-
Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf einen Doppelmetallcyanidkomplex-Katalysator und auf ein Verfahren
zu seiner Herstellung.
-
Doppelmetallcyanid(DMC)-Verbindungen
sind bekannte Katalysatoren für
die Epoxidpolymerisation, beispielsweise zum Polymerisieren von
Alkylenoxiden wie Propylenoxid und Ethylenoxid zur Ausbildung von Poly(alkylenoxid)polymeren,
die auch als Polyetherpolyole bezeichnet werden. Die Katalysatoren
sind hochaktiv und führen
zu Polyetherpolyolen, die eine niedrige Unsättigung aufweisen, verglichen
mit ähnlichen
Polyolen, die unter Anwendung stark basischer Katalysatoren wie
Kaliumhydroxid hergestellt werden. Konventionelle DMC-Katalysatoren
werden durch Umsetzen von wäßrigen Lösungen von
Metallsalzen mit Metallcyanidsalzen zur Ausbildung eines Niederschlages
der DMC-Verbindung
hergestellt. Außer
zur Herstellung von Polyetherpolyolen können die Katalysatoren zur
Gewinnung verschiedener Polymerprodukte verwendet werden, einschließlich Polyesterpolyole
und Polyetheresterpolyole. Die Polyole können zur Herstellung von Polyurethanen
durch deren Umsetzung mit Polyisocyanaten unter geeigneten Bedingungen
verwendet werden. Polyurethanprodukte, die erhalten werden können, umfassen
Polyurethanüberzüge, -elastomere,
-dichtmittel, -schäume
und -klebstoffe.
-
DMC-Katalysatoren werden üblicherweise
in Gegenwart eines niedermolekularen organischen Komplexierungsmittels
hergestellt, typisch eines Ethers, wie Dimethoxyethan (Glyme), oder
eines Alkohols, wie tert.-Butylalkohol. Das Komplexierungsmittel
beeinflußt
in vorteilhafter Weise die Aktivität des Katalysators für eine Epoxidpolymerisation.
Andere bekannte Komplexierungsmittel umfassen Ketone, Ester, Amide
und Harnstoffe.
-
In einer konventionellen Herstellungsmethode
werden wäßrige Lösungen von
Zinkchlorid und von Kaliumhexacyanocobaltat zusammengebracht. Der
resultierende Niederschlag aus Zinkhexacyanocobaltat wird mit einem
organischen Komplexierungsmittel kombiniert. Häufig wird bei einer derartigen
Herstellung ein Überschuß an Metallsalz
angewendet. Beispielsweise offenbart die EP-A-555 053 ein Verfahren
zur Herstellung von leicht filtrierbaren DMC-Katalysatoren, worin
die Reihenfolge der Reaktantenzugabe, die Reaktionstemperatur und
das stöchiometrische
Verhältnis
der Reaktanten geregelt werden. Die EP-A-555053 gibt an, daß ein zumindest
100%iger stöchiometrischer Überschuß des Metallsalzes
gegenüber
dem Metallcyanidsalz verwendet werden sollte. In den Arbeitsbeispielen
wird Dimethoxyethan als das organische Komplexierungsmittel verwendet.
Nach dieser Methode hergestellte Zinkhexacyanocobaltat-Katalysatoren
weisen im allgemeinen Zinkchlorid/Zinkhexacyanocobaltat-Molverhältnisse
von etwa 0,6 oder darüber
auf.
-
In ähnlicher Weise wird in EP-A-654302
ein Verfahren zur Herstellung von im wesentlichen amorphen DMC-Katalysatoren
geoffenbart. Diese Katalysatoren werden vorzugsweise unter Anwendung
eines wasserlöslichen
Komplexierungsmittels aus einem aliphatischen Alkohol, wie tert.-Butylalkohol,
hergestellt. Wiederum wird zur Ausbildung des Katalysators eine Überschußmenge an
Metallsalz verwendet. In diesem Verfahren ist es wesentlich, daß das Metallsalz,
das Metallcyanidsalz und das Komplexierungsmittel innig gemischt
werden, beispielsweise durch Hochscherungsrühren oder durch Homogenisieren;
ein konventionelles mechanisches Rühren ist unzureichend. In den
dort beschriebenen Zinkhexacyanocobaltatkatalysatoren liegen mehr als
0,2 Mol Metallsalz pro Mol Zink Hexacyanocobaltat vor, typisch mehr
als 0,5 Mol Metallsalz pro Mol Zinkhexacyanocobaltat.
-
Die EP-A-755716 offenbart zwei verschiedene
Methoden zur Herstellung von kristallinen DMC-Komplexkatalysatoren.
In einer Methode wird der Katalysator unter Anwendung einer überschüssigen Menge
des Metallsalzes ausgebildet, doch ist der Überschuß geringer als ein 100%iger
stöchiometrischer Überschuß, bezogen
auf die Menge des Metallcyanidsalzes. Der resultierende Katalysator
enthält
weniger als etwa 0,2 Mol Metallsalz pro Mol DMC-Verbindung im Katalysator.
In einer zweiten Methode kann ein größerer Überschuß des Metallsalzes verwendet
werden, doch wird der resultierende Katalysator anschließend mit
einem Gemisch aus Wasser und einem organischen Komplexierungsmittel
in einer Weise gewaschen, die zur Ausbildung eines DMC-Katalysators wirksam
ist, der weniger als etwa 0,2 Mol Metallsalz pro Mol DMC-Verbindung
im Katalysator enthält.
-
In WO-A-97/40086 wird ein Verfahren
zur Herstellung von DMC-Komplexkatalysatoren
beschrieben, worin wäßrige Lösungen von überschüssigem Metallsalz
und von Metallcyanidsalz in Gegenwart eines organischen Komplexierungsmittels
unter Anwendung eines wirksamen Mischens zu einer Aufschlämmung reagiert
werden, die Aufschlämmung
mit einem Polyether mit einem Molekulargewicht von unter 500 zusammengebracht
wird, der Katalysator isoliert wird; der Katalysator mit einer wäßrigen Lösung, die
weiteres organisches Komplexierungsmittel enthält, gewaschen wird und schließlich der
feste DMC-Komplexkatalysator gewonnen wird. Der verwendete Polyether
ist zweckmäßig ein
Polyetherpolyol, wie Polyethylenglycol. Der feste endgültige DMC-Katalysator
enthält
5 bis 80 Gew.-% Polyetherpolyol.
-
In EP-A-700949 wird eine ähnliche
Methode wie in WO-A-97/40086 beschrieben, wobei der Unterschied
darin liegt, daß ein
Polyether (Polyol) mit einem Molekulargewicht von über 500
verwendet wird.
-
In den erörterten Verfahren wird der
Ausgangs-DMC-Komplex in einem wäßrigen Reaktionsmedium gebildet.
Die eingesetzten Metallsalze und das während der Komplexbildungsreaktion
gebildete Salz sind in Wasser gut löslich und werden daher in der
wäßrigen Phase
vorliegen. Da diese Salze im allgemeinen für die Aktivität des DMC-Komplexkatalysators
schädlich
sind, müssen
sie abgetrennt werden, bevor der DMC-Katalysator tatsächlich zum
Katalysieren irgendeiner Alkoxylierungsreaktion verwendet wird.
Unter der Annahme, daß Zinkchlorid
als das Metallsalz verwendet wird und Kaliumhexacyanocobaltat als
das Metallcyanidsalz, würden
beispielsweise das nichtumgesetzte Zinkchlorid und das in der Umsetzung
zwischen Zinkchlorid und Kaliumhexacyanocobaltat gebildete Kaliumchlorid
ein Problem darstellen, da sie für
die Aktivität
des endgültigen
DMC- Katalysators
schädlich
sind. Diese Salze müssen
daher so quantitativ als möglich
abgetrennt werden, was im allgemeinen durch Abtrennen der DMC-Katalysatorteilchen
von der wäßrigen Phase
vorgenommen wird.
-
Allen bisher erörterten Methoden ist gemein,
daß die
Abtrennung der DMC-Komplexkatalysatorteilchen von der salzhältigen wäßrigen Phase
ziemlich mühsam
ist. Beispielsweise sieht in den Ausführungsbeispielen der WO-A-97/40086
die Abtrennung des DMC-Komplexkatalysators von der wäßrigen Phase
ein Zentrifugieren und Dekantieren vor, das sind Techniken, die
bei Anwendung im industriellen Maßstab nicht sehr praktikabel
sind. Die in den Beispielen von EP-A-555053 verwendete Abtrennung
involvierte eine Filtration unter Anwendung eines Horizontalkorb-Zentrifugalfilters
und eines leichtgewichtigen Nylongewebe-Filtermediums. Die Abtrennung der gebildeten
DMC-Katalysatorteilchen
in den Ausführungsbeispielen
von EP-A-654302
erfordert entweder ein Zentrifugieren oder ein Filtrieren, wogegen
in den Beispielen von EP-A-755716 eine Filtration vorgenommen wird.
Es versteht sich, daß eine
Filtration zur Anwendung im technischen Maßstab ebenso nicht optimal
ist, unter anderem wegen Filterverstopfungsproblemen, die auftreten können. Darüber hinaus
können
die in den vorstehend erörterten
Verfahren des Standes der Technik angewandten Trennmethoden dazu
führen,
daß in
dem Produkt etwas Wasser und somit etwas an Salzen zurückbleibt.
Dies ist unerwünscht.
-
Die vorliegende Erfindung zielt darauf
ab, ein Verfahren zur Herstellung eines DMC-Komplexkatalysators
zu schaffen, worin die Abtrennung der gebildeten DMC-Katalysatorteilchen
aus der wäßrigen Phase
effizient, glatt und sauber im technischen Maßstab vorgenommen werden kann,
ohne irgendeine katalytische Aktivität einzubüßen. Demgemäß sollte das Verfahren zu einem
hochaktiven DMC-Katalysator führen,
oder, anders ausgedrückt,
sollte das Verfahren der vorliegenden Erfindung keinen negativen
Effekt auf die Aktivität
des DMC-Katalysators haben.
-
Diese und weitere Ziele werden durch
ein Verfahren verwirklicht, worin eine spezifische Flüssigkeit nach
Ausbildung der DMC-Katalysatorteilchen zugesetzt wird, welche Flüssigkeit
eine Phasentrennung bewirkt, die zu einer wäßrigen (Boden)phase mit einem
Gehalt an den Salzen und zu einer auf der wäßrigen Phase schwimmenden katalysatorhältigen Phase
führt.
-
Demgemäß bezieht sich die vorliegende
Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung eines DMC-Katalysators,
das die folgenden Stufen umfaßt:
- (a) Zusammenbringen einer wäßrigen Lösung eines Metallsalzes mit
einer wäßrigen Lösung eines
Metallcyanidsalzes und Umsetzen dieser Lösungen, wobei wenigstens ein
Teil dieser Umsetzung in Gegenwart eines organischen komplexierenden
Mittels abläuft,
wodurch eine Dispersion eines festen DMC-Komplexes in einem wäßrigen Medium ausgebildet wird;
- (b) Vereinigen der in Stufe (a) erhaltenen Dispersion mit einer
Flüssigkeit,
die im wesentlichen in Wasser unlöslich ist und die zum Extrahieren
des in Stufe (a) gebildeten festen DMC-Komplexes aus dem wäßrigen Medium
befähigt
ist, und Ausbildenlassen eines Zweiphasensystems, das aus einer
ersten wäßrigen Phase und
aus einer den DMC-Komplex und die zugesetzte Flüssigkeit enthaltenden Phase
besteht;
- (c) Abtrennen der ersten wäßrigen Phase;
und
- (d) Gewinnen des DMC-Katalysators aus der den DMC-Katalysator
enthaltenden Phase.
-
In Stufe (a) wird eine wäßrige Lösung eines
Metallsalzes mit einer wäßrigen Lösung eines
Metallcyanidsalzes zusammengebracht und diese Lösungen werden miteinander umgesetzt,
wobei wenigstens ein Teil dieser Umsetzung in Gegenwart eines organischen
komplexierenden Mittels abläuft.
Das nach Stufe (a) erhaltene Produkt ist eine Dispersion eines festen
DMC-Komplexes in
einem wäßrigen Medium.
Im allgemeinen bezieht sich der Ausdruck "wäßriges Medium", wie in diesem Zusammenhang
verwendet, auf Wasser und eine etwaige darin gelöste weitere Substanz (zum Beispiel
Komplexierungsmittel).
-
Die Stufe (a) kann zweckmäßig durch
Vermischen der Metallsalzlösung
mit der wäßrigen Lösung von Metallcyanidsalz
ausgeführt
werden, während
gleichzeitig das organische Komplexierungsmittel entweder als ein
gesonderter Strom (beispielsweise als solches oder im Gemisch mit
Wasser) oder im Gemisch mit einem oder mit beiden der wäßrigen Reaktantenströme zugesetzt
wird, beispielsweise aufgelöst
in der wäßrigen Metallsalzlösung. In
dieser Ausführungsweise
erfolgt die vollständige
Umsetzung zwischen Metallsalz und Metallcyanidsalz in Gegenwart
von organischem Komplexierungsmittel. In alternativer Weise wird
die Zugabe des organischen Komplexierungsmittels erst unmittelbar
dann begonnen, nachdem beide wäßrigen Reaktantenströme zusammengebracht
worden sind. Das organische Komplexierungsmittel kann zweckmäßig als
solches oder im Gemisch mit Wasser zugesetzt werden. Bei dieser
Ausführungsform
wird das Komplexierungsmittel nur während eines Teiles der Umsetzung
zwischen den Reaktantenströmen
zugegen sein. Sobald nämlich
Metallsalz und Metallcyanidsalz zusammengebracht werden, beginnt
die Bildung des DMC-Komplexes. Dies kann aus der sofortigen Bildung
eines Niederschlags bei Beginn der Zugabe eines Reaktantenstroms
zum anderen festgestellt werden. Wenn somit die Zugabe des organischen
Komplexierungsmittels erst unmittelbar nach dem Zusammenbringen
der vollständigen
Mengen an Metallsalzlösung
und Metallcyanidsalzlösung
aufgenommen wird, hat ein Teil der DMC-Komplexbildung stattgefunden.
Für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung hat es sich als sehr nützlich erwiesen,
wenn das Komplexierungsmittel unmittelbar nach dem Zusammenbringen
der Metallsalzlösung
mit der Metallcyanidsalzlösung
zugesetzt wird.
-
Geeignete Metallsalze und Metallcyanidsalze
werden beispielsweise in EP-A-755716 beschrieben. Geeignete Metallsalze
sind somit wasserlösliche
Salze, zweckmäßig mit
der Formel M(X)n, worin M aus der aus Zn(II),
Fe(II), Ni(II), Mn(II), Co(II), Sn(II), Pb(II), Fe(III), Mo(IV),
Mo(VI), Al(III), V(V), V(IV), Sr(II), W(IV), W(VI), Cu(II) und Cr(III)
bestehenden Gruppe ausgewählt
ist. Stärker
bevorzugt wird M aus der aus Zn(II), Fe(II), Co(II) und Ni(II) bestehenden
Gruppe ausgewählt.
In der Formel ist X vorzugsweise ein Anion, das aus der aus Halo genid,
Hydroxid, Sulfat, Carbonat, Cyanid, Oxalat, Thiocyanat, Isocyanat,
Isothiocyanat, Carboxylat und Nitrat bestehenden Gruppe ausgewählt wird.
Der Wert von n sättigt
den Valenzzustand von M ab und beträgt typisch 1 bis 3. Beispiele
für geeignete
Metallsalze umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein, Zinkchlorid, Zinkbromid,
Zinkacetat, Zinkacetonylacetat, Zinkbenzoat, Zinknitrat, Eisen(II)chlorid,
Eisen(II)sulfat, Eisen(II)bromid, Cobalt(II)chlorid, Cobalt(II)thiocyanat,
Nikkel(II)formiat, Nickel(II)nitrat und dergleichen sowie Gemische
davon. Zinkhalogenide und insbesondere Zinkchlorid werden bevorzugt.
-
Das Metallcyanidsalz ist ein wasserlösliches
Metallcyanidsalz, vorzugsweise mit der allgemeinen Formel (Y)aM'(CN)b(A)c, worin M' aus der aus Fe(II),
Fe(III), Co(II), Co(III), Cr(II), Cr(III), Mn(II), Mn(III), Ir(III),
Ni(II), Rh(III), Ru(II), V(IV) und V(V) bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
Stärker
bevorzugt ist M' aus
der aus Co(II), Co (III), Fe(II), Fe (III), Cr(III), Ir(III) und
Ni(II) bestehenden Gruppe ausgewählt.
Das wasserlösliche
Metallcyanidsalz -kann ein oder mehrere dieser Metalle enthalten.
In der Formel ist Y ein Alkalimetallion oder Erdalkalimetallion,
wie Lithium, Natrium, Kalium und Calcium. A ist ein Anion, ausgewählt aus
der aus Halogenid, Hydroxid, Sulfat, Carbonat, Cyanid, Oxalat, Thiocyanat,
Isocyanat, Isothiocyanat, Carboxylat und Nitrat bestehenden Gruppe.
Sowohl a als auch b sind ganze Zahlen größer als oder gleich 1; c kann
0 oder eine ganze Zahl sein; die Summe der Ladungen von a, b und
c entspricht der Ladung von M'.
Geeignete wasserlösliche Metallcyanidsalze
umfassen beispielsweise Kaliumhexacyanocobaltat(III), Kaliumhexacyanoferrat(II),
Kaliumhexacyanoferrat(III), Calciumhexacyanocobaltat(III) und Lithiumhexacyanoiridat(III).
-
Das verwendete organische Komplexierungsmittel
sollte im allgemeinen ziemlich bis gut löslich in Wasser sein. Geeignete
Komplexierungsmittel werden beispielsweise in EP-A-555053 beschrieben
und sind im allgemeinen wasserlösliche
heteroatomhältige
organische Verbindungen, die mit der Doppelmetallcyanidverbindung
komplexieren können.
Zu geeigneten Komplexie rungsmitteln zählen somit Alkohole, Aldehyde, Ketone,
Ether, Ester, Amide, Harnstoffe, Nitrile, Sulfide und Gemische davon.
Bevorzugte Komplexierungsmittel sind Ether, wie Dimethoxyethan und
Diglyme, und wasserlösliche
aliphatische Alkohole, wie Ethanol, Isopropylalkohol, n-Butylalkohol(1-Butanol),
Isobutylalkohol(2-Methyl-1-propanol), sec-Butylalkohol(2-Butanol) und
tert.-Butylalkohol(2-Methyl-2-propanol). Von diesen werden Dimethoxyethan
und tert.-Butylalkohol am meisten bevorzugt.
-
Das Zusammenbringen der beiden wäßrigen Reaktantenströme kann
nach konventionellen Mischmethoden ausgeführt werden, einschließlich mechanisches
Rühren
und Ultraschallmischen. Wenngleich anwendbar, ist es nicht erforderlich
daß innige
Mischtechniken wie Hochscherungsrühren oder Homogenisieren angewendet
werden. Die Reaktion zwischen Metallsalz und Metallcyanidsalz kann
bei einem Druck von 0,5 bis 10 bar und bei einer Temperatur von
0 bis 80°C
ausgeführt
werden. Es wird jedoch bevorzugt, daß die Umsetzung bei milden
Bedingungen vorgenommen wird, das heißt bei einem Druck von 0, 5
bis 2 bar und bei einer Temperatur von 10 bis 40°C.
-
Nachdem die Umsetzung stattgefunden
hat und eine DMC-Verbindung
ausgebildet worden ist, wird zu dem Reaktionsprodukt von Stufe (a)
die Extraktionsflüssigkeit
zugesetzt. Typisch wird die Extraktionsflüssigkeit unter Rühren zugesetzt
und wird das Rühren
fortgeführt,
bis sich die Flüssigkeit
gleichmäßig über das
Reaktionsgemisch verteilt hat. Die Rührdauer ist nicht kritisch
und kann zweckmäßig von
10 Sekunden bis 2 Stunden betragen. Es wird aus einem prozeßökonomischen
Gesichtspunkt aus für
günstig
angesehen, die Rührdauer
so kurz als möglich
zu halten, und daher wird die Rührdauer
typisch von 30 Sekunden bis 30 Minuten betragen.
-
Nach dem Beenden des Rührens wird
das Reaktionsgemisch eine ausreichend lange Zeit absetzen gelassen,
das heißt
eine ausreichend lange Zeit, um sich in zwei Phasen aufzutrennen:
eine wäßrige untere Phase
und eine darauf schwimmende Phase, die den in der Extraktionsflüssigkeit
dispergierten DMC-Katalysator enthält.
-
Die Menge an zugesetzter Extraktionsflüssigkeit
sollte ausreichen, um eine Phasentrennung zu bewirken. Demgemäß werden
normalerweise wenigstens 1 Gew.-%, vorzugsweise wenigstens 2 Gew.-%
und stärker
bevorzugt wenigstens 3 Gew.-% an Extraktionsflüssigkeit zugesetzt, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Reaktionsproduktes von Stufe (a). Jede
Menge an Extraktionsflüssigkeit über der
zur Bewirkung einer Phasentrennung erforderlichen Minimalmenge kann
verwendet werden. Die Maximalmenge wird üblicherweise durch Hardware-Beschränkungen
bestimmt sein, wie das Volumen des Reaktors. Typisch wird jedoch
die Menge an zugesetztem Extraktionslösungsmittel 50 Gew.-% nicht überschreiten,
zweckmäßig 30 Gew.-%
und stärker
geeignet 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Reaktionsproduktes
von Stufe (a). Die Zugabe wird zweckmäßig bei einer Temperatur von
0 bis 80°C,
zweckmäßig 10 bis
50°C vorgenommen.
Der Druck kann der gleiche sein wie während der Umsetzung in Stufe
(a).
-
In Stufe (b) verwendete, geeignete
Extraktionsflüssigkeiten
sollten in der Tat zwei Anforderungen genügen: Erstens sollte die Extraktionsflüssigkeit
in Wasser im wesentlichen unlöslich
sein, und zweitens muß sie
zum Extrahieren des DMC-Komplexes aus der wäßrigen Phase befähigt sein.
Das letztgenannte Erfordernis impliziert, daß das verwendete organische
Komplexierungsmittel eine Bevorzugung für eine Wechselwirkung mit dieser
Extraktionsflüssigkeit
gegenüber
der die gelösten
Salze enthaltenden wäßrigen Phase
aufweisen muß.
Es wird nämlich
angenommen, daß das
Komplexierungsmittel mit der Extraktionsflüssigkeit in Wechselwirkung
tritt und in der Tat den DMC-Komplex
aus der wäßrigen Phase
in die aus der Extraktionsflüssigkeit gebildete
Phase hinüberzieht.
Die Extraktionsflüssigkeit
kann beispielsweise ein Ester, ein Keton, ein Ether, ein Diester,
ein Alkohol, ein Dialkohol, ein (Di)alkylcarbamat, ein Nitril oder
ein Alkan sein.
-
Vorzugsweise umfaßt die eingesetzte Extraktionsflüssigkeit
eine Verbindung mit der allgemeinen Formel (I):
worin:
R
1 für Wasserstoff,
eine Arylgruppe, eine substituierte oder unsubstituierte C
1-C
10-Alkylgruppe
oder für
eine Gruppe R
3-NH- steht,
R
2 für
Wasserstoff, eine gegebenenfalls halogenierte C1-C10-Alkylgruppe, eine
Gruppe R3-NH-, eine Gruppe -R
4-C(O)O-R
5 oder für
eine Cyanidgruppe steht,
R
3 Wasserstoff
oder eine C1-C10-Alkylgruppe darstellt,
R
4 eine
substituierte oder unsubstituierte Alkylengruppe mit 2 bis 15 Kohlenstoffatomen
bedeutet,
R
5 für Wasserstoff, eine substituierte
oder unsubstituierte C
1-C
10-Alkylgruppe
steht, und
n und m unabhängig
voneinander den Wert 0 oder 1 aufweisen.
-
In einer weiter bevorzugten Ausführungsform
entspricht die Extraktionsflüssigkeit
der allgemeinen Formel (I), worin R1 Wasserstoff
bedeutet, m den Wert 1 hat, n den Wert 0 hat und R2 für eine Gruppe-R4-OH steht, worin R4 eine
Alkylengruppe mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen darstellt. Ein spezifisches
Beispiel für
diese bevorzugte Verbindung umfaßt 2-Butyl-2-ethyl-l,3-propandiol.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
gemäß der allgemeinen
Formel (I) stellen R1 und R2 unabhängig voneinander
eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen dar, m hat den Wert
1 und n hat den Wert 0. Bevorzugte Beispiele für diese Ausführungsform
sind Diethylether, Methyl-tert.-Butylether, Diisopropylether und
Dibutylether. Von diesen wird Methyl-tert.-Butylether besonders
bevorzugt.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der allgemeinen Formel (I) steht R1 für eine Alkylgruppe
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, m hat den Wert 1, n hat den Wert
1 und R2 steht für
Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoff atomen
oder für
eine Gruppe -R4-C(O)O-R5,
worin R4 eine substituierte oder unsubstituierte
Alkylengruppe mit 3 bis 15 Kohlenstoffatomen ist und R5 eine
Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen darstellt. Die Gruppe
R4 kann alicyclische, aliphatische(Alkyl)
oder polare Substituenten enthalten, wie C1-C4-Alkoxygruppen.
Zweckmäßig ist
R4 eine 1,3-Propylengruppe mit einem oder
mit zwei Substituenten am mittleren Kohlenstoffatom. Bevorzugte
Beispiele für
diese Ausführungsform
sind Ethylformiat, Ethylacetat, Ethyl-2-ethyl-3-methylbutanoat,
Diethylmalonat und Diethyl-2-cyclohexyl-2-propylmalonat.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der allgemeinen Formel (I) stellen R1 und
R2 unabhängig
voneinander eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen dar,
m hat den Wert 0 und n hat den Wert 0. In dieser Ausführungsform
ist somit die in Stufe (b) zugesetzte Verbindung ein Alkan mit 2
bis 10 Kohlenstoffatomen. Heptan hat sich für die Zwecke der vorliegende
Erfindung als besonders nützlich
erwiesen.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
der allgemeinen Formel (I) stellt R1 eine
Arylgruppe, zweckmäßig eine
Phenylgruppe, oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
dar, R2 bedeutet eine Cyanidgruppe, m hat
den Wert 0 und n hat den Wert 0. Bevorzugte Beispiele dieser Ausführungsform
sind Benzonitril und Pivalonitril (tert.-Butylnitril).
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
stellen R1 und R2 unabhängig voneinander
eine Gruppe R3-NH- dar, worin R3 für Wasserstoff
oder eine C1-C10-Alkylgruppe
steht, m hat den Wert 0 und n hat den Wert 0. Bevorzugte Beispiele
dieser Ausführungsform
sind Butylcarbamat, Dibutylcarbat und Propylcarbamat.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
steht R1 für Wasserstoff, R2 stellt
eine halogensubstituierte C1-C5-Alkylgruppe
dar, m hat den Wert 0 und n hat den Wert 0. Bevorzugte Beispiele
dieser Ausführungsform sind
Dichlormehtan, 1,2-Dichlorethan und Tetrachlorethan.
-
In Stufe (c) des Verfahrens der vorliegenden
Erfindung wird die gebildete wäßrige Phase
abgetrennt. Da die wäßrige Phase
die Bodenschicht des gebildeten Zweiphasensystems ausbildet, könnte dies
beispielsweise leicht bewirkt werden durch Abziehen der wäßrigen Phase über ein
Ventil im Bodenteil des Behälters, worin
die Phasentrennung stattfand. Zusätzlich zu Wasser wird die wäßrige Schicht
typisch den Überschuß des verwendeten
Komplexierungsmittels enthalten (das heißt jene Menge an Komplexierungsmittel,
die nicht an den DMC-Komplex gebunden ist), die wasserlöslichen
Salze wie das nicht umgesetzte Metallsalz (beispielsweise Zinkchlorid)
sowie etwaiges wasserlösliches
Salz, das während
der Umsetzung zwischen dem Metallsalz und dem Metallcyanidsalz gebildet
worden ist (beispielsweise Kaliumchlorid und Cobaltsalze) und möglicherweise
eine kleine Menge der in der wäßrigen Phase
verbliebenen Extraktionsverbindung. Normalerweise wird die abgetrennte
wäßrige Phase
von 10 bis 90 Vol.-% des Gesamtvolumens an im Behälter vorliegender
Flüssigkeit
samt Katalysatorteilchen ausmachen, doch ist das Volumenverhältnis von
wäßriger Phase zu
Extraktionsmittelphase für
die Ausführbarkeit
der vorliegenden Erfindung nicht kritisch. Das genaue Verhältnis wird
normalerweise durch Hardware-Beschränkungen bestimmt sein. Nach
Abtrennung der wäßrigen Phase
enthält
die verbliebene Phase die festen DMC-Katalysatorteilchen, die in der Extraktionsverbindung
dispergiert oder fein verteilt sind und die anschließend in
Stufe (d) gewonnen werden.
-
Die Gewinnungsstufe (d) kann in verschiedener
Weise ausgeführt
werden. Wie ebenfalls in den zuvor erörterten Patentschriften beschrieben,
wird eine derartige Gewinnungsmethode normalerweise ein Vermischen
des DMC-Katalysators mit einem Komplexierungsmittel, gegebenenfalls
im Gemisch mit Wasser, und ein erneutes Auftrennen von DMC-Katalysator
und Komplexierungsmittel/Wasser umfassen, beispielsweise durch Filtrieren,
Zentrifugieren/Dekantieren oder Flashverdampfen. Diese Vorgangsweise
kann ein oder mehrmals wiederholt werden. Schließlich wird der Katalysator
getrocknet und als ein Feststoff erhalten. Wie in WO-A-97/40086
und in EP-A-700949 beschrieben, kann der finale feste Katalysator
auch als eine Zusammensetzung gewonnen wer den, die auch 5 bis 80
Gew.-% Polyether mit einem Molekulargewicht von weniger als bzw.
größer als
500 enthält.
Zweckmäßig umfaßt die Stufe
(d) des vorliegenden Verfahrens ein Zusetzen von Wasser/Komplexierungsmittel
zu der DMC-Katalysatorphase und ein Vermischen der Katalysatorphase
mit dem Wasser/Komplexierungsmittel (beispielsweise durch Rühren), ein
Ausbildenlassen eines Zweiphasensystems und ein Abtrennen der wäßrigen Phase.
Diese Vorgangsweise kann ein- bis fünfmal wiederholt werden, wonach
die verbleibende Katalysatorphase getrocknet und der Katalysator
in fester Form (als ein Pulver) gewonnen werden kann oder in alternativer
Weise ein flüssiges
Polyetherpolyol zu der Katalysatorphase zugesetzt werden kann und
eine Katalysatorsuspension in Polyetherpolyol ausgebildet wird,
die als solche verwendet werden kann.
-
In einer Ausführungsform umfaßt eine
bevorzugte Gewinnungsstufe (d) die Stufen von
- (d1)
Zumischen von organischem komplexierendem Mittel, Wasser und gegebenenfalls
weiterer Extraktionsflüssigkeit
zu der den DMC-Katalysator enthaltenden Phase und Ausbildenlassen
eines Zweiphasensystems, bestehend aus einer zweiten wäßrigen Phase
und einer den DMC-Katalysator enthaltenden Phase;
- (d2) Abtrennen der zweiten wäßrigen Phase;
- (d3) gegebenenfalls Wiederholen der Stufen (d1) und (d2) einbis
fünfmal,
zweckmäßig ein-
oder zweimal;
- (d4) Zusetzen von organischem komplexierendem Mittel zu der
den DMC-Katalysator enthaltenden Phase unter Rühren; und
- (d5) Abtrennen des komplexierenden Mittels (beispielsweise durch
Flashverdampfen oder Strippen) und Gewinnen des DMC-Katalysators als
feste Teilchen.
-
In einer weiteren Ausführungsform
umfaßt
die Gewinnungsstufe (d) die Stufen (d1) bis (d4), wie vorstehend
definiert, und anschließend:
- (d5) Zusetzen eines flüssigen Polyols zu dem Produkt
aus Stufe
- (d4), wodurch eine Aufschlämmung
von DMC-Katalysator in einem flüssigen
Medium aus Polyol/organischem komplexierendem Mittel ausgebildet
wird;
- (d6) Abtrennen des organischen komplexierenden Mittels; und
- (d7) Gewinnen des DMC-Katalysators als eine Suspension in dem
flüssigen
Polyol.
-
Die in Stufe (d1) verwendete Wassermenge
sollte ausreichen, um eine wäßrige Phase
auszubilden. Das organische komplexierende Mittel und Wasser und
gegebenenfalls zusätzliche
Extraktionsflüssigkeit
können
als getrennte Ströme
oder als ein Gemisch in einem einzigen Strom zugesetzt werden. Zusätzliche
Extraktionsflüssigkeit
kann zugesetzt werden, um eine in der wäßrigen Phase verbliebene etwaige
kleine Menge auszugleichen. Falls ein Zusatz erfolgt, wird dies
in kleinen Mengen vorgenommen. Das Gewichtsverhältnis von Komplexierungsmittel
zu Wasser beträgt
zweckmäßig von
5 : 95 bis 50 : 50, besser geeignet von 10 : 90 bis 40 : 60. Die
Gesamtmenge an zugesetztem Wasser und Komplexierungsmittel ist nicht
kritisch und könnte beispielsweise
bis zu 20 Vol.-% mehr oder weniger jener Menge an wäßriger Phase
entsprechen, die in Stufe (c) abgenommen wird. Wasser und Komplexierungsmittel
werden in wirksamer Weise mit der DMC-Katalysatorphase vermischt,
beispielsweise durch mechanisches Rühren. Nach dem wirksamen Vermischen
wird das resultierende Gemisch absetzen gelassen, sodaß ein Zweiphasensystem
ausgebildet werden kann. Sobald dies geschehen ist, wird in Stufe
(d2) die wäßrige (Boden)phase
abgetrennt. Dies kann in gleicher Weise erfolgen, wie dies zuvor
für die
Stufe (c) beschrieben wurde. Die Vorgangsweise kann ein- bis fünfmal wiederholt werden,
zweckmäßig ein-
oder zweimal.
-
In Stufe (d4) wird zu der DMC-Katalysatorphase
reines organisches Komplexierungsmittel zugesetzt, wobei eine Menge
eingerührt
wird, die der in der vorangehenden Stufe abgezogenen Menge an wäßriger Phase
entspricht, wenngleich 20 Vol.-% mehr oder weniger noch annehmbar
wären.
-
In der anschließenden Stufe (d5) kann das
komplexierende Mittel durch Strippen oder Flashverdampfen abgetrennt
werden, unter Gewinnung des DMC-Katalysators als Feststoff. Das
Komplexierungsmittel kann beispielsweise bei atmosphärischen
Bedingungen oder unter verringertem Druck durch Flashverdampfung abgeführt werden.
Ein Flashverdampfen unter verringertem Druck wird bevorzugt, weil
dies eine Abtrennung bei einer niedrigeren Temperatur ermöglicht,
was das Risiko einer thermischen Zersetzung eines DMC-Katalysators
verringert. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird das organische
komplexierende Mittel durch Flashverdampfen unter Vakuum bei einer
Temperatur von 50 bis 80°C
abgetrennt. Zusammen mit dem komplexierenden Mittel werden auch
Spuren von Wasser und Extraktionsflüssigkeit, die in dem Gemisch
noch zugegen waren, abgetrennt. Der DMC-Katalysator wird als ein
Feststoff gewonnen und kann einer nachfolgenden Trocknungsbehandlung
unterzogen werden.
-
In alternativer Weise umfaßt die Stufe
(d5) ein Zusetzen eines Polyols in einer Menge, die ausreicht, um
eine Katalysatoraufschlämmung
des DMC-Katalysators in einem flüssigen
Medium aus Polyol und Komplexierungsmittel auszubilden. Zweckmäßig ist
die Polyolmenge derart, daß der
Feststoffgehalt der gebildeten Aufschlämmung von 1 bis 50 Gew.-% beträgt, zweckmäßiger 1
bis 30 Gew.-% und am zweckmäßigsten
1 bis 10 Gew.-%.
-
Das zugesetzte Polyol kann ein beliebiges
flüssiges
Polyol sein, das geeignet ist, als ein flüssiges Medium für die DMC-Katalysatorteilchen
zu dienen. Im Hinblick auf die Anwendung des DMC-Katalysators – Katalyse
der Polymerisation von Alkylenoxiden zu Polyetherpolyolen – wird es
bevorzugt, ein Polyol zu verwenden, das mit den herzustellenden
Polyetherpolyolen verträglich
ist und das keinerlei negativen Effekt auf das letztlich hergestellte
Polyetherpolyol haben wird, wenn es darin in Spurenmengen vorhanden
ist. Deshalb wird es insbesondere bevorzugt, ein Polyetherpolyol
zu verwenden, das dem mit dem DMC-Katalysator herzustellenden Polyetherpolyol ähnlich ist.
Beispiele für
geeignete Polyole umfassen somit Polyole wie Polyethylenglycol,
bevorzugte Polyole sind aber die Poly(alkylenoxid)polyole auf der
Basis von Propylenoxid und/oder Ethylenoxid ähnlich jenen, die unter Anwendung
des DMC-Katalysators
hergestellt werden sollen.
-
In der anschließenden Stufe (d6) wird das
organische Komplexierungsmittel aus der Katalysatoraufschlämmung abgetrennt.
Dies kann nach beliebigen Mitteln vorgenommen werden, von denen
in der Technik bekannt ist, daß sie
für eine
Flüssig-Flüssig-Trennung
geeignet sind. Eine bevorzugte Methode für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung ist ein Flashverdampfen des Komplexierungsmittels bei
Atmosphärenbedingungen oder
unter verringertem Druck. Ein Flashverdampfen unter verringertem
Druck wird bevorzugt, weil dies eine Abtrennung bei einer niedrigeren
Temperatur ermöglicht,
was das Risiko einer thermischen Zersetzung des DMC-Katalysators
verringert. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird das organische
Komplexierungsmittel durch Flashverdampfen unter Vakuum bei einer
Temperatur von 50 bis 80°C
abgetrennt. Zusammen mit dem Komplexierungsmittel werden auch Spuren
von Wasser und Extraktionsflüssigkeit,
die noch im Gemisch vorhanden waren, abgetrennt.
-
Schließlich wird in Stufe (d7) der
DMC-Katalysator als eine Aufschlämmung
in Polyol gewonnen. Der Vorteil einer derartigen Aufschlämmung liegt
darin, daß sie
lagerstabil ist und beispielsweise in einem Faß gelagert werden kann. Darüber hinaus
wird ein Dosieren des Katalysators und seine Verteilung über das
Polymerisationsmedium durch die Anwendung einer Katalysatoraufschlämmung stark
erleichtert.
-
In einem weiteren Aspekt bezieht
sich die vorliegende Erfindung auch auf einen Katalysator, der nach dem
Verfahren, wie vorstehend beschrieben, erhältlich ist.
-
In einem letzten Aspekt bezieht sich
die vorliegende Erfindung auch auf ein Verfahren zur Polymerisation
eines Alkylenoxids, welches Verfahren ein Polymerisieren eines Alkylenoxids
in Anwesenheit des DMC-Katalysators und eines Hydroxylgruppen enthaltenden
Initiators umfaßt.
Bevorzugte Alkylenoxide sind Ethylenoxid, Propylenoxid, Butenoxide,
Styroloxid und dergleichen und deren Gemische. Das Verfahren kann zur
Ausbildung von Homopolymeren, statistischen Copolymeren oder Blockcopolymeren
angewendet werden.
-
Die DMC-Katalysatoren der Erfindung
sind sehr aktiv und zeigen somit hohe Polymerisationsgeschwindigkeiten.
Sie sind ausreichend aktiv, um ihre Anwendung bei sehr niedrigen
Konzentrationen zu ermöglichen,
wie 25 ppm oder darunter. Bei derart niedrigen Konzentrationen kann
der Katalysator häufig
im Polyetherpolyol ohne nachteiligen Effekt auf die Produktqualität verbleiben.
Das Vermögen,
Katalysatoren im Polyol zu belassen, ist ein wichtiger Vorteil,
weil kommerzielle Polyole derzeit eine Katalysatorabtrennungsstufe benötigen.
-
Unter Anwendung des gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellten DMC-Katalysators bereitete Polyetherpolyole
weisen eine sehr niedrige Unsättigung
auf, nämlich
fortwährend
weniger als etwa 0,007 mÄq/g
und sogar weniger als 0,005 mÄq/g.
Eine derart niedrige Unsättigung
bietet Vorteile für
mit den Polyolen der Erfindung hergestellte Polyurethane.
-
Mit den Katalysatoren der Erfindung
hergestellte Polyetherpolyole weisen zweckmäßig eine nominelle mittlere
Funktionalität
von 2 bis 8, stärker
geeignet von 2 bis 6 auf. Die Polyole können ein zahlenmittleres Molekulargewicht
von bis zu 50.000 aufweisen, doch liegt das Molekulargewicht typisch
im Bereich von 500 bis 12.000, noch typischer von 2.000 bis 8.000.
-
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden
Beispiele weiter erläutert,
ohne jedoch die Erfindung auf diese spezifischen Ausführungsformen
zu beschränken.
-
Beispiel 1 - Herstellung
des DMC-Katalysators
-
Vorgangsweise A: Eine wäßrige Zinkchloridlösung (30
g in 100 ml Wasser) wurde zu einem 1 1-Glasreaktor zugesetzt, der
mit einem mechanischen Rührer
ausgestattet war. Unter Rühren
wurde in 30 Minuten eine wäßrige Lösung von
Kaliumhexacyanocobaltat (12 g in 225 ml Wasser) zugesetzt. Unmittelbar
nachdem das gesamte Kaliumhexacyanocobaltat zugesetzt war, wurde
unter Rühren
ein Gemisch aus Wasser (95 g) und tert.-Butylalkohol (117 g) zugesetzt.
Das Rühren
wurde weitere 30 Minuten lang fortgesetzt und das Gemisch wurde über Nacht
stehen gelassen und führte
zu einer viskosen, weißen
beständigen
Dispersion von DMC-Komplexteilchen in einer Wasser/tert.-Butylalkohol-Phase.
-
Vorgangsweise B: Der nach Vorgangsweise
A erhaltenen Dispersion wurde unter Rühren Methyl-tert.-butylether
(70 g) zugesetzt. Das Rühren
wurde weitere 5 Minuten lang fortgeführt. Nach dem Beenden des Rührens bildeten
sich zwei deutliche Phasen aus: Eine hochviskose, weiße obere
Phase und eine durchsichtige, wasserdünne Bodenphase. Nach dem Abziehen
der Bodenphase (337 g) wurden unter Rühren 337 g eines 25/75 m/m-Gemisches tert.-Butylalkohol/Wasser
zugesetzt. Nach einem Rühren
während
weiterer 5 Minuten und anschließendem
Absetzenlassen während
30 Minuten wurde die durchsichtige Bodenphase wiederum abgelassen.
Diese Phase hatte eine Masse von 355 g. Anschließend wurden unter Rühren 355
g eines 25/75 m/m-Gemisches aus tert.-Butylalkohol und Wasser zusammen
mit 15 g Methyltert.-Butylether zugesetzt. Nach einem Rühren während weiterer
5 Minuten und einem anschließenden
Absetzen während
30 Minuten wurde die durchsichtige Bodenphase wieder abgezogen.
Die abgezogene Phase hatte eine Masse von 308 g. Dann wurden unter
Rühren
308 g tert.-Butylalkohol zugesetzt, gefolgt von 240 g eines Propylenoxidadduktes
von Glycerin mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht von 670
Dalton (G670). Nach einem Rühren
während
weiterer 30 Minuten wurden der tert.-Butylalkohol und restliches
Wasser durch Strippen unter verringertem Druck (300 mbar) bei 60°C abgetrennt,
bis der Wassergehalt des DMC/G670-Gemisches unter 0,5 Gew.-% betrug.
-
Das Produkt war eine hochviskose,
beständige,
weiße
Dispersion mit einem Gehalt an 5 Gew.-% DMC-Katalysatorteilchen,
dispergiert in G670.
-
Beispiel 2 – Polyolherstellung
-
Ein mechanisch gerührter 1
l-Reaktor wurde mit 89 g G670 und 160 mg der in Beispiel 1 hergestellten DMC-Katalysatordispersion
(entsprechend 20 ppm DMC-Katalysator, bezogen auf Endprodukt) beschickt. Durch
Erhitzen des gebildeten Gemisches auf 130°C bei 5 mbar wurden Spuren von
Wasser beseitigt. Der Druck wurde anschließend mit Stickstoff auf 50
mbar gebracht, wonach Propylenoxid zugesetzt wurde, bis der Druck
1,1 bar absolut (entsprechend 6 g Propylenoxid) betrug. Dann wurden
die restlichen 305 g Propylenoxid zugesetzt, während der Druck auf 1,1 bar
absolut gehalten wurde. Nach Zugabe des gesamten Propylens wurde
das Reaktionsgemisch auf 130°C
gehalten, bis der Druck einen konstanten Wert erreichte.
-
Die Reaktivität wird definiert als jene Zeit,
die benötigt
wird, um G670 zu einem Polyol mit einem Molekulargewicht von 3.000
(G3000) bei 130°C
und bei einem Propylenoxiddruck von 1,1 bar absolut mit 20 ppm Katalysator
(bezogen auf Endprodukt) zu propoxylieren.
-
Die Reaktivität in diesem Beispiel betrug
91 Minuten.
-
Vergleichsbeispiel 1
-
Das Beispiel 1 wurde wiederholt,
außer
daß die
viskose, weiße,
stabile Dispersion von DMC-Komplexteilchen in einer nach Vorgangsweise
A erhaltenen Wasser/tert.-Butylalkohol-Phase nicht der Extraktionsbehandlung
(Vorgangsweise B), wie in Beispiel 1 beschrieben, unterworfen wurde,
sondern statt dessen einem Zentrifugieren (500 UpM, 4.8000) während 1
1/2 Stunden unterworfen wurde, mit anschließendem Dekantieren. Der erhaltene
Katalysatorkuchen wurde anschließend in einem tert.-Butylalkohol/Wasser
(70/30 w/w)-Gemisch wieder aufgeschlämmt und nochmals zentrifugiert
und dekantiert. Das abgesetzte Material wurde in reinem tert.-Butylalkohol
wieder aufgeschlämmt,
zentrifugiert und dekantiert. Schließlich wurde das erhaltene Material
in dem 19-fachen seiner Menge an G670 wieder aufgeschlämmt. Nach
einem Rühren
während
weiterer 30 Minuten wurden tert.-Butylalkohol und restliches Wasser
durch Strippen unter verringertem Druck (300 mbar) bei 60°C abgetrennt,
bis der Wassergehalt des DMC/G670-Gemisches unter 0,5 Gew.-% betrug.
-
Das Produkt war eine hochviskose,
stabile, weiße
Dispersion mit einem Gehalt an 5 Gew.-% DMC-Katalysatorteilchen,
dispergiert in G670.
-
Die in diesem Vergleichsbeispiel
angewandte Methode ist ziemlich mühevoll, und insbesondere das Dekantieren
und Filtrieren sind zur Anwendung im technischen Maßstab nicht
geeignet.
-
Vergleichsbeispiel 2
-
Das Beispiel 2 wurde wiederholt,
diesesmal aber unter Anwendung der DMC-Katalysatordispersion von
Vergleichsbeispiel 1.
-
Die Reaktivität lag bei 109 Minuten.
-
Bei einem Vergleich von Beispiel
2 mit dem Vergleichsbeispiel 2 ist zu ersehen, daß die DMC-Katalysatorherstellung
der Erfindung, wie in Beispiel 1 veranschaulicht, zu einem DMC-Katalysator führt, der
sogar besser ist als der DMC-Katalysator,
der nach einer konventionellen Methode, wie im Vergleichsbeispiel
1 veranschaulicht, bereitet wird. Das Verfahren der Erfindung, das
Stufen vorsieht, die im technischen Maßstab ausgeführt werden
können
(im Gegensatz zu den Dekantierungs- und Filtrierbehandlungen, wie
sie im Vergleichsbeispiel 1 veranschaulicht werden), ergibt somit
einen hervorragenden Katalysator.
-
Beispiel 3 - Extraktionsflüssigkeiten
-
In jedem der nachstehend aufgeführten Versuche
wurde zu der in Beispiel 1, Vorgangsweise A, erhaltenen wäßrigen Dispersion
eine bestimmte Menge an Extraktionsflüssigkeit bei Raumtemperatur
zugesetzt. Die Menge an zugesetztem Extraktionslösungsmittel betrug 5, 10, 15
oder 20 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der wäßrigen Dispersion, zu der es
zugesetzt wurde.
-
Es wurde untersucht, bei welcher
Menge eine Phasentrennung mit dem DMC-Komplex auftrat, der aus der
wäßrigen Phase
in die Extraktionsflüssigkeitsphase
extrahiert wurde. Jene Menge, bei der das Auftreten einer Phasentrennung
bei Raumtemperatur beobachtet wurde, ist in Tabelle I angeführt. Wenn
eine Phasentrennung bei einer abweichenden Temperatur erfolgte,
ist dies ausdrücklich
festgehalten.
-
Aus Tabelle I ist ersichtlich, das
mehrere verschiedenen Verbindungen geeignete Extraktionsflüssigkeiten
zur Anwendung in der DMC-Katalysatorherstellungsmethode der vorliegenden
Erfindung sind.
-
Tabelle I Extraktionsflüssigkeiten