DE599810C - Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von FarbstoffenInfo
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- C09B47/04—Phthalocyanines abbreviation: Pc
- C09B47/06—Preparation from carboxylic acids or derivatives thereof, e.g. anhydrides, amides, mononitriles, phthalimide, o-cyanobenzamide
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Description
Es wurde gefunden, daß Farbstoffe, die derselben Klasse anzugehören scheinen, dadurch
erzielt werden können, daß man Metalle oder Metallverbindungen, ausgenommen Alkalimetalle oder Alkalierdmetalle bzw.
deren Verbindungen, mit o-Arylcyanamiden, beispielsweise o-Cyanbenzatnid oder
o- Cyannaphthoesäureamid, erhitzt.
Verwendbare Metalle oder Metallverbindüngen
sind u. a. Magnesium, Kupfer, Cer, Zinn, Blei, Antimon, Wismut, Chrom, Molybdän,
Wolfram, Mangan, Eisen, Kobalt, Nickel. Besonders geeignet erscheinen: Magnesium,
Magnesiumoxydj Magnesiumcarbonat, Kupfer, Kupferoxyd, Cer, Zinn, Zinnoxyd,
Blei, Bleiglätte, Molybdän, Wolfram, Mangan, Mangancarbonat, Eisen, Eisenoxyd, Kobaltoxyd, Nickel und Nickeloxyd.
Die Reaktion erfordert im allgemeinen eine hohe Temperatur, und die Komponenten
können entweder allein oder in Gegenwart geeigneter Lösungs- oder Verdünnungsmittel
erhitzt werden. An die Wärmebehandlung schließt sich erforderlichenfalls eine Reinigung
an. Die Erzeugnisse können zu Anstrichmitteln und insbesondere als Pigmente Verwendung finden.
Im allgemeinen scheinen die Produkte Metall in gebundener Form zu enthalten. Bei
Verwendung von Antimon wird zwar ein im wesentlichen antimonfreies Erzeugnis gewonnen,
aber das verwendete Metall wirkt im Arbeitsverfahren augenscheinlich katalytisch.
Es erscheint möglich, in einigen Fällen gebundenes Metall durch Behandlung mit
Schwefelsäure zu entfernen. Die Metalle der Eisengruppe liefern die beständigsten Produkte.
Es folgt Magnesium, während Antimon außerstande zu sein scheint, unter den vorliegenden Reaktionsbedingungen ein Metallderivat
zu bilden.
Die metallhaltigen Verbindungen scheinen im wesentlichen dieselbe Konstitution zu besitzen,
oder aber die Zusammensetzungen stehen in enger Beziehung zueinander. Auch die metallfreien Verbindungen scheinen im
wesentlichen dieselbe Konstitution zu haben.
Die Eigenschaften der Verbindungen lassen sich an Hand der Magnesium enthaltenden
Verbindung aus Cyanbenzamid angeben. Sie ist in kochendem Chinolin löslich, liefert
blaue Lösungen, aus denen blaue Nadeln mit Purpurglanz gewonnen werden können. Sie
löst sich auch in kalter Schwefelsäure ohne Wasserstoffentwicklung mit dunkelgrüner
Farbe; beim Aufgießen auf Eis fällt metallfreier glänzender hellgrünblauer Farbstoff
aus. Diese metallfreie Verbindung besitzt die dem metallhaltigen Körper eigentümliche
Beständigkeit und Unlöslichkeit. Sie ist lichtbeständig. Durch heiße verdünnte Salpetersäure
wird sie zerstört. Sie ist in Chinolin, ferner in Benzophenon, Naphthalin und cyclischen Alkoholen, wie z. B. Cyclohexanol
und Menthol, unter Bildung blauer Lösungen und in Anilin und seinen Homologen unter
Bildung grüner Lösungen löslich. Die metallfreie Verbindung kann in eine metallhaltige
Verbindung zurückverwandelt werden, und zwar durch Kochen mit metallischem Magnesium
in Benzophenon oder Chinolin.
Analysen der Magnesium enthaltenden Verbindungen ergeben
C
67,8
67,8
67,3
67,7
67,7
3,7
3.4
3.7
i9>5 19.4
18,3
Mg
4,5 4,4
Das Molekül scheint einen Isoindolkern mit
einem außercyclischen Stickstoffatom zu enthalten. Es handelt sich höchstwahrscheinlich
um eine sich wiederholende Gruppierung mit 63 Doppelbindungen, etwa wie folgt:
einem außercyclischen Stickstoffatom zu enthalten. Es handelt sich höchstwahrscheinlich
um eine sich wiederholende Gruppierung mit 63 Doppelbindungen, etwa wie folgt:
C-N =■ C
Die Struktur der magnesiumfreien Verbindung scheint der Formel II zu entsprechen:
II
Für die Magnesium enthaltende Verbindung wird folgende Strukturformel in Betracht kommen:
III
Beispiel ι
a) Herstellung von o-Cyanbenzamid.
Zur Herstellung von Phthalsäurediamid gibt man 2000 Teile Phthalimid in 5280 Teilen wässerigen Ammoniaks (spez. Gewicht 0,88) und läßt 2 Tage lang stehen. Das entstandene Diamid wird filtriert und bei ioo° getrocknet.
Zur Herstellung von Phthalsäurediamid gibt man 2000 Teile Phthalimid in 5280 Teilen wässerigen Ammoniaks (spez. Gewicht 0,88) und läßt 2 Tage lang stehen. Das entstandene Diamid wird filtriert und bei ioo° getrocknet.
Zur Umwandlung des Phthalsäurediamids in o-Cyanbenzamid werden 162 Teile des
Diamids mit 590 Teilen Essigsäureanhydrid gemischt und das Gemisch rasch zum Kochen
erhitzt. Starkes Kochen am Rückflußkühler wird fortgesetzt, bis die Lösung klar ist, was
ungefähr etwa 80 Minuten dauert. Das abgeschiedene o-Cyanbenzamid wird filtriert,
darauf zunächst mit Eisessig und dann mit Alkohol gewaschen und bei 100 ° getrocknet.
b) 40 Teile o-Cyanbenzamid und 16 Teile Eisenfeilspäne werden innig gemischt und in
einem Ölbad erhitzt. Die Temperatur der Mischung wird 3/4 Stunde lang zwischen
235 und 245 ° gehalten. Das Reaktionsprodukt wird gekühlt, gepulvert und mit io°/0iger Schwefelsäure gerührt, bis kein
Wasserstoff mehr entwickelt wird. Es wird filtriert, mit Wasser gewaschen und mit
io°/0iger Sodalösung 1J2 Stunde gerührt und
filtriert. Der Farbstoff wird schließlich mit kochendem Wasser gewaschen, mit etwas
Alkohol erwärmt, filtriert und bei ioo° getrocknet.
36 Teile o-Cyanbenzamid (nach Beispiel 1) und 6 Teile groben Magnesiumpulvers werden
innig gemischt. Das Gemisch wird 3/4 Stunde
bei 220° C erhitzt. Die gekühlte Schmelze wird zerkleinert und mit 600 Teilen 5 °loiger
Schwefelsäure 1Z2 Stunde lang gerührt, filtriert,
mit Wasser gewaschen und mit 200 ecm einer 5 o/oigen Natronlauge 1Z2 Stunde gerührt,
danach mit kochendem Wasser gewaschen und bei 1000C getrocknet. Die Ausbeute besteht
in 18 Teilen eines blaugrünen Pulvers.
Bei spiel 3
10 Teile reines o-Cyanbenzamid werden mit 2 Teilen gepulverten Magnesiums bei 230 bis
240 ° während 15 Minuten oder länger (nach Maßgabe der verwendeten Mengen) erhitzt.
Das Produkt wird zerkleinert und nacheinander mit verdünnter Natronlauge, io°/0iger
Schwefelsäure, heißem Wasser und endlich Alkohol extrahiert.
40 Teile o-Cyanbenzamid sowie 15 Teile
Naphthalin und 10 Teile Magnesiumoxyd
wurden 2 Stunden bei 230 bis 2400 in einem
emaillierten Eisenbehälter mit kurszem Luftrückflußkühler im Ölbad erhitzt. Nach dem
Abkühlen wird der harte Rückstand zerkleinert und mit Aceton extrahiert, bis er frei
von Naphthalin und einer löslichen grünen Verunreinigung ist. Er wird dann mit verdünnter
Säure vom Überschuß an Magnesium befreit, mit Wasser gewaschen und getrocknet.
40 Teile o-Cyanbenzamid sowie 10 Teile gepulverten metallischen Antimons und
20 Teile Naphthalin werden 1 Stunde lang bei 260 ° erhitzt. Das gepulverte Erzeugnis
wird mit Aceton, Natrium hydroxyd und Heißwasser extrahiert, bis es frei von Naphthalin
und Phthalimid ist. Eine weitere Reinigung kann durch Herauslösen des Pigments mittels kochenden Chinolins bewirkt werden.
Metall oder
Metallverbmdung
Ni
NiO
Co3N4
Cr
Bi2O3
MnCO3
PbO
Temperatur
0C
0C
250
250
260
245
260
245
245
245
300
245
300
Erzeugnis
Purpurglänzendes Pulver; bei Verbrennung Nickeloxyd _0
liefernd
Tiefblaues Pulver mit Purpurglanz
Kobalthaltiger blauer Farbstoff
Dunkelgrün; nach Behandlung mit Schwefelsäure einen blaugrünen Farbstoff
liefernd
Dunkelgrün; aus Schwefelsäure einen hellen blaugrünen Farbstoff liefernd
Dunkelpurpurn; aus Schwefelsäure einen blauen Farbstoff
liefernd
Dunkelblau; nach Behandlung mit Schwefelsäure erheblich
heller
Dieses Beispiel betrifft die Herstellung einer im wesentlichen metallfreien Verbindung aus
der magnesiumhaltigen Verbindung. Letztere wird mit einer äußerst geringen Menge konzentrierter
Schwefelsäure von ungefähr 96 °/0, die zur Anfeuchtung und Unterstützung der
Zerkleinerung dient, gemahlen. Die Säure wird vor dem Mahlen auf — 10 ° abgekühlt iao
und während des Mahlens auf dieser Temperatur gehalten. Wenn Lösung eingetreten ist,
wird durch Glasfilter o. dgl. filtriert und dann sorgfältig unter Mischung mit Eis verdünnt.
Der blaue Niederschlag wird filtriert, säurefrei gewaschen und getrocknet.
Das Beispiel schildert die Umwandlung einer metallfreien Verbindung in eine Metallverbindung,
nämlich die Umwandlung der Verbindung nach Beispiel 5 in die entsprechende Magnesiumverbindung.
380 Teile des nach Beispiel 5 gewonnenen Pigments werden zusammen mit 15 Teilen
Magnesiumpulver in kochendem Benzoephenon bei 3070 mehrere Stunden erhitzt.
Nach dem Umkristallisieren erscheint das Erzeugnis als identisch mit der durch direkte
Synthese erhaltenen Magnesiumverbindung. Die umstehende Tabelle nennt weitere Beispiele der FarbstofiEherstellung unter Ver-Wendung
von o-Cyanbenzamid mit anderen Metallen oder Metallverbindungen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Färbstoffen,
darin bestehend, daß man Arylcyanamide mit Metallen oder Metallverbindungen
(ausgenommen sind Alkalimetalle oder Erdalkalimetalle bzw. deren Verbindungen) gegebenenfalls in Gegenwart
von Lösungs- oder Verdünnungsmitteln erhitzt.
2. Ausbildung des Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, daß die gemäß Anspruch 1
erhältlichen Farbstoffe (mit Ausnahme der unter Verwendung von Eisen, Nickel und
Kupfer gewonnenen) mit konzentrierter Schwefelsäure behandelt werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB17929/31A GB389842A (en) | 1931-06-20 | 1931-06-20 | Improvements in and relating to the production of coloured products |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE599810C true DE599810C (de) | 1934-07-10 |
Family
ID=10103710
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI44465D Expired DE599810C (de) | 1931-06-20 | 1932-05-18 | Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2000051A (de) |
DE (1) | DE599810C (de) |
FR (1) | FR738796A (de) |
GB (1) | GB389842A (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2744913A (en) * | 1956-05-08 | Process for the manufacture of tetra- | ||
US2525620A (en) * | 1946-08-08 | 1950-10-10 | American Cyanamid Co | Process for the preparation of aromatic orthodinitriles |
-
1931
- 1931-06-20 GB GB17929/31A patent/GB389842A/en not_active Expired
-
1932
- 1932-05-18 DE DEI44465D patent/DE599810C/de not_active Expired
- 1932-06-10 US US616570A patent/US2000051A/en not_active Expired - Lifetime
- 1932-06-18 FR FR738796D patent/FR738796A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB389842A (en) | 1933-03-20 |
FR738796A (fr) | 1932-12-29 |
US2000051A (en) | 1935-05-07 |
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