DE599428C - Lenk- und Lagereinrichtung fuer die Vorder- und Hinterraeder eines Gebrauchswagens fuer landwirtschaftliche oder unter aehnlichen Transportverhaeltnissen arbeitende Betriebe mit starrem (unverwindbarem) Unterwagen - Google Patents

Description

Gebrauchswagen für landwirtschaftliche oder unter ähnlichen Transportverhältnissen arbeitende Betriebe dienen dazu, verhältnismäßig schwere Lasten auch auf unbefestigtem Fahr-S grand, wie Feld- und Forstwegen, Sandgruben, Bauplätzen und im losen Acker, zu befördern. Derartige Transportwege stellen an die Lenkbarkeit des Fahrzeuges große Anforderungen, zumal sich quer zur Fahrbahn oft erhebliche Höhenunterschiede für die Räder eines Rad-' satzes ergeben. Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Lenk- und Lagereinrichtung für die Vorder- und Hinterräder solcher Gebrauchswagen mit starrem (unverwindbarem) Unterwagen, die sich durch die Lenkbarkeit der Vorderräder vermittels der schwenkbaren Schenkel der Vorderachse in Verbindung mit der Lenk- und Schwingbarkeit der starren Hinterradachse vermittels eines breiten Pfannen-

ao lagers zwischen der Hinterachse und dem Unterwagen kennzeichnet.

An sich ist die Lenkbarkeit von Wagenvorderrädern vermittels schwenkbarer Schenkel der Achse bekannt. Im Kraftfahrzeugbau kennt man auch die Schwingbarkeit von Radachsen vermittels waagerechter Zapfen- oder kugeliger Lagerung. Diese bekannten Schwingachsenlager bieten dem Fahrzeugoberbau aber nur geringe Unterstützungsfläche, und sie sind deshalb nur für Kraftfahrzeuge auf ebenen, befestigten Fahrstraßen mit geringen Höhenunterschieden geeignet. Demgegenüber besteht vorliegende Erfindung in der Anwendung der Achsschenkellagerung für Vorderräder zusammen mit einem breiten Pfannenlager für die starre Hinterradachse, das dieser Achse gleichzeitig als Schwenk- und Schwinglager dient und den Wagen sehr stabil auf breiter Fläche unterstützt bei Gebrauchswagen für die eingangs geschilderten besonderen Transportverhältnisse.

In der Zeichnung ist eine als Beispiel anzusehende Ausführung in den Fig. 1 und 2 im Grundriß und senkrechten Querschnitt nach der Linie 2-2 in Fig. 1 schematisch dargestellt. Es ist eine Ausführung gewählt, wonach der in Fig. ι der Deutlichkeit wegen nur seinem Umrisse nach gestrichelt dargestellte Wagenboden aus Blech hergestellt ist und zugleich den Unterwagen bildet, der die üblichen Wagenarmaturen trägt.

Wie zunächst Fig. 2 zeigt, besteht der Wagenboden α aus einer einzigen Blechplatte, die an ihren beiden Längsrändern zu Versteifungsbalken oder -stegen b umgefaltet und in ihrem mittleren Teile durch längsverlaufende untergeschraubte, untergenietete oder angeschweißte Stege aus U-Eisen 0. dgl. verstärkt ist. An den Seitenbalken b, die durch querlaufende Zugbänder d sprengwerkartig verbun-

den sein können, sind die Lager e für die senkrechten Drehzapfen f der Vorderradachsstummel befestigt, beispielsweise durch Nieten, Schrauben oder Verschweißen. Ihre, Lenkung erhalten die Vorderräder g im gezeichneten Beispiele von dem Deichselschuhe k aus, der um einen senkrechten Bolzen i am Wagenboden α drehbar mit den Steuerarmen k der Achsstummel durch Lenker I verbunden ist ίο (Fig. i). Die Hinterräder m sind nach der Erfindung auf einer Achse η angeordnet, die um einen senkrechten Bolzen ο nach Art eines Kugelgelenkes am Wagenboden α drehbar ist. Zu diesem Zwecke ist im gezeichneten Beispiele unter dem Wagenboden α ein kegeliger, nach unten konvexer Teller^) befestigt, der in einer auf der Achse η befestigten Pfanne q ruht. Beide Teller^» und q sind im mittleren Teile durchlocht für den Durchtritt des Verbindungs- und Drehbolzens 0, der zweckmäßigerweise mit etwas Spielraum eingesetzt ist. Um das vorbeschriebene Gelenk kann die Achse n, wie Fig. 2 in gestrichelten Linien andeutet, in senkrechter Richtung schwingen, so daß selbst beim Befahren unebenen Geländes alle Räder auf der Fahrbahn bleiben. Die Achse kann aber auch in waagerechter Richtung sich bewegen (Fig. 1), wodurch das Befahren von Kurven und das Wenden auf kleinstem Räume, z. B.

auf der Straße, ermöglicht werden. Der neue Wagen läßt sich außerdem noch besser als die bisherigen Wagen rückwärts fahren (haken). Fig. ι zeigt eine Ausführung für die Verbindung der Achse η mit der Lenkeinrichtung für die Vorderräder. Die Achse η ist durch Zugstangen r mit eingeschalteten geeigneten Gelenken (z. B. Kugel- oder Kardangelenken) s mit der Deichselschuhplatte t so verbunden, daß beim Drehen des Schuhes h die Hinterräder gemäß der punktierten Lage eingestellt werden. Die Lenker I können entweder eine einzige Stange bilden (Fig. 1) oder aus zwei Einzelstangen bestehen, je nachdem, ob die Steuerarme k winklig oder parallel zu den Rad- * ebenen angeordnet sind.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Lenk- und Lagereinrichtung für die Vorder- und Hinterräder eines Gebrauchs-Wagens für landwirtschaftliche oder unter ähnlichen Transportverhältnissen arbeitende Betriebe mit starrem (unverwindbarem) Unterwagen, gekennzeichnet durch die Lenkbarkeit der Vorderräder vermittels der schwenkbaren Schenkel der Vorderachse in Verbindung mit der Lenk- und Schwingbarkeit der starren Hinterachse vermittels eines breiten Pfannenlagers zwischen der Hinterachse und dem Unterwagen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen