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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von
halogenhaltigem festem Abfallmaterial aus einem Rauchgasreinigungsverfahren.
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Rauchgase
aus Verbrennungsanlagen werden normalerweise von Schadstoffen befreit,
damit, wenn das Gas in die Luft entweicht, die Umweltverschmutzung
minimal ist. Ungereinigte Rauchgase enthalten normalerweise große Mengen
an sauren Komponenten, insbesondere Schwefeloxide und Salzsäuregase.
Normalerweise werden die Rauchgase in einem Rauchgaswäscher, einem
Fließbettreaktor
oder einer ähnlichen Vorrichtung
gereinigt, wobei das Rauchgas mit einem alkalischen Reinigungsmittel
oder Adsorptionsmittel in Form einer wäßrigen Suspension alkalischer
Komponenten oder in Form einer trockenen, teilchenförmigen alkalischen
Zusammensetzung in Kontakt gebracht wird. Verschiedene Rauchgasreinigungsverfahren
und -vorrichtungen sind z.B. in der US-A-5 824 139, der US-A-5 743
469, der US-A-5 878 677 und der US-A-5 840 263 beschrieben.
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Die
FR-A-2 749 772 offenbart ein Verfahren zur Entfernung von Schwermetallen
aus einem festen Verbrennungsabfallmaterial, das Halogen und Schwermetall
umfaßt.
Das Abfallmaterial wird unter kontrolliertem pH-Wert suspendiert,
um dabei eine minimale Menge Metall zu lösen. Anschließend wird
das flüssige
Filtrat der Suspension mit Carbonat oder Hydrogencarbonat behandelt.
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Die
FR-A-2 749 006 offenbart ein Verfahren zur Herstellung einer großtechnischen
wäßrigen Natriumchloridlösung aus
einem festen Verbrennungsabfallmaterial. Das Abfallmaterial wird
in Wasser bei einem pH-Wert zwischen 8 und 14 gelöst. Anschließend wird
das flüssige
Filtrat der Suspension mit einem Bleifällungsmittel zum Beispiel in
Form von Alkalimetallsulfid oder Erdalkalimetallsulfid behandelt.
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Die
verwendeten alkalischen Reinigungsmittel sind normalerweise alkalische
Komponenten, wie z.B. Calciumcarbonat, Kalk, Dolomit, Calciumoxid,
Calciumhydroxid und die analogen Erdalkalimetallverbindungen, die
vor oder während
des Gasreinigungsverfahrens in Wasser suspendiert werden können oder
nicht. Während
des Gasreinigungsverfahrens reagieren nur einige der alkalischen
Komponenten mit den sauren Komponenten aus dem Gas. Die restlichen
ungenutzten alkalischen Reinigungskomponenten werden zusammen mit
den Komponenten, die adsorbiert wurden oder die mit den Schadstoffen
aus dem Rauchgas reagiert haben, als Abfallprodukt beseitigt. In
den meisten halbtrockenen Rauchgasreinigungsverfahren bleiben große Mengen
der alkalischen Reinigungskomponenten, z.B. bis zu etwa 25-50%, ungenutzt und
werden als Teil des Abfallprodukts beseitigt.
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In
der US-A-5 878 677 wird erwähnt,
daß das
einmal benutzte Reinigungsmittel (Sorbens) dem Reinigungssystem
wieder zugeführt
werden kann. Dies kann den Nutzungsgrad des Reinigungsmittels verbessern, es
bleibt jedoch noch immer eine große Menge der alkalischen Komponenten,
z.B. bis zu etwa 25 Gew.-%, in dem Reinigungsmittel ungenutzt. Darüber hinaus
ist das einmal verwendete Reinigungsmittel sehr instabil. Normalerweise
werden solche Reinigungsmittel am Boden und mit einer Folie abgedeckt
aufbewahrt, bevor sie verwendet werden. Wenn sie feucht werden,
entweichen die Schwermetall- und Halogenverbindungen aus dem Reinigungsmittel
und in die Umgebung.
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Im
allgemeinen enthält
das aus einem Rauchgasreinigungsverfahren erhaltene Abfallmaterial
große Mengen
an ungenutzten alkalischen Komponenten zusammen mit den aus dem
Rauchgas absorbierten Schadstoffen, wie z.B. Schwermetall und Chlorid.
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Verschiedene
Verfahren wurden zur Reinigung solcher Abfallprodukte von Halogenverbindungen
und Schwermetallen vorgeschlagen. Ein typisches Verfahren ist z.B.
in der WO 99/28000 beschrieben. Dieses Verfahren umfaßt im allgemeinen
die Entfernung der Halogenverbindung durch Waschen des Abfallmaterials
mit einer alkalischen Lösung,
gefolgt von einem zweiten Waschschritt unter Verwendung von Säure bei
einem pH-Wert von unter 4, um Schwermetalle zu entfernen. Nach dem
Entfernen von Halogenverbindungen und Schwermetallen kann das Abfallmaterial
in die Umgebung abgeführt
werden. Dieses Verfahren erfordert jedoch die Verwendung großer Mengen
an Säuren,
insbesondere wenn große
Mengen alkalischer Komponenten in dem Abfallmaterial enthalten sind.
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Das
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein alternatives Verfahren
zur Behandlung eines halogenhaltigen festen oder halbfesten Abfallmaterials
aus einem Rauchgasreinigungsverfahren zur Verfügung zu stellen, wobei das
Verfahren das Abfallmaterial in ein oder mehrere Produkte umwandelt,
die entweder wiederverwendet oder in die Umgebung abgeführt werden
können.
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Ein
spezielles Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zur Umwandlung eines halogenhaltigen festen oder halbfesten Abfallmaterials
aus einem Rauchgasreinigungsverfahren in ein oder mehrere geeignete
Produkte zur Verfügung
zu stellen, wobei dieses Verfahren einfach und wirtschaftlich durchführbar ist.
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Ein
weiteres Ziel ist es, ein Verfahren zur Umwandlung eines halogenhaltigen
festen oder halbfesten Abfallmaterials aus einem Rauchgasreinigungsverfahren
in ein die Umwelt nicht verschmutzendes Abfallprodukt zur Verfügung zu
stellen, wobei das Verfahren einfach und wirtschaftlich durchführbar ist.
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Diese
und andere Ziele werden durch das wie in den Ansprüchen definierte
Verfahren erreicht.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
betrifft speziell die Behandlung eines halogenhaltigen festen oder halbfesten
Abfallmaterials aus einem Rauchgasreinigungsverfahren, wobei die
Menge der alkalischen Verbindungen ausreicht, um eine Suspension
des Abfallmaterials in Wasser mit einem pH-Wert von wenigstens 10 bereitzustellen.
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Festes
oder halbfestes Abfallmaterial umfaßt vollkommen festes Abfallmaterial
bis fließendes
Abfallmaterial.
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Das
Merkmal, daß die
Menge der alkalischen Verbindungen ausreichend sein sollte, um eine
Suspension des Abfallmaterials in Wasser mit einem pH-Wert von wenigstens
10 bereitzustellen, bedeutet in dem vorliegenden Zusammenhang, daß der pH-Wert
der Suspension wenigstens 10 betragen sollte, wenn das Abfallmaterial
mit etwa 50 Gew.-% reinem Wasser vermischt wird. Im allgemeinen
bedeutet dies, daß das
feste oder halbfeste Abfallmaterial, das gemäß dem Verfahren der Erfindung
behandelt werden kann, große
Mengen an ungenützten
alkalischen Komponenten enthält.
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Das
feste oder halbfeste Abfallmaterial ist vorzugsweise ein Abfallmaterial,
das bei der Reinigung von Rauchgasen aus Kraftwerken, Industrieabgasen
aus Müllverbrennungsanlagen
oder verfahrenstechnischen Anlagen, wie z.B. industriellen Müllkraftwerken,
anfällt.
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Vorzugsweise
besteht das Reinigungsmittel, das bei dem Rauchgasreinigungsverfahren
verwendet wird, um das Abfallmaterial zu erhalten, aus wenigstens
50 Gew.-% von einer oder mehreren alkalischen Komponenten. Die alkalischen
Komponenten können
im Prinzip jede Art von alkalischem Material sein. Vorzugsweise
sind die alkalischen Komponenten ausgewählt aus Erdalkalimetallcarbonaten,
Kalk, Dolomit, Erdalkalimetalloxid, Erdalkalimetallhydroxid und/oder
Flugasche.
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Das
feste oder halbfeste Abfallmaterial kann z.B. vor der Behandlung
gemäß der vorliegenden
Erfindung zerkleinert werden. Vorzugsweise wird das Abfallmaterial
bis zu einer mittleren Teilchengröße von weniger als 10 mm, vorzugsweise
weniger als 2 mm, zerkleinert.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird in einer Reihe von Schritten durchgeführt:
- a)
Herstellen einer wäßrigen Suspension
des festen oder halbfesten Abfallmaterials, wobei die Suspension einen
pH-Wert von wenigstens 10 besitzt,
- b) Trennen des festen und des flüssigen Materials voneinander,
um eine wäßrige Abfallmateriallösung und ein
festes Abfallmaterial zu erhalten, und Sammeln des festen Abfallmaterials,
und
- c) Wiederholen der Schritte a) und b) ein oder mehrere Male.
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Bei
der Herstellung der wäßrigen Suspension
kann reines Wasser verwendet werden, in den meisten Situationen
wird jedoch Leitungswasser aufgrund seines geringeren Preises verwendet.
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Das
optimale Flüssig-Fest-Verhältnis in
jeder der in Schritt a) hergestellten wäßrigen Suspensionen hängt größtenteils
von der Zusammensetzung des Abfallmaterials ab. Im allgemeinen sollte
die Wassermenge in den Suspensionen relativ groß sein, wenn das Abfallmaterial
große
Mengen an Halogenverbindungen, wie z.B. Cl-Verbindungen, enthält.
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren zur Verfügung, bei dem das Abfallmaterial
unter Verwendung bedeutend geringerer Mengen an Flüssigkeit
oder Wasser gereinigt werden kann als bei den Verfahren des Stands der
Technik.
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Vorzugsweise
beträgt
das Flüssig-Fest-Verhältnis in
wenigstens einer der in Schritt a) hergestellten wäßrigen Suspensionen
zwischen 0,5:1 und 50:1 Gew./Gew., vorzugsweise zwischen 1:1 und
25:1 Gew./Gew. Besonders bevorzugt beträgt das Flüssig-Fest-Verhältnis in
allen wäßrigen Suspensionen
zwischen 0,5:1 und 50:1 Gew./Gew., vorzugsweise zwischen 1:1 und
25:1 Gew./Gew. Noch bevorzugter ist, daß das Flüssig-Fest-Verhältnis in
wenigstens einem der Schritte a) und vorzugsweise in zwei oder allen
Schritten a) zwischen 2:1 und 5:1 beträgt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist es möglich,
ein Flüssig-Fest-Verhältnis zwischen
0,5:1 und 2:1 Gew./Gew. zu besitzen. Mit solchen Flüssig-Fest-Verhältnissen
ist es möglich,
einen Eindampfschritt bei dem Verfahren zu vermeiden, um das behandelte
Material zu trocknen.
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Die
in jedem der Schritte a) hergestellten wäßrigen Suspensionen sollten
vorzugsweise Temperaturen zwischen 0 und 200°C, vorzugsweise zwischen 5 und
weniger als 100°C
und besonders bevorzugt zwischen 10 und 30°C besitzen. Die Behandlung in
Schritt a) kann unter Druck durchgeführt werden, und im allgemeinen wird
ein Druck von mehr als Atmosphärendruck
verwendet, wenn die Temperatur 100°C übersteigt, um das Sieden der
Suspension zu verhindern.
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Die
Herstellung bei einem oder vorzugsweise allen Schritten a) kann
durch Vermischen des festen Abfallmaterials mit gegebenenfalls temperiertem
Leitungswasser durchgeführt
werden. Das Wasser kann unter Rühren
zu dem Abfallmaterial hinzugegeben werden, oder das Abfallmaterial
kann unter Rühren
zu dem Wasser hinzugegeben werden. Das Vermischen sollte vorzugsweise
fortgesetzt werden, bis das gesamte Abfallmaterial innig mit dem
Wasser befeuchtet ist. Vorzugsweise wird das Vermischen 1–240 Minuten
lang fortgesetzt.
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Vorzugsweise
besitzen die in wenigstens einem der Schritte a) hergestellten wäßrigen Suspensionen einen
pH-Wert zwischen 11 und 13.
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In
Abhängigkeit
von der Menge der Halogenverbindungen in dem Abfallmaterial, können die
Schritte a) und b) 3mal oder öfter
wiederholt werden. Im allgemeinen ist es bevorzugt, daß die Schritte
wenigstens 5mal wiederholt werden.
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In
Schritt b) werden die festen und flüssigen Materialien voneinander getrennt.
Diese Trennung kann vorzugsweise mittels Druckfiltration, Zentrifugalfiltration
oder Vakuumfiltration erfolgen.
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Das
aus Schritt c) erhaltene Abfallmaterial kann vorzugsweise einem
Trocknungsschritt d) unterworfen werden. Der Schritt des Trocknens
des festen Abfallmaterials in Schritt d) kann auf eine beliebige
herkömmliche
Weise durchgeführt
werden, z.B. durch Trommeltrocknung.
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Das
aus den Schritten c) oder d) erhaltene feste Abfallmaterial kann
in einem Rauchgasreinigungsverfahren wiederverwendet werden, wobei
im wesentlichen alle alkalischen Komponenten bei der Rauchgasreinigung
verwendet werden können.
Die Wirksamkeit des Reinigungsmittels, das aus den Schritten c)
oder aus Schritt d) erhaltenes Abfallmaterial enthält, ist
so hoch wie wenn frisches Reinigungsmittel verwendet wird.
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Das
aus den Schritten c) oder d) erhaltene feste Abfallmaterial enthält normalerweise
ein oder mehrere Schwermetalle, einschließlich Pb, Cd und Hg. Kleine
Mengen anderer Metalle, wie z.B. Fe, Zn und Cu, können ebenfalls
vorhanden sein.
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Alternativ
kann das aus Schritt c) oder Schritt d) erhaltene feste Material
daher mit einer sauren Lösung
mit einem pH-Wert von weniger als 4 gewaschen werden, wobei die
Schwermetalle und gegebenenfalls andere gelöste Metalle durch Filtration
abgetrennt werden können,
um eine Lösung
aus einem oder mehreren Schwermetallen und gegebenenfalls anderen
Metallen zu erhalten. Die Lösung
aus Schwermetall (en) oder Metallen kann eingedampft werden, um
ein Schwermetall oder eine Mischung aus Schwermetallen und/oder anderen
Metallen zu erhalten, oder die Lösung
aus einem oder mehreren Schwermetallen und gegebenenfalls anderen
Metallen kann mit einem alkalischen Material bis zu einem pH-Wert
zwischen 7 und 10 behandelt werden, wobei die Schwermetalle und
gegebenenfalls die anderen Metalle ausfallen. Um Schwermetalle und
gegebenenfalls andere Metalle zu erhalten, können sie einem Reinigungsverfahren
unterworfen werden, um die einzelnen Metalle weiter zu extrahieren
und zu reinigen. Solche Verfahren sind im allgemeinen im Stand der Technik
bekannt und können
z.B. die Reinigung durch Elektrolyse umfassen.
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Die
in einem oder mehreren der Schritte b), z.B. in wenigstens zwei
oder vorzugsweise allen Schritten b), erhaltene Abfallmateriallösung kann
vorzugsweise gesammelt und mit einer Säure behandelt werden, um einen
pH- Wert zwischen
7 und 10, vorzugsweise zwischen 8 und 9 oder zwischen 9,25 und 9,75,
zu erhalten. Dabei werden die Schwermetalle in der Abfallmateriallösung ausfallen.
Die Ausfällung
erfolgt vorzugsweise in einem Schritt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann die in einem oder mehreren der Schritte b), z.B.
in wenigstens zwei oder vorzugsweise allen Schritten b), erhaltene
Abfallmateriallösung
vorzugsweise gesammelt und mit einer Säure behandelt werden, um einen
pH-Wert zwischen 7 und 10, vorzugsweise zwischen 8 und 9 oder zwischen
9,25 und 9,75, zu erhalten, wobei die Säure in Form der sauren Lösung aus Schwermetallen
und gegebenenfalls anderen Metallen vorliegt, die durch Waschen
des aus Schritt c) oder Schritt d) erhaltenen festen Materials mit
einer sauren Lösung
mit einem pH-Wert von weniger als 4 erhalten wird. Dabei werden
die Schwermetalle und gegebenenfalls anderen Metalle aus beiden
Lösungen
ausfallen. Falls notwendig, können
weitere saure oder alkalische Materialien zugegeben werden, um einen
pH-Wert zwischen 7 und 10, vorzugsweise zwischen 8 und 9 oder zwischen
9,25 und 9,75, zu erhalten.
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Die
in einem oder mehreren der Schritte b) erhaltene Abfallmateriallösung kann
mit einer Säure,
z.B. in Form einer sauren Lösung,
durch Zugabe der Säure
oder der sauren Zusammensetzung zu der Lösung unter Rühren und
Ausfallenlassen der Schwermetalle behandelt werden. Die ausgefallenen
Schwermetalle können
von der Lösung
abgetrennt werden, um eine im wesentlichen reine Mischung aus Schwermetallfeststoffen und
eine Lösung
aus einer oder mehreren halogenhaltigen Verbindungen zu erhalten.
Die Trennverfahren können
Filtration, vorzugsweise Druckfiltration, Zentrifugalfiltration
oder Vakuumfiltration, umfassen.
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Die
Metalle können
wie oben erwähnt
weiter gereinigt werden.
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Die
in dem obigen Schritt verwendete saure Zusammensetzung kann im Prinzip
jede Art von saurer Zusammensetzung sein. Vorzugsweise ist die saure
Zusammensetzung ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus HCl, HNO3,
H2SO4 und Essigsäure.
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Die
Lösung
aus einer oder mehreren halogenhaltigen Verbindungen kann vorzugsweise
eingedampft werden, um ein Halogensalz oder eine Mischung aus Halogensalzen
zu erhalten. Dieses Salz oder dieses Salze kann/können z.B.
als Streusalz zum Schmelzen von Schnee und Eis verwendet werden.
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Die
Erfindung wird nun anhand von Beispielen und Zeichnungen detaillierter
beschrieben, wobei
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1 ein
Fließschema
des Verfahrens mit einem Schritt zeigt,
-
2 ein
Fließschema
des Verfahrens mit zwei Schritten zeigt.
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BEISPIELE:
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Beispiel 1
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Ein
im wesentlichen trockenes halogenhaltiges Abfallmaterial wurde aus
einem Rauchgasreinigungsverfahren bei Amagerforbrending, Dänemark (AF),
erhalten. Die nominale Menge an alkalischem Material in dem Abfallmaterial
betrug etwa 6–8
mol/kg.
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Das
bei dem Reinigungsverfahren verwendete alkalische Reinigungsmittel
bestand aus Kalk (Calciumoxid und Calciumhydroxid), und das Rauchgasreinigungsverfahren
war als halbtrockenes Rauchgasreinigungsverfahren durchgeführt worden.
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Das
Abfallmaterial wurde auf eine mittlere Teilchengröße von etwa
1–2 mm
gemahlen, und 200 g des Abfallmaterials wurden einem ersten Extraktionsschritt
unterworfen, indem sie in 400 g Wasser suspendiert wurden. Die Mischung
wurde etwa 30 Minuten lang bei Raumtemperatur gerührt. Das
Material wurde auf einem Vakuumfilter filtriert, wobei ein im wesentlichen
teilchenfreies Filtrat erhalten wurde. Der Rückstand wurde einem zweiten
Extraktionsschritt wie nachstehend beschrieben unterworfen.
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Der
pH-Wert des Filtrats wurde gemessen und das Filtrat weiter durch
Testen einer kleinen Probe durch Titration auf seinen C1-Gehalt
untersucht. Die Mengen an Cd, Pb, Zn und Cu wurden durch ein Atomabsorptionsspektrophotometer
(AAS) ermittelt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
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Das
Filtrat wurde einem ersten Fällungsschritt
unterworfen, indem HCl zugegeben wurde, bis der pH-Wert 11 erreichte.
An diesem Punkt wurde das Filtrat vakuumfiltriert, um die ausgefallenen
Metallteilchen zu entfernen, und das erhaltene Filtrat wurde erneut
auf seinen Gehalt an Cl, Cd, Pb, Zn und Cu untersucht, wobei die
gleichen Verfahren wie oben angewandt wurden, und diese Ergebnisse
sind ebenfalls in Tabelle 1 dar gestellt.
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Extraktionsschritt
1:
Tabelle
1
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Das
Filtrat wurde einem zweiten Fällungsschritt
unterworfen, indem HCl zugegeben wurde, bis der pH-Wert 9,5 erreichte,
und das Filtrat wurde erneut vakuumfiltriert und das gereinigte
Filtrat wie oben untersucht.
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Der
aus dem ersten Extraktionsschritt erhaltene Rückstand wurde einem zweiten
Extraktionsschritt unterworfen, indem er in 400 g Wasser erneut
suspendiert wurde, und der Extraktionsschritt und die Fällungsschritte
wurden wie oben beschrieben wiederholt. Die Ergebnisse sind in Tabelle
2 dargestellt.
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Extraktionsschritt
2:
Tabelle
2
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Die
gereinigten Filtrate aus den zwei Extraktionsschritten wurden gesammelt.
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Die
gesammelten Filtrate wurden eingedampft, und der erhaltene Rückstand
enthielt weniger als 5 ppm Blei und weniger als 0,03 ppm Cadmium.
Dieser Rückstand
kann als Streusalz verwendet werden.
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Der
Rückstand
(behandeltes Abfallmaterial), der aus dem zweiten Extraktionsschritt
erhalten wurde, wurde untersucht. Es wurde festgestellt, daß mehr als
23 Gew.-% des Abfallmaterials extrahiert worden waren. Die Mengen
an Cl, Cd, Pb, Zn bzw. Cu in dem Ausgangs-Abfallmaterial und in dem
behandelten Abfallmaterial sind in Tabelle 3 gezeigt. 84 Gew.-%
des ursprünglich
vorhandenen Cl in dem Ausgangs-Abfallmaterial wurden extrahiert.
Die nominale Menge an alkalischem Material in dem behandelten Abfallmaterial
betrug etwa 7,8 – 10,4
mol/kg. Berechnet als Ca(OH)2, entspricht
dies einer Menge von 290–385
g/kg.
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Auswaschbeständigkeit
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Die
Auswaschbeständigkeit
des behandelten Abfallmaterials wurde untersucht. 100 g des behandelten
Abfallmaterials wurden in 200 g Wasser suspendiert und 20 Stunden
lang stehen gelassen.
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Die
Suspension wurde vakuumfiltriert, und die extrahierten (oder ausgewaschenen)
Mengen an Cl und Metallen sind in Tabelle 4 gezeigt. Schließlich wurde
der Rückstand
untersucht, und die Ergebnisse sind in Tabelle 4 gezeigt.
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Aus
den Tabellen 3 und 4 wird ersichtlich, daß 93% des Cl entfernt wurden,
und daß in
dem Auswaschtest kein Auswaschen aus dem Material als solches beobachtet
wurde, so daß daraus
geschlossen werden muß,
daß die behandelten
Abfallmaterialien auswaschbeständig
sind. Ferner können
die behandelten Abfallmaterialien als Reinigungsmittel in einem
Rauchgasreinigungsverfahren wiederverwendet werden, oder sie können weiterbehandelt
werden, um die in dem Material vorhandene Metallverbindung zu sammeln.
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Beispiel 2
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Ein
im wesentlichen trockenes halogenhaltiges Abfallmaterial wurde aus
einem Rauchgasreinigungsverfahren bei Vestforbrending, Dänemark (VF),
erhalten. Die nominale Menge an alkalischem Material in dem Abfallmaterial
betrug etwa 4,5 mol/kg.
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Das
bei dem Reinigungsverfahren verwendete alkalische Reinigungsmittel
bestand aus Kalk (Calciumoxid und Calciumhydroxid), und das Rauchgasreinigungsverfahren
war als nasses Rauchgasreinigungsverfahren durchgeführt worden.
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Das
Abfallmaterial wurde auf eine mittlere Teilchengröße von etwa
1–2 mm
gemahlen, und 200 g des Abfallmaterials wurden einem ersten Extraktionsschritt
unterworfen, indem sie in 400 g Wasser suspendiert wurden. Die Mischung
wurde etwa 30 Minuten lang bei Raumtemperatur gerührt. Das
Material wurde auf einem Vakuumfilter filtriert, wobei ein im wesentlichen
teilchenfreies Filtrat erhalten wurde. Der Rückstand wurde einem zweiten
Extraktionsschritt wie nachstehend beschrieben unterworfen.
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Der
pH-Wert des Filtrats wurde gemessen und das Filtrat weiter durch
Testen einer kleinen Probe durch Titration auf seinen C1-Gehalt
untersucht. Die Mengen an Cd, Pb, Zn und Cu wurden durch AAS ermittelt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 dargestellt.
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Das
Filtrat wurde einem ersten Fällungsschritt
unterworfen, indem HCl zugegeben wurde, bis der pH-Wert 11 erreichte.
An diesem Punkt wurde das Filtrat vakuumfiltriert, um die ausgefallenen
Metalle zu entfernen, und das erhaltene Filtrat wurde erneut auf
seinen Gehalt an Cl, Cd, Pb, Zn und Cu untersucht, wobei die gleichen
Verfahren wie oben angewandt wurden, und diese Ergebnisse sind ebenfalls
in Tabelle 5 dargestellt.
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Extraktionsschritt
1:
Tabelle
5
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Das
Filtrat wurde einem zweiten Fällungsschritt
unterworfen, indem HCl zugegeben wurde, bis der pH-Wert 9,5 erreichte,
und das Filtrat wurde erneut vakuumfiltriert und das gereinigte
Filtrat untersucht, und diese Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle
5 dargestellt.
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Der
aus dem ersten Extraktionsschritt erhaltene Rückstand wurde einem zweiten
Extraktionsschritt unterworfen, indem er in 400 g Wasser erneut
suspendiert wurde, und der Extraktionsschritt und die Fällungsschritte
wurden wie oben beschrieben wiederholt. Die Ergebnisse sind in Tabelle
6 dargestellt.
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Extraktionsschritt
2:
Tabelle
6
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Die
gereinigten Filtrate aus den zwei Extraktionsschritten wurden gesammelt.
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Die
gesammelten Filtrate wurden eingedampft, und der Rückstand
enthielt weniger als 5 ppm Blei und weniger als 0,03 ppm Cadmium.
Dieser Rückstand
kann als Streusalz verwendet werden.
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Der
Rückstand
(behandeltes Abfallmaterial), der aus dem zweiten Extraktionsschritt
erhalten wurde, wurde untersucht. Es wurde festgestellt, daß mehr als
12 Gew.-% des Abfallmaterials extrahiert worden waren. Die Mengen
an Cl, Cd, Pb, Zn bzw. Cu in dem Ausgangs-Abfallmaterial und in
dem behandelten Abfallmaterial sind in Tabelle 7 gezeigt. 93 Gew.-%
des ursprünglich
vorhandenen Cl in dem Ausgangs-Abfallmaterial wurden extrahiert.
Die nominale Menge an alkalischem Material in dem behandelten Abfallmaterial
betrug etwa 5,2 mol/kg. Berechnet als Ca(OH)2,
entspricht dies einer Menge von 191 g/kg.
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Aus
Tabelle 7 wird ersichtlich, daß das
getestete Material auswaschstabil ist (verglichen mit den Daten in
Tabelle 4). Die behandelten Abfallmaterialien können als Reinigungsmittel in
einem Rauchgasreinigungsverfahren wiederverwendet werden, oder sie
können
weiterbehandelt werden, um die in dem Material vorhandene Metallverbindung
zu sammeln.