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Gießmaschine. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsverträge vom
2. Juni igi i die Priorität auf Grund der Anmeldung in den Vereinigten Staaten von
Amerika vom 18. Mai 1923 beansprucht. Bei den bekannten Gießmaschinen, bei
denen das Schließen der Formhälften durch Druckluft, das öffnen aber unter Federdruck
erfolgt, werden die Druckluftventile von Hand bedient, so daß der Gang der Maschine
von der Geschicklichkeit und Erfahrung des Bedienungspersonals abhängig ist. Eine
Schwierigkeit ergibt sich insbesondere dadurch, daß die Zeitdauer, für welche die
Form geschlossen bleiben muß, von deren Temperatur abhängig ist, d. h. die Form
muß um so länger geschlossen bleiben, je heißer sie ist_, weil sonst der Guß nicht
genügend Zeit zum Abkühlen hat.
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Dieser Nachteil wird nach der Erfindung dadurch beseitigt, daß zur
Regelung des Auslaßquerschnitts der Druckluftauslaßleitung ein Ventil angeordnet
ist, welches unter dem Einfluß eines an der feststehenden Formhälfte vorgesehenen
Thermostaten steht, so daß nach Beendigung des Gusses die öffnung der Form selbsttätig
abhängig von ihrer Temperatur erfolgt.
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Um das Arbeiten der Maschine zu beschleunigen, kann zweckmäßig zu
schneller Beseitigung des Druckes in der Lufteinlaßleitung ein Ventil angeordnet
werden, das in an sich bekannter Weise beim Sinken des Druckes unterhalb einer bestimmten
Grenze selbsttätig sich öffnet.
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Auf den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und es ist Abb. i ein mittlerer Längsschnitt durch eine Maschine gemäß
der Erfindung, Abb. 2 die Draufsicht auf die Abb.-i - mit einem Schnitt nach der
Linie x-y und Abb.3 eine abgebrochene Stirnansicht der Abb. 2.
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An den von der Grundplatte i aufwärts sich erstreckenden Armen 6,
7 ist die feststehende bzw. bewegliche Formhälfte 2 bzw. 3 angeordnet. Erstere wird
durch einen mittleren Schraubenbolzen q. gehalten, während letztere an einem Bolzen
5 befestigt ist, dessen anderes Ende mit einem unter Wirkung einer Feder i o stehenden,
in einem am Arm 7 zweckmäßig .angegossenen Zylinder 9 beweglichen Kolben 8 verbunden
ist. Von einer geeigneten Druckluftquelle führt eine Leitung 16, 17, 18 nach dem
Stutzen i g des durch den Deckel i i abgeschlossenen Zylinders 9. In
der
Leitung 16 ist ein für gewöhnlich unter Wirkung einer Feder geschlossenes
Ventil 15
angeordnet, mit dessen durch die Grundplatte i sich erstreckender
Spindel ein bei 14 drehbar gelagerter Winkelhebel 13 zusammenarbeitet. Der eine
Arm des Winkelhebels 13 steht unter dem Einfluß einer den Bedienungsmann tragenden
Platte 12. In dem Stutzen ig ist ein Ventil 2o angeordnet, welches durch eine schwache
Blattfeder 21 und eine Schraube 22 an dem Zylinder 9 befestigt ist. In dem Zylinderdeckel
i i ist ein durch ein Nadelventil 24 gesteuerter Kanal 23 vorgesehen, der, wie Abb.2
erkennen läßt, durch eine Leitung 46, 47 mit einem an der feststehenden Formhälfte
2 befestigten Gußstück 48 verbunden ist. Eine Öffnung dieses Gußstückes steht unter
Wirkung eines Ventils 5o, welches seinerseits unter Vermittlung der Lenker 52, 51
unter dem Einfluß eines an der feststehenden Form angebrachten thermostatischen
Elementes 49 steht. Eine an dem Ventilkörper 5o vorgesehene Kugel 53 ist in dem
Lenker 52 gelagert. Das Gußstück 48 weist eine kleine Luftauslaßöffnung 57 auf.
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In einem von dem Zylinder 9 getragenen Lager 54 sowie einem an der
feststehenden Form 2 vorgesehenen Lager ist eine Stange oder ein Rohr 38 verschiebbar
gelagert, welches sich durch ein an der beweglichen Form 3 vorgesehenes Lager ,erstreckt
und zwischen dem Läger 54 sowie einem zwischen diesem und der Form 3 befestigten
Stellring 39 von einer Schraubenfeder 55 umgeben ist. Auf dem einen Ende des Rohres
38 sitzt ein zweiter Stellring 56, während das andere der Form 2 zugekehite Ende
.eitlem Bolzen 37 trägt. Mit letzterem arbeitet das mit eilten Schlitz 33 versehene
Ende eines Lenkers 36 zusammen, dessen anderes Ende durch einen Lenker 34 mit einem
Ansatz 35 der Foren 2 verbunden ist. An einem nabenförtnig verbreiterten Teil 3o
des Lenkers 36 sind durch Stifte 31, 32 winkelförmig gebogene Platten 29 befestigt,
die mit Ausstoßstiften 27, 28 vertun den sind. Ähnliche, zweckmäßig unter Wirkung
von Blattfedern stehende Ausstoßstifte 25, 26 sind für die bewegliche Form 3 vorgesehen.
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Zur genauen - Einstellung der Formen 2 und 3 dienen Schrauben 42,
45 mit Gegenmuttern 43, 44 bzw. Schrauben 40 mit Gegenmuttern 41. Durch Dübel 58,
59, 6o werden die beiden Formen 2 und 3 in die richtige Lage finit Bezug aufeinander
gebracht.
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Bei der Benutzung der neuen Maschine wird, wenn der Bedienungsmann
die Platte 12 betritt, das Ventil 15 geöffnet, so daß die Druckluft durch die Leitung
16, 17, 18 nach dein Zylinder 9 strömt. Das Ventil 2o wird dabei sofort
geschlossen und der Kolben 8 unter Zusammenpressen der Feder- io verschoben, so
daß die Form 3 in Eingriff mit der Form 2 kommt. Nach dem Füllen der Form verläßt
der Arbeiter die Platte 12, und die Druckluft entweicht durch den Kanal 23, die
Leitung- 46, 47 und das Gußstück 48. Die mit dem ylinder 9 verbundene Leitung 16,
17, i 8 steht anfangs noch unter Druck. Sobald jedoch der Druck im Zylinder 9 unterhalb
einer gewissen Grenze gefallen ist, läßt auch der Druck in der Leitung 16, 17, 18
nach, so daß die Feder 21 das Ventil 2o öffnet und die Druckluft nun auch durch
dieses Ventil entweicht. Unter Wirkung der Feder i o wird die Form 3 von der Form
2 getrennt, und erstere nimmt bei ihrer Verschiebung das Rohr 38 entgegen der Wirkung
seiner Feder 5 5 mit. Hierdurch werden unter Vermittlung des Lenkers 36 die Platten
29 und durch diese die Stifte 27, 28 verschoben, so daß das Gußstück, falls es in
der Form 2 sitzt, ausgestoßen wird. Befindet sich dagegen das Gußstück in der Form
3, so wird es durch die Stifte 25, 26 ausgestoßen, sobald die Form so weit zurückbewegt
worden ist, bis die Stifte 25, 26 gegen den Arm 7 stoßen. Sobald nach mehreren Arbeitsgängen
die Formen erhitzt worden sind, wird durch das thermostatische Element 49 und das
hierdurch beeinflußte Ventil 5o die Öffnung des Gußstückes 48 weiter geschlossen,
so daß die Druckluft langsamer aus dem Zylinder 9 entweicht, d. h. die Formen 2
und ,y langsamer voneinander getrennt werden und mithin der flüssige Guß mehr Zeit
zum Erstarren hat.