DE599175C - UEberspannungsableiter fuer elektrische generatorgespeiste Anlagen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Überspannungsschutzvorrichtung für elektrische generatorgespeiste Anlagen, die in bekannter Weise aus zwischen der spannungführenden Leitung und Erde liegenden Ableitern mit geschichteten Widerstandselementen und mit den Widerstandselementen in Reihe liegenden Funkenstrecken besteht. Derartige Ableiter haben den Zweck, Wanderwellen, die z. B. bei Schaltvorgangen in dem Netz zustande kommen, unschädlich zu machen. Die Ableiter arbeiten mit einer ventilartigen Wirkung; d. h. sie treten in Tätigkeit, wenn die Überspannung der Wanderwellen ihre Ansprechspannung erreicht,

und führen die Überspannung ab, während sie bei normaler Betriebsspannung einen unendlich großen Widerstand besitzen. Wird nun die Netzspannung über die Löschspannung der Ableiter dadurch erhöht, daß bei plötzlicher

so Verringerung der Leistung, z. B. durch Abschalten eines Streckenabschnittes, die Einregelung der Erregung der speisenden Generatoren oder der die Generatoren antreibenden Kraftmaschinen auf den neuen Belastungszustand oder beides zusammen nicht rasch genug erfolgt, und findet gleichzeitig ein Überspannungsvorgang statt, der den Ableiter zum Ansprechen bringt, so besteht die Gefahr, daß nach Ansprechen der Überspannungsableiter der von den Generatoren gelieferte Betriebsstrom über die Überspannungsableiter nach Erde abfließt und die Überspannungsableiter zerstört.

Um diesen Nachteil zu vermeiden, wird nach der Erfindung bei einer Spannungserhöhung im Netz, die von der Zunahme der Generatorspannung herrührt, auch die Löschspannung des Überspannungsabieiters heraufgesetzt, und zwar dadurch, daß durch öffnen eines Schalters eine Anzahl Widerstandselemente zugeschaltet wird, die bei normaler Betriebsspannung von dem geschlossenen Schalter kurzgeschlossen ist. Das Öffnen des Schalters geschieht erfindungsgemäß mittels eines an der Netzspannung liegenden Spannungsrelais, das von einer rasch über die Leitung hineilenden Wanderwelle nicht beeinflußt wird, sondern nur in Tätigkeit tritt, wenn die Spannungserhöhung im ganzen Netz durch Zunahme der Generatorspannung einen Wert erreicht, der über der Löschspannung des Ableiters liegt und bei dem deshalb nach Ansprechen des Ableiters ein dauerndes Fließen des Betriebsstromes nach Erde möglich wäre. Das Spannungsrelais kann auch das Schließen des Schalters beim Absinken der Überspannung auf die normale Betriebsspannung bewirken.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung dargestellt.

Mit ίο ist ein Drehstromgenerator bezeichnet, der auf ein Netz ii arbeitet. 12 sind die Funkenstrecken der Überspannungsableiter, die mit den zu Säulen 13 aufgeschichteten Widerstandselementen in Reihe zwischen dem Netz 11 und Erde liegen. Die Säulen 13 sind mittels der Leitungen 14, 15 und 16 angezapft, die über den dreipoligen Schalter 17 mit Erde verbunden sind. Der Schalter besitzt einen Ausschaltmagneten 18, dessen Spule 19 in einem von der Batterie 20 gespeisten Stromkreis liegt. Der Stromkreis der Magnetspule ist über die Kontakte eines Spannungsrelais 21 geführt, das über einen Spannungswandler 22 am Netz liegt. Die Anordnung wirkt folgendermaßen: Wird der Drehstromgenerator z. B. durch eine Wasserturbine angetrieben, so tritt beim Abschalten der Abzweigleitung 23 im Netz 11 eine Spannungserhöhung auf, die, abgesehen von einer verzögerten Einregelung der Erregung des Generators auf den neuen Belastungszustand, hauptsächlich darauf beruht, daß sich infolge der Unzusammenpreßbarkeit von Wasser die Leitvorrichtung der Turbine nicht so schnell verstellen läßt, um bei der plötzlichen Entlastung des Generators ein Zunehmen der Drehzahl zu verhindern. Infolge der Überspannung im Netz 11 spricht das Spannungsrelais 21 an und schaltet den Auslösemagneten 18 des Schalters 17 ein. Der Magnet öffnet den Schalter 17 und gleichzeitig den mit ihm verbundenen und im Stromkreis seiner Spule 19 liegenden Kontakt 24. Durch öffnen des Schalters 17 wird der bei normaler Betriebsspannung vorhandene Kurzschluß des unteren Teiles der Widerstandssäulen 13 aufgehoben, wodurch die Löschspannung der Ableiter erhöht wird. Nach Absinken der Überspannung auf die. normale Betriebsspannung wird der Schalter 17 wieder eingeschaltet. Das kann von Hand oder mittels einer vom abfallenden Spannungsrelais 21 eingeschalteten Einschaltspule erfolgen.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Überspannungsableiter für elektrische generatorgespeiste Anlagen, bestehend aus aufeinandergeschichteten Widerstandselementen mit einer in Reihe geschalteten Funkenstrecke, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Spannungserhöhung im Netz infolge Zunahme der Generatorspannung die Löschspannung des Ableiters durch Zuschalten einer Anzahl Widerstandselemente erhöht wird, die bei normaler Betriebsspannung von einem Schalter kurzgeschlossen werden.

2. Überspannungsableiter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der einen Teil des Ableiters kurzschließende Schalter mittels eines an der Netzspannung liegenden Spannungsrelais bei Zunahme der Spannung aus- und bei Abnahme der Spannung auf den normalen Betriebswert eingeschaltet wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen