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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß Anspruch 1 zum Herstellen
eines gedruckten Bilds.
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Gemäß solch
einem Verfahren wird das gewünschte
Bild durch die elektrophotographische Technik auf ein Papier- oder
Kartonprodukt gedruckt, wobei eine trockene, fein verteilte Drucktinte
auf das Drucksubstrat mittels eines elektrischen Felds übertragen
wird.
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Die
meisten Drucksachen werden mittels Offset- oder Tiefdrucktechniken
gedruckt. Insbesondere beim Drucken von Verpackungsmaterialien wird
auch Flexografie in einem großen
Ausmaß verwendet.
Diese Techniken weisen eine beträchtliche
Einschränkung
auf, indem sie entwickelt wurden zur Herstellung, wo ein große Anzahl
gegenseitig identischer Kopien im Wesentlichen kopiert werden.
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Sich
entwickelnde digitale Techniken erzeugten jedoch einerseits neue
Möglichkeiten
und andererseits neue Bedürfnisse
für die
Herstellung von Drucksachen. Ein Beispiel ist so genanntes Drucken-auf-Anforderung
(print-on-demand),
in dem, zum Beispiel, Bücher
gemäß den Verbrauchererfordernissen
entweder in kleinen Auflagen (typischerweise weniger als 500 Kopien)
oder sogar in Einzelkopien gedruckt werden. Ein anderes Beispiel
ist die Herstellung gedruckten Werbematerials, in dem entweder das
Prinzip des Drucken-auf-Anforderung
nur zum Erreichen kurzer Drucklaufzeiten angewendet wird oder zusätzlich der
Inhalt der Drucksachen auf Einzelkopie-Druckläufe in Versionen geteilt und
in Teile geschnitten wird.
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Die
Elektrophotographie-Technologie ist gegenwärtig der Marktführer bei
der Herstellung von Drucksachen der oben-genanten Typen. In dieser
Technik wird das zu druckende Bild auf der Photoleitertrommel getrennt
gebildet für
jede Umdrehung der Trommel und folglich können die Inhalte aufeinander
folgender Seiten komplett verschieden sein. Folglich kann, zum Beispiel,
ein Buch bis zur Vervollständigung
gedruckt werden, so dass die Seiten auf dem Ablagetisch der Druckmaschine
in der richtigen Reihenfolge der Seiten ankommen.
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Elektrophotographische
Druckmaschinen und -Drucker sind sowohl für Schwarz-Weiß-Druck
als auch für
Vier-Farben-Druck verfügbar.
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Elektrophotographie
wird seit langem als eine Technologie in Bürokopierer und Laserdrucker
verwendet. Im Bürogebrauch
sind die verwendeten Papiere unbeschichtete feine Papiere, mit denen
tatsächlich
eine ausreichend hohe Bildqualität
für schwarz-weißes Text-aufweisendes
Material erreicht wurde. Bei gedrucktem Werbematerial gibt es jedoch
eine große
Anzahl von Vier-Farben-Bildern
und folglich wurde aus der Qualität von Farbbildern eine wichtige
Angelegenheit. Um bei hochqualitativen Vier-Farben-Druck erfolgreich
zu sein, ist es im Allgemeinen wünschenswert,
beschichtetes Papier zu verwenden, da darauf die optische Qualität und Schärfe von
Farbbildern auf einen Pegel angehoben werden kann, der höher ist
als der auf unbeschichteten Papieren.
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Beim
Drucken von Vierfarb-Bildern liegt das signifikanteste Problem der
Elektrophotographie beim gefleckten Druck. Die Punkte weisen ein
Größe von 0,1–20 mm auf,
und Punkte mit wenigen Millimetern sind am störendsten sichtbar. Das Problem
ist normalerweise am schlimmsten bei beschichteten Papieren mit
einem Quadratmetergewicht von mehr als 200 g/m2.
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Van
Daele et al. diskutieren in ihrem Artikel [Van Daele, J., Verluyten,
L., und Soulliaert, E., Print Media for Xeikon's DCP/32D Digital Color Press, IS&T's NIP12: International
Conference on Digital Printing Technologies S. 382–386] die
Betriebs- und Papierangelegenheiten einer Xeikon Vier-Farben-Elektrophotographie-Druckpresse.
Tonerpartikel werden von einer Photoleitertrommel auf ein Papier übertragen
mittels eines elektrischen Felds, wobei negativ geladene Tonerpartikel
auf positiv geladenes Papier übertragen
werden. Die Ladung wird auf der Papieroberfläche mittels einer Korona erzeugt,
die so angeordnet ist, dass das Papier zwischen dem Koronadraht
und der Photoleitertrommel angeordnet ist. Wie in dem Artikel aufgeführt ist,
ist Leitfähigkeit
eine wichtige Eigenschaft des Papiers was den Erfolg dieses Verfahrens
betrifft. Falls das Papier zu leitfähig ist, entlädt sich
die Ladung von dem Papier, und die Tonerpartikel könnten auf
die Oberfläche
der Photoleitertrommel zurückkehren.
Falls andererseits das Papier zu isolierend ist, könnte eine
ausreichend starke elektrische Ladung keine Zeit zum Entwickeln
auf der Papieroberfläche
haben.
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Unmittelbar
nach der Toner-Übertragungszone
ist eine andere Korona, die die Oberflächenladung des Papiers entlädt, sodass
kein elektrischer Überschlag
in dem Öffnungs-Walzenspalt
zwischen dem Papier und der Photoleitertrommel auftritt.
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Ferner
wird allgemein angenommen, dass die elektrischen Eigenschaften des
Papiers ungleich sind und folglich, obwohl die Leitfähigkeit
und Widerstandsfähigkeit
im Durchschnitt die korrekten Pegel aufweisen, es lokale Problembereiche
in dem Papier geben kann. Dieser Gedankenzug ist sehr verständlich,
auch da Papier immer in einem bestimmten Ausmaß eine ungleichförmige Verteilung
von Material (Bilden ist nicht perfekt) aufweist. Das oben genannte
Problem der Fleckung wird genau auf diese Weise erklärt. Das
Problem ist am schlimmsten bei beschichteten Papieren mit einer
Quadratmetergröße von über 200
g/m2.
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Es
wird ferner angegeben in dem Artikel von Van Daele et al., dass
die Leitfähigkeit
von Papier stark von dem Feuchtigkeitsgehalt des Papiers abhängt. Aus
diesem Grund weist die Xeikon-Presse tatsächlich eine Vorbehandlungseinheit
auf, worin die Ladekapazität
des Papiers durch Heizen auf den korrekten Pegel eingestellt wird.
Als eine Zusammenfassung der Papiereigenschaften merken van Daele
et al. an: Im Allgemeinen ist eine niedrige Leitfähigkeit
von Papier in der z-Ausrichtung (Volumenleitfähigkeit) wünschenswert für guten
Tonerübertrag,
wohingegen eine hohe Oberflächen-Leitfähigkeit
vorteilhaft ist, da in diesem Fall alle statischen Ladungen sich
schnell entladen und, andererseits, jede Ladungsverteilung, die
möglicherweise
von der Korona erzeugt wird, ausgemittelt wird, was die Gleichförmigkeit
von Tonerübertrag
verbessert.
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In
vielen Situationen kann ein fachkundiger und sorgfältiger Bediener
Probleme richten, die von Papiereigenschaften verursacht sind; ein
Bediener hat nämlich
eine Anzahl von Steuerungsverfahren verfügbar, durch die er die Probleme
der Fleckung reduzieren kann. Solche Einstellungen in der Xeikon-Presse weisen die
Temperatur der Vorbehandlungseinheit und die Koronadraht-Steuerungsströme in der
Presse selbst auf. Jedoch beansprucht das Auffinden der korrekten
Einstellungen viel Zeit, was die Zeit, in der die Druckpresse zum
Drucken verfügbar
ist, herabsetzt. Das Auffinden der korrekten Einstellungen verursacht
auch zusätzliche Materialkosten,
da Toner und Papier verschwendet werden. Andererseits gibt es auf
dem Markt auch Elektrophotographie-Maschinen, in denen es nicht
möglich
ist, die Kopierparameter signifikant einzustellen.
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Das
Ziel der Erfindung ist das Beseitigen der Probleme der gegenwärtigen Optionen
und das Bereitstellen eines vollständig neuen Verfahrens zum Herstellen
eines gedruckten Bilds mittels der Elektrophotographie-Technik.
Die Erfindung basiert auf der überraschenden
Beobachtung, dass durch Verwendung in Druckverfahren, worin eine
trockene feinverteilte Drucktinte auf die Druckbasis mittels eines
elektrischen Feldes übertragen
wird, ein Papier, das ein wasserhaltiges Pigment oder Füllstoff
aufweist, das Problem der Ungleichförmigkeit des Drucks wesentlich
reduziert ist. Die Erfindung wird vorzugsweise bei beschichteten
Papieren mit einem Gipspigment in ihrer Beschichtung angewendet,
aber entsprechende Resultate werden auch erreicht, indem Gips als
Füllstoff
verwendet wird. Wir beobachteten, dass Gips deutlich, zum Beispiel
in Elektrophotographie-Anwendungen, von anderen Pigmenten (wie zum
Beispiel wasserfreiem Kaolin und Kalziumkarbonat) abweicht. Ferner
wurde überraschend
beobachtet, dass die Abhängigkeit
des Aufladens von solchem Papier vom Feuchtigkeitsgehalt des Papiers
wesentlich reduziert ist.
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Die
veröffentlichte
französische
Patentanmeldung Nr. 2 588 583 offenbart die Verwendung von Kalziumsulfat
in Papierblättern
mit einem Oberflächenwiderstand
in der Größenordnung
von 1012 Ohm für magnetographisches Drucken
bei Bedingungen von 50% relativer Feuchtigkeit.
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In
dem Verfahren gemäß der Erfindung
zum Herstellen eines gedruckten Bilds mittels der Elektrophotographie-Technologie
wird Papier oder Pappe verwendet, die mit einer Pigment-enthaltenden
Beschichtung beschichtet ist, in der mindestens 20% des Mineralpigments
aus Gips zusammengesetzt ist, oder in der mindestens 20% des Füllstoffs
aus Gips zusammengesetzt ist.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
ist in Patentanspruch 1 beansprucht.
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Die
Erfindung schafft beträchtliche
Vorteile. Folglich, wenn ein Gipspigment verwendet wird und/oder Gips
als Füllstoff
verwendet wird, ist die Qualität
des gedruckten Bilds nicht für
die Steuerungsgrößen, die
in der Presse verwendet werden, empfindlich. Diese Vorteile werden
detailliert in dem unten präsentierten
Beispiel beschrieben. Es sollte angemerkt werden, dass sich die
vorteilhaften Eigenschaften von Gips, insbesondere in Bezug auf
die Gleichförmigkeit
der Druckoberfläche
und der Minimierung der Fleckung, am Besten in zweifach-beschichteten Papieren
mit einem Quadratmetergewicht über
150 g/m2 offenbaren. Mittels der Erfindung
wird ein sehr gleichförmiges
Papier erhalten, wobei die Erfindung insbesondere für das Drucken
eines Blatts von mattem Papier oder Karton geeignet ist, da in diesen
gedruckte Bilder vom Hintergrund besonderes deutlich unterschieden
sind und sogar leichte Unregelmäßigkeiten
des Drucks sichtbar sind.
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Gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
betrifft die Erfindung das elektrophotographische Drucken von Vier-Farben-Bildern
unter Verwendung von Papier oder Pappe, die mit Gips-Pigmenten beschichtet
sind.
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Die
Erfindung wird unten detaillierter untersucht mit der Hilfe einer
detaillierten Beschreibung mit Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung.
Die Zeichnung zeigt die Unregelmäßigkeit
der gedruckten Oberfläche
(Fleckungszahl) als Funktion des Übertragungsstroms für sechs
unterschiedliche Papiere.
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Gemäß der Erfindung
ist das verwendet Elektrophotographie-Papier ein Gips-beschichtetes
Materialnetz. Mit "Materialnetz" ist in dieser Erfindung
Papier oder Pappe oder ein entsprechendes zelluläres Material gemeint, das aus
einem Lignozellulose-enthaltendem Rohmaterial abgeleitet ist, insbesondere
aus Holz oder aus jährlichen
oder mehrjährigen
Pflanzen. Das Material kann Holz aufweisen oder holzfrei sein, und
es kann aus mechanischem, halbmechanischem (chemomechanischem) oder
chemischem Faserstoff hergestellt sein. Der Faserstoff kann gebleicht
oder ungebleicht sein. Das Material kann auch recycelte Fasern,
insbesondere recyceltes Papier oder recycelte Pappe aufweisen. Das
Materialnetz kann aus 100% chemischem Faserstoff zusammengesetzt
sein, aber es kann auch aus einer Mischung aus mechanischem Faserstoff
und chemischem Faserstoff hergestellt sein, in dem der Anteil an
mechanischem Faserstoff 80–30%
sein kann. So eine Mischung kann Faserstoff aufweisen, der durch
mechanische Zerfaserungsverfahren, wie zum Beispiel GW, PGW, TMP
oder CTMP, aus Hartholz oder Weichholz hergestellt ist. Das verwendete
Rohmaterial kann Fichte sein. Ein besonders vorteilhaftes Produkt
wird durch Beschichten eines Basispapiers erhalten, das aus einer Mischung
eines chemischen Faserstoffs und eines mechanischen Faserstoffs
aus Espe oder einer anderen Holzart der Populus-Familie hergestellt
ist. Der chemische Faserstoff kann durch jedes verfügbare Verfahren aus
Hartholz oder Weichholz, vorzugsweise Weichholz, hergestellt sein.
Das Quadratmetergewicht des Materialnetz liegt typischerweise in
einem Bereich von 30–250
g/m2.
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Gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird ein geeignetes Elektrophotographie-Papier jedoch
durch Beschichten eines Materialnetzes mit einer Gips-aufweisenden
Beschichtungsmischung erhalten. Die Verwendung von Pigment gemäß der Erfindung
ist unten detaillierter beschrieben.
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Eine
Gips-aufweisende Beschichtungsmischung kann als eine Einzel-Beschichtungsmischung
und als eine so genannte Vor-Beschichtungs- und eine Oberflächen-Beschichtungsmischung
verwendet werden. Es ist vorteilhaft, das Material zweimal zu beschichten,
zuerst mit einer Vor-Beschichtungsmischung und dann mit einer Oberflächen-Beschichtungsmischung.
Das verwendete Gipspigment ist vorzugsweise ein Produkt mit einer
abrupten Partikelgrößenverteilung,
da diese Verteilung eine gute Abdeckung schafft.
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Im
Allgemeinen weist die Beschichtungsmischung gemäß der Erfindung mindestens
ein Pigment oder eine Mischung von Pigmenten von 10–100 Teilen
pro Gewichtsanteil, mindestens ein Bindemittel 0,1–30 Gewichtsanteile,
und andere Zusatzstoffe, die per se bekannt sind, 1–10 Gewichtsanteile
auf. Am vorteilhaftesten ist das Papier oder die Pappe mit einer
Beschichtungszusammensetzung beschichtet, die aufweist
ausgefälltes Kalziumcarbonat | 10–50 Gewichtsanteile
und/oder |
Kaolin | 10–50 Gewichtsanteile
und |
Gips | 30–90 Gewichtsanteile |
Pigmente
gesamt | 100
Gewichtsanteile |
und | |
Bindemittel | 1–20% des
Pigmentgewichts |
Verdickungsmittel | 0,1–10% des
Pigmentgewichts. |
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Eine
typische Zusammensetzung der Vor-Beschichtungsmischung ist zum Beispiel
wie folgt:
Beschichtungspigment
(Gips und/oder, zum Beispiel grobes Kalziumcarbonat) | 100
Gewichtsanteile |
Bindemittel | 1–20% des
Pigmentgewichts |
Zusatzstoffe
und Hilfsmittel | 0,1–10% des
Pigmentgewichts |
Wasser | Ausgleich |
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Der
Trocken-Feststoff-Inhalt des Vor-Beschichtungsmittels ist typischerweise
40–70%
und sein pH-Wert 7,5–9.
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Die
Zusammensetzung der Oberflächen-Beschichtungsmischung
oder Einzel-Beschichtungsmischung gemäß der Erfindung ist, zum Beispiel,
wie folgt:
Beschichtungspigment
I (Gips) | 30–90 Gewichtsanteile |
Beschichtungspigment
II (z.B. feines Kaolin und/oder Kalziumcarbonat) | 10–70 Gewichtsanteile |
Pigmente
insgesamt | 100
Gewichtsanteile |
Bindemittel | 1–20% des
Pigmentgewichts |
Zusatzstoffe
und Hilfsmittel | 0,1–10% des
Pigmentgewichts |
Wasser | Ausgleich |
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Der
Trocken-Feststoff-Inhalt dieser Beschichtungsmischung ist typischerweise
50–75%.
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Gemäß der Erfindung
wird bei den oben präsentierten
Beschichtungsmischungen vorzugsweise ein Gipspigment mit einer steilen
Partikelgrößenverteilung
verwendet, in welchem Fall maximal 35% der Pigmentartikel kleiner
als 0,5 μm
sind, vorzugsweise maximal 15% kleiner als 0,2 μm sind. Die abrupt-verteilte
Partikelgrößen-Verteilungskurve
ist unter der entsprechenden Kurve für herkömmliche Pigmente in dem Bereich kleiner
Pigmente. Entsprechend ist die Pigmentkurve oberhalb der herkömmlichen
Pigmente in dem Bereich von Partikeln mittlerer Größe.
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Zusammen
mit oder anstelle von Gips ist es möglich, bei der Vorbeschichtung
jedes bekannte Pigment zu verwenden. Beispiele von Pigmenten, die
genannt werden können,
weisen Kalziumkarbonat, Aluminiumsilikat, Kaolin (wasserhaltiges
Aluminiumsilikat), Aluminiumhydroxid, Magnesiumsilikat, Talk (wasserhaltiges Magnesiumsilikat),
Titandioxid und Bariumsulfat, sowie Mischungen davon auf. Synthetische
Pigmente können
ebenfalls verwendet werden.
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Von
den oben genannten Pigmenten sind die Hauptpigmente zusätzlich zu
Gips Kaolin und Kalziumcarbonat, die im Allgemeinen über 50%
der Trocken-Feststoffe
der Beschichtungsmischung bilden. Kalziniertes Kaolin, Titandioxid,
ausgefälltes
Karbonat, Satinweiß,
Aluminiumhydroxid, Natrium-Silizium-Aluminat und Plastikpigmente
sind zusätzliche
Pigmente und ihre Mengen sind im Allgemeinen kleiner als 25% der
Trocken-Feststoffe der Mischung. Spezielle Pigmente, die ferner
aufgezählt
werden können,
weisen Kaoline und Kalziumkarbonate einer speziellen Qualität, genauso
wie Bariumsulfat und Zinkoxid auf.
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Besonders
bevorzugt ist das Hauptpigment in Vorbeschichtungsmischungen Kalziumcarbonat und/oder
Gips, und in Oberflächen-Beschichtungsmischungen
und Einzel-Beschichtungsmischungen, Mischungen aus Gips und Kalziumcarbonat
oder Kaolin. Es gibt Gips in mindestens einer der Beschichtungsmischungen,
die auf die Papieroberfläche
aufgetragen werden.
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Es
ist möglich,
als Bindemittel in der Beschichtungszusammensetzung alle bekannten
Bindemittel zu verwenden, die allgemein in der Papierproduktion
verwendet werden. Neben einzelnen Bindemitteln ist es auch möglich, Mischungen
aus Bindemitteln zu verwenden. Beispiel typischer Bindemittel weisen
synthetische Latexe auf, die aus Polymeren oder Kopolymeren aus
ethylenisch ungesättigten
Verbindungen, z.B. Kopolymeren des Butadien-Styren-Typs, zusammengesetzt
sind, die möglicherweise
auch einen Komonomer aufweisen, der eine Karoxylgruppe, wie zum
Beispiel Akrylsäure,
Itaconsäure
oder Maleinsäure,
und Polyvinyl-Azetat mit Komonomeren, die Karboxylgruppen aufweisen,
aufweist. Zusammen mit den oben genannten Materialien ist es ferner
möglich,
als ein Bindemittel, zum Beispiel wasserlösliche Polymere, Stärke, CMC,
Hydroxyethyl-Zellulose und Polyvinylalkohol zu verwenden.
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Ferner
ist es möglich,
in der Beschichtungszusammensetzung herkömmliche Zusatzstoffe und Hilfsmittel
zu verwenden, wie zum Beispiel Dispergiermittel (z.B. Natriumsalz
aus Polyacrylsäure),
Mittel, die die Viskosität
und Wasserabweisung der Mischung beeinflussen (z.B. CMC, Hydroxyethyl-Zellulose, Polyakrylate, Alginate,
Benzoate), so genannte Schmiermittel, Härtungsmittel, die zum Verbessern
der Wasser-Widerstandsfähigkeit
verwendet werden, optische Hilfsmittel, Anti-Schaummittel, pH-Steuerungsmittel
und Konservierungsmittel. Beispiele von Schmiermitteln weisen sulfonisierte Öle, Ester,
Amine, Kalzium oder Ammonium-Stearate auf; von Mitteln, die die
Wasser-Widerstandsfähigkeit
beeinflussen, Glyoxal; von optischen Hilfsmitteln, Diaminostilben-Disulfonsäure-Derivate;
von Anti-Schaummitteln, Phosphatester, Silikone, Alkohole, Äther, Pflanzenöle; von
pH-Steuerungsmitteln, Natrium-Hydroxide,
Ammoniak; und schließlich
von Konservierungsmitteln, Formaldehyd, Phenol, quaternäre Ammoniumsalze.
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Ein
Salz, z.B. NaCl, kann Papieren hinzugefügt werden zum Steuern seiner
elektrischen Eigenschaften.
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Die
Beschichtungsmischung kann dem Materialnetz in einer per se bekannten
Weise hinzugefügt
werden. Gemäß der Erfindung
können
Papier und/oder Pappe online oder offline unter Verwendung einer
herkömmlichen
Beschichtungsvorrichtung, z.B. durch Klingenbeschichtung oder durch
eine Dünnschichtbeschichtung
oder JET-Anwendung verwendet werden.
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Vorzugsweise
ist das Materialnetz zweifach beschichtet, wobei das erste Beschichten
durch das Filmübertragungsverfahren
und das zweite Beschichten durch Klingenbeschichten ausgeführt wird.
Im Allgemeinen wird eine Menge von 5–50 g von Beschichtungsmischung/m2 durch das Filmübertragungsverfahren an das Netz
angewendet und 10–60
g von Beschichtungsmischung/m2 durch Klingenbeschichten,
wobei die Beschichtungsmengen auf der Basis der Trocken-Festkörper der
Beschichtungszusammensetzung berechnet wurden.
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Nach
dem Beschichten wird das Papier vorzugsweise geglättet. Das
Glätten
kann in der Papiermaschine (online) oder nach der Papiermaschine
(offline) durchgeführt
werden. Es ist wünschenswert,
die Papieroberfläche
glänzend
zu machen (glossieren über
ungefähr
40–50%),
wobei das Glätten
vorzugsweise mittels eines Satinage-Hochkalanders ausgeführt wird.
Falls der Soll-Papierglanz unter 40–50% ist, werden die Papiere
als matt oder Satinpapiere bezeichnet. Gemäß dem, ob glänzendes
Papier oder mattes Papier betroffen ist, werden das Oberflächenmaterial
der Kalandenrvalzen und die Kalanderprozessbedingungen, darüber hinaus
die Walzentemperaturen und der lineare Druck, aber möglicherweise
auch die Kalandergeschwindigkeit und die Dampfbehandlung auf unterschiedliche
Stufen eingestellt. Während
bei glänzendem
Papier das Ziel im Prinzip das Erreichen eines Glanzes ist, der
so groß wie
möglich
ist, ist es darüber
hinaus gewünscht, dass
mattes Papier sehr glatt ist, aber so, dass die Struktur der Oberfläche Licht
nicht in der Weise wie glänzendes
Papier reflektiert.
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Vorzugsweise
ist das Materialnetz feines Papier, möglicherweise vorbeschichtet.
Folglich wird gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung, beim Vier-Farben-Drucken durch Elektrophotographie, ein
Papier oder Pappe verwendet, das zweimal beschichtet wurde, in welchem
Fall wenigstens eine Hälfte
der Pigmente in wenigstens einer der Beschichtungen Gips ist. Gipspigmente
wurden wenigstens in der zweiten Beschichtung verwendet, die auf
der Oberseite der ersten Pigment-aufweisenden Beschichtung ist.
Wie aus dem Beispiel unten offensichtlich ist, werden besonders
gute Ergebnisse unter Verwendung von wenigstens 60% Gips als Papier-Beschichtungspigment
erreicht.
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Bei
der Anwendung kann das Quadratmetergewicht der Papier- oder Papp-Blätter, die
in der Erfindung verwendet werden, weit variieren, vorzugsweise
ist es ungefähr
60–450
g/m2. Das Papier oder die Pappe weist 5–30 g Beschichtung/m2/Seite auf, und das Papier oder die Pappe
ist satiniert. Das Satinieren kann zum Beispiel durch Matt-Satinieren,
Seiden-Satinieren oder Hochsatinieren durchgeführt werden.
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Das
gewünschte
Bild ist durch Elektrophotographie auf das Papier gedruckt gemäß der Erfindung.
Mit "Bild" ist jeder Abdruck
gemeint, der auf die Papieroberfläche gedruckt ist. Der Begriff
bedeckt Text- und einfache Grafikdarstellungen, die durch Schwarz-Weiß-Druck
oder durch Farbdruck gedruckt sind genauso wie Bilder, einschließlich Fotografien,
die durch Vier-Farben-Drucken
hergestellt sind.
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Die
präsentierten
Bedingungen in der Literatur können
in Elektrophotographie (siehe oben genannten Artikel von Van Daele
et al.) eingehalten werden.
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Beispiel
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Vorbereitung der Proben
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Versuchsbeschichten
wurde im Central Laboratory unter Verwendung von fünf unterschiedlichen
Mischungen durchgeführt.
Das Basispapier war ein 124 g/m2 vorbeschichtetes
Basispapier für
feines Papier (Äänekoski
art-paper mill). Die Geschwindigkeit der Beschichtungsmaschine war
800 m/min. Das Beschichten lief durch das so genannte Walzen-Anwendungsverfahren
(roll application method), und die Mischung wurde mit einer Klinge
ausgeglichen.
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Die
Variablen in den Mischungen waren die Pigmente und ihre Dosier-Proportionen. Alle
Pasten wiesen als Bindemittel und Zusatzstoffe folgendes auf:
- – Latex
DOW DL 966, 12 Teile
- – Verdickungsmittel
CMC Finnfix 30, 1 Teil
- – Glyoxal
T, 0,3 Teile
- – Nopcote
C104, 1 Teil
- – optischer
Aufheller Blokophor P, 1 Teil
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Der
Soll-pH in den Gips-aufweisenden Mischungen war pH 7,5, in den anderen
Mischungen pH 8,5. Die Soll-Festkörper-Inhalte der Pasten reichten
von 62 bis 63%.
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Die
Papiere waren zweifach auf beiden Seiten beschichtet, so dass die
finale Quadratmetergewicht 166–168
g/m2 war.
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Die
beschichteten Testpapiere waren satiniert unter konstanten Bedingungen;
das wurde erreicht zum Sicherstellen, dass die Feuchtigkeitsunterschiede
zwischen den Testpapieren so klein wie möglich waren. Der Glanz der
beschichteten Papiere reichte von 67 bis 82% (Hunter 75°). Das unbeschichtete
(vorbeschichtete) Basispapier mit einem sehr kleinen Glanz, ungefähr 10%,
wurde ebenfalls unter den gleichen Bedingungen satiniert. Die begleitende
Tabelle präsentiert
die Testpapiere, ihre Pigmentzusammensetzungen und den Feuchtigkeitsgehalt
(Rh), der von dem vervollständigten
satinierten Rollen gemessen wurde.
-
-
Versuchsdruck
-
Der
Versuchsdruck wurde durchgeführt
unter Verwendung einer IBM InfoColor70-Presse (Xeikon DCP32/D).
Die in der Tabelle präsentierten
Testpapiere wurden gedruckt, so dass die Leitfähigkeit/Widerstandsfähigkeit
jedes Papiergrades auf den gleichen Pegel in der Vorbehandlungseinheit
eingestellt wurde. Die Bedingungen der Glanz- und Fixiereinheiten
wurden ebenfalls konstant aufrechterhalten. Der Einstellwert U2,
der Widerstandsfähigkeit
anzeigt, wurde auf 320 Volt eingestellt; folglich wurde jedes Papier
getrocknet, so dass seine Widerstandsfähigkeit auf einen ausreichend
hohen Pegel anstieg. Es gab keine Schwierigkeiten beim Erreichen
des Pegels von 320 V mit irgendeinem der Papiere und die dafür benötigten Ströme und die Temperatur
des Trockenzylinders stieg nicht über die Richtwerte. Die wesentlichen
Variablen sind in der begleitenden Zeichnung gezeigt:
-
-
Es
ist möglich,
eine gute Bildqualität
auf jedes der Papiergrade zu drucken. In diesem Vergleich war der
Zweck jedoch das Studieren der Empfindlichkeit des Papiers auf äußere Einflüsse. Das
wurde implementiert durch Drucken mit unterschiedlichen Einstellungen
auf jedem Papiergrad. Dieses Variieren entspricht wenigstens in
einem Ausmaß den
internen Fluktuationen innerhalb einer Druckpresse (Alterung des
Entwicklers, Klima, Alter der Photoleitertrommeln usw.).
-
Die
geänderten
Einstellwerte waren der Übertragstrom
und der Duplexstrom. Übertragsstrom
kennzeichnet den Koronastrom mittels dessen das Laden der Papieroberfläche durch
die Übertragungskorona
(siehe die Präambel)
gesteuert wird. Duplexstrom kennzeichnet den Koronastrom mittels
dessen das Laden des Papiers und des Toners durch die Duplexkorona
vor der nachfolgenden Toner-Übertragseinheit
ausgeglichen wird.
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Die
Tabelle zeigt die Testmatrix und den Bereich der gleichförmig bedruckten
Oberfläche,
die auf der Basis eines visuellen Vergleichs bestimmt wurden. Eine
visuell akzeptable Oberfläche
wird in der Tabelle durch Verwenden des Worts "gut" erläutert.
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-
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In
der Übertragreihe
wurde der Duplexstrom konstant gehalten. Der Pegel wurde gesucht
durch Justieren der Einstellungen, um so gut wie möglich zu
sein. Gemäß den Reihen
waren die Pegel:
- • Testpapiere 0 und 4: 80 μA
- • Testpapiere
8, 12, 16 und 20: 100 μA
-
In
der Duplexreihe wurden die Übertragströme konstant
gehalten. Der Pegel wurde auf der Basis der Übertragserien ausgewählt. Gemäß den Reihen
waren die Pegel:
- • Testpapiere: 0, 16 und 20:
80 μA
- • Testpapiere:
4, 8 und 12: 60 μA
-
Diese
Tabelle muss mit Vorbehalt aufgenommen werden. Sie bezieht nicht
Stellung bezüglich
der Unterschiede zwischen den Testpapieren, sondern zeigt nur die
Größe des Betriebsfensters
an, innerhalb dessen die für
das Papier gleichmäßigste Qualität erhalten
wird.
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Auf
der Basis einer visuellen Inspektion können jedoch die folgenden Beobachtungen
gemacht werden:
- • Gips weicht von den anderen
Pigmenten ab, und sein Unterschied ist am größten von unbeschichteten Papier.
- • Gips
benötigt
scheinbar höhere Übertragungswerte
und niedrigere Duplexwerte als Kaolin und Karbonat.
- • Die
guten Eigenschaften von Gips sind am offensichtlichsten wenn die
Menge an Gips 70 Teile ist.
- • Kaolin
und Karbonat verhalten sich in einer ähnlichen Weise; das Betriebsfenster
ist exakt das gleiche bezüglich
sowohl Duplex als auch Übertrag.
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Die
sichtbare Bildqualität
wurde durch objektive Messungen sichergestellt, wobei die Fleckung
einer vollständig
bedeckten Oberfläche
analytisch mittels einer Fleckungs-Betrachtervorrichtung (Only Solutions) gemessen
wurde. Diese Vorrichtung misst die Fleckung der Oberfläche in unterschiedlichen
Frequenzbändern und
berechnet daraus einen einzelnen Fleckungswert. In den begleitenden
Zeichnungen werden die Ergebnisse präsentiert, so dass die von der
Oberfläche
gemessene Fleckung auf der y-Achse ist und der Übertragungsstrom auf der x-Achse
ist. Je niedriger der Fleckungswert ist, desto weniger gefleckt
ist die Oberfläche und
desto flacher die Kurve, desto weniger ist das Papier von externen
Bedingungen (Feuchtigkeitsänderungen,
Alter des Entwicklers, Zustand der Trommeln, usw.) abhängig.
-
1 zeigt,
das zwei Papiere deutliche unterscheidbar sind von den anderen:
die Proben, die 50 und 70 Teile Gips aufweisen, scheinen nicht empfindlich
für Änderungen
im Übertragungsstrom
zu sein, sondern wiederholen Farboberflächen gleichmäßig über einen
großen
Bereich. Die Probe, die 30 Teile Gips aufweist, arbeitet etwas besser
als die Proben ohne Gips, aber ist unterscheidbar, da deutlich schlechter
als die anderen beiden Gips-Proben.