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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft generell Nukleinsäuresequenzen kodierend Proteine,
welche mit abiotischen Stressantworten und abiotischer Stresstoleranz
in Pflanzen assoziiert sind. Insbesondere betrifft diese Erfindung
Nukleinsäuresequenzen
kodierend Proteine, welche Trockenheitstoleranz gegenüber Pflanzen
bilden.
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Hindergrund im Stand der
Technik
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Abiotischer
umweltmäßiger Stress,
wie zum Beispiel Trockenheitsstress, Versalzungsstress, Wärmestress
und Kältestress,
sind wesentliche Beschränkungsfaktoren
von Pflanzenwachstum und Produktivität. Ertragspflanzenverluste
und Ertragspflanzenausbeuteverluste von wesentlichen Ertragspflanzen
wie zum Beispiel Reis, Mais (corn, maize) und Weizen, welche durch
diesen Stress verursacht werden, repräsentieren einen signifikanten ökonomischen
und politischen Faktor und tragen zu Lebensmittelknappheiten in
vielen unterentwickelten Ländern
bei.
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Pflanzen
sind während
ihres Lebenszyklus' typischerweise
gegenüber
Bedingungen von reduziertem umweltmäßigen Wassergehalt ausgesetzt.
Die meisten Pflanzen haben Strategien entwickelt, um sich gegen diese
Austrocknungsbedingungen zu schützen.
Wenn jedoch die Schwere und Dauer der Trockenheitsbedingungen zu
groß sind,
sind die Wirkungen auf Pflanzenentwicklung, Wachstum und Ausbeute
der meisten Ertragspflanzen groß.
Außerdem
sind die meisten Ertragspflanzen sehr empfindlich gegenüber höheren Salzkonzentrationen
im Boden. Kontinuierliches Exponieren gegenüber Trockenheit und hohem Salz
verursacht wesentliche Veränderungen
im Pflanzenmetabolismus. Diese großen Veränderungen im Metabolismus führen schließlich zu
Zelltod und folglich zu Ausbeuteverlusten.
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Die
Entwickelung stresstoleranter Pflanzen ist eine Strategie, welche
das Potential hat, wenigstens einige von diesen Problemen zu lösen oder
zu vermitteln. Jedoch sind traditionelle Pflanzenzuchtstrategien
zum Entwickeln neuer Linien von Pflanzen, welche Widerstand (Toleranz)
gegenüber
diesen Typen von Stress zeigen, relativ langsam und benötigen spezifische
resistente Linien zum Kreuzen mit der gewünschten Linie. Beschränkte Protoplasma-Resourcen
für Stresstoleranz
und Inkompatibilität
bei Kreuzungen zwischen entfernt verwandten Pflanzenspezies repräsentieren
signifikante Probleme, welchen man in der konventionellen Zucht begegnet.
Zusätzlich
sind die zellulären
Verfahren, welche zu Trockenheits-, Kälte- und Salztoleranz führen, in trocken- und/oder
salztoleranten Modellpflanzen dem Wesen nach komplex und involvieren
mehrere Mechanismen zellulärer
Adaptation und zahlreiche metabolische Wege. Diese Multikomponentennatur
von Stresstoleranz hat nicht nur Zucht nach Toleranz in hohem Maße erfolglos
gemacht, sondern hat ebenso die Fähigkeit zum genetischen Konstruieren
stresstoleranter Pflanzen unter Verwendung biotechnologischer Verfahren beschränkt.
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Was
deshalb gebraucht wird, ist die Identifizierung der Gene und Proteine,
welche in diese Multikomponentenprozesse involviert sind, welche
zu Stresstoleranz führen.
Aufklären
der Funktion von Genen exprimiert in stresstoleranten Pflanzen wird
nicht nur unser Verständnis
von Pflanzenadaptation und -toleranz gegenüber umweltmäßigem Stress vorwärtsbringen,
sondern kann ebenso wichtige Informationen zum Entwerfen neuer Strategien
für Ertragspflanzenverbesserung
bereitstellen.
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Expression
und Funktion von abiotischen stressinduzierbaren Genen sind auf
molekularer Ebene gut untersucht. Komplexe Mechanismen scheinen
als Antwort auf den Stress in Genexpression und Signaltransduktion
involviert zu sein. Dies schließt
die sensorischen Mechanismen von abiotischem Stress, Modulation der
Stresssignale zu zellulären
Signalen, Transduktion zum Kern, Second Messenger, welche in die
Stress-Signaltransduktion involviert sind, transkriptionelle Kontrolle
von stressinduzierbaren Genen und die Funktion und Kooperation von
stressinduzierbaren Genen ein.
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In
Tierzellen spielt die Phosphatidylinositol-spezifische Phospholipase
C (PI-PLC) eine
Schlüsselrolle in
frühen
Stadien von verschiedenen Signaltransduktionswegen. Extrazelluläre Stimuli
wie zum Beispiel Hormone und Wachstumfaktoren aktivieren PI-PLCs.
PI-PLC hydrolysiert Phosphatidylinositol-4, 5-biphosptate (PIP2)
und erzeugt zwei Second Messenger, Inositol-4,5-triphosphtat (IP3) und 1,2-Diacylglycerol (DG). IP3 induziert die Freisetzung von intrazellulärem Ca2+ in das Zytoplasma, welches wiederum verschiedene
Antworten darin verursacht. DG und PIP2 wirken
ebenso als Second Messenger und kontrollieren verschiedene zelluläre Antworten.
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Es
wird vermutet, dass in Pflanzen ähnliche
Systeme in einer abiotischen Stressantwort wirken. Es ist eindeutig
gezeigt, dass Phospholipasen A, C oder D (PLA, PLC oder PLD) abhängig von
ihrer Spaltstelle eine Rolle in den frühen Signaltransduktionsereignissen
spielen, welche die Zellvolumenveränderung assoziiert mit osmotischem
Stress und Osmoregulation in Pflanzen unterstützen, was für Pflanzen-Stresstoleranz wichtig
ist (Wang X. et bei., 2000, Biochemical Society Transactions [Verhandlungen
der Biochemischen Gesellschaft]. 28, 813–816, Chapman KD, 1998 Tre.
Plant Sci. 3: 419–426).
Zum Beispiel wird in Schließzellen
Abscisinsäure-induzierte
(ABA-induzierte) Stomataschließung
durch schnelle Aktivierung von PIP2-PLC vermittelt. Dies führt zu einer
Erhöhung
der IP3-Spiegel, einem Anstieg des zytosolischen
Calciums und der nachfolgenden Inhibition von K+-Kanälen.
Kürzlich
wurde gezeigt, dass ein Gen für
Phospholipase C, AtPLC, durch Trockenheit und Salzstress in Arabidopsis
thaliana (Hirayama, T. et al., 1995 Proc. Natl. Acad. Sci. 92: 3903–3907) schnell
induziert wird.
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Wie
oben erwähnt,
spielen Ca2+-Ionen eine wichtige Rolle als
Second Messenger in verschiedenen Signaltransduktionswegen in Pflanzen.
Eine bemerkenswerte Erhöhung
der intrazellulären
Ca2+-Konzentration wurde nach Stimulierung
durch Wind, Berühren,
abiotischen Stress (Kälte,
Trockenheit und Salzgehalt) oder Pilzinduktoren beobachtet. Mehrere
Gene für
Ca2+-Bindeproteine mit einer konservierten
EF-Hand-Domäne wurden
isoliert und zeigten einen erhöhten
Expressionspiegel nach abiotischer Stressbehandlung (Frandsen G.
et al., 1996 J Biol. Chem. 271: 343–348, Takahashi S. et al.,
2000 Plant Cell Physiol. 41: 898–903).
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Ebenso
waren die rätselhaft
bezeichneten 14-3-3-Proteine in der letzen Zeit der Gegenstand einer
beträchtlichen
Aufmerksamkeit, da angenommen wird, dass sie in die Regulation von
verschiedenen physiologischen Prozessen in Eukaryoten von Schleimpilzen
bis zu höheren
Pflanzen verwickelt sind. In Pflanzen wurden viele biologische Rollen
für 14-3-3-Proteine
vorgeschlagen. Die wichtigsten davon schließen eine Rolle im Import von
kernkodierten Chloroplastenproteinen, in der Anordnung von Transkriptionsfaktorkomplexen
und in der Regulation von Enzymaktivität als Antwort auf intrazelluläre Signaltransduktionskaskaden
(Chung HJ. et al., 1999 Tre. Plant Sci. 4: 367–371) ein. Die nativen 14-3-3-Proteine
sind Homo- oder Heterodimere, und da jedes Monomer eine Bindungsstelle
hat, kann ein Dimer möglicherweise
zwei Ziele binden, was ihre Assoziation unterstützt. Alternativ können Zielproteine
mehr als eine 14-3-3-Bindestelle haben.
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Mehrere
Funktionen wurden für
die 14-3-3-Proteine bei der Beteiligung von Pflanzen-Stresstoleranz vorgeschlagen.
Die 14-3-3-Proteine könnten
als Regulatoren bei der Stress-Signaltransduktion wirken. Zum Beispiel
werden RCI14A- und
RCI14B-Gene durch Kältebehandlung
in Arabidopsis induziert und sind zu den 14-3-3-Proteinen hoch homolog.
Der Anstieg der RCI-Transkriptspiegel, welcher als Antwort auf Kältebehandlung
beobachtet wird, läßt auf eine
Rolle für
die RCI-Proteine
im Stress-Signaltransduktionsweg schließen (Jarillo JA et al., 1994
Plant Mol. Biol. 25: 693–704).
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Aufgrund
der kommerziellen Konsequenzen von Umweltschäden auf Ertragspflanzen besteht
ein Interesse am Verstehen der Stressantworts-Signaltransduktionsmechanismen in Pflanzen
und wie diese manipuliert werden können, um eine Pflanzenantwort
auf einen Umweltschaden zu verbessern. Es besteht deshalb ein Bedarf,
Gene zu identifizieren, welche in stresstoleranten Pflanzen exprimiert
werden, welche die Fähigkeit haben,
Stresswiderstand in ihrer Wirtspflanze und in anderen Pflanzenspezies
zu bilden. Neu erzeugte stresstolerante Pflanzen haben viele Vorteile,
wie zum Beispiel Erhöhen
des Bereichs, in dem Ertragspflanzen kultiviert werden können, zum
Beispiel durch Vermindern der Wassererfordernisse einer Pflanzenspezies.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung erfüllt
teilweise den Bedarf, neue einzigartige Signaltransduktionsproteine
zu identifizieren, welche zum Bilden einer Stresstoleranz gegenüber Pflanzen
nach Überexpression
fähig sind.
Die vorliegende Erfindung stellt eine transgene Pflanzenzelle transformiert
durch eine ein Stressbezogenes Signaltransduktionsprotein (Signal
Transduction Stress-Related Protein STSRP) kodierende Nukleinsäure bereit, wobei
Expression der Nukleinsäuresequenz
in der Pflanzenzelle zu einer erhöhten Toleranz gegenüber Umweltstress
verglichen mit einer Wildtypvarietät der Pflanzenzelle führt. Der
Umweltstress ist Trockenheitsstress. Das STSRP ist der Transkriptionsfaktor
Phospholipase C-1 (PLC-1) aus Physcomitrella patens.
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Die
Erfindung sieht in einigen Ausführungsformen
vor, dass das STSRP und eine kodierende Nukleinsäure in Mitgliedern der Gattung
Physcomitrella gefunden werden. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
sind die Nukleinsäure
und das Protein von Physcomitrella patens. Die Erfindung sieht vor,
dass der Umweltstress Trockenheitsstress ist und optional Salzgehalt,
Temperatur, Metall, chemischer, pathogener und oxidativer Stress
oder Kombinationen davon.
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Die
Erfindung stellt weiterhin eine Saat hergestellt durch eine transgene
Pflanze transformiert durch eine STSRP-kodierende Nukleinsäure bereit,
wobei die Pflanze eine reinrassige Zucht für erhöhte Toleranz gegenüber Umweltstress
verglichen mit einer Wildtypvarietät der Pflanze ist. Die Erfindung
stellt weiterhin eine Saat hergestellt durch eine transgene Pflanze
exprimierend ein STSRP bereit, wobei die Pflanze eine reinrassige
Zucht für
erhöhte
Toleranz gegenüber
Umweltstress verglichen mit einer Wildtypvarietät der Pflanze ist.
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Die
Erfindung stellt weiterhin transgene Pflanzen, Pflanzenteile oder
Saaten wie unten beschrieben zur Herstellung eines landwirtschaftlichen
Produktes bereit. Die Erfindung stellt weiterhin ein isoliertes
STSRP wie unten beschrieben bereit. Die Erfindung stellt weiterhin
eine isolierte STSRP-kodierende Nukleinsäure bereit, wobei die STSRP-kodierende
Nukleinsäure
für ein
STSRP wie unten beschrieben kodiert.
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Die
Erfindung stellt weiterhin einen isolierten rekombinanten Expressionsvektor
bereit umfassend eine STSRP-kodierende Nukleinsäure wie unten beschrieben,
wobei Expression des Vektors in Wirtszellen zu einer erhöhten Toleranz
gegenüber
Umweltstress verglichen mit einer Wildtypvarietät der Wirtszelle führt. Die
Erfindung stellt weiterhin eine Wirtszelle enthaltend den Vektor
und eine Pflanze enthaltend die Wirtszelle bereit.
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Die
Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren zum Herstellen einer transgenen
Pflanze mit einer STSRP-kodierenden Nukleinsäure bereit, wobei Expression
der Nukleinsäure
in der Pflanze zu einer erhöhten
Toleranz gegenüber
Umweltstress verglichen mit einer Wildtypvarietät der Pflanze führt, umfassend:
(a) Transformieren einer Pflanzenzelle mit einem Expressionsvektorumfassend
eine STSRP-kodierende Nukleinsäure, und
(b) Erzeugen aus der Pflanzenzelle eine transgene Pflanze mit einer
erhöhten
Toleranz gegenüber
Umweltstress verglichen mit einer Wildtypvarietät der Pflanze. In bevorzugten
Ausführungsformen
sind das STSRP und die STSRP-kodierende
Nukleinsäure
wie unten beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren zum Identifizieren
eines neuen STSRP bereit, umfassend (a) Hervorrufen einer spezifischen
Antikörperantwort
gegenüber
einem STSRP oder Fragment davon, wie oben beschrieben, (b) Screenen
von putativem STSRP-Material mit dem Antikörper, wobei ein spezifisches
Binden des Antikörpers
an das Material die Anwesenheit eines möglicherweise neuen STSRP anzeigt, und
(c) Identifizieren eines neuen STSRP im Vergleich zu bekannten STSRP
aus dem gebundenen Material. Alternativ kann eine Hybridisierung
mit Nukleinsäuresonden
wie unten beschrieben verwendet werden, um neue STSRP-Nukleinsäuren zu
identifizieren.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenso Verfahren zum Modifizieren einer
Stresstoleranz einer Pflanze bereit umfassend Modifizieren der Expression
eines STSRP in der Pflanze, wobei das STSRP wie unten beschrieben
ist. Die Erfindung sieht vor, dass dieses Verfahren derartig durchgeführt werden
kann, dass die Stresstoleranz entweder erhöht oder vermindert wird. Vorzugsweise
wird eine Stresstoleranz in einer Pflanze über Erhöhen der Expression eines STSRP
erhöht.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1(A–E)
zeigen die teilweisen cDNA-Sequenzen von PLC-1 (SEQ ID NO: 1), PLC-2
(SEQ ID NO: 2), 14-3-3P-1 (SEQ ID NO: 3), 14-3-3P-2 (SEQ ID NO:
4) und CBP-1 (SEQ ID NO: 5) von Physcomitrella patens.
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2(A–E)
zeigen die cDNA-Sequenzen über
die gesamte Länge
von PLC-1 (SEQ ID NO: 6), PLC-2 (SEQ ID NO: 7), 14-3-3P-1 (SEQ ID
NO: 8), 14-3-3P-2
(SEQ ID NO: 9) und CBP-1 (SEQ ID NO: 10) von Physcomitrella patens.
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3(A–E)
zeigen die abgeleiteten Aminosäuresequenzen
von PLC-1 (SEQ ID NO: 11), PLC-2 (SEQ ID NO: 12), 14-3-3P-1 (SEQ
ID NO: 13), 14-3-3P-2 (SEQ ID NO: 14) und CBP-1 (SEQ ID NO: 15)
von Physcomitrella patens.
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4 zeigt
ein Diagramm des Pflanzen-Expressionsvektors pBPSSC022 enthaltend
den Superpromotor, welcher die Expression von SEQ ID NOs: 6, 7,
8, 9 und 10 ("Gewünschtes
Gen") steuert. Die
Bestandteile sind: NPTII-Kanamycin-Resistenzgen (Bevan M, Nucleic Acids
Res. 26: 8711–21,
1984), AtAct2-i-Promotor (An YQ et al., Plant J 10: 107–121 1996),
OCS3-Terminator (During K, Transgenic Res. 3: 138–140, 1994), NOSpA-Terminator
(Jefferson et al., EMBO J 6: 3901–7 1987).
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5 zeigt
die Ergebnisse eines Trockenheitsstresstestes mit überexprimierenden
PpPLC-1-transgenen Pflanzen und Wildtyp-Arabidopsis-Linien. Die
transgenen Linien zeigen einen toleranten Phänotyp. Einzelne Transformantenlinien
werden gezeigt.
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6 zeigt
die Ergebnisse eines Trockenheitsstresstestes mit überexprimierenden
PpPLC-2-transgenen Pflanzen und Wildtyp-Arabidopsis-Linien. Die
transgenen Linien zeigen einen toleranten Phänotyp. Einzelne Transformantenlinien
werden gezeigt.
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7 zeigt
die Ergebnisse eines Trockenheitsstresstestes mit überexprimierenden Pp14-3-3P-1-transgenen
Pflanzen und Wildtyp-Arabidopsis-Linien.
Die transgenen Linien zeigen einen toleranten Phänotyp. Einzelne Transformantenlinien
werden gezeigt.
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8 zeigt
die Ergebnisse eines Trockenheitsstresstestes mit überexprimierenden Pp14-3-3P-2-transgenen
Pflanzen und Wildtyp-Arabidopsis-Linien.
Die transgenen Linien zeigen einen toleranten Phänotyp. Einzelne Transformantenlinien
werden gezeigt.
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9 zeigt
die Ergebnisse eines Trockenheitsstresstestes mit überexprimierenden
PpCBP-1-transgenen Pflanzen und Wildtyp-Arabidopsis-Linien. Die
transgenen Linien zeigen einen toleranten Phänotyp. Einzelne Transformantenlinien
werden gezeigt.
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10 zeigt die Ergebnisse eines Froststresstestes
mit überexprimierenden
PpPLC-2-transgenen Pflanzen und Wildtyp-Arabidopsis-Linien. Die
transgenen Linien zeigen einen toleranten Phänotyp. Einzelne Transformantenlinien
werden gezeigt.
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11 zeigt die Ergebnisse eines Froststresstestes
mit überexprimierenden
Pp14-3-3P-1-transgenen Pflanzen und Wildtyp-Arabidopsis-Linien.
Die transgenen Linien zeigen einen toleranten Phänotyp. Einzelne Transformantenlinien
werden gezeigt.
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12 zeigt die Ergebnisse eines Froststresstestes
mit überexprimierenden
PpCBP-1-transgenen Pflanzen und Wildtyp-Arabidopsis-Linien. Die
transgenen Linien zeigen einen toleranten Phänotyp. Einzelne Transformantenlinien
werden gezeigt.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung kann leichter durch Referenz auf die folgende
detaillierte Beschreibung der bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsformen
und die hierin eingeschlossenen Beispiele verstanden werden. Es
versteht sich ebenso, dass die hierin verwendete Terminologie nur
für den
Zweck der Beschreibung spezifischer Ausführungsformen da ist, und es
ist nicht beabsichtigt, dass sie beschränkend sein soll. Insbesondere
beschränkt
die Bezeichnung der Aminosäuresequenzen
als Protein "Stressbezogene
Signaltransduktionsproteine" (Signal
Transduction Stress-Related Proteins STSRPs) in keine Weise die
Funktionalität
von diesen Sequenzen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine transgene Pflanzenzelle bereit,
welche durch eine STSRP-kodierende Nukleinsäure transformiert ist, wobei
Expression der Nukleinsäuresequenz
in der Pflanzenzelle zu einer erhöhten Toleranz gegenüber Umweltstress
verglichen mit einer Wildtypvarietät der Pflanzenzelle führt. Das STSRP
ist PLC-1, und der Umweltstress ist Trockenheitsstress. Die Erfindung
stellt weiterhin transgene Pflanzenteile und transgene Pflanzen
bereit, welche die hierin beschriebenen Pflanzenzellen enthalten.
Ebenso wird eine Pflanzensaat bereitgestellt ist, welche durch eine
transgene Pflanze transformiert durch eine STSRP-kodierende Nukleinsäure bereitgestellt
wird, wobei die Saat die STSRP-kodierende
Nukleinsäure
enthält und
wobei die Pflanze eine reinrassige Zucht für erhöhte Toleranz gegenüber Umweltstress
verglichen mit einer Wildtypvarietät der Pflanze ist. Die Erfindung
stellt weiterhin eine Saat bereit hergestellt durch eine transgene
Pflanze, welche ein STSRP exprimiert, wobei die Saat das STSRP enthält und wobei
die Pflanze eine reinrassige Zucht für erhöhte Toleranz gegenüber Umweltstress
verglichen mit einer Wildtypvarietät der Pflanze ist. Die Erfindung
stellt ebenso unten beschriebene transgene Pflanzen, Pflanzenteile
und Pflanzensaaten zur Verwendung zur Herstellung eines landwirtschaftlichen
Produkts bereit.
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Wie
hierin verwendet bezieht sich der Begriff "Varietät" auf eine Gruppe von Pflanzen innerhalb
einer Spezies, welche konstante Merkmale aufweisen, welche sie von
der typischen Form und von anderen möglichen Varietäten innerhalb
dieser Spezies trennen. Während
eine Varietät
wenigstens ein unterscheidendes Merkmal besitzt, ist sie ebenso
durch eine gewisse Variation zwischen Individuen innerhalb der Varietät gekennzeichnet,
welche in erster Linie auf der Mendelschen Segregation von Merkmalen
unter der Nachkommenschaft von nachfolgenden Generationen basiert.
Eine Varietät
wird als "reinrassige
Zucht" für ein bestimmtes
Merkmal betrachtet, wenn es genetisch homozygot für dieses
Merkmal in dem Ausmaß ist,
dass, wenn die reinrassige Varietät selbstbestäubend ist,
eine signifikante unabhängige
Segregation des Merkmals unter der Nachkommenschaft nicht beobachtet
wird. In der vorliegenden Erfindung kommt das Merkmal von der transgenen
Expression von einer oder mehreren DNA-Sequenzen, welche in eine
Pflanzenvarietät
eingeführt
werden.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt zum ersten Mal, dass das Physcomitrella-patens-STSRP
PLC-1 zum Erhöhen
der Toleranz einer Pflanze gegenüber
Umweltstress geeignet ist. Folglich stellt die vorliegende Erfindung
isoliertes PLC-1 und Homologe davon bereit. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird das STSRP ausgewählt
aus einem Phospholipase-C-1-Protein (PLC-1-Protein) wie in SEQ ID
NO: 11 definiert. Homologe und Orthologe der Aminosäuresequenz
werden unten definiert.
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Die
erfindungsgemäßen STSRPs
werden vorzugsweise durch rekombinante DNA-Techniken hergestellt.
Zum Beispiel wird ein Nukleinsäuremolekül kodierend
das Protein in einen Expressionsvektor (wie oben beschrieben) kloniert,
der Expressionsvektor wird in eine Wirtszelle (wie oben beschrieben)
eingeführt,
und das STSRP wird in der Wirtszelle exprimiert. Das STSRP kann
dann aus den Zellen durch ein geeignetes Reinigungschema isoliert
werden, welches Standard-Proteinreinigungstechniken
verwendet. Alternativ zu einer rekombinanten Expression kann ein
STSRP-Polypeptid oder Peptid chemisch synthetisiert werden, wobei Standard-Peptidsynthesetechniken
verwendet werden. Überdies
kann natives STSRP aus Zellen isoliert werden (z. B. Physcomitrella
patens), wobei zum Beispiel ein anti-STSRP-Antikörper verwendet wird, welcher durch
Standardtechniken hergestellt werden kann, wobei ein STSRP oder
Fragment davon verwendet wird.
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Die
Erfindung stellt weiterhin eine isolierte STSRP-kodierende Nukleinsäure bereit.
Die vorliegende Erfindung schließt STSRP-kodierende Nukleinsäuren ein,
welche STSRPs wie hierin beschrieben kodieren. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird die STSRP-kodierende Nukleinsäure ausgewählt aus einer Phospholipase-C-1-Nukleinsäure (PLC-1-Nukleinsäure) wie
in SEQ ID NO: 6 definiert. Homologe und Orthologe der Nukleotidsequenzen
werden unten definiert. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Nukleinsäure und
das Protein aus der Pflanzengattung Physcomitrella isoliert. In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
sind die Nukleinsäure
und das Protein von einer Physcomitrellapatens-Pflanze (P. patens).
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Wie
hierin verwendet bezieht sich der Begriff "Umweltstress" auf einen Trockenheitsstress und optional
weitere beliebige suboptimale Wachstumsbedingungen und schließt suboptimale
Bedingungen assoziiert mit Salzgehalt, Temperatur, Metall, chemischem,
pathogenem und oxidativem Stress oder Kombinationen davon ein, ist
aber nicht darauf beschränkt.
Es ist versteht sich ebenso, dass, wie in der Beschreibung und in
den Ansprüchen
verwendet, "ein", "einer" oder "eine" abhängig vom
Kontext in welchem es verwendet wird, "ein" oder "mehrere" bedeuten kann. Daher
kann zum Beispiel eine Bezugnahme auf "eine Zelle" bedeuten, dass wenigstens eine Zelle
verwendet werden kann.
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Wie
ebenso hierin verwendet wird beabsichtigt, dass die Begriffe "Nukleinsäure" und "Nukleinsäuremolekül" DNA-Moleküle (z. B.
cDNA oder genomische DNA) und RNA-Moleküle (z. B. mRNA) und Analoga der
DNA oder RNA einschließen,
welche unter Verwendung von Nukleotidanaloga erzeugt wurden. Dieser
Begriff umfasst ebenso eine untranslatierte Sequenz angeordnet sowohl
am 3'- als auch
am 5'-Ende der kodierenden
Region des Gens: wenigstens etwa 1000 Nukleotide einer Sequenz stromaufwärts vom
5'-Ende der kodierenden
Region und wenigstens etwa 200 Nukleotide einer Sequenz stromabwärts vom
3'-Ende der kodierenden
Region des Gens. Das Nukleinsäuremolekül kann einzelsträngig oder
doppelsträngig
sein, ist aber vorzugsweise doppelsträngige DNA.
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Ein "isoliertes" Nukleinsäuremolekül ist eines,
dass im wesentlichen getrennt von anderen Nukleinsäuremolekülen ist,
welche in der natürliche
Quelle der Nukleinsäure
vorhanden sind. Vorzugsweise ist eine "isolierte" Nukleinsäure frei von einigen der Sequenzen,
welche natürlicherweise
die Nukleinsäure
(d. h. Sequenzen angeordnet an den 5'- und 3'-Enden der Nukleinsäure) in der genomischen DNA
des Organismus' flankieren,
von welchem die Nukleinsäure
abgeleitet ist. Zum Beispiel kann das isolierte STSRP-Nukleinsäuremolekül in verschiedenen
Ausführungsformen
weniger als etwa 5 kb, 4 kb, 3 kb, 2 kb, 1 kb, 0,5 kb oder 0,1 kb
von Nukleotidsequenzen enthalten, welche natürlicherweise das Nukleinsäuremolekül in der
genomischen DNA der Zelle flankieren, von welcher die Nukleinsäure abgeleitet
ist (z. B. eine Physcomitrella-patens-Zelle). Überdies kann ein "isoliertes" Nukleinsäuremolekül, wie zum
Beispiel ein cDNA-Molekül,
von einigen der anderen zellulären
Materialien frei sein, mit welchen es natürlicherweise assoziiert ist,
oder von Kulturmedium, wenn es durch rekombinante Techniken hergestellt
ist, oder chemischen Vorläufern
oder anderen Chemikalien, wenn es chemisch synthetisiert wird.
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Ein
erfindungsgemäßes Nukleinsäuremolekül, z. B.
ein Nukleinsäuremolekül mit einer
Nukleotidsequenz mit SEQ ID NO: 6 oder ein Anteil davon, kann isoliert
werden, indem molekularbiologische Standardtechniken und die hierin
bereitgestellte Sequenzinformation verwendet werden. Zum Beispiel
kann eine P.-patens-STSRP-cDNA
aus einer P.-patens-Bibliothek isoliert werden, wobei die gesamte
oder ein Anteil von der Sequenz mit SEQ ID NO: 1 verwendet wird. Überdies
kann ein Nukleinsäuremolekül umfassend
die gesamte oder einen Anteil von der Sequenz mit SEQ ID NO: 1 durch
die Polymerase-Kettenreaktion isoliert werden, wobei Oligonukleotidprimer
verwendet werden, welche basiert auf dieser Sequenz konstruiert
werden. Zum Beispiel kann mRNA aus Pflanzenzellen isoliert werden
(z. B. durch das Guanidiniumthiocyanat-Extraktionsverfahren von
Chirgwin et al., 1979 Biochemistry [Biochemie] 18: 5294–5299),
und cDNA kann hergestellt werden, indem reverse Transkriptase verwendet
wird (z. B. reverse Moloney-MLV-Transkriptase verfügbar von Gibco/BRL,
Bethesda, MD, oder reverse AMV-Transkriptase verfügbar von
Seikagaku America, Inc., St. Petersburg, FL). Synthetische Oligonukleotidprimer
für eine
Polymerase-Kettenreaktionsamplifizierung können basiert auf der Nukleotidsequenz
gezeigt in SEQ ID NO: 1 konstruiert werden. Ein erfindungsgemäßes Nukleinsäuremolekül kann gemäß Standard-PCR-Amplifizierungstechniken
amplifiziert werden, wobei cDNA oder alternativ genomische DNA als
ein Template und geeignete Oligonukleotidprimer verwendet werden.
Das so amplifizierte Nukleinsäuremolekül kann in
einen geeigneten Vektor kloniert werden und durch DNA-Sequenzanalyse
gekennzeichnet werden. Außerdem
können
Oligonukleotide korrespondierend zu einer STSRP-Nukleotidsequenz
durch synthetische Standardtechniken hergestellt werden, welche
z. B. einen automatisierten DNA-Synthesizer verwenden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst ein isoliertes erfindungsgemäßes Nukleinsäuremolekül die Nukleotidsequenz
gezeigt in SEQ ID NO: 6. Diese cDNA umfasst eine Sequenz kodierend
das PLC-1-Protein (d. h. die "kodierende
Region" gezeigt
in Tabelle 1), als auch die 5'-nichttranslatierte
Sequenz und die 3'-nichttranslatierte
Sequenz des PLC-1-Gens. Es soll verstanden werden, dass SEQ ID NO:
6 sowohl die kodierende Region als auch die 5'- und die 3'- nichttranslatierte
Region umfasst. Alternativ kann das erfindungsgemäße Nukleinsäuremolekül nur die
kodierende Region von der Sequenz SEQ ID NO: 6 umfassen oder kann
ganze genomische Fragmente isoliert aus genomischer DNA enthalten.
Eine kodierende Region von dieser Sequenz wird als "ORF-Position" bezeichnet. Die
vorliegende Erfindung schließt
ebenso STSRP-kodierende Nukleinsäuren
ein, welche das STSRP PLC-1 wie hierin beschrieben kodieren. Bevorzugt
ist eine STSRP-kodierende Nukleinsäure, welche ein STSRP ausgewählt aus
PLC-1 (SEQ ID NO: 11) kodiert.
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Überdies
kann das Nukleinsäuremolekül nur einen
Anteil der kodierenden Region von der Sequenz in SEQ ID NO: 6 umfassen,
zum Beispiel ein Fragment, welches als eine Sonde oder Primer verwendet
werden kann, oder ein Fragment, welches einen biologisch aktiven
Anteil eines STSRP kodiert. Die Nukleotidsequenzen, welche durch
das Klonieren der STSRP-Gene von P. pafens bestimmt wurden, erlauben
die Erzeugung von Sonden und Primern, welche zur Verwendung beim
Identifizieren und/oder Klonieren von STSRP-Homologen in anderen
Zelltypen und Organismen, als auch von STSRP-Homologen von anderen
Moosen und verwandten Spezies konstruiert werden können.
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Anteile
von Proteinen, welche durch die STSRP-Nukleinsäuremoleküle kodiert werden, sind vorzugsweise
biologisch aktive Anteile von einem der hierin beschriebenen STSRPs.
Es wird beabsichtigt, dass der Begriff "biologisch aktiver Anteil von einen
STSRP" wie hierin
verwendet einen Anteil einschließt, z. B. eine Domäne/ein Motiv
eines STSRP, welches an einer Stresstoleranzantwort in einer Pflanze
teilnimmt, eine Aktivität
wie in Tabelle 1 angegeben hat oder an der Transkription eines Proteins
teilnimmt, welches in eine Stresstoleranzantwort in einer Pflanze
involviert ist. Um zu bestimmen, ob ein STSRPs oder ein biologisch
aktiver Anteil davon an der Expression eines Proteins involviert
in eine Stresstoleranzantwort in einer Pflanze teilnehmen kann,
oder ob Repression eines STSRP zu einer erhöhten Stresstoleranz in einer
Pflanze führt,
kann eine Stressanalyse einer Pflanze, welche das STSRP umfasst,
durchgeführt
werden. Derartige Analyseverfahren sind den Fachleuten gut bekannt,
wie in Beispiel 7 detailliert angegeben ist. Insbesondere können Nukleinsäurefragmente
kodierend biologisch aktive Anteile eines STSRP durch Isolieren
eines Anteils von der Sequenz SEQ ID NO: 11, Exprimieren des kodierten
Anteils des STSRP oder Peptids (z. B. durch rekombinante Expression
in vitro) und Beurteilen der Aktivität des kodierten Anteils des
STSRP oder Peptids hergestellt werden.
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Biologisch
aktive Anteile eines STSRP schließen Peptide umfassend Aminosäuresequenzen
abgeleitet von der Aminosäuresequenz
eines STSRP ein, z. B. eine Aminosäuresequenz mit SEQ ID NO: 11
oder die Aminosäuresequenz
eines Proteins, welches zu einem STSRP homolog ist, welches weniger
Aminosäuren einschließt als ein
STSRP mit voller Länge,
oder das Protein mit der gesamten Länge, welches homolog zu dem
STSRP ist und wenigstens eine Aktivität eines STSRP zeigt. Typischerweise
umfassen biologisch aktive Anteile (z. B. Peptide, welche zum Beispiel
5, 10, 15, 20, 30, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 50, 100 oder mehr Aminosäuren lang
sind) eine Domäne
oder Motiv mit wenigstens einer Aktivität eines STSRP. Überdies
können
andere biologisch aktive Anteile, in welchen andere Regionen des
Proteins deletiert werden, durch rekombinante Techniken hergestellt
und für
eine oder mehrere der hierin beschriebenen Aktivitäten evaluiert
werden. Vorzugsweise schließen
die biologisch aktiven Anteile eines STSRP ein oder mehrere ausgewählte Domänen/Motive
oder Anteile davon ein, welche eine biologische Aktivität haben.
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Chimäre STSRP-Proteine
oder STSRP-Fusionsproteine können
bereitgestellt werden. Wie hierin verwendet umfasst ein "chimäres STSRP
Protein" oder ein "STSRP-Fusionsprotein" ein STSRP-Polypeptid
operativ verbunden mit einem nicht-STSRP-Polypeptid. Ein STSRP-Polypeptid
bezieht sich auf ein Polypeptid, welches eine Aminosäuresequenz
korrespondierend zu einem STSRP aufweist, während ein nicht-STSRP-Polypeptid
sich auf ein Polypeptid bezieht, welches eine Aminosäuresequenz
korrespondierend zu einem Protein aufweist, welches nicht im wesentlichen
homolog zum STSRP ist, z. B. ein Protein, welches vom STSRP verschieden
ist und von demselben oder einem anderen Organismus abgeleitet ist.
Innerhalb des Fusionsproteins wird beabsichtigt, dass der Begriff "operativ verbunden" anzeigt, dass das
STSRP-Polypeptid und das nicht-STSRP-Polypeptid miteinander fusioniert
sind, so dass beide Sequenzen die vorgeschlagene Funktion erfüllen, die
der verwendeten Sequenz zugeordnet ist. Das nicht-STSRP-Polypeptid
kann mit dem N-Terminus oder C-Terminus des STSRP-Polypeptids fusioniert
sein. In einer Ausführungsform
ist das Fusionsprotein zum Beispiel ein GST-STSRP-Fusionsprotein, in
welchem die STSRP-Sequenzen mit dem C-Terminus der GST-Sequenzen fusioniert
sind. Derartige Fusionsproteine können die Reinigung von rekombinanten
STSRPs erleichtern. In einer anderen Ausführungsform ist das Fusionsprotein
ein STSRP, welches eine heterologe Signalsequenz an ihrem N-Terminus enthält. In bestimmten
Wirtszellen (z. B. Säugetier-Wirtszellen)
kann die Expression und/oder Sekretion eines STSRP durch Verwendung
von einer heterologen Signalsequenz erhöht werden.
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Vorzugsweise
wird ein chimäres
STSRP-Protein oder Fusionsprotein durch rekombinante DNA-Standardtechniken
hergestellt. Zum Beispiel werden DNA-Fragmente kodierend die verschiedenen
Polypeptidsequenzen im Raster in Übereinstimmung mit konventionellen
Techniken zusammenligiert, zum Beispiel durch Verwenden stumpfendiger
oder gestaffeltendiger Termini zur Ligation, Restriktionsenzymverdau
zum Bereitstellen geeigneter Termini, falls erforderlich Auffüllen von
kohäsiven
Enden, alkalische Phosphatasebehandlung zum Vermeiden unerwünschter
Bindungen und enzymatische Ligation. In einer anderen Ausführungsform kann
das Fusionsgen durch konventionelle Techniken einschließend automatisierte
DNA-Synthesizer synthetisiert werden. Alternativ kann PCR-Amplifizierung
von Genfragmenten ausgeführt
werden, wobei Ankerprimer verwendet werden, welche komplementäre Überhänge zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Genfragmenten verursachen, welche danach
zusammengelagert und zum Erzeugen einer chimären Gensequenz reamplifiziert
werden können
(siehe zum Beispiel Current Protocols in Molecular Biology [Aktuelle
Protokolle der Molekularbiologie], Hrsg. Ausubel et al. John Wiley & Sons: 1992). Überdies
sind viele Expressionsvektoren kommerziell verfügbar, welche schon eine Fusionsgruppe
kodieren (z. B. ein GST-Polypeptid). Eine STSRP-kodierende Nukleinsäure könnte in
einen derartigen Expressionsvektor derartig kloniert werden, dass
die Fusionsgruppe im Raster mit dem STSRP verbunden wird.
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Neben
Fragmenten und Fusionsproteinen der hierin beschriebenen STSRPs
können
Homologe und Analoga von natürlicherweise
auftretenden STSRPs und STSRP-kodierenden Nukleinsäuren in
einer Pflanze bereitgestellt werden. "Homologe" werden hierin als zwei Nukleinsäuren oder
Proteine definiert, welche ähnliche
oder "homologe" Nukleotid- beziehungsweise
Aminosäuresequenzen
haben. Homologe schließen
allelische Varianten, Orthologe, Paraloge, Agonisten und Antagonisten
von STSRPs wie nachstehend definiert ein. Der Begriff "Homolog" umfasst weiter Nukleinsäuremoleküle, welche
sich von der Nukleotidsequenz gezeigt in SEQ ID NO: 6 (und Anteilen
davon) aufgrund der Degeneration des genetischen Codes unterscheiden
und daher dasselbe STSRP kodieren wie dasjenige, welches durch die
Nukleotidsequenz gezeigt in SEQ ID NO: 6 kodiert wird. Wie hierin
verwendet bezieht sich ein "natürlicherweise
auftretendes" STSRP
auf eine STSRP-Aminosäuresequenz,
welche in der Natur auftritt. Vorzugsweise umfasst ein natürlicherweise
auftretendes STSRP die Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 11.
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Ein
Agonist des STSRP kann im wesentlichen dieselben biologischen Aktiviäten des
STSRP oder eines Anteils davon behalten. Ein Antagonist des STSRP
kann eine oder mehrere der Aktivitäten der natürlicherweise auftretenden Form
des STSRP inhibieren. Zum Beispiel kann der STSRP-Antagonist kompetitiv
an ein stromabwärtiges
oder stromaufwärtiges
Mitglied der metabolischen Kaskade aus Zellmembranbestandteilen binden,
welche das STSRP einschließt,
oder kann an ein STSRP binden, welches den Transport von Verbindungen über derartige
Membranen vermittelt, wobei es eine Translokation verhindert.
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Nukleinsäuremoleküle korrespondierend
zu natürlichen
allelischen Varianten und Analoga, Orthologe und Paraloge einer
STSRP-cDNA können
basierend auf ihrer Identität
zu den hierin beschriebenen Physcomitrella-patens-STSRP-Nukleinsäuren isoliert
werden, wobei STSRP-cDNAs oder ein Anteil davon als eine Hybridisierungssonde
gemäß Standardhybridisierungstechniken
unter stringenten Hybridisierungsbedingungen verwendet werden. In
einer alternativen Ausführungsform
können
Homologe des STSRP durch Screenen kombinatorischer Bibliotheken
von Mutanten des STSRP, z. B. Trunkierungsmutanten, nach einer STSRP-Agonisten-
oder Antagonistenaktivität
identifiziert werden. In einer Ausführungsform wird eine variierte
Bibliothek von STSRP-Varianten durch kombinatorische Mutagenese
auf dem Nukleinsäureniveau
erzeugt und wird durch eine variierte Genbibliothek kodiert. Eine
variierte Bibliothek von STSRP-Varianten kann zum Beispiel durch
enzymatisches Ligieren einer Mischung von synthetischen Oligonukleotiden
in Gensequenzen derartig hergestellt werden, dass ein degenerierter
Satz von möglichen
STSRP-Sequenzen als einzelne Polypeptide oder alternativ als ein
Satz von größeren Fusionsproteinen
exprimierbar ist (z. B. für
Phage Display), welcher den Satz von STSRP-Sequenzen darin enthält. Es gibt
eine Vielzahl von Verfahren, welche zum Herstellen von Bibliotheken
von möglichen
STSRP-Homologen aus einer degenerierten Oligonukleotidsequenz verwendet
werden können.
Eine chemische Synthese einer degenerierten Gensequenz kann in einem
automatischen DNA-Synthesizer durchgeführt werden, und das synthetische
Gen wird dann in einen geeigneten Expressionsvektor ligiert. Die
Verwendung von einem degenerierten Satz von Genen ermöglicht die
Bereitstellung von allen Sequenzen kodierend den gewünschten
Satz von möglichen
STSRP-Sequenzen in einer Mischung. Verfahren zum Synthetisieren
degenerierter Oligonukleotide sind im Stand der Technik bekannt
(siehe z. B. Narang, S. A., 1983 Tetrahedron 39: 3, Itakura et al.,
1984 Annu. Rev. Biochem. 53: 323, Itakura et al., 1984 Science 198:
1056, Ike et al., 1983 Nucleic Acid Res. 11: 477).
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Des
Weiteren können
Bibliotheken von Fragmenten der STSRP-kodierenden Regionen zum Erzeugen
einer variierten Population von STSRP-Fragmenten zum Screenen und
nachfolgender Selektion von Homologen eines STSRP verwendet werden.
In einer Ausführungsform
kann eine Bibliothek von kodierenden Sequenzfragmenten durch Behandeln
eines doppelsträngigen
PCR Fragments einer STSRP-kodierenden Sequenz mit einer Nuklease
unter Bedingungen erzeugt werden, wobei Nicking nur etwa einmal
pro Molekül
auftritt, Denaturieren der doppelsträngigen DNA, Renaturieren der
DNA zum Bilden doppelsträngiger
DNA, welche Sense-/Antisense-Paare von verschiedenen genickten Produkten
einschließen
kann, Entfernen einzelsträngiger
Anteile von den wiedergebildeten Duplexen durch Behandlung mit S1-Nuklease
und Ligieren der resultierenden Fragmentbibliothek in einen Expressionsvektor.
Durch dieses Verfahren kann eine Expressionsbibliothek abgeleitet
werden, welche N-terminale, C-terminale und interne Fragmente des
STSRP mit verschiedenen Größen kodiert.
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Verschiedene
Techniken sind im Stand der Technik zum Screenen von Genprodukten
von kombinatorischen Bibliotheken bekannt, welche durch Punktmutationen
oder Trunkierung gemacht wurden, und zum Screenen von cDNA-Bibliotheken nach
Genprodukten, welche eine ausgewählte
Eigenschaft haben. Derartige Techniken sind für ein schnelles Screenen der
Genbibliotheken adaptierbar, welche durch die kombinatorische Mutagenese
von STSRP-Homologen erzeugt wurden. Die am weitesten verbreiteten
Techniken zum Screenen großer
Genbibliotheken, welche für
eine Hochdurchsatz-Analyse zugänglich
sind, schließen
typischerweise Klonieren der Genbibliothek in replizierbare Expressionsvektoren
ein, Transformieren geeigneter Zellen mit der resultierenden Bibliothek
von Vektoren und Exprimieren der kombinatorischen Gene unter Bedingungen, unter
welchen die Detektion einer gewünschten
Aktivität
die Isolierung des Vektors erleichtert, welcher das Gen kodiert,
dessen Produkt detektiert wurde. Rekursive Gesamtmutagenese (Recursive
Ensembe Mutagenesis REM), eine neue Technik, welche die Häufigkeit
von funktionellen Mutanten in den Bibliotheken erhöht, kann
in Kombination mit den Screeningtests zum Identifizieren von STSRP-Homologen
verwendet werden (Arkin und Yourvan, 1992 PNAS 89: 78117815, Delgrave
et al., 1993 Proteine Engineering [Proteinkonstruktion] 6 (3): 327–331). In
einer anderen Ausführungsform
können
zellbasierte Tests zum Analysieren einer variierten STSRP-Bibliothek
ausgenutzt werden, wobei Verfahren verwendet werden, die im Stand
der Technik gut bekannt sind. Die vorliegende Erfindung stellt weiterhin
ein Verfahren zum Identifizieren eines neuen STSRPs bereit, umfassend
(a) Hervorrufen einer spezifischen Antikörperantwort gegenüber einem
STSRP oder einem Fragment davon wie oben beschrieben, (b) Screenen
von putativen STSRP-Materialien mit dem Antikörper, wobei ein spezifisches
Binden des Antikörpers
zum Material die Anwesenheit eines möglicherweise neuen STSRPs anzeigt,
und (c) Analysieren des gebundenen Materials im Vergleich zu bekannten
STSRP zum Bestimmen seiner Neuheit.
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Um
die Homologie-Prozentwerte von zwei Aminosäuresequenzen (z. B. einer der
Sequenzen mit SEQ ID NO: 11, SEQ ID NO: 12, SEQ ID NO: 13, SEQ ID
NO: 14 und SEQ ID NO: 15 und einer Mutantenform davon) zu bestimmen,
werden die Sequenzen für
optimale Vergleichszwecke abgeglichen (z. B. können Lücken in die Sequenz von einem
Protein oder einer Nukleinsäure
für einen
optimalen Abgleich mit dem anderen Protein oder der anderen Nukleinsäure eingeführt werden).
Die Aminosäurereste
an korrespondierenden Aminosäurepositionen
werden dann verglichen. Wenn eine Position in einer Sequenz (z.
B. eine der Sequenzen mit SEQ ID NO: 11, SEQ ID NO: 12, SEQ ID NO:
13, SEQ ID NO: 14 und SEQ ID NO: 15) durch denselben Aminosäurerest
wie die korrespondierende Position in der anderen Sequenz besetzt
wird (z. B. eine Mutantenform der Sequenz ausgewählt aus dem Polypeptid mit
SEQ ID NO: 11, SEQ ID NO: 12, SEQ ID NO: 13, SEQ ID NO: 14 und SEQ
ID NO: 15), dann sind die Moleküle
an dieser Position homolog (d. h. wie hierin verwendet sind Aminosäure- oder
Nukleinsäure-"Homologie" mit Aminosäure- oder
Nukleinsäure-"Identität" äquivalent). Derselbe Typ von
Vergleich kann zwischen zwei Nukleinsäuresequenzen gemacht werden.
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Der
Homologie-Prozentwert zwischen den beiden Sequenzen ist eine Funktion
der Anzahl von identischen Positionen, welche den Sequenzen gemeinsam
sind (d. h. % Homologie = Anzahlen von identischen Positionen/Gesamtzahlen
von Positionen × 100).
Die Aminosäuresequenzen,
welche in die vorliegende Erfindung eingeschlossen sind, sind zu
wenigstens 80%, stärker
bevorzugt wenigstens 80–90%,
90–95%
und am stärksten
bevorzugt wenigstens etwa 96%, 97%, 98%, 99% oder mehr zu der vollständigen Aminosäuresequenz
gezeigt in SEQ ID NO: 11 homolog. In noch einer anderen Ausführungsform
beträgt
die Homologie wenigstens 80%, stärker
bevorzugt wenigstens 80–90%,
90–95%
und am stärksten
bevorzugt wenigstens etwa 96%, 97%, 98%, 99% oder mehr zu einer
vollständigen
Aminosäuresequenz
kodiert durch die Nukleinsäuresequenz
gezeigt in SEQ ID NO: 6.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfasst ein isoliertes erfindungsgemäßes Nukleinsäuremolekül eine Nukleotidsequenz,
welche wenigstens 60%, vorzugsweise wenigstens etwa 60–70%, stärker bevorzugt
wenigstens etwa 70–80%,
80–90%
oder 90–95%
und noch stärker
bevorzugt wenigstens etwa 95%, 96%, 97%, 98%, 99% oder mehr zu der
Nukleotidsequenz gezeigt in SEQ ID NO: 6 homolog ist. Die Länge des
Sequenzvergleichs für
Nukleinsäuren
ist die vollständige
Länge der
kodierenden Region.
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Es
ist ebenso bevorzugt, dass das homologe Nukleinsäuremolekül ein Protein oder einen Anteil
davon kodiert, welcher eine Aminosäuresequenz einschließt, welche
hinreichend homolog zu der Aminosäuresequenz mit SEQ ID NO: 11
ist, derartig, dass das Protein oder der Anteil davon dieselbe oder
eine ähnliche Funktion
wie die Aminosäuresequenz
aufrecht hält,
mit welcher es verglichen wird. Funktionen der erfindungsgemäßen STSRP-Aminosäuresequenzen
schließen
die Fähigkeit
zur Teilnahme an einer Trockenheitsstresstoleranzantwort in einer
Pflanze ein oder insbesondere zur Teilnahme an der Transkription
eines Proteins, welches in eine Trockenheitsstresstoleranzantwort
in einer Physcomitrella-patens-Pflanze involviert ist. Beispiele
von derartigen Aktivitäten
werden in Tabelle 1 beschrieben.
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Neben
den oben beschriebenen Verfahren kann eine Bestimmung der Homologie-Prozentwerte
zwischen zwei Sequenzen ausgeführt
werden, indem ein mathematischer Algorithmus verwendet wird. Ein
bevorzugtes nichtbeschränkendes
Beispiel eines mathematischen Algorithmus, welcher für den Vergleich
von zwei Sequenzen verwendet wird, ist der Algorithmus von Karlin
und Altschul (1990 Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 5873–5877).
Ein derartiger Algorithmus ist in die NBLAST- und XBLAST-Programme von Altschul et
al. (1990 J. Mol. Biol. 215: 403–410) eingeschlossen.
-
BLAST-Nukleinsäuresuchen
können
mit dem NBLAST-Programm, Score=100, Wortlänge=12, durchgeführt werden,
um Nukleinsäuresequenzen
homolog zu den erfindungsgemäßen STSRP-Nukleinsäuremolekülen zu erhalten.
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Zusätzlich kann
eine BLAST-Proteinsuche mit dem XBLAST-Programm, Score=50, Wortlänge=3 durchgeführt werden,
um Aminosäuresequenzen
homolog zu erfindungsgemäßen STSRPs
zu erhalten. Um Abgleiche mit Lücken
für Vergleichszwecke
zu erhalten, kann Gapped-BLAST wie in Altschul et al. (1997 Nucleic
Acids Res. 25: 3389–3402)
beschrieben verwendet werden. Wenn BLAST und Gapped-BLAST-Programme
verwendet werden, können
die Voreinstellungsparameter der jeweiligen Programme (z. B. XBLAST
und NBLAST) verwendet werden. Ein anderes bevorzugtes nichtbeschränkendes
Beispiel eines mathematischen Algorithmus, welcher für den Vergleich
von Sequenzen verwendet wird, ist der Algorithmus von Myers und
Miller (CABIOS 1989). Ein derartiger Algorithmus ist in das ALIGN-Programm
(Version 2.0) eingeschlossen, das Teil des GCG-Sequenzabgleichs-Softwarepackets
ist. Wenn das ALIGN-Programm zum Vergleich von Aminosäuresequenzen
verwendet wird, kann eine PAM120-Tabelle für die Gewichtung der Reste,
eine Strafe für
die Lückenlänge (gap
length penalty) von 12 und eine Strafe für Lücken (gap penalty) von 4 verwendet
werden, um Aminosäuresequenzen
homolog zu den erfindungsgemäßen STSRPs
zu erhalten. Um Abgleiche mit Lücken
für Vergleichszwecke
zu erhalten, kann Gapped-BLAST wie in Altschul et al. (1997 Nucleic
Acids Res. 25: 3389–3402)
beschrieben verwendet werden. Wenn BLAST- und Gapped-BLAST-Programme
verwendet werden, können
die Voreinstellungsparameter der jeweiligen Programme (z. B. XBLAST
und NBLAST) verwendet werden. Ein anderes bevorzugtes nichtbeschränkendes
Beispiel eines mathematischen Algorithmus, welcher für den Vergleich
von Sequenzen verwendet wird, ist der Algorithmus von Myers und
Miller (CABIOS 1989). Ein derartiger Algorithmus ist in das ALIGN-Programm
(Version 2.0) eingeschlossen, das Teil des GCG-Sequenzabgleichs-Softwarepackets
ist. Wenn das ALIGN-Programm zum Vergleich von Aminosäuresequenzen
verwendet wird, kann eine PAM120-Tabelle für die Gewichtung der Reste,
eine Strafe für
die Lückenlänge (gap
length penalty) von 12 und eine Strafe für Lücken (gap penalty) von 4 verwendet
werden.
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Schließlich kann
ebenso Homologie zwischen Nukleinsäuresequenzen bestimmt werden,
indem Hybridisierungstechniken verwendet werden, die den Fachleuten
bekannt sind. Folglich umfasst ein isoliertes Nukleinsäuremolekül eine Nukleotidsequenz,
welche mit der Nukleotidsequenzen gezeigt in SEQ ID NO: 6 oder einem
Anteil davon hybridisiert, z. B. unter stringenten Bedingungen.
Insbesondere hat ein isoliertes Nukleinsäuremolekül die Länge von wenigstens 15 Nukleotiden
und hybridisiert unter stringenten Bedingungen mit dem Nukleinsäuremolekül umfassend
eine Nukleotidsequenz mit SEQ ID NO: 6. In anderen Ausführungsformen
hat die Nukleinsäure
die Länge
von wenigstens 30, 50, 100, 250 oder mehr Nukleotiden.
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Wie
hierin verwendet, ist beabsichtigt, dass der Begriff "hybridisiert unter
stringenten Bedingungen" Bedingungen
für eine
Hybridisierung und Waschen beschreibt, unter welchen Nukleotidsequenzen,
welche wenigstens 60% homolog zu einander sind, typischerweise miteinander
hybridisiert bleiben. Vorzugsweise sind die Bedingungen derartig,
dass Sequenzen, welche wenigstens etwa 65%, stärker bevorzugt wenigstens etwa
70% und noch stärker
bevorzugt wenigstens etwa 75% oder mehr homolog zu einander sind,
typischerweise miteinander hybridisiert bleiben. Derartige stringente
Bedingungen sind den Fachleuten bekannt und können in Current Protocols in
Molecular Biology (Aktuelle Protokolle der Molekularbiologie], 6.3.1–6.3.6,
John Wiley & Sons,
N. Y. (1989) gefunden werden. Ein bevorzugtes nichtbeschränkendes
Beispiel von stringenten Hybridisierungsbedingungen ist Hybridisierung
in 6 × Natriumchlorid/Natriumcitrat
(SSC) bei etwa 45°C,
gefolgt von einer oder mehreren Waschungen in 0,2 × SSC, 0,1%
SDS bei 50–65°C. Vorzugsweise
entspricht ein isoliertes Nukleinsäuremolekül, das unter stringenten Bedingungen
mit der Sequenz mit SEQ ID NO: 6 hybridisiert, einem natürlicherweise
auftretenden Nukleinsäuremolekül. Wie hierin
verwendet bezieht sich ein "natürlicherweise
auftretendes" Nukleinsäuremolekül auf ein
RNA- oder DNA-Molekül
mit einer Nukleotidsequenz, welches in der Natur auftritt (kodiert
z. B. ein natürliches
Protein). In einer Ausführungsform
kodiert die Nukleinsäure
ein natürlicherweise
auftretendes Physcomitrella-patens-STSRP.
-
Wenn
die oben beschriebenen und andere den Fachleuten bekannte Verfahren
verwendet werden, kann ein Fachmann Homologe des STSRP umfassend
Aminosäuresequenzen
gezeigt in SEQ ID NO: 11 isolieren. Eine Teilmenge von diesen Homologen
sind allelische Varianten. Wie hierin verwendet bezieht sich der Begriff "allelische Variante" auf eine Nukleotidsequenz
enthaltend Polymorphismen, welche zu Veränderungen in den Aminosäuresequenzen
eines STSRP führen
und welche innerhalb einer natürlichen
Population existieren (z. B. einer Pflanzenspezies oder Varietät). Derartige
natürliche
allelische Variationen können
typischerweise zu 1–5%
Varianz in einer STSRP-Nukleinsäure
führen.
Allelische Varianten können
durch Sequenzieren der interessierenden Nukleinsäuresequenz in einer Anzahl
von verschiedenen Pflanzen identifiziert werden, was leicht durch
Verwenden von Hybridisierungssonden zum Identifizieren desselben
STSRP-Genlocus in diesen Pflanzen ausgeführt werden kann. Es ist beabsichtigt,
dass beliebige derartige Nukleinsäurevariationen und resultierende
Aminosäure-Polymorphismen
oder Variationen in einem STSRP, welche das Ergebniss von einer
natürlichen
allelischen Variation sind und welche die funktionelle Aktivität eines
STSRP nicht verändern, innerhalb
des erfindungsgemäßen Umfangs
liegen.
-
Überdies
werden Nukleinsäuremoleküle kodierend
STSRPs von derselben oder einer anderen Spezies wie zum Beispiel
STSRP-Analoga, Orthologe und Paraloge vorgesehen. Wie hierin verwendet
bezieht sich der Begriff "Analoga" auf zwei Nukleinsäuren, welche
dieselbe oder eine ähnliche
Funktion haben, aber welche sich getrennt in nicht verwandten Organismen
entwickelt haben. Wie hierin verwendet bezieht sich der Begriff "Orthologe" auf zwei Nukleinsäuren von
verschiedenen Spezies, aber welche sich aus einem gemeinsamen Vorläufer-Gen
durch Spezialisierung entwickelt haben. Normalerweise kodieren Orthologe
solche Proteine, welche dieselben oder ähnliche Funktionen haben. Wie
hierin ebenso verwendet bezieht sich der Begriff "Paraloge" auf zwei Nukleinsäuren, welche
durch Duplikation innerhalb eines Genoms verwandt sind. Paraloge haben
normalerweise verschiedene Funktionen, aber diese Funktionen können verwandt
sein (Tatusov, R. L. et al. 1997 Science 278 (5338): 631–637). Analoga,
Orthologe und Paraloge eines natürlicherweise
auftretenden STSRP können
sich vom natürlicherweise
auftretendenen STSRP durch post-translationale Modifikationen, durch
Aminosäuresequenzunterschiede
oder durch beides unterscheiden. Posttranslationale Modifikationen
schließen
chemische Derivatisierung von Polypeptiden in vivo und in vitro
ein, z. B. können
Acetylierung, Carboxylierung, Phosphorylierung oder Glykosylierung
und derartige Modifikationen während
der Polypeptidsynthese oder dem Verarbeiten oder der nachfolgenden
Behandlung mit isolierten modifizierenden Enzymen auftreten. Insbesondere
zeigen Orthologe generell wenigstens 80–85%, stärker bevorzugt 90% und am stärksten bevorzugt
95%, 96%, 97%, 98% oder sogar 99% Identität oder Homologie mit dem gesamten
oder einem Teil einer natürlicherweise
auftretenden STSRP-Aminosäuresequenz
und zeigt eine Funktion ähnlich
zu derjenigen eines STSRP. Orthologe sind ebenso vorzugsweise zur
Teilnahme an der Stressantwort in Pflanzen fähig. In einer Ausführungsform
behalten die STSRP-Orthologe die Fähigkeit zur Teilnahme am Metabolismus von
Verbindungen, welche für
die Konstruktion von zellulären
Membranen in Physcomitrella patens oder beim Transport von Molekülen über diese
Membranen notwendig sind.
-
Neben
natürlich
auftretenden Varianten von einer STSRP-Sequenz, welche in der Population
vorhanden sein können,
wird der Fachmann weiter berücksichtigen,
dass Veränderungen
durch Mutation in die Nukleotidsequenz mit SEQ ID NO: 6 eingeführt werden
können,
was hierdurch zu Veränderungen
in der Aminosäuresequenz
des kodierten STSRPs führt,
ohne die funktionellen Fähigkeiten
vom STSRP zu verändern. Zum
Beispiel können
Nukleotidsubstitutionen, welche zu Aminosäuresubstitutionen bei "nichtessentiellen" Aminosäureresten
führen,
in der Sequenz mit SEQ ID NO: 6 gemacht werden. Ein "nichtessentieller" Aminosäurerest
ist ein Rest, welcher in der Wildtyp-Sequenz von einem der STSRPs
ohne Verändern
der Aktivität vom
STSRP verändert
werden kann, während
ein "essentieller" Aminosäurerest
für eine
STSRP-Aktivität
benötigt
wird. Andere Aminosäurereste
jedoch (z. B. diejenigen, welche in der Domäne, welche STSRP-Aktivität hat, nicht
konserviert oder nur halbkonserviert sind) brauchen nicht für eine Aktivität essentiell
sein und können daher
wahrscheinlich verändert
werden, ohne die STSRP-Aktivität
zu verändern.
-
Folglich
betrifft ein anderer erfindungsgemäßer Aspekt Nukleinsäuremoleküle kodierend
STSRPs, welche Veränderungen
in Aminosäureresten
enthalten, welche nicht essentiell für eine STSRP-Aktivität sind. Derartige
STSRPs unterscheiden sich in der Aminosäuresequenz von einer Sequenz
enthalten in SEQ ID NO: 11, aber behalten wenigstens eine von den
hierin beschriebenen STSRP-Aktivitäten. In einer Ausführungsform umfasst
das isolierte Nukleinsäuremolekül eine Nukleotidsequenz
kodierend ein Protein, wobei das Protein eine Aminosäuresequenz
umfasst, welche wenigstens etwa 80% homolog zu der Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 11 ist. Vorzugsweise ist das Protein, welches durch das
Nukleinsäuremolekül kodiert
ist, wenigstens etwa 80% homolog zu der Sequenz mit SEQ ID NO: 11,
noch stärker
bevorzugt wenigstens etwa 80%, 80–90%, 90–95% homolog zu der Sequenz
mit SEQ ID NO: 11 und am stärksten
bevorzugt wenigstens etwa 96%, 97%, 98% oder 99% homolog zu der
Sequenz SEQ ID NO: 11. Die bevorzugten erfindungsgemäßen STSRP-Homologe
sind vorzugsweise zur Teilnahme an der Trockenheitsstresstoleranzantwort
in einer Pflanze oder insbesondere zur Teilnahme an der Expression
von einem Protein fähig,
welches an einer Trockenheitsstresstoleranzantwort in einer Physcomitrella-patens-Pflanze
beteiligt ist oder ein oder mehrere Aktivitäten hat, welche in Tabelle
1 angegeben sind.
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Ein
isoliertes Nukleinsäuremolekül kodierend
ein STSRP, welches zu der Proteinsequenz mit SEQ ID NO: 11 homolog
ist, kann durch Einführen
einer oder mehrerer Nukleotidsubstitutionen, Hinzufügungen oder Deletionen
in die Nukleotidsequenz SEQ ID NO: 6 geschaffen werden, derartig,
dass eine oder mehrere Aminosäuresubstitutionen,
Hinzufügungen
oder Deletionen in das kodierte Protein eingeführt werden. Mutationen können in
die Sequenz SEQ ID NO: 6 durch Standardtechniken eingeführt werden,
wie zum Beispiel ortsgerichtete Mutagenese und PCR-vermittelte Mutagenese.
Vorzugsweise werden konservative Aminosäuresubstitutionen bei einer
oder mehreren vorhergesagten nichtessentiellen Aminosäureresten
gemacht. Eine "konservative
Aminosäuresubstitution" ist eine Aminosäure, in
welcher der Aminosäurerest
mit einem Aminosäurerest
ersetzt wird, welcher eine ähnliche
Seitenkette hat.
-
Familien
von Aminosäureresten,
welche ähnliche
Seitenketten haben, wurden im Stand der Technik definiert. Diese
Familien schließen
Aminosäuren
mit basischen Seitenketten (z. B. Lysin, Arginin, Histidin), sauren
Seitenketten (z. B. Asparaginsäure,
Glutaminsäure),
ungeladenen polaren Seitenketten (z. B. Glycin, Asparagin, Glutamin,
Serin, Threonin, Tyrosin, Cystein), nichtpolaren Seitenketten (z.
B. Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin, Prolin, Phenylalanin, Methionin,
Tryptophan), beta-verzweigten Seitenketten (z. B. Threonin, Valin, Isoleucin)
und aromatischen Seitenketten (z. B. Tyrosin, Phenylalanin, Tryptophan,
Histidin) ein. Daher wird ein vorhergesagter nichtessentieller Aminosäurerest
in einem STSRP vorzugsweise mit einem anderen Aminosäurerest
von derselben Seitenkettenfamilie ersetzt. Alternativ können in
einer anderen Ausführungsform Mutationen
zufällig
entlang aller oder eines Teils von einer STSRP-kodierenden Sequenz
eingeführt
werden, wie zum Beispiel durch Sättigungsmutagenese,
und die resultierenden Mutanten können nach einer hierin beschrieben
STSRP-Aktivität
gescreent werden, um Mutanten zu identifizieren, welche eine STSRP-Aktivität behalten.
Nach Mutagenese von der Sequenz SEQ ID NO: 6 kann das kodierte Protein
rekombinant exprimiert werden, und die Aktivität vom Protein kann durch Analysieren
der Stresstoleranz von einer Pflanze bestimmt werden, welche das
Protein wie in Beispiel 7 beschrieben exprimiert.
-
Neben
den Nukleinsäuremolekülen, welche
die oben beschriebenen STSRPs kodieren, betrifft ein anderer erfindungsgemäßer Aspekt
isolierte Nukleinsäuremoleküle, welche
eine Antisense-Orientierung dazu aufweisen. Eine "Antisense"-Nukleinsäure umfasst
eine Nukleotidsequenz, welche komplementär zu einer "Sense"-Nukleinsäure ist, welche ein Protein
kodiert, z. B. komplementär
zum kodierenden Strang eines doppelsträngigen cDNA-Moleküls oder
komplementär
zu einer mRNA-Sequenz ist. Folglich kann eine Antisense-Nukleinsäure zu einer
Sense-Nukleinsäure über eine
Wasserstoffbrückenbindung
gebunden sein. Die Antisense-Nukleinsäure kann
zu einem vollständigen
STSRP-kodierenden Strang oder nur zu einem Anteil davon komplementär sein.
In einer Ausführungsform
ist ein Antisense-Nukleinsäuremolekül in Antisense-Orientierung
zu einer "kodierenden
Region" des kodierenden
Strangs von einer Nukleotidsequenz, welche ein STSRP kodiert. Der
Begriff "kodierende
Region" bezieht
sich auf die Region von der Nukleotidsequenz umfassend Codons, welche
in Aminosäurereste
translatiert werden (z. B. der vollständigen kodierenden Region von " ", umfassend Nukleotide 1 bis...). In
einer anderen Ausführungsform
ist das Antisense-Nukleinsäuremolekül in Antisense-Orientierung zu einer "nichtkodierenden
Region" des kodierenden
Strangs von einer Nukleotidsequenz, welche ein STSRP kodiert. Der
Begriff "nichtkodierende
Region" bezieht
sich auf 5'- und
3'-Sequenzen, welche
die kodierende Region flankieren und welche nicht in Aminosäuren translatiert
werden (d. h. worauf ebenso als 5'- und 3'-nichttranslatierte
Regionen bezuggenommen wird).
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
umfasst ein Nukleinsäuremolekül, welches
ein Komplement von der Nukleotidsequenz gezeigt in SEQ ID NO: 6
oder ein Anteil davon ist. Ein Nukleinsäuremolekül, welches komplementär zu der
Nukleotidsequenz gezeigt in SEQ ID NO: 6 ist, ist eines, welches
hinreichend komplementär
zu der Nukleotidsequenz gezeigt in SEQ ID NO: 6 ist, derartig, dass
es mit der Nukleotidsequenz gezeigt in SEQ ID NO: 6 hybridisieren
kann, wodurch eine stabile Duplex gebildet wird.
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Wenn
die Sequenzen des kodierenden Strangs kodierend die hierin offenbarten
STSRPs (z. B. die Sequenz angeben in SEQ ID NO: 6) gegeben sind,
können
Antisense-Nukleinsäuren
gemäß den Regeln
der Watson-und-Crick-Basenpaarung
konstruiert werden. Das Antisense-Nukleinsäuremolekül kann zur vollständigen kodierenden
Region von STSRP-mRNA komplementär
sein, ist aber stärker
bevorzugt ein Oligonukleotid, welches nur zu einem Anteil der kodierenden
oder nichtkodierenden Region von STSRP-mRNA in Antisense-Orientierung
vorliegt. Zum Beispiel kann das Antisense-Oligonukleotid zur Region
komplementär
sein, welche die Translationsstartstelle von STSRP-mRNA umgibt.
Ein Antisense-Oligonukleotid
kann zum Beispiel eine Länge von
etwa 5, 10, 15, 20, 25, 30, 35, 40, 45 oder 50 Nukleotiden haben.
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Eine
Antisense-Nukleinsäure
kann konstruiert werden, indem chemische Synthesereaktionen und
enzymatische Ligationsreaktionen verwendet werden, wobei Verfahren
verwendet werden, die im Stand der Technik bekannt sind. Zum Beispiel
kann eine Antisense-Nukleinsäure
(z. B. ein Antisense-Oligonukleotid) chemisch synthetisiert werden,
wobei natürlicherweise
auftretende Nukleotide oder verschiedene modifizierte Nukleotide
verwendet werden, welche konstruiert werden, um die biologische
Stabilität
der Moleküle
zu erhöhen
oder um die physikalische Stabilität von der Duplex zu erhöhen, welche
zwischen den Antisense- und Sense-Nukleinsäuren gebildet wird, z. B. können Phosophorthioatderivate
und Acridinsubstituierte Nukleotide verwendet werden. Beispiele
von modifizierten Nukleotiden, welche zum Erzeugen der Antisense-Nukleinsäure verwendet
werden können,
schließen
5-Fluoruracil, 5-Bromuracil, 5-Chloruracil, 5-Ioduracil, Hypoxanthin, Xanthin,
4-Acetylcytosin, 5-(Carboxyhydroxymethyl)-uracil, 5-Carboxymethylaminomethyl-2-thiouridin,
5-Carboxymethylaminomethyluracil, Dihydrouracil, beta-D-galactosylqueosin,
Inosin, N6-Isopentenyladenin, 1-Methylguanin,
1-Methylinosin, 2,2-Dimethylguanin, 2-Methyladenin, 2-Methylguanin,
3-Methylcytosin, 5-Methylcytosin, N6-Adenin, 7-Methylguanin, 5-Methylaminomethyluracil,
5-Methoxyaminomethyl-2-thiouracil, beta-D-Mannosylqueosin, 5'-Methoxycarboxymethyluracil, 5-Methoxyuracil,
2-Methylthio-N6-Isopentenyladenin, Uracil-5-oxyessigsäure (v),
Wybutoxosin, Pseudouracil, Queosin, 2-Thiocytosin, 5-Methyl-2-thiouracil, 2-Thiouracil,
4-Thiouracil, 5-Methyluracil, Uracil-5-oxyessigsäuremethylester, Uracil-5-oxyessigsäure (v), 5-Methyl-2-thiouracil,
3-(3-Amino-3-N-2-carboxypropyl)-uracil,
(acp3)w und 2,6-Diaminopurin ein. Alternativ kann die Antisense-Nukleinsäure biologisch
hergestellt werden, wobei ein Expressionsvektor verwendet wird, in
welchen eine Nukleinsäure
in einer Antisense-Orientierung
subkloniert wurde (d. h. RNA, welche von der inserierten Nukleinsäure transkribiert
wird, hat eine Antisense-Orientierung zu einer interessierenden
Ziel-Nukleinsäure, wie
weiter in der folgenden Unterabteilung beschrieben ist).
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Die
Antisense-Nukleinsäuremoleküle werden
typischerweise an eine Zelle verabreicht oder in situ derartig erzeugt,
dass sie mit zellulärer
mRNA und/oder genomischer DNA hybridisieren oder an zelluläre mRNA und/oder
genomische DNA binden, welche ein STSRP kodieren, um hierdurch eine
Expression vom Protein zu inhibieren, z. B. durch Inhibieren der
Transkription und/oder Translation. Die Hybridisierung kann durch
konventionelle Nukleotid-Komplementarität stattfinden, um eine stabile
Duplex zu bilden, oder zum Beispiel im Falle eines Antisense- Nukleinsäuremoleküls, welches
an DNA-Duplexe bindet, durch spezifische Interaktionen in der Hauptfurche
der Doppelthelix. Das Antisense-Molekül kann derartig modifiziert
sein, dass es spezifisch an einen Rezeptor bindet oder an ein Antigen,
welches auf einer ausgewählten
Zelloberfläche
exprimiert wird, z. B. durch Binden des Antisense-Nukleinsäuremoleküls an ein
Peptid oder einen Antikörper,
welcher an einen Zelleoberflächenrezeptor
oder ein Antigen bindet. Das Antisense-Nukleinsäuremolekül kann ebenso an Zellen verabreicht
werden, wobei die hierin beschriebenen Vektoren verwendet werden.
Zum Erzielen von hinreichenden intrazellulären Konzentrationen der Antisense-Moleküle werden
Vektorkonstrukte bevorzugt, in welchen das Antisense-Nukleinsäuremolekül unter
die Kontrolle eines starken prokaryotischen, viralen oder eukaryotischen
(einschließlich
Pflanzen) Promotor gebracht wird.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
ist das Antisense-Nukleinsäuremolekül ein α-anomeres
Nukleinsäuremolekül. EIn α-anomeres
Nukleinsäuremolekül bildet
spezifische doppelsträngige
Hybride mit komplementärer
RNA, in welcher die Stränge
entgegengesetzt zu den gewöhnlichen β-Einheiten
zu allen anderen parallel laufen (Gaultier et al., 1987 Nucleic
Acids. Res. 15: 6625–6641).
Das Antisense-Nukleinsäuremolekül kann ebenso
ein 2'-o-Methylribonukleotid
(Inoue et al., 1987 Nucleic Acids Res. 15: 6131–6148) oder ein chimäres RNA-DNA-Analogon (Inoue et
al., 1987 FEBS Lett. 215: 327–330)
umfassen.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
ist eine erfindungsgemäße Antisense-Nukleinsäure ein
Ribozym. Ribozyme sind katalytische RNA-Moleküle mit Ribonukleaseaktivität, welche
zum Spalten einer einzelsträngigen
Nukleinsäure
wie zum Beispiel einer mRNA fähig
sind, zu welcher sie eine komplementäre Region haben. Daher können Ribozyme
(z. B. Hammerhead-Ribozyme beschrieben in Haselhoff und Gerlach,
1988 Nature 334: 585–591)
verwendet werden, um STSRP-mRNA-Transkripte
katalytisch zu spalten, um hierdurch eine Translation von STSRP-mRNA zu inhibieren.
Ein Ribozym, welches eine Spezifität für eine STSRP-codierende Nukleinsäure hat,
kann basierend auf der Nukleotidsequenz von der STSRP-cDNA offenbart
in SEQ ID NO: 6 konstruiert werden oder auf Basis einer heterologen
Sequenz, welche gemäß Verfahren
isoliert werden soll, welche in dieser Erfindung gelehrt werden.
Zum Beispiel kann ein Derivat einer Tetrahymena-L-19-IVS-RNA konstruiert
werden, in welchem die Nukleotidsequenz von der aktiven Stelle komplementär zur Nukleotidsequenz
ist, welche in einer STSRP-kodierenden mRNA gespalten werden soll.
Siehe z. B. Cech et al. US-Patent Nr. 4,987,071 und Cech et al.
US-Patent Nr. 5,116,742. Alternativ kann STSRP-mRNA zum Selektieren
einer katalytischen RNA, welche eine spezifische Ribonukleaseaktivität hat, aus
einem Pool von RNA-Molekülen
verwendet werden. Siehe z. B. Bartel, D. und Szostak, J. W., 1993
Science 261: 1411–1418.
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Alternativ
kann eine STSRP-Genexpression durch zielende Nukleotidsequenzen
inhibiert werden, welche zur regulatorischen Region von einer STSRP-Nukleotidsequenz
(z. B. einem STSRP-Promotor und/oder -Enhancer) komplementär sind,
um tripelhelikale Strukturen zu bilden, welche eine Transkription
von einem STSRP-Gen in Zielzellen verhindern. Siehe generell Helene,
C., 1991 Anticancer Drug Des. 6 (6): 569–84, Helene, C. et al., 1992
Ann. N. Y. Acad. Sci. 660: 27–36,
und Maher, L. J., 1992 Bioassays 14 (12): 807–15.
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Neben
den STSRP-Nukleinsäuren
und oben beschriebenen Proteinen umfasst die vorliegende Erfindung
diese Nukleinsäuren
und Proteine an eine Gruppe gebunden. Diese Gruppen schließen Detektionsgruppen,
Hybridisierungsgruppen, Reinigungsgruppen, Verabreichungsgruppen,
Reaktionsgruppen, bindende Gruppen und das entsprechende ein, sind
aber nicht darauf beschränkt.
Eine typische Gruppe von Nukleinsäuren, welche an eine Gruppe
gebunden sind, schließt
Sonden und Primer ein. Die Sonden und Primer umfassen eine Region
einer Nukleotidsequenz, welche unter stringenten Bedingungen mit
wenigstens etwa 12, vorzugsweise etwa 25, stärker bevorzugt etwa 40, 50
oder 75 aufeinanderfolgenden Nukleotiden von einem Sense-Strang
der Sequenz angegeben in SEQ ID NO: 6, einer Antisense-Sequenz der Sequenz
angegeben in SEQ ID NO: 6 oder natürlicherweise auftretenden Mutanten
davon hybridisiert. Primer basierend auf der Nukleotidsequenz mit
SEQ ID NO: 6 können
in PCR-Reaktionen verwendet werden, um STSRP-Homologe zu klonieren.
Sonden basierend auf den STSRP- Nukleotidsequenzen
können
zum Detektieren von Transkripten oder genomischen Sequenzen verwendet
werden, welche dieselben oder homologe Proteine kodieren. In bevorzugten
Ausführungsformen
umfasst die Sonde weiterhin eine daran gebundene Markierungsgruppe,
z. B. kann die Markierungsgruppe ein Radioisotop, eine fluoreszierende
Verbindung, ein Enzym oder ein Enzymkofaktor sein. Derartige Sonden
können
als ein Teil von einem genomischen Markertestkit zum Identifizieren
von Zellen verwendet werden, welche ein STSRP exprimieren, wie zum
Beispiel durch Messen eines Spiegels einer STSRP-kodierenden Nukleinsäure in einer
Probe von Zellen, z. B. Detektieren eines STSRP-mRNA-Spiegels oder
Bestimmen, ob ein genomischen STSRP-Gens mutiert oder deletiert
wurde.
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Insbesondere
ist ein geeignetes Verfahren zum Ermitteln des Transkriptionsspiegels
des Gens (ein Indikator der mRNA-Menge, welche für eine Translation zum Genprodukt
verfügbar
ist) die Durchführung
eines Northernblots (als Zitat siehe zum Beispiel Ausubel et al.,
1988 Current Protocols in Molecular Biology [Aktuelle Protokolle
der Molekularbiologie], Wiley: New York). Diese Information demonstriert
wenigstens teilweise den Grad der Transkription des transformierten
Gens. Zelluläre
Gesamt-RNA kann aus Zellen, Geweben oder Organen durch mehrere Verfahren
hergestellt werden, welche alle im Stand der Technik wohlbekannt
sind, wie zum Beispiel dasjenige, welches in Bormann, E. R. et al.,
1992 Mol. Microbiol. 6: 317–326
beschrieben ist. Zum Beurteilen der Anwesenheit oder relativen Menge
von Protein, welches von dieser mRNA translatiert wird, können Standardtechniken
wie zum Beispiel ein Westernblot verwendet werden. Diese Techniken
sind einem Fachmann gut bekannt. (Siehe zum Beispiel Ausubel et
al., 1988 Current Protocols in Molecular Biology [Aktuelle Protokolle
der Molekularbiologie], Wiley: New York).
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Die
Erfindung stellt weiterhin einen isolierten rekombinanten Expressionsvektor
bereit, welcher eine STSRP-Nukleinsäure wie oben beschrieben umfasst,
wobei Expression vom Vektor in einer Wirtszelle zu einer erhöhten Toleranz
gegenüber
Trockenheitsstress verglichen mit einer Wildtypvarietät der Wirtszelle
führt.
Wie hierin verwendet bezieht sich der Begriff "Vektor" auf ein Nukleinsäuremolekül, welches eine andere Nukleinsäure transportieren
kann, mit welcher es verbunden wurde. Ein Vektortyp ist ein "Plasmid", welches sich auf eine
zirkuläre
doppelsträngige
DNA-Schleife bezieht, in welche zusätzliche DNA-Segmente ligiert sein können. Ein
anderer Vektortyp ist ein viraler Vektor, wobei zusätzliche
DNA-Segmente in das virale Genom ligiert sein können. Bestimmte Vektoren sind
zu einer autonomen Replikation in einer Wirtszelle fähig, in
welche sie eingeführt
werden (z. B. bakterielle Vektoren, welche einen bakteriellen Replikationsursprung
haben, und episomale Säugetiervektoren).
Andere Vektoren (z. B. nichtepisomale Säugetiervektoren) werden in
das Genom von einer Wirtszelle nach Einführung in die Wirtszelle integriert
und werden hierdurch zusammen mit dem Wirtsgenom repliziert. Überdies
sind bestimmte Vektoren dazu fähig,
die Expression von Genen zu steuern, mit welchen sie operativ verbunden
sind. Auf derartige Vektoren wird hierin als "Expressionsvektoren" bezuggenommen. Im Allgemeinen liegen
Expressionsvektoren, welche in rekombinanten DNA-Techniken verwendbar
sind, oft in Form von Plasmiden vor. In der vorliegenden Beschreibung
können "Plasmid" und "Vektor" austauschbar verwendet
werden, da das Plasmid die am weitverbreitetsten verwendete Form
von Vektoren ist. Die Erfindung beabsichtigt jedoch, dass derartige
andere Formen von Expressionsvektoren eingeschlossen sind, wie zum
Beispiel virale Vektoren (z. B. replikationsdefiziente Retroviren,
Adenoviren und adeno-assoziierte Viren), welche äquivalenten Funktionen dienen.
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Die
erfindungsgemäßen rekombinanten
Expressionsvektoren umfassen eine erfindungsgemäße Nukleinsäure in einer Form, welche für eine Expression
der Nukleinsäure
in einer Wirtszelle geeignet ist, was bedeutet, dass die rekombinanten
Expressionsvektoren ein oder mehrere regulatorische Sequenzen ausgewählt auf
Basis der Wirtszellen einschließen,
welche für
eine Expression verwendet werden sollen, wobei die Sequenz operativ
mit der Nukleinsäuresequenz,
welche exprimiert werden soll, verbunden wird. Es ist beabsichtigt,
dass "operativ verbunden" innerhalb eines
rekombinanten Expressionsvektors bedeutet, dass die interessierende
Nukleotidsequenz zur regulatorischen Sequenz (zu den regulatorischen
Sequenzen) in einer Weise verbunden wird, welche eine Expression
von der Nukleotidsequenz ermöglicht
(z. B. in ein in-vitro-Transkriptions-/Translationsystem oder in
einer Wirtszelle, wenn der Vektor in die Wirtszelle eingeführt wird).
Es ist beabsichtigt, dass der Begriff "regulatorische Sequenz" Promotoren, Enhancer
und andere Expressionskontrollelemente (z. B. Polyadenylierungssignale)
einschließt.
Derartige regulatorische Sequenzen werden zum Beispiel in Goeddel,
Gene Expression Technology: Methods in Enzymology [Genexpressionstechnologie:
Verfahren der Enzymologie] 185, Academic Press, San Diego, CA (1990),
beschrieben, oder siehe: Gruber und Crosby, in: Methods in Plant
Molecular Biology and Biotechnology [Verfahren der Molekularbiologie
und Biotechnologie der Pflanzen], Hrsg. Glick und Thompson, Kapitel
7, 89–108,
CRC Press: Boca Raton, Florida, einschließlich der darin enthaltenen
Referenzen. Regulatorische Sequenzen schließen diejenigen ein, welche eine
konstitutive Expression von einer Nukleotidsequenz in vielen Typen
von Wirtszellen steuern und diejenigen, welche die Expression von
der Nukleotidsequenz nur in bestimmten Wirtszellen oder unter bestimmten Bedingungen
steuern. Fachleute werden berücksichtigen,
dass die Konstruktion vom Expressionsvektor von solchen Faktoren
wie der Wahl von der Wirtszelle, welche transformiert werden soll,
dem gewünschten
Expressionsspiegel des Proteins etc. abhängt. Die erfindungsgemäßen Expressionsvektoren
können
in Wirtszellen eingeführt
werden, um hierdurch Proteine oder Peptide einschließend Fusionsproteine
oder Peptide kodiert durch Nukleinsäuren wie hierin beschrieben
(z. B. STSRPs, Mutantenformen von STSRPs, Fusionsproteine etc.)
herzustellen.
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Die
rekombinanten erfindungsgemäßen Expressionsvektoren
können
für eine
Expression von STSRPs in prokaryotischen oder eukaryotischen Zellen
konstruiert werden. Zum Beispiel können STSRP-Gene in bakteriellen
Zellen exprimiert werden, wie zum Beispiel C. glutamicum, Insektenzellen
(wobei Baculovirus-Expressionsvektoren
verwendet werden), Hefe und anderen Pilzzellen (siehe Romanos, M.
A. et al., 1992 Foreign gene expression in yeast: a review [Fremdgenexpression
in Hefe: eine Übersichtsarbeit],
Yeast 8: 423–488,
van den Hondel, C. A. M. J. J. et al., 1991 Heterologous gene expression
in filamentous fungi, in: More Gene Manipulations in Fungi [Heterologe
Genexpression in filamentösen
Pilzen, in: Mehr Genmanipulationen in Pilzen], J. W. Bennet & L. L. Lasure,
Hrsg., S. 396–428:
Academic Press: San Diego, und van den Hondel, C. A. M. J. J. & Punt, P. J.,
1991 Gene transfer systems and vector development for filamentous
fungi, in: Applied Molecular Genetics of Fungi [Gentransfersysteme
und Vektorentwicklung für
filamentöse
Pilze, in: Angewandte Molekulargenetik von Pilzen], Peberdy, J.
F. et al., Hrsg., S. 1–28,
Cambridge University Press: Cambridge), Algen (Falciatore et al.,
1999 Marine Biotechnology [Marine Biotechnologie] 1 (3): 239–251), Ciliaten
der Typen: Holotrichia, Peritrichia, Spirotrichia, Suctoria, Tetrahymena,
Paramecium, Colpidium, Glaucoma, Platyophrya, Potomacus, Pseudocohnilembus,
Euplotes, Engelmaniella und Stylonychia, insbesondere der Gattung
Stylonychia lemnae, mit Vektoren, wobei einem Transformationsverfahren
wie beschrieben in WO 98/01572 gefolgt wird, und multizellulären Pflanzenzellen
(siehe Schmidt, R. und Willmitzer, L., 1988 High efficiency Agrobacterium
tumefaciens-mediated transformation of Arabidopsis thaliana leaf
and cotyledon explants [Hocheffiziente Agrobacterium-tumefaciens-vermittelte
Transformation von Blatt- und Kotyledonenexplantaten von Arabidopsis
thaliana], Plant Cell Rep. 583–586),
Plant Molecular Biology and Biotechnology [Molekularbiologie und
Biotechnologie der Pflanze], C Press, Boca Raton, Florida, Kapitel
6/7, S. 71–119
(1993), F. F. White, B. Jenes et al., Techniques for Gene Transfer,
in: Transgenic Plants [Techniken für Gentransfer, in: Transgene
Pflanzen], Band 1, Engineering and Utilization [Konstruktion und
Verwendung], Hrsg. Kung und R. Wu, 128–43, Academic Press: 1993,
Potrykus, 1991 Annu. Rev. Plant Physiol. Plant Molec. Biol. 42:
205–225 und
darin zitierte Referenzen) oder Säugerzellen. Geeignete Wirtszellen
werden weiter in Goeddel, Gene Expression Technology : Methods in
Enzymology [Genexpressionstechnologie Verfahren der Enzymology]
185, Academic Press: San Diego, CA (1990) diskutiert. Alternativ
kann der rekombinante Expressionsvektor in vitro transkribiert und
translatiert werden, wobei zum Beispiel regulatorische T7-Promotorsequenzen
und T7-Polymerase verwendet werden.
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Eine
Expression von Proteinen in Prokaryoten wird am häufigsten
mit Vektoren ausgeführt,
welche konstitutive oder induzierbare Promotoren enthalten, welche
die Expression entweder von Fusions- oder Nichtfusions-Proteinen
steuern. Fusionsvektoren fügen
eine Anzahl von Aminosäuren
zu einem davon kodierten Protein hinzu, normalerweise zum Aminoterminus
vom rekombinanten Protein, aber ebenso zum C-Terminus oder fusioniert
innerhalb geeigneter Regionen in den Proteinen. Derartige Fusionsvektoren
dienen typischerweise drei Zwecken: 1) zum Erhöhen der Expression von einem
rekombinanten Protein, 2) zum Erhöhen der Löslichkeit von einem rekombinanten
Protein, und 3) zur Hilfe bei der Reinigung von einem rekombinanten Protein
durch Wirkung als Ligand in einer Affinitätsreinigung. Oft wird in Fusionsexpressionsvektoren
eine proteolytische Spaltstelle bei der Verbindung von der Fusionsgruppe
und dem rekombinanten Protein eingeführt, um eine Trennung vom rekombinanten
Protein von der Fusionsgruppe nach der Reinigung vom Fusionsprotein zu
ermöglichen.
Derartige Enzyme und ihre verwandten Erkennungssequenzen schließen Faktor
Xa, Thrombin und Enterokinase ein.
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Typische
Fusionsexpressionsvektoren schließen pGEX (Pharmacia Biotech
Inc, Smith, D. B. und Johnson, K. S., 1988 Gene 67: 31–40), pMAL
(New England Biolabs, Beverly, MA) und pRIT5 (Pharmacia, Piscataway,
NJ) ein, welche Glutathion-S-transferase (GST), Maltose-E-Bindeprotein
beziehungsweise Protein A mit dem rekombinanten Zielprotein fusionieren.
In einer Ausführungsform
wird die kodierende Sequenz vom STSRP in einen pGEX-Expressionsvektor
kloniert, um einen Vektor kodierend ein Fusionsprotein zu schaffen, welches
vom N-Terminus zum C-Terminus GST, Thrombin-Spaltstelle, X-Protein
umfasst. Das Fusionsprotein kann durch Affinitätschromatographie gereinigt
werden, wobei Glutathion-Agaroseharz
verwendet wird. Rekombinantes STSRP, welches mit GST unfusioniert
ist, kann durch Spaltung vom Fusionsprotein mit Thrombin gewonnen
werden.
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Beispiele
von geeigneten induzierbaren Nichtfusions-E.-coli-Expressionsvektoren
schließen
pTrc (Amann et al., 1988 Gene 69: 301–315) und pET-11 d (Studier
et al., Gene Expression Technology: Methods in Enzymology [Genexpressionstechnologie:
Verfahren der Enzymology] 185, Academic Press, San Diego, California
(1990) 6089) ein. Eine Zielgen-Expression vom pTrc Vektor basiert
auf der Wirts-RNA-Polymerasetranskription von einem hybriden trp-lac
Fusionspromotor. Eine Zielgen-Expression vom pET-11d-Vektor basiert
auf der Transkription von einem T7-gn10-lac-Fusionspromotor vermittelt
durch eine koexprimierte virale RNA-Polymerase (T7 gn1). Diese virale
Polymerase wird durch die Wirtsstämme BL21 (DE3) oder HMS174 (DE3)
von einem residenten λ-Prophagen bereitgestellt,
welcher ein T7-gn1-Gen unter der transkriptionellen Kontrolle des
lacUV-5-Promotors enthält.
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Eine
Strategie zum Maximieren der rekombinanten Proteinexpression ist
die Expression des Proteins in Wirtsbakterien mit einer beeinträchtigten
Kapazität
zur proteolytischen Spaltung das rekombinante Protein (Gottesman,
S., Gene Expression Technology: Methods in Enzymology [Genexpressionstechnologie:
Verfahren der Enzymology] 185, Academic Press, San Diego, California
(1990) 119–128).
Eine andere Strategie ist die Veränderung der Sequenz von der
Nukleinsäure,
welche in einen Expressionsvektor inseriert werden soll, so dass
die einzelnen Codons für
jede Aminosäure
diejenigen sind, welche vorzugsweise im Bakterium verwendet werden,
welches für
die Expression gewählt
wird, wie zum Beispiel C. glutamicum (Wada et al., 1992 Nucleic
Acids Res. 20: 2111–2118).
Eine derartige Veränderung
von erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenzen
kann durch Standard-DNA-Synthesetechniken
ausgeführt
werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist der STSRP-Expressionsvektor ein Hefe-Expressionsvektor. Beispiele von Vektoren
für eine
Expression in Hefe S. cerevisiae schließen pYepSec1 (Baldari et al.,
1987 EMBO J. 6: 229–234),
pMFa (Kurjan und Herskowitz, 1982 Cell 30: 933–943), pJRY88 (Schultz et al.,
1987 Gene 54: 113–123)
und pYES2 (Invitrogen Corporation, San Diego, CA) ein. Vektoren
und Verfahren zur Konstruktion von Vektoren, welche zur Verwendung
in anderen Pilzen geeignet sind, wie zum Beispiel den filamentösen Pilzen,
schließen
diejenigen ein, welche in: van den Hondel, C. A. M. J. J. & Punt, P. J. (1991) "Gene transfer systems
and vector development for filamentous fungi", in: Applied Molecular Genetics of
Fungi ["Gentransfersysteme
und Vektorentwicklung für
filamentöse
Pilze", in: Angewandte
Molekulargenetik von Pilzen], J. F. Peberdy et al., Hrsg, S. 1–28, Cambridge
University Press: Cambridge detailliert beschrieben sind.
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Alternativ
können
die erfindungsgemäßen STSRPs
in Insektenzellen exprimiert werden, wobei Baculovirus-Expressionsvektoren
verwendet werden. Baculovirusvektoren, welche für eine Expression von Proteinen
in kultivierten Insektenzellen (z. B. Sf9-Zellen) verfügbar sind,
schließen
die pAc-Serie (Smith et al., 1983 Mol. Cell Biol. 3: 2156–2165) und
die pVL-Serie (Lucklo und Summers, 1989 Virology 170: 31–39) ein.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
wird eine erfindungsgemäße STSRP-Nukleinsäure in Säugerzellen
exprimiert, wobei ein Säugetier-Expressionsvektor
verwendet wird. Beispiele von Säugetier-Expressionsvektoren
schließen
pCDM8 (Seed, B., 1987 Nature 329: 840) und pMT2PC (Kaufman et al.,
1987 EMBO J. 6: 187–195)
ein. Wenn Säugerzellen
verwendet werden, werden die Kontrollfunktionen des Expressionsvektors
oft durch virale regulatorische Elemente bereitgestellt. Zum Beispiel
werden allgemein verwendete Promotoren von Polyoma, Adenovirus 2,
Cytomegalovirus und Simian Virus 40 abgeleitet. Für andere
geeignete Expressionssysteme sowohl für prokaryotische als auch eukaryotische
Zellen siehe Kapitel 16 und 17 von Sambrook, J., Fritsh, E. F. und
Maniatis, T. Molecular Cloning: A Laboratory Manual (Molekulares
Klonen: Ein Laborhandbuch]. 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Habor, NY, 1989.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann der rekombinante Säugetier-Expressionsvektor
die Expression von der Nukleinsäure
vorzugsweise in einem bestimmten Zelltyp steuern (z. B. werden gewebespezifische regulatorische
Elemente zur Expression der Nukleinsäure verwendet). Gewebespezifische
regulatorische Elemente sind im Stand der Technik bekannt. Nichtbeschränkende Beispiele
von geeigneten gewebespezifischen Promotoren schließen den
Albumin-Promotor
(leberspezifisch, Pinkert et al., 1987 Genes Dev. 1: 268–277), lymphoidspezifische
Promotoren (Calame und Eaton, 1988 Adv. Immunol. 43: 235–275), insbesondere
Promotoren von T-Zellrezeptoren (Winoto und Baltimore, 1989 EMBO
J. 8: 729–733)
und Immunglobulinen (Banerji et al., 1983 Cell 33: 729–740, Queen
und Baltimore, 1983 Cell 33: 741–748), neuronenspezifische
Promotoren (z. B. den Neurofilament-Promotor, Byrne und Ruddle,
1989 PNAS 86: 5473–5477),
pankreasspezifische Promotoren (Edlund et al., 1985 Science 230:
912–916)
und milchdrüsenspezifische
Promotoren (z. B. Milk-Whey-Promotor, US-Patent Nr. 4,873,316 und
Europäische
Veröffentlichungsnr.
264,166) ein. Entwicklungsgesteuerte Promotoren sind ebenso umfasst,
zum Beispiel die hox-Promotoren
der Maus (Kessel und Gruss, 1990 Science 249: 374–379) und
der Fetoprotein-Promotor (Campes und Tilghman, 1989 Genes Dev. 3:
537–546).
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In
einer anderen Ausführungsform
können
die erfindungsgemäßen STSRPs
in unizellulären
Pflanzenzellen (wie zum Beispiel Algen) (siehe Falciatore et al.,
1999 Marine Biotechnology [Marine Biotechnologie] 1 (3): 239–251 und
Referenzen darin) und Pflanzenzellen von höheren Pflanzen (z. B. der Spermatophyten
wie zum Beispiel Ertragspflanzen) exprimiert werden. Beispiele von
Pflanzen-Expressionsvektoren
schließen
diejenigen ein, welche in: Becker, D., Kemper, E., Schell, J. und
Masterson, R., 1992 New plant binary vectors with selectable markers
located proximal to the left border [Neue Pflanzen-Binärvektoren
mit selektierbaren Markern, welche proximal zur linken Grenze angeordnet
sind], Plant Mol. Biol. 20: 1195–1197, und Bevan, M. W., 1984
Binary Agrobacterium vectors for plant transformation [Binäre Agrobacterium-Vektoren
zur Pflanzentransformation], Nucl. Acid. Res. 12: 8711–8721, Vectors
for Gene Transfer in Higher Plants, in: Transgenic Plants [Vektoren
für Gentransfer
in Höheren
Pflanzen, in: Transgene Pflanzen], Band 1, Engineering and Utilization
[Konstruktion und Verwendung], Hrsg.: Kung und R. Wu, Academic Press,
1993, S. 15–38
detailliert beschrieben werden.
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Eine
Pflanzen-Expressionskassette enthält vorzugsweise regulatorische
Sequenzen, welche die Genexpression in Pflanzenzellen steuern können und
operativ verbunden sind, so dass jede Sequenz ihre Funktion erfüllen kann,
zum Beispiel die Termination der Transkription durch Polyadenylierungssignale.
Bevorzugte Polyadenylierungssignale sind diejenigen, welche von
Agrobacterium-tumefaciens-t-DNA
stammen, wie zum Beispiel das Gen 3, welches als Octopinsynthase
des Ti-Plasmids pTiACH5 (Gielen et al., 1984 EMBO J. 3: 835) bekannt
ist, oder funktionelle Äquivalente
davon, aber alle anderen Terminatoren sind ebenso geeignet, welche
in Pflanzen funktionell aktiv sind.
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Da
eine Pflanzengenexpression sehr oft nicht auf transkriptionelle
Spiegel beschränkt
ist, enthält
eine Pflanzen-Expressionskassette vorzugsweise andere operativ verbundene
Sequenzen wie translationale Enhancer wie zum Beispiel die "Overdrive"-Sequenz, welche
die 5'-untranslatierte
Leadersequenz von Tabakmosaikvirus enthält, welche das Protein-zu-RNA-Verhältnis (Gallie
et al., 1987 Nucl. Acids Research 15: 8693–8711) erhöht.
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Eine
Pflanzen-Genexpression muss mit einem geeigneten Promotor operativ
verbunden sein, welcher eine Genexpression in einer rechtzeitigen
zell- oder gewebespezifischen Weise vermittelt. Bevorzugt sind Promotoren,
welche eine konstitutive Expression steuern (Benfey et al., 1989
EMBOJ. 8: 2195–2202),
wie diejenigen, welche von Pflanzenviren abgeleitet sind, wie der
35S-CAMV (Franck et al., 1980 Cell 21: 285–294), der 19S-CaMV (siehe
ebenso US-Patent Nr. 5352605 und PCT-Anmeldenr. WO 8402913) oder
Pflanzenpromotoren, wie diejenigen von der kleinen Rubisco-Untereinheit,
welche in US-Patent Nr. 4,962,028 beschrieben sind.
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Andere
bevorzugte Sequenzen zur Verwendung in Pflanzen-Genexpressionskassetten sind Zielsequenzen,
welche notwendig sind, um das Genprodukt in sein geeignetes Zellkompartiment
zu steuern (als Übersichtsarbeit
siehe Kermode, 1996. Crit. Rev. Plant Sci. 15 (4): 285–423 und
darin zitierte Referenzen) wie zum Beispiel die Vakuole, den Kern,
alle Typen von Plastiden wie Amyloplasten, Chloroplasten, Chromoplasten,
den extrazellulären
Raum, Mitochondrien, das endoplasmatische Retikulum, Ölkörper, Peroxisomen
und andere Kompartimente von Pflanzenzellen.
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Eine
Pflanzengenexpression kann ebenso über einen induzierbaren Promotor
(als Übersichtsarbeit siehe
Gatz, 1997 Annu. Rev. Plant Physiol. Plant Mol. Biol. 48: 89–108) erleichtert
werden. Chemisch induzierbare Promotoren sind insbesondere geeignet,
wenn erwünscht
ist, dass eine Genexpression auf eine zeitspezifische Weise auftritt.
Beispiele von derartigen Promotoren sind ein Salicylsäure-induzierbarer Promotor (PCT-Anmeldenr.
WO 95/19443), ein Tetracyclin-induzierbarer
Promotor (Gatz et al., 1992 Plant J. 2: 397–404) und ein Ethanol-induzierbarer Promotor
(PCT-Anmeldenr. WO 93/21334).
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Geeignete
Promotoren, welche auf biotische oder abiotische Stressbedingungen
antworten, sind ebenso solche wie zum Beispiel der Pathogen-induzierbare PRP1-Genpromotor
(Ward et al., 1993 Plant. Mol. Biol. 22: 361–366), der wärmeinduzierbare
hsp80-Promotor der Tomate (US-Patent Nr. 5187267), ein kälteinduzierbarer
alpha-Amylasepromotor der Kartoffel (PCT-Anmeldenr. WO 96/12814)
oder der wundinduzierbare pinII-Promotor (Europäische Patentnr. 375091). Für andere
Beispiele von trockenheits-, kälte-
und salzinduzierbaren Promotoren wie zum Beispiel den RD29A-Promotor
siehe Yamaguchi-Shinozalei et al. (1993 Mol. Gen. Genet. 236: 331–340).
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Insbesondere
sind diejenigen Promotoren bevorzugt, welche eine Genexpression
in spezifischen Geweben und Organen vermitteln, wie zum Beispiel
Schließzellen
und den Wurzelhaarzellen. Geeignete Promotoren schließen den
Napin-Genpromotor von Raps (US-Patent Nr. 5,608,152), den USP-Promotor
von Vicia faba (Baeumlein et al., 1991 Mol Gen Genet. 225 (3): 459–67), der
Oleosin-Promotor
von Arabidopsis (PCT-Anmeldenr. WO 98/45461), den Phaseolin-Promotor
von Phaseolus vulgaris (US-Patent Nr. 5,504,200), den Bce4-Promotor
von Brassica (PCT-Anmeldenr. WO 91/13980) oder den Legumin-B4-Promotor
(LeB4, Baeumlein et al., 1992 Plant Journal, 2 (2): 233–9) als
auch Promotoren ein, welche eine saatspezifische Expression in Monocotyledonenpflanzen
wie Mais, Gerste, Weizen, Roggen, Reis etc. vermitteln. Geeignete
Promotoren, welche zu nennen sind, sind der Ipt2- oder Ipt1-Genpromotor
von Gerste (PCT-Anmeldenr. WO 95/15389 und PCT-Anmeldenr. WO 95/23230)
oder diejenigen, welche in PCT-Anmeldung Nr. WO 99/16890 (Promotoren
von dem Hordein-Gen der Gerste, dem Glutelin-Gen von Reis, dem Oryzin-Gen
von Reis, dem Prolamin-Gen von Reis, dem Gliadin-Gen von Weizen,
dem Glutelin-Gen von Weizen, dem Zein-Gen von Mais, dem Glutelin-Gen von
Hafer, dem Kasirin-Gen von Sorghum und dem Secalin-Gen von Roggen)
beschrieben sind.
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Ebenso
sind insbesonders Promotoren geeignet, welche eine plastidspezifischen
Genexpression vermitteln, da Plastiden das Kompartiment sind, worin
Lipidbiosynthese stattfindet. Geeignete Promotoren sind der virale
RNA-Polymerasepromotor,
welcher in PCT-Anmeldenr. WO 95/16783 und PCT-Anmeldenr. WO 97/06250 beschrieben ist,
und der clpP-Promotor von Arabidopsis, welcher in PCT-Anmeldenr.
WO 99/46394 beschrieben ist.
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Die
Erfindung stellt weiterhin einen rekombinanten Expressionsvektor
bereit, welcher ein erfindungsgemäßes STSRP-DNA-Molekül umfasst,
welches in den Expressionsvektor in einer Antisense-Orientierung kloniert
ist. Dies bedeutet, dass das DNA-Molekül operativ mit einer regulatorischen
Sequenz in einer Weise verbunden wird, welche eine Expression (durch
Transkription von dem DNA-Molekül)
von einem RNA-Molekül ermöglicht,
welche in Antisense-Orientiernung zu einer STSRP-mRNA vorliegt.
Regulatorische Sequenzen können
gewählt
werden, welche mit einem Nukleinsäuremolekül operativ verbunden sind,
welches in Antisense-Orientierung
kloniert ist, wobei die regulatorischen Sequenzen die kontinuierliche
Expression des Antisense-RNA-Moleküls in einer Vielzahl von Zelltypen
steuern. Zum Beispiel können
virale Promotoren und/oder Enhancer oder regulatorische Sequenzen
gewählt
werden, welche eine konstitutive, gewebespezifische oder Zelltyp-spezifische
Expression von Antisense-RNA steuern. Der Antisense-Expressionsvektor
kann in Form von einem rekombinanten Plasmid, einem Phagemid oder
einem attenuierten Virus vorliegen, wobei Antisense-Nukleinsäuren unter
der Kontrolle von einer regulatorischen Region mit einer hohen Effizienz
hergestellt werden. Die Aktivität
von der regulatorischen Region kann durch den Zelltyp bestimmt werden,
in welchen der Vektor eingeführt
wird. Siehe für
eine Diskussion der Regulation der Genexpression, welche Antisense-Gene verwenden,
Weintraub, H. et al., Antisense RNA as a molecular tool for genetic
analysis [Antisense-RNA als ein molekulares Werkzeug für die genetische
Analyse] – Reviews – Trends
in Genetics, Band. 1 (1) 1986 und Mol et al., 1990 FEBS Letters
268: 427–430.
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Ein
anderer erfindungsgemäßer Aspekt
betrifft Wirtszellen, in welche ein rekombinanter erfindungsgemäßer Expressionsvektor
eingeführt
wurde. Die Begriffe "Wirtszelle" und "rekombinante Wirtszelle" werden hierin als
austauschbar verwendet. Es versteht sich, dass derartige Begriffe
sich nicht auf die bestimmte gegenständliche Zelle beziehen, sondern
sie sind ebenso auf die Nachkommenschaft oder mögliche Nachkommenschaften von
einer derartigen Zelle anwendbar. Weil bestimmte Modifikationen
in folgenden Generationen entweder aufgrund einer Mutation oder
von umweltmäßigen Einflüssen auftreten
können,
braucht eine derartige Nachkommenschaft tatsächlich nicht mit der Elternzelle
identisch zu sein, ist aber noch innerhalb des Umfangs des Begriffs
wie hierin verwendet eingeschlossen.
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Eine
Wirtszelle kann eine beliebige prokaryotische oder eukaryotische
Zelle sein. Zum Beispiel kann ein STSRP in bakteriellen Zellen exprimiert
werden, wie zum Beispiel C. glutamicum, Insektenzellen, Pilzzellen oder
Säugerzellen
(wie zum Beispiel Ovarienzellen vom Chinesischen Hamster (CHO) oder
COS Zellen), Algen, Ciliaten, Pflanzenzellen, Pilzen oder andere
Mikroorganismen wie C. glutamicum. Andere geeignete Wirtszellen
sind den Fachleuten bekannt.
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Vektor-DNA
kann in prokaryotische oder eukaryotische Zellen über konventionelle
Transformations- oder Transfektionstechniken eingeführt werden.
Es wird beabsichtigt, dass sich die Begriffe "Transformation", "Transfektion", "Konjugation" und "Transduktion" wie hierin verwendet
auf eine Vielzahl von im Stand der Technik bekannten Techniken zum
Einführen
einer fremden Nukleinsäure
(z. B. DNA) in eine Wirtszelle beziehen, einschließend Calciumphosphat-
oder Calciumchlorid-Kopräzipitation,
DEAE-Dextran-vermittelte Transfektion, Lipofektion, natürliche Kompetenz,
chemikalienvermittelten Transfer und Elektroporation. Geeignete
Verfahren zum Transformieren oder Transfizieren von Wirtszellen
einschließend
Pflanzenzellen können
in Sambrook et al. (Molecular Cloning: A Laboratory Manual [Molekulares
Klonen: Ein Laborhandbuch]. 2. Aufl., Cold Spring Harbor Laboratory,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY, 1989)
und anderen Laborhandbüchern
wie zum Beispiel Methods in Molecular Biology [Verfahren in der
Molekularbiologie], 1995, Band 44, Agrobacterium protocols [Agrobacterium-Protokolle],
Hrsg: Gartland und Davey, Humana Press, Totowa, Neu Jersey gefunden
werden. Da eine biotische und abiotische Stresstoleranz ein allgemeines
gewünschtes
Merkmal ist, welches in einer großen Vielfalt von Pflanzen wie
Mais, Weizen, Roggen, Hafer, Triticale, Reis, Gerste, Sojabohne,
Erdnuss, Baumwolle, Raps und Canola, Yucca, Pfeffer, Sonnenblume
und Tagetes, Nachtschattengewächsen
wie Kartoffel, Tabak, Aubergine und Tomate, Vicia-Arten, Erbse,
Luzerne, buschigen Pflanzen (Kaffee, Kakao, Tee), Salix-Spezies, Bäumen (Ölpalme,
Kokosnuss), perennierenden Gräsern
und Futterpflanzen vererbt werden soll, sind diese Ertragspflanzen
als eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
ebenso bevorzugte Zielpflanzen für
die Gentechnik.
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Insbesondere
stellt die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen einer transgenen
Pflanze mit einer STSRP-kodierenden Nukleinsäure bereit, wobei das STSRP
PLC-1 ist und wobei Expression von der Nukleinsäure (den Nukleinsäuren) in
der Pflanze zu einer erhöhten
Toleranz gegenüber
Trockenheitsstress verglichen mit einer Wildtypvarietät von der
Pflanze führt,
umfassend: (a) Transformieren einer Pflanzenzelle mit einem Expressionsvektor
umfassend eine STSRP-Nukleinsäure
und (b) Erzeugen einer transgenen Pflanze aus der Pflanzenzelle,
wobei die Pflanze eine erhöhte
Toleranz gegenüber
Umweltstress verglichen mit einer Wildtypvarietät von der Pflanze hat. Die
Erfindung stellt ebenso ein Verfahren zum Erhöhen der Expression von einem
interessierenden Gen innerhalb einer Wirtszelle verglichen mit einer
Wildtypvarietät
von der Wirtszelle bereit, wobei das interessierende Gen als Antwort
auf ein STSRP transkribiert wird, umfassend: (a) Transformieren
der Wirtszelle mit einem Expressionsvektor umfassend eine STSRP-kodierende
Nukleinsäure
und (b) Exprimieren des STSRP innerhalb der Wirtszelle, wodurch
verglichen mit einer Wildtypvarietät von der Wirtszelle die Expression
vom Gen erhöht
wird, welches als Antwort auf das STSRP transkribiert wird.
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Für eine derartige
Pflanzentransformation können
Binärvektoren
wie zum Beispiel pBinAR verwendet werden (Höfgen und Willmitzer, 1990 Plant
Science 66: 221–230).
Eine Konstruktion der Binärvektoren
kann durch Ligation von der cDNA in Sense- oder Antisense-Orientierung
in die T-DNA durchgeführt
werden. 5' zur cDNA
aktiviert ein Pflanzenpromotor eine Transkription von der cDNA.
Eine Polyadenylierungssequenz wird 3' zur cDNA angeordnet. Eine gewebespezifische
Expression kann durch Verwenden eines gewebespezifischen Promotors
erzielt werden. Zum Beispiel kann eine saatspezifische Expression
durch Klonieren des Napin- oder des LeB4- oder des USP-Promotors
5' zur cDNA erzielt
werden. Ebenso kann ein beliebiges anderes saatspezifisches Promotorelement
verwendet werden. Für
eine konstitutive Expression innerhalb der ganzen Pflanze kann der
CaMV-35S-Promotor
verwendet werden. Das exprimierte Protein kann zu einem zellulären Kompartiment
gezielt werden, wobei ein Signalpeptid, zum Beispiel für Plastiden,
Mitochondrien oder endoplasmatisches Retikulum verwendet wird (Kermode,
1996 Crit. Rev. Plant Sci. 4 (15): 285–423). Das Signalpeptid wird 5' im Raster zur cDNA
kloniert, um eine subzelluläre
Lokalisierung vom Fusionsprotein zu erzielen. Zusätzlich können Promotoren
mit den hierin offenbarten Nukleinsäuresequenzen verwendet werden,
welche auf abiotischen Stress responsiv sind, zum Beispiel der Arabidopsis-Promotor
RD29A. Ein Fachmann wird erkennen, dass der Promotor derartig operativ
verbunden mit der Nukleinsäure
verwendet werden sollte, dass der Promotor eine Transkription von
der Nukleinsäure
verursacht, welche zur Synthese von einer mRNA führt, welche ein Polypeptid
kodiert. Alternativ kann die RNA eine Antisense-RNA zur Verwendung
zum Beeinflussen der nachfolgenden Expression desselben oder eines
anderen Gens oder anderer Gene sein.
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Alternative
Verfahren zur Transfektion schließen den direkten Transfer von
DNA in der Pflanzenentwickelung über
Elektroporation oder Agrobacterium-vermittelten Gentransfer ein. Eine Agrobacterium-vermittelte Pflanzentransformation
kann durchgeführt
werden, indem zum Beispiel der GV3101-Stamm (pMP90) (Koncz und Schell,
1986 Mol. Gen. Genet. 204: 383–396)
oder der LBA4404-Stamm (Clontech) von Agrobacterium tumefaciens
verwendet wird. Eine Transformation kann durch eine Standardtransformation
und Regenerationstechniken durchgeführt werden (Deblaere et al.,
1994 Nucl. Acids. Res. 13: 4777–4788,
Gelvin, Stanton B. und Schilperoort, Robert A, Plant Molecular Biology
Manual [Handbuch der Molekularbiologie der Pflanze], 2. Aufl. -Dordrecht:
Kluwer Academic Publ., 1995. – in
Sect., Ringbuc Zentrale Signatur: BT11-P ISBN 0-7923-2731-4, Glick,
Bernard R., Thompson, John E., Methods in Plant Molecular Biology
and Biotechnology [Verfahren in der Molekularbiologie und Biotechnologie
der Pflanze], Boca Raton: CRC Press, 1993.-360 S., ISBN 0-8493-5164-2).
Zum Beispiel kann Raps über
Kotyledonen- oder Hypocotyl-Transformation transformiert werden
(Moloney et al., 1989 Plant cell Report 8: 238–242, De Block et al., 1989
Plant Physiol. 91: 694–701).
Eine Verwendung von Antibiotika für eine Agrobacterium- und Pflanzenselektion
hängt vom
Binärvektor
und dem Agrobacterium-Stamm ab, welcher für die Transformation verwendet
wird. Eine Raps-Selektion wird normalerweise durchgeführt, indem
Kanamycin als selektierbarer Pflanzenmarker verwendet wird. Agrobacterium-vermittelter
Gentransfer auf Flachs kann durchgeführt werden, indem zum Beispiel
eine Technik beschrieben von Mlynarova et al., 1994 Plant Cell Report
13: 282–285
verwendet wird. Zusätzlich
kann eine Transformation von Sojabohnen durchgeführt werden, indem zum Beispiel
eine Technik beschrieben in dem Europäischen Patent Nr. 0424 047,
dem US-Patent Nr. 5,322,783, dem Europäischen Patent Nr. 0397 687, dem
US-Patent Nr. 5,376,543 oder dem US-Patent Nr. 5,169,770 verwendet wird.
Eine Transformation von Mais kann durch Partikelbeschuss, Polyethylenglykol-vermittelte
DNA-Aufnahme oder über
die Siliziumcarbidfasertechnik erzielt werden. (Siehe zum Beispiel
Freeling und Walbot "The
maize handbook [Das Mais-Handbuch]" Springer Verlag: New York (1993) ISBN
3-540-97826-7). Ein spezifisches Beispiel von einer Mais-Transformation
wird in US-Patent Nr. 5,990,387 gefunden, und ein spezifisches Beispiel
von einer Weizentransformation kann in PCT-Anmeldenr. WO 93/07256
gefunden werden.
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Für eine stabile
Transfektion von Säugerzellen
ist bekannt, dass abhängig
vom verwendeten Expressionsvektor und der verwendeten Transfektionstechnik
nur eine kleine Fraktion von Zellen die fremde DNA in ihr Genom
integrieren kann. Um diese Integranten zu identifizieren und zu
selektieren, wird ein Gen, welches einen selektierbaren Marker kodiert
(z. B. Widerstand gegenüber
Antibiotika) generell in die Wirtszellen zusammen mit dem interessierenden
Gen eingeführt.
Bevorzugte selektierbare Marker schließen solche ein, welche Widerstand
gegenüber
Wirkstoffen bilden, wie zum Beispiel G418, Hygromycin und Methotrexat
oder in Pflanzen, welche auf ein Herbizid gerichteten Widerstand
wie zum Beispiel Glyphosat oder Glufosinat bilden. Nukleinsäuremoleküle, welche
einen selektierbaren Marker kodieren, können in eine Wirtszelle auf
demselben Vektor eingeführt
werden, wie solche, welche ein STSRP kodieren oder welche auf einem
getrennten Vektor eingeführt
werden können.
Stabil mit dem eingeführten
Nukleinsäuremolekül transfizierte
Zellen können
zum Beispiel durch Wirkstoffselektion (z. B. Zellen, welche das
selektierbare Markergen eingeschlossen haben, werden überleben,
während
die anderen Zellen sterben) identifiziert werden.
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Um
einen homologen rekombinanten Mikroorganismus zu schaffen, wird
ein Vektor hergestellt, welcher wenigstens einen Anteil von einem
STSRP-Gen enthält,
in welchem eine Deletion, Hinzufügung
oder Substitution eingeführt
wurde, um hierdurch das STSRP-Gen zu verändern, z. B. funktionell zu
zerstören.
Vorzugsweise ist das STSRP-Gen ein Physcomitrella-patens-STSRP-Gen,
wobei STSRP Phosholipase C-1 ist, aber es kann ein Homolog von einer
verwandten Pflanze oder sogar von einer Säugetier-, Hefe- oder Insektenquelle
sein. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Vektor derartig konstruiert, dass nach homologer Rekombination
das endogene STSRP-Gen funktionell zertört wird (d. h. kein funktionelles
Protein mehr kodiert, worauf ebenso als ein Knockoutvektor bezuggenommen
wird). Alternativ kann der Vektor derartig konstruiert werden, dass
das endogene STSRP-Gen nach homologer Rekombination mutiert oder
anderweitig verändert
wird, aber noch ein funktionelles Protein kodiert (z. B. kann die
stromaufwärtige
regulatorische Region verändert
werden, um hierdurch die Expression von dem endogen STSRP zu verändern).
Zum Schaffen einer Punktmutation über homologe Rekombination
können
DNA-RNA-Hybride in einer Technik verwendet werden, welche als Chimeraplastie
bekannt ist (Cole-Strauss et al., 1999 Nucleic Acids Research 27
(5): 1323–1330
und Kmiec, 1999 Gene therapy American Scientist. 87 (3): 240–247). Homologe
Rekombinationverfahren in Physcomitrella patens sind im Stand der
Technik ebenso gut bekannt und werden für die Verwendung hierin vorgesehen.
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Während im
homologen Rekombinationsvektor der veränderte Anteil vom STSRP-Gen
an seinen 5'- und
3'-Enden durch ein
zusätzliches
Nukleinsäuremolekül vom STSRP-Gen
flankiert wird, um eine homologe Rekombination zwischen dem exogenen
STSRP-Gen, welches vom Vektor getragen wurde, und einem endogenes
STSRP-Gen in einem Mikroorganismus oder einer Pflanze zu ermöglichen.
Das zusätzliche
flankierende STSRP-Nukleinsäuremolekül ist von
hinreichender Länge
für eine
erfolgreiche homologe Rekombination mit dem endogenen Gen. Typischerweise
werden mehrere hundert Basenpaaren bis zu Kilobasen von der flankierenden
DNA (wowohl am 5'-
als auch 3'-Ende)
im Vektor eingeschlossen (siehe z. B. Thomas, K. R. und Capecchi,
M. R., 1987 Cell 51: 503 für
eine Beschreibung von homologen Rekombinationsvektoren oder Strepp
et al., 1998 PNAS, 95 (8): 4368–4373
für cDNA-basierte
Rekombination in Physcomitrella patens). Der Vektor wird in einen
Mikroorganismus oder eine Pflanzenzelle (z. B. über Polyethylenglykol-vermittelte
DNA) eingeführt,
und Zellen, in welchen das eingeführte STSRP-Gen homolog mit
dem endogenen STSRP-Gen rekombiniert hat, werden selektiert, wobei
im Stand der Technik bekannte Techniken verwendet werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
rekombinante Mikroorganismen hergestellt werden, welche ausgewählte Systeme
enthalten, welche eine regulierte Expression des eingeführten Gens
erlauben. Zum Beispiel erlaubt der Einschluß von einem STSRP-Gen in einen
Vektor unter Kontrolle des lac-Operons die Expression vom STSRP-Gen
nur in der Anwesenheit von IPTG. Derartige regulatorische Systeme
sind im Stand der Technik gut bekannt.
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Eine
erfindungsgemäße Wirtszelle
wie zum Beispiel eine prokaryotische oder eukaryotische Wirtszelle in
Kultur kann zum Herstellen (d. h. Exprimieren) eines STSRP verwendet
werden. Folglich stellt die Erfindung weiterhin Verfahren zum Herstellen
eines STSRP bereit, welche die erfindungsgemäßen Wirtszellen verwenden.
In einer Ausführungsform
umfasst das Verfahren Kultivieren der erfindungsgemäßen Wirtszelle
(in welche ein rekombinanter Expressionsvektor kodierend ein STSRP
eingeführt
wurde oder in dessen Genom ein Gen kodierend ein Wildtyp-STSRP oder
verändertes
STSRP eingeführt
wurde) in einem geeigneten Medium, bis das STSRP gebildet wird.
In einer anderen Ausführungsform
umfasst das Verfahren weiterhin Isolieren des STSRP aus dem Medium
oder der Wirtszelle.
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Ein
anderer erfindungsgemäßer Aspekt
betrifft die Isolierung von STSRPs und biologisch aktiven Anteilen
davon. Ein "isoliertes" oder "gereinigtes" Protein oder biologisch
aktiver Anteil davon ist frei von einigen der zellulären Materialien,
wenn es durch rekombinante DNA-Techniken hergestellt wird, oder
durch chemische Vorläufer
oder andere Chemikalien, wenn es chemisch synthetisiert wird. Die
Formulierung "im
wesentlichen frei von zellulärem
Material" schließt Präparationen
von STSRP ein, in welchen das Protein von einigen der zellulären Bestandteilen
der Zellen getrennt wird, in welchen es natürlicherweise vorhanden ist
oder rekombinant hergestellt wird. In einer Ausführungsform schließt die Formulierung "im wesentlichen frei
von zellulärem
Material" Präparationen
von einem STSRP ein, welches weniger als etwa 30% (Trockengewicht)
von nicht-STSRP-Material (worauf hierin ebenso als ein "kontaminiertes Protein" bezuggenommen wird)
aufweist, stärker
bevorzugt weniger als etwa 20% von nicht-STSRP-Material, noch stärker bevorzugt
weniger als etwa 10% von nicht-STSRP-Material und am stärksten bevorzugt
weniger als etwa 5% nicht-STSRP-Material.
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Wenn
das STSRP oder ein biologisch aktiver Anteil davon rekombinant hergestellt
wird, ist es ebenso vorzugsweise im wesentlichen frei von Kulturmedium,
d. h. Kulturmedium stellt weniger als etwa 20%, stärker bevorzugt
weniger als etwa 10% und am stärksten
bevorzugt weniger als etwa 5% vom Volumen von der Proteinpräparation
dar. Die Formulierung "im
wesentlichen frei von chemischen Vorläufern oder anderen Chemikalien" schließt Präparationen
von STSRP ein, in welchen das Protein von chemischen Vorläufern oder
anderen Chemikalien getrennt wird, welche in die Synthese vom Protein
involviert sind. In einer Ausführungsform schließt die Formulierung "im wesentlichen frei
von chemischen Vorläufern
oder anderen Chemikalien" Präparationen
von einem STSRP ein, welches weniger als etwa 30% (Trockengewicht)
von chemischen Vorläufern oder
nicht-STSRP-Chemikalien,
stärker
bevorzugt weniger als etwa 20% chemische Vorläufer oder nicht-STSRP-Chemikalien,
noch stärker
bevorzugt weniger als etwa 10% chemische Vorläufer oder nicht-STSRP-Chemikalien
und am stärksten
bevorzugt weniger als etwa 5% chemische Vorläufer oder nicht-STSRP-Chemikalien
aufweist. In bevorzugten Ausführungsformen
fehlen isolierten Proteinen oder biologisch aktiven Anteilen davon
die kontaminierenden Proteine von demjenigen Organismus, von welchem
das STSRP abgeleitet wird. Typischerweise werden derartige Proteine
durch rekombinante Expression zum Beispiel von einem Physcomitrella-patens-STSRP in Pflanzen
hergestellt, welche von Physcomitrella patens verschieden sind,
oder in Mikroorganismen, wie zum Beispiel C. glutamicum, Ciliaten,
Algen oder Pilzen.
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Die
Nukleinsäuremoleküle, Proteine,
Protein-Homologe, Fusionsproteine, Primer, Vektoren und hierin beschriebene
Wirtszellen können
in einem oder mehren der folgenden Verfahren verwendet werden: Identifizierung
von Physcomitrella patens und verwandten Organismen, Kartieren von
Genomen von Organismen, welche mit Physcomitrella patens verwandt
sind, Identifizierung und Lokalisierung von interessierenden Physcomitrella-patens-Sequenzen,
evolutionären
Studien, Bestimmung von STSRP-Regionen, welche für die Funktion benötigt werden,
Modulation von einer STSRP-Aktivität, Modulation vom Metabolismus
von einer oder mehreren Zellfunktionen, Modulation des Transmembran-Transports
von einer oder mehreren Verbindungen und Modulation von Stresswiderstand.
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Das
Moos Physcomitrella patens stellt ein Mitglied der Moose dar. Es
ist mit anderen Moose wie zum Beispiel Ceratodon purpureus verwandt,
welches fähig
ist, in Abwesenheit von Licht zu wachsen. Moose wie Ceratodon und
Physcomitrella teilen einen hohen Grad von Homologie auf der Ebene
der DNA-Sequenz und des Polypeptids, welcher die Verwendung von
heterologem Screenen von DNA-Molekülen mit
Sonden aus anderen Moosen oder Organismen erlaubt, was daher die
Ableitung einer Konsensussequenz ermöglicht, welche für ein heterologes
Screenen oder eine funktionelle Annotierung und Vorhersage von Genfunktionen
in dritten Spezies geeignet ist. Die Fähigkeit zum Identifizieren
derartiger Funktionen kann deshalb eine signifikante Relevanz haben,
z. B. für
die Vorhersage einer Substratspezifität von Enzymen. Weiterhin können diese
Nukleinsäuremoleküle als Referenzpunkte
für das
Kartieren von Moosgenomen oder von Genomen von verwandten Organismen
dienen.
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Die
erfindungsgemäßen STSRP-Nukleinsäuremoleküle haben
eine Vielzahl von Verwendungen. Am wichtigsten ist es, dass die
erfindungsgemäßen Nukleinsäure- und
Aminosäuresequenzen
zum Transformieren von Pflanzen verwendet werden können, wodurch
Toleranz gegenüber
Stress wie zum Beispiel Trockenheit, hohem Salzgehalt und Kälte induziert
wird. Die vorliegende Erfindung stellt deshalb eine transgene Pflanze
bereit, welche durch eine STSRP-Nukleinsäure transformiert ist, wobei
eine Expression von der Nukleinsäuresequenz
in der Pflanze zu einer erhöhten
Toleranz gegenüber
Umweltstress verglichen mit einer Wildtypvarietät von der Pflanze führt. Die
transgene Pflanze kann eine Monocotyledone oder eine Dicotyledone sein.
Die Erfindung sieht weiterhin vor, dass die transgene Pflanze zum
Beispiel aus Mais, Weizen, Roggen, Hafer, Triticale, Reis, Gerste,
Sojabohne, Erdnuss, Baumwolle, Raps, Canola, Yucca, Pfeffer, Sonnenblume, Tagetes,
Nachtschattengewächsen,
Kartoffel, Tabak, Aubergine, Tomate, Vicia-Arten, Erbse, Luzerne,
Kaffee, Kakao, Tee, Salix-Spezies, Ölpalme, Kokosnuss, perennierendem
Gras und Futterpflanzen ausgewählt
werden kann.
-
Insbesondere
beschreibt die vorliegende Erfindung die Verwendung der Expression
von PLC-1 von Physcomitrella patens zum Konstruieren trockenheitstoleranter
Pflanzen. Diese Strategie wurde hierin für Arabidopsis thaliana, Raps/Canola,
Sojabohnen, Mais und Weizen demonstriert, aber ihre Anwendung ist
nicht auf diese Pflanzen beschränkt.
Folglich stellt die Erfindung eine transgene Pflanze bereit, welche
das STSRP PLC-1 (SEQ ID NO: 11) enthält, wobei der Umweltstress
Trockenheit ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenso Verfahren zum Modifizieren einer
Stresstoleranz von einer Pflanze bereit, umfassend Modifizieren
der Expression von einem STSRP in der Pflanze. Die Erfindung sieht vor,
dass dieses Verfahren derartig durchgeführt werden kann, dass die Stresstoleranz
entweder erhöht
oder vermindert wird. Insbesondere stellt die vorliegende Erfindung
Verfahren zum Herstellen einer transgenen Pflanze bereit, welche
eine erhöhte
Toleranz gegenüber
Trockenheitssstress verglichen mit einer Wildtypvarietät von der
Pflanze aufweist, umfassend Erhöhen
der Expression von einem PLC-1-Protein in einer Pflanze.
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Die
Verfahren zum Erhöhen
der Expression von STSRPs können
verwendet werden, wobei die Pflanze entweder transgen oder nicht
transgen ist. Falls die Pflanze transgen ist, kann die Pflanze mit
einem Vektor transformiert werden, welcher eine beliebige von den
oben beschriebenen STSRP-kodierenden Nukleinsäuren enthält, oder die Pflanze kann mit
einem Promotor transformiert werden, welcher zum Beispiel die Expression von
nativem STSRP in der Pflanze steuert. Die Erfindung sieht vor, dass
ein derartiger Promotor gewebespezifisch sein kann. Außerdem kann
ein derartiger Promotor entwicklungsgesteuert sein. Alternativ können nichttransgene
Pflanzen eine native STSRP-Expression modifiziert durch Induzieren
eines nativen Promotors aufweisen.
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Die
Expression von PLC-1 (SEQ ID NO: 11) kann in Zielpflanzen durch
eines der folgenden Beispiele ausgeführt werden: (a) konstitutiver
Promotor, (b) stressinduzierbarer Promotor, (c) chemikalieninduzierter Promotor
und (d) konstruierte Promotor-Überexpression
zum Beispiel mit Zinkfinger-abgeleiteten Transkriptionsfaktoren
(Greisman und Pabo, 1997 Science 275: 657), ist aber ist nicht darauf
beschränkt.
Der letztere Fall involviert Identifizierung der Homologe von PLC-1
(SEQ ID NO: 11) in der Zielpflanze als auch von seinem Promotor.
Zinkfinger-enthaltende
rekombinante Transkriptionsfaktoren werden konstruiert, um spezifisch
mit dem Homolog von PLC-1 (SEQ ID NO: 11) zu interagieren, und eine
Transkription des korrespondierenden Gens wird aktiviert.
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Neben
Einführen
der STSRP-Nukleinsäuresequenzen
in transgene Pflanzen können
diese Sequenzen ebenso zum Identifizieren eines Organismus' verwendet werden,
Physcomitrella patens oder ein naher Verwandter davon zu sein. Ebenso
können
sie zum Identifizieren der Anwesenheit von Physcomitrella patens oder
eines Verwandten davon in einer gemischten Population von Mikroorganismen
verwendet werden. Die Erfindung stellt die Nukleinsäuresequenzen
von einer Anzahl von Physcomitrella-patens-Genen bereit; man kann
durch Sondieren der extrahierten genomischen DNA aus einer Kultur
einer einheitlichen oder gemischten Population von Mikroorganismen
unter stringenten Bedingungen mit einer Sonde, welche über eine
Region von einem Physcomitrella-patens-Gen spannt, welches in diesem
Organismus einzigartig ist, ermitteln, ob dieser Organismus vorliegt.
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Weiterhin
können
die erfindungsgemäßen Nukleinsäure- und
Proteinmoleküle
als Marker für
spezifische Regionen vom Genom dienen. Dies ist nicht nur beim Kartieren
vom Genom nützlich,
sondern ebenso in funktionellen Studien von Physcomitrella-patens-Proteinen.
Um zum Beispiel die Region vom Genom zu identifizieren, an welche
ein bestimmtes DNA-bindendes Protein von Physcomitrella patens bindet,
könnte
das Physcomitrella-patens-Genom verdaut und die Fragmente mit dem
DNA-bindenden Protein inkubiert werden. Diejenigen Fragmente, welche
das Protein binden, können
zusätzlich
mit den erfindungsgemäßen Nukleinsäuremolekülen gesondet
werden, vorzugsweise mit leicht detektierbaren Markierungen. Binden
von einem derartigen Nukleinsäuremolekül an das
Genomfragment ermöglicht
die Lokalisierung vom Fragment in der Genomkarte von Physcomitrella
patens und, wenn es mehrmals mit verschiedenen Enzymen durchgeführt wird, erleichtert
eine schnelle Bestimmung von der Nukleinsäuresequenz, an welche das Protein
bindet. Weiterhin können
die erfindungsgemäßen Nukleinsäuremoleküle hinreichend
homolog zu den Sequenzen von verwandten Spezies sein, derartig,
dass diese Nukleinsäuremoleküle als Marker
für die
Konstruktion von einer genomischen Karte in verwandten Moosen dienen
kann.
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Die
erfindungsgemäßen STSRP-Nukleinsäuremoleküle sind
ebenso für
evolutionäre
und proteinstrukturelle Studien geeignet. Die metabolischen Prozesse
und Transportprozesse, an welchen die erfindungsgemäßen Moleküle teilnehmen,
werden von einer große
Vielfalt von prokaryotischen und eukaryotischen Zellen verwendet;
die evolutionäre
Verwandtschaft von Organismen kann durch Vergleichen der Sequenzen
von den erfindungsgemäßen Nukleinsäuremolekülen mit
denjenigen, welche ähnliche
Enzyme von anderen Organismen kodieren, beurteilt werden. Auf ähnliche
Weise erlaubt ein derartiger Vergleich eine Beurteilung davon, welche
Regionen der Sequenz konserviert sind und welche nicht, welche beim
Bestimmen derjenigen Regionen vom Protein helfen können, welche
für die
Funktion vom Enzym essentiell sind. Dieser Bestimmungstyp ist für Proteinkonstruktionsstudien
wertvoll und kann einen Hinweis geben, was das Protein in Form von
Mutagenese tolerieren kann, ohne die Funktion zu verlieren.
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Eine
Manipulation der erfindungsgemäßen STSRP-Nukleinsäuremoleküle kann
zur Produktion von STSRPs führen,
welche funktionelle Unterschiede zu dem Wildtyp-STSRP PLC-1 haben.
Diese Proteine können
in der Effizienz oder Aktivität
verbessert sein, können
in größeren Anzahlen
in der Zelle als üblich
vorliegen oder können
in der Effizienz oder Aktivität
vermindert sein.
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Es
gibt eine Anzahl von Mechanismen, durch welche die Veränderung
eines erfindungsgemäßen STSRPs
direkt eine Stressantwort und/oder Stresstoleranz beeinflussen kann.
Im Falle von Pflanzen, welche STSRPs exprimieren, kann ein erhöhter Transport
zu einer verbesserten Partitionierung von Salzen und/oder löslichen
Stoffen innerhalb des Pflanzengewebes und der Organe führen. Entweder
durch Erhöhen
der Anzahl oder der Aktivität
von Transportermolekülen,
welche ionische Moleküle
aus der Zelle exportieren, könnte
es möglich
sein, die Salztoleranz der Zelle zu beeinflussen.
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Die
Wirkung der genetischen Modifikation in Pflanzen, C. glutamicum,
Pilzen, Algen oder Ciliaten auf Stresstoleranz kann durch Wachsenlassen
des modifizierten Mikroorganismus' oder der Pflanze unter weniger geeigneten
Bedingungen und dann Analysieren der Wachstumskennzeichen und/oder
des Metabolismus der Pflanze beurteilt werden. Derartige Analysetechniken
sind dem Fachmann gut bekannt und schließen Trockengewicht, Feuchtgewicht,
Proteinsynthese, Kohlenhydratsynthese, Lipidsynthese, Evapotranspirationsraten, allgemeinen
Pflanzen- und/oder Ertragspflanzenertrag, Blühen, Reproduktion, Saatansatz,
Wurzelwachstum, Respirationsraten, Photosyntheseraten etc. ein (Anwendungen
von HPLC in der Biochemie in: Laboratory Techniques in Biochemistry
and Molecular Biology [Labortechniken in der Biochemie und der Molekularbiologie],
Band 17, Rehm et al., 1993 Biotechnology [Biotechnologie], Band
3, Kapitel III: Product recovery and purification [Produktausbeute
und Reinigung], Seiten 469–714,
VCH: Weinheim, Belter, P. A. et al., 1988 Bioseparations: downstream
processing for biotechnology [Bioseparationen: Stromabwärts-Verarbeitung
für die
Biotechnologie], John Wiley and Sons, Kennedy, J. F. und Cabral,
J. M. S., 1992 Recovery processes for biological materials [Gewinnungsverfahren
für biologische
Materialien], John Wiley and Sons, Shaeiwitz, J. A. und Henry, J.
D., 1988 Biochemical separations, in: Ulmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry
[Biochemische Trennungen, in: Ulmanns Enzyclopädie der industriellen Chemie],
Band B3, Kapitel 11, Seiten 1–27,
VCH: Weinheim, und Dechow, F. J. (1989) Separation and purification
techniques in biotechnology, [Trennung und Reinigungstechniken in
der Biotechnologie], Noyes Publications).
-
Zum
Beispiel können
Hefe-Expressionsvektoren umfassend die hierin offenbarten Nukleinsäuren oder Fragmente
davon konstruiert werden und in Saccharomyces cerevisiae transformiert
werden, wobei Standardprotokolle verwendet werden. Die resultierenden
transgenen Zellen können
dann auf Fehlen oder Veränderung
von ihrer Toleranz gegenüber
Trockenheits-, Salz- und Temperaturstress getestet werden. Auf ähnliche Weise
können
Pflanzen-Expressionsvektoren
umfassend die hierin offenbarten Nukleinsäuren oder Fragmente davon konstruiert
werden und in eine geeignete Pflanzenzelle transformiert werden,
wie zum Beispiel Arabidopsis, Soja, Raps, Mais, Weizen, Medicago
truncatula etc., wobei Standardprotokolle verwendet werden. Die
resultierenden transgenen Zellen und/oder davon abgeleitete Pflanzen
können
dann auf Fehlen oder Veränderung
von ihrer Toleranz gegenüber
Trockenheits-, Salz- und Temperaturstress getestet werden.
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Das
Konstruieren von einem oder mehreren erfindungsgemäßen STSRP-Genen kann ebenso
zu STSRPs führen,
welche veränderte
Aktivitäten
haben, welche indirekt die Stressantwort und/oder Stresstoleranz
von Algen, Pflanzen, Ciliaten oder Pilzen oder anderen Mikroorganismen
wie C. glutamicum beeinflussen. Zum Beispiel führen die normalen biochemischen
Metabolismusprozesse zur Produktion einer Vielzahl von Produkten
(z. B. Wasserstoffperoxid und anderen reaktiven Sauerstoffspezies),
welche mit diesen selben metabolischen Prozessen aktiv interferieren
können
(zum Beispiel kann Peroxinitrid Tyrosinseitenketten nitrieren, wobei
es einige Enzyme inaktiviert, welche Tyrosin an der aktiven Stelle
haben (Groves, J. T., 1999 Curr. Opin. Chem. Biol. 3 (2): 226–235). Während diese
Produkte typischerweise ausgeschieden werden, können Zellen genetisch verändert werden,
um mehr Produkte zu transportieren als es für eine Wildtypzelle typisch
ist. Durch Optimieren der Aktivität von einem oder mehreren erfindungsgemäßen STSRPs,
welche in den Export von spezifischen Molekülen wie zum Beispiel Salzmolekülen involviert
sind, kann es möglich
sein, die Stresstoleranz der Zelle zu verbessern.
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Zusätzlich können die
hierin offenbarten Sequenzen oder Fragmente davon zum Erzeugen von Knockout-Mutationen
in den Genomen von verschiedenen Organismen, wie zum Beispiel Bakterien,
Säugerzellen,
Hefezellen und Pflanzenzellen (Girke, T., 1998 The Plant Journal
15: 39–48)
verwendet werden. Die resultierenden Knockout-Zellen können dann
auf ihre Fähigkeit
oder Kapazität
zum Tolerieren verschiedener Stressbedingungen, ihre Antwort auf
verschiedene Stressbedingungen und die Wirkung auf dem Phänotypen und/oder
Genotyp der Mutation untersucht werden. Siehe für andere Verfahren zur Geninaktivierung
US-Patent Nr. 6004804 "Non-Chimeric Mutational
Vectors [Nicht-chimäre
Mutationsvektoren]" und
Puttaraju et al., 1999 Spliceosome-mediated RNA trans-splicing as a tool
for gene therapy [Spleißeosome-vermitteltes RNA-trans-Spleißen als
ein Werkzeug für
die Gentherapie] Nature Biotechnology 17: 246–252.
-
Die
obengenannten Mutagenesestrategien für STSRPs, welche zum erhöhten Stresswiderstand
führen,
sind nicht als beschränkend
gemeint, Variationen dieser Strategien sind für den Fachmann leicht erkennbar.
Indem derartige Strategien verwendet werden und indem die hierin
offenbarten Mechanismen eingeschlossen werden, können die erfindungsgemäßen Nukleinsäure- und
Proteinmoleküle
verwendet werden, um Algen, Ciliaten, Pflanzen, Pilze oder andere
Mikroorganismen wie C. glutamicum zu erzeugen, welche eine mutierte
STSRP-Nukleinsäure
und Proteinmoleküle
derartig exprimieren, dass die Stresstoleranz verbessert wird.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ebenso Antikörper bereit, welche spezifisch
an ein STSRP oder einen Anteil davon binden, wie es/er durch eine
hierin beschriebene Nukleinsäure
kodiert wird. Antikörper
können durch
viele wohlbekannte Verfahren gemacht werden (Siehe z. B. Harlow
und Lane, "Antibodies:
A Laboratory Manual [Antikörper:
ein Laborhandbuch]" Cold
Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, New York, (1988)).
Kurz gesagt kann ein gereinigtes Antigen in ein Tier in einer Menge
und in Intervallen hinreichend zum Hervorrufen einer Immunantwort
injiziert werden. Antikörper
können
entweder direkt gereinigt werden, oder Milzzellen können vom
Tier erhalten werden. Die Zellen können dann mit einer immortalen
Zelllinie fusioniert und nach Antikörpersekretion gescreent werden.
Die Antikörper
können
zum Screenen von Nukleinsäure-Klonbibliotheken
für Zellen
verwendet werden, welche das Antigen sekretieren. Die positive Klone
können dann
sequenziert werden. (Siehe zum Beispiel Kelly et al., 1992 Bio/Technology
10: 163–167,
Bebbington et al., 1992 Bio/Technology 10: 169–175).
-
Die
Ausdrücke "bindet selektiv" und "bindet spezifisch" mit dem Polypeptid
beziehen sich auf eine bindende Reaktion, welche die Anwesenheit
des Proteins in einer heterogenen Population von Proteinen und anderer
Biologie bestimmt. Daher binden unter den bezeichneten Immuntestbedingungen
die spezifizierten Antikörper,
welche an ein bestimmtes Protein gebunden sind, nicht in einer signifikanten
Menge an andere Proteine, welche in der Probe sind. Eine selektive
Bindung eines Antikörpers
kann unter derartigen Bedingungen einen Antikörper benötigen, welcher aufgrund seiner
Spezifität
für ein
bestimmtes Protein selektiert wird. Eine Vielzahl von Immuntestformaten
kann zum Selektiern von Antikörpern
verwendet werden, welche selektiv mit einem bestimmten Protein binden.
Zum Beispiel werden Festphasen-ELISA-Immuntests routinemäßig zum Selektieren
von Antikörpern
verwendet, welche für
ein Protein selektiv immunreaktiv sind. Siehe Harlow und Lane, "Antibodies: A Laboratory
Manual [Antikörper:
ein Laborhandbuch]" Cold
Spring Harbor Publications, New York, (1988) für eine Beschreibung von Immuntestformaten
und Bedingungen, welche zum Bestimmen einer selektiven Bindung verwendet
werden könnten.
-
In
einigen Fällen
ist es erwünscht,
monoklonale Antikörper
von verschiedenen Wirten herzustellen. Eine Beschreibung von Techniken
zum Herstellen derartiger monoklonaler Antikörper kann in Stites et al.,
Herausgeber, "Basic
and Clinical Immunology [Grundlegende und Klinische Immunology]" (Lange Medical Publications,
Los Altos, Calif., Vierte Auflage) und darin zitierten Referenzen
und in Harlow und Lane, "Antibodies: A
Laboratory Manual [Antikörper:
ein Laborhandbuch]" Cold
Spring Harbor Publications, New York, 1988) gefunden werden.
-
Es
sollte ebenso verstanden werden, dass das Vorangehende bevorzugte
erfindungsgemäße Ausführungsformen
betrifft. Die Erfindung wird weiter durch die folgenden Beispiele
erläutert,
welche nicht ausgelegt werden sollen, dass sie den Umfang der Erfindung
in irgend einer Weise beschränken.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1
-
Wachstum von Physcomitrella-patens-Kulturen
-
Für die Studie
wurden Pflanzen der Spezies Physcomitrella patens (Hedw.) B. S.
G. aus der Sammlung der Abteilung für genetische Studien der Universität Hamburg
verwendet. Sie stammen von dem Stamm 16/14, welcher von H. L. K. Whitehouse
in Gransden Wood, Huntingdonshire (England) gesammelt wurde, welcher
durch Engel (1968, Am J Bot 55, 438–446) aus einer Spore subkultiviert
wurde. Proliferation der Pflanzen wurde mittels Sporen und mittels
Regeneration der Gametophyten durchgeführt. Das Protonema entwickelte sich
aus der haploiden Spore als ein chloroplastenreiches Chloronema
und chloroplastenarmes Caulonema, auf welchem sich nach annähernd 12
Tagen Knospen bildeten. Diese wuchsen, um Gametophoren zu ergeben,
welche Antheridien und Archegonien enthielten. Nach Fertilisation
entstand der diploide Sporophyt mit einer kurzen Seta und der Sporenkapsel,
in welcher die Meiosporen reiften.
-
Kultivieren
wurde in einer klimatischen Kammer bei einer Lufttemperatur von
25°C und
einer Lichtintensität
von 55 mikromol s–1m2 (weißes Licht,
Leuchtstoffröhre
Philips TL 65W/25) und einem Licht/Dunkelwechsel von 16/8 Stunden
durchgeführt.
Das Moos wurde entweder in Flüssigkultur
modifiziert, wobei Knop-Medium gemäß Reski und Abel (1985, Planta
165, 354–358)
verwendet wurde, oder wurde auf festem Knop-Medium kultiviert, wobei
1 % Oxoid-Agar (Unipath, Basingstoke, England) verwendet wurde.
Die Protonemen, welche zur RNA- und DNA-Isolierung verwendet wurden,
wurden in belüfteten
Flüssigkulturen
kultiviert. Die Protonemen wurden alle 9 Tage zerkleinert und auf
frisches Kulturmedium übertragen.
-
Beispiel 2
-
Gesamt-DNA-Isolierung
aus Pflanzen
-
Die
Details für
die Isolierung von Gesamt-DNA beziehen sich auf die Aufarbeitung
von einem Gramm Frischgewicht von Pflanzenmaterial. Die verwendeten
Materialien schließen
die folgenden Puffer ein: CTAB-Puffer: 2% (w/v) N-Cethyl-N,N,N-trimethylammoniumbromid
(CTAB), 100 mM Tris HCl pH 8,0, 1,4 M NaCl, 20 mM EDTA, N-Laurylsarcosinpuffer:
10% (w/v) N-Laurylsarcosin, 100 mM Tris HCl pH 8,0, 20 mM EDTA.
-
Das
Pflanzenmaterial wurde unter flüssigem
Stickstoff in einem Mörser
trituriert, um ein feines Pulver zu ergeben, und wurde in 2-ml-Eppendorfgefäße übertragen.
Das gefrorene Pflanzenmaterial wurde dann mit einer Schicht von
1 ml von Lysepuffer abgedeckt (1 ml CTAB Puffer, 100 μl N-Laurylsarcosinpuffer,
20 μl (β-Mercaptoethanol und
10 μl Proteinase-K-Lösung, 10
mg/ml) und bei 60°C
für eine
Stunde bei kontinuierlichem Schütteln
inkubiert. Das erhaltene Homogenat wurde in zwei Eppendorfgefäße (2 ml)
verteilt und zweimal durch Schütteln
mit demselben Volumen von Chloroform/Isoamylalkohol (24:1) extrahiert.
Zur Phasentrennung wurde jeweils eine Zentrifugation bei 8000 × g und
Raumtemperatur für
15 Minuten ausgeführt.
Die DNA wurde dann bei –70°C für 30 Minuten
präzipitiert,
wobei eiskaltes Isopropanol verwendet wurde. Die präzipitierte
DNA wurde bei 4°C
und 10.000 g für
30 Minuten sedimentiert und in 180 μl TE-Puffer resuspendiert (Sambrook
et al., 1989, Cold Spring Harbor Laboratory Press: ISBN 0-87969-309-6).
Für eine
weitere Reinigung wurde die DNA mit NaCl (1,2 M Endkonzentration)
behandelt und wieder bei –70°C für 30 Minuten
präzipitiert,
wobei das zweifache Volumen von absolutem Ethanol verwendet wurde.
Nach einem Waschschritt mit 70% Ethanol wurde die DNA getrocknet
und nacheinander in 50 μl
von H2O + RNAse (50 mg/ml Endkonzentration)
aufgenommen. Die DNA wurde über
Nacht bei 4°C
gelöst,
und der RNAse-Verdau wurde danach bei 37°C für 1 Stunde ausgeführt. Die
DNA wurde bei 4°C
gelagert.
-
Beispiel 3
-
Isolierung von Gesamt-RNA
und Poly-(A)+RNA und Konstruktion einer cDNA-Bibliothek aus Physcomitrella patens
-
Für die Untersuchung
von Transkripten wurde sowohl Gesamt-RNA als auch Poly-(A)+RNA isoliert. Die
Gesamt-RNA wurde von 9 Tage alten Wildtyp-Protonemen erhalten, wobei
dem GTC-Verfahren gefolgt wurde (Reski et al. 1994, Mol. Gen. Genet.,
244: 352–359).
Die Poly(A)+RNA wurde isoliert, wobei Dyna-BeadsR (Dynal,
Oslo, Norway) verwendet wurden, wobei den Instruktionen des Protokoll
des Herstellers gefolgt wurde. Nach Bestimmung der Konzentration
der RNA oder der Poly (A)+RNA wurde die RNA durch Hinzufügen von
1/10 Volumen 3 M Natriumacetat pH 4,6 und 2 Volumen Ethanol präzipitiert
und bei –70°C gelagert.
-
Für die Konstruktion
einer cDNA-Bibliothek wurde eine erste Strangsynthese unter Verwendung
einer reversen Transkriptase des murinen Leukämievirus (Roche, Mannheim,
Deutschland) und oligo-d(T)-Primern durchgeführt, und eine zweite Strangsynthese
durch Inkubierung mit DNA-Polymerase I, Klenow-Enzym und RNAseH-Verdau
bei 12°C
(2h), 16°C
(1 h) und 22°C
(1 h). Die Reaktion wurde durch Inkubieren bei 65°C (10 min)
und nachfolgendes Übertragen
auf Eis gestoppt. Doppelsträngige
DNA-Moleküle
wurden durch T4-DNA-Polymerase (Roche, Mannheim) bei 37°C (30 min)
abgestumpft. Nukleotide wurden durch Phenol/Chloroform-Extraktion
und Sephadex-G50-Spinsäulen
entfernt. EcoRI-Adapter
(Pharmacia, Freiburg, Deutschland) wurden mit den cDNA-Enden durch
T4-DNA-Ligase (Roche,
12°C, über Nacht)
ligiert und durch Inkubierung mit Polynukleotidkinase (Roche, 37°C, 30 min)
phosphoryliert. Diese Mischung wurde auf einem niedrigschmelzenden
Agarosegel getrennt. DNA-Moleküle
größer als
300 Basenpaare wurden von dem Gel eluiert, phenolextrahiert, auf
Elutip-D-Säulen
(Schleicher und Schuell, Dassel, Deutschland) konzentriert und wurden
mit Vektorarmen ligiert und in Lambda-ZAPII-Phagen oder Lambda-ZAP-Express-Phagen gepackt, wobei
der Gigapack-Goldkit (Stratagene, Amsterdam, Niederlande) verwendet
wurde, wobei Material des Herstellers verwendet wurde und den Instruktionen
des Herstellers gefolgt wurde.
-
Beispiel 4
-
Sequenzieren
und Funktionsannotierung von Physcomitrella-patens-ESTs
-
cDNA-Bibliotheken
wie in Beispiel 3 beschrieben wurden zum DNA-Sequenzieren durch Standardverfahren
verwendet, insbesondere durch das Kettenterminationsverfahren, welches
den ABI-PRISM-Big-Dye-Terminatorzyklus-Sequenzierungs-Fertigreaktionskit (Perkin
Elmer, Weiterstadt, Deutschland) verwendet. Zufallssequenzieren
wurde ausgeführt
nach einer präperativen
Plasmidgewinnung aus cDNA-Bibliotheken über in-vivo-Massenschnitt,
Retransformation und nachfolgendes Platieren von DH10B auf Agarplatten
(Material- und Protokolldetails
von Stratagene, Amsterdam, Niederlande. Plasmid-DNA wurde aus über Nacht
gewachsen E.-coli-Kulturen, welche in Luria-Nährlösungsmedium (LB-Medium) enthaltend
Ampicillin (siehe Sambrook et al. 1989 Cold Spring Harbor Laboratory
Press: ISBN 0-87969-309-6) gewachsen waren, auf einem Qiagene-DNA-Präparationsroboter
(Qiagen, Hilden) gemäß den Protokollen
des Herstellers hergestellt. Sequenzierprimer mit den folgenden
Nukleotidsequenzen wurden verwendet:
5'-CAGGAAACAGCTATGACC-3' SEQ ID NO: 16
5'-CTAAAGGGAACAAAAGCTG-3
SEQ ID NO: 17
5'-TGTAAAACGACGGCCAGT-3' SEQ ID NO: 18
-
Sequenzen
wurden unter Verwendung des Softwarepackets EST-MAX verarbeitet
und annotiert, welches kommerziell durch Bio-Max (München, Deutschland)
bereitgestellt wurde. Das Programm inkorporiert praktisch alle bioinformatischen
Verfahren, welches für
funktionelle und strukturelle Charakterisierung von Proteinsequenzen
wichtig sind. Siehe http://pedant.mips.biochem.mpg.de für eine Referenz.
Die wichtigsten Algorithmen, welche in EST-MAX eingeschlossen sind,
sind: FASTA: Sehr empfindliche Sequenzdatenbanksuchen mit Schätzungen
einer statistischen Signifikanz, Pearson W. R. (1990) Rapid and
sensitive sequence comparison with FASTP and FASTA [Schneller und
empfindlicher Sequenzvergleich mit FASTP und FASTA]. Methods Enzymol.
183: 63–98,
BLAST: Sehr empfindliche Sequenzdatenbanksuchen mit Schätzungen
einer statistischen Signifikanz. Altschul S. F., Gish W., Miller
W., Myers E. W. und Lipman D. J. Basic local alignment search tool
[Grundlegendes Suchwerkzeug zum lokalen Abgleich]. Journal of Molecular
Biology 215: 403–10, PREDATOR:
sekundäre
Strukturvorhersage von einzelnen und mehrfachen Sequenzen mit hoher
Genauigkeit. Frishman, D. und Argos, P. (1997) 75 % accuracy in
protein secondary structure prediction [75% Genauigkeit in sekundärer Proteinstrukturvorhersage].
Proteins [Proteine], 27: 329–335,
CLUSTALW: Mehrfacher Sequenzabgleich. Thompson, J. D., Higgins,
D. G. und Gibson, T. J. (1994) CLUSTAL W: improving the sensitivity of
progressive multiple sequence alignment through sequence weighting,
positions-specific gap penalties and weight matrix choice [CLUSTAL
W: Verbessern der Empflindlichkeit von progressiven mehrfachen Sequenzabgleichen
durch Sequenzgewichten, positionsspezifischen Strafen für Lücken (gap
penalties) und Wahl der Gewichtungsmatrix]. Nucleic Acids Research,
22: 4673–4680,
TMAP: Transmembran-Regionsvorhersage von mehrfach abgeglichenen
Sequenzen. Persson, B. und Argos, P. (1994) Prediction of transmembrane
segments in proteins utilising multiple sequence alignments [Vorhersage
von Transmembransegmenten in Proteinen unter Verwendung von mehrfachen
Sequenzabgleichen]. J. Mol. Biol. 237: 182–192, ALOM2: Transmembran-Regionsvorhersage
von einzelnen Sequenzen. Klein, P., Kanehisa, M. und DeLisi, C.
Prediction of protein function from sequence properties: A discriminate
analysis of a database. [Vorhersage einer Proteinfunktion aus Sequenzeigenschaften:
Eine Diskriminantenanalyse einer Datenbank]. Biochim. Biophys. Acta
787: 221–226
(1984). Version 2 von Dr. K. Nakai, PROSEARCH: Detektion von PROSITE-Proteinsequenzmustern. Kolakowski
L. F. Jr., Leunissen J. A. M., Smith J. E. (1992) ProSearch: fast
searching of protein sequences with regular expression patterns
related to protein structure and function [ProSearch: Schnelles
Suchen von Proteinsequenzen mit regulären Expressionmustern in Bezug
auf Proteinstruktur und Funktion]. Biotechniques 13, 919–921, BLIMPS: Ähnlichkeitssuchen
gegen eine Datenbank aus Blöcken
ohne Lücke.
J. C. Wallace und Henikoff S., (1992), PATMAT: Ein Such- und Extraktionsprogramm
für Sequenz-,
Muster- und Blockanfragen und Datenbanken, CABIOS 8: 249–254. Geschrieben
von Bill Alford.
-
Beispiel 5
-
Identifizierung von Physcomitrella-patens-ORFs,
welche zu PLC-1, PLC-2, 14-3-3P-1,
14-3-3P-2 und CBP-1 korrespondieren
-
Die
teilweisen Physcomitrella-patens-cDNAs (ESTs), welche unten in Tabelle
1 gezeigt werden, wurden im Physcomitrella-patens-EST-Sequenzierprogramm
durch BLAST-Analyse identifiziert, wobei das Programm EST-MAX verwendet
wurde. Die Sequenzbezeichner, welche zu diesen ESTs korrespondieren,
sind wie folgt: PLC-1 (SEQ ID NO: 1), PLC-2 (SEQ ID NO: 2), 14-3-3P-1
(SEQ ID NO: 3), 14-3-3P-2
(SEQ ID NO: 4) und CBP-1 (SEQ ID NO: 5). Tabelle
1
-
-
Tabelle 2
-
- Grad der Aminosäure-Identität und Ähnlichkeit
von PpPLC-1 und anderen homologen Proteinen (es wurde ein paarweises
Vergleichsprogramm verwendet: Strafe für Lücken (gap penalty): 10, Strafe
für erweiterte
Lücken (gap
extension penalty): 0,1, Score-Matrix: blosum62)
-
Tabelle 3
-
- Grad der Aminosäure-Identität und Ähnlichkeit
von PpPLC-2 und anderen homologen Proteinen (es wurde ein paarweises
Vergleichsprogramm verwendet: Strafe für Lücken (gap penalty): 10, Strafe
für erweiterte
Lücken (gap
extension penalty): 0,1, Score-Matrix: blosum62)
-
Tabelle 4
-
Grad
der Aminosäure-Identität und Ähnlichkeit
von Pp14-3-3P-1 und anderen homologen Proteinen (es wurde ein paarweises
Vergleichsprogramm verwendet: Strafe für Lücken (gap penalty): 10, Strafe
für erweiterte
Lücken
(gap extension penalty): 0,1, Score-Matrix: blosum62)
-
Tabelle 5
-
- Grad der Aminosäure-Identität und Ähnlichkeit
von Pp14-3-3P-2 und anderen homologen Proteinen (es wurde ein paarweises
Vergleichsprogramm verwendet: Strafe für Lücken (gap penalty): 10, Strafe
für erweiterte
Lücken
(gap extension penalty): 0,1, Score-Matrix: blosum62)
-
Tabelle 6
-
- Grad der Aminosäure-Identität und Ähnlichkeit
von PpCBP-1 und anderen homologen Proteinen (es wurde ein paarweises
Vergleichsprogramm verwendet: Strafe für Lücken (gap penalty): 10, Strafe
für erweiterte
Lücken (gap
extension penalty): 0,1, Score-Matrix: blosum62)
-
Beispiel 6
-
Klonieren der Physcomitrella-patens-cDNA über die
gesamte Länge
kodierend für
PLC-1, PLC-2, 14-3-3P-1, 14-3-3P-2 und CBP-1
-
Um
die Klone kodierend PLC-1, PLC-2, 14-3-3P-2 und CBP-1 aus Physcomitrella
patens zu isolieren, wurden cDNA-Bibliotheken mit einem SMART-RACE-DNA-Amplifizierungskit
(Clontech Laboratories) geschaffen, wobei den Instruktionen des
Herstellers gefolgt wurde. Gesamt-RNA, welche wie in Beispiel 3
beschrieben isoliert wurde, wurde als Template verwendet. Die Kulturen
wurden vor RNA-Isolierung wie folgt behandelt: Salzstress: 2, 6,
12, 24, 48 Stunden mit 1-M-NaCl-supplementiertem
Medium, Kältestress:
4°C an denselben
Zeitpunkten wie für Salz,
Trockenheitsstress: Kulturen wurden auf trockenem Filterpapier zu
denselben Zeitpunkten wie für
Salzinkubation.
-
5'-RACE-Protokoll
-
Die
EST-Sequenzen PLC-1 (SEQ ID NO: 1), PLC-2 (SEQ ID NO: 2), 14-3-3P2 (SEQ ID NO: 4)
und CBP-1 (SEQ ID NO: 5), welche in der Datenbanksuche wie in Beispiel
5 beschrieben identifiziert wurden, wurden zur Konstruktion von
Oligos für
RACE (siehe Tabelle 7) verwendet. Die ausgedehnten Sequenzen für das Gen
wurden durch Durchführen
einer schnellen Amplifizierung von cDNA-Enden-Polymerase-Kettenreaktion (RACE PCR)
erhalten, wobei der Advantage-2-PCR-Kit (Clontech Laboratories)
und der SMART-RACE-cDNA-Amplifizierungskit (Clontech Laboratories)
verwendet wurde und ein Biometra T3-Thermocycler verwendet wurde,
wobei den Instruktionen des Herstellers gefolgt wurde. Die Sequenzen,
welche durch die RACE-Reaktionen erhalten wurden, entsprachen den
kodierenden Regionen von PLC-1, PLC-2, 14-3-3P-2 und CBP-1 über die
gesamte Länge
und wurden zur Konstruktion von Oligos zum Klonieren über die
gesamte Länge
der jeweiligen Gene verwendet (siehe unten Amplifizierung über die
gesamte Länge).
-
Amplifizierung über die
gesamte Länge
-
Klone über die
gesamte Länge,
welche zu PLC-1 (SEQ ID NO: 1), PLC-2 (SEQ ID NO: 2), 14-3-3P-1 (SEQ
ID NO: 3), 14-3-3P-2 (SEQ ID NO: 4) und CBP-1 (SEQ ID NO: 5) korrespondieren,
wurden durch Durchführen
einer Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) mit genspezifischen Primern (siehe Tabelle 7) und dem ursprünglichen
EST als Template erhalten. Die Bedingungen für die Reaktion waren Standardbedingungen
mit PWO-DNA-Polymerase (Roche). PCR wurde gemäß Standardbedingungen und gemäß den Protokollen
des Herstellers durchgeführt
(Sambrook et al., 1989, Molecular Cloning, A Laboratory Manual [Molekulares
Klonen, ein Laborhandbuch). 2. Auflage. Cold Spring Harbor Laboratory
Press. Cold Spring Harbor, N. Y., Biometra T3 Thermocycler). Die
Parameter für
die Reaktion waren: fünf
Minuten bei 94°C
gefolgt von fünf
Zyklen von einer Minute bei 94°C,
eine Minute bei 50°C
und 1,5 Minuten bei 72°C.
Diesem folgten fünfundzwanzig
Zyklen von einer Minute 94°C,
einer Minute 65°C
und 1,5 Minuten 72°C.
-
Die
amplifizierten Fragmente wurden aus Agarosegel mit einem QIAquick
Gelextraktionskit (Qiagen) extrahiert und in den TOPO-pCR-2.1-Vektor
(Invitrogen) ligiert, wobei den Instruktionen des Herstellers gefolgt wird.
Rekombinante Vektoren wurden in Top10-Zellen (Invitrogen) transformiert,
wobei Standardbedingungen verwendet wurden (Sambrook et al. 1989.
Molecular Cloning, A Laboratory Manual [Molekulares Klonen, ein Laborhandbuch.
2. Auflage. Cold Spring Harbor Laboratory Press. Cold Spring Harbor,
NY). Transformierte Zellen wurden auf LB-Agar enthaltend 100 μg/ml Carbenicillin,
0,8 mg X-gal (5-Brom-4-chlor-3-indolyl-β-D-galactosid) und 0,8 mg IPTG (Isopropylthio-β-D-galactosid)
selektiert, welche über
Nacht bei 37°C
wachsen gelassen wurden. Weiße
Kolonien wurden selektiert und verwendet, um 3 ml flüssiges LB
enthaltend 100 μg/ml Ampicillin
zu inokulieren, und wurden über
Nacht bei 37°C
wachsen gelassen. Plasmid-DNA wurde unter Verwendung des QIAprep-Spin-Miniprep-Kits
extrahiert (Qiagen), wobei den Instruktionen des Herstellers gefolgt wurde.
Analysen nachfolgender Klone und Restriktionskartierungen wurde
gemäß molekularbiologischen Standardtechniken
durchgeführt
(Sambrook et al. 1989, Molecular Cloning, A Laboratory Manual [Molekulares Klonen,
ein Laborhandbuch. 2. Auflage. Cold Spring Harbor Laboratory Press.
Cold Spring Harbor, NY)).
-
-
-
Beispiel 7
-
Konstruieren von stresstoleranten
Arabidopsis-Pflanzen durch Überexprimieren
der Gene PLC-1, PLC-2, 14-3-3P-1, 14-3-3P-2 und CBP-1
-
Binärvektorkonstruktion: pACGH101
-
Das
Plasmidkonstrukt pACGH101 wurde mit PstI (Roche) und FseI (NEB)
gemäß den Instruktionen des
Herstellers verdaut. Das Fragment wurde durch Agarosegel gereinigt
und über
das Qiaex-II-DNA-Extraktionskit (Qiagen) extrahiert. Dies führt zu einem
Vektorfragment mit dem Arabidopsis-Actin2-Promotor mit internem
Intron und dem OCS3-Terminator. Primer für eine PCR-Amplifizierung des
NPTII-Gens wurden wie folgt konstruiert:
5'NPT-Pst:
GCG-CTG-CAG-ATT-TCA-TTT-GGA-GAG-GAC-ACG
(SEQ ID NO: 33)
3'NPT-Fse:
CGC-GGC-CGG-CCT-CAG-AAG-AAC-TCG-TCA-AGA-AGG-CG
(SEQ ID NO: 34).
-
Das
0,9-Kilobasen-NPTII-Gen wurde über
PCR von pCambia-2301 Plasmid-DNA
amplifiziert [94°C
60 sek, {94°C
60 sek, 61°C
(–0,1°C pro Zyklus)
60 sek, 72°C
2min} × 25
Zyklen, 72°C
10 min auf einer Biometra-T-Gradientenmaschine] und über dem
Qiaquick-PCR-Extraktionskit (Qiagen) gemäß den Instruktionen des Herstellers
gereinigt. Die PCR-DNA wurde dann in den pCR-BluntII-TOPO-Vektor
(Invitrogen) gemäß den Instruktionen
des Herstellers subkloniert (NPT-Topo-Konstrukt). Diese Ligationen
wurden in Top10-Zellen (Invitrogen) transformiert und auf LB-Platten
mit 50 ug/ml Kanamycin-Sulfat über
Nacht bei 37°C
wachsen gelassen. Kolonien wurden dann zum Inokulieren von 2 ml
LB-Medien mit 50 ug/ml Kanamycin-Sulfat verwendet und über Nacht
bei 37°C
wachsen gelassen. Plasmid-DNA wurde gewonnen, wobei der Qiaprep-Spin-Miniprep-Kit
(Qiagen) verwendet wurde, und sowohl in der 5'- und der 3'-Richtung sequenziert, wobei Standardbedingungen
verwendet wurden. Eine nachfolgende Analyse der Sequenzdaten unter
Verwendung der VectorNTI-Software zeigte, dass keine PCR-Fehler
in der NPTII-Gensequenz vorhanden waren.
-
Das
NPT-Topo-Konstrukt wurde dann mit PstI (Roche) und FseI (NEB) gemäß den Instruktionen
des Herstellers verdaut. Das 0,9-Kilobasen-Fragment wurde auf Agarosegel
gereinigt und durch ein Qiaex-II-DNA-Extraktionskit (Qiagen) extrahiert.
Das Pst/Fse-Insertfragment von NPT-Topo und das Pst/Fse-Vektorfragment von
pACGH101 wurden dann zusammenligiert, wobei T4-DNA-Ligase (Roche) verwendet
wurde, wobei den Instruktionen des Herstellers gefolgt wurde. Die
Ligation wurde dann in Top10-Zellen (Invitrogen) unter Standardbedingungen
transformiert, wobei das pBPSsc019-Konstrukt gebildet wurde. Kolonien
wurden auf LB-Platten mit 50 ug/ml Kanamycin-Sulfat selektiert und über Nacht
bei 37°C
wachsen gelassen. Diesen Kolonien wurden dann zum Inokulieren von
2 ml LB-Medien mit 50 ug/ml Kanamycin-Sulfat verwendet und über Nacht
bei 37°C
wachsen gelassen. Plasmid-DNA wurde gewonnen, wobei der Qiaprep-Spin-Miniprep-Kit (Qiagen)
verwendet wird, wobei den Instruktionen des Herstellers gefolgt
wurde.
-
Das
pBPSSC019-Konstrukt wurde mit KpnI und BsaI (Roche) gemäß den Instruktionen
des Herstellers verdaut. Das Fragment wurde über Agarosegel gereinigt und
dann über
dem Qiaex-II-DNA-Extraktionskit (Qiagen) nach seinen Instruktionen
extrahiert, was zu einer 3-Kilobasen-Act-NPT-Kassette führte, welche
den Arabidopsis-Actin2-Promotor mit internem Intron, das NPTH-Gen
und den OCS3-Terminator einschloss.
-
Der
pBPSJH001 Vektor wurde mit SpeI und ApaI (Roche) verdaut, und das
stumpfe Ende wurde mit Klenow-Enzym und 0,1 mM dNTPs (Roche) gemäß den Instruktionen
des Herstellers gefüllt.
Dies bildete ein 10,1-Kilobasen-Vektorfragment minus der Gentamycin-Kassette,
welche durch Selbstligieren mit T4-DNA-Ligase (Roche) rezirkularisiert
wurde und in Top10-Zellen (Invitrogen) unter Standardbedingungen
transformiert wurde. Transformierte Zellen wurden auf LB-Agar selektiert,
welcher 50 μg/ml
Kanamycin-Sulfat enthielt, und über
Nacht bei 37°C
wachsen gelassen. Kolonien wurden dann zum Inokulieren von 2 ml
flüssigem
LB enthaltend 50 μg/ml
Kanamycin-Sulfat verwendet und über
Nacht bei 37°C
wachsen gelassen. Plasmid-DNA wurde unter Verwendung des QIAprep-Spin-Miniprep-Kits extrahiert
(Qiagen), wobei den Instruktionen des Herstellers gefolgt wurde.
Das rezirkularisierte Plasmid wurde dann mit KpnI (Roche) verdaut
und aus Agarosegel über
das Qiaex-II-DNA-Extraktionskit (Qiagen) gemäß den Instruktionen des Herstellers
extrahiert.
-
Das
Kpn-geschnittene Act-NPT-Insert und der Kpn-geschnittene rezirkularisierte
pBPSJH001-Vektor wurden dann zusammenligiert, wobei T4-DNA-Ligase (Roche) verwendet
wurde, und in Top10-Zellen (Invitrogen) gemäß den Instruktionen des Herstellers
transformiert. Das resultierende Konstrukt pBPSsc022 enthielt nun
den Superpromotor, das GUS-Gen, den NOS-Terminator und die Act-NPT-Kassette. Transformierte
Zellen wurden auf LB-Agar selektiert, welcher 50 μg/ml Kanamycin-Sulfat
enthielt, und über
Nacht bei 37°C
wachsen gelassen. Kolonien wurden dann zum Inokulieren von 2 ml
flüssigem
LB enthaltend 50 μg/ml
Kanamycin-Sulfat verwendet und über
Nacht bei 37°C
wachsen gelassen. Plasmid-DNA
wurde unter Verwendung des QIAprep-Spin-Miniprep-Kits extrahiert
(Qiagen), wobei den Instruktionen des Herstellers gefolgt wurde.
Nach Bestätigung
des Ligationserfolgs durch Restriktionsverdau wurde pBPSsc022-Plasmid-DNA
weiter vermehrt und gewonnen, wobei das Plasmid-Midiprep-Kit (Qiagen)
verwendet wurde, wobei den Instruktionen des Herstellers gefolgt
wurde.
-
Subklonieren von PLC-1,
PLC-2, 14-3-3P-1, 14-3-3P-2 und CBP-1 in den Binärvektor
-
Die
Fragmente, welche die verschiedenen Physcomitrella-patens-Signaltransduktionsfaktoren
enthielten, wurden von den rekombinanten PCR2.1-TOPO-Vektoren durch doppelten Verdau
mit Restriktionsenzymen (siehe Tabelle 8) gemäß den Instruktionen des Herstellers
subkloniert. Das Teilsequenzfragment wurde aus Agarosegel mit einem
QIAquick-Gelextraktionskit (QIAgen) gemäß den Instruktionen des Herstellers
ausgeschnitten und in den Binärvektor
pBPSsc022 ligiert, mit geeigneten Enzymen gespalten (siehe Tabelle
8) und vor der Ligation dephosphoryliert. Der resultierende rekombinante
pBPSsc022-Vektor enthielt den korrespondierenden Transkriptionsfaktor
in der Sense-Orientierung unter der Kontrolle des konstitutiven
Superpromotors.
-
Tabelle 8
-
Aufgelistet
sind die Namen der verschiedenen Konstrukte der Physcomitrella-patens-Transkriptionsfaktoren,
welche zur Pflanzentransformation verwendet wurden
-
Agrobacterium-Transformation
-
Die
rekombinanten Vektoren wurden in Agrobacterium tumefaciens C58C1
und PMP90 gemäß Standardbedingungen
transformiert (Hoefgen und Willmitzer, 1990).
-
Pflanzentransformation
-
Arabidopsis-thaliana-Ökotyp C24
wurden wachsen gelassen und gemäß Standardbedingungen
transformiert (Bechtold 1993, Acad. Sci. Paris. 316: 1194–1199, Bent
et al. 1994, Science 265: 1856–1860).
-
Screenen von transformierten
Pflanzen
-
T1-Saaten
wurden gemäß Standardprotokollen
sterilisiert (Xiong et al. 1999, Plant Molecular Biology Reporter
17: 159–170).
Saaten wurden auf 1/2 Murashige- und
Skoog-Medien (MS) (Sigma-Aldrich) pH 5,7 mit KOH, 0,8% Agar und
supplementiert mit 1% Saccharose, 0,5 g/L 2-[N-Morpholino]-ethansulfonsäure (MES) (Sigma-Aldrich),
50 μg/ml
Kanamycin (Sigma-Aldrich), 500 μg/ml
Carbenicillan (Sigma-Aldrich) und 2 μg/ml Benomyl (Sigma-Aldrich)
platiert. Saaten auf Platten wurden für vier Tage bei 4°C vernalisiert.
Die Saaten wurden in einer Klimakammer bei einer Lufttemperatur
von 22°C
und Lichtintensität
von 40 mikromol–1m2 (weißes Licht,
Leuchtstoffröhre
Philips TL 65W/25) und einem Tageslängenzyklus mit 16 Stunden Licht
und 8 Stunden Dunkelheit gekeimt. Transformierte Sämlinge wurden
nach 14 Tagen selektiert und auf 1/2 MS-Medien pH 5,7 mit KOH 0,6%
Agarplatten supplementiert mit 0,6% Agar, 1 % Saccharose, 0,5 g/L
MES (Sigma-Aldrich) und 2 μg/ml
Benomyl (Sigma-Aldrich) übertragen,
und man ließ sie
für fünf-sieben
Tage erholen.
-
Trockenheitstoleranzscreenen
-
T1-Sämlinge wurden
auf trockenes, steriles Filterpapier in einer Petrischale übertragen
und erlaubt für zwei
Stunden bei 80% RF (relative Feuchtigkeit) in einem Percieval-Wachstumskabinet
MLR-350H, mikromol–1m2 (weißes Licht,
Leuchtstoffröhre
Philips TL 65W/25) zu trocknen. Die RF wurde dann auf 60% vermindert,
und die Sämlinge
wurden für
weitere acht Stunden getrocknet. Die Sämlinge wurden dann herausgenommen
und in 1/2-MS 0,6% Agarplatten supplementiert mit 2 μg/ml Benomyl
(Sigma-Aldrich) und 0,5 g/L MES (Sigma-Aldrich) gebracht und nach fünf Tagen
bewertet.
-
Unter
Trockenheitsstressbedingungen zeigten PpPLC-1-überexprimierende Arabidopsis-thaliana-Pflanzen
eine 70%ige (7 Überlebende
von 10 gestressten Pflanzen) Überlebensrate
beim Stressscreenen, PpPLC-2 98% (50 Überlebende von 51 gestressten
Pflanzen), Pp14-3-3P-1 80% (12 Überlebende
von 15 gestressten Pflanzen), Pp14-3-3P-2 100% (22 Überlebende
von 22 gestressten Pflanzen), und PpCBP-1 100% (52 Überlebende
von 52 gestressten Pflanzen), während
die untransformierte Kontrolle nur eine 28%ige Überlebensrate zeigte. Es ist
bemerkenswert, dass die Analysen von diesen transgenen Linien mit
T1-Pflanzen durchgeführt
wurden, und deshalb werden die Ergebnisse besser sein, wenn ein
homozygoter starker Exprimierer gefunden wird.
-
Tabelle
9 Zusammenfassung
der Trockenheitsstresstests
-
Frosttoleranzscreenen
-
Sämlinge wurden
in Petrischalen enthaltend 1/2 MS 0,6% Agar supplementiert mit 2%
Saccharose und 2 ug/ml Benomyl gebracht. Nach vier Tagen wurden
die Sämlinge
bei 4°C
für 1 Stunde
inkubiert und dann mit geschabtem Eis bedeckt. Die Sämlinge wurden
dann in eine Environmental-Specialist-ES2000-Umweltkammer gebracht und für 3,5 Stunden
beginnend bei –1,0°C inkubiert,
wobei um –1°C pro Stunde
gesenkt wurde. Die Sämlinge
wurden dann bei –5,0°C für 24 Stunden
inkubiert, und dann ließ man
die Sämlinge
bei 5°C für 12 Stunden
tauen. Das Wasser wurde abgegossen, und die Sämlinge wurden nach 5 Tagen
bewertet.
-
Unter
Froststressbedingungen zeigten PpPLC-2-überexprimierende Arabidopsis-thaliana-Pflanzen
einer 78%ige (18 Überlebende
von 23 gestressten Pflanzen) Überlebensrate,
Pp14-3-3P-1 100% (6 Überlebende
von 6 gestressten Pflanzen), während
die untransformierte Kontrolle nur eine 2%ige (1 Überlebende
bei 48 getesteten Pflanzen) Überlebensrate
zeigte. Es ist bemerkenswert, dass die Analysen von diesen transgenen Linien
mit T1-Pflanzen durchgeführt
wurden, und deshalb werden die Ergebnisse besser sein, wenn ein
homozygoter starker Exprimierer gefunden wird.
-
Tabelle
10 Zusammenfassung
der Froststresstests
-
Salztoleranzscreenen
-
Sämlinge wurden
auf Filterpapier durchtränkt
in 1/2 MS übertragen
und auf 1/2 MS 0,6% Agar supplementiert mit 2 μg/ml Benomyl am Tag vor dem
Stressscreenen gebracht. Für
das Salztoleranzscreenen wurde das Filterpapier mit den Sämlingen
auf Stapel von sterilem Filterpapier durchtränkt mit 50 mM NaCl in einer Petrischale
gebracht. Nach zwei Stunden wurde das Filterpapier mit den Sämlingen
auf Stapel von sterilem Filterpapier durchtränkt mit 200 mM NaCl in einer
Petrischale gebracht. Nach zwei Stunden wurde das Filterpapier mit
den Sämlingen
auf Stapel von sterilem Filterpapier durchtränkt mit 600 mM NaCl in einer
Petrischale gebracht. Nach 10 Stunden wurden die Sämlinge in
Petrischalen enthaltend 1/2 MS 0,6% Agar supplementiert mit 2 μg/ml Benomyl
gebracht. Die Sämlinge
wurden nach 5 Tagen bewertet.
-
Die
transgenen Pflanzen werden auf ihre verbesserte Salztoleranz gescreent,
was zeigt, dass die Transgenexpression eine Salztoleranz vermittelt.
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Beispiel 8
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Detekion der PLC-1-, PLC-2-,
14-3-3P-1-, 14-3-3P-2- und CBP-1-Transgene in den transgenen Arabidopsis-Linien
-
Um
die Anwesenheit der PpPLC-1-, PpPLC-2-, Pp14-3-3P-1-, Pp14-3-3P-2- und PpCBP-1-Transgene in
transgenen Arabidopsis-Linien zu prüfen, wurde PCR auf genomischer
DNA durchgeführt,
welche die RNA-Proben kontaminiert, welche wie in Beispiel 9 unten
beschrieben genommen wurden. 2,5 μl
RNA-Probe wurde in einer 50 μl-PCR-Reaktion
verwendet, wobei Taq-DNA-Polymerase (Roche Molecular Biochemicals) gemäß den Instruktionen
des Herstellers verwendet wurde. Der Primer für die Binärvekterregion (5'GCTGACACGCCAAGCCTCGCTAGTC-3') (SEQ ID NO: 35)
und der genspezifische 3'-Primer
für jedes
Transgen (siehe Tabelle 7), welcher für die RT-PCR mit voller Länge verwendet
wurde, wurde für
die PCR verwendet. Das PCR-Prgramm war wie folgt: 30 Zyklen 1 Minute
bei 94°C,
1 Minute bei 62°C
und 4 Minuten bei 70°C, gefolgt
von 10 Minuten bei 72°C.
Ein Binärvektorplasmid
mit den klonierten Transgenen wurde als positive Kontrolle verwendet,
und die Wildtyp-C24-genomische DNA wurde als negative Kontrolle
in den PCR-Reaktionen verwendet. 10 μl PCR-Reaktion wurde auf 0,8%
Agarose-Ethidiumbromidgel
analysiert.
-
Die
Transgene mit der erwarteten Größe (für PpPLC-1:
2,3-kb-Fragment, PpPLC-2: 2,2-kb-Fragment, Pp14-3-3P-1: 0,9-kb-Fragment,
Pp14-3-3P-2: 0,9-kb-Fragment,
PpCBP-1: 1,8-kb-Fragment) wurden erfolgreich von den T1-transgenen
Linien und von der positiven Kontrolle amplifiziert, aber nicht
vom Wildtyp C24. Dieses Ergebnis zeigte, dass die T1-transgenen
Pflanzen wenigstens eine Kopie der Transgene enthalten. Es gab kein
Anzeichen einer Existenz von entweder identischen oder sehr ähnlichen
in nichtransformierten Arabidopsis thaliana, welche in diesem Verfahren
in den Wildtyppflanzen amplifiziert werden könnte.
-
Beispiel 9
-
Defektion der PLC-1-,
PLC-2-, 14-3-3P-1-, 14-3-3P-2- und CBP-1-transgenen mRNA in transgenen
Arabidopsis-Linien
-
Transgenexpression
wurde unter Verwendung von RT-PCR detektiert. Gesamt-RNA wurde aus stressbehandelten
Pflanzen isoliert, wobei ein Verfahren adaptiert von (Verwoerd et
al. 1989. NAR 17:2362) verwendet wurde. Blattproben (50–100 mg)
wurden gesammelt und zu einem feinen Pulver in flüssigem Stickstoff
gemahlen. Gemahlenes Gewebe wurde in 500 μl einer 80°C 1:1 Mischung von Phenol zu
Extraktionspuffer (100 mM LiCl, 100 mM Tris pH 8, 10 mM EDTA, 1
SDS) resuspendiert, gefolgt von kurzem Vortexten zum Mischen. Nach
dem Hinzufügen
von 250 μl
Chloroform wurde jede Probe kurz gevortext. Proben wurden dann für 5 Minuten
bei 12,000 × g
zentrifugiert. Die obere wässrige
Phase wurde in ein frisches Eppendorfröhrchen überführt. RNA wurde durch Hinzufügen von
1/10 Volumen 3M Natriumacetat und 2 Volumina 95% Ethanol präzipitiert.
Die Proben wurden durch Inversion gemischt und für 30 Minuten auf Eis gebracht.
RNA wurde durch Zentrifugation bei 12,000 × g für 10 Minuten pelletiert. Der Überstand
wurde entfernt und die Pellets kurz luftgetrocknet. RNA-Probenpellets
wurden in 10 μl
DEPC-behandeltem Wasser resuspendiert. Um kontaminierende DNA aus
den Proben zu entfernen, wurde jede Probe mit RNase-freier DNase
(Roche) gemäß den Empfehlungen
des Herstellers behandelt. cDNA wurde aus der Gesamt-RNA synthetisiert,
wobei der cDNA-Synthesekit für
die Synthese des ersten Strangs (1st Strand
cDNA synthesis kit, Boehringer Mannheim) verwendet wurde, wobei
den Empfehlungen des Herstellers gefolgt wurde.
-
PCR-Amplifizierung
eines genspezifischen Fragments aus der synthetisierten cDNA wurde
unter Verwendung der Taq-DNA-Polymerase (Roche) und genspezifischer
Primer wie unten gezeigt in der folgenden Reaktion durchgeführt: 1 × PCR-Puffer,
1,5 mM MgCl2, 0,2 μM jedes Primers, 0,2 μM dNTPs,
1 Einheit Polymerase, 5 μl
cDNA von der Synthesereaktion. Amplifizierung wurde unter den folgenden
Bedingungen durchgeführt:
Vordenaturierung 94°C
3 Minuten, Denaturierung 94°C
30 Sekunden, Zusammenlagerung 62°C
30 Sekunden Verlängerung
72°C 2 Minuten,
30 Zyklen, Verlängerung
72°C 5 Minuten,
Stopp 4°C
andauernd. PCR-Produkte wurden auf einem 1%-Agarosegel laufen gelassen,
mit Ethidiumbromid gefärbt
und unter UV-Licht visualisiert, wobei das Quantity-One-Geldokumentationssystem
(Bio-Rad) verwendet wurde.
-
Expression
des Transgenes wurde in den T1-transgenen Linien detektiert. Diese
Ergebnisse zeigten, dass die Transgene in den transgenen Linien
exprimiert werden, und legte ausdrücklich nahe, dass ihr Genprodukt
die Pflanzen-Stresstoleranz
in den transgenen Linien verbesserte. In Übereinstimmung mit der früheren Erklärung konnte
keine Expression identischer oder sehr ähnlicher endogener Gene durch
dieses Verfahren detektiert werden. Diese Ergebnisse sind in Übereinstimmung
mit den Daten von Beispiel 7.
-
Tabelle 11
-
Primer,
welche für
die Amplifikation der jeweiligen transgenen mRNA in einer PCR unter
Verwendung einer RNA isoliert aus transgenen Arabidopsis-Pflanzen
als Template verwendet werden.
-
-
Beispiel 10
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Konstruieren von stresstoleranten
Sojabohnenpflanzen durch Überexpression
des PLC-1-, PLC-2-, 14-3-3P-1-, 14-3-3P-2- und CBP-1-Gens
-
Die
Konstrukte pBPSSY009, pBPSYW009, pBPSJYW018, pBPSSY031 und pBPSLVM182
wurden verwendet, um Sojabohnen wie unten beschrieben zu transformieren.
-
Saaten
der Sojabohne wurden mit 70 % Ethanol für 4 Minuten bei Raumtemperatur
unter kontinuierlichem Schütteln
gefolgt von 20% (v/v) Clorox supplementiert mit 0,05 % (v/v) Tween
für 20
Minuten unter kontinuierlichem Schütteln oberflächensterilisiert.
Dann wurde die Saat 4 mal mit destilliertem Wasser gespült und auf
befeuchtetes steriles Filterpapier in eine Petrischale bei Raumtemperatur
für 6 bis
39 Stunden gebracht. Die beschichtete Saat wurde gepellt, und Kotyledonen
werden von der embryonalen Achse getrennt. Die embryonale Achse
wurde untersucht, um sicherzustellen, dass die meristematische Region
nicht beschädigt
wurde. Die ausgeschnittenen embryonalen Achsen wurden in einer halb
offenen sterilen Petrischale gesammelt und bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt
von weniger als 20% (Frischgewicht) in einer versiegelten Petrischale bis
zur weiteren Verwendung luftgetrocknet.
-
Eine
Agrobacterium-tumefaciens-Kultur wurde aus einer einzelnen Kolonie
in festem LB-Medium plus geeignete Antibiotika (z. B. 100 mg/l Streptomycin,
50 mg/l Kanamycin) hergestellt, gefolgt von Wachstum der einzelnen
Kolonie in flüssigem
LB-Medium bis zu einer optischen Dichte von 0,8 bei 600 nm. Dann
wurde die Bakterienkultur bei 7000 rpm für 7 Minuten bei RT pelletiert
und in MS-Medium (Murashige und Skoog, 1962) supplementiert mit
100 μM Acetosyringon
resuspendiert. Die Bakterienkulturen wurden in diesem Präinduktionsmedium
für 2 Stunden
bei Raumtemperatur vor Verwendung inkubiert. Die Achse des zygotischen
Sojabohnen-Saatembryos bei annähernd
15% Feuchtigkeitsgehalt wurde für
2 Stunden bei Raumtemperatur mit der vorinduzierten Agrobacterium- Suspensionskultur
imbibiert. Die Embryos werden aus der Imbibitionskultur entfernt
und wurden auf Petrischalen übertragen,
welche festes MS-Medium supplementiert mit 2% Saccharose enthalten,
und für
2 Tage im Dunkeln bei Raumtemperatur inkubiert. Alternativ wurden
die Embryos werden auf befeuchtetes (flüssiges MS-Medium) steriles Filterpapier in einer
Petrischale gebracht und unter denselben Bedingungen wie oben beschrieben
inkubiert. Nach dieser Zeit wurden die Embryos auf entweder festes
oder flüssiges
MS-Medium supplementiert mit 500 mg/L Carbenicillin oder 300 mg/L
Cefotaxim übertragen, um
die Agrobakterien zu töten.
Das Flüssigmedium
wurde zum Befeuchten des sterilen Filterpapiers verwendet. Die Embryos
wurden für
4 Wochen bei 25°C
unter 150 μmolm–2sec–1 und
12 Stunden Photoperiode inkubiert. Als die Sämlinge Wurzeln gebildet hatten,
wurden sie auf sterilen Metromix-Boden übertragen. Das Medium der in-vitro-Pflanzen
wurde vor Übertragen
der Pflanzen auf den Boden abgewaschen. Die Pflanzen wurden unter
einer Plastikabdeckung für
1 Woche behalten, um den Akklimatisierungsprozess zu unterstützen. Dann
wurden die Pflanzen in einen Wuchsraum übertragen, wobei sie bei 25°C unter 150 μmolm–2sec–1 Lichtintensität und 12
Stunden Photoperiode für
etwa 80 Tage inkubiert wurden.
-
Die
transgenen Pflanzen wurden dann auf ihre verbesserte Trockenheits-,
Salz- und Kältetoleranz
mit dem Screeningverfahren, welches in Beispiel 7 beschrieben ist,
gescreent, was zeigt, dass die Transgenexpression eine Stresstoleranz
vermittelt.
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Beispiel 11
-
Konstruieren von stresstoleranten
Raps/Canolapflanzen durch Überexpression
der PLC-1-, PLC-2-, 14-3-3P-1-, 14-3-3P-2- und CBP-1-Gene
-
Die
Konstrukte pBPSSY009, pBPSYW009, pBPSJYW018, pBPSSY031 und pBPSLVM182
wurden verwendet, um Raps/Canola wie unten beschrieben zu transformieren.
-
Das
hierin beschriebene Verfahren der Pflanzentransformation ist ebenso
auf Brassica und andere Ertragspflanzen anwendbar. Saaten von Canola
werden mit 70 Ethanol für
4 Minuten bei Raumtemperatur unter kontinuierlichem Schütteln gefolgt
von 20% (v/v) Clorox supplementiert mit 0,05 % (v/v) Tween für 20 Minuten bei
Raumtemperatur unter kontinuierlichem Schütteln oberflächensterilisiert.
Dann wird die Saat 4 mal mit destilliertem Wasser gespült und auf
befeuchtetes steriles Filterpapier in eine Petrischale bei Raumtemperatur für 18 Stunden
gebracht. Dann werden die Saathüllen
entfernt, und die Saaten werden über
Nacht in einer halb offenen sterilen Petrischale luftgetrocknet.
Während
dieser Dauer verlieren die Saaten annähernd 85% ihres Wassergehalts.
Die Saaten werden dann bei Raumtemperatur in einer versiegelten
Petrischale bis zur weiteren Verwendung aufbewahrt. DNA-Konstrukte
und embryonale Imbibition sind wie in Beispiel 10 beschrieben. Proben
der primären
transgenen Pflanzen (T0) werden durch PCR analysiert, um die Anwesenheit
von T-DNA zu bestätigen.
Diese Ergebnisse werden durch Southern-Hybridisierung bestätigt, in
welcher DNA auf einem 1 %-Agarosegel elektrophoretisiert und auf
eine positiv geladene Nylonmembran (Roche Diagnostika) übertragen
wird. Der PCR-DIG-Sondensynthesekit (Roche Diagnostika) wird zum
Herstellen einer digoxigeninmarkierten Sonde durch PCR verwendet
und wie durch den Hersteller empfohlen verwendet.
-
Die
transgenen Pflanzen werden dann auf ihre verbesserte Stresstoleranz
mit dem Screeningverfahren, welches in Beispiel 7 beschrieben ist,
gescreent, was zeigt, dass die Transgenexpression eine Trockenheitstoleranz
vermittelt.
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Beispiel 12
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Konstruieren von stresstoleranten
Maispflanzen durch Überexpression
der PLC-1-, PLC-2-, 14-3-3P-1-, 14-3-3P-2- und CBP-1-Gene
-
Die
Konstrukte pBPSSY009, pBPSYW009, pBPSJYW018, pBPSSY031 und pBPSLVM182
wurden verwendet, um Mais wie unten beschrieben zu transformieren.
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Transformation
von Mais (Zea mays L.) wird mit dem Verfahren beschrieben von Ishida
et al. 1996. Nature Biotech 14745–50) durchgeführt. Unreife
Embryos werden mit Agrobacterium tumefaciens kokultiviert, welche "superbinäre" Vektoren tragen,
und transgene Pflanzen werden durch Organogenese gewonnen. Dieses
Verfahren stellt eine Transformationseffizienz zwischen 2,5% und
20% bereit. Die transgenen Pflanzen werden dann auf ihre verbesserte
Trockenheits-, Salz- und Kältetoleranz
mit dem Screeningverfahren, welches in Beispiel 7 beschrieben ist,
gescreent, was zeigt, dass die Transgenexpression eine Stresstoleranz
vermittelt.
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Beispiel 13
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Konstruieren von stresstoleranten
Weizenpflanzen durch Überexpression
der PLC-1-, PLC-2-,
14-3-3P-1-, 14-3-3P-2- und CBP-1-Gene
-
Die
Konstrukte pBPSSY009, pBPSYW009, pBPSJYW018, pBPSSY031 und pBPSLVM182
wurden verwendet, um Weizen wie unten beschrieben zu transformieren.
-
Transformation
von Weizen wird mit dem Verfahren beschrieben von Ishida et al.
1996. Nature Biotech 14745–50)
durchgeführt.
Unreife Embryos werden mit Agrobacterium tumefaciens kokultiviert,
welche "superbinäre" Vektoren tragen,
und transgene Pflanzen werden durch Organogenese gewonnen. Dieses
Verfahren stellt eine Transformationseffizienz zwischen 2,5% und
20% bereit. Die transgenen Pflanzen werden dann auf ihre verbesserte
Stresstoleranz mit dem Screeningverfahren, welches in Beispiel 7
beschrieben ist, gescreent, was zeigt, dass die Transgenexpression
eine Trockenheitstoleranz vermittelt.
-
Beispiel 14
-
Identifizierung von homologen
und heterologen Genen
-
Gensequenzen
können
zum Identifizieren homologer oder heterologer Gene aus cDNA oder
genomischen Bibliotheken verwendet werden. Homologe Gene (z. B. cDNA-Klone über die
gesamte Länge)
können über Nukleinsäurehybridisierung
isoliert werden, wobei zum Beispiel cDNA-Bibliotheken verwendet
werden. Abhängig
von der Abundanz des interessierenden Gens werden 100.000 bis zu
1.000.000 rekombinante Bakteriophagen platiert und auf Nylonmembranen übertragen.
Nach Denaturierung mit Alkali wird DNA auf der Membran durch z.
B. eine UV-Kreuzverbindung
immobilisiert. Hybridisierung wird unter hohen Stringenzbedingungen
ausgeführt.
Wässrige
Hybridisierung und Waschen wird bei einer Ionenstärke von
1 M NaCl und einer Temperatur von 68°C durchgeführt. Hybridisierungssonden
werden z. B. durch radioaktive (32p) Nick-Transkriptionsmarkierung
(High Prime, Roche, Mannheim, Deutschland) erzeugt. Signale werden
durch Autoradiographie detektiert.
-
Teilweise
homologe oder heterologe Gene, welche verwandt, aber nicht identisch
sind, können
in einer Weise analog zum obigen-beschriebenen Verfahren identifiziert
werden, wobei eine Hybridisierung und Waschbedingungen mit niedriger
Stringenz verwendet werden. Für
eine wässrige
Hybridisierung wird die Ionenstärke
normal bei 1 M NaCl gehalten, während
die Temperatur progressiv von 68 auf 42°C gesenkt wird.
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Eine
Isolierung von Gensequenzen mit Homologien (oder Sequenzidentität/Ähnlichkeit)
kann nur in einer unterschiedenen Domäne von (zum Beispiel 10–20 Aminosäuren) durch
Verwenden synthetischer radiomarkierter Oligonukleotidsonden ausgeführt werden.
Radiomarkierte Oligonukleotide werden durch Phosphorylierung des
5'-Endes von zwei
komplementären
Oligonukleotiden mit T4-Polynukleotidkinase hergestellt. Die komplementären Oligonukleotide
werden zusammengelagert und ligiert, um Konkatemere zu bilden. Die
doppelsträngigen
Konkatemere sind dann zum Beispiel durch Nick-Transkription radiomarkiert.
Hybridisierung wird normal unter niedrigen Stringenzbedingungen
durchgeführt,
wobei hohe Oligonukleotidkonzentrationen verwendet werden.
-
Oligonukleotid-Hybridisierungslösung:
-
- 6 × SSC
- 0,01 M Natriumphosphat
- 1 mM EDTA (pH 8)
- 0,5 % SDS
- 100 μg/ml
denaturierte Lachssamen-DNA
- 0,1 % getrocknete Magermilch
-
Während der
Hybridisierung wird die Temperatur schrittweise auf 5–10°C unter den
geschätzten
Oligonukleotid-Tm oder auf Raumtemperatur gesenkt, gefolgt von Waschschritten
und Autoradiographie. Waschen wird mit niedriger Stringenz durchgeführt, wie
zum Beispiel 3 Waschschritten, wobei 4 × SSC verwendet wird. Weitere
Details werden durch Sambrook, J. et al. (1989), "Molecular Cloning
: A Laboratory Manual [Molekulares Klonen: Ein Laborhandbuch]", Cold Spring Harbor
Laboratory Press oder Ausubel, F. M. et al. (1994) "Current Protocols
in Molecular Biology [Aktuelle Protokolle der Molekularbiologie]", John Wiley & Sons, beschrieben.
-
Beispiel 15
-
Identifizierung von homologen
Genen durch Screenen von Expressionsbibliotheken mit Antikörpern
-
cDNA-Klone
können
zum Herstellen eines rekombinanten Proteins verwendet werden, zum
Beispiel in E. coli (z. B. Qiagen QIAexpress-pQE-System). Rekombinante
Proteine werden dann normal über Ni-NTA-Affinitätschromatographie
(Qiagen) affinitätsgereinigt.
Rekombinante Proteine werden dann zum Herstellen spezifischer Antikörper verwendet,
indem zum Beispiel Standardtechniken zur Kaninchen-Immunisierung
verwendet werden. Antikörper
werden affinitätsgereinigt,
wobei eine Ni-NTA-Säule
gesättigt
mit dem rekombinanten Antigen wie von Gu et al., 1994 BioTechniques
17: 257–262
beschrieben verwendet wird. Der Antikörper kann dann zum Screenen
von Expressions-cDNA-Bibliotheken zum Identifizieren homologer oder heterologer
Gene über
ein immunologisches Screenen verwendet werden (Sambrook, J. et al.
(1989), "Molecular
Cloning : A Laboratory Manual [Molekulares Klonen: Ein Laborhandbuch]", Cold Spring Harbor
Laboratory Press oder Ausubel, F. M. et al. (1994) "Current Protocols
in Molecular Biology [Aktuelle Protokolle der Molekularbiologie]", John Wiley & Sons).
-
Beispiel 16
-
In-vivo-Mutagenese
-
In-vivo-Mutagenese
von Mikroorganismen kann durch Passage von Plasmid-DNA (oder anderer
Vektor-DNA) durch E. coli oder andere Mikroorganismen (z. B. Bacillus
spp. oder Hefen wie zum Beispiel Saccharomyces cerevisiae) durchgeführt werden,
welche in ihrer Fähigkeit
zum Aufrechterhalten der Integrität ihrer genetischen Information
beeinträchtigt
sind. Typische Mutator-Stämme
haben Mutationen in den Genen für das
DNA-reparierende System (z. B. mutHLS, mutD, mutT etc., als Referenz
siehe Rupp, W. D. (1996) DNA repair mechanisms, in: Escherichia
coli and Salmonella [DNA-Reparaturmechanismen, in: Escherichia coli
und Salmonella], S. 2277–2294,
ASM: Washington.) Derartige Stämme
sind den Fachleuten gut bekannt. Die Verwendung von derartigen Stämmen wird
zum Beispiel in Greener, A. und Callahan, M. (1994) Strategies 7: 32–34. erläutert. Transfer
von mutierten DNA-Molekülen
in Pflanzen wird vorzugsweise nach Selektion und Testen in Mikroorganismen
durchgeführt.
Transgene Pflanzen werden gemäß verschiedenen
Beispielen der Erläuterungen
dieses Dokuments erzeugt.
-
Beispiel 17
-
In-vitro-Analyse der Funktion
von Physcomitrella-Genen in transgenen Organismen
-
Die
Bestimmung von Aktivitäten
und kinetischen Parametern von Enzymen ist im Stand der Technik gut
etabliert. Experimente zum Bestimmen der Aktivität von einem beliebigen gegebenen
veränderten
Enzym muß auf
die spezifische Aktivität
des Wildtyp-Enzyms maßgeschneidert
werden, was klar innerhalb der Fähigkeiten
des Fachmanns liegt. Übersichten
etwa über
Enzyme im Allgemeinen, als auch spezifische Details betreffend Struktur,
Kinetik, Prinzipien, Verfahren, Anwendungen und Beispiele für die Bestimmung
von vielen Enzymaktivitäten
können
zum Beispiel in den folgenden Referenzen: Dixon, M. und Webb, E.
C., (1979) Enzymes [Enzyme]. Longmans: London, Fersht, (1985) Enzyme
Structure and Mechanism [Enzymstruktur und Mechanismus]. Freeman:
New York, Walsh, (1979) Enzymatic Reaction Mechanisms [Enzymatische
Reaktionsmechanismen]. Freeman: San Francisco, Price, N. C., Stevens,
L. (1982) Fundamentals of Enzymology [Grundlagen der Enzymologie].
Oxford Univ. Press: Oxford, Boyer, P. D., Hrsg. (1983) The Enzymes
[Die Enzyme], 3. Auflage. Academic Press: New York, Bisswanger,
N., (1994) Enzymkinetik, 2. Auflage. VCH: Weinheim (ISBN 3527300325),
Bergmeyer, H. U., Bergmeyer, J., Grail, M., Hrsg. (1983–1986) Methods
of Enzymatic Analysis [Verfahren zur enzymatischen Analyse], 3.
Auflage, Band I–XII,
Verlag Chemie: Weinheim, und Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry
[Ullmanns Enzyklopädie
der industriellen Chemie] (1987) Band. A9, Enzymes [Enzyme]. VCH:
Weinheim, S. 352–363
gefunden werden.
-
Die
Aktivität
von Proteinen, welche an DNA binden, kann durch mehrere gut etablierte
Verfahren gemessen werden, wie zum Beispiel DNA-Bandenverschiebungstests (auch Gel-Retardationstests
genannt). Die Wirkung von derartigen Proteinen auf die Expression
von anderen Molekülen
kann gemessen werden, indem Reportergentests verwendet werden (wie
zum Beispiel solche beschrieben in Kolmar, H. et al. (1995) EMBO J.
14: 3895–3904
und darin zitierte Referenzen). Reportergen-Testsysteme sind gut
bekannt und für
Anwendungen sowohl in pro- als auch eukaryotischen Zellen etabliert,
wobei Enzyme wie zum Beispiel β-Glactosidase,
grünes
fluoreszierendes Protein und mehrere andere verwendet werden.
-
Die
Bestimmung der Aktivität
von Membrantransportproteinen kann gemäß Techniken wie zum Beispiel
denjenigen beschrieben in Gennis, R. B. Pores, Channels and Transporters
[Poren, Kanäle
und Transporter], in Biomembranes, Molecular Structure and Function
[Biomembranen, Molekulare Struktur und Funktion], Seiten 85–137, 199–234 und
270–322,
Springer: Heidelberg (1989) durchgeführt werden.
-
Beispiel 18
-
Reinigung
des gewünschten
Produkts aus transformierten Organismen
-
Gewinnung
des gewünschten
Produkts aus Pflanzenmaterial (d. h. Physcomitrella patens oder
Arabidopsis thaliana), Pilzen, Algen, Ciliaten, C.-glutamicum-Zellen
oder anderen bakterielle Zellen, welche mit den hierin beschriebenen
Nukleinsäuresequenzen
transformiert werden, oder aus dem Überstand der oben beschriebenen
Kulturen kann durch verschiedene Verfahren durchgeführt werden,
welche im Stand der Technik gut bekannt sind. Wenn das gewünschte Produkt
nicht aus den Zellen sekretiert wird, kann das gewünschte Produkt
aus der Kultur durch Zentrifugation mit niedriger Geschwindigkeit
geerntet werden, die Zellen können durch
Standardtechniken lysiert werden, wie zum Beispiel mechanische Kraft
oder Beschallung. Organe von Pflanzen können mechanisch von anderen
Geweben oder Organen getrennt werden. Nach Homogenisierung werden
zelluläre
Trümmer
durch Zentrifugation entfernt, und die Überstandsfraktion, welche die
löslichen
Proteine enthält,
wird für
eine weitere Reinigung der gewünschten
Verbindung zurückbehalten.
Wenn das Produkt von gewünschten
Zellen sekretiert wird, dann werden die Zellen aus der Kultur durch
Zentrifugation mit niedriger Geschwindigkeit entfernt, und die Überstandsfraktion
wird für
eine weitere Reinigung zurückbehalten.
-
Die Überstandsfraktion
von jedem Reinigungsverfahren wird einer Chromatographie mit einem
geeigneten Harz unterzogen, in welchem das gewünschte Molekül entweder
auf einem Chromatographieharz zurückbehalten wird, während viele
der Verunreinigungen in der Probe nicht zurückbehalten werden, oder wobei die
Verunreinigungen durch das Harz zurückbehalten werden, während die
Probe nicht zurückbehalten
wird. Derartige Chromatographieschritte können falls notwendig wiederholt
werden, wobei dasselbe oder verschiedene Chromatographieharze verwendet
werden. Der Fachmann ist versiert bei der Auswahl von geeigneten Chromatographieharzen
und in ihrer effizientesten Anwendung für ein bestimmtes Molekül, welches
gereinigt werden soll. Das gereinigte Produkt kann durch Filtration
oder Ultrafiltration konzentriert werden und bei einer Temperatur
aufbewahrt werden, bei welcher die Stabilität des Produkts maximiert wird.
-
Es
gibt ein weites Feld von Reinigungsverfahren, welche im Stand der
Technik bekannt sind, und das voranstehende Verfahren zur Reinigung
ist nicht als beschränkend
gemeint. Derartige Reinigungstechniken werden zum Beispiel in Bailey,
J. E. & Ollis,
D. F. Biochemical Engineering Fundamentals [Biochemische Konstruktionsgrundlagen],
McGraw-Hill: New York (1986) beschrieben. Zusätzlich kann die Identität und Reinheit der
isolierten Verbindungen durch Techniken beurteilt werden, welche
im Stand der Technik Standard sind. Dies schließt Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
(HPLC), spektroskopische Verfahren, Färbeverfahren, Dünnschichtchromatographie,
NIRS, enzymatische Tests oder mikrobiologische Test ein. Derartige
Analyseverfahren werden zusammengefasst in: Patek et al., 1994 Appl.
Environ. Microbiol. 60: 133–140,
Malakhova et al., 1996 Biotekhnologiya 11: 27–32, und Schmidt et al., 1998
Bioprocess Engineer. 19: 67–70.
Ulmann's Encyclopedia
of Industrie) Chemistry [Ullmanns Enzymklopädie der industriellen Chemie],
(1996) Band A27, VCH: Weinheim, S. 89–90, S. 521–540, S. 540–547, S.
559–566,
575–581
und S. 581–587,
Michal, G. (1999) Biochemical Pathways: An Atlas of Biochemistry
and Molecular Biology [Biochemische Wege: Ein Atlas der Biochemie
und Molekularbiologie], John Wiley and Sons, Fallon, A. et al. (1987)
Applications of HPLC in Biochemistry in: Laboratory Techniques in
Biochemistry and Molecular Biology [Anwendungen von HPLC in der
Biochemie in: Labortechniken in der Biochemie und Molekularbiologie,
Band 17. SEQUENZLISTE




















