-
Anklopfmaschine Im Zusatzpatent 580 330 ist eine Anklopfmaschine
beschrieben, bei der der Schuh von einer Vorrichtung getragen wird, die ihn entsprechend
einem normalen Schuhmodell durch Drehen, Verschieben bzw. Senken und Heben den Anklopfwerkzeugen
darbietet und überdies auch die Anklopfwerkzeuge zusätzliche Bewegungen erhalten,
um die Abweichungen von der Normalkontur auszugleichen. Zu diesem Zwecke ist dort
die Achse der Anklopftrommel mitsamt dem um sie pendelnden Anklopfhammer im Maschinengestell
beweglich. Die Bewegungen werden durch Getriebe zwangsläufig von Steuerkurven aus
bewirkt.
-
Gemäß vorliegender Erfindung wird nun die Steuerung der Ausgleichbewegungen
durch eine mit dem Schuhumriß zusammenwirkende Tastvorrichtung vervollkommnet. Die
mit der Leistenkante zusammenwirkende Tastvorrichtung leitet zusätzliche Bewegungen
des Werkzeugträgers parallel zum Schuhboden zum Ausgleich der Abweichungen der Werkstückform
vom Normalprofil des Leistens ein. Die Tastvorrichtung bildet gleichzeitig den Seitenhammer.
Die vibrierende Schlagbewegung des Seitenhammers wird in bekannter Weise durch andauernde
Flüssigkeitsstöße auf einen am Hammer angebrachten Kolben herbeigeführt. Durch Regelung
der Flüssigkeitsimpulse läßt sich die Schlagstärke des Hammers bei selbsttätigen
Anklopfmaschinen in einfacher Weise beeinflussen. Beim Anklopfen von Hand wird die
Schlagstärke durch verschieden starkes Andrücken des Schuhes gegen den von einem
Nocken oder Exzenter bewegten Hammer geregelt. Bei selbsttätiger Leistenführung
und verschieden geartetem Leder ist naturgemäß diese Regelung nicht möglich. Der
hydraulisch bewegte Hammer bietet also sowohl für sich wichtige Vorteile als auch
als Hilfsmittel für die Steuerung des ganzen Werkzeugkopfes. Es ist bereits an Schnittpoliermaschinen
bekannt, den Schuh auf seinem ganzen Umfange durch Taste hydraulisch zu steuern,
bei der vorliegenden Maschine findet jedoch nur ein Ausgleich der Abweichungen der
Werkstückform vom Normalprofil statt.
-
Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung dargestellt.
-
Fig, i zeigt in einem Senkrechtschnitt den Gesamtaufbau der Maschine;
Fig. a ist ein gleicher Schnittdes Seitenhammers und der Steuervorrichtung und veranschaulicht
auch das Schema der Flüssigkeitsführung; Fig. 3 zeigt eine abgeänderte Ausführung
des Hammers.
-
Die Anklopftrommel ii (Fig. i) ist mit ihrer Achse 7 im Maschinenkopf
3 drehbar.
Der Seitenhammer 2 ist in einem Gehäuse Zoo gelagert,
das am Maschinenkopf 3 befestigt ist. Der Maschinenkopf 3 selbst wird mittels des
Gelenkbolzens gor von den Hebeln 2o2 getragen, die ihrerseits auf dem im Gestell
i angebrachten Bolzen 2,03 ausschwingen können. Außerdem wird die Lage des
Maschinenkopfes 3 durch die an ihm angreifende, im übrigen aber wie im Vorpatent
gesteuerte Koppel 161 bestimmt. .
-
Im unteren Teil des Gehäuses Zoo ist ein Zylinder 2o4 beweglich: Eine
Feder 2o5 liegt einerseits am Abschlußring 2o6 und anderseits am eingeschraubten
Pfropfen 207, so daß der Zylinder 2o4 aus der gezeichneten Mittellage um ein gewisses
Maß in das Gehäuse hineingedrückt werden kann. Der Zylinder 2o4 nimmt den Seitenhammer
2 auf, der mit dem als Ventilteller ausgebildeten Kolbenkranz 2o8 versehen ist.
Eine Feder 209 legt sich einerseits an den Abschlußring 210 und anderseits an den
Kolben 2o8 an und ist bestrebt, letzteren auf seinem Sitz zu halten. Demnach ist
der Hammer 2 im Zylinder 204 und dieser im Gehäuse Zoo verschiebbar. Oberhalb des
Zylinders 204 ist im Gehäuse Zoo ein zweiter, jedoch in ihm feststehender Zylinder
211 vorgesehen, in welchem ein Kolben 2i2 beweglich ist. Der Kolben 212 ist durch
einen Lenker 2i3 mittels Bolzens 214 mit den über den Bolzen toi nach oben verlängerten
Hebeln 2o2 verbunden.
-
Durch eine Öffnung 215 kann ein Flüssigkeitsstrom in den Zylinder
204 eintreten, den Kolben 2o8 von seinem Sitz abdrängen, dem Hammer 2 einen Stoß
erteilen und durch die Öffnung 2i6 austreten. Die Feder 2o9 bringt dann den Kolben
2i2 wieder auf seinen Sitz.
-
Der Zylinder 204 hat ferner eine Nut 2i8, die sich nur um einen Teil
seines Umfanges erstreckt, und zwei weitere Nuten z 17, 219, die unten bei
22o sich vereinigen. Durch eine Öffnung 22i im Gehäuse Zoo kann ein Flüssigkeitsstrom
in die Nut 218 eintreten und von hier durch die Öffnungen V, Z (Abb. 3) und
die Kanäle 222 und 223 auf aie rechte bzw. linke Seite des Kolbens 212 gelangen,
sofern durch Verschiebung des Zylinders 204 die Nut 218 mit der Öffnung V oder Z
in Verbindung gelangt.
-
224 ist eine beliebige Vorrichtung zur Erzeugung eines pulsierenden
Flüssigkeitsstromes, der in einem Zweig durch die Öffnung 215 in den Hammerzylinder
204 und in dem anderen Zweig 226 durch die Öffnung 221 in die Nut 2i8 eintritt.
Durch die Stromstöße im Zylinder 204 wird der Hammer 2 gegen das Arbeitsstück geschleudert
oder angepreßt. Die Feder 2o9 bringt den Hammer wieder in die Ausgangsstellung.
Die Schlagstärke wird durch ein Überdruckventil 227
geregelt oder durch Längenänderung
der schwingenden Ölsäulen in den Ölleitungen zwischen Hammer und Druckquelle 22q..
Die Längenänderung erfolgt durch Zu- oder Abschalten einzelner oder mehrerer Leitungsstränge
228, 229. Dadurch wird die Größe der schwingenden und hämmernden Masse verändert
und eine stärkere oder schwächere Klopfwirkung erzeugt.
-
Der Hammer und Tastkolben 2, welcher in der Steuerbüchse 204 steckt,
wird beständig durch die Feder 205 gegen den Leisten 230
angedrückt.
Dieses Anliegen findet natürlich auch während des Hämmerns des Kolbens :2 statt.
Die Nut 2z8 der Steuerbüchse 204 steht mit einem Zulauf 22I für eine Druckflüssigkeit
(Öl) in Verbindung. Die Nut 218 'ist so angeordnet, daß beide Öffnungen V und Z
der Ölzuleitungen zum Zylinder des Arbeitskolbens 212 verschlossen sind. Wird die
Steuerbüchse 2o4 aus dieser Mittellage verschoben, so stellt die Nut 218 die Verbindung
zwischen dem Zulauf 22i und einer der Öffnungen V und Z her, so daß Drucköl auf
eine der beiden Kolbenseiten des Arbeitskolbens 2i2 strömen kann und dadurch diesen
bewegt. Dabei zieht bzw. drückt der Arbeitskolben 212 den Werkzeugträger samt der
Steueranlage wieder in Mittelstellung. Diese Bewegung kommt dadurch zum Stillstand,
daß infolge desselben der Hammer 2 mit der Steuerbüchse 2o4 wieder in Mittelstellung
gedrückt wird und dort verbleibt, bis durch die Leistenbewegung eine neue Steuerbewegung
ausgelöst wird. Das Öl auf der jeweils nicht beaufschlagten Kolbenseite des Kolbens
212 fließt bei Kolbenbewegungen durch die nicht beaufschlagte Ölleitung wieder zur
Kammer 22o hin. Die Steuerbüchse hat außer der Nut 2i8 noch zwei weitere Aussparungen
217 und 2z9, die so angeordnet sind, daß die Trennwände der Aussparungen
genau die Steueröffnungen V und Z zudecken. Beide Aussparungen 217 und 2-i9 stehen
mit dem Ablauf 231 in Verbindung, von dem aus das 01 durch einen Tank wieder
dem Druckerzeuger bzw. der Vorrichtung zufließt, die den pulsierenden Flüssigkeitsdruck
erzeugt. Die Steueranlage kann auch mit ungleichmäßigem Flüssigkeitsdruck betrieben,
also an die Druckleitung angeschlossen werden, die den Seitenhammer 2 antreibt.
Die Flüssigkeitsstöße haben auf den vollkommen gleichmäßigen Lauf des Arbeitskolbens
212 keinen Einfluß, weil in dem Leitungskreis der Windkessel 23:2 eingeschaltet
ist. Die Stoßwirkung der Ölförderung ist auf den Hammer :2 wirksam und auf den Steuerkolben
212 unwirksam, weil erstens die Fläche des Kolbens 212 um ein Vielfaches größer
als die vom Kolben 2 ist und weil der Windkessel 232 nahe am Kolben 212 und verhältnismäßig
sehr
weit vom Hammer :2 entfernt ist.
-
Fig. 3 zeigt eine abgeänderte Ausführung der Hammerbewegung, bei der
der Schlag des Hammers 2 nicht durch den Ölstoß, sondern durch die Feder 2o9 (Fig.
2) erfolgt. Dabei übernimmt der Ölstoß das Anheben des Hammers 2 entgegen der Kraft
der Feder 2091 so daß nach dem Aufhören des plötzlichen Ölstoßes die Feder 2o9 den
Hammer 2 wieder auf den Leisten schnellt. Auch in diesem Falle dient der Hammer
2 mit seinem Zylinder 204 zur Steuerung des Servomotors 211, 21a, der dem
Werkzeugkopfe die Ausgleichbewegungen erteilt.