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Technisches
Gebiet
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Diese
Erfindung betrifft im allgemeinen Materialien und Verfahren zur
Isolierung einer Zielnukleinsäure,
wie einer Plasmid-DNA, chromosomalen DNA, Gesamt-RNA, mRNA oder
RNA/DNA-Hybride aus Verunreinigungen, wie Proteinen, Fetten, Zelltrümmern und
Nukleinsäuren
ohne Ziel. Diese Erfindung betrifft insbesondere pH-abhängige Ionenaustauschermatrixen
mit der Fähigkeit,
eine Zielnukleinsäure
in der Gegenwart einer Lösung
bei einem ersten pH zu adsorbieren und die Zielnukleinsäure in der
Gegenwart einer zweiten Lösung
bei einem zweiten pH, der sich von dem ersten pH unterscheidet,
zu desorbieren. Die Erfindung betrifft auch Verfahren zur Herstellung
und Verwendung solcher pH-abhängiger
Ionenaustauschermatrixen zum Isolieren von Zielnukleinsäure.
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Hintergrund
der Erfindung
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Viele
molekularbiologische Verfahren, wie Umkehrtranskription, Klonierung,
Restriktionsanalyse, Amplifizierung und Sequenzierung erfordern,
dass die in den Verfahren verwendeten Nukleinsäuren im wesentlichen frei von
Verunreinigungen sind, die mit den Abläufen und Analyseverfahren differieren.
Solche Verunreinigungen umfassen im allgemeinen Substanzen, die
chemische Reaktionen blockieren oder inhibieren, (z.B. Substanzen,
Nukleinsäurehybridisierungen,
enzymatisch katalysierte Reaktionen und andere Reaktionstypen, die
bei molekularbiologischen Verfahren verwendet werden, die blockieren
oder inhibieren), Substanzen, die den Abbau oder die Depolymerisierung
einer Nukleinsäure
oder eines anderen biologischen Materials von Interesse katalysieren,
oder Substanzen, die den Nachweis der Nukleinsäure von Interesse blockieren
oder maskieren. Substanzen dieses letzten Typs können blockieren oder maskieren,
indem sie einen "Hintergrund" liefern, der für die Gegenwart
einer Menge einer Nukleinsäure
von Interesse in einer Probe bezeichnend ist (auch als "Zielnukleinsäure" bezeichnet), wenn
die Nukleinsäure
von Interesse in der Tat nicht in der Probe vorhanden ist. Verunreinigungen
umfassen auch makromolekulare Substanzen aus dem in-vivo- oder in-vitro-Medium,
aus dem eine Zielnukleinsäure
isoliert wird, makromolekulare Substanzen wie Enzyme, andere Proteintypen,
Polysaccharide oder Polynukleotide sowie Substanzen mit niedrigem
Molekulargewicht, wie Lipide, Enzyminhibitoren mit niedrigem Molekulargewicht,
Oligonukleotide oder Nukleinsäuren
ohne Ziel. Verunreinigungen können
außerdem
in ein biologisches Zielmaterial aus Chemikalien oder anderen Materialien,
die verwendet werden, um das Material aus anderen Substanzen zu
isolieren, eingeführt
werden. Geläufige
Verunreinigungen dieses letzten Typs sind Spurenmetalle, Farbstoffe
und organische Lösungsmittel.
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Der
Erhalt einer im wesentlichen von Verunreinigungen freien Ziel-Aminosäure für molekularbiologische
Anwendungen ist durch die komplexen Systeme, in denen sich die Zielnukleinsäure normalerweise
befindet, kompliziert. Diese Systeme, z.B. Zellen aus Geweben, Zellen
aus Körperflüssigkeiten,
wie Blut, Lymphe, Milch, Urin, Stuhlgang, Samen oder dergleichen,
Zellen in Kultur, Agarose oder Polyacrylamidgelen oder Lösungen,
in denen die Zielnukleinsäure-Amplifizierung
durchgeführt
worden ist, umfassen gewöhnlich
signifikante Mengen an Verunreinigungen, von denen die Ziel-Aminosäure von
Interesse gereinigt werden muss, bevor sie in molekularbiologischen
Verfahren verwendet wird.
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Die
zuerst entwickelten Verfahren, die bei der Isolierung von Zielnukleinsäure aus
solchen komplexen Systemen verwendet wurden, umfassen gewöhnlich mehrere
organische Extraktions- und
Ausfällungsschritte. Gefährliche
Chemikalien, wie Chloroform und Phenol oder Mischungen davon wurden
in den meisten solcher Verfahren verwendet. Geschlossene, kreisförmige Nukleinsäuremoleküle, wie
Plasmid-DNA, wurde gewöhnlich
durch weitere Ultrazentrifugierung aus Plasmid-DNA in der Gegenwart
von Cäsiumchlorid
und Ethidiumbromid isoliert. Siehe z.B. Molecular Cloning, ed. by
Sambrook et al. (1989), Seiten 1.42-1.50. Ethidiumbromid ist ein
Neurotoxin. Die Entfernung von sowohl Ethidiumbromid als auch Cäsiumchlorid
aus der resultierenden Plasmid-DNA-Bande, die durch Ultrazentrifugierung
erhalten wurde, war erforderlich, bevor die DNA in nachfolgenden
Verfahren verwendet werden konnte, wie bei der Sequenzierung, Transfektion,
Restriktionsanalyse oder der Polymerase-Kettenreaktion.
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In
den letzten Jahren wurden verschiedene unterschiedliche Matrixen
entwickelt, die bei der Isolierung von Nukleinsäuren auf komplexen biologischen
Materialien eingesetzt werden. Zum Beispiel wurden Matrixen entwickelt
zur Isolierung von Nukleinsäuren
aus Ionenaustauscher-Chromatographie (z.B. J. of Chromatog. 508:73
(1990); Nucl. Acids Research 21(12):2913-2915 (1993); US-Patent
Nrn. 5,856,192; 5,82,988; 5,660,984 und 4,699,717) durch Umkehrphase
(z.B. Hirbayashi et al., J. of Chromatog. 722:135-142 (1996); US-Patent
Nr. 5,057,426, durch Affinitätschromatographie
(z.B. US-Patent Nr. 5,712,383 und PolyATract® mRNA
Purification System (Promega Corp., Madison, WI; siehe Promega's Technical Manual Nr.
TM031) und durch Matrixen, die eine Kombination der obigen Möglichkeiten
umfassen (siehe z.B. US-Patent Nr. 5,652,348; J. Chromatography
270:117-126 (1983)).
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Einer
der ersten Festphasen, die entwickelt wurde, um bei der Isolierung
von Nukleinsäuren
eingesetzt zu werden, war ein spezialisiertes Harz aus porösen Kieselgelteilchen,
das bei der Hochdruck-Flüssigkeits-Chromatographie
(HPLC) verwendet werden kann. Die Oberfläche der porösen Kieselgelteilchen wurde mit
Anionenaustauschern funktionalisiert, die sich mit Plasmid-DNA unter
bestimmten Salz- und pH-Bedingungen austauschen können. Siehe
z.B. US-Patent Nrn. 4,699,717 und 5,057,426. Machrey-Nagel Co. (Düren, Deutschland)
war eine der ersten Firmen, die HPLC-Säulen bereitstellten, die mit
solchen Kieselgel-Anionenaustauscherteilchen gepackt waren und verkauft
solche Säulen
bis heute. Siehe z.B. Informationen über NUCLEOGEN® 4000-7DEAE
in der Produktinformation, die von der Machrey-Nagel Internetseite
vom 6.12.98 unter http://www.machrey-nagel.com herunterzuladen ist.
Jede dieser Säulen
wurde entworfen, so dass daran gebundene Plasmid-DNA in einer wässrigen
Lösung
eluiert wird, die eine hohe Konzentration an stark korrodierendem
Salz enthält
(z.B. Plasmid-DNA wurde von der NUCLEOGEN® 4000-7DEAE-Säule in 6
M Harnstoff eluiert). Jede dieser Säulen musste gründlich zwischen
jedem Isolationsverfahren gewaschen werden, um das korrodierende
Salz und Verunreinigungen, die mit der DNA an die Säule gebunden
sind, aus dem System zu entfernen. Die davon eluierte Nukleinsäurelösung musste
auch weiteren Verfahrensschritten unterzogen werden, um das korrodierende
Salz daraus zu entfernen, bevor sie in molekularbiologischen Standardtechniken, wie
der Klonierung, Transformierung, dem Verdau mit Restriktionsenzymen
oder der Amplifizierung verwendet werden konnte.
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Verschiedene
Festphasen-Trennungssysteme auf Siliziumdioxidbasis sind seit den
oben beschriebenen frühen HPLC-Systemen
entwickelt worden. (Siehe z.B. das Kieselgel und die Glasmischung
zum Isolieren von Nukleinsäuren
gemäß dem US-Patent
Nr. 5,658,548 und der poröse
Träger
mit der Silan-gebundenen Phase der gemäß dem US-Patent Nr. 4,767,670
zum Isolieren von Nukleotiden verwendet wird.) Moderne Systeme auf
Siliziumdioxidbasis setzen Glas mit kontrollierten Poren, Filter,
die in Siliziumdioxidteilchen eingebettet sind, Kieselgelteilchen,
Harze, umfassend Siliziumdioxid in der Form von Diatomeenerde, Glasfasern
oder Mischungen davon ein. Jedes moderne Festphasen-Trennungssystem auf
Siliziumdioxidbasis ist so konstruiert, dass es Nukleinsäurematerialien
reversibel bindet, wenn es mit einem Medium in Kontakt gebracht
wird, das solche Materialien in der Gegenwart von chaotropischen
Mitteln enthält.
Solche Festphasen sind so entworfen, dass sie an das Nukleinsäurematerial
gebunden bleiben, wenn die Festphase einer äußeren Kraft ausgesetzt wird,
wie der Zentrifugierung oder Vakuumfiltrierung, um die Matrix und
das Nukleinsäurematerial,
das daran gebunden ist, von den verbliebenen Komponenten des Mediums
zu trennen. Das Nukleinsäurematerial wird
anschließend
aus der Festphase eluiert, indem die Festphase einer Elutionslösung, wie
Wasser oder einem Elutionspuffer, ausgesetzt wird. Zahlreiche kommerzielle
Quellen bieten Harz auf Siliziumdioxidbasis an, die entworfen wurden,
um in Zentrifugierungs- und/oder Filtrations-Isolierungssystemen
verwendet zu werden. Siehe z.B. Wizard® DNA
purification systems products von Promega Corporation (Madison,
Wisconsin, U.S.A.); oder QiaPrep® DNA-Reinigungssysteme
von Quiagen Corp. (Charsworth, Kalifornien, USA).
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Magnetisch
ansprechbare Teilchen, die zuvor zum Isolieren und Reinigungen von
Polypeptidmolekülen
wie Proteinen oder Antikörpern
verwendet wurden, sind ebenfalls für die Verwendung als Festphasen
bei der Isolierung von Nukleinsäuren
entwickelt worden. Verschiedene unterschiedliche Typen magnetisch
ansprechbarer Teilchen, die zur Isolierung solcher Materialien entworfen
wurden, sind in der Literatur beschrieben und viele dieser Teilchentypen
sind im Handel erhältlich.
Solche Teilchen lassen sich im allgemeinen zwei Kategorien zuordnen,
in solche, die so konstruiert wurden, um direkt Nukleinsäurematerialien
reversibel zu binden, und solche, die derart konstruiert wurden,
um Nukleinsäurematerialien über einen
Vermittler reversibel zu binden. Als Beispiel von Teilchen des ersten
Typs siehe poröse
Teilchen auf Siliziumbasis, die entworfen wurden, um direkt an DNA
reversibel zu binden, wie MagneSilTM-Teilchen
von Promega oder BioMag® magnetische Teilchen
von PerSeptive Biosystems. Als Beispiele von Teilchen und Systemen
des zweiten Typs, die entworfen wurden, um einen bestimmten Nukleinsäuretyp (mRNA)
zu binden, siehe das PolyATract® Series 9600TM mRNA Isolierungssystem von Promega Corporation
(Madison, Wisconsin, USA) oder die ProActive®-Linie
von Streptavidin-beschichteten Mikroteilchen von Bangs Laboratories
(Carmel, Indiana, USA). Beide dieser letzteren beiden Systeme setzen
magnetisch ansprechbare Teilchen mit Avidin-Untereinheiten ein,
die kovalent daran gebunden sind und Streptavidin mit einem Oligo-dT-Anteil,
der kovalent daran gebunden ist. Die Streptavidin-Oligo-dT-Moleküle wirken
als Vermittler, die mit dem Poly A-Ende der mRNA-Moleküle hybridisieren,
wenn sie damit in Kontakt gebracht werden, woraufhin sie über eine
trennbare Streptavidin-Avidinbindung an die Teilchen binden.
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Die
indirekten magnetischen Bindungssysteme zur Isolierung oder Trennung
von Nukleinsäuren
erfordern alle mindestens drei Komponenten, d.h. magnetische Teilchen,
einen Vermittler und ein Medium, das das Nukleinsäurematerial
von Interesse enthält.
Die Vermittler-/Nukleinsäure-Hybridisierungsreaktion
und Vermittler-/Teilchen-Bindungsreaktion erfordert häufig eine
unterschiedliche Lösung
und/oder Temperaturreaktionsbedingungen. Jede zusätzliche,
bei dem Nukleinsäure-Isolierungsverfahren
verwendete Komponente oder Lösung
erhöht
das Risiko der Verunreinigung des isolierten Endproduktes durch
Nukleasen, Metalle und andere schädliche Substanzen.
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Verschiedene
Typen von magnetisch ansprechbaren Teilchen auf Siliziumdioxidbasis
sind als Festphasen entwickelt worden, um in direkten oder indirekten
Nukleinsäure-Bindungsisolierungsverfahren
verwendet zu werden. Ein solcher Teilchentyp ist ein magnetisch
ansprechbares Glaskügelchen,
bevorzugt mit einer kontrollierten Porengröße. Siehe z.B. Magnetic Porous
Glass (MPG) Teilchen von CPG, Inc. (Lincoln Park, New Jersey, USA)
oder poröse
magnetische Glasteilchen, die in den US-Patenten Nrn. 4,395,271;
4,233,169 oder 4,297,337 beschrieben sind. Nukleinsäurematerial
tendiert dazu, sehr fest an Glas zu binden, so dass es schwierig
sein kann, es, wenn es einmal gebunden ist, zu entfernen. Daher
neigen Elutionswirksamkeiten magnetischer Glasteilchen dazu, niedrig
zu sein im Vergleich zu Elutionswirksamkeiten von Teilchen, die
geringere Mengen an Nukleinsäure-Bindungsmaterial
enthalten, wie bei Siliziumdioxid.
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Ein
anderer Typ eines magnetisch ansprechbaren Teilchen, das entworfen
wurde, um als Festphase bei der direkten Bindung und Isolierung
von Nukleinsäuren,
insbesondere DNA, verwendet zu werden, ist ein Teilchen, das sich
zusammensetzt aus Agarose, eingebettet mit kleineren ferromagnetischen
Teilchen und beschichtet mit Glas. Siehe z.B. US-Patent 5,395,498.
Ein dritter Typ eines magnetisch ansprechbaren Teilchens, das zur
direkten Bindung und Isolierung von Nukleinsäuren entworfen wurde, wird
durch Einführung
von magnetischen Teilchen in die Matrix von polymeren Siliziumdioxidverbindungen
hergestellt. Siehe z.B. Deutsches Patent Nr.
DE 43 07 262 A1 . Die letzten
beiden Typen von magnetischen Teilchen, das Agaroseteilchen und die
polymere Siliziumdioxidmatrix neigen dazu, Eisen in ein Medium unter
Bedingungen, die zur Bindung von Nukleinsäurematerialien direkt an solche
magnetische Teilchen erforderlich ist, herauszulösen. Es ist ebenfalls schwierig,
solche Teilchen mit einer ausreichend gleichförmigen und konzentrierten magnetischen
Kapazität herzustellen,
um schnelle und effiziente Isolierung von daran gebundenen Nukleinsäurematerialien
sicherzustellen.
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Nukleinsäuren-Isolierungssysteme
mit Festphasen auf Basis von Siliziumdioxid, entweder direkte oder indirekte
Bindung auf magnetischer oder nicht-magnetischer oder konfigurierter
Basis, sind schnell und einfach zu verwenden und erfordern nicht
die Verwendung von korrodierenden oder schädlichen Chemikalien. Jedoch sind
sie zur Isolierung von Nukleinsäuren
aus Verunreinigung, wie Endotoxinen, die dazu neigen, an solche festen
Träger
unter den gleichen Bedingungen wie Nukleinsäuren zu binden und eluieren,
nicht wirksam. Siehe z.B. Cotten, Matt et al., Gene Therapy (1994)
1:239-246.
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Einige
Nuklein-Isolierungsysysteme sind entwickelt worden, bei denen eine
Nukleinsäurelösung, die Proteine
enthält,
mit Proteasen vorbehandelt wird, um mindestens einige der darin
enthaltenen Proteine zu verdauen, bevor die Nukleinsäure unter
Verwendung eines Festträgers
auf Siliziumdioxidbasis vom oben beschriebenen Typ isoliert wird.
Siehe z.B. QiaAmpTM Blood Kit von QUIAGEN
Inc. (Santa Clarita, Californien), das Protease eingesetzt und Wizard® Plus
SV Minipreps DNA Reinigungssystem, von Promega Corp. (Madison, Wisconsin),
das alkalische Protease einsetzt. Solche Vorbehandlungssysteme erfordern
jedoch die Einführung
einer Verunreinigung in eine Mischung, um eine andere Verunreinigung
zu verdauen. "Übertragbare" Proteasen können die
Einsetzbarkeit von Nukleinsäuren,
die unter Verwendung solcher modifizierten Systeme auf Siliziumdioxidbasis
isoliert werden, einschränken,
zumindest derart, dass in Nukleinsäureproben, die mit den Proteinen
verunreinigt sind, Proteasen zum Verdau eingeführt werden. Bei geeigneten
Lösungsbedingungen
verdauen Proteasen in einer Nukleinsäurelösung jedes Protein, das in
die Lösung
eingeführt
wird, einschließlich
Enzyme, die eingeführt
werden, um die darin enthaltene Nukleinsäure zu modifizieren, schneiden oder
transkribieren, zur weiteren Verarbeitung oder Analyse. Die Proteasezugabe,
Inkubierung und die Entfernungsschritte erhöhen die Kosten der Nukleinsäureisolierung,
benötigen
Zeit und Geld im Vergleich zu Isolierungssystemen mit keinen solchen
zusätzlichen
Schritten.
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In
all den oben beschriebenen Festphasensystemen weist jede darin verwendete
Festphase eine im wesentlichen einheitliche Oberflächenzusammensetzung
auf, die entworfen wurde, um eine Nukleinsäure von Interesse zu binden,
in der Form einer Siliziumdioxid- oder Kieselgeloberfläche oder
in der Form eines Kieselgels oder Polymeroberfläche, die mit chemischen Gruppen,
die anionische Austauscheraktivitäten entfalten, modifiziert
sind. Bimodale und multimodale Systeme sind entwickelt worden, wie
Systeme: (1) bei denen multiple Säulen verwendet werden, wobei
jede eine Festphase enthält,
die mit einer unterschiedlichen chemischen Gruppe von den anderen
Säulen
in dem System enthält
(z.B. Wheatley J. B., J. Chromatogr. (1992) 603:273); (2) bei denen
eine einzelne Säule
mit einer einzelnen Festphase verwendet wird mit mindestens zwei
unterschiedlichen chemischen Gruppen (z.B. Patent 80; Little, E.
L. et al., Anal. Chem. (1991) 63: 33); oder (3) bei denen zwei unterschiedliche
Festphasen in der gleichen Säule
eingesetzt werden, wobei die beiden Festphasen voneinander innerhalb
der Säule
durch feste poröse
Unterteiler getrennt sind (z.B. US-Patent Nr. 5,660,984). Jede der
chemischen Gruppen auf der Oberfläche der festen Träger in einer
einzelnen Säule
oder in Mehrfachsäulenmultimodalen
Systemen wird konfiguriert, um an unterschiedliche Materialien in
jedem gegebenen Substrat, das in das System eingeführt wird,
zu binden. Nur wenige solcher bimodalen oder multimodalen Säulenchromatographiesysteme
sind speziell für
die Nukleinsäureisolierung
entwickelt worden (siehe z.B. US-Patent Nr. 5,316,680). Oberflächengruppen-Kombinationen, die
in solchen Festphasensystemen verwendet werden, umfassen Umkehr-,
Ionenaustauscher-, Größenausschluss-,
normale Phasen-, hydrophobe Wechselwirkung-, hydrophile Wechselwirkung-
und Affinitätschromatographie.
Solche Systeme werden so entworfen, dass nur eine der Oberflächengruppen
an das Ziel, z.B. eine Nukleinsäure,
bindet, wohingegen die andere Oberflächengruppe/Oberflächengruppen
eine oder mehrere Komponenten in einer Mischung, die kein Ziel sind,
binden oder daraus entfernen.
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Bimodale
oder multimodale Systeme sind bei weitem nicht einfache effiziente
Alternativen zu herkömmlichen
organischen Verfahren oder Harzverfahren zur Isolierung von Nukleinsäuren, die
oben beschrieben sind. Multisäulensysteme
sind inhärent
komplex laufen zu lassen, da jede Säule einen einzigartigen Satz an
mobilen Phasenbedingungen erfordert, um die gewünschte Zielart oder die Art,
die kein Ziel ist, die an die stationäre Festphase des Systems gebunden
ist, zu binden und/oder freizusetzen. Komponenten, die kein Ziel sind,
neigen dazu, benachbarte funktionale Gruppen zu blockieren, die
konfiguriert sind, um die Zielkomponente zu binden, wodurch die
allgemeine Ausbeute negativ beeinträchtigt wird. Darüber hinaus
sind alle bimodalen oder multimodalen Systeme nur dahingehend entworfen,
eine Zielkomponente von anderen Komponenten, für die funktionale Gruppen Affinität aufweisen,
zu trennen.
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Mindestens
ein Festphasensystem mit Ionenaustausch auf gemischte Weise ist
zur Verwendung bei der Isolierung von bestimmten Typen von Zielverbindungen,
wie Proteinen oder Peptiden, aus einer wässrigen Lösung entwickelt worden. Siehe
US-Patent Nr. 5,652,348 (hiernach "Burton et al. '348"),
Säule 4,
Zeilen 21 bis 25. Dieses System des Ionenaustausches auf gemischte
Weise von Burton et al. '348
umfasst einen Festphasenträger
mit ionisierbaren Liganden, der kovalent an die feste Trägermatrix
gebunden ist. Der ionisierbare Ligand kann mit der Zielverbindung
bei einem ersten pH wechselwirken und adsorbieren und bei einem
zweiten pH die Zielverbindung freigeben oder desorbieren. Die ionisierbare
Funktionalität ist "entweder bei dem zweiten
pH weiter elektrostatisch geladen oder bei einer anderen Polarität geladen" (Burton et al. '348, Anspruch 1,
Säule 25,
Zeilen 46-50). Die von Burton et al. nm '348-Patent gelieferten Beispiele der
Festphasensysteme mit Ionenaustausch auf gemischte Weise enthalten
nur eine einzelne ionisierbare Funktionalität, einen Aminrest, der als
Anionenaustauschergruppe beim ersten pH wirken kann. Die Konzentration
der auf den festen Trägermatrixen
vorhandenen ionisierbaren Liganden, die in Burton et al. '348 offenbart ist,
ist ausreichend hoch, um "das
Binden des Proteins sowohl bei hoher als auch niedriger Ionenstärke zu erlauben". Die einzige Ligandendichte,
die als ausreichend hoch offenbart und beansprucht ist, um die Festphase
des Ionenaustauschers in gemischter Form von Burton et al. '348 an Proteine bei
hoher oder niedriger Ionenstärke
zu binden, ist eine Ligandendichte, die "größer als
der kleinere von zumindest ungefähr
1 mmol/g Trockengewicht Harz (greater than the smaller) oder mindestens
ungefähr
150 μmol/ml
Harz" (Säule 13,
Zeilen 22-23, und Anspruch 1) ist. Das Ionenaustauschersystem der
gemischten Form von Burton et al. '348 ist speziell zur Verwendung bei
der Isolierung von Proteinen und Peptiden, Nicht-Nukleinsäuren oder
Nukleotiden entworfen worden.
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Materialien
und Verfahren werden benötigt,
die schnell, sicher und effizient Zielnukleinsäuren isolieren, die ausreichend
frei von Verunreinigung sind, um in molekularbiologischen Verfahren
eingesetzt zu werden. Die vorliegende Erfindung richtet sich auf
den Bedarf an Materialien und Verfahren, die ein schnelles und effizientes
Verfahren zur Isolierung von Zielnukleinsäuren aus einer Mischung von
Zielnukleinsäuren
und Verunreinigung einschließlich
Lysaten aus gram-negativen Bakterien, bereitstellt, wodurch gereinigte
Nukleinsäuren
bereitgestellt werden, die bei einer Vielzahl von biologischen Anwendungen,
einschließlich
der Transfektion von kultivierten Zellen und in der in-vivo-Verabreichung
von Nukleinsäuren
an Organismen verwendet werden können.
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Kurze Beschreibung
der Erfindung
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Kurz
gesagt umfasst die vorliegende Erfindung in einem Aspekt eine pH-abhängige Ionenaustauschermatrixe,
die zur Verwendung bei der Isolierung einer Zielnukleinsäure entworfen
wurde, indem die Zielnukleinsäure
bei einem Absorptions-pH adsorbiert wird und die Zielnukleinsäure bei
einem Desorptions-pH, der höher
ist als der Absorptions-pH, freigesetzt wird.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
umfasst die pH-abhängige Ionenaustauschermatrixe einen
festen Träger
und eine Vielzahl von ersten Ionenaustauscherliganden, wobei jeder
erste Ionenaustauscherligand umfasst:
eine Kappe, umfassend
ein Amin mit einem pK von weniger als 9, wobei das Amin ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus einem primären, sekundären oder tertiären Amin;
einen
Spacer, der kovalent mit der Kappe verbunden ist, wobei der Spacer
eine Alkylkette aufweist mit einem Aminoterminus und eine Säuregruppe,
welche kovalent mit der Spaceralkylgruppe verbunden ist, und
einen
Linker, aufweisend eine Linker-Alkylgruppe, kovalent verbunden mit
dem festen Träger
an einem ersten Ende der Linker-Alkylgruppe und kovalent verbunden
mit dem Aminoterminus des Spacers an dem zweiten Ende der Linker-Alkylgruppe.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung eine bimodale, pH-abhängige Ionenaustauschermatrix
mit der gleichen Basisstruktur, wie die oben beschriebene Matrix, außer dass
der Spacer keine Säuregruppe
umfasst, wobei die bimodale, pH-abhängige Ionenaustauschermatrix
außerdem
eine Vielzahl von zweiten Ionenaustauscherliganden umfasst, die
kovalent mit dem festen Träger
verbunden sind. Jeder zweite Ionenaustauscherligand umfasst eine
Alkylkette mit einem sauren Substituenten, der kovalent mit der Alkylkette
verbunden ist.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Isolierung einer Zielnukleinsäure unter Verwendung einer
pH-abhängigen
Ionenaustauschermatrix, gemäß der Schritte
umfassend:
- (a) Bereitstellen einer pH-abhängigen Ionenaustauschermatrix,
- (b) Vereinigen der Matrix mit einer Mischung, umfassend die
Zielnukleinsäure
und mindestens eine Verunreinigung,
- (c) Inkubieren der Matrix und der Mischung bei einem Absorptions-pH,
wobei die Zielnukleinsäure
an die Matrix unter Bildung eines Komplexes adsorbiert wird,
- (d) Trennung des Komplexes von der Mischung und
- (e) Vereinigen des Komplexes mit einer Elutionslösung bei
einem Desorptions-pH, wobei die Zielnukleinsäure aus dem Komplex desorbiert
wird.
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In
wiederum einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung einer pH-abhängigen
Ionenaustauschermatrix, umfassend die Schritte:
- (a)
Bereitstellen eines festen Trägers,
- (b) Bereitstellen eines Linkers, umfassend eine Alkylkette mit
einem ersten und einem zweiten Ende,
- (c) Vereinigen des festen Trägers
und des Linkers unter Bedingungen, bei welchen eine kovalente Bindung zwischen
dem festen Träger
und dem ersten Ende der Linker-Alkylkette
gebildet wird, wobei ein Linker-modifizierter festen Träger hergestellt
wird,
- (d) Bereitstellen eines Alkylamins, umfassend eine Kappe, umfassend
ein Amin mit einem pK von weniger als 9, wobei das Amin ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus einem primären, sekundären oder tertiären Amin,
einem Spacer, welcher kovalent mit der Kappe verbunden ist, wobei
der Spacer eine Spaceralkylkette mit einem Aminoterminus und einen
sauren Substituenten, welcher kovalent mit der Spaceralkylkette
verbunden ist, aufweist, und
- (e) Vereinigen der Linker-modifizierten festen Phase mit dem
Alkylamin unter Bedingungen, bei welchen eine kovalente Bindung
zwischen dem Aminoterminus der Spaceralkylette des sauren aromatischen
Amins und dem zweiten Ende des Linkers gebildet wird.
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In
wiederum einer anderen Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer pH-abhängigen Ionenaustauschermatrix,
gemäß den Schritten,
umfassend:
- (a) Bereitstellen eines festen Trägers,
- (b) Bereitstellen eines ersten Ionenaustauscherliganden, umfassend:
eine
Kappe, aufweisend ein Amin mit einem pK von weniger als 9, wobei
das Amin ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus einem primären, sekundären oder tertiären Amin,
einen
Spacer, welcher kovalent mit der Kappe verbunden ist, wobei der
Spacer eine Spaceralkylkette mit einem Aminoterminus, einem sauren
Substituenten, welcher kovalent mit der Spaceralkylkette verbunden ist,
und eine Schutzgruppe, die kovalent mit dem sauren Substituenten
verbunden ist, umfasst und
einen Linker, aufweisend eine Linker-Alkylgruppe,
die ein erstes und ein zweites Ende besitzt, wobei das zweite Ende
kovalent mit dem Aminoterminus des Spacers verbunden ist,
- (c) Vereinigen des festen Trägers
und des ersten Ionenaustauscherliganden unter Bedingungen, bei welchen
eine kovalente Bindung zwischen dem festen Träger und dem ersten Ende der
Linker-Alkylkette gebildet wird,
- (d) Entfernen der sauren Gruppe des ersten Liganden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Bereitstellung einer bimodalen
pH-abhängigen
Ionenaustauschermatrix nach den Schritten, umfassend:
- (a) Bereitstellen eines festen Trägers,
- (b) Bereitstellen eines ersten Ionenaustauscherliganden, umfassend:
eine
Kappe, umfassend ein Amin mit einem pK von weniger als 9, wobei
das Amin ausgewählt
wird aus der Gruppe, bestehend aus einem primären, sekundären oder tertiären Amin,
einen
Spacer, welcher mit der Kappe kovalent verbunden ist, wobei der
Spacer eine Spaceralkylgruppe mit einem Aminoterminus aufweist,
und
einen Linker, der eine Linker-Alkylkette mit einem ersten
Ende und einem zweiten Ende aufweist, wobei das zweite Ende mit
dem Aminoterminus des Spacers kovalent verbunden ist, und
- (c) Vereinigen des festen Trägers
und des ersten Ionenaustauscherliganden unter Bedingungen, bei welchen
eine kovalente Bindung zwischen dem festen Träger und dem ersten Ende der
Linker-Alkylkette gebildet wird,
- (d) Vereinigen des ersten Ionenaustauscher-modifizierten festen
Trägers
mit einem zweiten Ionenaustauscherliganden unter Bedingungen, welche
die Bindung einer kovalenten Bindung zwischen dem festen Träger und
einem Ende des zweiten Ionenaustauscherliganden ermöglicht,
wobei der Ionenaustauscherligand eine zweite Alkylkette, einen sauren
Substituenten, der kovalent mit der zweiten Alkylkette verbunden
ist und eine Schutzgruppe, die mit dem sauren Substituenten verbunden
ist, umfasst,
- (e) Entfernen der Schutzgruppe von dem sauren Substituenten.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
und Materialien können
verwendet werden, um Zielnukleinsäuren zu isolieren, einschließlich Plasmid-DNA,
Gesamt-RNA, amplifizierte Nukleinsäuren und Genom-DNA, aber nicht
darauf beschränkt,
aus einer Vielzahl von Verunreinigungen, einschließlich aber
nicht beschränkt
auf Agarose und Komponenten von Bakterien, Tiergewebe, Blutzellen
und Nukleinsäuren,
die kein Ziel sind.
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Die
Anwendungen der Verfahren und Zusammensetzung der Erfindung, um
Nukleinsäuren
aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Media zu isolieren, wird
anhand der detaillierten nachfolgenden Beschreibung verständlich.
Dem Fachmann ist klar, dass die detaillierte Beschreibung der Erfindung
exemplarisch ist und nicht den erfindungsgemäßen Umfang einschränkt.
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Kurze Beschreibung
der Abbildungen
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1 stellt
ein Verfahren zur Herstellung einer pH-abhängigen
Ionenaustauschermatrix dar, wobei eine Kappe, umfassend ein Amin
mit einem pK von weniger als ungefähr 9, kovalent an einen festen
Träger über einen
Glycidyllinker gebunden ist.
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2 stellt
ein Verfahren zur Herstellung einer pH-abhängigen
Ionenaustauschermatrix dar, wobei ein Aminoalkylspacer und eine
Kappe, umfassend einen aromatischen Kohlenwasserstoffring mit einem
Aminmitglied, an einen festen Träger über eine
Harnstoffverbindung gebunden wird.
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3 stellt
ein Verfahren zur Herstellung einer bimodalen pH-abhängigen Ionenaustauschermatrix dar.
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4 ist
eine Reproduktion einer Fotografie aus amplifizierter DNA, die mit
MagnesilTM und mit pH-abhängigen
magnetischen Kieselgelteilchen, wie in Beispiel 12 beschrieben,
isoliert ist, anschließend über Gelelektrophorese
fraktioniert und mit Ethidiumbromid gefärbt ist.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Der
Ausdruck "Alkylkette", wie er hier verwendet
wird, betrifft ein geradkettiges Alkan, wahlweise mit mindestens
einem Sauerstoff-, Stickstoff- oder Schwefelatom substituiert.
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Der
Ausdruck "pH-abhängige Ionenaustauschermatrix", wie er hier verwendet
wird, betrifft eine Matrix aus einem festen Träger und einer Vielzahl von
Liganden, die kovalent daran gebunden sind, wobei mindestens ein
Ligand einen sauren Anteil umfasst und der gleiche oder ein unterschiedlicher
Ligand kovalent an die gleiche Matrix gebunden ist, umfassend ein
Amin mit einem pK von weniger als 9, wobei die Matrix eine Kapazität aufweist,
um eine Zielaminosäure
bei einem ersten pH zu absorbieren, und die Zielaminosäure bei
einem Desproptions-pH, der höher
ist als der erste pH, zu desorbieren.
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Der
Ausdruck "fester
Träger", wie er hier im
chromatischen Sinn verwendet wird, betrifft eine unlösliche,
im Allgemeinen feste Matrix oder eine stationäre Phase, die mit einem gelösten Stoff,
in diesem Fall einer Zielaminosäure,
in einer Mischung aus gelösten
Stoffen wechselwirkt. Der Ausdruck fester Träger, wie er hier verwendet
wird, umfasst stationäre
Phasen der Flüssigkeitschromatographie
(LC), Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie
(HPLC), partikuläre
Matrixen, eingebettet in oder gebunden an Filter und magnetische
oder nicht-magnetische poröse
Matrixteilchen, die mit gelösten
Stoffen wechselwirken, wenn sie zu einer Mischung aus gelösten Stoffen
direkt zugegeben werden.
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Der
Ausdruck "Kieselgel", wie er hier verwendet
wird, betrifft Kieselgel vom chromatographischen Grad, eine Substanz,
die im Handel von unterschiedlichen Quellen erhältlich ist. Kieselgel wird
im allgemeinen durch Ansäuern
einer Silikat enthaltenden Lösung
hergestellt, z.B. durch Ansäuern
von Natriumsilikat auf einen pH von weniger als 11 und die angesäuerte Lösung anschließend ein
Gel bildet. Siehe z.B. die Diskussion zur Kieselgelherstellung in
Kurt-Othmer Encyclopedia of Chemical Technology, Band 21, 4. Auflage,
Mary Howe-Grand, Herausgeber Wiley & Sons, pub., 1997, Seite 1021.
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Der
Ausdruck "Glasteilchen", wie er hier verwendet
wird, bedeutet Teilchen aus kristallinen oder vitriösen Silikaten, obgleich
kristalline Silikate im allgemeinen nicht "Gläser" sind, da sie nicht
amorph sind, oder Teilchen aus Glas, hergestellt primär aus Kieselgel.
Der Ausdruck umfasst Quarz, vitröses
Kieselgel, Glasteilchen mit kontrollierten Poren und Glasfasern.
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Der
Ausdruck "magnetische
Kieselgelteilchen" bedeutet,
wie er hier verwendet wird, feste Träger auf Kieselgelbasis, die
darüber
hinaus Materialien umfassen, die kein magnetisches Feld aufweisen,
die aber ein magnetisches Dipol bilden, wenn sie einem magnetischen
Feld ausgesetzt werden, d.h. Materialien, die in der Gegenwart eines
magnetischen Feldes magnetisiert werden können, die aber selbst in der
Abwesenheit eines solchen Feldes nicht magnetisch sind.
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Der
Ausdruck "magnetisch", wie er hier verwendet
wird, betrifft magnetische Kieselgelteilchen, die Materialien, die
paramagnetisch oder supermagnetisch sind, umfasst. Der Ausdruck "magnetisch", wie er hier verwendet
wird, umfasst auch temporär-magnetische
Materialien, wie ferromagnetische Materialien. Außer wenn es
anders unten angezeigt ist, umfassen die erfindungsgemäßen magnetischen
Kieselgelteilchen bevorzugt einer super-paramagnetischen Kern, der
mit kieselgelhaltigem Sauerstoff beschichtet ist mit einer Oberfläche, die
wässrigen
kieselgelhaltigen Sauerstoff adsorbiert (d.h. eine Oberfläche, die
durch die Gegenwart von Silanolgruppen gekennzeichnet ist.)
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Der
Ausdruck "Oberfläche", wie er hier verwendet
wird, betrifft den Teil des Trägermaterials
einer Festphase, die in direktem Kontakt mit einer Lösung steht,
wenn der feste Träger
damit verbunden wird.
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Der
Ausdruck "Nukleinsäure", wie er hier verwendet
wird, betrifft jedes DNA- oder RNA-Molekül oder ein DNA/RNA-Hybridmolekül. Der Ausdruck
umfasst Plasmid-DNA, amplifizierte DNA oder RNA-Fragmente, Gesamt-RNA,
mRNA und Genom-DNA.
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Der
Ausdruck "Zielnukleinsäure", wie er hier verwendet
wird, betrifft die bestimmte Art der zu isolierenden Nukleinsäure in jeder
Anwendung der Verfahren oder der Verwendung der pH-abhängigen Ionenaustauschermatrix
der Erfindung. Die Zielnukleinsäure
ist bevorzugt mindestens 20 Nukleotide lang, besonders bevorzugt
mindestens 100 Nukleotide lang und am meisten bevorzugt mindestens
1.000 Nukleotide lang.
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Die
feste Trägerkomponente
der pH-abhängigen
Ionenaustauschermatrix kann aus jedem gewöhnlichen Trägermaterial hergestellt sein,
einschließlich
weichen Gelträgern,
wie Agarose, Polyacrylamid oder Cellulose oder hartem Trägermaterial,
wie Polystyrol, Latexmethacrylat oder Kieselgel. Wenn das Festphasenträgermaterial
Siliziumdioxid ist, ist es bevorzugt in der Form von Kieselgel,
kieselhaltigem Sauerstoff, festem Siliziumdioxid, wie Glas oder
Diatomeenerde oder eine Mischung aus zwei oder mehr der obigen.
Festphasen auf Siliziumdioxidbasis, die sich zur Verwendung in den
erfindungsgemäßen pH-abhängigen Ionenaustauschermatrixen
eignen, umfassen die Mischung aus Kieselgel und Glas, wie im US-Patent
Nr. 5,658,548 beschrieben, den magnetischen Siliziumdioxidteilchen,
die in der PCT-Veröffentlichungsnummer
WO 98/31840 beschrieben sind und Festphasen, die von Promega Corporation
zur Verwendung bei der Plasmid-DNA-Isolierung verkauft werden, wie
Wizard® Minipreps
DNA Purification Resin. Kieselgelteilchen sind besonders bevorzugt,
um als fester Träger
in der pH-abhängigen Ionenaustauschermatrix
und den Verfahren der Erfindung verwendet zu werden. Kieselgelteilchen
sind bei viel höheren
Drücken
stabil als Festphasen, die aus weichem Gelträgermaterial hergestellt werden,
wodurch sich die festen Träger
aus Kieselgel für
HPLC sowie LC und Chargen-Trennungsanwendungen
eignen.
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Die
erfindungsgemäß verwendete
pH-abhängige
Ionenaustauschermatrix liegt bevorzugt in einer Form vor, die getrennt
werden kann von einer Mischung aus gelöstem Stoff, umfassend die Zielnukleinsäure und
mindestens eine Verunreinigung, nachdem die Mischung aus gelöstem Stoff
damit gemischt wird. Für
den Fachmann ist verständlich,
dass die Art der externen Kraft, die sich für die Trennung der Matrix aus
der Mischung von gelöstem
Stoff eignet, von der Form, in der sich die Matrix in der Mischung
von gelöstem
Stoff befindet und von den physikalischen Eigenschaften der Matrix
selbst abhängt.
Zum Beispiel kann Schwerkraft verwendet werden, um das pH-abhängige Ionenaustauschermaterial
von der Mischung aus gelöstem
Stoff zu trennen, wenn sich die Matrix in der Form eines chromatographischen
Harzes befindet, das auf einer LC-Säule geladen ist, wenn die Matrix
in der Form von Siliziumdioxidteilchen ist (z.B. Glas mit kontrollierten
Poren, Kieselgelteilchen oder magnetischen Siliziumdioxidteilchen),
die chargenweise zu einer Mischung aus gelöstem Stoff gegeben wird und
anschließend
durch Dekantieren oder Filtrieren davon getrennt wird oder wenn
die Matrix aus gemischter Form in der Form eines Filters mit Kieselgelteilchen
oder chromatographischem Harz, das darin eingebettet oder daran
gebunden ist, ist.
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Die
externe Kraft, die im Isolierungsverfahren verwendet wird, ist Hochdruckflüssigkeit,
wenn die pH-abhängige
Ionenaustauschermatrix die stationäre Phase einer Hochdruck-Flüssigkeitschromatographiesäule (HPLC)
ist. Andere Formen der externen Kraft, die sich in dem erfindungsgemäßen Verfahren
eignen, umfassen Vakuumfiltrierung (z.B. wenn die Festphasenkomponente
der Matrixteilchen aus Glas mit kontrollierten Poren, Teilchen aus
Kieselgel oder magnetische Siliziumdioxidteilchen sind oder Mischungen
aus einem oder mehreren der obigen Teilchenarten, die darin eingebettet
oder an einen Filter gebunden sind), Zentrifugierung (z.B. wenn
die Festphase des gemischten Bettes aus einzelnen Teilchen besteht)
oder magnetisch (z.B. wenn die Festphase mit gemischtem Bett magnetische
oder paramagnetische Teilchen umfasst).
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Wenn
die Festphasenkomponente der pH-abhängigen Ionenaustauschermatrix
ein Kieselgelteilchen ist, ist es am meisten bevorzugt ein magnetisches
Kieselgelteilchen. Ein magnetisches Kieselgelteilchen kann aus einer
Lösung
unter Verwendung von externen oben beschriebenen Verfahren getrennt
werden, um mit anderen Arten von Festphasen, wie solchen, die oben
beschrieben sind, verwendet zu werden. Im Gegensatz zu den anderen
Festphasen kann ein magnetisches Kieselgelteilchen aus einer Lösung durch
magnetische Kraft, ein schnelles und effizientes Verfahren zur Trennung
einer Matrix aus einer Lösung,
getrennt werden.
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Wenn
die feste Trägerkomponente
der pH-abhängigen
Ionenaustauschermatrix ein magnetisches Kieselgelteilchen ist, werden
die Teilchen bevorzugt wie folgt ausgewählt. Kleinere magnetische Kieselgelteilchen
liefern eine größere Oberfläche (auf
einer Basis pro Gewichtseinheit) zur kovalenten Bindung an die Vielzahl
von Ionenaustauscherliganden, dagegen sind kleinere Teilchen in
der Menge des magnetischen Materials, das in solche Teilchen im
Vergleich zu größeren Teilchen
eingeführt
wird, beschränkt.
Die mittlere Teilchengröße der magnetischen
Kieselgelteilchen, die in einer bestimmten bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
verwendet wird, ist ungefähr
1 bis 15 μm,
besonders bevorzugt ungefähr
3 bis 10 μm
und am meisten bevorzugt ungefähr
4 bis 7 μm.
Die Teilchengrößenverteilung
kann sich auch unterscheiden. Eine verhältnismäßig enge monodale Teilchengrößenverteilung
ist jedoch bevorzugt. Die monodale Teilchengrößenverteilung ist bevorzugt
derart, dass ungefähr
80 Gew.% der Teilchen in einem 10 μm-Bereich der mittleren Teilchengröße liegen,
bevorzugt innerhalb eines 8 μm-Bereichs
und am meisten bevorzugt innerhalb eines 6 μm-Bereiches.
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Die
Festträgerkomponente
der pH-abhängigen
Ionenaustauschermatrix kann porös
oder nicht-porös sein.
Wenn der feste Träger
porös ist,
liegen bevorzugt die Poren in einem kontrollierten Größenbereich
vor, der ausreichend groß ist,
um das Zielnukleinsäurematerial
in das Innere des Festphasenteilchens aufzunehmen und an funktionale
Gruppen oder Siliziumdioxid auf der inneren Oberfläche der
Poren zu binden. Das Gesamtporenvolumen eines magnetischen Kieselgelteilchens,
wie es durch das Stickstoff-BET-Verfahren gemessen wird, ist bevorzugt
wenigstens ungefähr
0,2 ml/g Teilchenmasse. Das Gesamtporenvolumen von porösen magnetischen
Kieselgelteilchen, die sich besonders als Komponenten der erfindungsgemäßen pH-abhängigen Ionenaustauschermatrix
eignen, ist bevorzugt der das mindestens ungefähr 50 Å des Porenvolumens in Poren
mit einem Durchmesser von 600 Å oder
größer enthalten
ist, gemäß Stickstoff-BET
gemessen.
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Magnetische
Kieselgelteilchen können
Substanzen enthalten, wie Übergangsmetalle
oder flüchtige
organische Stoffe, die nachteilig die Einsetzbarkeit von Zielnukleinsäuren, die
wesentlich mit solchen Substanzen verunreinigt sind, beeinträchtigen.
Insbesondere können
solche Verunreinigungen nachfolgende Verfahrensschritten, Analysen
und/oder die Verwendung solcher Materialien beeinträchtigen,
z.B. durch Inhibieren der Enzymaktivität oder Abbauen der Zielnukleinsäuren, die
damit isoliert werden. Einige solcher Substanzen, die in magnetischen
Siliziumdioxidteilchen, die erfindungsgemäß verwendet werden, vorhanden
sind, sind bevorzugt in einer Form vorhanden, die kaum aus dem Teilchen
heraustritt und in das isolierte biologische Zielmaterial, das gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt wird, eintritt. Eisen ist eine solche ungewünschte Verunreinigung,
insbesondere wenn das biologische Zielmaterial eine Zielnukleinsäure ist.
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Eisen
in der Form von Magnetit ist in dem Kern von besonders bevorzugten
Formen von magnetischen Kieselgelteilchen, die als Festphasenkomponente
der erfindungsgemäßen pH-abhängigen Ionenaustauschermatrixen
verwendet werden, vorhanden. Eisen hat einen breiten Absorptionspeak
zwischen 260 und 270 Nanometer (nm). Zielnukleinsäuren haben
einen Absorptionspeak bei ungefähr
260 nm, so dass die Eisenverunreinigung in einer Zielnukleinsäureprobe
nachteilig die Richtigkeit der Ergebnisse von quantitativen spektrophotometrischen
Analysen solcher Proben beeinträchtigt.
Jede Eisen enthaltenden, magnetischen Siliziumdioxidteilchen, die
erfindungsgemäß zur Isolierung
von Zielnukleinsäuren
verwendet werden, erzeugen bevorzugt kein isoliertes Zielnukleinsäurematerial,
das wesentlich mit Eisen verunreinigt ist, so dass das Eisen mit spektrophotometrischen
Analysen des Materials bei oder um 260 nm interferiert.
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Die
am meisten bevorzugten magnetischen Kieselgelteilchen, die in den
erfindungsgemäßen Matrixen und
Verfahren verwendet werden, sind magnetische Siliziumdioxidteilchen,
die mit kieselhaltigem Sauerstoff beschichtet sind, und diese treten
nicht mehr als 50 ppm, bevorzugter nicht mehr als 10 ppm und am
meisten bevorzugt nicht mehr als 5 ppm aus den Übergangsmetallen heraus, wenn
wie folgt untersucht. Genauer gesagt, werden die Teilchen wie folgt
untersucht: 0,33 g Teilchen (ofengetrocknet @ 110°C) werden
mit 20 ml 1 N HCl wässriger
Lösung
(deionisiertes Wasser wird verwendet) gemischt. Die resultierende
Mischung wird anschließend
geschüttelt,
um die Teilchen zu dispergieren. Nach ungefähr 10minütiger Kontaktzeit wird ein
Teil der flüssigen
Form der Mischung auf Metallgehalt untersucht. Jedes herkömmliche
elementare Analyseverfahren kann eingesetzt werden, um die Menge
des Übergangsmaterials
in der resultierenden Flüssigkeit
zu quantifizieren, aber Spektroskopie mit induktiv gekoppeltem Plasma
ist bevorzugt.
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Mindestens
zwei im Handel erhältliche
magnetische Siliziumdioxidteilchen sind zur Verwendung in der erfindungsgemäßen Matrix
bevorzugt, BioMag® Magnetic Particles von
PerSeptive Biosystems und die NagneSilTM-Teilchen, die von
Promega Corporation (Madison Wisconsin) erhältlich sind. Jede Art magnetischer Kraft,
die ausreichend stark ist, um die magnetischen Siliziumdioxidteilchen
aus einer Lösung
zu trennen, eignet sich bei den erfindungsgemäßen Verfahren zur Isolierung
einer Nukleinsäure.
Die magnetische Kraft wird jedoch bevorzugt in Form eines magnetischen
Trennungsgerüstes
bereitgestellt, wie bei den MagneSphere® Technology
Magnetic Trennungsgerüsten
(Katalog Nrn. Z5331 bis 3 oder Z5341 bis 3) von Promega Corporation.
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Die
erfindungsgemäßen pH-abhängigen Ionenaustauschermatrixen
umfassen alle eine Vielzahl eines ersten Ionenaustauscherliganden,
der kovalent an eine Festphase gebunden ist gemäß der allgemeinen Strukturformel

wobei
die gewellte Linie die Oberfläche
eines festen Trägers
darstellt. Linker umfasst eine Linker-Alkylkette, bevorzugt eine
Alkylkette, die drei (3) bis acht (8) Kohlenstoffatome umfasst.
Der Linker umfasst auch bevorzugt mindestens ein zusätzliches
Mitglied, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Sauerstoff, Amin und Carbonyl. Der
Linker ist bevorzugt ein Epoxid, wie ein Glycidylanteil oder eine
Harnstoff-Verknüpfung. Der Spacer
umfasst eine Spaceralkylkette mit einem Aminoterminus, wobei der
Aminoterminus kovalent an den Linker gebunden ist. Das andere Ende
der Spaceralkylkette ist kovalent an die Kappe gebunden. Die Spaceralkylkette
kann durch mindestens einen Schwefelrest substituiert sein. Die
Kappe umfasst ein primäres,
sekundäres
oder tertiäres
Amin mit einem pK-Wert von weniger als 9. Die Kappe umfasst bevorzugt
außerdem einen
aromatischen Kohlenwasserstoffring, wobei das Amin entweder daran
gebunden ist oder ein Mitglied des Ringes ist. Wenn die Kappe einen
aromatischen Kohlenwasserstoffring und ein Amin umfasst, ist das
Amin bevorzugt ein Mitglied des Rings. Die Kappe umfasst bevorzugter
einen 5- oder 6-gliedrigen aromatischen Aminring, wie Imidazol oder
Pyridin.
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Bei
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform,
bei der die Vielzahl von ersten Ionenaustauscherliganden die einzigen
Ionenaustauscherliganden sind, die an den festen Träger gebunden
sind, umfasst der Spacer außerdem
einen ersten sauren Anteil, der kovalent an die Spaceralkylkette
gebunden ist. Der saure Anteil ist bevorzugt ein Carboxylrest. Der
Spacer ist bevorzugt ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Cystein, Alanin und dem Alkylkettenanteil
einer polaren Aminosäure,
bestehend aus einer Alkylkette und einem Kohlenwasserstoff, wie
Histamin und Histidin. Spacer und Kappe zusammen definieren am meisten
bevorzugt einen Histamin- oder einen Histidinanteil.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung eine pH-abhängige Ionenaustauschermatrix, umfassend
eine Vielzahl von ersten Ionenaustauscherliganden und eine Vielzahl
von zweiten Ionenaustauscherliganden, die kovalent an den festen
Träger
gebunden sind, wie das gleiche magnetische Kieselgelteilchen. Der
zweite Ionenaustauscherligand umfasst eine zweite Alkylkette und
einen Ionenaustauscherrest, der kovalent daran gebunden ist. Die
zweite Alkylkette ist bevorzugt ein nicht-verzweigtes Alkan mit
ein (1) bis fünf (5)
Kohlenwasserstoffatomen. Der Ionenaustauscherrest ist bevorzugt
ein saurer Anteil, bevorzugter eine Carbonsäure. Der zweite Ionenaustauscherligand
ist am meisten bevorzugt Propionat.
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Bei
der zweiten Ausführungsform
der pH-abhängigen
Ionenaustauschermatrix kann jeder erste Ionenaustauscherligand die
gleiche Struktur aufweisen, die in der obigen Formel (I) dargestellt
ist, außer
dass der erste Ionenaustauscherligand keinen sauren Anteil benötigt, der
an die Spaceralkylkette kovalent gebunden ist, wenn der zweite Ionenaustauscherligand
einen solchen Anteil umfasst. Wenn der zweite Ionenaustauscherligand
einen sauren Anteil umfasst, ist er bevorzugt, ein Carbonsäurerest,
bevorzugter ein Carbonsäurerest,
der kovalent mit dem Terminus der zweiten Alkylkette verbunden ist.
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Der
zweite Typ der eben beschriebenen pH-Ionenaustauschermatrix, hiernach die "bimodale" Ionenaustauschermatrix,
weist bevorzugt auf einen sauren Anteil auf einem Liganden, dem
zweiten Ionenaustauscherliganden, und mindestens einen basischen
Anteil auf dem anderen Liganden, dem Aminmitglied der aromatischen
Kohlenwasserstoffringkomponente des ersten Ionenaustauscherligands.
Bei einer bevorzugten Konfiguration kann die Bindung der Zielnukleinsäure und
das Freisetzungsvermögen
der Matrix kontrolliert und sogar fein eingestellt werden, indem
das relative Verhältnis
der ersten und zweiten Ionenaustauscherliganden, die kovalent mit
dem festen Träger
verbunden sind, variiert wird. Durch dieses Merkmal der bimodalen
Ionenaustauschermatrix wird es insbesondere möglich, sie in den erfindungsgemäße Verfahren
einzusetzen, obgleich die oben beschriebene monomodale Ionenaustauschermatrix
sich auch gut dazu eignet, bei der Isolierung von Zielnukleinsäure gemäß dem vorliegenden
Verfahren verwendet zu werden.
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Wenn
die feste Phase auf Siliziumdioxidbasis ist, ist jeder Ionenaustauscherligand
bevorzugt an die feste Phase über
eine Silangruppe, wie in Formel (II) unten gezeigt, verbunden:
worin R
1 ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus -OH, -OCH
3 und
-OCH
2CH
3 und R
2 dargestellt ist durch die Formel -(OSiR
1 2)
y-R
1, worin y mindestens 0 ist. Wenn y Null
(0) ist, wird der Ligand mit dem festen Träger über ein Silanmonomer verbunden.
Wenn y größer als
0 ist, ist die Verbindung über
ein Silanpolymer.
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Zielnukleinsäuren sind
inhärent
bei jedem pH über
2 negativ geladen und können
daher unter Lösungsbedingungen
reversibel Anionenaustauscher binden, bei denen Ionen zwischen dem
Ionenaustauscher und der Zielaminosäure ausgetauscht werden. Die
erfindungsgemäße, pH-abhängige Ionenaustauschermatrix ist
ein Anionenaustauscher, wobei bei einem ersten pH die vorliegende
Matrix neutral bis positiv geladen ist, und bei einem zweiten höheren pH
die Matrix neutral bis negativ geladen ist in Abhängigkeit
von dem pK des sauren Anteils des Ionenaustauscherliganden. Die
Zielnukleinsäure
kann an die Matrix bei dem ersten pH adsorbiert und von der Matrix
bei dem zweiten pH desorbiert werden. Der mögliche pH-Bereich sowohl des
ersten als auch des zweiten pH hängt
von der Natur der Vielzahl von Ionenaustauscherliganden auf der
pH-abhängigen Ionenaustauschermatrix
ab.
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Die
Vielzahl von Liganden umfasst mindestens einen Anionenaustauscheranteil
und mindestens einen Kationenaustauscheranteil. Der mindestens eine
Anionenaustauscheranteil der pH-abhängigen Ionenaustauschermatrix
ist mindestens ein Amin mit einem pK von weniger als 9, worin das
Amin ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus einem primären, sekundären oder tertiären Amin.
Der mindestens eine Kationenaustauscheranteil ist ein saurer Anteil,
bevorzugt ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Hydroxyl und Carboxyl.
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Die
erfindungsgemäße pH-abhängige Ionenaustauscherfestphase
wird zur Verwendung bei der Isolierung von Zielnukleinsäuren entworfen.
Sowohl die Ligandenkonfiguration, die oben beschrieben ist, als
auch die Ligandendichte können
eingestellt werden, um optimale Adsorption und Desorption einer
gegebenen Zielnukleinsäure
sicherzustellen. Die höchste
Ligandendichte, die sich zur Verwendung bei den erfindungsgemäßen Matrixen
eignet, beträgt
500 μmol
pro Gramm Trockengewicht. Die niedrigste Ligandendichte, die sich
zur Verwendung bei den erfindungsgemäßen pH-abhängigen Ionenaustauschermatrixen
eignet, beträgt
ungefähr 25 μmol/g Trockengewicht.
Die Ligandendichte bei den erfindungsgemäßen Matrixen liegt am meisten
bevorzugt zwischen 50 und 200 μmol/g
Trockengewicht Festphase.
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Der
Anionenaustauscheranteil und Kationenaustauscheranteil der vorliegenden
Matrix variiert in der Ladung in Abhängigkeit der Lösungsbedingungen.
In der Gegenwart einer Lösung
mit einem ersten pH ist der basische Anteil (d.h. das Amin) positiv
geladen und die Matrix kann sich mit der Zielnukleinsäure austauschen. In
der Gegenwart einer Lösung
mit einem zweiten pH, der höher
ist als der erste pH, hat der saure Anteil eine negative Ladung
und der basische Anteil eine neutrale Ladung. Die Matrix ist entworfen,
um die Zielnukleinsäure
bei dem ersten pH zu adsorbieren und die Zielnukleinsäure bei
einem pH zu desorbieren, der mindestens ungefähr der zweite pH ist. pH-Bedingungen,
die notwendig sind, um die Adsorption der Zielnukleinsäure an die
erfindungsgemäße Matrix
und die Desorption davon zu gewährleisten,
hängen
von den Salzbedingungen der Absorptions- und Desorptionslösungen ab
und von der spezifischen Zusammensetzung und Dichte der Vielzahl
von Liganden, die an die Festphase gebunden sind. Genauer gesagt
liegt der erste pH, bei dem die Desorption stattfindet, bevorzugt
zwischen 6 und 8, wenn die Ionenstärke der Lösung bevorzugt nicht höher als
ungefähr
1 M Salz, bevorzugt nicht mehr als ungefähr 500 mM Salz und am meisten
bevorzugt nicht mehr als ungefähr
50 mM Salz beträgt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Isolierung einer Zielnukleinsäure kann den einen oder anderen Typ
der oben beschriebenen erfindungsgemäßen pH-abhängigen Ionenaustauschermatrix
einsetzen oder ein gemischtes Bett einer pH-abhängigen Ionenaustauschermatrix
und einem anderen Matrixtyp, der die Zielaminosäure unter unterschiedlichen
Lösungsbedingungen
binden und freisetzen kann, wie z.B. die in der US-Patentanmeldung
09/312,139 für
MIXED BED SOLID PHASE AND IST USE IN THE ISOLATION OF NUCLEIC ACIDS
beschriebenen.
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Das
vorliegende Verfahren umfasst die Schritte des Bereitstellens der
pH-abhängigen
Ionenaustauschermatrix, die in dem Verfahren verwendet wird, wobei
eine Mischung bereitgestellt wird, umfassend die Zielnukleinsäure und
mindestens eine Verunreinigung, Kombinieren der Mischung und der
Matrix bei einem ersten pH unter Bedingungen, bei denen die Zielnukleinsäure an die
Matrix unter Bildung eines Komplexes adsorbiert, Trennen des Komplexes
von der Mischung und Desorbieren der Nukleinsäure vom Komplex durch Verbinden
des Komplexes mit einer Elutionslösung bei einem Desorptions-pH. Die exakten Lösungsbedingungen, die
notwendig sind, um die Adsorption und Desorption der Zielnukleinsäure an die
Matrix sicherzustellen, hängen
von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Natur der Zielnukleinsäure (z.B.
RNA oder DNA, Molekulargewicht und Nukleotidsequenz-Zusammensetzung),
dem pKa und pKb der sauren und basischen Untereinheiten der Liganden,
der Ligandendichte auf der Oberfläche einer festen Phase und
der Fähigkeit
der festen Phase, direkt an die Zielnukleinsäure zu binden. Einige Verunreinigungen
in der Mischung können ebenfalls
mit der Haftung an die Matrix interferieren.
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Bevorzugt
sind keine chaotropischen Mittel (z.B. Guanidinhydrochlorid oder
Guanidinisothiocyanat) oder niedrigmolekulargewichter Alkohol (z.B.
Ethanol oder Methanol) in einer der Lösungen eingeschlossen, die
mit der Matrix in Kontakt treten, unabhängig von der bestimmten Art
der Zielnukleinsäure.
Sogar kleine Menge chaotropischer Mittel oder Ethanol in einer Zielnukleinsäurelösung können die
Verwendbarkeit der Nukleinsäure
in darauffolgenden Verfahrensschritten oder Analysen stark limitieren.
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Wenn
die Zielnukleinsäure
Plasmid-DNA ist, kann die erfindungsgemäße pH-abhängige Ionenaustauschermatrix
direkt zu dem gesäuberten
Lysat aus Bakterien, die mit der Plasmid-DNA transformiert sind, und mit einer
alkalischen Lyselösung
lysiert sind, gegeben und mit einer alkalischen Lyselösung lysiert
werden. Alkalische Lyseverfahren, die sich erfindungsgemäß eignen,
sind in Sambrook et al., Molecular Cloning, Band 1, 2. Auflage (pub.
1989 von Cold Spring Harbor Laboratory Press), Seiten 1.25-1.28
und in Technical Bulletin Nrn. 202, 225 und 259 (Promega Corp.)
aufgeführt.
Plasmid-DNA aus einer Lysatlösung,
die wie oben beschrieben hergestellt wurde, wird an die pH-abhängige Ionenaustauschermatrix
nach deren Mischung damit adsorbieren, vorausgesetzt, dass die Insgesamtladung
auf der Matrix positiv ist und vorausgesetzt, dass die Ladungsdichte
ausreichend hoch ist, um zu ermöglichen,
dass die Plasmid-DNA am Anionenaustausch mit den Anionenaustauscherliganden
der Matrix bei einem ersten pH teilnimmt. Sobald an die Matrix unter
Bildung eines Komplexes adsorbiert, kann der Komplex in einer Waschlösung mit
Puffer und Salz gewaschen werden, unter Bedingungen, die sicherstellen,
dass die Plasmid-DNA an der Matrix bei jedem Waschschritt adsorbiert bleibt,
wobei mindestens eine Verunreinigung entfernt wird. Letztlich wird
die Plasmid-DNA auf dem Komplex durch Kombinieren des Komplexes
mit einem Elutionspuffer, der einen zweiten pH aufweist, der über dem
des Lysats und der Waschlösungen
liegt, eluiert, wobei der zweite pH ausreichend hoch ist, um die
Desorption der Plasmid-DNA aus der Matrix zu fördern.
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Die
pH-abhängige
Ionenaustauschermatrix und die erfindungsgemäßen Verfahren können verwendet werden,
um Genom-DNA aus Lebendgewebe zu isolieren, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf Blut, Samen, Vaginalzellen, Haar, buccalem Gewebe, Speichel,
Kulturgewebezellen, Pflanzenzellen, Plazentazellen oder fötalen Zellen,
die in der Amnioflüssigkeit
vorhanden sind und Mischungen aus Körperflüssigkeiten. Wenn die Zielnukleinsäure Genom-DNA
ist, ist es notwendig, das Gewebe zu zerstören, um die Ziel-Genom-DNA aus der Assoziierung
mit anderem Material in dem Gewebe freizusetzen, so dass die Ziel-Genom-DNA
an die pH-abhängige
Matrix in der Gegenwart einer Lösung
bei einem ersten pH haften kann. Der resultierende Komplex aus Matrix
und Genom-DNA wird
von dem zerstörten
Gewebe getrennt und gewaschen, um zusätzliche Notwendigkeiten zu
entfernen (wenn notwendig). Die Genom-DNA wird anschließend aus
dem Komplex eluiert durch Kombinieren des Komplexes mit einer Elutionslösung mit
einem zweiten pH, der höher
ist als der erste pH.
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Wenn
die Zielnukleinsäure
RNA ist, wird die Adsorption der Zielnukleinsäure an die pH-abhängige Ionenaustauschermatrix
bevorzugt unter Bedingungen durchgeführt, die die bevorzugte Adsorption
von RNA an die Matrix fördern.
Wenn sowohl RNA als auch DNA in einer Lösung vorhanden sind, können die
Lösungsbedingungen
derart entworfen sein, dass die bevorzugte Adsorption von RNA an
die pH-abhängige
Ionenaustauschermatrix gefördert
wird. Die spezifischen Lösungsbedingungen,
die erforderlich sind, um die Adsorption und Desorption von RNA
an eine pH-abhängige
Ionenaustauschermatrix zu fördern,
hängt von
den Eigenschaften der Matrix selbst ab und müssen daher für jede Matrix
bestimmt werden.
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1 bis 3 stellen
drei zusätzliche
erfindungsgemäße Ausführungsformen
dar, insbesondere drei unterschiedliche Verfahren zur Herstellung
von drei unterschiedlichen Typen von pH-abhängigen Ionenaustauschermatrixen.
Das erste solche Verfahren, das in 1 dargestellt
ist, ist ein Verfahren zur Herstellung einer pH-abhängigen Ionenaustauschermatrix
durch Verbinden einer Kappe, umfassend einen aromatischen Kohlenwasserstoffring
mit einem Aminmitglied, wobei das Amin einen pK von weniger als
ungefähr
9 hat, an eine feste Phase über
einen Glycidyllinker. Das Verfahren umfasst drei Schritte. Im ersten
Schritt wird die Verbindung der Formel (IV), ein Glycidpropylsilan
mit drei identischen Untereinheiten ("R1", das -OH, -OCH3 oder -OCH2CH3 ist) kovalent mit dem Silanrest verbunden,
mit einer festen Phase mit mindestens einer Oberfläche, wie
in Formel (III) gezeigt, mit Hydroxylgruppen, die kovalent damit
verbunden sind, unter Bedingungen verbunden, die die Bildung einer
kovalenten Bindung zwischen dem Silanrest, fördern, wobei die Glycidyl-modifizierte feste
Phase der Formel (IV) gebildet wird. Schließlich wird die Glycidyl-modifizierte
feste Phase mit entweder einer Aminosäure, die eine Aminosäure mit
einem aromatischen Kohlenwasserstoffring mit einem Aminmitglied,
wie Histidin, oder einer Aminsäure,
die kovalent mit einem aromatischen Kohlenwasserstoff verbunden
ist, wie Pyridylcystein oder Pyridylalanin, umfasst, unter Bedingungen
verbunden, die die Bildung einer Peptidbindung zwischen den zwei
Verbindungen über
den N-Terminus der Aminosäure
oder dem Aminosäureanteil
fördern.
Bevorzugte Verbindungen, die in diesem bestimmten Schritt des Verfahrens
verwendet werden, sind als R2H dargestellt,
wobei die Strukturen der R2-Komponente jeder
Verbindung (d.h. Histidin, Pyridylcystein und Pyridylalanin) in 1 dargestellt
sind. Das Endprodukt dieser Reaktion ist die pH-abhängige Ionenaustauschermatrix
der Formel (VI).
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Die
Erfindung betrifft außerdem
ein Verfahren zur Herstellung einer pH-abhängigen Ionenaustauschermatrix,
durch Verbinden eines ersten Anteils, umfassend einen Aminoalkylspacer
und eine Kappe, umfassend einen aromatischen Kohlenwasserstoffring
mit einem Aminmitglied, an eine feste Phase über eine Harnstoffverbindung. 2 stellt
ein solches Syntheseverfahren dar, wobei Histidin der erste Anteil,
der mit der festen Phase verbunden ist, ist. Es ist jedoch beabsichtigt,
dass das im wesentlichen gleiche Verfahren verwendet werden könnte, um
andere Anteile an feste Phasen über
Harnstoff, einschließlich
Histamin, zu binden. Wie in 2 dargestellt,
wird Histidin, das gemäß Formel
(VII) durch Schutz der Carboxylgruppe mit einer Methylgruppe modifiziert
ist, mit der Verbindung der Formel (VIII), einem 3-Isocyanatpropylsilan
mit drei identischen Untereinheiten ("R1", das -OH, -OCH3 oder -OCH2CH3 ist) kovalent mit dem Silanrest verbunden,
kombiniert. Es wird der resultierenden Mischung ermöglicht,
unter Bedingungen zu reagieren, die die Bildung einer kovalenten
Bindung zwischen dem N-Terminus der geschützten Aminosäure (in
diesem Fall Histidin, geschützt durch
eine Methylgruppe) und dem Cyanato-Kohlenstoffrest der Verbindung
der Formel (VIII) fördert,
was in der Bildung eines Harnstoffrestes resultiert. Das Produkt
der ersten Reaktion wird anschließend mit der festen Phase der
Formel (III) unter Bedingungen kombiniert, die die Bildung einer
kovalenten Bindung zwischen dem Silanrest des Produktes und der
Hydroxylgruppen an eine Oberfläche
der Festphase fördern.
Das Endprodukt der zweiten Reaktion wird durch Formel (IX) dargestellt.
Letztlich wird die Schutzgruppe von dem Carbonsäurerest des Aminosäureanteils
durch Reaktion mit einem Oxidant, wie Salzsäure; entfernt. Das Produkt
der Reaktion ist durch die Formel (X) dargestellt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung
einer bimodalen oder multimodalen pH-abhängigen Ionenaustauschermatrix. 3 stellt
die Synthese einer solchen bimodalen Matrix nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
dar. Der erste Verfahrensschritt, der in 3 gezeigt
ist, ist die Zugabe der Verbindung der Formel (XI), ein Imidazolethyl-N'-3-propylsilylharnstoff,
wobei drei Untereinheiten zwei R1-Untereinheiten,
jede als -OH, -OCH3 oder -OCH2CH3 definiert und eine R2-Untereinheit
durch die Formel -(OSiR1 2)y-R1 definiert, wobei
y mindestens 0 ist, kovalent verbunden mit dem Silanrest, zu einer
Festphase mit Hydroxylgruppen, die kovalent daran gebunden sind,
wie in Formel (III) gezeigt. Die Verbindung der Formel (XI) kann
aus Histidin und 3-Isocyanatpropyltri-substituiertem Silan unter
Verwendung eines ähnlichen
Verfahrens, zu dem das zur Bildung der Harnstoffverbindung in dem
ersten Schritt des Verfahrens, der gerade zuvor diskutiert wurde,
synthetisiert werden. Es wird der Verbindung der Formel (XI) und
der Festphase der Formel (III) ermöglicht, unter Bedingungen zu
reagieren, die die Bildung einer kovalenten Bindung zwischen dem
Silanrest der Verbindung der Formel (XI) und den Hydroxylgruppen
an der Oberflächen
der Festphase fördern, wodurch
die Festphase mit einem ersten Linkertyp, der daran gebunden ist,
gebildet wird, die Struktur der Formel (XII).
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Die
Synthese bimodaler und multimodaler pH-abhängiger Ionenaustauschermatrixen
wird durch die Zugabe von mindestens einem anderen Linker fortgesetzt.
Bei einer bimodalen Matrix ist der mindestens eine andere Linker
ein zweiter Linker, der eine saure Gruppe, die kovalent damit verbunden
ist, umfasst. Das Verbinden eines zweiten Linkers an die Struktur
der Formel (XII) gemäß dem vorliegenden
Verfahren ist in 3 dargestellt. Eine Alkylkette
mit einer geschützten
sauren Gruppe, die kovalent daran gebunden ist, und ein terminaler
Silanrest mit drei identischen Untereinheiten ("R3", das -OH, -OCH3 oder -OCH2CH3 ist), die kovalent mit dem Silanrest verbunden
sind, wie die Verbindung der Formel (III), werden mit der Festphase/ersten
Linkerverbindung der Formel (XII) unter Bedingungen kombiniert,
die die Bildung einer kovalenten Bindung zwischen dem Silanrest
und den Hydroxylgruppen an einer Oberfläche der Festphase fördern. Die
Schutzgruppe (z.B. eine Methylgruppe) wird anschließend aus
der resultierenden Verbindung der Formel XIV) unter Verwendung eines
Oxidanz wie Salzsäure,
entfernt, wodurch die Verbindung der Formel (XV) gebildet wird.
Der Silanrest sowohl der Zwischenverbindung der Formel (XIV) und
des Endprodukts der Formel (XV) haben zwei damit verbundene Untereinheiten,
R3 und R4, wobei
R3 -OH, -OCH3 oder
-OCH2CH3 ist und
R4 -(OSiR3 2)2-R3 ist,
wobei X mindestens 0 ist.
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Multimodale
pH-abhängige
Ionenaustauschermatrixen können
außerdem
hergestellt werden durch kovalentes Verbinden zusätzlicher
Linker mit sauren oder basischen Resten einer Festphase, um die
Ladungsdichte und die insgesamte Ladung einer Festphase fein einzustellen,
so dass bestimmte Zielnukleinsäuren ausgewählt werden.
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Die
folgenden, nicht einschränkend
anzusehenden Beispiele lehren verschiedene erfindungsgemäße Ausführungsformen.
Bei den Beispielen und anderswo in der Beschreibung und den Ansprüchen sind
Volumen und Konzentrationen bei Raumtemperatur, wenn nicht anders
angegeben. Die magnetischen Siliziumdioxidteilchen, die unten in
den Beispielen verwendet werden, waren alle entweder poröse oder
nicht-poröse
MagneSilTM-Teilchen mit den allgemein bevorzugten
Dimensionen und siliziumhaltiger Sauerstoff, der wie oben beschrieben,
bevorzugt beschichtet war. Genauer gesagt, wurden die in den Beispielen
verwendeten porösen MagneSilTM-Teilchen einem von zwei Chargen von Teilchen
entnommen, die die folgenden Charakteristiken aufweisen: (1) ein
Oberflächengebiet
von 55 m2/g, Porenvolumen von 0,181 ml/g
Teilchen von < 600 Å Durchmesser,
Porenvolumen von 0,163 ml/g Teilchen von > 600 Å Durchmesser,
mittlere Teilchengröße von 5,3 μm und Eisenausfluss
von 2,8 ppm, wenn wie hier beschrieben, unter Verwendung von ICP
untersucht, oder (2) ein Oberflächengebiet
von 49 m2/g, Porenvolumen von 0,160 ml/g
(< 600 Å Durchmesser),
Porenvolumen von 0,163 ml/g > 600 Å Durchmesser),
mittlere Teilchengröße von 5,5 μm und Eisenausfluss
von 2,0 ppm. Beschreibungen der Glasteilchen, die in den Beispielen
unten verwendet werden, werden nachfolgend beschrieben.
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Ein
Fachmann kann die Lehre der vorliegenden Offenbarung einsetzen,
um feste Träger
auszuwählen und
zu verwenden, die sich von den drei festen Trägern auf Siliziumbasis, die
zur Herstellung der pH-abhängigen
Ionenaustauscherteilchen verwendet wurden, unterscheiden, deren
Synthese und Verwendung in den nachfolgenden Beispielen dargestellt
ist. Die Beispiele sind nicht als einschränkend für den Umfang der Erfindung
anzusehen. Andere pH-abhängige
Ionenaustauschermatrixen und Verfahren zur Verwendung der Matrixen,
um Zielmaterial gemäß der Erfindung
zu isolieren, sind für
den Fachmann der chromatographischen Trennungen und Molekularbiologie
offensichtlich.
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Beispiele
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Die
folgenden Beispiele sind aufgeführt,
um verschiedene erfindungsgemäße Aspekte
darzustellen, ohne deren Umfang einzuschränken:
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Beispiel 1- Gelelektrophorese
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Proben
von Zielnukleinsäuren,
die gemäß den nachfolgend
beschriebenen Beispielen isoliert worden sind, wurden auf Verunreinigung
mit Nukleinsäuren,
die kein Ziel sind und auf ihre Größe wie folgt untersucht. Die
Proben wurden auf einem Agarosegel geeigneter Dichte (z.B. 1,0 %
Agarosegel wurde verwendet, um Plasmid-DNA zu analysieren, während 1,5
% Agarosegel verwendet wurde, um RNA zu analysieren) fraktioniert.
Die fraktionierte Nukleinsäure
wurde unter Verwendung einer Fluoreszenzmarkierung oder durch Färben des
Gels mit einem DNA-empfindlichen Farbstoff, wie Ethidiumbromid oder
Silberfärbung,
sichtbar gemacht. Die resultierende fraktionierte, sichtbar gemachte
Nukleinsäure
wurde entweder fotografiert oder unter Verwendung eines Fluorimagers
visualisiert und das resultierende Bild wurde unter Verwendung eines
Laserdruckers ausgedruckt.
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In
einigen Fällen
wurden Größenstandards
auf dem gleichen Gel wie die Zielnukleinsäure fraktioniert und verwendet,
um die ungefähre
Größe der Zielnukleinsäure zu bestimmen.
In jedem Fall wurde eine Geluntersuchung durchgeführt, die
Fotografie oder das Fluorbild der fraktionierten Nukleinsäure wurde
auf Verunreinigung mit Nukleinsäuren,
die kein Ziel sind, inspiziert. Zum Beispiel wurden Bilder der fraktionierten
Proben der Plasmid-DNA auf RNA inspiziert, die auf dem gleichen
Gel wesentlich schneller läuft
als DNA und auf chromosomale DNA, die auf dem gleichen Gel wesentlich
langsamer läuft,
als Plasmid-DNA. Bilder der isolierten Plasmid-DNA wurden auch inspiziert,
um zu bestimmen, ob die meiste Plasmid-DNA, die auf dem Bild gezeigt ist,
intakte, gedrehte Plasmid-DNA ist.
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Beispiel 2 – Absorptionsspektrophotometrie
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Proben
von Nukleinsäuren,
die aus verschiedenen Media isoliert wurden, wie nachfolgend beschrieben,
wurden auch unter Verwendung von Adsorptionsspektrophotometrie untersucht.
Absorptionsmessungen wurden bei 260, 280 und 230 Nanometern (nm)
durchgeführt.
A260/A280-Absorptionsverhältnisse
wurden durch die Messungen berechnet. Ein A260/A280 größer als
oder gleich 1,80 wurde als Indikator interpretiert, dass die analysierte
Probe verhältnismäßig frei
von Proteinverunreinigung war. Die Konzentration der Nukleinsäure in jeder
Probe wurde aus der Absorptionsmessung bei 260 nm (A260)
bestimmt.
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Beispiel 3 – Synthese
von porösen
magnetischen, pH-abhängigen
Ionenaustauscher-Siliziumdioxidteilchen
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Verschiedene
pH-abhängige
Ionenaustauscherliganden wurden an poröse magnetische Siliziumdioxidteilchen
gemäß den folgenden
Verfahren gebunden. Die magnetischen pH-abhängigen Ionenaustauscher-Siliziumdioxidteilchen,
die, wie hier beschrieben, synthetisiert wurden, wurden verwendet,
um Zielnukleinsäuren,
wie in den nachfolgenden Beispielen beschrieben, zu isolieren.
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A. Herstellung von Glycidyl-modifizierten
magnetischen Siliziumdioxidteilchen
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- 1. Magnetische Siliziumdioxidteilchen wurden
durch Erwärmung
unter Vakuum bei 110°C über Nacht
aktiviert.
- 2. 10 g aktivierte Teilchen wurden in 100 ml Toluol und einem
Kolben suspendiert und 3,2 ml 3-Glycidylpropyltrimethoxysilan wurden
dazugegeben.
- 3. Der Kolben, der die Mischung enthält, wurde mit einem Kondensator
verbunden und die Reaktion wurde 5 Stunden refluxiert. Nach dem
Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde die Reaktion 48 Stunden bei Raumtemperatur
stehengelassen.
- 4. Die Reaktionsmischung wurde anschließend filtriert und das Retentat,
einschließlich
Glycidyl-modifizierten magnetischen Siliziumdioxidteilchen, die
in der Reflux-Reaktion
hergestellt wurden, wurden mit Toluol gewaschen (2 × 100 ml),
Hexan (2 × 100
ml) und Ethylether (1 × 150
ml). Das gewaschene Produkt wurde stehengelassen, um in der Luft
zu trocknen.
- 5. Ein kleiner Teil des Produktes wurde in einem 110°C Ofen weiter
getrocknet und elementar untersucht. Die Ergebnisse (%C 0,75, %H
0,58) sind konsistent mit der Glycidylmodifizierung von Kieselgelteilchen,
wie unten in Formel (III) dargestellt. Die wellige Linie in dieser
und anderen Formeln, die hier und in den weiteren nachfolgenden
Beispielen gezeigt sind, stellt die Oberfläche einer festen Phase dar,
eines porösen
magnetischen Kieselgelteilchens in diesem bestimmten Beispiel. worin R -OH, OCH3 oder
-OCH2CH3 ist.
- 6. Die Glycidyl-modifizierten magnetischen Kieselgelteilchen,
die, wie oben beschrieben, hergestellt wurden, wurden anschließend weiter über eine
Bindung einer Aminosäure,
wie Histidin, Alanin oder Cystein an Teilchen durch Reaktion mit
dem terminalen Ring des Glycidylanteils, wie nachfolgend beschrieben,
modifiziert.
-
B. Synthese der Glycidyl-Histidin-modifizierten
magnetisches Siliziumdioxidteilchen
-
- 1. 2,0 g D,L-Histidin wurden in einer Mischung
aus 20 ml Tetrahydrofuran und 20 ml Wasser durch Erwärmen der
Lösung
aufgelöst,
um refluxiert zu werden.
- 2. Zu dieser Lösung
wurden 2 g Glycidyl-modifizierte magnetische Siliziumdioxidteilchen
gegeben und die resultierende Suspension wurde über Nacht refluxiert (18 Stunden).
- 3. Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde die Reaktionsmischung gemischt und das
Retentat wurde einmal mit 100 ml Aceton, dreimal mit 150 ml Wasser
und einmal mit 150 ml Ether gewaschen. Der Feststoff wurde luftgetrocknet.
- 4. Ein kleiner Teil des getrockneten Feststoffes aus Schritt
3 wurde bei 110°C
getrocknet und eine Elementaranalyse durchgeführt. Ergebnisse: %C 1,35, %H
0,68, %N 0,50. Die Ergebnisse sind konsistent mit der Glycidyl-Histidin-Verbindung,
in Figur (XVII) unten gezeigt: worin
R -OH, OCH3 oder -OCH2CH3 ist.
-
C. Synthese von Glycidyl-Alanin-modifizierten
magnetischen Siliziumdioxidteilchen
-
- 1. 3-(3-Pyridyl)-D-alanin (1 g) wurde in 20
ml Wasser aufgelöst.
- 2. Zu dieser Lösung
wurden 2 g Glycidyl-modifizierte magnetsiche Siliziumdioxidteilchen
gegeben und die resultierende Mischung wurde über Nacht refluxiert.
- 3. Nach dem Abkühlen
wurde die Reaktionsmischung filtriert und zweimal mit Wasser und
einmal mit Ethylether gewaschen.
- 4. Die Elementaranalyse einer Probe des Erzeugnisses aus Schritt
3 zeigte: %C 0,98, %H 0,56, %N 0,20. Die Ergebnisse sind konsistent
mit der Glycidyl-Alanin-Modifizierung,
in Formel (XVIII) unten dargestellt: worin
R -OH, OCH3 oder -OCH2CH3 ist.
-
D. Synthese von Glycideyl-Cystein-modifizierten
magnetischen Siliziumdioxidteilchen
-
- 1. 1 g S-[2-(4-Pyridyl)ethyl]-L-cystein wurde
in 20 ml Wasser suspendiert und erwärmt, um das Material aufzulösen.
- 2. Zu dieser Lösung
wurden 2,5 g Glycidyl-modifizierte. magnetische Dioxidteilchen gegeben
und die resultierend Mischung wurde über Nacht refluxiert.
- 3. Nach dem Abkühlen
wurde die Reaktionsmischung filtriert und dreimal mit Wasser und
Ethylether gewaschen. Das Material wurde luftgetrocknet.
- 4. Die Elementaranalyse des Materials aus Schritt 3 zeigte:
%C 1,08, %H 0,42, %N 0,16. Die Ergebnisse sind konsistent mit der
Glycidyl-Cystein-Modifizierung von magnetischen Siliziumdioxidteilchen,
in der nachfolgenden Formel (XIX) gezeigt. worin
R -OH, -OCH3 oder -OCH2CH3 ist.
-
Beispiel 4 – Synthese
von nicht-porösem
Magnesil, Glasfaser und Kieselgel-Glycidyl-verknüpften, pH-abhängigen Ionenaustauscher
festen Phasen
-
A. Synthese von Glycidyl-Histidin-modifiziertem
nicht-porösem magnetischem
Siliziumdioxid
-
- 1. Glycidyl-Modifizierung: 6 ml nicht-poröse magnetische
Siliziumdioxidteilchen (Part Nr. SMR22-552, bereitgestellt von W.R.
Grace) wurden in 6 ml Toluol suspendiert und 0,7 ml 3-Glycidylpropyltrimethoxysilan wurden
zu der Suspension gegeben. Die resultierende Mischung wurde auf
einen Rotationsverdampfer gelegt und über Nacht stehengelassen. Die
Reaktionsmischung wurde filtriert und das Retentat, einschließlich des
modifizierten magnetischen Kieselgelteilchen-Erzeugnisses, wurden zweimal mit 20
ml Methylenchlorid und einmal mit 20 ml Ethylether gewaschen. Das
Erzeugnis wurde unter Vakuum in einem Trockengerät unter Phosphorpentoxid getrocknet.
Die Elementaranalyse zeigt: %C 0,3, %H 0,63. Das Ergebnis ist konsistent
mit der Glycidyl-Modifizierung, wie oben für Formel (XVI) gezeigt.
- 2. Histidin-Verknüpfung:
0,5 g D,L-Histidin wurden in einer Mischung aus 4 ml Tetrahydrofuran
und 6 ml Wasser aufgelöst.
1,2 g Glycidyl-modifizierte magnetische Kieselgelteilchen wurden
zu der Mischung gegeben und die resultierende Suspension wurde 5
Stunden refluxiert. Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde die Reaktionsmischung filtriert, der Feststoff
einmal mit 50 ml Methanol und 50 ml Ethylether gewaschen. Das Erzeugnis
wurde unter Vakuum in einem Trockengefäß über Phosphorpentoxid getrocknet.
Die Elementaranalyse ergab: %C 0,44, %H 0,64, %N 0,0. Dieses Ergebnis
ist konsistent mit der Glycidyl-Verknüpfung von Histidin an die nichtporösen magnetischen
Siliziumdioxidteilchen, gemäß der obigen Formel
(XVII).
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B. Synthese von Glycidyl-Histidin-modifizierten
Glasfasern
-
- 1. Glycidin-Modifizierung: 0,7 g Glasfaserfilter
(Ahlstrom-122, Ahlstrom Filtration Inc., Helsinki, Finnland) wurden
in 15 ml Toluol suspendiert und 1,0 ml 3-Glycidylpropyltrimethoxysilan
wurde zu der Suspension gegeben. Die resultierende Mischung wurde
bei Raumtemperatur 48 Stunden inkubiert. Die Lösung wurde von den resultierenden
modifizierten Glasfaserfilterprodukten durch Pipettieren entfernt.
Die Filtererzeugnisse wurden zweimal mit 30 ml Methylenchlorid gewaschen,
anschließend
in Methylenchlorid 30 Minuten eingeweicht und nochmals zweimal mit
jeweils 30 ml Methylenchlorid gewaschen. Das Einweich- und Waschverfahren
wurde wiederholt. Die Filter wurden unter Vakuum auf einem Rotationsverdampfer
getrocknet.
- 2. Histidin-Verknüpfung:
0,6 g D,L-Histidin wurden in einer Mischung aus 10 ml Tetrahydrofuran
und 15 ml Wasser aufgelöst.
Die Lösung
wurde zu den Filtern gegeben und die resultierende Suspension wurde
20 Stunden refluxiert. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wurden
die Flüssigkeiten
aus der Reaktion durch Pipettieren entfernt und die Filter wurden
extensiv mit Wasser und mit Methanol gewaschen. Die gewaschenen
Filter wurden über
Nacht luftgetrocknet. Die Elementaranalyse des Endproduktes zeigte:
%C 0,55, %H 0,16, %N 0,0. Diese Ergebnisse sind konsistent mit der
Glycidyl-Histidin-Verknüpfung gemäß der obigen
Formel (IV).
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C. Synthese von Glycidyl-Histidin-modifiziertem
Siliziumdioxidgel
-
- 1. Glycidin-Modifizierung: 10,0 g Siliziumdioxidgel
110HP [Chromatographischer Siliziumdioxidgrad 110HP aus W.R. Grace
(Baltimore, MD)] wurden in 45 ml Toluol suspendiert und 5,0 ml 3-Glycidylpropyltrimethoxysilan
wurden zu der Suspension gegeben. Die resultierende Mischung wurde
auf einem Rotationsverdampfer über
Nacht gesetzt. Die Reaktionsmischung wurde filtriert und das feste
Erzeugnis wurde einmal mit 20 ml Methylenchlorid und einmal mit
20 ml Ethylether gewaschen. Das Erzeugnis wurde unter Vakuum in
einem Trockengerät über Phosphorpentoxid
getrocknet. Elementaranalyse: %C 7,75, %H 1,67. Diese Ergebnisse
sind mit der Glycidin-Modifizierung
konsistent.
- 2. Histidin-Verknüpfung:
10 g jedes des oben modifizierten Siliziumdioxids wurden in 30 ml
Tetrahydrofuran und 50 ml Wasser suspendiert. Zu dieser Lösung wurden
3,8 g D,L-Histidin gegeben und die resultierende Suspension wurde über Nacht
refluxiert (ungefähr
18 Stunden). Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde die Reaktionsmischung filtriert, einmal
mit 200 ml Methanol und einmal mit 50 ml Ethylether gewaschen. Das
resultierende Erzeugnis wurde unter Vakuum in einem Trockengerät über Phosphorpentoxid getrocknet.
Die Elementaranalyse ergab: %C 9,88, %H 1,92, %N 1,68. Diese Ergebnisse
sind konsistent mit der Glycidyl-Histidin-Modifizierung gemäß der obigen Formel (IV).
-
Beispiel 5 – Herstellung
von porösen
magnetischen Harnstoff-verknüpften pH-abhängigen Ionenaustauscher-Siliziumdioxidteilchen
-
A. Magnetische Siliziumdioxidteilchen,
verknüpft über Harnstoff
an Histidin
-
- 1. Modifizierung mit Harnstoff: 5 g Histidin-Ethylether-Dihydrochlorid wurden
in 50 ml Chloroform und 4,0 ml Triethylamin suspendiert. 4,8 g 3-Isocyanatpropyl-trimethoxysilan wurden
zu dieser Lösung
tropfenweise über
einen Zusatztrichter gegeben und die resultierende Silan-/Chloroformlösung wurde über Nacht
gerührt.
2,0 g poröse
magnetische Siliziumdioxidteilchen wurden in 25,0 ml Silan-/Chloroformlösung suspendiert
und diese Mischung wurde auf einen Rotationsverdampfer 20 Stunden
gesetzt. Die resultierende Reaktionsmischung wurde filtriert und
das Retentat, das das magnetische Lithiumdioxidteilchen modifiziert
in der Reaktion einschloss, wurde einmal mit 50 ml Chloroform und
einmal mit 50 ml Ethylether gewaschen. Das gewaschene Erzeugnis
wurde in einem Trockengerät
unter Vakuum über
Phosphorpentoxid getrocknet. Die Elementaranalyse ergab: %C 2,38,
%H 0,96, %N 0,81. Diese Ergebnisse sind konsistent mit Ergebnissen,
die von mit Harnstoff modifizierten magnetischen Siliziumdioxidteilchen
zu erwarten wären.
- 2. 1,0 g modifizierte Teilchen wurden in 5 % HCl suspendiert
und 4 Stunden gerührt.
Die Teilchen wurden aus der HCl-Lösung getrennt, mit Wasser gewaschen,
in 25 ml Wasser wieder suspendiert und filtriert. Das Retentat,
das die modifizierten magnetischen Siliziumdioxidteilchen beinhaltete,
wurde einmal mit 50 ml Wasser, einmal mit 50 ml Methanol und einmal
mit 50 ml Ethylether gewaschen. Der gewaschene Feststoff wurde unter
Vakuum in einem Trockengerät über Phosphorpentoxid
getrocknet. Die Elementaranalyse ergab %C 1,59, %H 0,984, %N 0,55.
Diese Ergebnisse sind konsistent mit denen, die man erwarten würde von
einem über
Harnstoff an Histidin verknüpften
magnetischen Siliziumdioxidteilchen, wie in Formel (XX) nachfolgend
dargestellt. worin
R -OH, -OCH3 oder -OCH2CH3 ist.
-
B. Synthese von magnetischen
Siliziumdioxidteilchen, die an Histamin und Propionat gebunden sind
-
- 1. Synthese von N-2-(4-Imidazol)ethyl-N'-3-propyltriethoxysilylharnstoff:
4,5
g Histamin wurden in 50 ml Chloroform suspendiert. 9,8 g 3-Isocyanatopropyltrimethoxysilan
wurden tropfenweise zu der Suspension über einen Zufuhrtrichter gegeben
und die resultierende Reaktion über Nacht
gerührt.
Nach dieser Reaktionsperiode wurde bis zur Trockenheit verdampft.
Das Erzeugnis wurde nicht weiter gereinigt. Die Ergebnisse der Analyse
dieses Zwischenproduktes unter Verwendung von nuklearer magnetischer
Resonanzspektroskopie (NMR) war konsistent mit dem, was erwartet
werden würde von
N-2-(4-Imidazol)ethyl-N'-3-propyltriethoxysilylharnstoff.
Genauer gesagt, NMR (CD3OD)-Ergebnisse, die festgestellt wurden,
waren: 7,6 ppm (s,1H), 6,8 (s,1H), 4,7 (breit s,4H), 3,8 (q,4H),
3,6 (q,1H) 3,36 (t,2H), 3,30 (m,1H), 3,07 (t,2H), 2,72 (t,2H), 1,55
(m,2H), 1,2 (m,6H).
- 2. Verknüpfung
von Histamin über
Harnstoff: 1,0 g magnetische Siliziumdioxidteilchen wurden in 10
ml Chloroform suspendiert und 1,2 g N-2-(4-Imidazol)-ethyl-N'-3-propyltriethoxysilylharnstoff, hergestellt
im obigen Schritt 1, wurden zu der Suspension gegeben. Die resultierende
Mischung wurde auf einen Rotationsverdampfer 48 Stunden gesetzt.
Die Reaktion wurde filtriert und in 40 ml Chloroform wieder suspendiert. Der
Feststoff wurde filtriert und mit Chloroform und Ethanol gewaschen.
Der Feststoff wurde in einem Trockengerät unter Vakuum über Phosphorpentoxid
2 Stunden getrocknet. Die Elementaranalyse ergab (%C 5,46, %H 1,16,
%N 2,35) und war konsistent mit den Ergebnissen, die man erwarten
würde von
magnetischen Siliziumdioxidteilchen, die mit Histamin modifiziert
sind.
- 3. Methylpropionat-Modifizierung: 1 g der gesamten Menge der
Histamin-modifizierten magnetischen Siliziumdioxidteilchen aus dem
obigen Schritt 2 wurden in 10 ml Toluol suspendiert und 1,0 ml 2-(Carbomethoxy)ethyltrichlorsilan
wurden tropfenweise unter Rühren
zugegeben. Die resultierende Reaktionsmischung wurde 2 Stunden gerührt. Nach
dieser Zeit wurde der Feststoff filtriert und mit Chloroform und
Ethanol gewaschen. Das Erzeugnis wurde unter Vakuum eine Stunde
in einem Trockengerät über Phosphorpentoxid getrocknet.
Die Ergebnisse der Elemtaranalyse (%C 7,24, %H 1,52, %N 2,07) waren
konsistent mit der Methyl-Propionat-Modifizierung
von Histamin-modifizierten Teilchen.
- 4. Entfernung der Methylgruppe aus den Propionatresten: 1 g
magnetische Siliziumdioxidteilchen, die in Schritt 3 modifiziert
wurden, wurden in 5 % HCl suspendiert und 4 Stunden gerührt. Die
Reaktionserzeugnisse wurden aus der Lösung über Filtrierung getrennt. Das
Retentat des Reaktionserzeugnisses, das die modifizierten Teilchen
umfasste, wurde mit Wasser und Methanol gewaschen. Das gewaschene
Erzeugnis wurde unter Vakuum in einem Trockengerät über Phosphorpentoxid getrocknet.
Die Ergebnisse der Elementaranalyse (%C 6,14, %H 1,37, %N 1,47)
waren konsistent mit magnetischen Siliziumdioxidteilchen, die über Harnstoff
an Histamin gebunden sind und auch durch Propionat modifiziert sind,
gemäß der nachfolgenden
Formel (XXI): worin
R1 und R3 unabhängig voneinander
-OH, -OCH3 oder -OCH2CH3 sind, R2 -(OSiR2 2)y-R2 ist, worin y mindestens 0 ist und R4 -(OSiR3 2)z-R3 ist,
worin z mindestens 0 ist.
-
C. Synthese von magnetischen
Siliziumdioxidteilchen, die an Histidin und Propionat gebunden sind.
-
- 1. Histidin wurde kovalent an magnetische Siliziumdioxidteilchen über eine
Harnstoffverknüpfung
gebunden unter Verwendung eines Verfahrens ähnlich zu dem, das verwendet
wurde, um Histamin in dem obigen Teil A dieses Beispiels anzuknüpfen.
- 2. Die gleichen beiden Endschritte, die verwendet wurden, um
Propionat an die Harnstoff-verknüpften
Histaminteilchen im obigen Teil B des Beispiels zu verknüpfen wurden
verwendet, um kovalent Propionat an die magnetischen Siliziumdioxidteilchen,
die an Histidin über
Propionat gebunden sind, zu verknüpfen.
-
Beispiel 6 – Herstellung
von gereinigtem Lysat aus Plasmid-DNA
-
E.
coli Bakterienzellen, DH5α-Stamm,
wurden mit pGL3-Kontrollvektor (Promega) Plasmid-DNA transformiert
und in einer Luria-Brühe
("LB")-Medium bei 37°C über Nacht
kultiviert, anschließend
durch Zentrifugierung geerntet.
-
Die
folgenden Lösungen
wurden verwendet, um ein Lysat aus geernteten Zellen herzustellen,
wie nachfolgend beschrieben:
-
Zellsuspensionslösung:
-
- 50 mM Tris-HCl, pH 7,5
- 10 mM EDTA
- 100 μg/ml
DNase-freie Ribonuklease A (RNase A)
-
Wizard®-Neutralisierungspuffer
(Promega Corp.):
-
- 1,32 M KOAc (Kaliumacetat), pH 4,8
-
Zell-Lyse-Lösung:
-
- 0,2 M NaOH
- 1 % SDS (Natriumdodecylsulfat)
-
Ein
gereinigtes Lysat aus transformierten Zellen wurde wie folgt hergestellt:
- 1. Die Zellen aus 1 bis 10 ml Bakterienkultur
wurden durch Zentrifugieren der Kultur 1 bis 2 Minuten bei einer
Höchstgeschwindigkeit
in einer Mikrozentrifuge geerntet. Die geernteten Zellen wurden
in 250 μl
Zellresuspensionslösung
wieder suspendiert und in ein Mikrozentrifugenröhrchen übertragen. Die resultierende
Lösung
der wieder suspendierten Zellen war trüb.
- 2. 250 μl
Zell-Lyse-Lösung
wurden anschließend
zu der Lösung
der suspendierten Zellen gegeben und durch Inversion, bis die Lösung verhältnismäßig klar
wurde, gemischt, was anzeigt, dass die suspendierten Zellen lysiert
waren.
- 3. 350 μl
Wizard®-Neutralisierungspuffer
wurden zu der Lysatlösung
gegeben und durch Inversion gemischt. Das Lysat wurde, nachdem die
Neutralisierungslösung
zugegeben worden war, trüb.
- 4. Die Lösung
wurde anschließend
in einer Mikrozentrifuge bei hoher Geschwindigkeit (ungefähr 12.000
G) 10 Minuten gedreht, um das Lysat zu reinigen.
-
Beispiel 7 – Isolierung
der Plasmid-DNA unter Verwendung von porösen magnetischen Glycidyl-Histidin pH-abhängigen Ionenaustauscher-Siliziumdioxidteilchen
-
Alle
Präparate
wurden in 1,5 ml Röhrchen
verarbeitet und alle Schritte wurden bei Raumtemperatur durchgeführt:
- 1. Das gereinigte Lysat aus Schritt 5 des Beispiels
6 wurde in ein klares 1,5 ml Röhrchen,
enthaltend 150 μl
pH-abhängiger poröser magnetischer
Ionenaustauscher-Siliziumdioxidteilchen
(15 mg Teilchen), die an Histidin über einen Glycidylanteil gebunden
sind, übertragen,
wobei die Teilchen wie in Beispiel 3B hergestellt wurden. Die resultierende
Mischung der Teilchen und die Lösung
wurden gewirbelt und bei Raumtemperatur 5 Minuten inkubiert.
- 2. Die magnetischen Ionenaustauscher-Siliziumdioxidteilchen, die in dem Röhrchen enthalten
waren, wurden gegen die innere Seitenwand des Röhrchens durch magnetische Kraft
gehalten, während
die Röhrchenkappe
und die Seitenwand mit Lysatlösung
viermal durch Inversion gewaschen und eine Stunde bei Raumtemperatur
stehengelassen wurden. Die Lösung
wurde entfernt und verworfen.
- 3. Die Teilchen, Röhrchen
und Kappe wurden mit 1,0 ml nanoreinem Wasser gewaschen.
- 4. Magnetische Kraft wurde verwendet, um die magnetischen Siliziumdioxidteilchen
in dem Röhrchen
zu halten, während
die Flüssigkeit
in dem Röhrchen
und von der Röhrchenkappe
entfernt wurden. Die Flüssigkeit
wurde verworfen.
- 5. Die Teilchen wurden durch Wirbeln in 300 μl 66 mM Kaliumacetat und 800
mM NaCl (pH 4,8) wieder suspendiert. Schritt 3 wurde wiederholt.
- 6. Schritt 5 wurde dreimal wiederholt, insgesamt für vier Salzwaschungen.
- 7. Die magnetischen Siliziumdioxidteilchen, die in dem Röhrchen verblieben,
wurden in 1,0 ml nanoreinem Wasser suspendiert.
- 8. Die magnetischen Ionenaustauscher-Siliziumdioxidteilchen
wurden aus Wasser durch magnetische Kraft getrennt. Die Röhrchenkappe
und Seitenwand wurde mit Wasser durch Röhrcheninversion (4X) gewaschen
und eine Minute stehengelassen.
- 9. Die Flüssigkeit
wurde aus dem Röhrchen
und der Kappe entfernt.
- 10. Schritte 7 bis 9 wurden insgesamt für zwei Waschungen mit Wasser
wiederholt.
- 11. 100 μl
10 mM Tris, pH 8,0, wurden zu dem Röhrchen gegeben, um die DNA
zu eluieren und das Röhrchen
wurde gründlich
gewirbelt.
- 12. Die magnetischen Ionenaustauscher-Siliziumdioxidteilchen
wurden aus dem Eluat durch magnetische Kraft getrennt und das Eluat
in ein sauberes Röhrchen überführt.
-
Die
analysische Analyse des Eluats aus Schritt 12 zeigte, das Plasmid-DNA
erhalten wurde, die verhältnismäßig frei
von kontaminierenden Proteinen oder anderen Nukleinsäuren war.
-
Genauer
gesagt zeigt die Analyse des Eluats unter Verwendung von Gelelektrophorese
gemäß dem obigen,
in Beispiel 1 aufgeführten
Verfahren, keine RNA- oder chromosomale RNA-Verunreinigung. Die Analyse des Eluats
unter Verwendung von Absorptionsspektroskopie, wie in Beispiel 2
beschrieben, zeigte, dass die Ausbeute pGL-3-Plasmid DNA bei 30 μg betrug.
Die Ergebnisse des Absorptionsverhältnisses (A260/A280-Verhältnis von
1,84) zeigten, dass die nach dem obigen beschriebenen Verfahren
isolierte Plasmid-DNA frei von Proteinverunreinigung war.
-
Beispiel 8 – Isolierung
der Plasmid-DNA aus einem gereinigten Lysat unter Verwendung von
Glycidyl-Histidin-Glasfasern
-
Ein
gereinigtes Lysat aus 5 ml DH5α-Zellen,
die mit der pGL3-Kontrollvektor-Plasmid-DNA transformiert waren,
und über
Nacht kultiviert worden sind, wurden wie in Beispiel 3 beschrieben
hergestellt. Das gereinigte Lysat wurde zu einer Säule, enthaltend
42 mg Ahlstrom 121-Glasfaser, modifiziert durch Glycidyl-Histidin,
wie im obigen Beispiel 4B beschrieben, gegeben. Nach 10minütiger Bindungszeit
wurde die Säule
zentrifugiert, um die alkalische Lysatlösung zu entfernen. Die Säule wurde
anschließend
unter Verwendung von 700 μl
nanoreinem Wasser gewaschen, das durch Säulenzentrifugierung entfernt
wurde. Diese Wasserwaschung wurde zweimal wiederholt (insgesamt
für drei
Waschungen). Die DNA wurde mit einer 100 μl 10 mM Tris, pH 8,0, eluiert
und die Lösung
in einem 1,5 ml Röhrchen
durch Säulenzentrifugierung
gesammelt. Die eluierte DNA wurde durch Gelelektrophorese gemäß dem in
Beispiel 1 aufgeführten
Verfahren untersucht und keine RNA- oder chromosomale DNA-Verunreinigung wurde
nachgewiesen. Die Analyse durch Atomabsorptionsspektroskopie zeigte
eine DNA-Ausbeute von 36 μg
und ein A260/A280-Verhältnis von
1,86.
-
Die
Säule wurde
mit 400 μl
10 mM Tris, pH 8,0, gewaschen (das durch Säulenzentrifugierung entfernt wurde)
und wieder mit 2 × 700 μl 100 mM
Tris, 2,0 M NaCl (ebenfalls durch Säulenzentrifugierung entfernt) gewaschen.
Die Säule
wurde anschließend
mit 700 μl
nanoreinem Wasser (durch Säulenzentrifugierung
entfernt) gewaschen und 12 Stunden bei Raumtemperatur luftgetrocknet.
-
Die
Säule wurde
wieder den oben beschriebenen Verfahren folgend verwendet. Die resultierende
DNA zeigte wieder keine sichtbare RNA durch Gelelektrophorese und
die DNA-Ausbeute betrug 30 μg
und das A260/A280-Verhältnis 1,84.
-
Beispiel 9 – Isolierung
von Plasmid-DNA aus einem gereinigten Lysat unter Verwendung von
nicht-porösen Glycidyl-Histidin-Ionenaustauscherteilchen,
die mit Glycidyl-Histidin funktionalisiert sind
-
Ein
gereinigtes Lysat aus DH5α-Zellen,
die mit pGL3-Kontrollvektor-Plasmid-DNA
transformiert sind, wurden wie in Beispiel 6 beschrieben, hergestellt,
außer
dass 500 μl
und nicht 350 μl
Wizard®-Neutralisierungspuffer
zu den lysierten Zellen in Schritt 3 gegeben wurden. Die Plasmid-DNA
wurde aus dem gereinigten Lysat unter Verwendung von nicht-porösen Glycidyl-Histidin-Siliziumdioxidteilchen,
die wie in Beispiel 4A beschrieben, wie folgt hergestellt:
Das
gereinigte Lysat wurde mit 15 mg Glycidyl-Histidin-nicht-porösen Siliziumdioxidteilchen
in einer 3 ml Spritze kombiniert und bei Raumtemperatur 1 Stunde
stehengelassen.
-
Das
Lysat wurde anschließend
durch die Spritze mit positivem Druck gedrückt. Zwei 1,0 ml Waschungen
mit nanoreinem Wasser wurden durchgeführt unter Verwendung von positivem
Druck, um die Flüssigkeit zu
entfernen. Dann wurden 100 μl
10 mM Tris, pH 8,0, verwendet, um die DNA zu eluieren. Die eluierte
DNA wurde durch positiven Druck in ein klares 1,5 ml Röhrchen überführt.
-
Die
Analyse durch Gelelektrophorese, gemäß dem Verfahren nach Anspruch
1, zeigte, dass das Eluat supergedrehte Plasmid-DNA enthielt und
es bestand kein Hinweis auf Verunreinigung mit chromosomaler DNA
oder RNA. Die Absorptionsanalyse des Eluats, gemäß dem Verfahren nach Beispiel
2, zeigte eine Ausbeute von 10 mg DNA und ein Absorptionsverhältnis A260/A280 von 1,61.
-
Beispiel 10 – Isolierung
von Plasmid-DNA aus einem gereinigten Lysat unter Verwendung von
porösem
magnetischem Siliziumdioxid-Glycidin-Alanin
-
Plasmid-DNA
wurde aus DH5α E.
coli Bakterienzellen, die mit pGEM-3Zf+ DNA transformiert sind,
wie folgt isoliert. Die Präparate
wurden in 1,5 ml Röhrchen
weiter verarbeitet. Alle Schritte wurden bei Raumtemperatur, wenn
unten nicht anders angegeben, durchgeführt.
- 1.
2,5 ml Wizard®-Resuspensionslösung wurden
zu 50 ml Pellets des Transformanten gegeben und kräftig gewirbelt,
um die Zellen zu suspendieren.
- 2. 265 μl
wieder suspendierte Zellen wurden zu zwei Röhrchen gegeben.
- 3. 250 μl
Wizard®-Lysepuffer
wurden pro Tube zugegeben und behutsam gemischt, um das Sheering
von Genom-DNA zu vermeiden.
- 4. 350 μl
Wizard®-Neutralisierungslösung wurden
pro Tube zugegeben und behutsam gemischt.
- 5. Die Röhrchen
wurden bei 14000 Upm 10 Minuten zentrifugiert.
- 6. Die gereinigte Lösung
wurde entfernt und in ein saures 1,5 ml Röhrchen, enthaltend 150 μl 100 mg/ml (15
mg) magnetische Glycidyl-Analin-Siliziumdioxidteilchen, die hergestellt
wurden, wie im obigen Beispiel 3C beschrieben, überführt. Die resultierende Mischung
wurde gewirbelt und 5 Minuten inkubiert.
- 7. Die Teilchen wurden aus der Mischung unter Verwendung einer
magnetischen Trennvorrichtung getrennt. Die Röhrchenkappen wurden durch Röhrcheninversion
(4X) gewaschen und eine Minute inkubiert.
- 8. Die Flüssigkeit
wurde aus Röhrchen,
einschließlich
Kappen entfernt.
- 9. Die Röhrchen
wurden mit 1,0 ml nanoreinem Wasser gewaschen.
- 10. Die Schritte 7 und 8 wurden wiederholt.
- 11. Die Schritte 9 und 10 wurden zweimal wiederholt, insgesamt
für 3 Waschungen.
- 12. Ein Elutionspuffer von 100 μl 20 mM Tris-HCl, pH 9,5 wurden
zu dem Röhrchen
gegeben. Die Teilchen und Puffer wurden gut gemischt, so dass es
der Plasmid-DNR, die an die Teilchen adsorbiert worden ist, ermöglicht worden
war, daraus zu eluieren.
- 13. Die Teilchen wurden aus dem resultierenden Eluat durch magnetische
Kraft getrennt. Die Eluatlösung in
jedem Röhrchen
wurde in ein sauberes Röhrchen übertragen.
-
Zweifache
Isolierungen, die gemäß dem obigen
beschriebenen Verfahren durchgeführt
worden sind, ergaben Ausbeuten von 21,7 μg (A260/A280 186) und 16,1 μg (A260/A280 1,89) Plasmid-DNA. Keine RNA war durch
Analyse unter Verwendung von Gelelektrophorese sichtbar.
-
Beispiel 11 – Vergleich
der Gegenionbedingungen, die erforderlich sind, um Plasmid-DNA aus
magnetischen Harnstoff-verknüpften Histamin-Siliziumdioxidteilchen
und magnetischen Harnstoff-verknüpften
Histamin-Propionat-bimodalen Ionenaustauscher-Siliziumdioxidteilchen
bei unterschiedlichen pH's
zu eluieren
-
Die
minimale Menge Natriumchlorid und Puffer, die erforderlich ist,
um Plasmid-DNA aus jeweils zwei unterschiedlichen Arten von magnetischen,
pH-abhängigen
Ionenaustauscher-Siliziumdioxidteilchen zu eluieren, wurde bei eben
der unterschiedlichen verschiedenen pH's gemäß dem folgenden Verfahren untersucht. Eine
der beiden Arten von Teilchen, die in diesem Assay verwendet wurden,
waren magnetische Siliziumdioxidteilchen, die an Histidin über einen
Harnstoffrest gebunden sind (im vorliegenden Beispiel als "Harnstoff-Histidin-IE-Teilchen" bezeichnet), wie
im obigen Beispiel 5A beschrieben, hergestellt. Die andere Art von
in diesem Beispiel verwendete Teilchen waren magnetische Siliziumdioxidteilchen,
die direkt an Propionat und Histamin über einen Harnstoffrest gebunden
sind (hiernach als "bimodale
Histamin-Propionat-IE-Teilchen" bezeichnet),
hergestellt wie im obigen Beispiel 5B. Die Elementaranalysen der
bimodalen Histamin-Propionat-IE-Teilchen zeigten 260 μmol Histamin
und 900 μmol
Propionat.
-
Die
gereinigten Lysate wurden aus dem DH5α-Stamm der E. coli Bakterienzellen,
die mit pGL-3-Kontrollvektor (Promega) transformiert sind, wie im
obigen Beispiel 6 beschrieben, hergestellt und wie folgt modifiziert.
Die Zellen aus 50 ml einer Übernachtkultur
der Transformanten wurde durch Zentrifugierung geerntet und in 2,5
ml Wizard®-Resuspensionslösung wieder
suspendiert. Die Zellen wurden durch Zugabe von 2,5 ml Wizard®-Lyselösung zu
den suspendierten Zellen lysiert. 3,5 ml Wizard®-Neutralisierungslösung wurden
zu dem resultierenden Lysat gegeben. Das Lysat wurde durch Zentrifugierung
gereinigt und der Überstand
in ein steriles 50 ml Röhrchen überführt.
-
Die
Harnstoff-Histidin-IE-Teilchen und bimodalen Histamin-Propionat-IE-Teilchen
wurden untersucht und miteinander auf ihre Fähigkeit untersucht, Plasmid-DNA
aus dem gereinigten Lysat, das wie gerade zuvor beschrieben hergestellt
worden war, zu binden und freizugeben. Die Elutionslösung, die
verwendet wurde, um Plasmid-DNA mit jedem der zwei Arten von Teilchen
zu isolieren, variierte mit einem pH, der zwischen pH 4,2 und 9,5
lag:
- 1. 700 μl
gereinigtes Lysat wurden zu jedem 1,5 ml Mikrofugenröhrchen in
jeweils vier Sätzen
aus zwei Proben für
jeweils zwei Arten von zu untersuchenden Teilchen gegeben. Jedes
1,5 ml Mikrofugenröhrchen
enthielt 150 μl
einer der beiden Arten von Teilchen (15 mg). Jedes Röhrchen wurde
mit einer Kappe versehen und durch Inversion gemischt. Die resultierende
Suspension wurde bei Raumtemperatur 5 Minuten inkubiert.
- 2. Die Teilchen und Lösung
wurden durch magnetische Kraft getrennt und die Lösung aus
jedem Röhrchen entfernt.
1,0 ml nanoreines Wasser wurde zu jedem Röhrchen gegeben, um die Teilchen
zu waschen, von den Teilchen durch magnetische Kraft getrennt, und
aus dem Röhrchen
entfernt. Für
alle Sätze
der Proben, außer
derjenigen, die bei einem pH von weniger als pH 5 eluiert werden
(z.B. Proben, die bei 4,2 oder 4,8 eluiert werden), wurde die Wasserwaschung
wiederholt.
- 3. Die Teilchen wurden in 300 μl mutmaßlicher Elutionslösung suspendiert.
Die Teilchen wurden magnetisch getrennt und die Lösung vorsichtig
in ein saures 1,5 ml Röhrchen überführt. Die
Salzkonzentration der Elutionslösung
war durch Zugabe von entweder Wasser oder 5 M NaCl bis auf eine
Endkonzentration von 1 M NaCl modifiziert. Die DNA (wenn vorhanden)
wurde durch Ausfällung
mit 1,0 ml –20°C Ethanol
konzentriert. Die DNA wurde durch Zentrifugierung in einer Mikrofuge
bei 12.000 × g
10 Minuten pelletiert. Die Pellets wurden getrocknet, um Ethanol
zu entfernen und in 100 μl
10 mM Tris HCl, pH 9,5 suspendiert.
- 4. Die in Schritt 3 zurückgebliebenen
Teilchen wurden einmal mit 1,0 ml nanoreinem Wasser gewaschen, und
anschließend
als Teilchen zu Beginn von Schritt 3 behandelt. Auf diese Weise
wurde eine Vielzahl von Elutionslösungen auf eine schrittweise
Art unter Verwendung der gleichen DNA-gebundenen Teilchen untersucht.
- 5. Bei Elutionsbedingungen über
pH 8,0 wurden 100 μl
10 mM Tris-HCl im Fall der bifunktionalen IE-Teilchen verwendet. Ähnliche
Untersuchungen der Harnstoff-Histamin-IE-Teilchen
zeigten keine DNA-Elution bei 10 mM Tris-HCl, sogar bei pH 9,5.
Die eluierte DNA wurde durch Gelelektrophorese untersucht, um die minimale
Gegenionkonzentration zu bestimmen, die für die DNA-Elution erforderlich ist. Sobald die
ungefähre
Konzentration bestimmt worden war, wurde das Verfahren wiederholt,
um die Konzentration von Kaliumacetat und NaCl bei pH 4,8 und die
Konzentration von Tris-HCl und NaCl bei pH 7,3 und pH's über 7,3 zu
bestätigen.
-
Die
Elutionsbedingungen, die bei jedem Satz von Proben, die wie oben
beschrieben hergestellt worden waren, verwendet wurden, sind in
Tabelle 1 unten gezeigt:
-
-
Die
Ergebnisse oben zeigen, dass die Zugabe von Propionatgruppen zu
Harnstoff-Histidin-IE-Teilchen die Menge der Gegenkonzentration
verringert, die erforderlich ist, um DNA aus diesen Teilchen zu
eluieren.
-
Beispiel 12 – Isolierung
von PCR-amplifizierter DNA aus einzeln inkorporierten Nukleotiden
und Primern unter Verwendung von nicht-porösen magnetischen Glycidyl-Histidin
pH-abhängigen
Ionenaustauscher-Siliziumdioxidteilchen. Ähnliche Reinigung von pCR-amplifizierter
DNA unter Verwendung von porösen
magnetischen Glycidyl-Cystein pH-abhängigen Ionenaustauscher-Siliziumdioxidteilchen
-
Das
humane APC (Adenomatous Polypoptosis Coli) Gen wurde in einer PCR-Amplifizierungsreaktion amplifiziert,
wobei humane Genom-template-DNA zu einer Reaktionsmischung gegeben
wurde, die:
40 μl
10X AmpliTaq®-PCR-Puffer
(kein Mg++) [Perkin Elmer],
40 μl 25 mM MgCl2,
13 μl 10 mM dNTP-Mischung,
13 μl APC-Primer
(50 pmole/μl)
mit Nukleotidsequenzen:
5'GGA
TCC TAA TAC GAC TCA CTA TAG GAA CAG ACC ACC ATG CAA ATC CTA AGA
GAG AAC AAC TGT C3' [SEQ
ID NO:1], und 5'CAC
AAT AAG TCT GTA TTG TTT CTT3' [SEQ
ID NO:2],
6,4 μl
AmpliTaq® [Perkin
Elmer] und
273,6 μl
nanoreines Wasser (insgesamt = 392 μl] enthält.
-
Die
Amplifizierungsreaktion wurde über
35 Zyklen in einem Perkin Elmer 4800 Thermocycler laufen gelassen.
Ein 1,8 kb DNA-Produkt war das Amplifizierungsergebnis.
-
Das
resultierende PCR-amplifizierte Gen wurde von anderen Komponenten
in der Reaktionsmischung gemäß dem folgenden
Isolierungsverfahren isoliert:
- 1. 20 μl PCR-Reaktionsmischung
wurden zu 200 μl
66 mM KOAc+900mM NaCl, pH 4,8 gegeben und gemischt. Anschließend wurden
20 μl (2
mg) nicht-poröse
Glycidyl-Histidin-magnetische
Siliziumdioxidteilchen zugegeben.
- 2. Nach dem Mischen wurde die Lösung 5 Minuten bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Teilchen wurden durch Verwendung einer magnetischen
Trennvorrichtung getrennt und die Lösung wurde in ein sauberes 1,5
ml Röhrchen überführt.
- 3. Die Teilchen wurden durch Wirbeln in 200 μl nanoreinem Wasser suspendiert
und aus der resultierenden Lösung
getrennt. Die Teilchen wurden unter Verwendung einer magnetischen
Trennvorrichtung getrennt, die Kappe und die Seitenwände des
Röhrchens
wurden durch Invertieren des Röhrchens
gewaschen und die Lösung
wurde aus der Kappe und dem Röhrchen
entfernt und in ein saures 1,5 ml Röhrchen überführt.
- 4. Die PCR-amplifizierte DNA wurde in 20 μl 10 mM Tris-HCl, pH 8,0 eluiert.
Die Teilchen wurden durch magnetische Kraft getrennt und die eluierte
DNA wurde in ein saures 1,5 ml Röhrchen überführt.
- 5. Unter Verwendung von Gelelektrophorese (siehe Beispiel 1)
wurden die Lösungen,
die in den Schritten 2, 3 und 4 erhalten wurden, mit einer Probe
der ursprünglichen
PCR-Reaktion verglichen.
Die Lösung
aus Schritt 2 zeigte keine sichtbare PCR-amplifizierte DNA. Die
Lösung
aus Schritt 2 zeigte eine kleine Menge (ungefähr 10 % der Anfangsmenge) der
PCR-DNA. Die Lösung
aus Schritt 4 zeigte eine PCR-DNA-Menge, > 80 % der Anfangsmenge in der Reaktionsmischung
und keine sichtbaren, nicht eingeführten Primer und Nukleotide,
wie sie in der Anfangs-PCR-Reaktionslösung zu sehen sind.
-
Das
gleiche Verfahren wurde unter Verwendung von MagneSilTM (kein
Histidinligand) porösen
Teilchen verfolgt und führte
zu keiner sichtbaren DNA am Ende von Schritt 4.
-
Die
gleiche Amplifizierungsmischung wurde unter Verwendung von porösen magnetischen
Glycidyl-Cystein-pH-abhängigen
Ionenaustauscher-Siliziumdioxidteilchen und unter Verwendung von
magnetischen Siliziumdioxidteilchen (als Kontrolle) gemäß dem folgenden
Verfahren gereinigt:
- 1. Drei 1,5 ml Röhrchen wurden
mit 20 μl
Amplifizierungsmischung, die mit 200 μl 33 mM KOAc/400 mM NaCl, pH
4,8, gemischt worden war, versehen. Zu den Röhrchen 1 und 2 wurden 20 μl (2 mg)
Mag-IE-Glycidyl-Cystein
zugegeben und gemischt. Zum Röhrchen
3 wurden 20 μl
MagnesilTM-Teilchen gegeben und gemischt.
- 2. Jedes Röhrchen
wurde bei 20°C
10 Minuten inkubiert und die Teilchen in jedem Röhrchen wurden aus der Lösung in
jedem Röhrchen
durch magnetische Kraft 2 Minuten getrennt.
- 3. Die Lösung
wurde von jedem Röhrchen
entfernt. Die Lösungen
der Röhrchen
1 und 2 wurden gemäß den nachfolgenden
Schritten 4 und 5 weiter behandelt. Die Teilchen in Röhrchen 3
wurden in 33 mM KOAc/400 mM NaCl, pH 4,8 magnetisch 2 Minuten getrennt
und die Lösung
entfernt und gemäß den nachfolgenden
Schritten 4-5 weiter verarbeitet.
- 4. Die Teilchen wurden in 200 μl nanoreinem Wasser suspendiert,
magnetisch getrennt und die Lösung
aus dem Röhrchen
entfernt.
- 5. DNA wurde in 20 μl
50 mM Tris-HCl, pH 9,5 eluiert.
-
Die
Eluate der ursprünglichen
Reaktionserzeugnisse der Amplifizierung und die Eluate von Magnesil
TM (Röhrchen
1, oben) und Mag-IE-Glycidyl-Histidin (Röhrchen 2-3, oben) wurden durch
Elektrophorese analysiert, wie im obigen Beispiel 1 beschrieben.
Das resultierende Gel wurde mit Ethidiumbromid gefärbt und
eine Fotografie wurde unter W-Licht
gemacht.
4 zeigt das Gel mit:
Bahn
1: | Eluat
der MagnesilTM-Teilchen (Röhrchen 1,
oben). |
Bahn
2: | Eluat
der Mag-IE-Glycidyl-Histidin-Teilchen (Röhrchen 2, oben) mit keinem
Waschschritt vor der Übertragung
der Teilchen aus der Amplifikationsreaktionslösung zum nanoreinen Wasser
in Schritt 4, oben. |
Bahn
3: | Eluat
der Mag-IE-Glycidyl-Histidin-Teilchen (Röhrchen 3, oben) nach dem Waschen
der Teilchen in 33 mM KOAc/400 mM NaCl, pH 4,8 vor der Übertragung in
nanoreines Wasser in Schritt 4, oben. |
Bahn
4: | Aliquot
der amplifizierten DNA-Reaktionsmischung. |
-
Es
ist zu bemerken, dass die amplifizierte DNA-Reaktionsmischung Banden einschließt außer den
des gewünschten
Amplifizierungserzeugnisses. Es scheint, dass die MagnesilTM-Teilchen nicht jede nachweisbare Menge
der amplifizierten DNA-Fragmente isolierte, da keine Banden in Bahn
1 der 4 sichtbar sind. Beide Isolierungsverfahren mit
Mag-IE-Glycidyl-Histidin erzeugten amplifizierte DNA, die aus niedrigmolargewichtigen
Arten isoliert wurden (die Bande unter der primären Bande in Bahn 4). Beträchtlich
mehr amplifizierte DNA wurde jedoch bei Röhrchen 2 hergestellt, ohne
den zusätzlichen
Waschschritt, als bei Röhrchen
3 isoliert wurde mit dem zusätzlichen
Waschschritt.
-
Beispiel 13 – Isolierung
der humanen Genom-DNA aus bukkalen Bausch unter Verwendung von nicht-porösen magnetischen
Glycidyl-Histidin-Siliziumdioxidteilchen
-
Genom-DNA
wurde aus bukkalen Bauschen unter Verwendung von nicht-porösen magnetischen
Glycidyl-Histidin-Ionenaustauscher-Siliziumdioxidteilchen,
die, wie oben in Beispiel 3B beschrieben, synthetisiert worden waren,
wie folgt isoliert:
Gewebeproben wurden aus zwei inneren Backengebieten
des Menschen unter Verwendung von Baumwolltupfen (bukkale Sammlung)
erhalten und die Tupfen wurden bei Raumtemperatur 10 Minuten in
700 μl Zellysepuffer
(75 mM Na-Citrat, pH 5,0/1,5 % Tween) in einem 1,5 ml Mikrofugenröhrchen,
wobei gelegentlich gerührt
wurde, stehengelassen. Die Tupfen wurden entfernt und die Flüssigkeit
in den Tupfen wurde herausgedrückt,
indem sie über
die Öffnung
des Röhrchens
geführt
wurden, wobei die Tupfen in das Innere des Röhrchens gedrückt wurden.
-
30 μl Proteinase
I (18 mg/ml) wurde zu dem Röhrchen
gegeben und 50 μl
(5 mg) nicht-poröse
magnetische Glycidyl-Histidin-Siliziumdioxidteilchen
wurden pro Röhrchen
zugegeben und gut gemischt. Die Proben wurden bei Raumtemperatur
5 Minuten inkubiert unter gelegentlichem Mischen durch Röhrcheninversion.
-
Die
Röhrchen
wurden in einen magnetischen Ständer
platziert, um die Trennung der Lösung
und der Teilchen zu ermöglichen,
und die Lösung
wurde aus dem Röhrchen
entfernt.
-
Die
Teilchen wurden zweimal mit 1,0 ml nanoreinem Wasser gewaschen.
Nach der Entfernung der zweiten 1 ml Wasserwaschung wurde die DNA
in 40 μl
20 mM Tris-HCl, pH 9,5 bei 65°C
5 Minuten eluiert.
-
Magnetische
Kraft wurde verwendet, um die Teilchen von der eluierten DNA zu
trennen.
-
Die
eluierte DNA wurde durch Gelelektrophorese, wie oben in Beispiel
1 beschrieben, untersucht und mit einer Kontrollprobe bekannter
Genom-DNA-Menge verglichen, um die Menge der eluierten DNA zu schätzen. Es
wurde festgestellt, dass jede 40 μl
Probe der eluierten DNA mehr als 100 ng Genom-DNA enthält.
-
Beispiel 14 – Vergleich
der Gegenion-Bedingungen, die erforderlich sind, um Plasmid-DNA
aus magnetischen Harnstoff-Histidin
pH-abhängigen
Ionenaustauscher-Siliziumdioxidteilchen
und magnetischen Harnstoff-Histidin-Propionat bimodalen, pH-abhängigen Ionenaustauscher-Siliziumdioxidteilchen
zu eluieren.
-
Die
minimale Menge an Natriumchlorid und Puffer, die erforderlich sind,
um Plasmid-DNA aus jeweils zwei unterschiedlichen Arten von magnetischen
pH-abhängigen
Ionenaustauscher-Siliziumdioxidteilchen zu trennen, wurde bei jedem
der verschiedenen pH's
bestimmt, gemäß dem folgenden
Verfahren. Magnetische Harnstoff-Histidin-IE-Siliziumdioxidteilchen, die wie in Beispiel
5A hergestellt wurden, und magnetischen bimodalen Harnstoff-Histidin-Propionat-IE-Siliziumdioxidteilchen,
die wie im Beispiel 5C beschrieben hergestellt worden waren, wurden
verwendet, um Plasmid-DNA aus gereinigtem Lysat wie folgt zu isolieren.
Gereinigte Lysate wurden wie im Beispiel 11 beschrieben hergestellt.
Das Verfahren zum Vergleichen der Elutionsprofile der beiden Teilchen
entsprach der in Beispiel 11 beschriebenen. Die untersuchten pH's betrugen 4,8, 7,3
und 9,5. Die erhaltenen Ergebnisse sind unten in Tabelle 3 gezeigt.
-
-
Bei
der spektrophotometrischen Analyse ergaben die Elutionen in 100 μl 10 mM Tris
HCl, pH 9,5 30 μg
(A260/A280 1,78)
DNA-Ausbeute für die bimodalen
Harnstoff-Histidin-Propionat-IE-Teilchen
und weniger als 2 μg
DNA-Ausbeute für
die Harnstoff-Histidin-IE-Teilchen.
Keine DNA wurde bei Analyse des Eluats der Harnstoff-Histidin-IE-Teilchen
durch Gelelektrophorese festgestellt. Die obigen Ergebnisse deuten
an, dass die Zugabe von Propionat zu den Harnstoff-Histidin-Teilchen
die erforderliche Konzentration des Gegenions (Chlorid), die für die Elution
der DNA erforderlich ist, bei pH 4,8, 7,3 und 9,5 verringerte.
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