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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese Erfindung betrifft neue Heißschmelzklebstoffzusammensetzungen
auf Basis von Ethylen/Propylen-Kautschuk (EPR) und semikristallinen
olefinischen Polymermischungen. Diese Erfindung betrifft insbesondere
Klebstoffzusammensetzungen, die zur Herstellung von Einwegvliesartikeln
wie Windeln und Damenhygieneprodukten verwendet werden. Die erfindungsgemäßen Klebstoffzusammensetzungen
sind besonders bei Anwendungen brauchbar, bei denen kontaktlose
Musterbeschichtungstechniken einbezogen sind, wie Spiralsprühen, Schmelzblasen
und Mehrfachperlen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Heißschmelzklebstoffe liegen typischerweise
bei Umgebungstemperatur als feste Massen vor und können durch
Anwendung von Wärme
in eine fließbare
Flüssigkeit
umgewandelt werden. Diese Klebstoffe sind zur Herstellung einer
Vielfalt von Einwegwaren besonders brauchbar, wo oft das Verbinden
verschiedener Substrate erforderlich ist. Spezielle Anwendungen
schließen
Einwegwindeln, Krankenhausbetteneinlagen, Damenbinden, Slipeinlagen,
chirurgische Abdeckmaterialien und Inkontinenzprodukte für Erwachsene
ein, die allgemein als Einwegvliesprodukte bekannt sind. Andere
verschiedene Anwendungen betreffen Papierprodukte, Verpackungsmaterialien,
Bänder
und Etiketten. Bei diesen Anwendungen wird der Heißklebstoff
bis zu seinem geschmolzenen Zustand erhitzt und dann auf ein Substrat
aufgebracht. Ein zweites Substrat wird dann sofort mit dem ersten
Substrat in Kontakt gebracht und dagegen gedrückt. Der Klebstoff erstarrt
beim Abkühlen unter
Bildung einer starken Verbindung. Der Hauptvorteil eines Heißschmelzklebstoffs
ist das Fehlen eines flüssigen
Trägers,
wie es bei Klebstoffen auf Wasser- oder Lösungsmittelbasis der Fall wäre, wodurch
kostspielige Verfahren vermieden werden, die mit der Entfernung
von flüssigem
Träger
verbunden sind.
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Bei vielen Anwendungen werden Heißschmelzklebstoffe
oft direkt in Form eines dünnen
Films durch eine Schlitzdüse
unter Verwendung von Kolben- oder Zahnradpumpengeräten auf
ein Substrat extrudiert. In diesen Fällen wird das Substrat unter
Druck in innigen Kontakt mit einer heißen Düse gebracht. Die Temperatur der
Düse muss
deutlich über
dem Schmelzpunkt des Klebstoffs gehalten werden, in der Regel im
Bereich von 150 bis 200°C.
An einigen Anwendungen, insbesondere der Herstellung von Vliesartikeln,
ist das Binden empfindlicher und wärmeempfindlicher Substrate
beteiligt, wie Polyethylenfolie mit dünner Stärke. Direkter Kontakt zwischen
dem Substrat und der Düse
muss in diesen Fällen
vermieden werden, um das Substrat am Verbrennen oder Verformen zu
hindern. Es sind mehrere Auftragungsverfahren entwickelt worden,
durch die ein Heißschmelzklebstoff
mit Hilfe von Druckluft aus einiger Entfernung durch Sprühbeschichten
auf das Substrat aufgebracht werden kann. Diese Techniken schließen Spiralsprühen und
verschiedene Formen von Schmelzblasverfahren ein. Direkter Kontakt
zwischen dem Beschichtungskopf und dem Substrat fällt somit
weg. Alle oben genannten Beschichtungstechniken sind Fachleuten
wohl bekannt, und kommerzielle Geräte sind leicht erhältlich.
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Die indirekten Beschichtungstechniken
stellen jedoch strenge Anforderungen an Heißschmelzklebstoffe. Die Viskosität des Klebstoffs
muss bei der Auftragungstemperatur ausreichend niedrig sein, üblicherweise
im Bereich von 2000 bis 30000 cP, vorzugsweise im Bereich von 2000
bis 15000 cP. Es spielen viele andere physikalische Faktoren bei
dem Bestimmen der Sprühfähigkeit
eines Heißschmelzklebstoffs
eine Rolle, insbe sondere die rheologischen Eigenschaften des Klebstoffs.
Die Mehrzahl der kommerziellen Heißschmelzprodukte bieten sich
daher für
Sprühanwendungen
nicht an. Es gibt keine allgemein anerkannten theoretischen Modelle
oder Richtlinien zur Vorhersage der Sprühfähigkeit, und sie muss daher
empirisch mit Auftragungsgeräten
bestimmt werden.
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Klebstoffe auf EPR-Basis sind in
der Technik bekannt. Klebstoffen auf Basis von EPR allein fehlt
ausreichende Kohäsion,
und daher verlassen sich EPR-Klebstoffe des Standes der Technik
oft auf chemisches Härten,
um die Kohäsionsfestigkeit
und Bindungscharakteristika zu verbessern. Aufgrund der Anwesenheit von
Härtungsmitteln
sind diese Klebstoffe zur Auftragung mit konventionellen Heißschmelzbeschichtungsgeräten nicht
geeignet. Die Härtungsmittel
können
zu vorzeitigem Härten
oder Vernetzen des Klebstoffs im Inneren des Beschichters führen und
die Maschine unbrauchbar machen. Zudem basieren die meisten Klebstoffe des
Standes der Technik entweder auf Lösungsmittel oder liegen in
Form vorgefertigter Bänder
vor. Sie können nicht
als Heißschmelzklebstoffe
angesehen werden.
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Tynan et al., US-A-5 798 175, offenbart
druckempfindliche Klebstoff-(PSA)-Zusammensetzungen auf Basis von
Naturkautschuk oder synthetischem Kautschuk und amorphem Polyolefingemisch,
das EPR, hydriertes Polyisopren und ataktisches Polypropylen (APP)
umfasst. Die Klebstoffe werden durch Kompoundieren der oben genannten
Polymere, verträglichem
Klebrigmacher und organischem Lösungsmittel
hergestellt. Die Klebstoffe sind somit auf Lösungsmittelbasis und keine
Heißschmelzkleber.
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Davis et al., US-A-5 612 144 und
EP-A2-714 963, offenbaren eine Klebebandzusammensetzung, die ein
Polymergemisch aus mindestens einem EPDM-Kautschuk oder vorzugsweise
drei unterschiedlichen Sorten EPDM-Kautschuke in gleichen Mengen
und weiteres Polymer ausgewählt
aus Polyisopren, Polybutadien, EPR und Mischungen derselben umfasst.
Die Bandzusammensetzung schließt
ferner mindestens einen Klebrigmacher und ein Schwefelhärtungspaket
ein. Die Zusammensetzung hat extrem hohe Viskosität und enthält Härtungsmittel
und kann daher nicht als Heißschmelzklebstoff
im konventionellen Sinne angesehen werden.
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Davis et al., EP-A1-0 672 737 offenbaren
eine Klebebandzusammensetzung, die mindestens ein vernetzbares EPDM,
ein oder mehrere verträgliche
Klebrigmacher, Füllstoff,
Weichmacher und Härtungssystem für das Kautschukpolymer
umfasst. Das Einschließen
von Härtungsmitteln
und die ungewöhnlich
hohe Viskosität
machen die Zusammensetzung ungeeignet für Heißschmelzanwendungen.
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Planthottam et al., US-A-5 618 883,
offenbaren eine druckempfindliche Heißschmelzklebstoffzusammensetzung,
die klebrig gemachten EPR-Kautschuk umfasst, der mit Copolymer von
Styrol/Ethylen/Butylen/Styrol-Blockcopolymer und/oder Styrol/Ethylen/Propylen/Styrol-Blockcopolymer
modifiziert ist.
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McEbrath Jr. et al., US-A-5 010 119
offenbaren eine härtbare
Klebstoffzusammensetzung, die Elastomer, das mit ungesättigter
C3- bis C10-Mono-
oder -Polycarbonsäure
oder -anhydrid gepfropft ist, Klebrigmacher und Vernetzungsmittel
umfasst.
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Bandzusammensetzungen sind auch in
der US-A-4 379 114, der US-A-4 404 056 und der US-A-5 242 727 offenbart.
Diese Zusammensetzungen enthalten üblicherweise EPDM oder Gemisch
von EPDM mit anderen Elastomeren einschließlich Butylkautschuk, Polyisopren,
halogeniertem Butylkautschuk und Styrol/Butadien-Kautschuk, Klebrigmacher, Härtungssystem
und anderen optionalen Bestandteilen, wie Weichmachern und Füllstoffen
und dergleichen.
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Es ist offensichtlich, dass alle
der obigen Klebstoffzusammensetzungen des Standes der Technik auf EPDM-
oder EPR-Kautschuk
entweder allein oder in Kombination mit anderen Kautschuktypen basieren.
Es ist Fachleuten wohl bekannt, dass alle der hier genannten Kautschuke
amorphe Polymere sind. Die Definition von amorphen Polymeren und
ihre Unterscheidung zu kristallinen Polymeren findet sich in den
meisten Lehrbüchern
zur Polymerchemie, wie Polymers, Chemistry and Physics of Modern
Materials von J. M. G. Cowie, 2. Auflage, Blackie Academic and Professionals.
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Diese Zusammensetzungen des Standes
der Technik basieren auf Härtung
oder chemischer Vernetzung, um gute Kohäsionsfestigkeit und gute Adhäsionscharakteristika
zu erreichen. Im unvernetzten Zustand zeigen Klebstoffe auf Basis
von EPR und EPDM schlechte Kohäsionsfestigkeit
und schlechte Bindungsfestigkeit. Die Anwesenheit von Härtungsmitteln
und Lösungsmittel
in einigen Zusammensetzungen des Standes der Technik macht sie für Heißschmelzanwendungen
praktisch unbrauchbar, da die Härtungsmittel
zu Gelieren oder Vernetzen des Klebstoffs führen können, bevor sie auf Substrat
aufgebracht werden können.
Solches Gelieren oder Vernetzen kann in jeder Komponente des Beschichtungsgeräts stattfinden,
das Lagerung und Transport der geschmolzenen Klebstoffmasse zu dem
Beschichtungskopf beinhaltet, wodurch das Gerät verstopft und schwerer Schaden
an dem Beschichter selbst hervorgerufen wird. Die Viskositäten der
Klebstoffe des Standes der Technik sind üblicherweise sehr hoch und
jenseits der Möglichkeiten
konventioneller Heißschmelzbeschichtungsgeräte.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Heißschmelzklebstoffzusammensetzung
auf Basis von klebrig gemachtem EPR- und/oder EPDM-Kautschuk und mindestens
einem semikristallinem olefinischem Polymer. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
haben die Mängel
der EPR- und EPDM-Klebstoffe des Standes der Technik überwunden
und liefern hervorragende Wärmebeständigkeit,
verbesserte Kohäsionsfestigkeit,
geringe Viskosität
und gute Adhäsion
an einer Reihe von Substraten und gute Verarbeitbarkeit mit konventionellen
Beschichtungsgeräten.
Die vorliegende Erfindung liefert eine Klebstoffzusammensetzung,
die für
eine Vielzahl von Sprühbeschichtungsauftragungstechniken
geeignet ist.
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Die erfindungsgemäße Heißschmelzklebstoffzusammensetzung
umfasst ein Gemisch der folgenden Komponenten:
- (a)
elastomerer Kautschuk oder Mischung elastomerer Kautschuke ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus EPR-Kautschuken
und EPDM-Kautschuken, vorzugsweise in einer Menge von etwa 5 bis
etwa 65 Gew.-%,
- (b) mindestens ein semi-kristallines olefinisches Polymer oder
einer Mischung semi-kristalliner olefinischer Polymere, vorzugsweise
in einer Menge von 5 bis 40 Gew.-%,
- (c) verträgliches
klebrigmachendes Harz, vorzugsweise in einer Menge von 15 bis 75
Gew.-%,
- (d) Weichmacher, vorzugsweise in der Menge von 0 bis 30 Gew.-%
,
- (e) etwa 0 bis 30 Gew.-% Wachs,
- (f) etwa 0 bis 2 Gew.-% Stabilisator oder Antioxidans und
- (g) gegebenenfalls bis zu 50 Gew.% Füllstoff,
wobei die
Komponenten 100 Gew.-% der Zusammensetzung ausmachen. Die Klebstoffzusammensetzung kann
andere Bestandteile enthalten, die die Adhäsionseigenschaften der obigen
Basisklebstoffzusammensetzung modifizieren können.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Darstellung eines gewünschten perfekten Spiralsprühmusters
für die
erfindungsgemäße Klebstoffzusammensetzung;
und
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2 ist
eine schematische Darstellung eines unerwünschten schlechten Spiralsprühmusters
für die erfindungsgemäße Klebstoffzusammensetzung.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Erfindungsgemäß wird eine Heißschmelzzusammensetzung
hergestellt, die vorzugsweise 5 Gew. bis 65 Gew.% EPR oder EPDM
oder eine Mischung derselben zusammen mit etwa 5 Gew.% bis 40 Gew.%
semikristallinem olefinischem Polymer umfasst. Die erfindungsgemäße Heißschmelzklebstoffzusammensetzung schließt auch
vorzugsweise 15 Gew. bis 70 Gew.% klebrigmachendes Harz, etwa 0%
bis 30 Gew.% Weichmacher, etwa 0 Gew.% bis 30 Gew.% Wachs und etwa
0 Gew.% bis 2 Gew.% Stabilisator oder Antioxidans ein. Gegebenenfalls
enthält
die Zusammensetzung auch bis zu 50 Gew.% Füllstoff.
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Der Begriff EPR bezieht sich hier
auf elastomere Copolymere von Ethylen und Propylen, oder solche dieser
Copolymere, die mit funktionalen Monomeren modifiziert sind. Die
funktionalen Monomere schließen eine
Klasse ungesättigter
organischer Verbindungen ein, die eine oder mehrere funktionale
Gruppen enthalten, einschließlich
Carbonsäuregruppe
(-COOH), Anhydridgruppe (-CO-O-CO-), Hydroxylgruppe (-OH), Ethergruppe
(-OR, R ist ein Kohlenwasserstoffrest), primäre, sekundäre und tertiäre Amingruppen
und Estergruppe. Der Propylengehalt in dem Copolymer liegt im Bereich
von 15 Gew.% bis 70 Gew.%, vorzugsweise zwischen 20 Gew.% und 45
Gew.%. Der Begriff EPDM bezieht sich auf elastomere Terpolymere,
die 15 Gew. bis 70 Gew.%, vorzugsweise zwischen 20 Gew.% und 45
Gew.% Propylen, 20 Gew.% bis 80 Gew.% Ethylen und 2 Gew.% bis 15
Gew. Dien umfassen, beispielsweise 1,4-Hexadien, Norbornadien, Ethyliden-Norbornen,
Dicyclopentadien, Butadien und Isopren. Das hier verwendete EPDM
schließt
auch funktional modifizierte Versionen von Terpolymeren ein, die
die hier genannten funktionalen Gruppen enthalten. EPR- und EPDM-Kautschuke
sind kommerziell von Exxon Chemical Company unter dem Handelsnamen
Vistalon und von DMS Polymers, Inc., unter dem Handelsnamen Kelton
erhältlich.
Funktional modifiziertes EPDM, das Anhydridgruppen enthält, wird
unter dem Handelsnamen Exxelor von Exxon Chemical Company angeboten.
Wie aus dem zuvor offenbarten ersichtlich ist, liegt der bevorzugte
EPR- oder EPDM-Kautschukgehalt zwischen 5 Gew.% und 65 Gew.%. Es
gibt unter 5% unzureichende Kohäsion,
während
oberhalb von 65% die Viskosität
der Zusammensetzung zu hoch wird. Die Zusammensetzung enthält am meisten
bevorzugt 15 Gew. bis 40 Gew.% EPR oder EPDM oder eine Mischung
derselben.
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Die erfindungsgemäße Heißschmelzklebstoffzusammensetzung
enthält
auch eine olefinische semikristalline Polymerkomponente. Geeignete
semikristalline olefinische Polymere können entweder durch Homopolymerisation
von einem oder durch Copolymerisation von einer beliebigen Kombination
der ungesättigten Olefinmonomere
erhalten werden, die 2 bis 20 Kohlenstoffatome enthalten, die Ethylen,
Propylen, Buten-1, Buten-2, Penten-1, 4-Methylpenten-1, Hexen-1
und Octen-1 einschließen,
aber nicht auf diese beschränkt
sind. Geeignete Polymere können
auch durch Copolymerisation von einem oder mehreren oben genannten
olefinischen Monomeren mit anderen Monomeren hergestellt werden,
wie Dienen, Vinylacetat, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Acrylsäure, Estern
von Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Estern von Methacrylsäure,
Vinylethern, Allylethern, Acrylamid und dessen Derivaten, Styrol, α-Methylstyrol,
Vinylalkohol und Kohlenmon oxid. Beispiele für kommerziell erhältliche,
olefinische, semikristalline Polymere schließen Polyethylen, Polypropylen,
Ethylen/Propylen-Copolymere, Ethylen/Vinylacetat-Copolymere, Ethylen/Acrylsäure-Copolymere,
Ethylen/Alkylacrylat- oder -Methacrylat-Copolymere, Ethylen/Vinylalkohol-Copolymere,
Ethylen/Kohlenmonoxid-Copolymere, Ethylen/Alkylacrylat/(Meth)acrylsäure-Terpolymere
und Ethylen/Alkylmethacrylat/(Meth)acrylsäure-Terpolymere sowie Ethylen/Alkylmethacrylat/(Meth)acrylsäure-Terpolymere
ein. Es wird bekannt sein, dass Mischungen von beliebigen der oben
genannten olefinischen Polymere als Basiskomponenten der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
verwendet werden. Die semikristallinen olefinischen Polymere wirken
so, dass Kohäsionsfestigkeit
geliefert wird. Die bevorzugte Menge des semikristallinen Polymers
beträgt
5 Gew.% bis 40 Gew.%.
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Der hier verwendete Begriff "semikristallines
Polymer" bezieht
sich auf jene polymeren Materialien, die im festen Zustand sowohl
kristalline als auch amorphe Bereiche enthalten. In dem kristallinen
Bereich sind die Molekülketten
der Polymere alle in geordneten dreidimensionalen Gruppierungen
angeordnet, deren Struktur vollständig durch ihre Elementarzellen
charakterisiert werden kann, die kleinste Struktureinheit, die zur
Beschreibung eines Kristalls verwendet wird. Die amorphen Polymere
haben im Unterschied dazu keine geordneten dreidimensionalen Strukturen
im festen Zustand. Die Molekülketten
sind im Raum in vollständig
statistischer Weise angeordnet.
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Semikristalline Polymere können von
vollständig
amorphen Polymeren leicht unterschieden werden, indem auf Anwesenheit
oder Abwesenheit eines Schmelzpunkts (Tm)
und der zugehörigen
Schmelzenthalpie oder -wärme
(ΔHm) geachtet
wird, die sich aus dem Übergang
des kristallinen Zustands in den flüssigen Zustand beim Erwärmen ableitet.
Alle semikristallinen Polymere zeigen einen Schmelzpunkt, während der Schmelzpunkt
bei amorphen Polymeren fehlt. Amorphe Polymere zeigen einen Übergang
vom glasartig festen zu einem kautschukartigen elastischen Zustand
in einem engen Temperaturbereich um eine Glasübergangstemperatur Tg. Die Glasübergangstemperatur Tg sollte nicht mit dem Schmelzpunkt Tm verwechselt werden. Im Unterschied zu dem
Schmelzübergang
der kristallinen Materialien hat der Glasübergang amorpher Polymere keine
dazugehörige
Enthalpieänderung
(ΔH).
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Es sei darauf hingewiesen, dass die
oben definierten semikristallinen Polymere im Handel oft als kristalline
Polymere bezeichnet werden. Außer
den im Labor im Kleinmaßstab
hergestellten Einkristallen kommen perfekt kristalline Polymere
in der kommerziellen Welt nicht vor, und alle sogenannten kristallinen
Polymere sind genaugenommen semikristallin. Die hier gegebenen Definition
von semikristallinen Polymere schließt daher den Begriff "kristalline Polymere" mit ein.
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Da semikristalline Polymere sowohl
kristalline als auch amorphe Bereiche zusätzlich zu dem Schmelzübergang
von Kristallen enthalten, können
sie einen Glasübergang
zeigen, der zu dem amorphen Bereich des Materials gehört. Der
Glasübergang
findet bei einer Temperatur unterhalb des Schmelzpunkts statt.
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Der Schmelzpunkt Tm, die Schmelzenthalpie
oder -wärme
(ΔHm) und
die Glasübergangstemperatur (Tg) können
durch Differentialscanningkalorimetrie (DSC) bestimmt werden. Die
Technik ist Fachleuten wohl bekannt und in der wissenschaftlichen
Literatur gut beschrieben.
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Die semikristallinen olefinischen
Polymere des oben beschrieben Typs können aus zahlreichen kommerziellen
Quellen erworben werden, wie beispielsweise Polyethylen mit hoher
Dichte und niedriger Dichte und lineares Polyethylen niedriger Dichte
von Exxon unter dem Handelsnamen Escorene, Polypropylen von Huntsman
Corporation unter dem Handelsnamen Rexflex, Ethylen/Vinylacetat-Copolymer
von Exxon unter dem Handelsnamen Escorene, Ethylen/Acrylsäure-Copolymer
von Dow Chemical Co. unter dem Handelsnamen Primacor, Ethylen/Ethylacrylat-Copolymer von Elf
Atochem North American Inc. unter dem Handelsnamen Lotryl, Ethylen/Kohlenmonoxid-Copolymer
von Planet Polymer Technologies, Inc. unter dem Handelsnamen EnviroPlastic,
und Ethylen/Methylacrylat/Acrylsäure-Terpolymer
von Exxon unter dem Handelsnamen Escor.
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Der EPR- oder EPDM-Kautschuk und
die semikristallinen olefinischen Polymere, die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
verwendet werden, können
vorzugsweise als zwei separate Komponenten in die Zusammensetzung
eingebracht werden. Alternativ können
der Kautschuk und das semikristalline Polymer vorgemischt werden,
um ein Polymergemisch oder eine Polymerlegierung zu bilden. Das
Polymergemisch kann durch mechanisches Mischen von EPR/EPDM-Kautschuk
mit semikristallinem Polymer durch einen Extruder oder Banburymischer
oder dergleichen hergestellt werden. Es kann auch in situ durch
stufenweise Polymerisation in einem Einzelreaktor oder einer Reihe
von Parallelreaktoren hergestellt werden. Ein Beispiele für ein solches
in situ-Reaktorverfahren ist das von Montell North America Inc.
verwendete Catalloy Verfahren. Dieses Verfahren verwendet mehrere
parallele Gasphasenreaktoren, die separate Polymerisation von unterschiedlichem
Monomereinsatzmaterial in jedem Reaktor erlauben. Jeder Reaktor
läuft unabhängig von den
anderen, so dass jedes Reaktorprodukt ganz verschieden von dem ist,
was in den anderen Reaktoren hergestellt wird. Das Produkt von jedem
Reaktor kann gemischt oder vermischt werden, wodurch direkt aus
dem Polymerisationsverfahren legierte Polymere erzeugt werden. Ein
Beispiel für
Polymergemische oder -legierungen, die im Catalloy-Verfahren hergestellt
werden, sind thermoplastische Olefine (TPO) der Sorte Adflex (Montell
North America, Inc.), die Gemische oder Legierungen von EPR und
semikristallinem Polypropylen sind.
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Die in den erfindungsgemäßen Heißschmelzklebstoffen
verwendeten klebrigmachenden Harze sind jene, die Adhäsionseigenschaften
erweitern und die spezifische Adhäsion verbessern. Der Begriff "klebrigmachendes
Harz" schließt hier
ein:
- (a) natürliches und modifiziertes Baumharz,
beispielsweise Balsamharz, Holzharz, Tallölharz, destilliertes Baumharz,
hydriertes Baumharz, dimerisiertes Baumharz und polymerisiertes
Baumharz;
- (b) Glycerin- und Pentaerythritester natürlicher und modifizierter Baumharze,
wie beispielsweise den Glycerinester von Pfahlholzharz, den Glycerinester
von hydriertem Baumharz, den Glycerinester von polymerisiertem Baumharz,
den Pentaerythritester von Pfahlholzharz, den Pentaerythritester
von hydriertem Baumharz, den Pentaerythritester von Tallölharz und
den phenolisch modifizierten Pentaerythritester von Baumharz;
- (c) Polyterpenharze mit einem mittels ASTM Verfahren E28-58T
bestimmten Erweichungspunkt von etwa 10°C bis 140°C, wobei letztere Polyterpenharze
im Allgemeinen aus der Polymerisation von Terpenkohlenwasserstoffen
resultieren, wie des Monoterpens, das als Pinen bekannt ist, in
Gegenwart von Friedel-Krafts-Katalysatoren bei mäßig niedrigen Temperaturen;
die hydrierten Polyterpenharze sind auch eingeschlossen;
- (d) Copolymere und Terpolymere natürlicher Terpene, z. B. Styrol/Terpen, α-Methylstyrol/Terpen
und Vinyltoluol/Terpen;
- (e) phenolisch modifizierte Terpenharze, wie beispielsweise
das Harzprodukt, das aus der Kondensation von Terpen und einem Phenol
in saurem Medium resultiert;
- (f) aliphatische und cycloaliphatische Erdölkohlenwasserstoffharze mit
Ring-und-Kugel-Erweichungspunkten von etwa 10°C bis 140°C, wobei letztere Harze aus
der Polymerisation von Monomeren resultieren, die vorwiegend aus
aliphatischen oder cycloaliphatischen Olefinen und Diolefinen bestehen;
ebenfalls eingeschlossen sind die hydrierten aliphatischen und cycloaliphatischen
Erdölkohlenwasserstoffharze;
Beispiele für
diese kommerziell erhältlichen
Harze auf Basis einer C5-Olefinfraktion
dieses Typs sind Piccotac 95 tackifying resins, angeboten von Hercules
Corp., und Eastotac H115R, angeboten von Eastman Chemical Company;
- (g) aromatische Erdölkohlenwasserstoffe
und die hydrierten Derivate derselben;
- (h) aliphatische/aromatische, von Erdöl abgeleitete Kohlenwasserstoffe
und hydrierte Derivate derselben.
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Für
einige Formulierungen sind möglicherweise
Mischungen von zwei oder mehreren der oben beschriebenen klebrigmachenden
Harze erforderlich. Obwohl ein Bereich von 15 bis 70 Gew.% klebrigmachendes
Harz verwendet werden kann, ist der bevorzugte Bereich 20% bis 50%.
Erfindungsgemäß brauchbare klebrigmachende
Harze können
vielleicht polare klebrigmachende Harze einschließen, die
Wahl der verfügbaren
klebrigmachenden Harze ist jedoch durch die Tatsache begrenzt, dass
viele der polaren Harze mit den elastomeren Kautschukpolymeren und/oder
semikristallinen olefinischen Polymeren nur partiell verträglich zu sein
scheinen.
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Wie bereits gesagt umfassen klebrigmachende
Harze, die im Bereich der vorliegenden Erfindung brauchbar sind,
etwa 15 Gew.% bis etwa 70 Gew.%. Die klebrigmachenden Harze können vorzugsweise
aus jedem der unpolaren Typen ausgewählt werden, die kommerziell
erhältlich
sind. Bevorzugte Harze sind aliphatische Erdölkohlenwasserstoffharze, ein
auf C5-Olefin basierendes Beispiel hierfür ist z.
B. Piccotac 95, erhältlich
von Hercules Corp. Am meisten bevorzugt sind unpolare klebrigmachende
Harze, die vollständig
hydrierte C9 oder auf reinem Monomer basierende
Kohlenwasserstoffharze mit Erweichungspunkten im Bereich von ungefähr 70°C bis ungefähr 125°C sind.
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Weichmacher kann in Mengen von etwa
0 Gew.% bis etwa 30 Gew.%, vorzugsweise etwa 5% bis etwa 15 % in
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
vorhanden sein, um die gewünschte
Viskositätskontrolle zu
liefern. Geeigneter Weichmacher kann ausgewählt werden aus der Gruppe,
die die üblichen
weichmachenden Öle,
wie Mineralöl,
jedoch auch Olefinoligomere und Polymere mit niedrigem Molekulargewicht
sowie pflanzliches und tierisches Öl und Derivate dieser Öle einschließt. Die
von Erdöl
abgeleiteten Öle,
welche verwendet werden können,
sind bei relativ hoher Temperatur siedende Materialien, die nur
einen geringen Anteil aromatischer Kohlenwasserstoffe enthalten.
In dieser Hinsicht sollten die aromatischen Kohlenwasserstoffe vorzugsweise
weniger als 30 Gew.% und insbesondere weniger als 15 Gew.% des Öls stellen.
Das Öl
kann vorzugsweise völlig
nicht-aromatisch sein. Die Oligomere können Polypropylene, Polybutene,
hydriertes Polyisopren, hydriertes Butadien oder dergleichen mit
durchschnittlichen Molekulargewichten zwischen etwa 350 und etwa
10 000 sein. Geeignete pflanzliche und tierische Öle schließen Glycerinester
der üblichen
Fettsäuren und
Polymerisationsprodukte davon ein. Die erfindungsgemäß brauchbaren
Weichmacher können
eine beliebige Anzahl unterschiedli cher Weichmacher sein, die Erfinder
haben jedoch gefunden, dass ein Weichmacher, der Mineralöl einschließt, erfindungsgemäß besonders
brauchbar ist. Andere flüssige
Polybutene mit durchschnittlichen Molekulargewichten von weniger
als 5000 können
auch verwendet werden. Wie zu erkennen ist, sind Weichmacher typischerweise
verwendet worden, um die Viskosität der gesamten Klebstoffzusammensetzung
herabzusetzen, ohne die Adhäsionsfestigkeit
und/oder Gebrauchstemperatur des Klebstoffs wesentlich herabzusetzen,
sowie um die offene Zeit des Klebstoffs zu verlängern.
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Die Wachse, die in Mengen in der
erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendet werden können, die
zwischen 0 Gew.% und 30 Gew.% variieren, werden zur Verringerung
der Schmelzviskosität
der Heißschmelzklebstoffe
verwendet. Diese Wachse verringern die offene Zeit der Zusammensetzung,
ohne das Temperaturverhalten zu beeinflussen. Zu den brauchbaren
Wachsen gehören:
- (1) Polyethylen mit niedrigem Molekulargewicht,
das heißt
1000 bis 6000, mit einem gemäß ASTM Verfahren
D-1321 bestimmten Härtewert
von etwa 0,1 bis 120 und ASTM-Erweichungspunkten
von etwa 65°C
bis 120°C;
- (2) Erdölwachse
wie Paraffinwachs mit einem Schmelzpunkt von etwa 50°C bis 80°C und mikrokristallines Wachs
mit einem Schmelzpunkt von etwa 55°C bis 95°C, wobei letztere Schmelzpunkte
nach ASTM Verfahren D127-60 bestimmt worden sind;
- (3) ataktisches Polypropylen mit einem Ring-und-Kugel-Erweichungspunkt
von etwa 120°C
bis 160°C;
- (4) synthetische Wachse, die durch Polymerisieren von Kohlenmonoxid
und Wasserstoff hergestellt sind, wie Fischer-Tropsch-Wachs, und
- (5) Polyolefinwachse.
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Der Begriff "Polyolefinwachs" bezieht sich hier auf jene polymeren
oder langkettigen Komponenten, die aus olefinischen Monomereinheiten
zusammengesetzt sind. Diese Materialien sind kommerziell von Eastman
Chemical Co, unter dem Handelsnamen "Epolene" erhältlich.
Die Materialien, die zur Verwendung in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
bevorzugt sind, haben einen Ring-und-Kugel-Erweichungspunkt von
100°C bis
170°C. Es
sollte klar sein, dass jedes dieser Wachsverdünnungsmittel bei Raumtemperatur
fest ist. Andere brauchbare Substanzen schließen hydrierte tierische, Fisch-
und pflanzliche Fette und Öle
ein, wie hydrierten Talg, Speck, Sojaöl, Baumwollöl, Castoröl, Menhadinöl, Lebertran, usw., und die
bei Umgebungstemperatur fest sind, da sie hydriert worden sind.
Auch diese haben sich als brauchbar in der Funktion als Wachsverdünnungsäquivalent
erwiesen. Diese hydrierten Materialien werden in der Klebstoffindustrie
oft als "tierische
oder pflanzliche Wachse" bezeichnet.
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Die vorliegende Erfindung schließt Stabilisator
in einer Menge von etwa 0,1 Gew.% bis etwa 2 Gew.% ein, vorzugsweise
jedoch etwa 0,1 Gew.% bis 1 Gew.%. Die Stabilisatoren, die in den
erfindungsgemäßen Heißschmelzklebstoffzusammensetzungen
brauchbar sind, werden zur Unterstützung des Schutzes der genannten
Polymere und dadurch des gesamten Klebstoffsystems vor den Auswirkungen
des thermischen und oxidativen Abbaus eingebracht, der normalerweise
während
der Herstellung und Auftragung des Klebstoffs sowie bei der gewöhnlichen
Einwirkung der Umgebung auf das Endprodukt stattfindet. Ein solcher
Abbau zeigt sich üblicherweise
durch Verschlechterung des Aussehens, der physikalischen Eigenschaften
und Leistungscharakteristika des Klebstoffs. Zu den verwendbaren
Stabilisatoren gehören
gehinderte Phenole mit hohem Molekulargewicht und multifunktionale
Phenole, wie Schwefel und Phosphor enthaltene Phenole.
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Gehinderte Phenole sind Fachleuten
wohl bekannt und können
als phenolische Verbindungen charakterisiert werden, die auch sterisch
anspruchsvolle Reste in enger Nähe
zu ihrer phenolischen Hydroxylgruppe enthalten. Insbesondere werden
in mindestens einer der ortho-Positionen relativ zu der phenolischen
Hydroxylgruppe im Allgemeinen tert.-Butylgruppen an den Benzolring
substituiert. Die Anwesenheit dieser sterisch anspruchsvollen, substituierten
Reste in der Nähe
der Hydroxylgruppe dient zur Herabsetzung ihrer Streckfrequenz und
somit ihrer Reaktivität,
wodurch diese sterische Hinderung die phenolische Verbindung dadurch
mit stabilisierenden Eigenschaften versieht. Repräsentative
gehinderte Phenole schließen
ein:
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- 1,3,5-Trimethyl-2,4,6-tris[3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxybenzyl)benzol;
- Pentaerythrittetrakis-3(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionat;
- n-Octadecyl-3(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat;
- 4,4'-Methylenbis(4-methyl-6-tert.-butylphenol);
- 4,4'-Thiobis(6-tert.-butyl-o-cresol);
- 2,6-Di-tert.-butylphenol;
- 6-(4-Hydroxyphenoxy)-2,4-bis(n-octylthio)-1,3,5-triazin;
- 2,4,6-Tris(4-hydroxy-3,5-di-tert.-butylphenoxy)-1,3,5-triazin;
- Di-n-octadecyl-3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxybenzylphosphonat;
- 2-(n-Octylthio)ethyl-3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxybenzoat und
- Sorbitolhexa-(3,3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat.
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Besonders bevorzugt als Stabilisator
ist Pentaerythrittetrakis-3(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenol)propionat.
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Die Leistung dieser Stabilisatoren
kann weiter erhöht
werden, indem zusammen mit diesen (1) Synergisten wie beispielsweise
Thiodipropionatester und Phosphite und (2) Chelatbildner und Metalldesaktivatoren verwendet
werden, beispielsweise Ethylendiamintetraessigsäure, Salze davon und Disalicylalpropylendiimin.
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Es sei darauf hingewiesen, dass andere
optionale Additive in die erfindungsgemäße Klebstoffzusammensetzung
eingebracht werden können,
um spezielle physikalische Eigenschaften zu modifizieren. Diese können beispielsweise
Materialien wie Färbungsmittel,
Füllstoffe,
Fluoreszenzmittel, Tenside, usw. einschließen.
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Die Erfindung wird mittels Beispielen
weiter erläutert,
die im Folgenden beschrieben werden.
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Die erfindungsgemäße Heißschmelzklebstoffzusammensetzung
kann unter Verwendung von irgendwelchen im Stand der Technik bekannten
Techniken formuliert werden. Ein repräsentatives Beispiel des Mischverfahrens
des Standes der Technik beinhaltet das Platzieren aller Komponenten
außer
dem EPR-Kautschuk und dem semikristallinen olefinischen Polymer
in einem ummantelten Mischkessel, der mit einem Rotor ausgestattet
ist, und das anschließende
Erhöhen
der Temperatur der Mischung auf einen Bereich von 350°F bis 400°C, um den
Inhalt zu schmelzen. Es sei darauf hingewiesen, dass die genaue
in dieser Stufe zu verwendende Temperatur von den Schmelzpunkten
der speziellen Bestandteile abhängt.
Die Polymere werden nachfolgend unter Durchmischen in den Kessel
eingebracht und das Mischen fortgesetzt, bis eine konsistente und gleichförmige Mischung
gebildet wird. Die Inhalte des Kessels werden während des gesamten Mischverfahrens
mit Inertgas wie Kohlendioxid und Stickstoff geschützt.
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Die resultierenden Heißschmelzklebstoffe
können
dann unter Verwendung einer Vielfalt von Beschichtungstechniken
auf Substrate aufgebracht werden. Beispiele schließen Heißschmelzschlitzdüsenbeschichten, Heißschmelzradbeschichten,
Heiß schmelzwalzenbeschichten,
Schmelzblasbeschichten und Spiralsprühbeschichten ein. In einer
bevorzugten Ausführungsform
wird der Heißschmelzklebstoff
unter Verwendung von Spiralsprühtechnik
auf ein Substrat gesprüht,
was eine bevorzugte Technik zur Herstellung eines filamentartigen
Spiralmusters zur Windelkonstruktion und elastischen Befestigung
ist. In einem Beispiel wird der Beschichter mit einer scheibenartigen
Beschichtungsdüse
versehen, die in der Mitte eine Düsenspitze aufweist. Die Spitze
wird mit einer Reihe schräger
Löcher
umgeben, damit Heißluft
hindurchgeleitet werden kann. Der Heißschmelzklebstoff wird in Form
eines kleinen Filaments aus der Düse gepumpt. Das Filament wird
dann durch Hochgeschwindigkeits-Heißluftstrahle gedreht, die aus
den Löchern
herauskommen, wodurch ein helixförmiges
Muster aus einem Einzelstrang Klebstoff produziert wird. Es liegt
nicht in der Absicht dieser Erfindung, eine vollständige Beschreibung
der Spiralsprühtechnik
zu liefern, und die Details finden sich in der Literatur.
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Die erfindungsgemäße Klebstoffzusammensetzung
kann in einer Reihe von Anwendungen verwendet werden, beispielsweise
beim Umwandeln von Einwegwaren, flexiblem Verpacken, Kartoneinsiegeln,
Etikettieren und anderen Montageanwendungen. Besonders bevorzugte
Anwendungen schließen
den Aufbau von Einwegwindeln und Damenbinden, elastische Windelbefestigungen,
Kernstabilisierung für
Windeln und Damenbinden, Laminierung von Windelrückseiten, Laminierung von Industriefiltermaterial,
Zusammensetzen von chirurgischen Bekleidungsstücken und Abdeckmaterial ein.
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TESTS UND MATERIALIEN
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Die Viskosität wurde gemäß ASTM D-3236 Verfahren bei
350°F getestet.
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Der Ring-und-Kugel-Erweichungspunkt
wurde mit einer automatisierten Herzog-Einheit gemäß ASTM E-28
bestimmt.
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Die Abschälfestigkeit wurde in 180° Geometrie
mit einem Zugtestgerät
(Instron Modell 55R1122) in der kontrollierten Atmosphärenumgebung
(77°F, 50%
relative Feuchtigkeit) gemessen. Vor dem Test wurden die Probestücke in der
kontrollierten Umgebung ungefähr
12 Stunden lang ins Gleichgewicht kommen gelassen, um die Reproduzierbarkeit
und Genauigkeit der Daten zu gewährleisten.
Der Test wurde mit 0,5" breiten,
spiralsprühbeschichteten
Probestücken
mit einer Traversengeschwindigkeit von 12"/Minute durchgeführt. Der durchschnittliche
Abschälwert
von sechs Probestücken,
normalisiert auf die Einheit g/Zoll, wurde als Abschälfestigkeit
angegeben.
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Der Kriechfestigkeitstest wurde mit
in den Beispielen 1 bis 7 beschriebenen laminierten Probestücken durchgeführt. Das
auf 300 mm Länge
geschnittene Probestück
wurde vollständig
gestreckt und seine Enden wurden sicher an einem Stück steifer
Wellpappe befestigt. Eine Länge
von 200 mm wurde markiert, und die elastischen Stränge wurden
an den Markierungen geschnitten. Das Probestück wurde dann bei 100°F in einen Umluftofen
gegeben. Unter diesen Bedingungen können sich die elastischen Stränge ein
bestimmtes Stück zurückziehen.
Die Distanz zwischen den Enden wurde nach einer Stunde mit einem
Lineal gemessen. Das Verhältnis
der Endlänge
zu der Anfangslänge,
ausgedrückt
in Prozent (%), ist als Kriechfestigkeit oder Kriechkonstanz definiert.
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Die Sprühbarkeit wurde empirisch mit
einem Meltex CT225 (Nordson) oder LH-1 (Acumeter Laboratories) Heißschmelzbeschichter
gemessen. Die Beschichtungsbedingungen variieren in Abhängigkeit
von der Klebstoffprobe. In 1 ist
ein perfektes Spiralmuster und in 2 ein
schlechtes Spiralmuster gezeigt.
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Adflex KS357P ist ein Gemisch aus
EPR-Kautschuk und semikristallinem Propylenpolymer mit einer Schmelzfließrate von
25 g/10 Min (ASTM D-1238) und einem Schmelzpunkt von etwa 150°C (DSC),
hergestellt unter Verwendung des Catalloy-Verfahrens von Montell
North America Inc.
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Adflex KS084P ist ein Gemisch aus
EPR-Kautschuk und semikristallinem Propylenpolymer mit einer Schmelzfließrate von
30 g/10 Min (ASTM D-1238) und einem Schmelzpunkt von etwa 155°C (DSC),
hergestellt durch mechanisches Mischen von Montell North America
Inc.
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Vistalon 703, erhältlich von Exxon Chemical Company,
ist ein EPR-Kautschuk, der 72 Gew.% Ethylencomonomer enthält und eine
Mooney-Zahl von 20 hat (ASTM D-1646, ML 1+4 bei 125°C).
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Vistalon 7800, erhältlich von
Exxon Chemical Company, ist ein EPR-Kautschuk, der 68 Gew.% Ethylencomonomer
enthält
und eine Mooney-Zahl von 20 hat (ASTM D-1646, ML 1+4 bei 125°C).
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MDV 91-9, erhältlich von Exxon Chemical Company,
ist ein EPR-Kautschuk, der 60 Gew.% Ethylencomonomer enthält und eine
Mooney-Zahl von 18 hat (ASTM D-1646, ML 1+4 bei 125°C).
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Keltan 1446A, hergestellt von DMS
Company InC., ist ein EPDM, das 58 Gew.% Ethylen, 7 Gew.% Ethylidennorbornen
(ENB) enthält
und eine Mooney-Zahl von 10 hat (ASTM D-1646, ML 1+4 bei 125°C).
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Rexflex W218 ist ein semikristallines
Ethylen/Propylen-Copolymer, das aus 10 Gew.% Ethylen besteht. Es
wurde von Huntsman Corporation erhalten.
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Exact 4038, ein unter Verwendung
von Metallocenkatalysator hergestelltes semikristallines Ethylen/Buten-1-Copolymer
mit einem Schmelzindex (MI) von 125 dg/Min, einer Dichte von 0,885
g/cm3 und einem Buten-1-Gehalt von 19 Gew.%,
wurde von Exxon Chemical Company erhalten.
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Escorene MV02514, ein semikristallines
Ethylen/Vinylacetat-Copolymer mit einem MI von 2500 dg/Min und 14
Gew.% Vinylacetat, wird von Exxon erhalten.
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Evatane 18-500, ein semikristallines
Ethylen/Vinylacetat-Copolymer
mit einem MI von 500 g/10 Min und 18 Gew.% Vinylacetat, wurde von
Elf Atochem, North America Inc. erworben.
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Lotryl 10BA175, ein semikristallines
Ethylen/Butylacrylat-Copolymer
mit einem MI von 175 g/10 Min und 10 Gew.% Butylacrylat, wurde von
Elf Atochem North America Inc. erhalten.
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Duraflex PB 8910PC ist ein semikristallines
Copolymer von Ethylen und Buten-1, das 5,5 Gew.% Ethylen enthält. Es ist
von Montell North America Inc. erhältlich.
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Escorez 5400, erhalten von Exxon,
ist ein hydriertes cycloaliphatisches Kohlenwasserstoffklebrigmacherharz
mit sehr heller Farbe, das einen R&B-Erweichungspunkt von 103°C und ein
durchschnittliches Molekulargewicht (Gewichtsmittel; Mw)
von etwa 440 hatte.
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Escorez 5600, ebenfalls erhalten
von Exxon, ist ein aromatisch modifiziertes, hydriertes, cycloaliphatisches
Kohlenwasserstoffklebrigmacherharz mit sehr heller Farbe, das einen
R&B-Erweichungspunkt
von 100°C
und ein durchschnittliches Molekulargewicht (Gewichtsmittel; Mw) von etwa 520 hatte.
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Escorez 1310LC, ein weiteres von
Exxon erworbenes klebrigmachendes Harz, ist ein aliphatisches Kohlenwasserstoffharz
mit heller Farbe, einem R&B-Erweichungspunkt
von 93°C
und einem durchschnittlichen Molekulargewicht (Gewichtsmittel; Mw) von etwa 1350.
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Regalite 51100, erworben von Hercules
Corporation, ist ein vollständig
hydriertes C9-Harz mit einem R&B-Erweichungspunkt
von etwa 100°C.
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Piccotac 95, erhältlich von Hercules, ist ein
aliphatisches Kohlenwasserstoffklebrigmacherharz mit einem R&B-Erwiechungspunkt
von etwa 96°C.
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Sylvares 1100, erhältlich von
Arizona Chemical Company, ist ein Polyterpenklebrigmacherharz mit
einem R&B-Erweichungspunkt
von 100°C.
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Sylvares ZT5100, ebenfalls erhältlich von
Arizona Chemical Company, ist ein styroliertes Polyterpenklebrigmacherharz
mit einem R&B-Erweichungspunkt
von 94°C.
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Eastotac H100W und H115R sind hydrierte
aliphatische C5-Kohlenwasserstoffharze mit R&B-Erweichungspunkten
von 100 beziehungsweise 115°C.
Sie wurden von Eastman Chemical Company erworben.
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Epolene N-15, erhältlich von Eastman Chemical
Company, ist ein von Propylen abgeleitetes synthetisches Wachs mit
einem R&B-Erweichungspunkt
von 163°C
und einer Brookfield-Viskosität
von 600 cP bei 190°C.
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Marcus 300, erworben von Marcus Oil & Chemicals, Inc.,
ist ein synthetisches Polyethylenwachs mit einem Schmelzpunkt von
240°F.
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Pennznap 500, erworben von Pennzoil
Products Co., ist ein Mineralöl-Weichmacher.
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Irganox 1010 ist ein Antioxidans
vom Typ gehindertes Phenol von Ciba Geigy.
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BEISPIELE 1 BIS 7
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Die Heißschmelzklebstoffe von Tabelle
I wurden mit den zuvor beschriebenen Bestandteilen und Mischverfahren
hergestellt. Es wurden jeweils 2000 g hergestellt, und das Mischen
wurde bei 375°F
unter Kohlendioxidatmosphäre
in einem Labormischer vom Propellertyp durchgeführt, der aus einem von einem Motor angetriebenen
Propeller, einem Heizmantel, einer Temperaturregelungseinheit und
einem Behälter
von etwa 1 Gallon Größe bestand.
Die geeigneten Mengen von jeder Komponente, die gemäß den in
der Tabelle gezeigten Verhältnissen
berechnet wurden, wurden außer
dem Polymeren in den Behälter
gegeben, und die Temperatur des Behälters wurde dann erhöht, um den
Inhalt zu schmelzen. Nachdem die Bestandteile in dem Behälter vollständig geschmolzen
war, wurde der Motor eingeschaltet, um mit dem Durchmischen zu beginnen.
Anschließend
wurde(n) die Polymerkomponente(n) eingebracht. Das Mischen wurde
fortgesetzt, bis das Polymer vollständig gelöst worden war und eine gleichförmige Mischung
erhalten wurde. Eine vorgemischte Polymerlegierung, entweder Adflex
KS 357P oder Adflex KS084P, wurde zur Herstellung der Beispiele
von Tabelle I verwendet. Diese Polymerlegierungen wie hier beschrieben
bestehen aus sowohl EPR-Kautschuk als auch semikristallinem olefinischem
Polymer, den beiden wesentlichen erfindungsgemäßen Polymerkomponenten. Der
Vorteil der Verwendung von Polymerlegierungen liegt darin, dass
der EPR-Kautschuk und das semikristalline Polymer in einem Produkt
vorliegen, wodurch die Rohmaterialhandhabung vereinfacht wird. Die Klebstoffe
der Beispiele 1 bis 7 sind für
eine Vielfalt von Verpackungs- und Einwegvliesproduktmontageanwendungen
brauchbar.
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Mit den Beispielen 1 bis 7 wurden
gemäß den oben
beschriebenen Verfahren mehrere Tests durchgeführt. Probestücke für Kriechfestigkeits-
und Abschälfestigkeitstests
wurden unter Verwendung des Meltex CT225 Heißschmelzbeschichters durch
Laminieren dreier elastischer Stränge (Lycra 740), die auf 300
gereckt worden waren, zwischen zwei Schichten Propylenvliestextil
mit 200 g/m2 Flächengewicht hergestellt, und
in diesem Verfahren wurde auch die Sprühbarkeit bewertet. Die Klebstoffe
wurden mit 18,6 g/m2 Beschichtungsgewicht
mit 0,25 Sekunden of fener Zeit und 1 bar Druck auf den Quetschwalzen
spiralgesprüht.
Während
die Temperatur der für
das Sprühen
verwendeten Heißluft
auf 400°F
gehalten wurde, wurde die Auftragungstemperatur für jeden
Klebstoff eingestellt, um das Spiralmuster zu optimieren. Die tatsächliche
Auftragungstemperatur für
jeden Klebstoff ist in Tabelle I gezeigt.
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Tabelle
1, Beispiele 1 bis 7
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BEISPIELE 8 BIS 15
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Die Komponenten der Klebstoffe in
den Beispielen 8 bis 15 wurden gemäß den in Tabelle II gezeigten Verhältnissen
gemischt, um insgesamt jeweils 250 g zu erhalten, indem das gleiche
Verfahren wie in den Beispielen 1 bis 7 verwendet wurde, außer dass
ein Behälter
von Pintgröße verwendet
wurde. In diesen Beispielen wurden der EPR- oder EPDM-Kautschuk
und das semikristalline Polymer als separate Komponenten zugegeben.
Die Klebstoffe in den Beispielen 8 bis 15 sind für eine Vielfalt von Verpackungs-
und Einwegvliesanwendungen brauchbar. Gemäß den oben beschriebenen Verfahren
wurden mehrere Tests durchgeführt.
Probestücke
für den
Abschältest
wurden hergestellt, indem zwei Schichten Polypropylenvliestextil
mit einem Flächengewicht
von 20 g/m2 laminiert wurden. Klebstoffe
dieser Beispiele wurden unter Verwendung des Modell LH-1 Heißschmelzbeschichters
(Acumeter Laboratories) mit 14 g/m2 Beschichtungsgewicht
mit einer offenen Zeit von 0,5 Sekunden spiralgesprüht. Die
Temperatur wurde bei der zum Sprühen
verwendeten Heißluft
auf 400°F
gehalten, und die in Tabelle II gezeigte Auftragungstemperatur wurde
für jeden
Klebstoff eingestellt, um das Spiralmuster zu optimieren. Die Sprühbarkeit
wurde auch während
des Beschichtungsverfahrens bewertet.
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Tabelle
II, Beispiele 8 bis 15