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Die
Abfälle
aus dem Haushalts-, Urban- oder Spitalsbereich enthalten üblicherweise
erhebliche Mengen an insbesondere chlorierten organischen Rückständen und
Schwermetalle (insbesondere Zink, Blei, Cadmium, Quecksilber und
Chrom). Häufig
enthalten sie auch Metallchloride (insbesondere Natriumchlorid)
und Aluminium. Eine ständig
angewandte Technik zum Verringern des Volumens dieser Abfälle besteht
darin, sie zu verbrennen. Die Verbrennung derartiger Abfälle führt zur
Bildung von toxischen Rauchgasen, die Chlorwasserstoff flüchtige Schwermetalle
und Aschen enthalten. Diese enthalten stets Metallchloride, organische
Rückstände (insbesondere
Dioxine und Furane), Schwermetalle und unverbrannte Reste, in denen
sich häufig
metallisches Aluminium findet. Vor dem Freisetzen in die Atmosphäre müssen diese
Rauchgase daher entstaubt und gereinigt werden.
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In
dem Europäischen
Patent
EP 0 603 218 [SOLVAY
(Société Anonyme)]
wird ein Verfahren beschrieben, das zur Reinigung eines derartigen Rauchgases
und zur gleichzeitigen Ausbildung einer wässerigen Natriumchloridlösung konzipiert
ist, die in einem technischen Verfahren eingesetzt werden kann.
Gemäß diesem
bekannten Verfahren wird das Rauchgas nach der Entstaubung einer
Reinigung von Chlorwasserstoff und von flüchtigen Schwermetallen unterzogen.
Zu diesem Zweck wird das Rauchgas mit Natriumbicarbonat behandelt,
um den Chlorwasserstoff zu zersetzen und Natriumchlorid auszubilden,
und anschließend
wird eine Filtration vorgenommen, bei der ein fester, das Natriumchlorid
und die Schwermetalle umfassender Rückstand gewonnen wird. Zur
Ausbildung der technischen wässerigen
Natriumchloridlösung
wird der feste Rückstand in
Wasser dispergiert, das so erhaltene wässerige Milieu wird alkalisch
gestellt, um die Schwermetalle in Form von Metallhydroxiden auszufällen, der
gebildete Niederschlag wird abgetrennt und die erhaltene wässerige
Natriumchloridlösung
wird über
einem chelatisierenden Harz behandelt.
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In
diesem bekannten Verfahren enthalten die aus dem Rauchgas in der
Entstaubungsstufe (die seiner Reinigung von Chlorwasserstoff vorangeht) abgetrennten
Aschen im Allgemeinen wasserlösliche chlorierte
Verbindungen (insbesondere Natriumchlorid), Schwermetalle (insbesondere
Zink, Blei, Cadmium, Quecksilber und Chrom), organische Derivate und
unverbrannte Reste (in denen sich häufig metallisches Aluminium
findet). Das Vorliegen von wasserlöslichen Substanzen, von Schwermetallen
und von toxischen organischen Materialien (Dioxine, Furane) kann
beim Deponieren dieser Flugaschen Schwierigkeiten bereiten und erfordert
ein vorangehendes Ausführen
eines Inertisierungsprozesses, um die Flugaschen milieuunschädlich zu
machen. Ein wirksames Inertisierungsverfahren wird in der internationalen
Anmeldung WO 97/31874 A1 [SOLVAY (Société Anonyme)] beschrieben.
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Die
Erfindung zielt darauf ab, ein Verfahren zur Herstellung einer wässerigen
Natriumchloridlösung,
ausgehend von Rauchgasen vom weiter oben definierten Typ, zur Verfügung zu
stellen, das ein Rentabilisieren des in den Aschen vorliegenden
Natriumchlorids ermöglicht
und überdies
deren Inertisieren erleichtert.
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Demgemäß betrifft
die Erfindung ein Verfahren zur einerseits Reinigung eines aschebeladenen Abgases,
das aus der Verbrennung von Abfällen stammt,
die Schwermetalle, Natriumchlorid und chlorierte organische Reste
enthalten, und anderseits zur Herstellung einer wässerigen
Natriumchloridlösung, wonach
- – in
einer ersten Stufe das Abgas einer Entstaubung unterworfen wird,
aus der getrennt einerseits ein entstaubtes Abgas und anderseits Aschen
gewonnen werden;
- – in
einer zweiten Stufe das entstaubte Abgas mit einem eine Natriumverbindung
umfassenden basischen Reaktionsmittel behandelt wird und ein mit
Stäuben
beladenes Abgas gewonnen wird;
- – in
einer dritten Stufe das Gas einem Entstauben unterworfen wird, woraus
einerseits ein entstaubtes Gas und anderseits Stäube gewonnen werden;
- – in
einer vierten Stufe die Stäube
in Wasser dispergiert werden und ein wässeriges Milieu gewonnen wird,
das eine wässerige
Lösung
von Natriumchlorid umfasst; und
- – in
einer fünften
Stufe das wässerige
Milieu einer an sich bekannten Reinigung unterworfen wird, um einerseits
die wässerige
Lösung
des Natriumchlorids und anderseits einen festen Rückstand zu
gewinnen, der wenigstens einen Teil der Schwermetalle umfasst;
wobei
das Verfahren gemäß der Erfindung
dadurch gekennzeichnet ist, dass die Aschen aus der ersten Stufe
einem Waschen mit Wasser unterzogen werden und dass wenigstens ein
Teil des beim Waschen wiedergewonnenen Wassers zum Dispergieren
der Stäube
in der vierten Stufe verwendet wird.
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Das
dem Verfahren gemäß der Erfindung
unterworfene Rauchgas ist ein Rauchgas, das aus der Verbrennung
von Abfällen
stammt, die Schwermetalle, Natriumchlorid und chlorierte organische
Reste enthalten. Das Rauchgas enthält deshalb Chlorwasserstoff
und flüchtige
Schwermetalle und ist überdies mit
Aschen beladen. Diese umfassen Natriumchlorid und Schwermetalle.
Es kann vorkommen, dass sie darüber
hinaus andere wasserlösliche
Metallchloride enthalten, sowie unverbrannte Reste, wobei diese letztgenannten
im Allgemeinen metallisches Aluminium umfassen.
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Unter
Schwermetallen sollen jene Metalle verstanden werden, deren spezifische
Masse wenigstens 5 g/cm3 beträgt, sowie
Beryllium, Arsen, Selen und Antimon, in Übereinstimmung mit der allgemein
anerkannten Definition (Heavy Metals in Wastewater and Sludge Treatment
Processes; Bd. I, CRC Press, Inc; 1987; Seite 2).
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Im
Verfahren gemäß der Erfindung
kann das Entstauben der er-sten Stufe mit jedem geeigneten Mittel
vorgenommen werden, das allgemein in den Entstaubungstechniken von
Gasen angewendet wird. Beispielsweise kann ein Zyklon, ein elektrostatisches
Filter oder ein Filter mit Filtergeweben angewendet werden.
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Das
in der zweite Stufe verwendete basische Reaktionsmittel umfasst
eine Natriumverbindung. Definitionsgemäß ist die Natriumverbindung
eine chemische Verbindung, die Natrium enthält. Im Allgemeinen handelt
es sich um eine anorganische Verbindung und sie ist derart basisch,
dass sie den im Rauchgas vorliegenden Chlorwasserstoff unter Ausbildung
von Natriumchlorid zersetzt. Die Natriumverbindung macht im Allgemeinen
mehr als 50 Gew.-% (vorzugsweise wenigstens 80 Gew.-%) des basischen
Reaktionsmittels aus. Vorteilhaft stellt sie den Hauptteil, sogar
das gesamte basische Reaktionsmittel dar.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung umfasst die Natriumverbindung Natrium(bi)carbonat. Der
Ausdruck Natrium(bi)carbonat bezeichnet unterschiedslos Natriumbicarbonat,
wasserfreies Natriumcarbonat oder hydratisiertes Natriumcarbonat
oder ein Gemisch von Natriumcarbonat und Natriumbicarbonat, beispielsweise
Natriumsesquicarbonat, das eine Verbindung mit der allgemeinen Formel
Na2CO3·NaHCO3·2H2O ist, das insbesondere aus Natursoda erhalten
wird. Das Natriumbicarbonat wird bevorzugt. In einer bevorzugten
Variante dieser Ausführungsform
der Erfindung besteht die Natriumverbindung im Wesentlichen aus
Natrium(bi)carbonat.
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Zusätzlich zu
der Natriumverbindung kann das basische Reaktionsmittel Additive
umfassen, die die Wirksamkeit der Reinigung des Rauchgases verstärken, wie
zum Beispiel eine Alkalimetallperoxidverbindung [wie in der Europäischen Patentanmeldung
EP 0779 834 der SOLVAY (Société Anonyme) vorgeschlagen]
oder ein Magnesiumhydroxycarbonat oder Lignitkoks, wie in der Belgischen
Patentanmeldung BE 1011153 A1 [SOLVAY (Société Anonyme)] vorgeschlagen.
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In
der zweiten Stufe des Verfahrens gemäß der Erfindung wird die Behandlung
des Rauchgases mit dem basischen Reaktionsmittel derart vorgenommen,
dass das Gas (beladen mit Stäuben),
das am Ende der zweiten Stufe gewonnen wird, im Wesentlichen frei
von Flüssigkeit,
insbesondere frei von Wasser ist. In der zweite Stufe kann die Behandlung
mit dem basischen Reaktionsmittel überdies unterschiedslos eine
Behandlung auf trockenem Wege oder eine Behandlung auf halbnassem
Wege sein. Unter Behandlung auf trockenem Wege wird eine Behandlung
verstanden, worin das basische Reaktionsmittel im Zustand eines
festen Pulvers in das Rauchgas eingebracht wird, in Abwesenheit
einer Flüssigkeit,
insbesondere von Wasser. Im Allgemeinen wird bei der Behandlung
auf trockenem Wege das basische Reaktionsmittel in Form eines Pulvers
eingesetzt, das in einen Rauchgasstrom injiziert wird, der innerhalb
einer Reaktionskammer zirkuliert. Unter einer Behandlung auf halbnassem
Wege wird eine Behandlung verstanden, worin das basische Reaktionsmittel
in Gegenwart einer solchen Flüssigkeitsmenge (üblicherweise
Wasser) in das Rauchgas eingeführt wird,
dass diese Flüssigkeit
am Ende der zweiten Stufe zur Gänze
verdampft ist. In der Behandlung auf halbnassem Wege wird das basische
Reaktionsmittel im Allgemeinen in Form eines in einer Flüssigkeit,
im Allgemeinen in Wasser, dispergierten Pulvers eingesetzt. Nähere Angaben
zur Behandlung des Rauchgases mit dem basischen Reaktionsmittel
sind im Europäischen
Patent
EP 0 603 218 und
in der Internationalen Anmeldung WO 95/19835 zu finden, beide im Namen
der SOLVAY (Société Anonyme).
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In
der dritten Stufe kann die Entstaubung des Gases mit jedem geeigneten
Mittel vorgenommen werden, das allgemein in den Entstaubungstechniken
von Gasen verwendet wird. Es wird jedoch bevorzugt, die Entstaubung
des Gases auf einem Filter mit Filtergeweben auszuführen. Die
Schlauchfilter werden speziell empfohlen. Aus der dritten Stufe
wird ein im Wesentlichen gereinigtes Gas gewonnen, das daher, so
wie es ist, zum Schlot abgeführt
werden kann. Die Stäube,
die gewonnen werden, umfassen überdies
Natriumchlorid (aus der Umsetzung des Chlorwasserstoffes mit der
Natriumverbindung stammend) und Schwermetalle, im metallischen oder
gebundenen Zustand. Im Falle eines Schwefeloxide enthaltenden Rauchgases
enthalten die Stäube
auch Natriumsulfat (stammt aus der Reaktion der Schwefeloxide mit
der Natriumverbindung). Im Allgemeinen enthalten die Stäube auch
den Überschuß an zur
Reaktion mit dem Chlorwasserstoff und im gegebenen Falle mit den
Schwefeloxiden eingesetzter Natriumverbindung.
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Die
vierte und die fünfte
Stufe des Verfahrens gemäß der Erfindung
zielen darauf ab, die wässerige
Natriumchloridlösung
auszubilden. Zu diesem Zweck werden die Stäube in Wasser dispergiert,
um das in ihnen enthaltene Natriumchlorid aufzulösen. Gemäß der Erfindung ist das zum
Dispergieren der Stäube
verwendete Wasser jenes Wasser, das beim Waschen der Aschen gewonnen
wird, die in der ersten Stufe abgetrennt worden sind. Die zum Waschen der
Aschen angewendete Technik ist nicht kritisch. Beispielsweise können die
Aschen einem Rühren
im Wasser unterworfen werden. Es empfiehlt sich, dass der pH-Wert
des zum Waschen der Aschen verwendeten Wassers derart gewählt wird,
dass das beim Waschen gewonnene Wasser einen pH-Wert von über 8, vorzugsweise
von 9,5 bis 12,5 aufweist, um eine erhebliche Auflösung der
Schwermetalle zu vermeiden. Das zum Dispergieren der Stäube in der vierten
Stufe verwendete Wasser kann zur Gänze aus dem Waschwasser der
Aschen bestehen. Falls erforderlich, kann ihm eine Ergänzungsmenge
an Wasser zugesetzt werden. Im Allgemeinen muß die in der vierten Stufe
eingesetzte Gesamtwassermenge zumindest zum Auflösen der Gesamtmenge an Natriumchlorid
und der anderen wasserlöslichen
Materialien der Stäube
ausreichen. Abgesehen von dieser Bedingung ist die Wassermenge nicht
kritisch. Es besteht jedoch kein Interesse, eine übermäßige Menge
an Wasser zu verwenden, wobei das Ziel im Allgemeinen darin liegt,
eine konzentrierte Natriumchloridlösung zu erhalten, die etwa
250 g Natriumchlorid pro Liter enthält. Das in der vierten Stufe
erhaltene wässerige
Milieu besteht somit aus einer wässerigen
Natriumchloridlösung
mit einem Gehalt an Verunreinigungen, darunter einige Schwermetalle.
Die in der fünften
Stufe angewandte Reinigung hat zum Ziel, diese Verunreinigungen
zu beseitigen. Gemäß einer vorteilhaften
Ausführungsform
der Erfindung umfasst diese Reinigung ein Alkalisieren des wässerigen
Milieus auf einen pH-Wert von 8 bis 14, um die Schwermetalle in
Form von Hydroxiden auszufällen,
ein Filtrieren und eine Behandlung des Filtrates auf einem chelatisierenden
Harz.
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Die
Erfindung weist den Vorteil auf, dass die am Ende der fünften Stufe
gewonnene Natriumchloridlösung
an Natriumchlorid angereichert ist, das in den Aschen der ersten
Stufe vorliegt.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform des
Verfahrens gemäß der Erfindung
werden die beim Waschen gewonnenen Aschen einem Inertisieren unterzogen.
In dieser Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
wird das Inertisieren der Aschen dadurch erleichtert, dass sie im
Wesentlichen frei von wasserlöslichen
Verbindungen sind, nachdem diese im Zuge des Waschens beseitigt
worden sind.
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Gemäß einer
anderen Realisierungsform des Verfahrens gemäß der Erfindung wird der in
der vorgenannten fünften
Stufe gewonnene Niederschlag ebenfalls einem Inertisieren unterworfen.
Gemäß einer
Variante dieser Ausführungsform
des Verfahrens wird der in der fünften
Stufe gewonnene Niederschlag mit den Aschen vereinigt, nachdem diese dem
Waschvorgang unterzogen worden sind, und das solcherart erhaltene
Gemisch wird einem Inertisieren zugeführt.
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In
einer speziell empfohlenen Ausführungsform
der beiden, soeben beschriebenen Realisierungsformen wird das Inertisieren
mit der Technik bewirkt, die in der Internationalen Anmeldung WO 97/31874
A1 [SOLVAY (Société Anonyme)]
beschrieben wird. Zu diesem Zweck wird zu den Aschen, zu dem Niederschlag
der fünften
Stufe oder zu deren Gemisch ein Reaktionsmittel zugesetzt, das unter der
Phosphorsäure
und den Alkalimetallphosphaten ausgewählt wird, das so erhaltene
phosphathältige Gemisch
wird mit Wasser und mit einem hydraulischen Bindemittel angemacht,
um einen hydraulischen Mörtel
auszubilden, und der hydraulische Mörtel wird einem Abbinden und
einem Erhärten
unterworfen. Das verwendete Reaktionsmittel umfasst vorteilhaft
Natriumhexametaphosphat und das hydraulische Bindemittel ist vorzugsweise
Portlandzement oder ein Portlandzementklinker. In einer vorteilhaften
Variante der Ausführungsformen
der Erfindung, die soeben beschrieben worden sind, werden überdies
das Abbinden und das Aushärten
des Mörtels
unter einer feuchten Atmosphäre
bewirkt, vorzugsweise unter einer mit Wasserdampf gesättigten Atmosphäre. Diese
Variante der Erfindung empfiehlt sich ganz speziell für den Fall,
dass die Aschen Chrom mit der Wertigkeit 6 enthalten. Tatsächlich hat sich
gezeigt, dass dann, wenn alle anderen Parameter gleich gehalten
werden, das Vorliegen einer feuchten Atmosphäre während des Abbindens und Aushärtens des
hydraulischen Mörtels
zu einer erheblichen Verbesserung der Inertisierung des Chroms in
der am Ende des Aushärtens
gewonnenen festen Masse führt.
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Die
Erfindung eignet sich insbesondere für Rauchgase, die durch die
Verbrennung von Haushalts- oder Spitalsabfällen produziert werden, wobei diese
Abfälle üblicherweise
flüchtige
chlorierte Verbindungen, Natriumchlorid und andere Metallchloride sowie
Schwermetalle einschließen
(VGB Kraftwerkstechnik, 69, Heft 2, 1989, Seiten 212–220). Je
nach der Herkunft der Abfälle
umfassen die Schwermetalle Cadmium, Quecksilber, Antimon, Blei,
Kobalt, Chrom, Kupfer, Mangan, Vanadium, Zinn, Eisen, Nickel, Calcium,
Magnesium und Zink, wobei diese Aufzählung nicht erschöpfend ist.
Diese Abfälle
schließen überdies
häufig
Aluminium mit ein, im metallischen Zustand oder als eine Legierung.
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Die
Erfindung betrifft, allgemeiner gesagt, ein Verfahren zur einerseits
Reinigung eines aschebeladenen Abgases, das aus der Verbrennung
von Abfällen
stammt, die Schwermetalle, Natriumchlorid und chlorierte organische
Reste enthalten, und anderseits zur Herstellung einer wässerigen
Lösung,
wonach
- – in
einer ersten Stufe das Abgas einer Entstaubung unterworfen wird,
aus der getrennt einerseits ein entstaubtes Abgas und anderseits Aschen
gewonnen werden;
- – in
einer zweiten Stufe das entstaubte Abgas mit einem basischen Reaktionsmittel
behandelt wird und ein mit Stäuben
beladenes Gas gewonnen wird;
- – in
einer dritten Stufe das Gas einem Entstauben unterworfen wird, woraus
einerseits ein entstaubtes Gas und anderseits Stäube gewonnen werden;
- – in
einer vierten Stufe die Stäube
in Wasser dispergiert werden und ein wässeriges Medium gewonnen wird,
das eine wässerige
Lösung
eines von der basischen Verbindung abgeleiteten Salzes umfasst;
und
- – in
einer fünften
Stufe das wässerige
Milieu einer an sich bekannten Reinigung unterworfen wird, um einerseits
die wässerige
Lösung
des von der basischen Verbindung abgeleiteten Salzes und anderseits
einen festen Rückstand
zu gewinnen, der wenigstens einen Teil der Schwermetalle umfasst;
wobei
das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass die Aschen aus der
ersten Stufe einem Waschen mit Wasser unterzogen werden und dass
wenigstens ein Teil des beim Waschen wiedergewonnenen Wassers zum
Dispergieren der Stäube
in der vierten Stufe verwendet wird.
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Aus
der nachfolgenden Beschreibung der einzigen Figur der angeschlossenen
Zeichnung werden Besonderheiten und Einzelheiten der Erfindung ersichtlich,
welche Zeichnungsfigur das Schema einer Anlage darstellt, worin
eine besondere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Anwendung gelangt.
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Die
Anlage gemäß der Zeichnung
umfasst einen Ofen 1, der mit Haushalts- oder Spitalsabfällen 2 gespeist wird.
Diese Abfälle
umfassen, wie weiter oben dargelegt wurde, chlorierte organische
Verbindungen (insbesondere Polyvinylchlorid), Natriumchlorid, Schwermetalle
und Aluminium.
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Die
Abfälle 2 werden
im Ofen 1 verbrannt, aus dem ein Rauchgas 3 austritt.
Dieses umfasst Chlorwasserstoff (der aus der Zersetzung der chlorierten
organischen Verbindungen stammt) und flüchtige Schwermetalle, sowie
gegebenenfalls Schwefeldioxid und/oder Stickstoffoxide. Darüber hinaus
ist das Abgas mit Aschen beladen, die Natriumchlorid, Schwermetalle
und Aluminium umfassen.
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Am
Ausgang des Ofens 1 wird das Rauchgas in einer Entstaubungsanlage 4 behandelt
(beispielsweise ein Zyklon oder ein elektrostatisches Filter), um
daraus die Aschen 5 abzutrennen.
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Die
Aschen 5 enthalten Natriumchlorid, Schwermetalle und Aluminium.
Sie werden in eine Waschkammer 6 transferiert, wo sie mit
einem Wasserstrom 7 gewaschen werden, um das Natriumchlorid
aufzulösen,
das sie enthalten. Das aus der Waschkammer 6 gewonnene
Waschwasser 8 umfaßt daher
aufgelöstes
Natriumchlorid. Der pH-Wert des Wassers 7 wird derart eingestellt,
dass das aus der Waschkammer 6 gewonnene Wasser 8 einen pH-Wert
im Wesentlichen zwischen 9,5 und 12,5 aufweist. In dieser Weise
wird die Auflösung
der Schwermetalle minimiert.
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Die
aus der Kammer 6 gewonnenen gewaschenen Aschen 28 sind
im Wesentlichen frei von Natriumchlorid. Sie werden einer Inertisierungsanlage
zugeführt,
die insgesamt mit dem Bezugszeichen 30 bezeichnet ist.
Nähere
Besonderheiten und Einzelheiten zur Behandlung der Aschen 28 in
der Inertisierungseinrichtung 30 sind in der Internationalen Anmeldung
WO 97/31874 A1 [SOLVAY (Société Anonyme)]
zugänglich.
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Das
aus der Entstaubungsanlage 4 gewonnene entstaubte Rauchgas 9 wird
in eine Reaktionskammer 10 geführt, worin es mit Natriumbicarbonat 11 in
Form eines Pulvers versetzt wird. Das Natriumbicarbonat 11 wird
in das Rauchgas 9 in einer Menge eingebracht, die wenigstens
zur Zersetzung des enthaltenen Chlorwasserstoffes und zur Ausbildung
von Natriumchlorid ausreicht. Das aus der Kammer 10 gewonnene
Rauchgas 12 wird in ein Schlauchfilter 13 geführt, um
es zu entstauben. Das vom Filter 13 gewonnene entstaubte
Rauchgas 14 wird über
den Kamin 15 abgeführt.
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Die
im Filter
13 zurückgehaltenen
Stäube
16 umfassen
Natriumchlorid und Schwermetalle. Sie werden in eine Dispergierkammer
17 geführt, wo
sie im Waschwasser
8 dispergiert werden, um das in ihnen
enthaltene Natriumchlorid aufzulösen.
Erforderlichenfalls wird eine Ergänzungsmenge
18 an
Wasser zugesetzt, um die Gesamtmenge an Natriumchlorid in den Stäuben
16 aufzulösen. Das
aus der Auflösungskammer
17 gewonnene
wässerige
Milieu
19 umfaßt
eine wässerige
Lösung
von Natriumchlorid und von Schwermetallen. Es wird in eine Reaktionskammer
20 geführt, wo
es durch Zugabe von Natriumhydroxid
21 in einer ausreichenden
Menge alkalisiert wird, um den pH-Wert auf 8–14 zu bringen, was zu einer
Ausfällung
der Schwermetalle in Form der Hydroxide führt. Die aus der Reaktionskammer
20 gewonnene
wässerige
Suspension
22 wird auf ein Filter
23 geführt, wo
der Niederschlag
24 der Schwermetalle abgetrennt wird.
Das Filtrat
25 wird in eine Kolonne
26 geschickt,
wo es im Kontakt mit einem chelatisierenden Harz umläuft, um
die letzten Spuren der Schwermetalle zu beseitigen. Aus der Kolonne
26 wird
eine wässerige
Natriumchloridlösung
27 mit ausreichender
Reinheit gewonnen, um ihre unmittelbare Anwendung in einem technischen
Verfahren zu ermöglichen,
beispielsweise zur Herstellung von Natriumcarbonat nach dem Ammoniaksodaverfahren oder
zur Herstellung von Chlor und Natriumhydroxid durch Elektrolyse.
Nähere
Angaben zur Behandlung des wässerigen
Milieus
19 in der Reaktionskammer
20 und in der
Kolonne
26 sind im Europäischen Patent
EP 0 603 218 [SOLVAY (Société Anonyme)]
zugänglich.
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Der
Niederschlag 24 wird gegebenenfalls einem Inertisierungsverfahren
unterzogen, von jener Art, wie sie in der Internationalen Anmeldung
WO 97/31874 A1 [SOLVAY (Société Anonyme)]
beschrieben wird. Gemäß einer
Variante wird der Niederschlag 24 mit den aus der Waschkammer 6 stammenden
Aschen 28 vereinigt und das so erhaltene Gemisch wird in
der Inertisierungsanlage 30 behandelt.