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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Kolbenring, der in einem Verbrennungsmotor
benutzt wird, insbesondere einen Kolbenring, der aus rostfreiem,
martensitischen, chromreichen Stahl mit Nitrierung besteht und verbesserte
Abriebbeständigkeit
(Fressverschleißbeständigkeit),
Reißbeständigkeit
(Defektbeständigkeit) und
Ermüdungsbeständigkeit
aufweist. Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein Herstellungsverfahren für den Kolbenring.
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Technik des
Stands der Technik
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Einhergehend
mit den jüngsten
Erfordernissen nach niedrigem Brennstoffverbrauch, Gewichtsverringerung
und hoher Leistung von Verbrennungsmotoren werden die Kolbenringe
dünner
hergestellt, um Gewicht zu verringern und der hohen Drehzahl des
Motors zu folgen. Materialeigenschaften der Kolbenringe wie Verschleißbeständigkeit,
Abriebbeständigkeit
und Ermüdungsbeständigkeit
und dergleichen müssen
verbessert sein, um die dünnere
Herstellung des Kolbenrings zu ermöglichen. Die herkömmlichen
Gusskolbenringe wurden daher durch Stahlkolbenringe ersetzt, insbesondere
vom Standpunkt der Ermüdungsbeständigkeit
und der Wärmebeständigkeit
her. Da die Abriebbeständigkeit
des Stahlkolbenrings jedoch geringerwertig als die des Gusskolbenrings
ist, wird gewöhnlich
jegliche Oberflächenbehandlung
auf die Gleitoberfläche
des Stahlkolbenrings angewendet. Kolbenringstahle sind grob in Kohlenstoffstahl,
Silizium-Chrom-Stahl und rostfreien martensitischen Stahl unterteilt.
Diese Unterteilungen entsprechen den verschiedenen Arten der Oberflächenbehandlung,
die auf die jeweiligen Stahle angewendet ist. Hauptsächlich wird
die Verchromung auf Kohlenstoffstähle und Silizium-Chrom-Stähle angewendet.
Gasnitrierung wird auf rostfreie martensitische Stähle angewendet.
Die Verchromung war früher
die häufigste
Oberflächenbehandlung
des Stahlkolbenrings, wird heute jedoch zumeist durch die Nitrierung
ersetzt, da die Abriebbeständigkeit
der Verchromung unter hoher Belastung dürftig ist und ferner der flüssige Abfall
der Verchromung behandelt werden muss, damit keine Umweltprobleme
verursacht werden.
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Rostfreier,
martensitischer, chromreicher Stahl, der gegenwärtig für den Kolbenring mit Nitrierung größtenteils
benutzt ist, ist JIS SUS440B, äquivalente
Zusammensetzung von C: 0,80 bis 0,95 %; Cr: 17,0 bis 18,0 %; Si
0,25 bis 0,50 %; Mn: 0,25 bis 0,40 %; Mo: 0,70 bis 1,25 %; V: 0,07
bis 0,15 % und Fe im Ausgleich. Wenn der Stahl mit dieser Zusammensetzung
einer Nitrierung unterzogen wird, dringen Stickstoffatome ein und
diffundieren von der Oberfläche
in den Stahl ein und bilden eine Nitrierschicht aus. Die Nitride
sind hauptsächlich
Verbindungen von Cr, V und Mo, die den gelösten Stoff Fe enthalten können. Chrom,
das die Hauptkomponente dieses Stahls ist, ist in der Eisenmatrix
gelöst
und außerdem
in Form von Cr-Carbiden vorhanden.
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Da
die Affinität
von Cr zu Stickstoff höher
als die zu Kohlenstoff ist, kommt es, wenn Stickstoff von der Oberfläche durch
das Nitrieren eindiffundiert, zur Reaktion zwischen dem Stickstoff
und Cr-Carbiden, um die Cr-Nitride auszubilden. Da der CR-Gehalt
von SUS 440B-äquivalentem
Material 17,0 bis 18,0 % beträgt,
werden harte Cr-Nitride in der Nitrierschicht in einem angemessenen
Flächenprozentsatz
dispergiert. Die Nitrierschicht ist daher relativ hart und verbessert
die Verschleiß-
und Abriebbeständigkeit.
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Die
kürzlich
ungeprüft
veröffentlichte
Patentveröffentlichung
Nr. 11(1999)-80907 schlägt
rostfreies martensitisches Stahl mit Nitrierung mit verbesserter
Abriebbeständigkeit
vor, das Si: 0,25 % oder weniger, Mn: 0,30 % oder weniger, eines
oder mehrere von Mo, W, V und Nb: 0,3 bis 2,5 % oder Cu: 4,0 % oder
weniger, Ni: 2,0 % oder weniger und Al: 1,5 % oder weniger enthält.
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Die
ungeprüft
veröffentlichte
Japanische Patentveröffentlichung
11(1999)-106874 offenbart, dass, wenn die Menge von M1C3-Carbid in der Mikrostruktur auf 4,0 % oder
weniger in Flächenprozent
unterdrückt ist,
nicht nur die Abriebbeständigkeit,
sondern auch die Verarbeitbarkeit des Kolbenringstahlmaterials verbessert
ist.
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Obwohl
die Verscheißbeständigkeit
und Abriebbeständigkeit
durch die oben beschriebenen Vorschläge verbessert sind, besteht
die Gefahr, dass ein Abreiben vorkommt, wenn die Kolbenringen in
modernen Verbrennungsmotoren benutzt werden, die unter hohen Umdrehungszahlen-
und hohen Leistungsbedingungen arbeiten.
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Hierzu
wurden Buchsen in den Zylinderblock von Dieselmotoren gezwungen.
Diese Motoren wurden zu Gusseisenmonoblöcken mit engem Bohrungsabstand
ohne Buchsen abgeändert,
um Gewichtsverringerung und Kosteneinsparungen zu erzielen. Es besteht
eine Neigung, dass der Verbrennungsdruck vom Gesichtspunkt der Abgasreinigung
und Leistungssteigerung her erhöht
wird. Bei der Mikrostruktur des Gusseisenmonoblocks ist von der relativ
großen
Kühlungsratendifferenz
die Graphitdispersion nicht einheitlich und die weiche Ferritphase
als Abreibungsursache ungleichmäßig verteilt.
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Wenn
die Zylinderoberfläche
mit der oben genannten Mikrostruktur mit dem rostfreien martensitischen Stahlkolbenring
mit Nitrierung kombiniert ist, besteht die Gefahr, dass aus folgenden
Gründen
ein Abreiben im anfänglichen
Betriebszeitraum vorkommt.
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Wenn
die Zylinderfläche
durch Honen fertig gestellt ist, bewirken die Schleifmittel eine
Verstopfung aufgrund der Ferritphase, und es besteht die Gefahr,
dass die Zylinderoberfläche
nach dem Honen aufgeraut ist. Das Graphit wird durch das plastisch
geströmte
Ferrit bedeckt. Infolgedessen sind Schmierungs- und Ölreservierungswirkungen
des Graphits herabgesetzt, da der Flächenprozentsatz des Graphits
abnimmt. Im Falle hohen Verbrennungsdrucks wird der auf den Kolbenring
einwirkende Gegendruck hoch. Abreiben ist häufig die Folge von Rissen auf
der Außenumfangsfläche eines
Kolbenrings, die sich in einer senkrecht zur Gleitrichtung stehenden
Richtung erstrecken. Bei Untersuchung der Nitrierschicht werden
Risse entlang der Lamellenverbindungen festgestellt. Die Verbindungen
sind relativ grob und in Korngrenzen entlang der Eisenmatrix vorhanden,
was als Möwenphase
im Gebiet der japanischen Kolbenringindustrie bezeichnet wird. Die
Verbindungslamellen sind parallel zur Oberfläche des Kolbenrings verteilt.
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Um
die Probleme der Kolbenringe zu lösen, wird die Ausbildung von
TiN, CrN und dergleichen mittels Ionenplattierung ausgeführt. Die
Ionenplattierung kann die Verschleißbeständigkeit und die Abriebbeständigkeit
verbessern, aber die Produktionskosten sind hoch. Die Ionenplattierung
genießt
gegenwärtig
bei den Benutzern im Hinblick auf die Kosten keinen guten Ruf.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Kolbenring
aus rostfreiem, martensitischen, chromreichen Stahl mit Nitrierung
und sein Herstellungsverfahren bereitzustellen, wobei der Kolbenring preiswert
ist und sich weder Verschleiß,
Abrieb, Reißen
noch Ermüdungsbrüche zuzieht,
selbst wenn er in einem Dieselmotor benutzt ist, der mit hoher Drehzahl
und hohem Verbrennungsdruck betrieben ist, insbesondere einem Gusseisenmonoblock-Dieselmotor,
dessen zunehmende Benutzung in der Zukunft wegen Gewichtsreduzierung
zu erwarten ist.
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Kurzdarstellung
der Erfindung
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Gemäß der Erläuterung „Automotive
Piston Ring", herausgegeben
von Editing Committee of Automotive Piston Ring, Sankaido Publisher,
Seite 188, 1997, steigt die Temperatur, wenn eine Belastung auf
die konvexen Formen (besonders von weichen Phasen) von mikroskopischen
Unebenheiten auf einer Gleitfläche
konzentriert sind, aufgrund der Reibungshitze, und abnormales Erweichen
und Schmelzen tritt auf. Diese Erscheinung führt zum Abreiben des Kolbenrings.
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Bei
dem rostfreien, martensitischen, chromreichen Stahl mit Nitrierung
zeigt die Mikrostruktur der Nitrierschicht im Allgemeinen zumeist
harte Nitride, die in der angelassenen Martensitmatrix dispergiert
sind. Der Abriebmechanismus hängt
stark von der mikroskopischen Unebenheit der Gleitfläche ab.
In der Nitrierschicht dispergieren harte Partikel in der relativ
weichen Matrix. Die mikroskopische Unebenheit ist daher durch die Größe und den
Dispersionszustand der harten Partikel definiert. Wenn man den Querschnitt
der Oberflächenschicht
mit einer derartigen Struktur betrachtet, ist folgendes offensichtlich.
Die konvexen, harten Partikel werden mit einer gegenüberliegenden
Gleitfläche
in Kontakt gebracht, während
die relativ weiche Matrix relativ konkav ist. Das Schmieröl, das in
den konkaven Abschnitten zurück
gehalten ist, ist beim Gleiten Druck unterworfen. Die Häufigkeit
des gesamten direkten Kontakts des Stahls mit Nitrierung und dem
gegenüberliegenden Glied
ist niedrig, da der Stahl mit Nitrierung die oben beschriebene Mikrostruktur
aufweist. Infolgedessen ist der Kontaktdruck zwischen beiden Gleitgliedern
herabgesetzt. Zudem wird das Öl
den oben genannten konvexen Abschnitten zugeführt. Das Abreiben kann daher
verhindert sein.
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Die
harten konvexen Partikel können
die oben beschriebenen Wirkungen erzielen, vorausgesetzt sie weisen
eine Größe von submikroskopisch
bis zu wenigen Mikron auf und sind in einem Betrag von 5 Flächenprozent
oder mehr dispergiert. Falls die harten Partikel extrem klein sind
und falls sie in kleiner Menge vorhanden sind, kann der oben genannte
Mechanismus gemäß Funktion
und Wirkung der konvexen harten Partikel nicht erwartet werden.
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Indessen
werden die Wirkungen durch die Umstände der Gleitfläche des
gegenüberliegenden
Glieds beeinflusst. Insbesondere im Falle des oben beschriebenen
Gusseisenzylindermonoblocks mit uneinheitlicher Struktur besteht
die Gefahr des Aufrauens durch Schleifen. Häufig strömt die Ferritphase plastisch
und bedeckt das Graphit.
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Die
Gleitfläche
auch von derartigem Gusseisen wird durch geeignetes Gleiten modifiziert,
das von Fachleuten als Einlaufen oder Kompatibilität bezeichnet
wird. Das heißt, es
tritt folgende Erscheinung auf. Wenn die raue Innenfläche eines
Zylinders beim Gleiten geglättet
wird, wird das Ferrit beseitigt und das bedeckte Graphit bloßgelegt.
Bis das Einlaufen durchgeführt
ist, besteht die Gefahr, dass ein Ölfilm auf der Gleitfläche fehlt.
Wenn der Ölfilm
fehlt, ist die Reibungskraft verstärkt, die auf die äußere Umfangsfläche eines
Kolbenrings ausgeübt
ist. Die große
Reibungskraft wird wiederholt auf die äußere Umfangsfläche eines
Kolbenrings ausgeübt.
Die Nitrierschicht ist daher wiederholt großer Beanspruchung ausgesetzt,
die zur Einleitung und Vergrößerung von
Rissen in einer Richtung führt,
die senkrecht zur Gleitrichtung verläuft. Zusammen mit dem Fortschritt
der Anpassungserscheinung auf der Innenfläche eines Zylinders wird die
ausgeübte
Beanspruchung verringert, während
sich die Risse im Verlauf der Zeit verbreiten. Infolgedessen kann
sich die Nitrierschicht stellenweise abschälen, und die Innenfläche eines
Zylinders kann beschädigt
werden. Es besteht daher die Gefahr, dass das Abreiben in der anfänglichen
Gleitperiode auftritt. Da die Korngrenzenverbindungen in der Nitrierschicht
sehr spröde
sind, fördert
ihr Vorhandensein die Einleitung und Verbreitung von Rissen.
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Die
Erfinder fanden folgende wesentliche Dinge heraus. Eine große Anzahl
harter Partikel, hauptsächlich
Cr-Nitride, in angemessener
Größe in der
Nitrierschicht sollten einheitlich in der Matrix dispergiert sein,
um die Wahrscheinlichkeit von Kontakten zwischen Matrix und Zylinder
zu mindern und das Abreiben der Anfangsstufe zu verhindern. Insbesondere
die beim Nitrieren ausgebildeten Korngrenzenverbindungen sollten
fein sein, um die Einleitung von Rissen in Zusammenhang mit diesen
Verbindungen zu unterdrücken.
Selbst wenn Risse aufzutreten beginnen, kann ihre Entwicklung bei
dieser feinen Mikrostruktur unterdrückt werden.
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Wenn
sich die Schmelze von rostfreiem, martensitischen, chromreichen
Stahl verfestigt, kristallisiert das eutektische Cr-Carbid (η-Phase:
(Cr, Fe)-(C3) in den Korngrenzen von primärem Austenit
(γ-Phase). Cr-Carbide,
die 20 μm
im größten Durchmesser überschreiten,
sind in dem rostfreien, martensitischen, chromreichen Stahl vorhanden,
der wie oben verfestigt wird, und dann warmgewalzt, weichgeglüht und schließlich abgeschreckt
und angelassen wird. Bezüglich
des Frischens der groben primären,
eutektischen Cr-Carbide zeigen Tetsu und Hagane (Journal of Japan
Institute of Iron and Steel), Vol. 82, Nr.4, S. 309 bis 314 (1996)
die Veredelung von Carbiden durch Zugabe von 0,25 % oder mehr N
an. Diesem Bericht entsprechend verschwindet das eutektische Cr-Carbid
in den primären γ-Grenzen,
und stattdessen präzipitiert
sich lamelliertes M23C6 und
M2N (M: Cr, Fe) um die primären γ-Korngrenzen.
Diese lamellierten Präzipitate
werden beim Warmwalzen fein geteilt. Beim folgenden Weichglühen präzipitiert
feines M23C6 erneut
an aderen Stellen wie das M2N. Die Cr-Carbide
als Gesamtes werden somit fein.
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Netsushori
Vol. 36, Nr. 4, S. 234 bis 238 (1996) zeigt die mechanischen Eigenschaften
von 16,5 % Cr–0,65
% C rostfreiem, martensitischen Stahl mit dem Zusatz von 0,25 %
N an. D.h. die Abschrecktemperatur, bei der die größte Härte erzielt
ist, wird mit dem Anstieg des N-Gehalts auf niedrigere Temperatur
herabgesetzt. Die Längung
nimmt mit dem Anstieg des N-Gehalts außerdem zu. Es wird erläutert, dass
der Lösungsbetrag
von N in der Austenit-Phase ansteigt und die Austenit-Phase mit
der Erhöhung
der Abschrecktemperatur stabilisiert wird.
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Die
ungeprüft
veröffentlichten,
japanischen Patentveröffentlichungen
Nr. 9-289053 und 9-287058 offenbaren das Walzenlager, bei dem das
Frischen von Cr-Carbiden
aufgrund der Zugabe von N genutzt ist.
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Die
Erfinder haben den oben genannten Abriebmechanismus und den Einfluss
relativ großer
lamellierter Korngrenzenverbindungen auf das Reißen der Gleitfläche von
Kolbenringen untersucht und die Frischtechnologie von Cr-Carbid
unter Benutzung der Zugabe von N angewendet. Als Ergebnis wurde
herausgefunden, dass es erwünscht
ist, dass eine große
Anzahl von Nitriden einheitlich in der Nitrierschicht dispergiert
ist und insbesondere Korngrenzenverbindungen von feiner Größe sind.
Diese feine Mikrostruktur stellt einen Kolbenring aus rostfreiem,
martensitischen, chromreichen Stahl mit Nitrierung mit verbesserter
Abrieb-, Reiß-
und Ermüdungsbeständigkeit
bereit, selbst wenn er in Verbrennungsmotoren benutzt ist, die unter
hohen Drehzahl- und hohen Leistungsbedingungen betrieben sind, insbesondere
moderne gewichtsreduzierte Gusseisenmonoblock-Dieselmotoren usw.
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Der
Kolbenring aus rostfreiem, martensitischen, chromreichen Stahl mit
Nitrierung gemäß der vorliegenden
Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass er das rostfreie, martensitische,
chromreiche Stahl umfasst, welches in Gewichtsprozent aus C: 0,3
bis 1,0 %, Cr: 14,0 bis 21,0 %, N: 0,05 bis 0,50 %, zumindest eines
von Mo, V, W und Nb: 0,03 bis 3,0 % insgesamt, Si: 0,1 bis 1,0 %,
Mn: 0,1 bis 1,0 %, P: 0,05 % oder weniger, S: 0,05 % oder weniger
besteht, wobei Fe und unvermeidbare Unreinheiten der Ausgleich ist;
und dass der rostfreie, martensitische, chromreiche Stahl eine Gleitnitrierschicht
aufweist, die harte Partikel umfasst, die aus Carbid, Nitrid und
Carbonitrid, hauptsächlich
Nitrid, besteht, und sich die harten Partikel in der Oberfläche der
Nitrierschicht in einem Bereich von 0,5 bis 2,0 μm im durchschnittlichen Durchmesser,
wobei 7 μm
oder weniger der größte Durchmesser
ist, und von 5 bis 30 % in Flächenprozent
befinden. Die Korngrenzenverbindungen, die im Längsschnitt der Nitrierschicht
vermerkt sind, weisen eine Größe (Länge) von
20 μm oder
weniger auf. Die Nitrierflächenschicht
mit dem oben genannten Mikrostrukturmerkmal weist eine Härte im Bereich
von Hv 900 bis 1400 und eine genügende
Tiefe von der Oberfläche
auf.
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Das
Herstellungsverfahren des Kolbenrings aus rostfreiem, martensitischen,
chromreichen Stahl mit Nitrierung gemäß der vorliegenden Erfindung
umfasst: Schmelzen des Stahls mit der obigen Zusammensetzung, gefolgt
vom Zusetzen von Stickstoff; Gießen des geschmolzenen Stahls
in einen Block; Warmwalzen; Glühen;
Drahtkaltziehen; Kaltwalzen zum Ausbilden einer ungefähren Querschnittsform
des Kolbenrings; Abschrecken; Anlassen zum Bereitstellen des Drahtmaterials;
Biegen des Drahtmaterials in die Form des Kolbenrings; Zugentlastungsglühen; Vorschleifen
der Seitenflächen;
Nitrieren; Entfernen der Oberflächenverbindungsschicht;
Schleifen der Endstücke;
Polieren der Seitenflächen;
und Feinschleifen der äußeren Umfangsflächen. Vor
dem Biegen in die Kolbenringform wird ein Abschrecken mit einer
Temperatur von 850 º bis
1000 º durchgeführt, die
relativ niedrig als Abschrecktemperatur des rostfreien, martensitischen,
chromreichen Stahls ist. Als Ergebnis ist die Mikrostruktur fein
und enthält
eine größtmögliche Menge
der dispergierten Carbide. Das Nitrieren kann Gasnitrieren, Ionennitrieren
oder Radikalnitrieren sein. Das Nitrieren wird in einem Bereich
von 450 º bis
600 ºC
für 1 bis
20 Stunden ausgeführt.
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Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden detailliert beschrieben.
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Es
werden die Komponenten des rostfreien, martensitischen, chromreichen
Stahls gemäß der vorliegenden
Erfindung beschrieben.
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C
ist ein interstitielles gelöstes
Element in Fe und erhöht
die Matrixhärte.
C ist leicht mit Cr, Mo, V, W und Nb kombinierbar und bildet Carbide.
Die Carbide werden beim Nitrieren hauptsächlich in Nitride umgewandelt.
Anders gesagt fördern
die Nitride die Verschleißbeständigkeit
und die Abriebbeständigkeit
der Gleitfläche eines
Kolbenrings. Wenn der C-Gehalt weniger als 0,3 % beträgt, ist
die Härtung
und Bildung von Carbiden nicht genügend. Wenn andererseits der
C-Gehalt über
1 % liegt, kristallisiert grobes, eutektisches Cr-Carbid (η-Phase:
M7C3 Carbid) in
großer
Menge während
der Verfestigung des geschmolzenen Stahls. Dieses Carbid beeinträchtigt drastisch
die Verarbeitbarkeit des Materials bei den anschließenden Herstellungsprozessen
von Drähten.
Der Kohlenstoffgehalt befindet sich daher in einem Bereich von 0,3
bis 1,0 %, vorzugsweise in einem Bereich von 0,4 bis 0,9 %.
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Cr
ist ein gelöstes
substitionelles Element in Fe. Cr verbessert nicht nur die Korrosionsbeständigkeit, sondern
induziert außerdem
die Lösungsstärkung und
damit die Verbesserung der thermischen Einstellungsbeständigkeit.
Hier ist die thermische Einstellung eine Erscheinung, bei der die
Abdichtungseigenschaft durch Spannungsabfall aufgrund von Schlupf
beim Betrieb eines Kolbenrings bei hoher Temperatur verschlechtert ist.
Cr reagiert mit C in Stahl und bildet Cr-Carbide. Diese Cr-Carbide
reagieren leicht mit N, das beim Nitrieren von der Oberfläche eindringt,
und werden in Cr-Nitride umgewandelt. Die Cr-Nitride werden in der
Nitrierschicht als harte Partikel dispergiert. Die harten Partikel
in der Nitrierschicht fördern
die Verschleißbeständigkeit
und die Abriebbeständigkeit
der Gleitfläche
eines Kolbenrings in hohem Maße.
Wenn der Cr-Gehalt geringer als 14 % ist, ist die Bildung von Cr-Carbiden
nicht genügend.
Wenn der Cr-Gehalt andererseits über
21 % liegt, wird das δ-Ferrit
gebildet und die Zähigkeit
somit herabgesetzt. Zudem wird die Cr-Konzentration in der Matrix
so hoch, dass die Ms (die Starttemperatur der martensitischen Umwandlung)
derart verringert ist, dass keine zufrieden stellende Abschrecktemperatur
erzielt wird. Der Cr-Gehalt liegt daher in einem Bereich von 14 bis
21 %, vorzugsweise in einem Bereich von 16 bis 19 %.
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N
ist wie C ein interstitielles Element in Fe. Ternäres Fe – Cr – C Phasendiagramm
kann durch ein pseudobinäres
Phasendiagramm durch Schneiden an beispielsweise der 17%-Cr-Linie
ausgedrückt
sein. Eine eutektische Reaktion findet zwischen Fe und C statt,
deren Konzentration durch das linke Ende der eutektischen Linie
gegeben ist. Indessen verbleibt geschmolzener Stahl vor der Verfestigung
um die Korngrenzen primärer
Kristalle. Wenn die Temperatur weiter fällt, unterzieht sich der geschmolzene
Stahl der eutektischen Reaktion. Wenn Stickstoff gemäß der vorliegenden
Erfindung zugesetzt wird, ist die C-Konzentration auf der oben genannten
linken Seite höher
als die des geschmolzenen Stahls ohne Stickstoff. Daher wird die
eutektische Reaktion und somit die Bildung von η-Carbid unterdrückt. Wenn
die Temperatur unter die eutektische Temperatur fällt, präzipitiert
das übersättigte C
und N um die primären γ-Körner in
Form von lamellierten M23C6-
und M2N-Ausscheidungen. Wenn der N-Gehalt
weniger als 0,05 % beträgt,
kristallisiert die η-Phase.
Wenn der N-Gehalt andererseits über
0,05 % liegt, präzipitiert
die Menge von M2N in Stangenform, sodass
die Zähigkeit herabgesetzt
ist. Der N-Gehalt liegt daher im Bereich von 0,05 bis 0,50 %, vorzugsweise
in einem Bereich von 0,10 bis 0,30 %. Das gelöste N in der Matrix verhindert
die Diffusion von C und trägt
außerdem
zum Frischen der Korngrenzenverbindungen bei. Dies ist zunächst Fe3C nach dem Gießen und wird schließlich zu
Fe3N nach der Nitrierbehandlung umgewandelt.
Stickstoff bis zu 0,2 % kann unter Normaldruck zugegeben werden.
Ein Stickstoffgehalt von über
0,2 % benötigt
Schmelzen unter N2-Gasdruckatmosphäre. Der
Stickstoffgehalt in einem Bereich von 0,05 bis 0,20 % ist daher
vom Gesichtspunkt der N-Zugabe bevorzugt.
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Jegliches
von Mo, V, W und Nb ist ein Carbidbilder und fördert Verschleiß- und Abriebbeständigkeit. Zudem
verhindert Mo eine Enthärtung
während
der Anlass- und Nitrierbehandlungen und spielt eine wichtige Rolle
beim Erzielen der Dimensionsstabilität eines Kolbenrings. V fördert das
Nitrieren, und daher ist die Härte einer
Nitrierschicht hoch, die V enthält.
Jegliches dieser Elemente ist zum Steigern der Eigenschaften eines Kolbenrings
wirksam. Wenn der Gesamtgehalt von zumindest einem von Mo, V, W
und Nb weniger als 0,03 % beträgt,
sind ihre Wirkungen so gut wie unerheblich. Wenn andererseits der
Gesamtgehalt dieser Elemente/dieses Elements über 3 % beträgt, ist
die Verarbeitbarkeit ernsthaft beeinträchtigt und die Zähigkeit
herabgesetzt. Der Gesamtgehalt von Mo, V, W und Nb beträgt daher
von 0,03 bis 3,00 %.
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Si
ist ein Deoxidationsadditiv. Si ist außerdem in Fe gelöst und fördert die
Enthärtungsbeständigkeit beim
Anlassen. Die so genannte thermische Einstellungsbeständigkeit
kann daher verbessert sein. Wenn der Si-Gehalt weniger als 0,1 %
beträgt,
ist seine Wirkung schwach. Wenn der Si-Gehalt andererseits mehr
als 1,00 % beträgt,
ist die Zähigkeit
beeinträchtigt.
Der Si-Gehalt liegt daher in einem Bereich von 0,1 bis 1,0 %.
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Mn
ist ebenfalls ein Deoxidationsadditiv. Wenn der Mn-Gehalt weniger
als 0,1 % beträgt,
ist seine Wirkung schwach. Wenn der Mn-Gehalt andererseits mehr
als 1,0 % beträgt,
ist die Verarbeitbarkeit beeinträchtigt.
Der Mn-Gehalt beträgt
daher von 0,1 bis 1,0 %.
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P
bildet Einschlüsse
mit Mn und dergleichen und setzt die Ermüdungsfestigkeit und Korrosionsbeständigkeit
herab. P ist eine Stahlunreinheit. Je weniger P, desto besser. Der
P-Gehalt beträgt
von einem praktischen Gesichtspunkt her somit 0,05 % oder weniger.
Vorzugsweise beträgt
P 0,03 % oder weniger.
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S
setzt wie P die Ermüdungsfestigkeit
und Korrosionsbeständigkeit
herab. S ist eine Stahlunreinheit. Je weniger S, desto besser. Der
S-Gehalt beträgt
von einem praktischen Gesichtpunkt her somit 0,05 % oder weniger.
Vorzugsweise beträgt
S 0,03 % oder weniger.
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Der
Stahl, der aus den oben beschriebenen Zusammensetzungsbereichen
besteht, wird einer Ausbildung einer Mikrostruktur mit verbesserter
Abriebbeständigkeit
unterzogen, d.h., eine Anzahl feine Nitridpartikel sind in der Nitrierschicht
vorhanden. Insbesondere sollten die harten Partikel, die aus Nitriden
bestehen, d.h. zumeist Cr-Nitrid, Carbiden und Carbonitriden, die
in der Oberfläche
der Nitrierschicht vorhanden sind: einen Durchschnittsdurchmesser
in einem Bereich von 0,2 bis 2 μm,
wobei der größte Durchmesser
7 μm oder
weniger beträgt,
und einen Flächenprozentsatz
in einem Bereich von 5 bis 30 % aufweisen. Wenn der Durchschnittspartikeldurchmesser
weniger als 0,2 μm
beträgt,
sind die konvexen Formen der harten Partikel zum Verhindern eines
Abreibens nicht wirksam. Wenn andererseits der Durchschnittspartikeldurchmesser
mehr als 2 μm
beträgt,
besteht die Gefahr, dass ein Abreiben auftritt, wenn die Belastung
hoch ist. Wenn der größte Durchmesser
mehr als 7 μm
beträgt,
wird die Mikrostruktur der Nitrierschicht uneinheitlich, sodass
die Gefahr besteht, dass Abreiben unter hoher Belastung auftritt.
Wenn der Flächenprozentsatz
weniger als 5 % beträgt, besteht
die Gefahr, dass das Abreiben auftritt. Wenn andererseits der Nitridflächenprozentsatz
mehr als 30 % beträgt,
wird das Drahtziehen und das Biegen in Kolbenringform nach dem Schmelzen
schwierig. Ein bevorzugter Flächenprozentsatz
beträgt
10 bis 25 %.
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Die
Mikrostruktur der Nitrierschicht mit verbesserter Reißbeständigkeit
ist derart, dass die Korngrenzenverbindungen, die im Längsschnitt
des Kolbenrings vermerkt sind, 20 μm oder weniger in der Größe (Länge) betragen.
Wenn die längste
Länge mehr
als 20 μm
beträgt,
entsteht das Problem, dass die Gefahr besteht, dass das Reißen unter
hoher Belastung auftritt.
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Die
Mikrostruktur der Nitrierschicht wie oben beschrieben gemäß der vorliegenden
Erfindung ist der Mikrostruktur von rostfreiem Stahl zuordenbar.
Zunächst
ist kein grobes eutektisches Carbid (η-Phase: (Cr, Fe)-C3 Carbid)
in dem Stahl vorhanden, das anschließend warmgewalzt, weichgeglüht, drahtgezogen,
abgeschreckt und angelassen wurde. Dies ist durch den Stickstoffzusatz
erzielt.
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Zweitens
präzipitiert
eine Anzahl des feinen sekundären
Carbids (ε Phase,
(Cr, Fe)23C6 Carbid),
wenn es bei der Abschrecktemperatur vor dem Nitrieren hält. Das
Fe – Cr – C Phasendiagramm
zeigt, dass mehr und feineres Carbid präzipitiert, da die Abschrecktemperatur
im (γ + ε) Bereich
niedriger ist. Wenn das Abschrecken von einer möglichst niedrigen Temperatur
im (γ + ε) Bereich
ausgeführt
wird, können γ Carbide
in größtmöglicher
Menge präzipitieren.
Zudem ist das Wachsen von γ Kristallkörner unterdrückt, sodass
der abgeschreckte Stahl eine feine Kornstruktur aufweist. Wenn dieser
Stahl dem Nitrieren unterzogen wird, werden die Korngrenzenverbindungen
ebenfalls fein. Eine bevorzugte Abschrecktemperatur liegt daher
von den oben beschriebenen Gesichtspunkten her im Bereich von 850
bis 1000 ºC.
wenn die Abschrecktemperatur weniger als 850 ºC beträgt, erfolgt kein Härten und
die gewünschte
Härte wird
wegen Präzipitation
der α-Phase
nicht erzielt. Wenn die Abschrecktemperatur über 1000 ºC liegt, wachsen die Carbide
im Halteschritt auf der Abschrecktemperatur zusammen, und die γ-Kristallkörner werden
grob. Infolgedessen werden die groben Carbide zu groben Nitriden
umgewandelt. Die Korngrenzenverbindungen, die entlang der grob gewordenen γ-Kristallkörner bei
der anschließenden
Nitrierbehandlung ausgebildet werden, werden grob.
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Bei
der vorliegenden Erfindung ist eine große Härte von Hv900 bis 1400 bis
zu einer zufrieden stellenden Tiefe von der Oberfläche durch
die Nitrierbehandlung für
einen relativ kurzen Zeitraum erzielt. Dieses Merkmal ist den relativ
feinen γ-Kristallkörnern, die
bei niedriger Abschrecktemperatur ausgebildet werden, und somit
der Steigerung der Korngrenzen zuordenbar, die die hauptsächlichen
Diffusionsdurchgänge
von N während
der Nitrierbehandlung sind.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die Nitrierbehandlung im Temperaturbereich von 450
bis 600 ºC
ausgeführt.
Im Stand der Technik wird die Behandlungstemperatur von ungefähr 590 ºC, bei der
die Stickstofflöslichkeit
im α-Fe
Gitter am größten ist,
als empfehlenswert betrachtet. Da die vorliegende Erfindung die N-Diffusion
jedoch hauptsächlich über die
Korngrenzen nutzt, ist die Behandlungstemperatur nicht auf ungefähr 590 ºC beschränkt. Die
Behandlung auf niedrigerer Temperatur ist vom Gesichtspunkt der
Dimensionsstabilität
eines Kolbenrings empfehlenswerter. Von einem praktischen Gesichtspunkt
her wird das Nitrieren jedoch bei 450 bis 600 ºC für 1 bis 20 Stunden durchgeführt.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine Fotografie einer Rückstreuungselektronenabbildung
der Oberfläche
einer Gleitnitrierschicht durch ein Rästerelektronenmikroskop.
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1(a) und (b) entsprechen Beispiel 1 bzw.
Vergleichsbeispiel 1.
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2 ist
eine Fotografie durch ein Lichtmikroskop des Querschnitts einer
Nitrierschicht. 2(a) und (b) entsprechen
Beispiel 1 bzw. Vergleichsbeispiel 1.
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3 zeigt
ein Muster des Abriebtests.
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4 zeigt
den Bewegungsmechanismus eines Reibungs- und Verschleißtesters.
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5 zeigt
den Bewegungsmechanismus eines Ermüdungstesters eines Kolbenrings.
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6 ist
ein Schaubild, das die Ermüdungsgrenze
zeigt.
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7 ist
eine Fotografie, die einen Riss zeigt, der auf der Gleitoberfläche von
Vergleichsbeispiel 13 ausgebildet ist.
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BESTE AUSFÜHRUNGSWEISE
DER ERFINDUNG
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Beispiel 1–11 (J1–J11) und
Vergleichsbeispiel 1–8
(H1–H18)
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Die
rostfreien, martensitischen, chromreichen Stahle mit einer in Tabelle
1 gezeigten Zusammensetzung wurden in einer Menge von 10 kg in einem
Vakuuminduktionsschmelzofen geschmolzen. Es wurde dem Stahl jedoch
weniger als 0,2 % N beim Schmelzen unter Normaldruck zugesetzt,
während
0,2 % oder mehr N dem Stahl unter N2-Gasdruckatmosphäre zugesetzt
wurde. Durch Warmformgebung wurde Drahtmaterial mit 12 mm Durchmesser
erzielt. Nach der Säurebeizung
wurde Weichglühen
bei 750 ºC
für 10
Stunden durchgeführt.
Durch Arbeitsschritte wurde ein Draht mit einem rechteckigen Querschnitt
von 3,5 mm × 5,0
mm erzeugt. Der Draht wurde durch einen Abschreckofen (Ar-Schutzatmosphäre) und
einen Anlassofen (Ar-Schutzatmosphäre) geleitet. Die Luftabschreckung
wurde von 930 ºC
nach Halten von ungefähr
10 Minuten auf dieser Temperatur ausgeführt. Das Anlassen wurde bei
620 ºC
für ungefähr 25 Minuten
ausgeführt.
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Die
Drähte
wurden in ungefähr
50 mm lange Proben für
die Nitrierbehandlung geschnitten. Das Gasnitrieren wurde bei 570 ºC für 4 Stunden
ausgeführt.
Die Abschrecktemperatur von Vergleichsbeispiel 1 (H1) betrug jedoch
1100 ºC,
wie beim herkömmlichen
Verfahren. Die anderen Bedingungen sind dieselben wie für die Beispiel
und die anderen Vergleichsbeispiele.
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Die
oben genannten Drahtproben wurden ferner in Längen von 10 mm zur Untersuchung
der mikroskopischen Struktur geschnitten. Die Proben wurden in Harz
eingebettet und hochglanzpoliert. Die Untersuchung und quantitative
Bewertung wurde unter Benutzung eines Schliffbildanalysators ausgeführt. Die
Rückstreuungselektronenabbildung
der Gleitnitrieroberfläche
wurde bezüglich
Beispiel 1 (J1) und Vergleichsbeispiel 1 (H1) durch ein Rasterelektronenmikroskop
untersucht. Die untersuchten Bilder für Beispiel 1 (J1) und Vergleichsbeispiel
1 (H1) sind in
1(a) bzw. (b) gezeigt.
Der Querschnitt der Nitrierschicht wurde durch ein Lichtmikroskop
untersucht, und die untersuchten Fotografien sind in
2(a) bzw. (b) bezüglich Beispiel 1 (J1) und Vergleichsbeispiel
1 (H1) gezeigt. Die harten Partikel erscheinen in dem Rückstreuungselektronenabbildungsfoto
schwarz und in dem Lichtmikroskopfoto weiß. Es ist offensichtlich, dass:
die harten Partikel gemäß der vorliegenden
Erfindung in der Größe äußerst klein
sind; und dass die im Querschnitt der Nitrierschicht untersuchten
Korngrenzenverbindungen in der Größe äußerst klein sind. Die Mikrostrukturen
von Beispiel 1 bis 11 (J1 bis J11) und Vergleichsbeispiel 1 bis
8 (H1 bis H8) wurden bezüglich
des Durchschnittspartikeldurchmessers, des größten Partikeldurchmessers und
des Flächenverhältnisses
der harten Partikel in der Gleitnitrieroberfläche und der längsten Länge der
Korngrenzenverbindungen im Querschnitt der Nitrierschicht quantitativ
bewertet. Diese Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammen mit der Härte der
Gleitfläche
der Nitrierschicht gezeigt. Tabelle
2
- * Vergleichsbeispiele 2, 4 und 8 (H2, H4
und H8) konnten wegen dürftiger
Verarbeitbarkeit nicht zu Drähten ausgebildet
werden.
- ** Die Dimension nach dem Nitrieren war in Vergleichsbeispiel
7 (H7) unstabil. Der Ertrag ist daher niedrig.
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Unter
Bezugnahme auf 3 ist eine Abriebtestprobe in
Form des japanischen katakana „]" mit 45 mm Gesamtlänge gezeigt.
Das Drahtmaterial wurde zu Integralabriebtestproben mit zwei Stiften
ausgebildet. Das Gegenmaterial war aus FC250 hergestellt und in
Form einer Scheibe mit 60 cm Durchmesser und 12 mm Stärke.
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Die
Gleitfläche
von Scheibe 2 (4) wurde auf die Rauheit (Rz)
von 1 bis 2 μm
eingestellt. Der Abriebtest wurde unter Benutzung eines Reibungs-
und Verschleißtesters
ausgeführt
(Erzeugnis von Riken, Handelsname „Triborik I"). Die Vorderenden
des Stifts (Bezugszeichen 1, 4) sind
konvexe Gleitflächen
mit 20 mm Radius. Die Vorderenden wurden einer Gasnitrierungsbehandlung
unterzogen. Die an den Vorderenden ausgebildeten, 5 bis 20 μm starken
Verbindungsschichten (weiße
Schicht) wurden durch Schleifen entfernt. Die Vorderenden wurden
dann durch Polieren hochglanzpoliert. Die Rauheit (Rz) der Gleitfläche der
benutzten FC250-Scheibe (4, Bezugszeichen 2)
ist auf 1 bis 2 μm
eingestellt. Der Bewegungsmechanismus des Reibungsverschleißtesters
ist in 4 dargestellt. Die Abriebtestbedingungen waren
folgende:
Gleitgeschwindigkeit (Scheibe): 8 m/s
Druckbelastung:
Schrittweise Steigerung um 0,2 MPa von den anfänglichen 1,0 MPa bis zum Auftreten
von Abreiben
Schmieröl:
Motoröl
(Handelsname: Nisseki Motor Oil P Nr. 12)
Schmieröltemperatur:
80 ºC (in
der Nähe
des Auslasses)
Ölbadtemperatur:
100 °C
Schmierölzufuhrmenge:
40 ccm/min
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Der
Abreibflächendruck
wurde aus der Abreibbelastung und dem Verschleißbereich der Gleitfläche berechnet.
Der erzielte Abreibflächendruck
ist bezüglich
Beispiel 1 bis 11 (J1 bis J11) und Vergleichsbeispiel 1 bis 8 (H1
bis H8).
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Es
ist offensichtlich, dass die Abriebbeständigkeit von Beispiel 1 bis
11 (J1 bis J11) gegenüber
der der Vergleichsbeispiele 1, 3 5–7 (H1, H3, H5–H7) verbessert
ist.
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Beispiel 12 bis 14 (J12
bis J14) und Vergleichsbeispiel 9 bis 11 (H9 bis H11)
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Die
Materialien mit der chemischen Zusammensetzung von Beispiel 1 wurden
zu einem Draht gearbeitet und von der in Tabelle 4 gezeigten Temperatur
luftabgeschreckt. Die Gasnitrierbehandlung mit demselben Verfahren
wie in Beispiel 1 ausgeführt.
Die Mikrostruktur der Nitrierschicht wurde quantitativ analysiert.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 gezeigt. Tabelle
4
- * Die Härte
der Nitrierschicht von Vergleichsbeispiel 9 (H9) lag unter Hv890.
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Beispiel 15 und Vergleichsbeispiel
12
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Die
Stahlmaterialien von Beispiel 1 und Vergleichsbeispiel 1 wurden
Arbeitsschritten zum Ausbilden eines Verdichtungsrings mit einem
rechteckigen Querschnitt unterzogen. Der Nenndurchmesser (d1) betrug 95,0 mm, die Stärke (a1)
3,35 mm und die Breite (h1) 2,3 mm. Das
Abschrecken wurde mittels Durchlaufen des Abschreckofens bei 930 ºC für 10 Minuten
und folgende Luftkühlung
ausgeführt.
Das Anlassen wurde mittels Anlassofen bei 620 ºC für ungefähr 25 Minuten ausgeführt. Das
kontinuierliche Abschrecken und Anlassen wurde ausgeführt. Das
Gasnitrieren wurde bei 570 ºC
für 4 Stunden
ausgeführt.
Die Abschrecktemperatur von Vergleichsbeispiel 12 betrug jedoch
1100 ºC,
wie beim herkömmlichen
Verfahren. Die anderen Bedingungen sind dieselben wie für Vergleichsbeispiel
15.
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Der
erzeugte Kolbenverdichtungsring wurde in einem Ermüdungstester
getestet, dessen Bewegungsmechanismus in 5 dargestellt
ist. Die Endstücke
des Kolbenverdichtungsrings wurden an beiden Enden zum Erweitern
der Dimension des Kolbenringspalts abgeschnitten. Der derart behandelte
Kolbenring 3 wurde durch eine Einstellvorrichtung 9 in
dem Tester derart eingestellt, dass sein Durchmesser auf den Nenndurchmesser
reduziert war. Die exzentrische Nocke 4 wurde dann gedreht,
um wiederholte Hübe
von 40 Zyklen pro Sekunde zum weiteren Reduzieren des Durchmessers
auf weniger als den Nenndurchmesser zu vermitteln, bis der Kolbenring 3 brach.
Die am Bruch ausgeübte
Belastungszahl wurde erhalten. Dieser Test wurde unter Übertragung
der ausgeübten
Belastung auf die Probe mit identischer Spezifikation wiederholt.
Das so genannte S-N-Diagramm und schließlich das Ermüdungsgrenzendiagramm,
das in 6 gezeigt ist, wurde erhalten.
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Unter
Bezugnahme auf 6 ist offensichtlich, dass Beispiel
15 gegenüber
Vergleichsbeispiel 12 außerordentlich
verbessert ist.
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Beispiel 16 bis 19 und
Vergleichsbeispiel 13 bis 14
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Die
Stahlmaterialien von Beispiel 1 (Beispiel 16, 17), Beispiel 7 (Beispiel
18, 19) und Vergleichsbeispiel 1 (Vergleichsbeispiel 13, 14) wurden
Arbeitsschritten zum Ausbilden eines Verdichtungsrings (Beispiel
16, 18 und Vergleichsbeispiel 13) und des Körpers eines zweiteiligen Ölrings (Beispiel
17, 19 und Vergleichsbeispiel 14) unterzogen. Der Verdichtungsring
wies einen rechteckigen Querschnitt auf. Sein Nenndurchmesser (d1) betrug 99,2 mm, die Stärke (a1)
3,8 mm und die Breite (h1) 2,5 mm. Der Körper des Ölrings wies
einen sattelförmigen
Querschnitt auf. Sein Nenndurchmesser (d1)
betrug 99,2 mm, die Stärke
(a1) 2,5 mm und die Breite (h1)
3,0 mm.
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Das
Abschrecken, Anlassen und Gasnitrieren in Beispiel 16 bis 19 war
dasselbe wie in Beispiel 15. Das Abschrecken, Anlassen und Gasnitrieren
in Vergleichsbeispiel 13 bis 14 war dasselbe wie in Vergleichsbeispiel
12.
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Der
erzeugte Verdichtungsring und Ölring
wurden in einen 4-Zylinder-Dieselmotor mit 3200 ccm Hubraum montiert.
Die Ringe wurden auf einen Kolben montiert und mit einem Gussmonoblock
kombiniert und für 100
Stunden für
den Dauertest unter den folgenden Bedingungen betrieben.
Drehzahl:
3600 rpm
Leistung: 75 kW
Belastung: Vollbelastung
Wassertemperatur:
110 ºC
Öltemperatur:
130 ºC
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Abreiben
trat nach 2 Stunden 10 Minuten im Fall von Vergleichsbeispiel 13
und nach 7 Stunden 55 Minuten im Fall von Vergleichsbeispiel 14
auf. Es gab keine Störungen
während
des Tests im Fall von Beispiel 16 bis 19. Unter Bezugnahme auf 7 ist
die Fotografie eines Risses in der Gleitnitrierfläche von
Vergleichsbeispiel 13 gezeigt.
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Industrielle
Anwendbarkeit
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist eine große
Menge feiner Nitride in der Nitrierschicht des Kolbenrings vorhanden,
der aus rostfreiem, martensitischen, chromreichen Stahl mit Nitrierung
hergestellt ist. Die lamellierten Korngrenzenverbindungen sind außerdem gefrischt.
Derartige Mikrostrukturen können
durch den Zusatz von Stickstoff und Abschrecken auf niedriger Temperatur
ausgebildet sein. Die Verschleißbeständigkeit,
Abriebbeständigkeit,
Reißbeständigkeit
und Ermüdungsbeständigkeit
ist infolge der Mikrostruktur verbessert. Der Kolbenring gemäß der Erfindung
kann daher vorteilhaft in Verbrennungsmotoren unter hohen Dreh- und
hohen Leistungsbedingungen benutzt sein, insbesondere dem modernen,
leichtgewichtigen Monoblockdieselmotor. Der Kolbenring gemäß der vorliegenden
Erfindung kann außerdem
vorteilhaft als Kolbenring eines kleinen Lastkraftwagens benutzt
sein, bei dem es wahrscheinlich ist, dass das Ermüdungsproblem
beim Benutzen der Motorbremse auftritt. Der Kolbenring der vorliegenden
Erfindung kann angemessen als Körper eines
zweiteiligen Ölrings
und Schiene eines dreiteiligen Ölrings
ausgeführt
sein.