-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren auf dem Gebiet der
mikrobiellen Industrie. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung von L-Glutaminsäure, L-Prolin oder L-Arginin
durch Fermentation und ein in diesem Verfahren eingesetztes Bakterium.
L-Glutaminsäure,
L-Arginin und L-Prolin sind wichtig als Nahrungsmittel, Arzneimittel
und dergleichen.
-
L-Arginin
und L-Prolin werden von E. coli-Zellen aus dem gemeinsamen Vorläufer L-Glutaminsäure synthetisiert.
Deshalb hängt
das Ausmaß der
Produktion von L-Arginin oder L-Prolin von der Verfügbarkeit
des gemeinsamen Vorläufers
L-Glutaminsäure
ab.
-
Es
gibt bekannte Stämme
von E. coli mit einer erhöhten
Syntheserate für
L-Glutaminsäure.
Insbesondere sind Mutanten, die von dem Stamm E. coli K12 abgeleitet
sind und die in ihrer 2-Ketoglutaratdehydrogenase-Aktivität unzulänglich oder
verringert sind, in der Lage, L-Glutaminsäure mit einer ziemlich hohen
Produktivität
herzustellen (U.S. Patente Nr. 5,393,671 und 5,908,768).
-
Ebenso
ist bekannt, daß einige
E. coli-Mutanten L-Arginin und L-Prolin produzieren können. Sie
wurden als Mutanten erhalten, die gegenüber Analoga dieser Aminosäuren resistent
sind, und wurden durch Klonen einiger Gene, die für die Biosynthese
wichtig sind, erhalten (britische Patentveröffentlichung Nr. 2080825A).
-
ZUSAMMENFASSENDE DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
-
Ein
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es, ein neues Bakterium
mit der Fähigkeit
zur Produktion von L-Glutaminsäure,
L-Prolin oder L-Arginin und ein Verfahren zur Produktion von L-Glutaminsäure, L-Prolin
oder L-Arginin durch Verwendung der Bakterien mit der Fähigkeit
zur Produktion von L-Glutaminsäure, L-Prolin oder L-Arginin
bereitzustellen.
-
Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben gefunden, daß L-Isoleucin-Auxotrophe
von E. coli mit einer Unzulänglichkeit
in einem ilvA-Gen L-Glutaminsäure
produzierten. Daneben können
Stämme
mit einer Unzulänglichkeit
in einem ilvA-Gen als Ausgangsstämme
zum Züchten
von L-Prolin- und L-Arginin-Produzenten eingesetzt werden. Anders
ausgedrückt
haben die Erfinder der vorliegenden Erfindung gefunden, daß L-Isoleucin-Auxotrophie
für die
Verbesserung von L-Glutaminsäure-,
L-Prolin- oder L-Arginin-Produzenten eingesetzt werden kann.
-
Auf
diese Weise wurde die vorliegende Erfindung gemacht.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt folgendes bereit:
- (1)
Ein Escherichia-Bacterium, das L-Isoleucin-auxotroph ist und L-Glutaminsäure, L-Prolin
oder L-Arginin produzieren kann.
- (2) Das Escherichia Bakterium nach (1), worin eine beliebige
Aktivität
eines Enzyms der L-Isoleucin-Biosynthese unzulänglich ist.
- (3) Das Escherichia-Bacterium nach (2), worin die Threonindeaminase-Aktivität unzulänglich ist.
- (4) Das Escherichia-Bacterium nach einem der Punkte (1) bis
(3), das Escherichia coli ist.
- (5) Ein Verfahren zur Produktion von L-Glutaminsäure, L-Prolin
oder L-Arginin, welches das Kultivieren des Escherichia-Bacteriums
nach einem der Punkte (1) bis (4) in einem Medium, das L-Isoleucin enthält, umfaßt, wobei
L-Glutaminsäure,
L-Prolin oder L-Arginin in einer Kultur produziert wird und L-Glutaminsäure, L-Prolin oder L-Arginin
aus der Kultur gewonnen wird.
-
EINGEHENDE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
<1> Erfindungsgemäßes Bakterium
-
Das
erfindungsgemäße Bakterium
ist ein Bakterium der Gattung Escherichia, das L-Isoleucin-auxotroph
ist und L-Glutaminsäure,
L-Prolin oder L-Arginin produzieren kann. Ein Beispiel des Escherichia-Bakteriums
ist Escherichia coli.
-
Der
Ausdruck "ein Bakterium
kann L-Glutaminsäure,
L-Prolin oder L-Arginin produzieren" bedeutet, daß das Bakterium eine signifikante
Menge von L-Glutaminsäure,
L-Prolin oder L-Arginin in einem Medium anhäufen kann, wenn das Bakterium
in dem Medium kultiviert wird, oder daß der Gehalt an L-Glutaminsäure, L-Prolin oder
L-Arginin in dem Bakterium erhöht
wird. Der Ausdruck "ein
Bakterium ist L-Isoleucin-auxotroph" bedeutet, daß das Bakterium L-Isoleucin
(üblicherweise
nicht weniger als 10 mg/l) in einem Medium für das Wachstum benötigt.
-
Das
erfindungsgemäße Bakterium
produziert mindestens L-Glutaminsäure, L-Prolin oder L-Arginin und
kann zwei oder mehr Typen von L-Aminosäuren produzieren.
-
Das
erfindungsgemäße Bakterium
kann dadurch erhalten werden, daß einem Escherichia-Bacterium mit
der Fähigkeit
zur Produktion von L-Glutaminsäure,
L-Prolin oder L-Arginin L-Isoleucin-Auxotrophie verliehen wird,
oder dadurch, daß einem
L-Isoleucin-auxotrophen Escherichia-Bacterium die Fähigkeit
zur Produktion von L-Glutaminsäure, L-Prolin
oder L-Arginin verliehen wird.
-
Um
die L-Isoleucin-Auxotrophie zu verleihen, kann ein Verfahren eingesetzt
werden, welches die Mutagenese von Escherichia-Bakterien, das Zulassen der Bildung
von Kolonien durch Escherichia-Bakterien auf einem Agar-Medium,
das L-Isoleucin enthält,
durch Replica-Plattieren der Kolonien auf ein Medium, das kein L-Isoleucin enthält, und
das Selektieren von Stämmen
umfaßt,
die auf dem Medium, das kein L-Isoleucin enthält, nicht wachsen können. Die
Mutagenese umfaßt
die UV-Bestrahlung und Behandlungen mit Mutagenesemitteln, die für übliche Mutagenesebehandlungen
eingesetzt werden, wie N-Methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin (NTG) und salpetrige
Säure.
Alternativ dazu können
natürlich
vorkommende Mutanten selektiert werden.
-
Die
Isoleucin-Auxotropie beruht vorzugsweise auf einer Unzulänglichkeit
in einer beliebigen der L-Isoleucinbiosynthese-Enzymaktivitäten (Aktivitäten von
Enzymen, die Reaktionen der L-Isoleucin-Biosynthese katalysieren).
Die L-Isoleucin-Biosyntheseenzyme umfassen Threonindeaminase, Acetohydroxysäuresynthase,
Acetohydroxysäureisomerreductase,
Dihydroxysäuredehydratase.
Es ist bevorzugt, daß die
Threonindeaminase-Aktivität
unzulänglich
ist. Der Ausdruck "die
Aktivität
ist unzulänglich" bedeutet, daß die intrazelluläre Aktivität des Enzyms
niedriger als diejenige eines Wildtyp-Stammes ist, und wenn ein
Stamm, worin die Aktivität
des Enzyms unzulänglich
ist, erhalten durch Modifikation unter Einsatz von Genrekombinationsverfahren oder
dergleichen, ist die intrazelluläre
Aktivität
des Enzyms niedriger als diejenige des Stammes vor der Modifikation.
-
Um
die Unzulänglichkeit
der Enzymaktivität
wie vorstehend beschrieben zu erhalten, kann eine Mutation, welche
die Unzulänglichkeit
der Enzymaktivität
verursacht, in ein Gen, welches für das Enzym kodiert, durch
herkömmliche
Mutageneseverfahren oder gentechnische Verfahren eingeführt werden.
-
Beispiele
der Mutagenesetechniken umfassen das Verfahren, bei dem eine Bestrahlung
mit Röntgenstrahlen
oder mit UV-Licht verwendet wird, ein Verfahren, bei dem die Behandlung
mit einem Mutagenesemittel, wie N-Methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin und dergleichen,
verwendet wird. Die Stelle des Gens, in die eine Mutation eingeführt wird,
kann eine für
ein Enzymprotein kodierende Region oder eine Expressionsregulationsregion,
wie ein Promotor, sein.
-
Beispiele
der gentechnischen Verfahren umfassen die genetische Rekombination,
genetische Transduktion, Zellfusion und dergleichen. Beispielsweise
wird eine Arzneimittelresistenz in ein Zielgen eingeführt, um
ein funktionell inaktiviertes Gen (defektes Gen) herzustellen. Dann
wird dieses defekte Gen in eine Zelle eines Mikroorganismus der
Gattung Escherichia eingeführt,
und das Zielgen auf einem Chromosom wir durch homologe Rekombination
durch das defekte Gen ersetzt (Genstörung).
-
Ob
in einem Mikroorganismus die Aktivität eines Zielenzyms gesenkt
wird oder die Aktivität
fehlt, sowie der Grad der Abnahme der Aktivität können durch Messen der Enzymaktivität eines
bakteriellen Zellextrakts oder einer gereinigten Fraktion eines
Kandidatenstamms und Vergleichen der Ergebnisse mit denjenigen eines Wildtyp-Stamms
oder eines Ausgangsstamms bestimmt werden. In Abhängigkeit
von dem Zielenzym kann eine Zielvariante auf der Grundlage eines
Phänotyps
der Variante selektiert werden.
-
Um
die Fähigkeit
zur Produktion von L-Glutaminsäure,
L-Prolin oder L-Arginin zu verleihen, können Verfahren eingesetzt werden,
die herkömmlicherweise
zum Züchten
von Escherichia-Bakterien oder dergleichen eingesetzt werden, beispielsweise
solche Verfahren zur Herstellung von auxotrophen Mutantenstämmen, Stämmen, die
gegen L-Aminosäure-Analoga
resistent sind, oder Stämme
mit einer Mutation in der metabolischen Kontrolle, und Verfahren
zur Herstellung von rekombinanten Stämmen, wobei L-Aminosäure-Biosyntheseenzym-Aktivitäten verstärkt sind
(vgl. "Amino Acid
Fermentation", the
Japan Scientific Societies Press [Gakkai Shuppan Center], 1. Auflage,
veröffentlicht
am 30. Mai 1986, S. 77 bis 100). Bei der Züchtung von Aminosäure produzierenden
Bakterien können
Eigenschaften, wie Auxotrophie, Resistenz gegen L-Aminosäure-Analoga
und Mutation der metabolischen Kontrolle allein oder in Kombination
von zwei oder mehreren dieser Eigenschaften verliehen werden. Die
L-Aminosäure-Biosyntheseenzymaktivität kann allein
oder in Kombination von zwei oder mehreren verstärkt werden. Außerdem kann
die Verleihung der Eigenschaft, wie Auxotrophie, Resistenz gegen
L-Aminosäure-Analoga
und Mutation der metabolischen Kontrolle mit der Verstärkung der
L-Aminosäure-Biosyntheseenzymaktivität kombiniert
werden.
-
Beispielsweise
können
L-Glutaminsäure
produzierende Bakterien als Mutanten gezüchtet werden, die Auxotrophie
für Oleinsäure oder
dergleichen zeigen.
-
Ebenso
kann die Fähigkeit
zur Produktion von L-Glutaminsäure
beispielsweise durch Einführen
einer DNA verliehen werden, die für eines der unter Glutamatdehydrogenase
(offengelegte japanische Patentanmeldung (Kokai) 61-268185/1986),
Glutaminsynthetase, Gutamatsynthase, Isocitratdehydrogenase (offengelegte japanische
Patentanmeldung (Kokai) Nr. 62-166890/1987 und 63-214189/1988), Aconitathydratase
(offengelegte japanische Patentanmeldung (Kokai) Nr. 62-294086/1987),
Citratsynthase (offengelegte japanische Patentanmeldung (Kokai)
Nr. 62-201585/1987 und 63-119688/1988), Phosphoenolpyruvatcarboxylase
(offengelegte japanische Patentanmeldung (Kokai) Nr. 60-87788/1985
und 62-55089/1987),
Pyruvatdehydrogenase, Pyruvatkinase, Phosphoenolpyruvatsynthase,
Enolase, Phosphoglyceromutase, Phosphoglyceratkinase, Glycerinaldehyd-3-phosphatdehydrogenase,
Triosephosphatisomerase, Fructosebisphosphataldolase, Phosphofructokinase
(offengelegte japanische Patentanmeldung (Kokai) Nr. 63-102692/1988),
Glucosephosphatisomerase, Glutaminoxoglutarataminotransferase (WO99/07853)
und dergleichen ausgewählten
Enzyme kodiert.
-
Außerdem kann
das erfindungsgemäße Bakterium
hinsichtlich der Aktivität
eines Enzyms, das eine Reaktion zum Erzeugen einer Verbindung, die
nicht L-Glutaminsäure
ist, durch Abzweigen von dem Biosyntheseweg für L-Glutaminsäure katalysiert,
unzulänglich
gemacht werden. Das Enzym, das die Reaktion zum Erzeugen der Verbindung,
die nicht Glutaminsäure
ist, durch Abzweigen von dem Biosyntheseweg für L-Glutaminsäure katalysiert,
umfaßt α-Ketoglutaratdehydrogenase,
Isocitratlyase, Phosphatacetyltransferase, Acetatkinase, Acetohydroxysäuresynthase,
Acetolactatsynthase, Formiatacetyltransferase, Lactatdehydrogenase,
Glutamatdecarboxylase, 1-Pyrrolindehydrogenase und dergleichen.
-
Die
Fähigkeit
zur Produktion von L-Prolin kann beispielsweise dadurch verliehen
werden, daß das Bakterium
hinsichtlich der Rückkopplungshemmung
von γ-Glutamylkinase
durch L-Prolin unempfindlich gemacht wird und/oder dadurch, daß das L-Prolin-Abbausystem zerstört wird.
Das Verfahren, bei dem das Bakterium hinsichtlich der Rückkopplungshemmung
von γ-Glutamylkinase
durch L-Prolin unempfindlich gemacht wird, ist beispielsweise ein
Verfahren, welches das Einführen
einer DNA, die für γ-Glutamylkinase
kodiert, die hinsichtlich der Rückkopplungshemmung
durch L-Prolin unempfindlich gemacht worden ist, in Zellen umfaßt (J. Bacteriol.
170, 5943 (1988)). Das Verfahren zum Zerstören des L-Prolin-Abbausystems
ist beispielsweise ein Verfahren, welches das Einführen einer
Mutation in ein Prolindehydrogenasegen umfaßt, so daß keine aktive Prolindehydrogenase
exprimiert wird. Das Bakterium, worin das L-Prolin-Abbausystem zerstört ist,
kann auch dadurch erhalten werden, daß ein Stamm erhalten wird,
der in seiner Fähigkeit
zur L-Prolin-Assimilation unzulänglich
ist und durch Selektieren eines Stammes, der L-Prolin extrazellulär produziert,
aus den gehaltenen Stämmen
unter Einsatz der L-Prolin-Auxotrophie
als Index.
-
Die
Fähigkeit
zur Produktion von L-Arginin kann beispielsweise dadurch verliehen
werden, daß eine Resistenz
gegen α-Methylmethionin,
p-Fluorphenylalanin, D-Arginin, Argininhydroxamat, S-(2-Aminoethyl)-cystein, α-Methylserin, β-2-Thienylalanin
oder Sulfaguanidin (offengelegte japanische Patentanmeldung Nr. 56-106598) verliehen
wird oder ein argA-Gen, das für
N-Acetylglutamatsynthase kodiert, eingeführt wird (offengelegte japanische
Patentanmeldung Nr. 57-5693).
-
<2> Erfindungsgemäßes Verfahren
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
umfaßt
das Kultivieren des erfindungsgemäßen Bakteriums in einem L-Isoleucin
enthaltenden Medium, wobei L-Glutaminsäure, L-Prolin oder L-Arginin
in einer Kultur produziert und angehäuft wird, und das Gewinnen
von L-Glutaminsäure, L-Prolin
oder L-Arginin aus der Kultur.
-
Das
Medium kann ein übliches
Medium sein, das eine Kohlenstoffquelle, eine Stickstoffquelle,
anorganische Ionen und gegebenenfalls andere organische Komponenten
enthält,
mit der Maßgabe,
daß es
L-Isoleucin enthält.
Die Menge des L-Isoleucins ist ausreichend, um zuzulassen, daß das erfindungsgemäße Bakterium
L-Glutaminsäure, L-Prolin
oder L-Arginin produziert und anhäuft, und ist üblicherweise
25 bis 250 mg/l.
-
Als
Kohlenstoffquelle können
Zucker, wie Glucose, Lactose, Galactose, Fructose und Stärkeydrolysat, Alkohole,
wie Glycerin und Sorbitol oder organische Säuren, wie Fumarsäure, Zitronensäure und
Bernsteinsäure,
eingesetzt werden.
-
Als
Stickstoffquelle können
anorganische Ammoniumsalze, wie Ammoniumsulfat, Ammoniumchlorid und
Ammoniumphosphat, organischer Stickstoff, wie Sojabohnenhydrolysat,
Ammoniakgas oder wässeriges Ammoniak
eingesetzt werden.
-
Es
ist bevorzugt, daß erforderliche
Substanzen, wie Vitamin B1 oder Hefeextrakt, in geeigneten Mengen
als organische Spurennährstoffe
enthalten sind. Daneben werden bei Bedarf Kaliumphosphat, Magnesiumsulfat,
Eisenionen, Manganionen und dergleichen in kleinen Mengen zugegeben.
-
Die
Kultivierung wird vorzugsweise unter aeroben Bedingungen während 16
bis 72 Stunden durchgeführt.
Die Kultivierungstemperatur wird bei 25°C bis 45°C kontrolliert, und der pH-Wert
wird während
der Kultivierung bei 5 bis 8 kontrolliert. Anorganische oder organische,
saure oder alkalische Substanzen sowie Ammoniakgas oder dergleichen
können
für die
pH-Einstellung eingesetzt werden.
-
Die
Kultur umfaßt
ein Medium und Zellen, wobei ein Medium bevorzugt ist.
-
Das
Gewinnen von L-Glutaminsäure,
L-Prolin oder L-Arginin aus der Kultur kann üblicherweise durch Kombinieren
eines Ionen austauschverfahrens, eines Ausfällungsverfahrens und anderer
bekannter Verfahren durchgeführt
werden.
-
BEISPIELE
-
Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele
genauer erklärt.
-
Beispiel 1
-
Produktion von L-Glutaminsäure durch
einen ilvA defizienten Stamm
-
A) Verwendung einer Insertion
des Transposons Tn5 (oder eines beliebigen anderen Transposons)
in das ilvA-Gen
-
Zellen
des Stamms E. coli K12 vom Wildtyp (VKPM B-7) wurden mit einem Bacteriophagen
P1 behandelt, der auf Zellen des L-Isoleucin auxotrophen Stammes E. coli
C600 ilvA::Tn5 mit einer Insertion des Transposons Tn5 in dem ilvA-Gen
gezüchtet
worden war, und auf LB-Agarplatten, die Kanamycin (20 μg/ml) enthielten,
zur Selektion von Kanamycin-resistenten Transductanten gegeben.
Es wurde ein Derivat des Wildtyp-Stamms von E. coli K12 mit einer
Insertion des Transposons Tn5 in dem ilvA-Gen erhalten Dieser Stamm wurde
B7ILE genannt und wurde bei der Russian National Collection of Industrial
Microorganisms (VKPM) am 18 Juli 2000 hinterlegt und in eine Hinterlegung
nach dem Budapester Abkommen am 18. Mai 2001 überführt und erhielt die Hinterlegungsnummer
VKPM B-8013.
-
B) Konstruktion eines
ilvA-defizienten Derivats von dem Wildtypstamm E. coli K12 mit einer
Mutation in dem ilvA-Gen
-
Der
Stamm VL334 (VKPM B-1641) ist ein L-Isoleucin- und L-Threonin-auxotropher
Stamm mit Mutationen in dem thrC- und ilvA-Gen (U.S. Patent Nr. 4,278,765). Ein
Wildtyp-Allel des thrC-Gens wurde unter Einsatz des Bacteriophagen
P1, der auf Zellen des Wildtyp-Stammes E. coli strain K12 (VKPM
B-7) gezüchtet worden war,
durch ein allgemeines Transduktionsverfahren übertragen. Es wurde ein L-Isoleucin-auxotropher Stamm
VL334thrC+ erhalten.
-
(C) Produktion von L-Glutaminsäure durch
den L-Isoleucin-auxotrophen
Stamm mittels Reaktionsröhrchen-Fermentation
-
Das
Fermentationsmedium enthielt 60 g/l Glucose, 25 g/l Ammoniumsulfat,
2 g/l KH2PO4, 1
g/l MgSO4, 0,1 mg/l Thiamin, 50 mg/l L-Isoleucin
und 25 g/l Kalk (pH 7,2). Glucose und Kalk wurden getrennt voneinander sterilisiert.
2 ml des Mediums wurden in die Teströhrchen gegeben und mit einer
Impföse
getesteter Mikroorganismen angeimpft, und die Kultivierung wurde
2 Tage bei 37°C
unter Schütteln
durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
-
-
Beispiel 2
-
Produktion von L-Prolin
durch einen ilvA-defizienten L-Prolin-Produzenten
-
Die
Zellen des Wildtyp-Stammes E. coli K12 (VKPM B-7) wurden mit dem
Mutagen, N-Methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin
(0,1 mg/ml) während
20 Minuten bei 37°C
behandelt, gewaschen und auf ein Minimalagarmedium M9, das mit 1,25
mg/ml Trypton, 10 mg/ml L-Prolin
und 0,05 mg/ml 2,3,5-Triphenyltetrazoliumchlorid supplementiert
war, plattiert. Die meisten Kolonien, die nach 3-tägiger
Inkubation bei 37°C
auftraten, waren rot gefärbt.
Wenige Kolonien, die L-Prolin nicht oxidieren konnten, waren weiß. Eine
dieser Kolonien wurde als Ausgangsstamm für die Erzeugung von Mutanten,
die gegen Prolinanaloga (3,4-Dehydroxyprolin und Azetidin-2-carboxylat)
resistent waren, eingesetzt, wobei die Analoga in M9-Agarmedium
in einer Konzentration von 2 jeweils mg/ml zugegeben wurden.
-
Einige
der aufgetretenen Mutanten konnten L-Prolin produzieren. Der beste
L-Prolin-Produzent 702 wurde mit einem Bacteriophagen P1, der auf
Zellen des Stammes TG1, worin das ilvA-Gen durch Insertion des Chloramphenicol
(Cm)-Resistenzgens (Cmr) zerstört war,
gezüchtet
worden war, behandelt. Eine der erhaltenen Cm-resistenten Transductanten,
nämlich
702ilvA, war L-Isoleucin-auxotroph
und war ein viel effektiverer L-Prolin-Produzent als der prototrophe
L-Isoleucin-Ausgangsstamm 702 (Tabelle 2). Die Fermentation wurde wie
in Beispiel 1 durchgeführt.
-
-
Die
Stämme
702 und 702ilvA wurden bei der Russian National Collection of Industrial
Microorganisms (VKPM) am 18. Juli 2000 hinterlegt und am 18. Mai
2001 in eine Hinterlegung nach dem Budapester Abkommen mit der Hinterlegungsnummer
VKPM B-8011 bzw. VKPM B-8012 überführt.
-
Beispiel 3
-
Produktion von L-Arginin
durch einen ilvA-defizienten L-Arginin-Produzenten
-
Der
Stamm 237, ein L-Arginin-produzierender Stamm, der als Mutante,
die gegen das Pyrimidin-Analogon 6-Azauracil resistent ist, selektiert
worden war, wies eine Insertion des Transposons Tn5 in dem ilvA-Gen auf
und war deshalb L-isoleucin-auxotroph. Der Stamm 237 wurde bei der
Russian National Collection of Industrial Microorganisms (VKPM)
am 10. April 2000 hinterlegt und am 18. Mai 2001 in eine Hinterlegung
nach dem Budapester Abkommen mit der Hinterlegungsnummer VKPM B-7925 überführt.
-
Zellen
des Stammes 237 wurden mit einem Bacteriophagen P1, der auf Zellen
des Wildtypstammes E. coli K12 (VKPM B-7) gezüchtet worden war, behandelt,
und es wurden L-Isoleucin-prototrophe
Transformanten selektiert. Die L-Arginin-Produktion aller L-Isoleucin-prototrophen
Transductanten war drastisch verringert (Tabelle 3). Die Fermentation
wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt.
-