessen Derivate, Glucose, Manose oder Dextrine, Chelatbildner
wie EDTA, Zuckeralkohole wie Mannit oder Sorbit, Gegenionen wie
Natrium und/oder nicht ionische oberflächenaktive Mittel wie Polysorbate,
Poloxamere oder PEG mit ein.
-
Das
LP-48 Polypeptid und/oder der LP-48 erkennende Antikörper werden
typischerweise in solchen Trägern
bei einer Konzentration von etwa 0,1 mg/ml bis 100 mg/ml, vorzugsweise
1-10 mg/ml bei einem pH von etwa 3 bis 8 formuliert. Es ist selbstverständlich,
dass die Verwendung von bestimmten der vorhergehenden Hilfsstoffen,
Trägern
oder Stabilisatoren zur Bildung von LP-48 Polypeptidsalzen führt. Pharmazeutische Zusammensetzungen,
die LP-48 Polypeptide und/oder LP-48 erkennende Antikörper zur
therapeutischen Verwendung beobachtet, müssen steril sein. Die Sterilität wird schnell
durch die Filtration durch sterile Filtrationsmembranen (beispielsweise,
0,2 Micron Membranen) erhalten. Pharmazeutische Zusammensetzungen,
die LP-48 Polypeptide und/oder LP-48 Epitop erkennende Antikörper enthalten,
werden im allgemeinen in einen Behälter mit einem sterilen Einlaß gegeben,
beispielsweise in einem intravenösen
Lösungsbeutel
oder in ein Gefäß, das einen
mit einer hypodermen Injektionsnadel durchstechbaren Verschluss
enthält.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die LP-48 Polypeptide und/oder LP-48 erkennende
Antikörper
enthalten, können
in Einmal- oder Mehrfachdosenbehältern,
beispielsweise, verschlossenen Ampullen oder Gefäßen, wie einer wässrigen
Lösung
oder als lyophilisierte Formulierung zur Rekonstitution, gelagert werden.
Als Beispiel für
eine lyophilisierte Formulierung werden 10 ml Gefäße mit 5
ml einer steril filtrierten 1 % (G/V) wässrigen LP-48 Polypeptidlösung befüllt und
das entstehende Gemisch wird lyophilisiert. Die Infusionslösung wird
durch Rekonstitution des lyophilisierten LP-48 Polypeptids, mittel
eines bakteriostatischen Wassers für Injektionszwecke, hergestellt.
-
Zusätzlich können pharmazeutische
Zusammensetzungen, die LP-48 Polypeptide und/oder LP-48 Epitop erkennende
Antikörper
enthalten, bei der Behandlung oder Vorbeugung von Sepsis, gram negativer Bakteriämie, allergischen
Antworten, allergischen Autoimmunerkrankungen, Typ 1 Diabetes, Th1
abhängiger Insulitis,
Immundefekten, Krebs, Entzündung,
infektiösen
Erkrankungen und Zuständen
oder hiervon abgeleiteten Symptomen, worin diese Verbindung weitere
andere therapeutischen Verbindungen umfasst, verwendet werden.
-
Wenn
nicht anders angegeben, haben alle technischen und wissenschaftlichen
hierin verwendeten Ausdrücke
dieselbe Bedeutung wie sie allgemein von dem Fachmann, dem diese
Erfindung gilt, verstanden werden. Die Verfahren und Materialien
die ähnlich
oder äquivalent
zu denen sind, die hierin beschrieben sind, können bei der Ausführung oder
dem Testen der vorliegenden Erfindung verwendet werden und geeignete Verfahren
und Materialien sind unten beschrieben. Im Falle eines Konflikts
wird die vorliegende Verabreichung, einschließlich der Definitionen kontrolliert.
Zusätzlich
sind die Materialien, Verfahren und hierin beschriebenen Beispiele
nur beschreibend und sollen nicht beschränken.
-
Die
folgenden Beispiele beschreiben die vorliegende Erfindung weiter:
-
Beispiel 1: Klonierung
von LP-48 kodierenden Polynukleotiden
-
Die
partielle LP-48 DNA Sequenz wird aus einer einzelnen EST Sequenz
in der Incyte Datenbank einer humanen Prostata cDNA Bank identifiziert.
Der Vollängen
cDNA Klon wird aus einer humanen Leukozytenbank durch PCR isoliert.
LP-48 enthält
179 Aminosäuren
und wurde anfänglich
so charakterisiert, dass es eine Ähnlichkeit zu IL-17 aufweist,
da es zu 20 % identisch zu IL-17 ist.
-
Beispiel 2: Northern Blot
und RT-PCR Analyse der LP-48 Expression
-
Die
Northern Blot Analyse wird ausgeführt, um die IL-17 Genexpression
in Humangewebe mittels Verfahren zu untersuchen, die in Current
Protocols in Molecular Biology beschrieben sind. Es wird eine cDNA
Sonde, die die gesamte Nukleotidsequenz des LP-48 Polypeptids enthält mit 32P mittels des Random Prime® DNA Markierungssystems
(Amersham Life Science) gemäß den Anleitungen
des Herstellers markiert. Nach der Markierung wird die Sonde mittels
einer Chroma Spin 100® Säule (Clontech Laboratories
Inc.) gemäß dem Protokoll
PT1200-1 des Herstellers gereinigt. Die gereinigte, markierte Sonde
wird dann verwendet, um verschiedene Humangewebe auf IL-17 mRNA
zu untersuchen.
-
Es
werden Multiple Tissue Northern Blots (MTN), die verschiedene Humangewebe
(H) oder humane Immunsystemgewebe (IM) enthalten von Clontech erhalten
und mit der markierten Sonde mittels ExpressHyb Hybridisierungslösung (Clontech)
gemäß dem Protokoll
Nummer PT1190-1 untersucht. Nach der Hybridisierung und dem Waschen
werden die Blots auf Film aufgebracht und bei -70°C über Nacht
exponiert und die Filme werden gemäß Standardverfahren entwickelt.
Die Ergebnisse zeigen, dass die LP-48 Expression sehr niedrig ist
und nicht im Humangehirn, der Plazenta, der Lunge, der Leber, der
Niere, der Milz, des Thymus, der Prostata, den Ovarien, dem Dünndarm,
dem Kolon, dem Magen, der Schilddrüse, dem Rückenmark, dem Lymphknoten,
der Luftröhre
und der Nebenniere detektiert wird. Mittels der dem Fachmann bekannten
Techniken detektiert die RT-PCR eine LP-48 Expression im Hoden und
den Leukozyten, wie auch in der fetalen Leber und der Niere.
-
Beispiel 3: Expression
von LP-48 Polypeptiden in Säugerzellen
-
Ein
typischer Säugerexpressionsvektor
enthält
zumindest ein Promotorelement, das die Initiation der Transkription
der mRNA, der für
das Polypeptid kodierenden Sequenz und der für die Termination der Transkription
und Polyadenylierung des Transkripts erforderlichen Signale vermittelt.
Zusätzlich
kann jeder Säugerexpressionsvektor
Enhancer, Kozaksequenzen und intervenierende Sequenzen, die durch
Donor- und Akzeptorstellen für
ein RNA Spleißen
flankiert sind, aufweisen.
-
Eine
hoch effiziente Transkription kann mit den frühen und späten Promotoren von SV40 und
den langen terminalen Wiederholungen (LTRS) von Retroviren, beispielsweise
RSV, HTLV1, HIV1 und dem frühen Promotor
des Cytomegalievirus (CMV) erreicht werden. Jedoch können zelluläre Elemente
auch verwendet werden (beispielsweise der humane Actinpromotor).
Geeignete Expressionsvektoren zur Verwendung bei der Bereitstellung
von LP-48 umfassen beispielsweise Vektoren, wie pIRES1 neo, pRetro-Off, pRetro-on, PLXSN oder
pLNCX (Clontech Labs, Palo Alto, CA), pcDNA3.1 (+/-), pcDNA/Zeo
(+/-) oder pcDNA3.1/Hygro (+/-) (Invitrogen), PSVL und PMSG (Pharmacia,
Uppsala, Schweden), pRSVcat (ATCC 37152), pSV2dhfr (ATCC 37146)
und pBC12Ml (ATCC 67109). Säugerwirtszellen,
die verwendet werden können,
umfassen HeLa, 293, H9 und Jurcat Zellen, Maus NIH3T3 und C127 Zellen,
Cos 1, Cos 7 und CV1, Quail QC1-3 Zellen, Maus L Zellen und Ovarzellen
(CHO) vom Chinesischen Hamster. Alternativ dazu können die
gewünschten
LP-48 kodierenden DNA Sequenzen in stabilen Zelllinien exprimiert
werden, die DNA Sequenzen zur Expression jeder Untereinheit enthalten,
wenn sie in das Chromosom integriert sind. Die Co-Transfektion mit
einem Selektionsmarker, wie dhfr, gpt, Neomycin oder Hygromycin
erlaubt die Identifizierung und Isolierung der transfizierten Zellen,
wie dies in der Technik bekannt ist.
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Die
für das
transfizierte LP-48 Polypeptid kodierenden DNA Sequenzen können auch
zur Expression von großen
Mengen des kodierten Polypeptids amplifiziert werden. Der DHFR (Dihydrofolatreduktase)
Marker ist zur Entwicklung von Zelllinien brauchbar, die mehrere
hundert oder sogar mehrere tausend Kopien der DNA Sequenzen von
Interesse tragen. Ein weiterer brauchbarer Selektionsmarker ist
das Enzym Glutaminsynthase (GS) (Murphy et al., Biochem. J. 227:
277-279 (1991), Bebbington et al., Bio/Technology 10: 169-175 (1992)). Unter
Verwendung dieser Marker werden die Säugerzellen in Selektivmedium
angezogen und die Zellen mit der höchsten Resistenz werden ausgewählt. Diese
Zelllinien enthalten die amplifizierten Gene integriert in ein Chromosom.
Ovarzellen vom Chinesischen Hamster (CHO) und NSO Zellen werden
oft zur Herstellung von Proteinen und Polypeptiden verwendet.
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Die
Expressionsvektoren pC1 und pC4 enthalten den starken Promotor (LTR)
des Rous Sarcomavirus (Cullen et al., Molec. Cell. Biol. 5: 438-447
(1985)) plus ein Fragment des CMV-Enhancers (Boshart et al., Cell: 41:
521-530 (1985)). Mehrfache Klonierungsstellen, beispielsweise mit
den Restriktionsenzymspaltstellen BamHI, XbaI und Asp718 erleichtern
die Klonierung der sTNRF6 DNA Sequenzen. Die Vektoren enthalten
zusätzlich
zum 3' Intron das
Polyadenylierungs- und Terminationssignal des Präproinsulingens der Ratte.
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293T
Zellen können
mit einem PvuI linearisierten Expressionsplasmid mittels der Calciumphosphat Co-Fällungsmethode
transfiziert werden. Neomycinklone können in 400 μg/ml G418
selektiert werden und die selektierten Klone werden vermehrt. Produzierende
Klone können
mittels eines Enzymgebundenen Immunosorbenttest mit anti-human IgG1
und Northern Analyse mit einer 32P-markierten
für LP-48
spezifischen DNA Sonde ausgewählt
werden. Ähnlich
können
Klone, die das LP-48-Fc Produkt bilden, in COS oder CHO Zellen gebildet
werden.
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Beispiel 4: Klonierung
und Expression von LP-48 Polypeptiden in COS oder CHO Zellen
-
Es
wird ein Plasmid zur Expression von LP-48 Polypeptiden durch die
Klonierung einer cDNA, die für LP-48
Polypeptid kodiert, in den Expressionsvektor pcDNAI/Amp oder pcDNAIII
(der von Invitrogen, Inc. erhalten werden kann) hergestellt. Die
Expressionsvektoren pcDNAI/amp und pcDNAIII enthalten (1): Einen
E. coli Replikationsursprung, der zur Vermehrung in E. coli und
anderen prokaryontischen Zellen wirksam ist, (2) ein Ampicillinresistenzgen
zur Selektion von Plasmid-enthaltenden prokaryontischen Zellen,
(3) einen SV40 Replikationsursprung zur Vermehrung in eukaryontischen
Zellen, (4) einen CMV Promotor, einen Polylinker, ein SV40 Intron,
(5) mehrere Codons, die ein Hämagglutininfragment
kodieren (das heißt
einen "HA" Tag zur Erleichterung
der Reinigung) oder HIS Tag (siehe beispielsweise Ausubel et al.,
Herausgeber, Current Protocols in Molecular Biology, John Wiley
and Sons, NY (1987-1999)),
gefolgt von einem Terminationscodon und einem Polyadenylierungssignal,
das so angeordnet ist, dass eine cDNA bequem unter die Expressionskontrolle
des CMV Promotors gestellt und funktionsfähig an das SV40 Intron und
das Poyladenylierungssignal durch Restriktionsschnittstellen im
Polylinker gebunden werden kann. Der HA Tag entspricht einem Epitop,
das aus dem Influenza Hämagglutininpolypeptid
abgeleitet ist, wie dies vorher beschrieben wurde (Wilson et al.,
Cell 37: 767-778 (1984)). Die Fusion des HA Tags an das LP-48 erlaubt
eine leichte Detektion und Gewinnung des rekombinanten Polypeptids
mit einem Antikörper,
der das HA Epitop erkennt. Der Vektor pcDNAIII enthält zusätzlich den
Neomycinselektionsmarker.
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Ein
DNA Fragment, das für
ein LP-48 Polypeptid kodiert, wird separat in die Polylinkerregion
des Vektors kloniert, so dass die rekombinante Polypeptidexpression
durch den CMV Promotor gesteuert wird. Die Insertion in den Vektor
wird optional mit oder ohne dem HA Epitop ausgeführt. Die Plasmidkonstruktionsstrategie ist
folgendermaßen.
Eine das LP-48 Polypeptid kodierende DNA kann mittels Primer amplifiziert
werden, die bequeme Restriktionsstellen enthalten. Das durch PCR
amplifizierte LP-48 kodierende DNA Fragment und der pcDNAI/Amp Vektor
werden mit geeigneten Restriktionsenzymen verdaut und dann wird
das LP-48 kodierende DNA Fragment an einen verdauten Vektor ligiert.
Jedes Ligationsgemisch wird in den E. coli Stamm SURE (erhältlich von
Stratagene Cloning Systems, 11099 North Torrey Pines Road, La Jolla,
CA 92037) transformiert und die transformierte Kultur wird auf Ampicillinplatten
plattiert, die dann inkubiert werden, um das Wachstum von Ampicillin
resistenten Kolonien zu erlauben. Die Plasmid DNA für jede Untereinheit
wird aus resistenten Kolonien isoliert und durch eine Restriktionsanalyse
oder andere Mittel auf das Vorkommen eines für LP-48 kodierenden Fragments
untersucht.
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Zur
Expression der LP-48 Polypeptide werden die COS Zellen mit einem
Expressionsvektor transfiziert, wie dies oben beschrieben ist, unter
Verwendung von DEAE-Dextran, wie dies beispielsweise in Sambrook
et al., Molekular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Laboratory
Press, Cold Spring Harbor, New York (1989) beschrieben ist. Die
Zellen werden unter Bedingungen inkubiert, die zur Expression von
LP-48 geeignet sind.
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Das
LP-48-HA Polypeptid wird durch radioaktive Markierung und Immunfällung mittels
hierin beschriebener Verfahren, beispielsweise Harlow et al., Antibodies:
A Laboratory Manual, 2. Ausgabe, Cold Spring Narbor Laboratory Press,
Cold Spring Harbor, New York (1988) detektiert. Danach werden zwei
Tage nach der Transfektion die Zellen durch die Inkubation in Medium
für 8 Stunden
markiert, die 35S-Cystein
enthalten. Die Zellen und die Medien werden gewonnen und die Zellen
werden gewaschen und mit Detergenz-enthaltendem RIPA Puffer lysiert:
150 mM NaCl, 1 % NP-40, 0,1 % SDS, 0,5 % DOC, 50 mM Tris, pH 7,5,
wie dies von Wilson et al., Cell 37: 767-778 (1984) beschrieben
ist. Die Proteine werden aus dem Zelllysat und aus dem Kulturmedium
mittels eines HA-spezifischen monoklonalen Antikörpers gefällt. Das gefällte Protein
wird dann durch SDS-PAGE und Autoradiographie analysiert. Man beobachtet
ein Expressionsprodukt der erwarteten Größe im Zelllysat, das nicht
in Negativkontrollen beobachtet wird.
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Der
Vektor pC4 kann für
die Expression von LP-48 verwendet werden. Das Plasmid pC4 ist ein
Derivat des Plasmids pSV2-dhfr (ATCC Hinterlegungsnummer Nr. 37146).
Das Plasmid enthält
das Maus DHFR Gen unter der Kontrolle des frühen SV40 Promotors. Zellen
aus dem Ovar des chinesischen Hamsters (dhfr-) oder andere Zellen,
denen die Dihydrofolataktivität
fehlt, die mit LP-48 Plasmiden co-transfiziert sind, können durch Anziehen der Zellen
in einem Selektionsmedium (alpha minus MEM, Life Technologies) angezogen
werden, das mit dem chemotherapeutischen Mittel Methotrexat (MTX)
versetzt ist. Die Amplifikation der DHFR Gene in Zellen, die gegenüber Methotrexat
resistent sind, ist gut dokumentiert. (siehe beispielsweise Alt
et al., J. Biol. Chem. 253: 1357-1370 (1978), Hamlin et al., Biophys.
Acta 1097: 107-143 (1990) und Page et al., Biotechnology 9: 64-68
(1991)). Die Zellen, die in ansteigenden Konzentrationen an MTX
angezogen werden, entwickeln eine Resistenz gegenüber dem
Arzneimittel durch die Überproduktion
des Zielenzyms DHFR als Ergebnis der Amplifikation des DHFR Gens.
Falls DNA Sequenzen an das DHFR Gen gebunden sind, werden sie gewöhnlich co-amplifiziert
und überexprimiert.
Es ist in der Technik bekannt, dass dieser Ansatz verwendet werden kann,
um Zelllinien zu entwickeln, die mehr als 1000 Kopien des amplifizierten
Gens aufweisen. Anschließend werden
nach dem Entzug des Methotrexats Zelllinien erhalten, die die amplifizierten
DNA Sequenzen integriert in eines oder mehrere Chromosome der Wirtszelle
aufweisen.
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Das
Plasmid pC4 enthält
den starken Promotor der langen terminalen Wiederholung (LTR) des
Rous Sarcoma Virus (Cullen et al., Molec. Cell. Biol. 5: 438-447
(1985) zur Expression der inserierten Gensequenzen. PC4 enthält zusätzlich ein
vom Enhancer isoliertes Fragment des unmittelbar frühen Gens
des humanen Cytomegalievirus (CMV) (Boshart et al., Cell 41: 521-530
(1985)). Stromabwärts
des Promotors sind BamHI, XbaI und Asp718 Restriktionsschnittstellen,
die eine Integration der DNA Sequenzen erlauben. Hinter diesen Klonierungsstellen
enthält
das Plasmid das 3' Intron
und die Polyadenylierungsstelle des Rattenpräproinsulingens. Es können auch
andere hoch effiziente Promotoren für die Expression verwendet
werden, beispielsweise der humane β-Actinpromotor, der frühe oder
späte Promotor
von SV40 oder die langen terminalen Wiederholungen von anderen Retroviren,
beispielsweise HIV und HTLVI. Clontech's tet-Off und Tet-On Genexpressionssystem
und ähnliche
Systeme können
zur Expression von LP-48 auf einem regulierten Weg in Säugerzellen
verwendet werden (Gossen et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA), 89:
5547-5551 (1982)). Für
die Polyadenylierung der mRNA können
andere Signale, beispielsweise aus den Genen des humanen Wachstumshormons oder
Globins ebenfalls verwendet werden. Stabile Zelllinien die DNA Sequenzen
von LP-48 integriert in die Chromosome aufweisen, können ebenfalls
nach einer Co-Transfektion mit einem Selektionsmarker ausgewählt werden,
wie gpt, G418 oder Hygromycin. Es ist vorteilhaft, mehr als einen
Selektionsmarker zu Beginn zu verwenden, beispielsweise G418 plus
Methothrexat.
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Das
Plasmid pC4 wird mit Restriktionsenzymen verdaut und dann mittels
Phosphatase von dem Kälberdarm
durch in der Technik bekannte Verfahren dephosphoryliert. Der Vektor
wird dann aus einem 1 % Agarosegel isoliert. Die für die vollständige LP-48
kodierende DNA Sequenz wird mittels PCR Oligonukleotidprimern amplifiziert,
die die 5' und 3' Sequenzen des Gens
kodieren. Nicht beschränkende
Beispiele umfassen 5' und
3' Primer mit Nukleotiden,
die einem Teil des kodierenden LP-48 gemäß den in der Technik bekannten Verfahren
entsprechen oder hierzu komplementär sind.
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Die
amplifizierten Fragmente werden mit geeigneten Endonukleasen verdaut
und dann erneut auf einem 1 % Agarosegel gereinigt. Die isolierten
Fragmente für
jede Untereinheit und der dephosphorylierte Vektor werden dann getrennt
mit T4 DNA Ligase ligiert. E. coli HB101 oder XL-1 Blue Zellen werden
dann getrennt transformiert und es werden Bakterien identifiziert,
die das Fragment (oder die Fragmente, falls der Vektor zur Expression
sowohl von alpha als auch beta Untereinheiten angepasst ist) inseriert
in das Plasmid pC4 mittels beispielsweise Restriktionsenzymanalyse
enthalten.
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Zellen
vom chinesischen Hamsterovar (CHO), denen ein aktives DHFR Gen fehlt,
werden zur Transfektion verwendet. 5 μg des Expressionsplasmids pC4
werden mit 0,5 μg
des Plasmids pSV2-neo mittels Lipofectin kotransfiziert. Das Plasmid
pSV2neo enthält
einen dominanten Selektionsmarker, das neo Gen von Tn5 kodiert für ein Enzym,
das eine Resistenz gegenüber
einer Gruppe an Antibiotika verleiht, einschließlich G418. Die Zellen werden
in alpha minus MEM angeimpft, das mit 1 μg/ml G418 supplementiert ist.
Nach 2 Tagen werden die Zellen mit Trypsin behandelt und in Hybridomklonierungsplatten
(Greiner, Deutschland) in alpha minus MEM angeimpft, das mit 10,
25 oder 50 ng/ml Methotrexat plus 1 μg/ml G418 supplementiert ist. Nach
etwa 10 bis 14 Tagen werden einzelne Klone mit Trypsin behandelt
und dann in Petrischalen mit 6 Vertiefungen oder 10 ml Kolben mittels
unterschiedlichen Konzentrationen an Methotrexat (50 nM, 100 nM,
200 nM, 400 nM, 800 nM) angeimpft. Klone, die bei der höchsten Konzentration
an Methotrexat wachsen, werden dann in neue Platten mit 6 Vertiefungen überführt, die
sogar noch höhere
Konzentrationen an Methotrexat enthalten (1 mM, 2 mM, 5 mM, 10 mM,
20 mM). Dasselbe Verfahren wird wiederholt, bis die Klone erhalten
werden, die bei einer Konzentration von 100 bis 200 mM wachsen.
Die Expression des gewünschten
Produkts wird beispielsweise durch SDS-PAGE und Western Blot oder
durch Umkehrphasen HPLC Analyse analysiert.
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Beispiel 5: Prokaryontische
Expression und Reinigung von LP-48 Protein
-
Ein
Expressionsvektor, der zu einer Expression von LP-48 Polypeptiden
oder Fragmenten hiervon in einer Vielzahl an prokaryontischen Wirtszellen,
wie E. coli geeignet ist, wird leicht hergestellt. Der Vektor enthält einen
Replikationsurspung (ori), ein Ampicillinresistenzgen (Amp), das
zur Selektion von Zellen brauchbar ist, die den Vektor nach einem
Transformationsverfahren enthalten und ferner den T7 Promotor und
die T7 Terminatorsequenzen in einer funktionsfähigen Verbindung an eine für ein LP-48
Polypeptid kodierende Region. Das Plasmid pET11A (erhältlich von
Novogen, Madison WI) ist ein geeignetes Ausgangsplasmid. pET11A
wird durch Restriktion mit Endonukleasen NdeI und BamHI linearisiert.
Linearisiertes pET11A wird an ein DNA Fragment ligiert, das klebrige
NdeI und BamHI Enden trägt
und die Region des LP-48 Gens umfasst, wie dies durch SEQ ID Nr.
1 oder einem Fragment hiervon beschrieben ist.
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Die
für das
LP-48 Polypeptid kodierende DNA, die in dieser Konstruktion verwendet
wird, kann leicht am 5' Ende
(Aminoterminus des kodierten Proteins) modifiziert werden, um die
Reinigung des kodierten Proteinprodukts zu vereinfachen. Für diesen
Zweck wird ein Oligonukleotid, das 8 Histidinreste enthält, nach
dem ATG Startcodon inseriert. Die Plazierung der Histidinreste am
Aminoterminus des kodierten Proteins dient dazu, das IMAC Einschrittproteinreinigungsverfahren
zu ermöglichen.
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Ein
Expressionsvektor, der einen offenen Leserahmen (ORF) trägt, welcher
ein LP-48 Polypeptid oder ein Fragment hiervon enthält und wobei
der ORF operativ an einen Expressionspromotor gebunden ist, wird in
E. coli BL21 (DE3) (hsdS gaI λclts857
ind1Sam7nin5lacUV5-T7gen 1) mittels Standardverfahren transformiert.
Transformanden, die auf Resistenz gegenüber Ampicillin selektiert sind,
werden zufällig
gewählt
und auf das Vorkommen des Vektors durch Agarosegelelektrophorese
mittels Quick Plasmidpräparationen
getestet. Kolonien, die den Vektor enthalten, werden in L Medium
angezogen und das durch den auf dem Vektor vorhandenen ORF kodierte
Proteinprodukt wird durch immobilisierte Metallionenaffinitätschromatographie (IMAC)
gereinigt, wie dies im wesentlichen in
US 4 569 794 A beschrieben
ist.
-
Kurz
gesagt wird die IMAC Säule
folgendermaßen
hergestellt. Ein Metall-freies Chelatharz (beispielsweise Sepharose
6B IDA, Pharmacia) wird in destilliertem Wasser zur Entfernung von
konservierenden Substanzen gewaschen und mit einem geeigneten Metallion
[beispielsweise Na(II), Co(II) oder Cu(II)] durch die Zugabe von
wässriger
50 mM Metallchlorid- oder Metallsulfatlösung infundiert, bis etwa 75
% des Zwischenraums des Harzes mit gefärbtem Metallionen gesättigt ist.
Die Säule
ist dann bereit, einen rohen zellulären Extrakt zu erhalten, der
das rekombinante Proteinprodukt enthält. Nach der Entfernung von
ungebundenen Proteinen und anderen Materialien durch Waschen der
Säule mit
einem geeigneten Puffer mit pH 7,5 wird das gebundene Protein in
einem geeigneten Puffer bei pH 4,3 oder vorzugsweise mit einem Imidazol-enthaltenden Puffer
bei pH 7,5 eluiert.
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Beispiel 6: Herstellung
eines Antikörpers
gegenüber
LP-48 Polypeptiden oder Fragmenten hiervon
-
Ein
im wesentlichen reines LP-48 Polypeptid oder Fragment hiervon wird
aus transfizierten oder tranformierten Zellen mittels eines der
in der Technik gut bekannten Verfahren oder durch ein Verfahren,
das hierin spezifisch beschrieben ist. Die Konzentration eines Proteins
in einer Endpräparation
wird beispielsweise durch Filtration durch eine Amiconfiltervorrichtung
filtriert, so dass die Menge etwa 1 bis 5 μg/ml beträgt. Monoklonaler oder polyklonaler
Antikörper
kann wie folgt hergestellt werden.
-
Monoklonale
Antikörper
können
aus Maushybridomen gemäß dem Verfahren
von Köhler
und Milstein (Köhler
und Milstein, Nature 256, 495 (1975)) oder einem modifizierten Verfahren
hiervon hergestellt werden. Kurz gesagt werden einer Maus wiederholt
wenige Mikrogramm des Peptids, Polypeptids oder Fusionspolypeptids über einen
zeitraum von wenigen Wochen gespritzt. Die aus wird dann getötet und
die Antikörper-bildenden
Zellen der Milz werden isoliert. Die Milzzellen werden durch Polyethylenglycol
mit Mausmyelomzellen fusioniert. Fusionierte Zellen, die Antikörper bilden,
werden durch jeden geeigneten Immuntest, beispielsweise ELISA identifiziert,
wie dies in E. Engvall (Meth. Enzymol. 70: 419 (1980)) beschrieben
ist.
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Polyklonales
Antiserum kann durch gut bekannte Verfahren (siehe beispielsweise
J. Vaitukaitis et al., Clin. Endocrinol. Metab. 33: 988 (1971))
hergestellt werden, das die Immunisierung von geeigneten Tieren
mit einem oder mehreren der LP-48 Fusionspolypeptide oder Fragmenten
hiervon, wie dies hierin beschrieben ist, umfasst. Kleine Dosen
(beispielsweise Nanogrammmengen) an Antigen, das an mehreren intradermalen
Stellen verabreicht wird, scheint die verlässlichste Methode zu sein.
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Beispiel 7: Konstruktion
des LP-48-Flag Expressionsvektors
-
Um
die Bestätigung
der LP-48 Polypeptidexpression zu erleichtern (ohne die Verwendung
von LP-48 Epitop-erkennenden Antikörpern) wird ein bicistronischer
Expressionsvektor (pIG1-LP-48F) durch die Insertion einer "internen Ribosomeneintrittstelle"/verbessertes grün fluoreszierendes
Protein (IHRES/eGFP) PCR Fragment in den Säugerexpressionsvektor pGTD
(B. Gerlitz et al., Biochemical Journal 295: 131 (1993)) konstruiert.
Der neue Vektor, als pIG1 bezeichnet, enthält die folgenden Sequenzkennzeichen:
Den E1a-reaktiven GBMT Promotor (D.T. Berg et al., BioTechniques
14: 972 (1993), D.T. Berg et al. Nucleic Acids Research 20: 5485
(1992)), eine einzelne BcII cDNA Klonierungsstelle, die IHRES Sequenz
vom Encephalomyokarditisvirus (EMCV), die eGFP (Clontech) kodierende
Sequenz (Cormack et al., Gene 173: 33 (1996), die kleinen "t" Antigenspleißstellen/Polyadenylierungssequenzen
von SV40, der frühe Promotor und der Replikationsurspung
von SV40, die für
das Dihydrofolatreduktasegen (dhfr) der Maus kodierende Sequenz
und der pBR322 Ampicillinresistenzmarker/Replikationsursprung.
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Ein
Primerpaar, das die DNA Sequenz enthält, die durch das Restriktionsenzym
BclI an ihren 5' Enden gespalten
wird, wird so synthetisiert, dass sie bei einer Verwendung zur Amplifizierung
der für
das LP-48 Polypeptid kodierenden DNA die DNA Sequenz einbaut, die
für das
8 Aminosäuren
lange Flag Epitop im Leserahmen mit den DNA Sequenzen, die für LP-48
kodieren, am 3' Terminus
des amplifizierten Produkts kodiert (R.M. Micele, et al., J. Immunol.
Methods 167: 279 (1994)). Diese Primer werden zur PCR Amplifizierung
der für
das LP-48 Polypeptid kodierenden DNA verwendet. Das entstehende
PCR Produkt (LP-48F) wird dann mit BclI (Restriktionsschnittstellen
sind in die Primer eingebaut) und in die BclI Einzelschnittstelle
von pIG1 zur Erzeugung des Plasmids pIG1-LP-48F ligiert. Die humane
LP-48 cDNA Orientierung und die Nukleotidsequenz können durch
Restriktionsverdau und Doppelstrangsequenzierung des Inserts bestätigt werden.
-
Auf
diese Weise wird ein Expressionsvektor, der für ein LP-48 Fusionsprotein
kodiert, das das FLAG Polypeptid (SEQ ID Nr. 3) direkt an den C-Terminus
des reifen LP-48 Polypeptids fusioniert enthält, erzeugt. Die SEQ ID Nr.
4 zeigt beispielsweise die Aminosäuren 19-197 der SEQ ID Nr.
2 fusioniert an das acht Aminosäuren
lange FLAG Tag-Polypeptidepitop (SEQ ID Nr. 3).
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Beispiel 8: Konstruktion
des LP-48 nicht-Flag Expressionsvektors
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Um
einen nicht-Flag Expressionsvektor (pIG1-LP-48) zu erzeugen, wird
die 24 Basen lange DNA Sequenz, die für das 8 Aminosäuren lange
FLAG Epitop kodiert, vom pIG1-LP-48F Konstrukt mittels des Quik Change
Mutagenesekits (Stratagene) deletiert. Ein 35 Basenpaare langer
Primer und dessen Komplement mit einer Identität zu den 19 Basen langen Sequenzen,
die die FLAG Sequenz flankieren, wird synthetisiert und verwendet,
um die PCR unter Verwendung des Plasmids als Template zu primen.
Das PCR Produkt wird mit der DpnI Restriktionsendonuklease verdaut,
um die parenterale DNA zu eliminieren und das verdaute Produkt wird
in Epicurean XLI-Blue E. coli Zellen transformiert. Es werden Ampicillin-resistente
Transformanden gepickt und die Plasmid DNA wird durch Restriktionsverdau
analysiert. Eine präzise
Deletion der 24 Basen langen Sequenz wird durch DNA Sequenzierung
des pIG1-LP-48 bestätigt. Gemäß der Deletion
kodiert die für FLAG
kodierende Sequenz pIG1-LP-48 für
die Expression des reifen, 179 Aminosäure langen LP-48 Polypeptids
(Aminosäuren
19-197 der SEQ ID Nr. 2).
-
Beispiel 9: Konstruktion
von LP-48 Immunglobulinfusionsproteinen
-
A. Expression von LP-48-FC-Fusion
-
Das
LP-48 wird als Fusionsprotein gekuppelt an eine konstante Immunglobulinregion
hergestellt. Die konstante Immunglobulinregion kann genetische Modifikationen
enthalten, einschließlich
der, die die Effektoraktivität
verringern oder eliminieren, die in der Immunglobulinstruktur inhärent ist.
(Siehe beispielsweise WO 88 07 089 A, veröffentlicht am 22. September
1988). Kurz gesagt wird die PCR Überlappungsverlängerung angewendet,
um die DNA, die für
das LP-48 kodiert, mit der DNA zu verbinden, die die Scharnier-,
CH2 und CH3 Regionen von humanem IgG1 kodiert. Dies wird erreicht,
wie dies in den folgenden Unterabschnitten beschrieben ist.
-
Ein
DNA Fragment, das den DNA Sequenzen entspricht, die das Volllängen LP-48
oder einen Teil hiervon kodieren, wird durch Polymerasekettenreaktion
(PCR) mittels Primerpaaren hergestellt, die so entworfen sind, dass
Sequenzen amplifizieren, die für
LP-48 kodieren, die eine DNA Sequenz 5' zum ATG aufweisen, die angefügt wurde,
um eine NdeI Schnittstelle und eine EcoR47III Schnittstelle einzubauen.
Eine cDNA, die für die
volle Länge
kodiert, dient als Matrize zur Amplifizierung von LP-48. Eine PCR
Amplifikation mit diesen Primern erzeugt ein DNA Fragment, das eine
volle Länge
oder einen Teil von LP-48 kodiert. Die Sequenz von humanem IgG1
erhält
man über
Genbank (Hinterlegungsnummer: HUMIGCC4, Takahashi et al., Cell 29: 671-679,
1982). Diese wird in Exons und eine Region stromaufwärts der
natürlichen
Scharnierregion eingeteilt, welche als Fusionsstelle gewählt wird.
Der 5' Primer wird
so entworfen, dass er eine Überlappung
für das LP-48
Amplikon umfasst. Der 3' Primer
ist zur Fc Region komplementär
und umfasst das Translationsstopcodon.
-
Es
werden PCR Reaktionen in 100 μl
Endvolumen hergestellt, die sich aus Pfu Polymerase und Puffer (Stratagene)
zusammensetzt, die die Primer (jeweils 1 μM), dNTPs (200 jeweils 200 μM) und 1
ng Matritzen DNA zusammensetzt.
-
Das
entstehende Fragment wird dann mit NheI und Eco47II gespalten, die
die Einzelschnittstellen erkennen, die in den Vorwärts PCR
Primer der ersten PCR Reaktion und den Rückwärts PCR Primer der zweiten PCR
Reaktion eingebaut wurden. Das verdaute Fragment wird dann in einen
Expressionsvektor pJB02 kloniert, der auch mit diesen Restriktionsenzymen
behandelt wurde.
-
Die
Klonierung resultiert in Klonen, die die LP-48-Fc Fusion enthalten.
Die Sequenz kann durch DNA Sequenzierung bestätigt werden.
-
B. Isolierung von stabilen
Klonen
-
Zuerst
werden 293 T Zellen angezogen und es wird eine transiente Transfektion
mittels Lipofectamin (Gibco-BRL) ausgeführt. Die Charakterisierung
des Überstands
führt zu
einem Protein der Größe, die
man für ein
Dimer von LP-48-Fc erwarten würde,
wobei die Integrität
des Konstrukts bestätigt
wird. Die Expression des Proteins wird durch einen Western Blot
mittels eines Antikörpers
gegen humanes IgG1 bestätigt.
-
Beispiel 10: Reinigung
von LP-48 Polypeptiden im großen
Maßstab
-
Es
wird eine Reinigung im großen
Maßstab
von LP-48 Polypeptiden bewirkt, indem man zuerst stabil LP-48 exprimierende
Klone in mehreren 10 Liter Rollflaschen anzieht. Nach dem Erreichen
der Konfluenz werden die Zellen weitere 2 bis 3 Tage inkubiert,
um die maximale Menge an LP-48 in das Medium zu sekretieren. Medium,
das LP-48 Polypeptid enthält,
wird auf 0,1 % CHAPS eingestellt und in einem Amicon ProFlux M12 Tangentialfiltrationssystem
auf 350 ml konzentriert. Das konzentrierte Medium wird bei 19 000
Upm (43 000 × g)
für 15
Minuten zentrifugiert und mit einer Flussrate von 8 ml/min über eine
SP-5PW TSK-Gel Säule
(21,5 mm × 15
cm TosoHaas) gegeben. Die Säule
wird mit Puffer A 820 mM MOPS, 0,1 % CHAPS, pH 6,5) gewaschen, bis
die Absorption (280 nm) auf die Grundlinie zurückkommt und die gebundenen
Proteine werden in einem linearen Gradienten von 0,1 M bis 0,3 M
NaCl (in Puffer A) eluiert, der über
85 Minuten entwickelt wird. Fraktionen, die LP-48 Polypeptid enthalten,
werden vereinigt und über
eine Heparin-5 PW TSK-Gel Säule
(7,5 mm × 7,5
cm) gegeben, die in Puffer B (50 mM Tris, 0,1 % CHAPS, 0,3 M NaCl,
pH 7,0) äquilibriert
ist. Das gebundene Protein wird mit einem linearen Gradienten von
0,3 M bis 1,0 M NaCl (in Puffer B) eluiert, der über 60 Minuten entwickelt.
Fraktionen, die LP-48 enthalten, werden vereinigt und über eine
1 cm × 15
cm Vydac C4 Säule
gegeben, die mit 0,1 % TFA/H2O äquilibriert
ist. Das gebundene LP-48 Polypeptid wird mit einem linearen Gradienten
von 0 bis 100 % CH3CN/0,1 % TFA eluiert.
Fraktionen, die das LP-48 Polypeptid enthalten, werden durch SDS-PAGE
analysiert und werden zu mehr als 95 % rein befunden und gegen 8
mM NaPO4, 0,5 M NaCl, 10 % Glycerin, pH
7,4 dialysiert.
-
Beispiel 11: Herstellung
von transgenen Mäusen,
die LP-48 exprimieren
-
Das
LP-48 Genfragment wird aus einem DHFR Vektor durch Asc I und Sal
I Verdau ausgeschnitten und im Gel gereinigt. Dieses Fragment wird
dann in die MluI und XhoI Schnittstellen von Plasmid pLIV.7 ligiert (bereitgestellt
von John Taylor, The J. David Gladstone Institutes), wodurch das
Plasmid pLIV7-LP48 erzeugt wird. Das Plasmid pLIV.7 wird von J.
Fan et al. beschrieben, wo es zur Herstellung von Plasmid pLivhHL1
verwendet wird (J. Fan et al, Proc. Natl. Acad. Sci. 91: 8724, (1994)).
pLIV.7 ist zu pLivhHL 1 identisch, wobei die HL (hepatische Lipase)
Sequenz entfernt wurde und es die flankierende Region des apo E
Genpromotors/5' flankierende
Region und eine hepatische Enhancersequenz enthält, die als hepatische Kontrollregion
(HCR) bezeichnet wird. Zur Mikroinjektion in Embryos wird ein 6,5
kb DNA Fragment, das das Fusionsgen Apo E Genpromotor – LP-48-hepatische
Kontrollregion enthält,
aus dem Plasmid pLIV7-LP48 durch einen Verdau mit SalI und SpeI
ausgeschnitten und durch Gelelektrophorese und Glaskugelextraktion
gereinigt.
-
Es
werden transgene Mäuse
mittels etablierter Techniken erzeugt (B. Hogan et al., (1986) Manipulating
the Mouse Embryo: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory,
NY) wie dies von Fox und Solter (Fox and Solter, Mol. Cell. Biol.
8: 5470 (1988) modifiziert ist). Kurz gesagt wird das 6,5 kb DNA
Fragment, das das Fusionsgen Apo E Genpromotor – LP-48-HCR enthält, in die
männlichen
Pronuklei von frisch fertilisierten Embryos im Einzellstadium (Zygoten)
des FVB/N Stamms mikroinjiziert. Die Embryos werden in vitro über Nacht
kultiviert, um eine Entwicklung zum Zweizellstadium zu erlauben.
Zweizellembryos werden dann in die Eileiter pseudoschwangeren Mäusen vom
CD-1 Stamm transplantiert, um eine Entwicklung bis zum Ende zu erlauben.
Um auf das Vorkommen des Transgens in den neugeborenen Mäusen zu
testen wird ein kleines Stück
Zehe von jedem Tier entfernt und mit Proteinase K zur Freisetzung
der Nukleinsäuren
verdaut. Eine Probe des Zehextrakts wird anschließend einer
PCR Analyse mittels humaner LP-48-spezifischer Primer unterzogen,
um Transgen-enthaltende "Gründermäuse" zu identifizieren.
Transgene Gründermäuse werden
gezüchtet,
um stabile Linien an Transgenen herzustellen, die Plasmaspiegel
von LP-48 Polypeptiden von 2 ng/ml bis 100 μg/ml in Abhängigkeit der Linie aufweisen.
-
Beispiel 12: LP-48 schützt gegen
den LPS-induzierten septischen Schock bei Mäusen
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass LP-48 Polypeptide gegen einen durch LPS induzierten
septischen Schock bei Mäusen
schützen
können.
Diese Daten zeigen, dass LP-48 Polypeptide bei der Prävention
und Behandlung solcher Zustände
brauchbar sind.
-
10
Wochen alten BALB/c Mäuse
(Harlan, Indianapolis) werden 175 μg/Maus an LPS durch intravenöse Injektion
(die laterale Schwanzvene) verabreicht, um eine Sepsis zu induzieren,
wobei 1 Stunde später
humanes LP-48 Polypeptid (50 μg)
oder (2) 50 μg
BSA Kontrolle jeweils intravenös
verabreicht werden. Die Überlebensraten
der Mäuse
werden 24, 48 und 72 Stunden nach der LPS Injektion bestimmt. Das
LP-48 Polypeptid zeigt eine relative Überlebensrate von 100 % in
einem Experiment und 80 % in einem anderen Experiment. Eine Injektion
von BSA zeigt keinen signifikanten Schutz in diesem Modell. Das
LP-48 Polypeptid zeigt einen ähnlichen
Schutz, wenn das LP-48 Polypeptid subkutan Mäusen 2 Stunden vor der LPS
Provokation injiziert wird.
-
Beispiel 13: Transgene
LP-48 Mäuse
werden vor LPS-induziertem Tod geschützt
-
Humanes
LP-48 wird in FVB Mäusen
gemäß Beispiel
11 exprimiert und LP-48 Protein ist durch ELISA in LP-48 Mausplasma
detektierbar. 175 μg
an LPS werden intravenös
in transgene LP-48 Mäuse
oder gleichaltrige FVB Wildtypmäuse
injiziert. Die Überlebensraten
der Mäuse
werden 24, 48 und 72 Stunden nach der LPS Injektion bestimmt. Die
transgene LP-48 Maus zeigt eine relative Überlebensrate von 100 % in
zwei getrennten Experimenten.
-
Beispiel 14: LP-48 Polypeptide
hemmen die LPS-induzierten Erhöhungen
von IFN-γ,
IL-12, TNF-α und
IL-6 Sekretion
-
Während der
Endotoxämie
sind Cytokine zentrale Spieler im Krankheitsprozess (C.A. Dinarello (1996),
Curr. Top. Microbiol. Immunol.). Die proinflammatorischen Cytokine
IL-12, IFN-γ und
TNF-α sind Schlüsselcytokine
der generalisierten Shwatzman Reaktion (L.M. Ozmen et al, 1994,
J. Exp. Med. 180: 907). TNF-α,
IL-12 und IFN-γ werden
schnell nach einer LPS Verabreichung induziert und diese Faktoren
tragen alle zur Endotoxin-induzierten Letalität bei (J.C. Gutierrez-Ramos
et al., 1997, Immunol. 135: 3972). TNF-α ist der primäre Mediator
der Mortalität
(K. Pfeffer, Cell 73: 457). IFN-γ scheint
durch die Förderung
der erhöhten
Reaktion auf TNF zu wirken, teilweise durch die Verstärkung der
Synthese sowohl von TNF als auch seiner Rezeptoren (G.M. Doherty
et al., 1992, J. Immunol. 149: 1666). IL-12 kann auch eine kritische
Rolle während
des Endotoxinschocks spielen, vor allem über die Funktion als Induktor
von IFN-γ (Eur.
J. Immunol. 25: 672, 1995). 175 μg/Maus
an LPS werden gleichaltrigen FVB Wildtypmäusen oder transgenen LP-48
FVB Mäusen
intravenös
injiziert. Eine solche Dosis an LPS verursacht eine akute Entzündung bei
Mäusen
und 90 % bis 100 % Todesrate basierend auf den Experimenten. In Reaktion
auf die LPS Behandlung werden viele proinflammatorische Cytokine
während
der ersten mehreren Stunden synthetisiert. Es wird Plasma 0, 1,
3, 6 und 9 Stunden nach der LPS Injektion gewonnen. TNF-α, IFN-γ, IL-12,
IL-6, IL-1β,
GM-CSF, IL-10 und IL-18 Spiegel werden mittels traditioneller ELISA
Verfahren analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die LP-48 Polypeptide
IFN-γ, IL-12
und GM-CSF signifikant im Mausplasma verringern. Darüberhinaus
werden die TNF-α und
IL-6 Spiegel moderat in LP-48 Mäusen
im Vergleich zu WT Mäusen
6 und/oder 9 Stunden nach der Behandlung mit LP-48 Polypeptid verringert.
Als Schlussfolgerung hemmt LP-48 die Sekretion von IL-12, IFN-γ und GM-CSF
und verringert auch TNF-α und
IL-6 Spiegel im LPS Modell. Die hierin bereitgestellte Evidenz zeigt,
dass die Verabreichung von LP-48 Polypeptiden die Entzündung hemmen
kann und eine effektive Therapie bei der Behandlung von humanen
entzündlichen
Erkrankungen sein kann, einschließlich unter anderem Typ I Diabetes,
multiple Sklerose, Leberversagen, septischer Schock, Sepsis, systemischem
Entzündungsreaktionssyndrom (SIRS),
Ischämie-Reperfusionsverletzung,
Endotoxinletalität,
Arthritis, Lungenverletzung, entzündliche Darmerkrankung, Morbus
Crohn, ARDS oder jeder Erkrankung, die mit der Überproduktion von proinflammatorischen
Cytokinen assoziiert ist, einschließlich IL-12, IFN-γ, GM-CSF,
IL-6 und TNFα.
-
Beispiel 15: LP-48 verringert
die Apoptose in humanen Endothelzellen
-
Ohne
an eine bestimmte Theorie gebunden zu sein, können die Effekte von LP-48
Polypeptid bei der Prävention
von LPS-induziertem, septischem Schock (Beispiel 12) und Tod (Beispiel
13) teilweise durch die Hemmung von Endothelzellapoptose aufgetreten
sein. Studien medizinischer Zustände,
die mit Sepsis und einer akuten Lungenverletzung konsistent sind,
deuten an, dass eine Exposition gegenüber LPS zu einer Endothelzellapoptose
in vivo führen
kann (Stefanec Chest 117: 841 (2000)).
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Die
Effekte von LP-48 Polypeptid auf die Apoptose von Endothelzellen
werden in einem Apoptosetest mit humanen Nabelschnurvenenepithelzellen
(HUVEC) untersucht. In vitro sind viele humane Endothelzellen gegenüber einer
Apoptose durch TNFα nur
in Gegenwart von RNA Transkriptionsinhibitoren oder Proteinsyntheseinhibitoren
(wie Cycloheximid) gegenüber
der Apoptose empfindlich. Das Überleben
der HUVEC nach einer Exposition gegenüber TNFα hängt von der Synthese cytoprotektiver
Proteine ab. Die Proteinsyntheseinhibitoren verhindern die Synthese
dieser Proteine nach der Exposition gegenüber IL-1, LPS oder TNFα (Zen et
al., J. Biol. Chem. 274: 28808 (1999), Polunovsky et al., Exp. Cell
Res. 214: 584 (1994).
-
Um
Zellen für
einen Apoptosetest herzustellen werden gepoolte humane Endothelzellen
aus der Nabelschnurvene (HUVEC) (Pool P180, Lot Nr. 9F2003) (Clonetics,
San Diego, CA) in Endothelzellwachstumsmedium (EGM) mit 2 % FBS
(Clonetics) angezogen und bei 37°C
und 5 % CO2, 95 % relativer Luftfeuchtigkeit gehalten.
Nach 2 bis 6 Zellpassagen werden HUVEC mit 1 × 105 Zellen/Vertiefung in
Gewebekultur-behandelten Platten mit 6 Vertiefungen mit komplettem
EGM (3 ml/Vertiefung) gegeben.
-
Nach
24 Stunden Inkubation wird das Medium in allen Vertiefungen (3 ml/Vertiefung)
gewechselt und es wird LP-48-FLAG Fusionspolypeptid (enthält das FLAG
Epitop fusioniert an den nativen C-Terminus von LP-48, wie dies in Beispiel
7 beschrieben wurde) zu den geeigneten Vertiefungen mit 100 oder
200 ng/ml für eine
16 Stunden dauernde Inkubation gegeben, bevor die Apoptose induziert
wird.
-
Die
Apoptose wird durch die Zugabe von Cycloheximid (CHX) und TNFα induziert.
CHX (ICN Biomedicals) wird als Stammlösung von 5 mg/ml in MeOH an
Zellen mit 10 μg/ml
verabreicht, wonach eine Inkubation für 30 Minuten erfolgt. Nach
der Inkubation in CHX wird den Zellen rekombinantes huma nes TNFα (R+D Systems,
Minneapolis, MN) mit 100 ng/ml für
eine 24 Stunden Inkubation verabreicht. Es wird eine Apoptose in Zellen
in Gegenwart oder Abwesenheit von LP-48 induziert. Negativkontrollen
umfassen unbehandelte Zellen, CHX alleine und TNFα alleine.
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Nach
einer Inkubation mit TNFα wird
das Zellmedium (enthält
abgelöste
Zellen) in 12 × 75
mm Falcon Polypropylenrundbodenröhrchen
gesammelt. Um angeheftete Zellen zu ernten wird 1 ml an vorgewärmtem Trypsin/EDTA
(0,25 %/1 mM Gibco BRL Life Technologies) zu Monoschichten für eine 3
Minuten dauernde Inkubation bei Raumtemperatur gegeben. Trypsin
wird durch die Zugabe von 0,5 ml einer vorgewärmten Trypsinneutralisierungslösung (TNS,
Clonetics) inaktiviert. Trypsinierte Zellen werden durch auf- und
abpipettieren dispergiert und werden dann mit dem Medium, das die
abgelösten
Zellen enthält,
vereinigt. Die Zellen werden bei 1000 Upm für 5 Minuten bei Raumtemperatur
zentrifugiert.
-
Eine
Apoptose in den Zellen wird durch Flusscytometrie analysiert. Die
Zellpellets werden gewaschen und in 400 μl kaltem Dulbecco's PBS (kein Calcium,
kein Magnesium) (Life Technologies) gevortext, worin 0,1 % BSA enthalten
sind. Die Zellen werden wie oben pelletiert und durch die Zugabe
(und guten Mischung) von 400 μl
an Cytofix/Cytoperm (BD Pharmingen) pelletiert. Die Fixierung wird
auf Eis bei 4°C
für mindestens
45 Minuten ausgeführt.
Nach der Fixierung werden die Zellen pelletiert und in 300 μl an 1 × PERMWASH
(BD Pharmingen) gewaschen (mit Vortexen). Die Zellen werden erneut
zentrifugiert und der Überstand
wird entfernt. Anti-aktiv Caspase 3 Antikörperlösung (40 μl) (BD Pharmingen FITC-konjugiertes
Kaninchen-anti-aktiv Caspase 3, monoklonal, verdünnt 1:2 in 1 × PERMWASH)
wird auf die Zellpellets angewendet. Die Zellen werden mit Antikörper bei
4°C im Dunkeln
für 30
Minuten bis 2 Stunden inkubiert. Kaltes PBS/BSA wird dann für einen
letzten Waschschritt zugegeben (1 ml). Nach der Zentrifugation werden
die Zellen in 0,5 ml an PBS/BSA resuspendiert und gut vor einer
Analyse durch einen Fluoreszenz-aktivierten Zellsortierer (FACS)
gevortext. Dann wird eine FACS Analyse auf einem COULTER® EPICS
XL-MCL Flusscytometer (Coulter) ausgeführt. Tote Zellen werden ausgeschlossen
und es werden 10 000 Ereignisse aufgezeichnet.
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Die
Ergebnisse der FACS Analyse sind in Tabelle 2 gezeigt. Der mittlere
Prozentsatz der anti-aktiv Caspase
3 Färbung
(das heißt
der mittlere Prozentsatz der grünen
Fluoreszenz an doppelten Proben minus Hintergrund, die aus unbehandelten,
gefärbten
Zellen erhalten wurden) wird zusammen mit der Standardabweichung
gezeigt. Statistische Vergleiche werden (mittels eines t-Tests)
zwischen apoptotischen Zellen mit oder ohne LP-48 Vorbehandlung
ausgeführt.
HUVEC, das mit LP-48 vorbehandelt ist, zeigt eine signifikante Reduktion
der Apoptose im Vergleich zu HUVEC, die entweder nicht mit Protein
behandelt wurden oder HUVEC, die mit einem nicht-verwandten Kontrollprotein
(VEGF oder LP111) behandelt wurden. Diese Ergebnisse zeigen, dass
LP-48 die Apoptose in Endothelzellen reduzieren kann. Tabelle
2 LP-48
verringert die TNF alpha + CHX induzierte Apoptose in HUVEC
-
Beispiel 16: LP-48 verringert
die durch Staurosporin induzierte Apoptose in Endothelzellen
-
Wie
in Beispiel 15 beschrieben, kann die Apoptose von Endothelzellen
in vitro mittels Cycloheximid und TNFα induziert werden. Alternativ
dazu kann die Endothelzellapoptose in vitro durch andere Mitel induziert werden,
einschließlich
unter anderem der Verwendung von Staurosporin, oxidiertem Low Density
Lipoprotein und/oder ionisierender Strahlung. Beispielsweise wird
oxidiertes Low Density Lipoprotein verwendet, das die frühen Veränderungen
induziert, die mit Artherosklerose assoziiert sind, um die Apoptose
in HUVEC zu induzieren (Harada-Shiba et al., J. Biol. Chem. 273:
9681 (1998)). Die ionisierende Bestrahlung induziert die Apoptose
in vitro in humanen mikrovaskulären
und makrovaskulären
Zellen auf eine Weise, die in Gegenwart von LPS erhöht ist (Eissner
et al., Blood, 86: 4184 (1995)). Die ionisierende Bestrahlung kann
auch zur Induktion der Apoptose in vivo verwendet werden. In Studien
der intestinalen Bestrahlung beobachtet man bei bestrahlten Mäusen, dass
sie eine Apoptose in mikrovaskulären
Endothelzellen in Reaktion auf die ionisierende Bestrahlung durchmachen
(Paris et al., Science 293: 293 (2001)).
-
Um
die Fähigkeit
von LP-48 weiter zu untersuchen, die Apoptose in Endothelzellen
zu hemmen, wird das LP-48 Polypeptid in einem Test getestet, worin
die Apoptose mit Staurosporin induziert wurde und mittels des APOPercentage® Apoptosetests
(Biocolor Ltd., Belfast, Nordirland) analysiert. In diesem Test
werden HUVEC wie oben in Beispiel 15 beschrieben angezogen und in
3 × 104 Zellen pro Vertiefung in einer Platte mit
96 Vertiefungen angeimpft. Das LP-48-FLAG Fusionspolypeptid (das
das FLAG Epitop fusioniert an den nativen C-Terminus von LP-48 enthält, wie
dies in Beispiel 7 beschrieben ist) wird zu geeigneten Vertiefungen
mit 100 oder 200 ng/ml für
eine Inkubation von 16 Stunden gegeben, bevor die Apoptose induziert
wird. Die Apoptose wird durch die Behandlung der Zellen mit 1 μg/ml Staurosporin
(Sigma) für
1 Stunde induziert. Die Zellen werden gemäß dem APOPercentage® Apoptosetest
gemäß den Anleitungen
des Herstellers (Biocolor Ltd., Belfast, Northern Ireland) präpariert
und gefärbt.
-
Wie
in Tabelle 3 gezeigt machen HUVEC, die mit LP-48 Protein und Staurosporin
behandelt werden, eine weniger signifikante Apoptose durch, als
HUVEC, die mit Staurosporin in Abwesenheit des LP-48 Proteins behandelt
wurden. Die Ergebnisse dieses Staurosporinapoptosetests zeigen ferner,
dass LP-48 die Endothelzellapoptose
hemmen kann. Diese Ergebnisse zeigen mit den Ergebnissen des TNFα und CHX
Apoptosetests von Beispiel 15 zusammengenommen, dass das LP-48 Protein
allgemein die Endothelzellapoptose unabhängig von der Art der Apoptoseinduktion
hemmen kann.
-
Die
Fähigkeit
des LP-48 Proteins zur Hemmung der Endothelzellapoptose legt nahe,
dass die Fähigkeit
von LP-48 Protein zum Schützen
der Mäuse
gegenüber
einem durch LPS induzierten septischen Schock auf die Fähigkeit
von LP-48 zur Reduktion oder Prävention
der Endothelzellapoptose zugerechnet werden kann. Die Verabreichung
von LP-48 Polypeptid kann daher eine wirksame Therapie bei der Behandlung
von medizinischen Störungen
sein, die durch eine Endothelzellapoptose gekennzeichnet sind, einschließlich unter anderem
Atherosklerose, Hypertension, kongestives Herzversagen, primärer pulmonaler
Bluthochdruck, Sepsis, gram negative Bakteriämie, allergische Reaktionen,
allergische Autoimmunerkrankungen, Typ 1 Diabetes, Th1-abhängige Insulitis,
Entzündung,
multiple Sklerose, rheumatoide Arthritis, entzündliche Darmerkrankung, Leberversagen,
ARDS, Allotransplantatvaskulpathie und Zustände oder Symptome, die hiermit
verwandt sind. Tabelle
3 LP-48
verringert die Staurosporin induzierte Apoptose in HUVEC

Tabelle
4 Bindung
von LP-48 an HUVEC
-
Beispiel 17: LP-48 bindet
an die Zelloberfläche
von Endothelzellen
-
HUVEC
werden auf die Fähigkeit
zur Bindung von LP-48 Polypeptiden in einem Bindungstest mittels LP-48
Polypeptiden und anti-LP-48 Antikörpern untersucht. Das LP-48
Protein wird gemäß den Beispielen
7 und 10 gereinigt. HUVEC werden wie in Beispiel 15 beschrieben
angezogen und werden mit 5 × 104 Zellen pro Vertiefung in einer Platte mit
96 Vertiefungen angeimpft. Die Zellen werden mit 4 % Pferdeserum
in PBS, gefolgt von einer Inkubation mit 5 μg/ml LP-48 für 2 Stunden blockiert. Die
Zellen werden als nächstes
dreimal gewaschen und dann mit anti-LP-48 Antikörpern oder mit Kontrollantikör pern gegen
ein Protein ohne Bezug für
1 Stunde inkubiert. Die Zellen werden dann ausgiebig gewaschen und
die Antikörperbindung
wird durch einen Radioimmuntest mittels 125I-Protein
A detektiert.
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Wie
in Tabelle 4 gezeigt, werden die Antikörper gegen LP-48 als spezifisch
an HUVEC bindend detektiert, die mit LP-48 Protein inkubiert wurden,
während
eine geringe oder keine Bindung für Antikörper gegen LP-48 beobachtet
wurde, die auf HUVEC angewendet werden, die nicht mit LP-48 Protein
inkubiert wurden. Ebenfalls zeigen Kontrollantikörper eine geringe oder keine
Bindung an HUVEC in Gegenwart oder Abwesenheit von LP-48 Protein.
Diese Ergebnisse zeigen, dass LP-48 spezifisch an die Zelloberfläche von
HUVEC binden kann.
-
Beispiel 18: Gewebespezifische
Bindung des LP-48 Polypeptids
-
LP-48
Polypeptide werden zum Screenen auf das Vorkommen des Rezeptors
in Humangeweben verwendet. Das LP-48 Protein wird jeweils gemäß den Beispielen
7 und 10 exprimiert und gereinigt. Humangewebeschnitte werden mit
Paraformaldehyd fixiert. Für
die Bindungstests werden die Gewebe mit 2 % Pferdeserum blockiert
und mit 2, 10 oder 20 μg/ml
humanem LP-48 Polypeptid für
2 Stunden inkubiert. Die Objektträger werden dann dreimal mit
PBS gewaschen und als nächstes
mit anti-LP-48 oder anti-Flag-Antikörper inkubiert.
Die Objektträger
werden dreimal mit PBS gewaschen und mit Fluoreszenzkonjugierten
sekundären Antikörpern inkubiert.
Die spezifische Fluoreszenzintensität wird nach der Subtraktion
des für
IgG Negativkontrolle erhaltenen Werts dargestellt. Das LP-48 Polypeptid
bindet spezifisch an Pankreas, Leber, Milz, Thymus, Lunge, Magen,
Plazenta, Blase, Fettgewebe, Nebenniere, Schilddrüse, Blinddarm
und Lymphknoten.
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Beispiel 19: Identifizierung
von LP-48 bindenden Proteinen, einschließlich natürlicher LP-48 Rezeptoren
-
Die
LP-48 Polypeptide können
zum Screenen auf Moleküle
verwendet werden, die an LP-48 binden oder Moleküle, an die LP-48 bindet. Die
Moleküle,
die an LP-48 binden, können
Agonisten oder Antagonisten von LP-48 sein. Sie umfassen Antikörper, Oligonukleotide,
Protein (Rezeptor) oder kleine Moleküle.
-
Beispielsweise
kann ein LP-48 mit einem Flag-Tag mit Zelllysaten von Zellen, die
LP-48 Rezeptoren exprimieren dürften,
in 10 mM Tris, 150 mM NaCl, 2 mM EDTA, 0,5 % NP-40 und Proteinaseinhibitoren
(eine Pille pro 50 ml Puffer, Boehringer Mannheim) bei 4°C für 4 Stunden
inkubiert werden. Anti-Flag-Kügelchen (Sigma)
können
zugegeben werden und das Gemisch wird für weitere 4 Stunden inkubiert.
Komplexe können durch
Zentrifugation, Waschen mit dem zwanzigfachen Kügelchenvolumen an Bindepuffer
und Elution in Fraktionen mit Tris-Glycin Puffer (pH 2,5) gewonnen
werden. Ein Teil jeder Fraktion kann durch Elektrophorese auf einem
Polyacrylamidgel aufgetrennt werden. Das Gel kann gemäß den Anleitungen
des Herstellers mit Silber gefärbt
werden (Silberfärbungskit
von Novex, San Diego, CA). Pools, die positive Banden aufweisen,
können zusammen
gepoolt und konzentriert werden. Die gepoolten Proben können erneut
auf einem denaturierenden Polyacrylamidgel aufgetrennt und auf eine
PVDF Membran überführt werden.
Proteine, die an LP-48 Polypeptide spezifisch binden, können dann
durch Mikrosequenzierung gemäß den dem
Fachmann bekannten Verfahren identifiziert werden.
-
Alternativ
dazu können
LP-48 Rezeptoren mittels Expressionsklonierung identifiziert werden
(Kitamura, Intl. J. of Hematology, 67: 351-359 (1998)).
-
Beispiel 20: Verwendung
von LP-48 Polypeptiden zur Behandlung von Typ I Diabetes
-
Weibliche
NOD/Bom Mäuse
können
von Jackson Lab (Maine) in einem Alter von 9 Wochen bezogen werden
und in der Tieranstalt unter herkömmlichen Bedingungen mit einer
Standarddiät
gehalten werden. Um die Diabetesentwicklung zu beschleunigen werden
die Mäuse
mit Cyclophosphamid (250 mg/kg i.p.) in einem Alter von 70 Tagen
behandelt. Eine Gruppe an Mäusen
erhält
50 μg/Maus/Tag
an LP-48 durch subkutane Injektion und eine weitere Gruppe an Mäusen erhält 50 μg/Maus/Tag
an BSA. Es wird die Uringlucose täglich analysiert und die Hyperglykämie wird
durch Blutglucosebestimmungen detektiert. Die Tiere werden im allgemeinen
als diabetisch betrachtet, wenn die Blutglucosespiegel über 16,7
mmol/Liter liegen, wie dies durch das Hexokinaseverfahren bestimmt
wird. Mit BSA behandelte Mäuse
werden nach 10 bis 11 Tagen nach der Cyclophosphamidinjektion mit
Diabetes diagnostiziert. Die Mäuse
werden am Tag 1, 3, 6 und 9 nach der Cyclophosphamidinjektion für eine Pankreas-
und Milzanalyse getötet.
-
Beispiel 21: Verwendung
von LP-48 Polypeptiden zur Behandlung der Lebererkrankung
-
BALB/c
Mäusen
(Harlan, Indianapolis) werden in jeder Experimentalgruppe (6 oder
12 Tiere) intravenöse
Injektionen (in die laterale Schwanzvene) an 6 mg D-(+)-Galaktosamin
(Sigma, 39F-0539) in 100 μl
an PBS (GIBCO BRL) und 3 μg
an Lipopolysaccharid β von
E. coli 026:B6 (LPS) (Difco, 3920-252) in 100 μl PBS verabreicht. Eine Stunde
später
werden den Tieren intravenöse
Injektionen von jeweils entweder (1) LP-48 (50 μg) oder (2) BSA (50 μg) Kontrolle
verabreicht. Die Überlebensraten
der verschieden behandelten Mäuse
werden 24 Stunden nach der LPS Injektion bestimmt. LP-48 Polypeptide
schützen
100 % der Mäuse
vor einem durch LPS und D-Galactosamin induziertem Tod. Im selben
Experiment haben die altersgleichen Wildtypmäuse eine Todesrate von 71 %.
Die Behandlung mit BSA zeigt keinen signifikanten Schutz in diesem
Modell.
-
Beispiel 22: Verwendung
von LP-48 Polypeptiden zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis
(RA)
-
Gemäß der durch
Kollagen induzierten Arthritis (CIA) Modell von RA können DBA/1
Mäuse mit
Rinderkollagen Typ II im Adjuvans immunisiert und täglich nach
dem Einsetzen der Krankheit entweder mit rekombinanten humanen LP-48
Polypeptiden oder mit Kochsalzlösung
behandelt werden. Die Mäuse
werden auf Pfotenschwellung analysiert und klinisch bewertet. Es
wird eine Histologieanalyse ausgeführt. Die Behandlung von etablierter
CIA mit LP-48 Polypeptiden kann bei der Hemmung der Pfotenschwellung
wie auch der Krankheitsprogression wirksam sein, wie dies durch
eine klinische Knorpelbewertung definiert ist.
-
Beispiel 23: Verwendung
von LP-48 Polypeptiden zur Behandlung der Autoimmunerkrankungen,
die multiple Sklerose umfassen
-
Ratten
werden durch eine subkutane Injektion in die Hinterfüße mit 0,1
ml MBP Epitop in PBS (1,5 mg/ml) und emulgiert mit einem gleichen
Volumen an CFA immunisiert. Eine Gruppe der Tiere erhält 2 mg/kg/Tag
LP-48 durch subkutane Injektion und die andere Gruppe erhält eine
BSA Kontrolle. Die Ratten werden dann täglich auf klinische Zeichen
durch einen Beobachter verfolgt, der das Behandlungsprotokoll nicht kennt.
Die EAE wird folgendermaßen
bewertet: 0 = klinisch normal, 1 = schlaffer Schwanz, 2 = Paralyse
der hinteren Gliedmaße
und 3 = Paralyse der vorderen und hinteren Gliedmaße.
-
Beispiel 24: Verwendung
von LP-48 Polypeptiden zur Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen
-
Spezifische
pathogenfreie 5 bis 6 Wochen alte männliche SJL/J Mäuse werden
von Jackson Lab bezogen. Trinitrobenzolsulfonsäure (TNBS) wird von Sigma Aldrich
erhalten. Die TNBS Kolitis wird wie vorher beschrieben induziert
(M.F. Neurath et al., 1995, J. Exp. Med. 182: 1281-1290, A, Kitani
et al. 2000, J. Exp. Med. 192: 41-52). Kurz gesagt werden 1,5 mg
bis 2,0 mg an TNBS in 50 % Ethanol gelöst per rektum verabreicht.
Sieben Tage später
verlieren die Mäuse
kontinuierlich Gewicht und zeigen andere klinische Merkmale der
chronischen Kolitis. Für
die Studie zur Prävention
der Induktion der TNBS Kolitis wird LP-48 durch sc Injektion mit
2 mg/kg/Tag 7 Tage später
für 1 Woche
verabreicht. Eine Kontrollgruppe besteht aus Mäusen, die Ethanol ohne TNBS
erhalten. Das Gewicht jeder Maus wird alle 24 Stunden aufgezeichnet
und die Mäuse
werden zu multiplen Zeitpunkten zur Untersuchung der histologischen
Feststellungen und der Cytokinproduktion getötet.
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Beispiel 25: In vitro
Test von LP-48 zur Behandlung oder Prävention von ARDS
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Eine
außer
Kontrolle geratene Apoptose und Entzündung können zu einem akuten Atemstressyndrom (ARDS)
führen
oder, falls mehrere Organe involviert sind, zu einer Sepsis. ARDS
wird oft mit anderen schweren Erkrankungen angetroffen. Achtunddreißig Prozent
(38 %) an ARDS Fällen
treten bei Sepsispatienten auf. Die ARDS Forschungsanstrengungen
haben sich auf die proinflammatorischen Cytokine, spezifisch TNF-α, IL-1, IL-6
und IL-8 fokussiert, von denen einige während der ARDS erhöht sind.
Experimentelle Behandlungen, die sich um den Cytokinantagonismus
drehen, haben Prostaglandin E1, anti-TNF, Antioxidantien und Antiproteasen
miteinbezogen. Experimentelle Therapien umfassen eine Verabreichung
von Corticosteroiden, Ventilatortherapie (PEEP), Oberflächenersatztherapie
und inhalativer Stickstoffoxidtherapie. Unglücklicherweise wurde kein oder
nur ein geringer Nutzen bisher klinisch von experimentellen Behandlungen
beobachtet. Derzeit gibt es keine von der FDA zugelassene pharmakologische
Behandlung von ARDS.
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ARDS
und Sepsis sind durch eine Überaktivierung
von Cytokinwegen charakterisiert, wo eine massive Apoptose und/oder
Entzündung
der Zellen jeweils in Lungen und multiplen Organen besteht. Kaninchen,
die einer Hyperoxie (100 % O2) für 64 Stunden
ausgesetzt sind, entwickeln klinische Symptome, die als sehr ähnlich zu
humaner ARDS erkannt wurden. Beispielsweise ist ein molekularer
Endpunkt des Hyperoxiemodells eine erhöhte Alveolarpermeabilität gegenüber einem
Solut, die quantifiziert werden kann. Um daher die Brauchbarkeit
von LP-48 Polypeptiden als Prophylaxe (vor der Provokation) und/oder
Behandlung (vor, während
und/oder nach der Provokation) zu bestimmen, können die Kaninchen mit Hyperoxie
provoziert werden, um die ARDS Symptomatik zu induzieren, die demnach
mit LP-48 Polypeptiden behandelt wurde und dann kann die Solutpermeabilität über das
Alveolarepithel gemessen werden. LP-48 Polypeptide mit verschiedenen Konzentrationen
werden im allgemeinen zu verschiedenen Zeiten verabreicht. Daher
können
gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung LP-48 Polypeptide bei der Verbesserung
der Lungenfunktion bei Sepsis und/oder ARDS Patienten brauchbar
sein und die Messungen der Lungenfunktion kann unter anderem den
Flüssigkeitstransport über die
Alveoli umfassen.
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Beispiel 26: Tests für die T
Zellproliferation und Aktivität
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Die
funktionelle Aktivität
von LP-48 Polypeptiden und/oder Effekte der LP-48 erkennenden Antikörper können in
einem geeignet modifizierten T-Zellproliferations- und Cytokinsekretionstest
gemessen werden. Im wesentlichen werden gereinigte T Zellen aus
der Milz oder den Lymphknoten (4 × 105) in 200 μl RPMI und
10 % FBS Medien dreifach in Platten mit 96 Vertiefungen angeimpft,
die mit unterschiedlichen Konzentrationen an anti-CD 3/anti-CD 28,
ConA, PHA oder PMA Ionomycin in Gegenwart und Abwesenheit von LP-48
beschichtet sind. Nach 24, 48 oder 72 Stunden werden die Überstände zur
Cytokinanalyse gewonnen und die Zellen werden für 12 Stunden mit 1 μCi an [3H]
Thymidin gepulst. Ein Thymidineinbau wird mittels eines Scintillationszählers quantifiziert.
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Beispiel 27: Tests für Makrophagenproliferation
und Cytokinsekretion
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Die
funktionelle Aktivität
von LP-48 Polypeptiden und/oder Effekte der LP-48 erkennenden Antikörper können in
einer geeignet modifizierten Makrophagenproliferation und einem
Cytokinsekretionstest gemessen werden. Im wesentlichen gereinigte
Makrophagen aus dem Peritoneum, der Milz oder der Leber (i × 105) in 200 μl
RPMI und 10 % FBS Medium werden dreifach in Platten mit 96 Vertiefungen
mit unterschiedlichen Konzentrationen an LPS in Gegenwart oder Abwesenheit
von LP-48 angeimpft. Nach 24, 48 oder 72 Stunden werden die Überstände für eine Cytokinanalyse
gewonnen und die Zellen werden für
12 Stunden mit 1 μCi
an [3H] Thymidin gepulst. Der Thymidineinbau wird mittels eines
Scintillationszählers
quantifiziert.
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Beispiel 28: Effekt von
LP-48 Polypeptiden auf die T-Zellprimung und die Cytokinbildung
in Wildtyp und transgenen LP-48 Mäusen
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Die
funktionelle Aktivität
von LP-48 Polypeptiden und/oder Effekten auf die LP-48 erkennenden
Antikörper
kann in einem geeignet modifizierten T Zellpriming- und Cytokinbildungstest
gemessen werden. Im wesentlichen werden 6 Wochen alte WT und transgene
LP-48 Mäuse
(4 Mäuse
in jeder Gruppe) mit 100 μg
KLH oder HEL in komplettem Freundschen Adjuvans (CFA) in die hinteren
Fußpfoten
immunisiert. CD4 + T Zellen werden aus den ableitenden Lymphknoten
gereinigt und in Gegenwart von Antigenpräsentierenden Zellen (APC),
unterschiedlichen Konzentrationen an KLH oder HEL und der Gegenwart
oder Abwesenheit von LP-48 kultiviert. Die APCs werden aus der Milz
von 6 Wochen alten WT und transgenen LP-48 Mäusen isoliert und bestrahlt
(3000 rad). Hierdurch werden die T Zellerinnerungsreaktionen getestet.
Die Cytokinsekretion durch CD4+ T-Zellen
von KLH immunisierten Mäusen
werden durch ELISA getestet.
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Um
zu bestimmen, ob der Mechanismus der Reaktion, der mit der LP-48
Behandlung auf der Ebene der APC oder der intrinsischen hyperproliferativen
Reaktion der CD4+ T-Zellen auftritt, werden
KLH-geprimte CD4+ T-Zellen, die aus transgenen
LP-48 und Wildtypmäusen
gereinigt werden, auf ihre Erinnerungsreaktion in Gegenwart von
Wildtyp oder transgenen LP-48 APC untersucht.
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Die
Kulturüberstände für die T-Zellerinnerungsreaktionen
werden durch ELISA auf die Cytokinbildung getestet. Die Produktionsmengen
von Th1 und Th2 Cytokinen werden beobachtet, um zu bestimmen, ob LP-48
entscheidend sowohl in der Th1 als auch Th2 Differenzierung während der
Erinnerungsreaktionen involviert ist. Sequenzliste