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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine neue Festphasenanalysenvorrichtung
zur Durchführung von
Analysen, insbesondere immunochromatographischen Analysen, zur Bestimmung
von Analyten in Proben und Verfahren zur Verwendung der Vorrichtung.
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Hintergrund der Erfindung
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Eine
Art von Festphasenanalysenvorrichtungen umfasst eine plattenförmige Fließmatrix
aus saugfähigem
Material, normalerweise einen Membranstreifen, wie z.B. aus Cellulosenitrat
oder Glasfaser, in der Flüssigkeit
lateral (d.h., in der Ebene des Streifens) durch Kapillarkräfte in der
Membran transportiert werden kann. Die Membran weist üblicherweise
eine Probenauftragszone auf und eine Bestimmungszone stromabwärts von
der Probenauftragszone. In der Bestimmungszone ist üblicherweise
ein Einfangmittel für
den Analyten immobilisiert. Um eine Analyse durchzuführen, wird
die Auftragzone mit der zu analysierenden flüssigen Probe des Analyten von Interesse
in Kontakt gebracht. Die Vorrichtung wird unter Bedingungen gehalten,
die ausreichen, um eine Flüssigkeitskapillarwirkung
zum Transport des interessierenden Analyten, wenn er in der Probe
vorhanden ist, durch den Membranstreifen zur Bestimmungszone, wo
der Analyt eingefangen wird, zu ermöglichen. Der Kapillarflüssigkeitsstrom
wird üblicherweise
durch ein Absorptionskissen oder dergleichen am stromabwärtigen Ende
des Streifens sichergestellt. Ein Bestimmungsreagens, üblicherweise markiert,
wird dann stromauf von der Bestimmungszone zugegeben und tritt mit
dem eingefangenen Analyten in der Bestimmungszone in Reaktion, und die
Menge des eingefangenen Analyten wird gemessen. Das Bestimmungsreagens
wird oft in oder am Membranstreifen vorher abgelagert, z.B. in Form
von diffus bewegbaren Teilchen, die fluorophore oder chromogene
Gruppen enthalten, entweder stromauf von der Probenauftragszone
oder zwischen der Probenauftragszone und der Bestimmungszone.
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EP-A-306
336 beschreibt eine Analysenvorrichtung der vorstehend beschriebenen
allgemeinen Art, worin der Streifen aus saugfähigem Material in einem Gehäuse eingeschlossen
ist. Das Gehäuse hat
eine erste Öffnung
zur Einführung
der Probe in die Vorrichtung, und eine zweite Öffnung zum Einbringen eines
von der Probe verschiedenen flüssigen Reagens
in die Vorrichtung, wie z.B. eines Bestandteils des verwendeten
ein Signal erzeugenden Systems. Die Vorrichtung kann außer den
zwei Öffnungen
zusätzliche
Einrichtungen zum Einbringen von zusätzlichen Analysenreagentien
in die Vorrichtung aufweisen, z.B. eine dritte Öffnung im Gehäuse oder einen
in der Vorrichtung eingeschlossenen zerbrechbaren Behälter mit
flüssigem
Reagens. Die Vorrichtung soll auch dann, wenn der Betreiber alle
Stufen in rascher Folge durchführt,
zeitgenaue Reagenszugaben ermöglichen.
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WO
99/36776 beschreibt ein Analysenverfahren der vorstehend beschriebenen
allgemeinen Art, das auf der Feststellung basiert, dass eine zonenweise
Wanderung gewünschter
Analysenflüssigkeiten
in einer bestimmten Reihenfolge erhalten werden kann, wenn die Flüssigkeiten
gleichzeitig oder fast gleichzeitig benachbarten Zonen in Streifen
zugegeben werden.
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Eine
Analysendurchführung
mit einer der in den zwei vorstehend genannten Publikationen beschriebenen
Vorrichtungen erfordert jedoch, dass der Betreiber eine Anzahl von
Stufen in kurzer Zeit durchführt,
und insbesondere die gleichzeitige Zugabe von Flüssigkeiten nach der Methode
der WO 99/36776 kann für
den Betreiber schwierig oder unzweckmäßig durchzuführen sein.
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US 4 959 324 ,
US 5 260 221 und
EP 0 427 534 beschreiben Testvorrichtungen,
die zwei saugfähige
Streifen aufweisen, die Puffer und Bestimmungsreagens enthalten,
die durch einen Spalt getrennt sind, der über ein bewegliches Element überbrückt wird.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Aufgabenstellung
der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer Analysenvorrichtung zur
Durchführung
einer Analyse zur Bestimmung eines Analyten, wobei die Vorrichtung
die gleichzeitige Initiierung eines Fließens der Probe und von mindestens
einer anderen Analysenflüssigkeit
ermöglicht. Eine
andere Aufgabenstellung der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
einer Analysenvorrichtung, die geeignet ist zur Durchführung einer
sequenziellen Analyse mit einem bestimmten Fließen (Strömen) der Probe und der Analysenflüssigkeiten
durch die Vorrichtung.
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Eine
weitere Aufgabenstellung der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
einer Vorrichtung, die für
den Betreiber leicht zu bedienen ist und ein Minimum an Verfahrensstufen
erfordert.
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Nach
der vorliegenden Erfindung werden die vorstehenden und andere Aufgabenstellungen
und Vorteile mit einer Testvorrichtung zur Durchführung einer
Analyse zur Bestimmung eines Analyten in einer Probe, wie sie im
anliegenden Anspruch 1 definiert ist, erzielt.
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Der
Ausdruck "Flüssigkeitsbehälter" ist breit zu interpretieren
und umfasst grundsätzlich
irgendein Flüssigkeits-zurückhaltendes
Element oder eine Einrichtung, die zur Aufnahme und Abgabe von Flüssigkeit
fähig ist.
Der Flüssigkeitsbehälter kann
deshalb ein Aufnahmegefäß oder eine
Vertiefung sein, deren Öffnung
zur Fließmatrix
hingerichtet ist, und worin die Öffnung
durch das vorstehend erwähnte
flüssigkeitsdichte
Elemente verschlossen oder versiegelt ist. Der Flüssigkeitsbehälter kann
auch ein Körper
sein, der eine bestimmte Menge einer wässerigen Flüssigkeit absorbieren und zurückhalten
kann, wie z.B. ein Kissen oder ein schwammiger Körper. Üblicherweise befindet sich
ein solcher Körper
in einer Vertiefung oder einem anderen Raum, der durch das flüssigkeitsdichte
Element verschlossen ist.
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In
einer Ausführungsform
werden die Flüssigkeitsbehälter benachbart
zu einer Fläche, üblicherweise
der oberen Fläche,
der Fließmatrix
angebracht, und das Trennmittel weist einen zwischen den Flüssigkeitsbehältern und
der Fließmatrix
sandwichartig angebrachtes flaches flüssigkeitsdichtes Element auf.
Vorzugsweise ist dieses flüssigkeitsdichte
Element zumindest teilweise aus dem Gehäuse entfernbar und kann z.B.
ein herausziehbarer Film sein.
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In
einer alternativen Ausführungsform
sind die Flüssigkeitsbehälter in
Bezug auf die Fließmatrix beweglich,
d.h., in einer ersten Position sind die Flüssigkeitsbehälter von
der Fließmatrix
getrennt und können
in eine zweite Position gebracht werden, worin die Behälter in
einem flüssigkeitsübertragenden Kontakt
mit der Fließmatrix
stehen.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 ist
eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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2 ist
eine Draufsicht auf den unteren Teil der Vorrichtung in 1.
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3 ist
eine teilweise transparente Sicht von unten des oberen Teils der
Vorrichtung in 1.
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4 ist
ein Seitenriss der Vorrichtung in 1.
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5 ist
eine auseinander gezogene Darstellung, die dem Seitenriss in 4 entspricht.
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6 ist
eine auseinander gezogene Teilansicht einer anderen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Wie
dies am besten in 1 gezeigt wird, weist die in
den 1 bis 5 veranschaulichte Vorrichtung
ein oberes Gehäuseteil 1 und
ein unteres Gehäuseteil 2 aus
einem Material auf, das im Hinblick auf die Probe und irgendein
der mit der Vorrichtung durchzuführenden
Analysenreagens inert ist, z.B. aus Polystyrol oder Polypropylen.
Der obere Gehäuseteil
weist eine Probenmuldenöffnung 3 (hier
konisch) und ein Bestimmungsfenster 4 auf. In 1 wird
ebenfalls ein unten zu beschreibendes entfernbares Trennmittel 5 dargestellt.
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Unter
Bezugnahme auf insbesondere die 2 aber auch
die 3 bis 5 weist der untere Gehäuseteil 2 einen
darin montierten Teststreifen aus saugfähigem Material (das ist ein
poröses
Material, das aufgrund der Kapillarwirkung ein wässeriges Medium in Längsrichtung
befördern
kann), z.B. Nitrocellulose auf einer Polyester-Unterlage, auf. Um
Kapillarwirkungen entlang der Ränder
des Streifens zu vermeiden, ist der Streifen 6 auf einer
Rippe (gestrichelte Linie) am Boden des Gehäuseteils befestigt, wobei die
Rippe enger ist als die Breite des Streifens. Die Positionierung
des Streifens 6 im Gehäuse
wird durch Führungselemente 7 erleichtert.
In der Nähe des
stromaufwärtigen
Endes des Streifens 6 (links in 2) ist ein
Filterstück 8,
das ein diffus bewegliches Bestimmungsreagens enthält, angeordnet.
Ein solches Bestimmungsreagens kann z.B. ein Konjugat zwischen einem
Markierungsteilchen und einem Reaktanten sein, der dazu fähig ist,
an den Analyten zu binden. Weiter stromabwärts und unter und innerhalb des
Bestimmungsfensters 4 angebracht befindet sich eine Reaktionszone 9 auf
dem Streifen, die einen immobilisierten Reaktanten enthält, der
dazu fähig
ist, einen zu bestimmenden Analyten zu binden. Im dargestellten
Fall ist auch eine Kalibratorzone 10 vorhanden, die eine
bestimmte Menge einer immobilisierten Kalibratorsubstanz, z.B. einen
Analyt, enthält. Am
Membranstreifen 6 dargestellt ist ebenfalls eine Fließbarriere 11,
hier spezifisch ein Stück
eines Filmelements, die das Filterstück 8 bedeckt und gegen die Öffnung 3 im
Gehäuseteil 1 verläuft. Die
Funktion der Fließbarriere 11 wird
später
beschrieben.
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Nach
den 3 bis 5 enthält der obere Gehäuseteil 1 am
stromaufwärtigen
Ende des Membranstreifens 6 eine Auflage 12 aus
einem flüssigkeitsabsorbierenden
Material, um als Behälter
für Fließflüssigkeit
oder Puffer zu dienen. Die Öffnung 3 im
Gehäuseteil 1 (1)
dient zum Einbringen von Probe zur Membran 6. Im dargestellten
Fall ist unterhalb der Öffnung 3 ein
Filterelement 13 (das gegebenenfalls aus zwei oder mehreren
getrennten Filtern bestehen kann) für Analysen vorgesehen, bei
denen die Probenflüssigkeit
filtriert werden muss, z.B., wenn die Probe Vollblut ist, und Blutzellen
abzutrennen sind. Das Puf ferkissen 12 bildet somit einen
Pufferflüssigkeitsbehälter, nachstehend
als Pufferkissen bezeichnet, und der durch die Probenöffnung 3 und das
Filterelement 13 definierte Raum bildet eine Probenmulde
oder einen Probenbehälter.
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Am
stromabwärtigen
Ende des Membranstreifens 6 ist ein Kissen 14 aus
absorbierendem Material angeordnet, deren Zweck es ist, die Aufrechterhaltung
eines Kapillarflusses der Analysenflüssigkeiten durch den Membranstreifen 6 zu
unterstützen.
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Das
vorstehend erwähnte
Trennelement 5, hier ein flüssigkeitsdichter herausziehbarer
Film, ist am stromaufwärtigen
Teil des Membranstreifens 6 angebracht, um einen Kontakt
zwischen dem Membranstreifen 6 und den Unterteilen des
Pufferkissens 12 bzw. des Probenfilters 13 zu
verhindern. Der Film 5 ist so angeordnet, dass er manuell
entfernt werden kann, indem man ihn von der Vorrichtung wegzieht, und
dadurch die obere Fläche
des Membranstreifens 6 zum Pufferkissen 12 (mit
Ausnahme des Teils des Membranstreifens, der durch den Fließbarrierefilm 11 bedeckt
ist) bzw. dem Probenfilter 13 auszusetzen, damit der Membranstreifen 6 in
gleichzeitigen oder nahezu gleichzeitigen flüssigkeitsempfangenden Kontakt
mit dem Pufferkissen 12 und dem Filter 13 in der
Probenmulde gebracht wird. Der obere Gehäuseteil 1 weist eine
Vertiefung 15 für
das Pufferkissen 12 auf, die so ausgestaltet ist, dass
sie das Kissen gegen den herausziehbaren Film 5 presst,
und damit gegen den Membranstreifen 6 und den Fließfilm 11, wenn
der herausziehbare Film 5 entfernt wird. Um einen flüssigkeitsdichten
Einschluss der Auflage 12 in der Vertiefung 15 sicherzustellen,
wird der herausziehbare Film gegen die Ränder der Vertiefung 15 dicht
abgeschlossen, z.B. durch Verschweißen. Obwohl im obigen dargestellten
Fall der herausziehbare Film 5 vollständig aus der Vorrichtung entfernt
werden kann, ist es natürlich
ausreichend, dass der Film 5 von dem Membranstreifen 6 in
einem solchen Ausmaß weggezogen
wird, dass die in Frage kommenden Membranstreifen-Oberflächenteile
gegenüber der
Probe bzw. den Pufferflüssigkeiten
ausgesetzt werden.
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Eine
Analyse auf einen Analyten in der Probe kann mit der vorstehend
beschriebenen Vorrichtung wie folgt durchgeführt werden.
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Die
Vorrichtung wird üblicherweise
einsatzbereit bereitgestellt, wobei das Pufferkissen 12 mit Pufferlösung (Fließflüssigkeit)
getränkt
ist, und das Bestimmungsreagens im Filter 8 vorabgelagert
ist, und die entsprechenden geeigneten Einfangreagentien in der
Reaktions- (oder Bestimmungszone 9 bzw. der Kalibrationszone 10 immobilisiert
sind. Wenn der zu testende Analyt z.B. ein Antigen ist, kann das
Bestimmungsreagens im Filter 8 z.B. ein Antikörper gegen
das Antigen sein, der an ein Fluorogen-markiertes Teilchen gekoppelt ist, der
immobilisierte Reaktant in der Reaktionszone 9 kann ein
Antikörper
für das
Antigen sein, und der Kalibrator in der Kalibrationszone 10 kann
der Analyt oder ein Analyt-Analogon
sein.
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Eine
bestimmt Menge der Probe wird durch die Öffnung 3 im Gehäuseteil 1 zugegeben.
Alle notwendigen Analysenflüssigkeiten,
d.h., in diesem Fall Probenflüssigkeit
und Pufferflüssigkeit,
sind dann in der Vorrichtung vorhanden, der herausziehbare Film 5 verhindert
jedoch wirksam einen Kontakt zwischen den entsprechenden Flüssigkeiten
und dem Membranstreifen 6. Die Analyse wird dann durch
den Betreiber durch Entfernen des herausziehbaren Films 5 gestartet,
wodurch der Membranstreifen 6 in gleichzei tigen Flüssigkeits-empfangenden
Kontakt mit der Pufferauflage 12 und der Probenflüssigkeit
in der Probenmulde 3 gebracht wird.
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Pufferflüssigkeit
aus dem Kissen 12 dringt nun in den Membranstreifen 6 über sein
entferntes stromaufwärtiges
Endteil, das in direktem Kontakt mit dem Kissen 12 steht
(siehe 5), ein und wird auf dem Membranstreifen 6 durch
Kapillarkraft stromabwärts
transportiert. Gleichzeitig dringt Probenflüssigkeit in den Membranstreifen 6 ein
und wird in stromabwärtiger
Richtung des Streifens transportiert. Es ist somit ein Fließen (Strömen) der
Probenflüssigkeit vorhanden,
direkt gefolgt von einem Fließimpuls
der Pufferflüssigkeit.
Das Bestimmungsreagensfilter 8 und ein Großteil des
Pufferkissens 12 sind jedoch vom Membranstreifen 6 durch
den Fließbarrierenfilm 11 getrennt.
Pufferflüssigkeit,
die in den Membranstreifen 6 transportiert wurde, wird
eindringen und durch den Filter 8 transportiert und bringt
das hier abgelagerte Bestimmungsreagens unter Bildung eines Bestimmungsreagensfließimpulses
mit. Dieser Bestimmungsreagensfließimpuls folgt in der Reihenfolge
nach dem Probenfluss und dem Pufferfließimpuls. Puffer, der in dem
Membranstreifen 6 transportiert wird, nachdem das Bestimmungsreagens
aus dem Filter 8 entfernt wurde, bildet einen zweiten Pufferfließimpuls,
der nach dem Bestimmungsreagensfließimpuls folgt.
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Die
vorstehend erwähnten
verschiedenen Flüssigkeitsfließmengen
werden entlang des Membranstreifens 6 in der angegebenen
Reihenfolge transportiert, d.h., Probenfluss, erster Pufferfluss,
Bestimmungsreagensfluss und zweiter Pufferfluss, und werden gegebenenfalls
die Kalibratorzone 10 und die Reaktionszone 9 erreichen.
In der Reaktionszone 9 wird in der Probe vorhandener Analyt
durch das in der Membran immobilisierte Reagens eingefangen. Der
gebildete Analyt/Einfangreagens-Komplex wird durch den nachfolgenden
ersten Pufferfluss gewaschen und der Analyt/Reagens-Komplex wird
dann mit dem im Bestimmungsreagensfluss enthaltenen Bestimmungsreagens
umgesetzt unter Bildung eines bestimmbaren Bestimmungsreagens/Einfangreagens-Komplexes.
Der letztere wird schließlich
durch den zweiten Pufferfluss gewaschen. In der Kalibrationszone 10 wird
die bestimmte Menge von darin enthaltenem Analyt mit dem Bestimmungsreagens
im Bestimmungsreagensfluss reagieren unter Bildung eines bestimmbaren
Bestimmungsreagens/Analyt-Komplexes. Die Fließflüssigkeit aus dem Pufferkissen 12 wird
somit in Folge Waschen, Bestimmungsreagens lösen und Waschen. Durch Messen über das
in der Öffnung 4 im
Gehäuseteil 1 ausgebildete
Bestimmungsfenster kann aus der Signalintensität von dem in der Reaktionszone 9 eingefangenen Bestimmungsreagens
und in Beziehung bringen mit der in der Kalibrationszone 10 erhaltenen
die Menge des Analyten in der Probe bestimmt werden.
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Aus
den vorstehenden Ausführungen
ist es ersichtlich, dass eine Analyse mit der beschriebenen Vorrichtung
leicht und bequem durchzuführen
ist, und eine gleichzeitige Initiierung verschiedener Analysenflüssigkeitsströme ermöglicht.
Sobald die Probe in die Probenmulde gegeben wurde, kann somit der herausziehbare
Film entfernt werden. Die Flüssigkeit in
der Pufferauflage und die Probe werden dadurch in Kontakt mit dem
Membranstreifen gebracht, und der gewünschte sequenzielle Transport
verschiedener Flüssigkeitsströme beginnt.
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6 veranschaulicht
eine abweichende Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Diese Vorrichtung unterscheidet sich von der in den 2 bis 5 dadurch,
dass (i) das einzige Pufferkissen 12 in der Ausführungsform
der 2 bis 5 durch drei verschiedene Pufferaufkissen 12'a, 12'b und 12'c ersetzt wurde,
(ii) der Fließbarrierefilm 11 weggelassen
ist und der Bestimmungsreagensfilter, hier mit 8' bezeichnet,
unterhalb des zentralen Pufferkissens 12'b angeordnet ist. Auch diese Ausführungsform
ergibt die gleiche Reihenfolge von Flüssigkeitsströmen wie
in den 2 bis 5, sobald der herausziehbare
Film 5 entfernt wurde, d.h., Probenstrom, erster Waschstrom,
Bestimmungsreagensstrom und zweiter Waschstrom.
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In
einer anderen Abänderung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind die Pufferkissen 12'a und 12'b in 6 zu
einem einzigen Pufferkissen kombiniert, und das Bestimmungsreagensfilter 8' in 6 (mit
oder ohne Fließbarrierefilm, ähnlich zum
Barrierefilm 11 in 5) ist unterhalb
des stromabwärtigen
Teils des kombinierten Pufferkissens angeordnet. Auch diese Ausführungsform
ergibt die gleiche Reihenfolge der Flüssigkeitsströme nach Entfernen
des herausziehbaren Films. Das Pufferkissen 12'c wäscht, und
das kombinierte Pufferkissen 12'a, 12'b löst das Bestimmungsreagens und
wäscht dann.
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In
einer weiteren Abänderung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
weist die Pufferkissenanordnung der 6 drei getrennte
Pufferkissen 12'a, 12'b und 12'c auf, aber
das Bestimmungsreagensfilter 8 in den 2 bis 5 ist
entfernt, und das Bestimmungsreagens ist im zentralen Pufferkissen 12'b gelöst eingelagert.
Gegebenenfalls kann eine oder beide der zwei flankierenden Pufferkissen 12'a und 12'b in dieser
Ausführungsform
weggelassen werden.
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Andere
Pufferkissenanordnungen sowie andere Variationen und Veränderungen
der Vorrichtung, die vorstehend nur beispielhaft beschrieben wurde,
sind für
einen Fachmann auf diesem Gebiet erkennbar.
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In
der vorstehend beschriebenen Reaktions-(oder Bestimmungs-)zone ist
ein Reaktant, der zu einer spezifischen Bindung des Analyten fähig ist, immobilisiert
(durch kovalente Bindung über
physikalische Adsorption, über
biospezifische Affinität, über immobilisierte
Teilchen, an die der Reaktant kovalent gebunden ist, usw.). Es kann
jedoch auch ein Mittel, das mit dem Reaktant reagieren kann, in
der Membran immobilisiert sein, und der Reaktant kann dann zusammen
mit der Probe zugegeben werden, oder in der Membran in einem Bereich
oder einer Zone stromauf von der Reaktionszone bereits abgelagert sein.
Ein solches Mittel kann ein Element eines spezifischen Bindungspaares
(spb) sein, und der Reaktant wird dann an das andere Element des
spb gekuppelt oder konjugiert. Beispielhafte spezifische Bindungspaare
umfassen immunologische Bindungspaare, wie z.B. Antigen-Antikörper und
Hapten-Antikörper,
Biotin-Avidin oder
-Streptavidin, Lektin-Zucker, Hormon-Hormonrezeptor, Nucleinsäureduplex.
Die Reaktionszone kann z.B. darin immobilisiertes Streptavidin aufweisen,
und der Einfangreaktant für
den Analyten kann biotinyliert sein.
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Auf ähnliche
Weise kann die Kalibrationszone ein Bindemittel für die Kalibratorsubstanz
und nicht die Kalibratorsubstanz per se enthalten. Das Bindemittel
ist üblicherweise
ein Element eines spezifischen Bindungspaares, wie z.B. eines der
vorstehend erwähnten,
während
das andere Element des spezifischen Bindungspaares an die Kalibratorsubstanz
gekuppelt oder konjugiert ist, die wieder mit der Probe zugegeben
werden kann oder stromauf von der Kalibrationszone bereits abgelagert
sein kann. Streptavidin kann z.B. in der Kalibratorzone immobilisiert
sein, während
die Kalibratorsubstanz biotinyliert ist.
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Für weitere
Einzelheiten zu Analysenvorrichtungen der hier besprochenen Art
und insbesondere im Hinblick auf Fließmatrices, Sequenzanalysen,
Kalibratorsysteme und Bestimmungsreagentien wird z.B. auf unsere
publizierten internationalen Anmeldungen WO 99/36776, WO 99/36777
und WO 99/36780 verwiesen.
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Die
unter Verwendung der vorliegenden Vorrichtung zu bestimmenden Analyten
sind für
einen Fachmann auf diesem Gebiet leicht ersichtlich. Üblicherweise
ist der Analyt jedoch ein biospezifischer Affinitätsreaktant,
z.B. ein Antikörper,
oder anderes Protein, Hapten, Nucleinsäure oder Polynucleotid, wie
z.B. eine DNA-Sequenz. Im letzteren Fall kann die Reaktionszone
Streptavidin enthalten, und die DNA-Sequenz, an die die Analytsequenz zu
hybridisieren ist, kann biotinyliert sein.
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Die
vorliegende Vorrichtung ermöglicht
eine zweckmäßige Vorbehandlung
der Probe vor dem Beginn der Analyse.
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Die
vorliegende Vorrichtung kann auch zur Durchführung von Analysen der in unserer
PCT-Anmeldung WO 99/60402 beschriebenen Art ausgestaltet sein, worin
die Fließmatrix
stromauf von der Reaktions-(Bestimmungs-)zone
eine chromatographische Trennzone enthält, um Probenkomponenten, die sonst
die Bestimmung des Analyten stören
oder beeinflussen würden,
abzutrennen.