DE598662C - Verfahren zur Herstellung von Rasterbildern mit Hilfe von Linien- oder Flaechenraster - Google Patents

Description

Wenn ein mit Hilfe eines gewöhnlichen Linien- oder Punktrasters, z. B. ein unter einemDreifarben-Strichraster aufgenommenes Negativ, auf ein mit einem gleichen oder ähnlichen Raster bedrucktes Papier kopiert werden soll, so kann man bekanntlich nicht ein normales Raster auf das Papier aufdrucken, sondern muß dem Papierraster eine bestimmte Verzerrung nach den Rändern des Bildfeldes hin geben, weil auch das Negativ eine nach den Rändern zunehmende Verzerrung hat. Diese Verzerrung entsteht durch den nach den Rändern des Bildfeldes hin immer mehr zunehmenden Schrägeinfall der Lichtstrahlen durch die Rasteröffnungen. Wenn der Raster bei der Aufnahme einen gewissen Abstand von der Negativschicht hat, ist es ohne weiteres klar, daß hierdurch besonders an den Bildrändern eine parallaktische Verschiebung der Lichteindrücke gegenüber den Rasteröffnungen entsteht; aber auch bei unmittelbar auf der Platte liegendem Raster entsteht diese Verzerrung, da an den Bildfeldrändern das Licht die Rasteröffnungen und die lichtempfindliche Schicht in Form einer geneigten Röhre durchsetzt. Darin, daß dem auf das Papier zu drückenden Raster eine Verzerrung gegeben werden muß, liegt natürlich eine große Unbequemlichkeit, um so mehr, als die Verzerrung genau derjenigen des Negativs entsprechen muß.

Erfindungsgemäß wird diese Schwierigkeit dadurch vermieden, daß bei der Aufnahme des Negativs dafür gesorgt wird, daß alle Lichtstrahlen den Raster in unter sich parallelen Ebenen durchsetzen, welche auf dem Raster und der lichtempfindlichen Schicht senkrecht stehen. Das Verfahren ist besonders geeignet zur Herstellung von Dreifarben-Strichrasteraufnahmen, welche auf ein mit einem Raster bedrucktes Papier kopiert werden sollen; aber auch für andere Zwecke ist die Vermeidung der Verzerrung bei der Aufnahme von Bedeutung.

Ein geeignetes Mittel zur Vermeidung der Verzerrung ist beispielsweise die bei Linsenrasteraufnahmen bekannte Einschaltung einer plankonvexen Linse, welche mit der Planseite über den Raster gelegt wird, und deren Brennweite gleich oder nahezu gleich der Brennweite des Aufnahmeobjektivs ist. Dieses Hilfsmittel ist bei Verwendung jeder Art von Raster brauchbar, ist aber aus praktischen Gründen nur bei kleinen Formaten anwendbar.

Bequemer ist das Verfahren bei der Anwendung von Strichrastern zu verwirklichen, was. um so bedeutungsvoller ist, als das Dreifarben-Strichrasterverfahren das wichtigste Anwendungsgebiet der Erfindung ist. Um für das Kopieren auf gleichmäßigen Strichrastern geeignete Rasternegative zu erhalten, kann man bei der Aufnahme über den Dreifarben-Strichraster einen Prismenraster legen, dessen Rasterelemente durch Zerschneiden einer plankonvexen Zylinderlinse in zu ihrer Längsachse parallele Streifen entstanden gedacht werden können. Der Prismenwinkel der prismatischen Rasterelemente nimmt von den Bildfeldrändern aus zur Mitte bis zu Null ab. Die Breite der Rasterstreifen richtet sich nach

der gewünschten Abbildungsschärfe. Bei Dreifarben-Strichrasteraufnahmen dürfte es im allgemeinen zweckmäßig sein, jedem Prisma die Breite einer Farbstreifenfolge, blau-grün-rot, zu geben. Vorteilhafterweise kann man diese Prismenraster gleich mit dem Linienraster fest \'erbinden. Ein besonders leichtes Herstellungsverfahren eines solchen Prismenrasters ist das Prägen von Film und

ίο -Aufkleben dieses geprägten Filmrasters auf die mit dem Strichraster versehene Glasplatte.

Ein solcher Prismenraster mit stark vergrößerten Prismenelementen ist in

Abb. ι im Querschnitt zur Längsrichtung dargestellt.

Abb. 2 zeigt, wie die Rasterelemente, schraffiert gezeichnet, aus der Zylinderlinse entstanden sind.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   ι. Verfahren zur Herstellung von Rasterbildern mit Hilfe von Linien- oder Flächenrastern, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Atifnahme alle Lichtstrahlen durch den Raster in Ebenen geführt werden, welche unter sich parallel sind und auf der Rasterfläche und der lichtempfindlichen Schicht senkrecht stehen.
2. 2. Raster zur Ausführung des Verfallrens nach Anspruch 1, bestehend aus einem linearen, mit einem Strichraster fest verbundenen Prismenraster, dessen Elemente Längsausschnitte aus einer plankonvexen Zylinderlinse sind und die von einer parallel zur planen und einer senkrecht zur planen Fläche der Zylinderlinse verlaufenden Ebene begrenzt sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen