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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Maskieren von Metall-Ionen
bei niedrigem pH. Des weiteren befaßt sich die Erfindung mit Reinigungszusammensetzungen,
die maskierende Wirkung aufweisen.
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Maskierungsmittel
sind Substanzen, die in eine starke Wechselwirkung mit Metall-Ionen
eintreten können,
beispielsweise in wäßrigen Lösungen.
Aus diesem Grunde können
sie verwendet werden, um die Bildung von Niederschlägen oder
Abscheidungen von Salzen metallischer Ionen zu verhindern oder sogar
bereits gebildete Abscheidungen zu entfernen. Eine weitere wichtige
Anwendung für
Maskierungsmittel ist zum Beispiel die Regulierung der Wasserhärte. Beispiele
für Substanzen,
die häufig
als Maskierungsmittel verwendet werden, sind Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA),
Nitrilotriessigsäure
(NTA), Citronensäure
und dergleichen.
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Ein
gravierender Nachteil vieler bekannter Maskierungsmittel ist deren
oft sehr begrenzte biologische Abbaubarkeit und der begrenzte pH-Bereich,
in dem sie wirksam sind. Beim Austrag mit dem Abwasser kann es dazu
kommen, daß die
Schwermetalle wieder mobilisiert werden, was nicht erwünscht ist.
Ein weiterer Nachteil von NTA ist außerdem die erhebliche Toxizität dieser
Substanz.
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Bei
vielen industriellen Reinigungsverfahren bedient man sich einer
alkalischen Reinigung, im allgemeinen mit EDTA als Maskierungsmittel.
Vorstellbar wäre
hier die Reinigung von Milchpasteurisieranlagen (sogenanntes CIP-Verfahren
[cleaning in place]), die Reinigung von Membranen und die Reinigung
von Druckpressen. In der internationalen Patentanmeldung 99/15256
ist beispielsweise die Reinigung von Membranfiltern unter alkalischen
Bedingungen (pH 10–12)
beschrieben. Das Prinzip der Reinigung beruht auf der Maskie rung
von insbesondere Calcium-Ionen. Als Maskierungsmittel werden EDTA,
NTA, Phosphate und Polydicarboxypolysaccharide erwähnt. Ein
Nachteil bei diesen Verfahren besteht in den stark alkalischen Bedingungen,
die notwendig sind. Zum einen bringt dies Sicherheitsrisiken für das Personal
mit sich, das mit der Durchführung
der Reinigungsverfahren beauftragt ist, andererseits zeigt sich,
daß einige
Calcium-Salze, insbesondere
Calcium-Huminsäure-Verbindungen,
unter diesen Bedingungen relativ schwer zu maskieren sind. Überdies
sind diese alkalischen Bedingungen abträglich für die Lebensdauer der Membranfilter.
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WO
98/25972 betrifft Fructancarbonsäuren,
die z.B. zum Binden von Ca verwendet werden. Das einzige für diesen
Zweck beschriebene Verfahren erfordert die Verwendung eines Inulinpolycarboxylat-Salzes
in stark alkalischer Lösung
(pH 10,0; siehe Beispiel 2).
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Zur
Entfernung von Calciumcarbonat-Ablagerungen ("Kalk")
werden in der Praxis häufig
Reinigungsmittel mit leicht saurem bis saurem pH verwendet. In den
US-Patentbeschreibungen 5 454 981 und 4 891 150 sind zum Beispiel
eingedickte flüssige
Reinigungszusammensetzungen beschrieben, bei denen organische Säuren wie
etwa Citronensäure
eingesetzt werden. Die Funktion dieser Säuren ist hauptsächlich auf
die pH-Einstellung der Zusammensetzungen gerichtet. Zwar wird erwähnt, daß diese
organischen Säuren
bei einem pH von etwa 3 immer noch Calcium-bindende Wirkung aufweisen,
doch haben Messungen gezeigt, daß organische Säuren wie
z.B. Citronensäure
bei einem pH unter 6 keinerlei maskierende Wirkung zeigen.
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Überraschenderweise
zeigte sich nun, daß – im Gegensatz
zu den meisten kommerziell verwendeten Maskierungsmitteln – bestimmte
Fructanpolycarbonsäuren
maskierende Wirkung bei niedrigem pH aufweisen. Somit betrifft die
Erfindung ein Verfahren zum Maskieren von Metall-Ionen bei einem
pH kleiner 6, wobei als Maskierungsmittel eine Fructanpolycarbonsäure verwendet
wird, die durchschnittlich wenigstens 0,05 Carboxyl-Gruppen pro
Monosaccharid-Einheit enthält.
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Eine
Fructanpolycarbonsäure,
die durchschnittlich wenigstens 0,05 Carboxyl-Gruppen pro. Monosaccharid-Einheit
enthält,
hat sich als fähig
erwiesen, Metall-Ionen wirksam zu maskieren. Ein weiterer Vorteil
des erfindungsgemäß verwendeten
Maskierungsmittels ist dessen biologische Abbaubarkeit. Zudem sind
Fructanpolycarbonsäuren
ungiftig, so daß sie
keine Gefahren für
Mensch und Umwelt mit sich bringen.
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Wie
bereits erwähnt,
wird erfindungsgemäß eine Fructanpolycarbonsäure als
Maskierungsmittel verwendet, die durchschnittlich wenigstens 0,05
Carboxyl-Gruppen pro Monosaccharid-Einheit enthält. Je nach Beschaffenheit
der Fructanpolycarbonsäure
läßt sich
die Zahl der Carboxyl-Gruppen pro Monosaccharid-Einheit der Fructanpolycarbonsäure als
gesamter Substitutionsgrad (SG) mit Carboxyl-Gruppen oder als gesamter
Oxidationsgrad (OG) ausdrücken.
Vorzugsweise enthält
die zu verwendende Fructanpolycarbonsäure zwischen 0,5 und 3 Carboxyl-Gruppen
pro Monosaccharid-Einheit. Somit ist klar, daß erfindungsgemäß auch Mischungen
aus verschiedenen Fructanpolycarbonsäuren verwendet werden können.
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Unter
Fructanpolycarbonsäure
ist jedes Oligo- oder Polysaccharid zu verstehen, das mehrere Anhydrofructan-Einheiten
enthält
und in eine Polycarbonsäure überführt wurde.
Die Fructane, die die Grundlage einer Fructanpolycarbonsäure bilden
können,
können
eine polydisperse Kettenlängenverteilung
aufweisen und eine gerade oder verzweigte Kette besitzen. Vorzugsweise
enthalten die Fructane vorwiegend β-2,1-Bindungen wie bei Inulin, können aber
auch β-6,2-Bindungen
wie bei Levan enthalten. Geeignete Fructane können direkt aus einer natürlichen
Quelle stammen, können
aber auch mo difiziert worden sein. Beispiele für Modifikationen sind dabei
an sich bekannte Reaktionen, die zu einer Verlängerung oder Verkürzung der
Kette führen. Geeignete
Fructane haben eine durchschnittliche Kettenlänge (Polymerisationsgrad, PG)
von wenigstens 2 bis zu etwa 1000. Vorzugsweise wird ein Fructan
mit einem Polymerisationsgrad von wenigstens 3, besonders bevorzugt
wenigstens 6 und ganz besonders bevorzugt wenigstens 10 bis zu etwa
60 verwendet.
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Zu
den Fructanen, die die Grundlage einer Fructanpolycarbonsäure zur
Verwendung bei einem erfindungsgemäßen Verfahren bilden können, zählen neben
den natürlich
vorkommenden Polysacchariden industriell hergestellte Polysaccharide,
etwa Hydrolyseprodukte, die verkürzte
Ketten aufweisen, sowie fraktionierte Produkte mit einer modifizierten
Kettenlänge,
insbesondere einer Kettenlänge
von wenigstens 10. Eine hydrolytische Reaktion zur Gewinnung eines
Fructans mit kürzerer
Kettenlänge
kann enzymatisch (zum Beispiel mit Endoinulinase), chemisch (zum
Beispiel mit wäßriger Säure), physikalisch
(zum Beispiel thermisch) oder durch Anwendung heterogener Katalyse
(zum Beispiel mit einem sauren Ionenaustauscher) durchgeführt werden. Die
Fraktionierung der Fructane wie etwa Inulin kann zum Beispiel durch
Kristallisation bei niedriger Temperatur, Trennung mit Säulenchromatographie,
Membranfiltration und selektive Fällung mit einem Alkohol erreicht werden.
Andere Fructane, etwa Fructane mit langer Kette, können beispielsweise
durch Kristallisation aus Fructanen erhalten werden, aus denen die
Mono- und Disaccharide entfernt wurden, und auch Fructane, deren Kettenlänge enzymatisch
verlängert
wurde, können
als Grundlage für
eine Fructanpolycarbonsäure
dienen, die bei dem vorliegenden Verfahren verwendet wird. Zudem
können
auch reduzierte Fructane verwendet werden, bei denen es sich um
Fructane handelt, deren reduzierende endständige Gruppen – normalerweise
Fructose-Gruppen – reduziert
wurden, zum Beispiel mit Natriumborhydrid oder Wasserstoff in Gegenwart eines Übergangsmetall-Katalysators.
Geeignet zur Verwendung sind auch Fructane, die chemisch modifiziert
wurden, etwa vernetzte Fructane und hydroxyalkylierte Fructane.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
basiert die erfindungsgemäß verwendete
Fructanpolycarbonsäure
auf Inulin. Inulin ist ein Polysaccharid, bestehend aus β-2,1-gebundenen
Fructose-Einheiten mit einer α-D-Glucopyranose-Einheit
am reduzierenden Ende des Moleküls.
Diese Substanz kommt unter anderem in den Wurzeln und Knollen von
Pflanzen der Familien Liliaceae und Compositae vor. Die wichtigsten
Quellen für die
Herstellung von Inulin sind die Jerusalem-Artischocke, die Dahlie und die Zichorien-Wurzel.
Bei der industriellen Herstellung von Inulin ist das Ausgangsmaterial
hauptsächlich
die Zichorien-Wurzel. Bei dem aus den verschiedenen natürlichen
Quellen stammenden Inulin liegt der Hauptunterschied im Polymerisationsgrad,
der von etwa 6 bei Jerusalem-Artischocken bis 10–14 in Zichorien-Wurzeln und
mehr als 20 bei Dahlien reichen kann. Erfindungsgemäß ist die
Verwendung einer Fructanpolycarbonsäure mit einem Polymerisationsgrad
von 9–11
bevorzugt.
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Die
Derivate von Inulin, die erfindungsgemäß verwendet werden, sind Polycarboxylate.
Bekannte geeignete Polycarboxylat-Derivate von Inulin sind Dicarboxyinulin,
das zum Beispiel durch glycolytische Oxidation von Inulin erhalten
wird, 6-Carboxyinulin, das zum Beispiel durch selektive Oxidation
der primären
Hydroxyl-Gruppen von Inulin (TEMPO-Oxidation) erhalten wird, Carboxymethylinulin,
Carboxyethylinulin, das zum Beispiel durch Cyanethylierung und anschließende Hydrolyse
erhalten wird. Bevorzugt verwendete Inulin-Derivate sind Dicarboxyinulin,
Carboxymethylinulin und Carboxyethylinulin.
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Des
weiteren können
Fructanpolycarbonsäuren
eingesetzt werden, die Carboxyl-Gruppen enthalten, welche erhalten
wurden durch Oxidation von Kohlenstoff-Atomen, die einen Teil der
Anhydrofructose-Einheiten im Molekül bilden, sowie Carboxyl-Gruppen,
welche erhalten wurden durch Binden von Carboxyalkyl- oder Carboxyacyl-Gruppen
an die Anhydrofructose-Einheiten.
Diese zweifach modifizierten Fructanpolycarbonsäuren lassen sich herstellen
durch Oxidieren eines Fructans in bekannter Weise, gefolgt von einer
Carboxyalkylierung oder Carboxyacylierung des Oxidationsprodukts
in bekannter Weise. Es ist auch möglich, diese Reihenfolge umzukehren
und die Carboxyalkylierung oder Carboxyacylierung vor der Oxidation
erfolgen zu lassen. Die Carboxymethylierung kann zum Beispiel mit
Natriummonochloracetat in Wasser bei einem pH von 10–13 oder
mit einem anderen Halogenessigsäure-Derivat
durchgeführt
werden. Eine Dicarboxymethylierung kann in ähnlicher Weise durchgeführt werden,
zum Beispiel durch Reaktion mit einem Halogenmalonsäureester
und anschließende
Hydrolyse. Eine Carboxyacylierung kann mit einem Anhydrid oder einem
anderen reaktiven Derivat einer Polycarbonsäure durchgeführt werden,
etwa mit Bernsteinsäure-
oder Maleinsäuranhydrid.
Die Oxidation kann auf verschiedene Weise durchgeführt werden,
beispielsweise unter Verwendung von Hypohalogenit, Periodat/Chlorit
oder Wasserstoffperoxid, was jeweils vorwiegend zu Dicarboxyl-Gruppen
führt (C3-C4-Spaltung), oder
unter Verwendung von Hypochlorit/TEMPO, wobei Monocarboxyl-Gruppen
resultieren (C6-Oxidation). Bevorzugt ist
die Oxidation, bei der eine C3-C4-Spaltung eintritt.
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Wann
immer in diesem Text und in den beigefügten Patentansprüchen die
Rede von Carbonsäuren ist,
so sollen darunter sowohl die freien Säuren als auch die Metall- oder
Ammonium-Salze dieser Carbonsäuren
verstanden werden. Der Begriff Carboxyalkyl bezeichnet eine C1-C4-Alkyl-Gruppe,
die mit einer oder mehreren Carboxyl-Gruppen substituiert ist, wie
etwa Carboxymethyl, Carboxyethyl, Dicarboxymethyl, 1,2-Dicarboxyethyl
und dergleichen. Der Begriff Carboxyacyl be zeichnet eine C1-C4-Acyl-Gruppe,
insbesondere eine C1-C4-Al-kanoyl- oder Alkenoyl-Gruppe,
die mit einer oder mehreren Carboxyl-Gruppen substituiert ist, wie etwa
Carboxyacetyl, β-Carboxypropionyl, β-Carboxyacryloyl, γ-Carboxybutyryl,
Dicarboxyhydroxybutyryl und dergleichen. Was die Carboxyalkyl- und
Carboxyacyl-Gruppen anbetrifft, so sei darauf hingewiesen, daß Carboxymethyl
bevorzugt ist.
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Die
Metall-Ionen, die sich mit einem Maskierungsmittel in einem erfindungsgemäßen Verfahren
komplexieren lassen, sind im Prinzip alle Metall-Ionen, die üblicherweise
maskiert werden. Typische Beispiele dafür, womit man es in den meisten
Fällen
zu tun hat, sind Calcium- und Magnesium-Ionen und Kombinationen derselben.
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Zur
Maskierung der Metall-Ionen genügt
es typischerweise, diese mit dem Maskierungsmittel zusammenzugeben.
In der Regel geschieht dies durch Verwendung einer wäßrigen Lösung des
Maskierungsmittels.
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Zudem
zeigte sich, daß ein
Verfahren zur erfindungsgemäßen Maskierung
in überaus
geeigneter Weise mit einer Vielzahl von Reinigungsverfahren kombiniert
werden kann. Hiermit wird nicht nur verhindert, daß sich Ablagerungen
von Salzen von Metall-Ionen bilden, es ist auch möglich, bereits
gebildete Ablagerungen zu entfernen. Daher betrifft die Erfindung
auch eine Reinigungszusammensetzung mit einem pH kleiner als 6, umfassend
eine Fructanpolycarbonsäure
als Maskierungsmittel, die durchschnittlich wenigstens 0,05 Carboxyl-Gruppen
pro Monosaccharid-Einheit enthält.
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Beispiele
für Anwendungen,
bei denen die Verwendung einer Fructanpolycarbonsäure als
Maskierungsmittel besonders vorteilhaft erschien, sind Reinigungsmittel,
Badreiniger, (antistatische) Kunststoffreiniger, Spülmittel,
Reiniger für
CIP-Verfahren, Membranreiniger und Druckpressenreiniger. In einer
solchen Zusammensetzung ist – bezogen
auf das Gewicht der Reinigungszusammensetzung – vorzugsweise eine Menge von
0,5 bis 20, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-% Maskierungsmittel enthalten.
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Neben
dem erwähnten
Maskierungsmittel enthält
eine erfindungsgemäße Reinigungszusammensetzung
auch eine Reihe herkömmlicher
Bestandteile. Überdies
ist eine organische oder anorganische Säure zur Einstellung des pH
auf unter 6 vorhanden. Im folgenden soll eine Beschreibung einiger
typischer Beispiele gegeben werden, häufig ohne Erwähnung des
Maskierungsmittels oder der Säure,
die natürlich
vorhanden ist. Diese Beispiele sollten in keiner Weise als einschränkend aufgefaßt werden.
Auf der Grundlage seines normalen Wissens wird der Fachmann imstande
sein, verschiedene Abwandlungen und Anpassungen vorzunehmen, ohne
die vorteilhafte Wirkung des verwendeten Maskierungsmittels in abträglicher
Weise zu beeinflussen.
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Ein
Badreiniger umfaßt
gewöhnlich
ein oder mehrere Tenside, eine Säure
und Wasser. Gegebenenfalls können
Geruchsstoffe und/oder eine biozide Substanz eingebracht werden.
Das Tensid kann in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-% vorhanden sein,
bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung. Die Säure ist
typischerweise in der gleichen Menge vorhanden. Eine ausführliche
Aufzählung
geeigneter Tenside findet sich beispielsweise in der US-Patentbeschreibung
4 891 150. Die Säure
ist vorzugsweise eine organische Säure. Dadurch wird es möglich, dem
Reiniger eine relativ hohe Viskosität zu geben, so daß die Kontaktzeit mit
der zu reinigenden Oberfläche
relativ lang ist.
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Ein
typisches Beispiel für
einen Toilettenreiniger umfaßt
Myristyldimethylaminoxid oder ein vergleichbares Tensid (etwa 5
Gew.-%), einen Fettalkohol mit 12–14 Kohlenstoff-Atomen (1–2 Gew.-%)
und Wasser. Dabei wird das Maskierungs mittel vorzugsweise in einer
Menge von 5 bis 15 Gew.-% eingesetzt.
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Ein
antistatischer Kunststoffreiniger basiert im allgemeinen auf einer
Mischung aus einem Alkohol wie etwa Ethanol und Wasser. Das Gewichtsverhältnis dieser
beiden Lösungsmittel
ist gewöhnlich
zwischen 1:12 und 1:8. Zusätzlich
ist häufig
eine geringe Menge (zum Beispiel zwischen 1 und 5 Gew.-%) eines
Tensids vorhanden, zum Beispiel Cocoamidopropylaminoxid. Dabei wird
das Maskierungsmittel vorzugsweise in einer Menge von 0,5 bis 3
Gew.-% eingesetzt.
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Eine
Zusammensetzung zur Entfernung von Kalkablagerungen hat vorzugsweise
einen pH von 2 bis 3 und enthält
ein Tensid wie z.B. das Magnesiumsalz von Dodecylsulfat in einer
Menge von 3–15
Gew.-% in einer wäßrigen Lösung. Falls
gewünscht,
kann ein Geruchsstoff verwendet werden, zum Beispiel in einer Menge
von 0,1–1
Gew.-%. Dabei wird das Maskierungsmittel vorzugsweise in einer Menge
von 5 bis 8 Gew.-% eingesetzt.
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Ein
typisches Beispiel eines Spülmittels
enthält
vorzugsweise ein Fettalkoholethoxylat als Tensid in einer wäßrigen Lösung, in
der das Tensid zumeist in einer Menge von 15-25 Gew.-% eingesetzt wird. Dabei wird das
Maskierungsmittel vorzugsweise in einer Menge von 5 bis 8 Gew.-%
eingesetzt.
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Eine
Zusammensetzung für
die Vor-Ort-Reinigung sei erläutert
auf der Grundlage eines Verfahrens zur Reinigung einer Milchpasteurisieranlage. Üblicherweise
werden einstufige oder zweistufige Verfahren angewandt. Gemäß dem einstufigen
Verfahren erfolgt die Reinigung mit einer alkalischen Zusammensetzung
mit sehr hohem pH. Gemäß dem zweistufigen
Verfahren erfolgt zunächst
eine alkalische Reinigung mit einer 1% NaOH-Lösung. Nach Spülen mit
demineralisiertem Wasser wird eine saure Reinigung mit einer 1%
HNO3-Lösung
durchgeführt.
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Erfindungsgemäß ist der
Ausgangspunkt ein völlig
neues Verfahren, bei dem die sehr hohen und sehr niedrigen pHs der
herkömmlichen
Verfahren vermieden werden. Bei einem leicht sauren pH von 3–5 wird
eine Zusammensetzung verwendet, umfassend zwischen 1 und 10 Gew.-%
einer erfindungsgemäßen Fructanpolycarbonsäure in Kombination
mit einem Tensid und Natriumgluconat. Diese werden in Mengen von
0,1–3 Gew.-%
bzw. 0,5–5
Gew.-% eingesetzt.
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Eine
Beschreibung einer Zusammensetzung für die Reinigung von Membranen
findet sich in der internationalen Patentanmeldung 99/15256. Für diese
Anwendung kann unter bestimmten Umständen eine saure wäßrige Lösung einer
erfindungsgemäßen Fructanpolycarbonsäure ausreichend
sein. Die Konzentration der Fructanpolycarbonsäure kann zwischen 3 und 15
Gew.-% gewählt
werden. Die Säure
kann eine organische oder eine anorganische Säure sein.
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Die
Erfindung soll nun in den folgenden Beispielen und mit Hilfe derselben
näher erläutert werden.
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Beispiel
1: Badreiniger
Allgemeine
Zusammensetzung: | |
Tensid | 0,1–10% |
Dicarboxyinulin
mit einem Oxidationsgrad von 80% | 0,1–10% |
Parfüm | maximal
0,5% |
Wasser | Restmenge |
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Gegebenenfalls
kann dem Reiniger ein Biozid zugesetzt werden, so daß ein antibakterieller
Reiniger erhalten wird.
Dosierung: 0,5–2,5%.
Verwendbare Tenside
sind die folgenden:
- 1. Alkylalkoholethersulfate
wie z.B. Na-laurylethersulfat ( SLS )
- 2. Amphotere Tenside
- 3. Nichtionische Tenside
- 4. Aminoxide
Beispiel
2: Toilettenreiniger Zusammensetzung: | |
Myristyldimethylaminoxid | 5,0% |
C12-C14-Fettalkohol
6EO | 1,5% |
Dicarboxyinulin
mit einem Oxidationsgrad von 80% | 10,0% |
Wasser | 83,5% |
Alle Bestandteil werden unter Rühren gemischt Beispiel
3: Antistatischer Kunststoffreiniger Zusammensetzung: | |
Cocoamidopropylaminoxid | 1,8% |
Dicarboxyinulin
mit einem Oxidationsgrad von 100% | 1,2% |
Ethanol | 10,0% |
Wasser | 87,0% |
Alle Bestandteil werden unter Rühren gemischt Beispiel
4: Entferner für
Kalkablagerungen (CaCO3) Zusammensetzung: | |
C12-Alkylsulfat, Mg-Salz | 6,0% |
Dicarboxyinulin
mit einem Oxidationsgrad von 80% | 6,0% |
Parfüm | 0,4% |
Wasser | Restmenge |
Produkt-pH:
2,5 | |
Beispiel
5: Saures Spülmittel
für Geschirrspüler Zusammensetzung: | |
Fettalkoholethoxylat | 15-25% |
Dicarboxyinulin
mit einem Oxidationsgrad von 80% | 5-8% |
Wasser | Restmenge |
Alle Bestandteil werden unter Rühren gemischt
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Beispiel 6: Calcium-Bindungsvermögen bei
niedrigem pH
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Methode
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Das
Potential von Standardlösungen
mit 10–3 und
10–5 M
Ca2+ (enthaltend 5·10–3 M
NaCl) wird mit Hilfe einer Calciumselektiven Elektrode bestimmt
(Orion 93–20,
Bezugselektrode Orion 90–02Cl2).
Die Standardlösungen
werden mit 0,1 M NaOH oder 0,1 M HCl auf den gewünschten pH gebracht.
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150
ml des 10–3-Calcium-Standards,
der mit 0,1 M NaOH oder 0,1 M HCl auf den gewünschten pH gebracht wurde,
werden so mit einer Menge Produkt versetzt, daß die Calcium-Konzentration
auf 10–5 M
abnimmt. Das Calcium-Bindungsvermögen (CB) wird dann wie folgt
berechnet:
CB = [1000·(10–3 – 10–5)]/(1000·X/150)
mmol Calcium/g Produkt (100% aktiv).
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X
= Menge Produkt, die zur Absenkung der Calcium-Konzentration auf
10–5 M
erforderlich ist.
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Geprüfte Produkte
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- Dicarboxyinulin mit Oxidationsgraden (OG) von 60, 80 und
100%.
- Carboxymethylinulin mit Substitutionsgraden (SG) von 2,0 und
2,5.
- Natrium-iminodisuccinat (Bayer)
- Trinatriumcitrat (Merck)
- Milchsäure
(Merck)
- Tetranatrium-EDTA (Dissolvine E39, AKZO)
- NTA (Sigma)
- Natrium-tripolyphosphat (Hoechst)
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Ergebnisse Calcium-Bindungsvermögen (mmol
Calcium/g Produkt (100 aktiv)