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Dampfheizungsanlage Es ist bekannt, Dampfheizungsanlagen einerseits
in der Dampfzuleitung mit einem Regelventil, durch das der Druck, mit dem die Zufuhr
des Dampfes zu den Heizkörpern erfolgt, im wesentlichen konstant gehalten wird,
andererseits in der Dampfableitung mit einer Absaugvorrichtung, die im Sinne der
Aufrechterhaltung eines konstanten Druckunterschiedes zwischen Zu- und Ableitung
durch diesen Druckunterschied selbst gesteuert wird, auszustatten und außerdem an
den Ausgängen der Heizkörper als Dampfsperren wirkende Kondensat- und Luftableiter
anzuordnen, damit hier ein scharfer Druckabfall entsteht und die Heizkörper stets
vollständig mit Dampf gefüllt bleiben, ohne daß Dampf aus ihnen in die Ableitung
übertritt.
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Eine solche Heizungsanlage paßt sich bis zu einem gewissen Grade einem
schwankenden Wärmebedarf an, indem bei einer Vergrößerung des Wärmeentzuges aus
den Heizkörpern der Dampfdruck in diesen und der Dampfzuleitung sinkt und somit
das Regelventil sich weiter öffnet, um den Druck in den Heizkörpern wieder auf die
vorausbestimmte Höhe zu bringen, und umgekehrt. Es wird also dem schwankenden Wärmebedarf
durch schwankenden Verbrauch an Dampf von im wesentlichen gleichbleibendem Druck
und somit gleichbleibender Temperatur entsprochen. Läßt es dieAußentemperatur erwünscht
erscheinen, die Anlage mit höherer oder niedrigerer Heizkörpertemperatur zu betreiben,
so wird das Regelventil von Hand auf höheren oder niedrigeren Druck eingestellt,
und damit steigt oder fällt auch die Temperatur, wobei der Druckunterschiedsregler
wieder auf Herstellung des alten Druckunterschiedes durch entsprechend höheres oder
tieferes Einregeln des Unterdruckes in der Ableitung hinwirkt.
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Gemäß der Erfindung erfolgt nun auch die Veränderung des Druckes in
der Dampfzuleitung selbsttätig in Abhängigkeit vom Druckunterschied zwischen dem
Zuleitungs- und Ableitungsrohr. Dabei führt der etwa durch überwiegen der Dampfkondensation
in den Heizkörpern über die Dampfzufuhr verur-@ sachte Abfall des Druckes in den
I-Ieizköxx-z. pern zu einem Verstellen des Regelventils in drucksteigendem Sinne,
so daß auch das Gefälle zwischen der Heizkörper- und Raumtemperatur vergrößert und
damit die Wärmeabgabe verstärkt wird.
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Um ein einwandfreies Arbeiten in dem angegebenen Sinne zu sichern,
müssen die beiden zusammenwirkenden Regelungsvorrichtungen so eingestellt sein,
daß der die Absaugpumpe steuernde Druckunterschiedsregler
im Sinne
der Aufrechterhaltung höchstens desselben oder besser eines etwas kleineren Druckunterschiedes
wie das Regelventil wirkt. In diesem Falle greift bei einem durch Überwiegen der
Kondensation über die Dampfzufuhr eintretenden kleinen Abfallen des Dampfdruckes
in der Zuleitung und damit des Druckunterschiedes zwischen Zu- und Ableitung nur
das Regelventil in einem den Druck steigernden Sinne ein, während bei stärkerem
Abfallen des Druckunterschiedes, insbesondere durch Übertritt von Kondensat und
Luft aus den Heizkörpern in die Rückleitung, auch die Absaugvorrichtung in Tätigkeit
tritt, um durch Senken des Druckes in der Rückleitung im Sinne einer Wiederherstellung
des Druckunterschiedes zu wirken. Diese Wirkung der Absaugvorrichtung erreicht ihr
Ende, bevor der normale Druckunterschied wieder erreicht ist, der durch weiteres
Einwirken des Regelventils auf die Dampfzufuhr vollends wiederhergestellt wird.
Die Regelungswirkung zum Senken eines durch Überwiegen der Dampfzufuhr über die
Kondensation zu hoch gewordenen Druckunterschiedes fällt in erster Linie dem Regelventil
zu, weil die Absaugvorrichtung nur in druckunterschiedssteigerndem Sinne arbeiten
kann. Von der Rückleitung her kann eine druckunterschiedssenkende Wirkung nur durch
Übertritt von Kondensat und Luft aus den Heizkörpern zustande kommen.
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Die Erfindung kann sowohl bei Unterdruckdampfheizungsanlagenals bei
mit Atmosphäxendruck oder höherem Druck betriebene Anlagen Anwendung finden.
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Fig. i stellt in schematischem Aufriß die Hauptteile einer bevorzugten
Ausführungsform einer nach der Erfindung ausgeführten Unterdruckdampfheizüngsanlage
dar.
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Fig. 2 ist ein senkrechter Mittelschnitt durch das Regelventil.
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Fig.3 ist eine Endansicht dieses Ventils von der rechten Seite der
Fig. 2 gesehen. Fig. 4. ist ein Schaltungsschema.
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Von dein Dampfkessel A strömt der Dampf durch die Hauptzuleitung B
und ein Ventil C in den Teil B' der Hauptzuleitung; von dem aus die Heizkörper D
gespeist werden. Auf den Auslaßseiten der Heizkörper D sind als D#ää npfsperren
wirkende Ableiter E vorgesehen, durch die das Kondenswasser und die nicht kondensierbaren
Gase (Luft) die Heizkörper verlassen können, um durch Rohre 3 in die durch die Absaugvorrichtung
unter Unterdruck gehaltene Hauptrückleitung F abzufließen, durch die sie unter Durchgang
durch ein Filter q. dein Sammelbehälter G zugeführt werden. J ist eine durch den
Druckunterschied zwischen Zu- und Ableitung beeinflußte Steuervorrichtung für die
Absaugvorrichtung, K ein elektrisches Schalt- und Instrumentenbrett und L ein Thermostat
zum Abdrosseln der Wärmezufuhr, wenn eine bestimmte Höchsttemperatur in dem zu beheizenden
Raum erreicht ist.
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Die geregelte Dampfströmung in der Hauptleitung B' geht durch die
Steigrohre i und die Einlaßventile 2 in die einzelnen Heizkörper D. Das Kondensat
und die Gase, die sich im Teil B' der Hauptzuleitung ansammeln, gehen durch eine
thermostatische Sperrvorrichtung 5 in die Hauptrückleitung F und von dort in den
Sammelbehälter G. Die Absaugvorrichtung H weist einen Abscheidbehälter 6 und eine
Pumpe 7 auf, die durch einen Motör 8 getrieben wird, um Wasser aus dem unteren Teil
des Behälters 6 abzusaugen und durch einen Ejektor g zusammen mit den aus dem Sammelbehälter
G durch Rohr io und Rückschlagventil ii in das Gehäuse der Absaugvorrichtung eingesaugten
Gasen und Kondensat zurück in den oberen Teil des Behälters 6 zu fördern. Die Gase
werden -aus dem Abscheidbehälter 6 durch ein Rohr 12 mit einem auswärts sich öffnenden
Rückschlagventil 13 abgelassen. Hat sich in dem Behälter 6 eine gewisse Wassermenge
angesammelt, so wird durch Wirkung einer schwimmerbeeinflußten Vorrichtung, die
finit 14 bezeichnet ist, ein gewöhnlich geschlossenes Ventil geöffnet, so daß die
Pumpe 7 einen Teil des Wassers durch ein Rohr 16 mit Rückschlagventil 17 und weiter
durch Rohre 18, ig und 2o zurück in den Kessel fördern kann.
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Die Absaugvorrichtung H wird in Tätigkeit gesetzt, sobald es nötig
ist, den vorausbestimmten Druckunterschied zwischen der Zuleitung und Ableitung
der Heizungsanlage herzustellen oder sobald angesammeltes Kodensat aus dem Sammelbehälter
G in den Abscheidbehälter 6 übergeführt werden muß. Die Steuervorrichtung J enthält
ein auf den Druckunterschied ansprechendes Steuerorgan 21, das selbsttätig einen
Schalter 22 öffnet und schließt, der mittels eines Anlassers 23 den Motor 8 steuert.
Das Druckunterschiedssteuerorgan enthält eine Membran, die auf ihren entgegengesetzten
Seiten unter den Drücken vor und -hinter den Heizkörpern steht. Zu diesem Zwecke
laufen Rohre 2q., 25 zu Ausgleichbehältern 26 und a7, die in dem waagerechten Teil
28 eines Ausgleichrohres 29 angeordnet sind, das sich zwischen der Zuleitung und
Rückleitung der Heizungsanlage erstreckt. Im vorliegenden Falle steht das eine Ende
des Rohres 2,9 in Verbindung mit der Hauptzuleitung B', während das andere Ende
abwärts zum Sammelbehälter G läuft. Ein Rückschlagventil3o ist in° demAusgleichrohr
zwischen dem unter verhältnismäßig
hohem Druck stehenden Behälter
26 und dem unter verhältnismäßig niedrigem Druck stehenden Behälter 27 so angeordnet,
daß es sich gegen die Hochdruckseite der Anlage öffnet. Es bleibt deshalb normalerweise
geschlossen und öffnet .sich nur, wenn aus irgendeinem Grunde zeitweise ein niedrigerer
Druck in der Hauptleitung als in der Rückleitung besteht, zur Herbeiführung eines
Druckausgleichs. Die Steuervorrichtung J bringt in an sich bekannter Weise die Absaugvorrichtung
H zur Wirkung, wenn der Druckunterschied unter einen bestimmten Mindestwert sinkt,
und stellt die Absaugvorrichtung ab, wenn der gewünschte Druckunterschied wiederhergestellt
ist. Ferner setzt eine schwimmerbecinflußte Vorrichtung in dem Sammelbehälter G
mittels eines Schalters 31 die AbsaugvorrichtungH in Tätigkeit, wenn sich in dem
Behälter G eine bestimmte Kondensatmenge angesammelt hat.
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Eine zweite Ausgleichrohrverbindung 32 befindet sich zwischen dem
unteren Ende der Hauptrückleitung F und dem zum Kessel führenden Rohr 18 und enthält
ein gewöhnlich geschlossenes Rückschlagventil 33, das sich in Richtung auf den Kessel
öffnet. Ist es erwünscht, die Anlage mit Dampf von höherem als Atmosphärendruck
oder mit Unterdruck bei außer Tätigkeit gesetzter Absaugvorrichtung H zu betreiben,
so wird der Absperrhahn 33' vor dem Sieb 4 geschlossen und die Rohrverbindung 32
zum Zuführen des Kondensats zum Kessel durch seine eigene Schwere benutzt.
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In einer ZweigrohrverbindungB", die unter Umgehung des Regelventils
C die Teile B und B' der Hauptzuleitung verbindet, ist ein Druckminderventil M angeordnet.
Dieses enthält entlastete Absperrkörper, deren Bewegungen in die Schluß- und Offenstellungen
durch die eingekapselte Druckmembran 34 und die der Verstellung des geminderten
Druckes dienenden einstellbaren Gewichte 35, 36 gesteuert werden. Die Membran 34
steht auf einer Seite unter dem Dampfdruck in der Hauptzuleitung B' durch ein Rohr
37.
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In der Zweigleitung B" sind auf jeder Seite des Druckminderventils
111 Schieberventile 39 angeordnet, und in ähnlicher Weise liegen Schieberventile
40 zu beiden Seiten des Regelventils C. Nimmt man an, daß die Ventile 40 geschlossen
und die Ventile 39 offen sind, so ist das Regelventil C außer Tätigkeit gesetzt,
und der Dampfdruck wird vollständig durch das Druckminderventil M geregelt. Der
Unterdruck des den Heizkörpern D zugeführten Dampfes wird bestimmt durch eine passende
Einstellung des Druckminderventils 13l, und die Saugvorrichtung H wird selbsttätig
in Gang gesetzt, wenn es nötig ist, um den Druck in der Rückleitung F und der Saugseite
der Anlage niedriger zu halten als in der Zuleitung.
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Das Regelventil. C (Fig. 2 und 3) besitzt ein Gehäuse 41 mit einer
inneren Scheidewand 42, die die Hochdruckkammer 43 von der unter verhältnismäßig
niedrigem Druck stehenden Kammer 44 trennt. Ein Einlaßkanal 45 verbindet
die Hochdruckkammer 43 mit der Hauptzuleitung B, und ein Auslaßkanal46 verbindet
die Niederdruckkammer44 mit dem überwachten Teil B' der Hauptzuleitung. Die Scheidewand
42 enthält zwei in gleicher Achse liegende Ventilsitze 47 und 48, mit denen die
miteinander verbundenen und im wesentlichen entlasteten Ventilkegel 49 und
50 zusammenwirken. Eine abnehmbare Verschlußplatte 51 ermöglicht den Zugang
zu dem oberen Teil des Gehäuses 41. Der untere Teil des Gehäuses 41 ist durch eine
Verschlußplatte 52 abgeschlossen, die mit einem auswärts stehenden Flansch 53 durch
Schrauben 54 am Gehäuse befestigt ist, während ein aufwärts ragender Flansch 55
sie gegen die Öffnung des Gehäuses zentriert. Die Platte 52 besteht aus einem Stück
mit dem aufwärts ragenden Ansatz 56 des Membrangehäuseteiles 57. Dieser schalenförmige
Membrangehäuseteil57 hat an seiner unteren Kante einen auswärts ragenden Flansch
58, während ein ähnlich gestalteter unterer Teil 59 des Membrangehäuses in seiner
oberen Kante einen entsprechenden auswärts ragenden Flansch 6o aufweist. Die beiden
Membrangehäuseteile 57 und 58- klemmen zwischen ihren Flanschen, die durch eine
Reihe von sie durchsetzenden Schrauben 61 gegeneinandergepreßt werden, eine biegsame
Membran 62 ein. Die Kammer 63 im unteren Membrangehäuseteil 59 steht in freier Verbindung
mit der Atmosphäre durch eine mittlere Öffnung 64. Ein Rohr 65 führt von einer Kammer
66 im oberen Membrangehäuseteil zu einer Kammer 67, die durch ein Rohr 68 reit der
Hauptzuleitung B' verbunden ist. Die Kammer 66 ist von der Hauptkammer 69 des Membrangehäuses
oberhalb der Membran 62 durch eine Scheidewand oder Stoßplatte7o getrennt, die dazu
bestimmt ist, die Entstehung von Wärmeströmungen in der über der Membran sich ansammelnden
Flüssigkeit und damit ein unzulässiges Erwärmen der Membran 6z durch die durch das
Gehäuse 41 gehende Spindel zu verhindern. Der obere Teil 71 eines unteren Membrangehäuses
wird von dem unteren Teil des oberen Membrangehäuses mittels einer Anzahl Streben
72 getragen. Der untere Teil 73 dieses unteren Membrangelhäuses ist mit dem oberen
Teil 7i unter Einklemmen des Randes einer zweiten biegsamen Membran 75 durch Schrauben
74 ver-
Bunden. Die Kammer 76 über der Membran 75 steht in freier
Verbindung mit der Atmosphäre durch eine mittlere öffnung 77. Die untere Membrankammer
78 ist durch ein Rohr 79 mit einer Kammer 8o verbunden, die durch ein Rohr 81 mit
der Hauptrückleitung F in Verbindung steht. Die Kammern 67 und 8o werden zweckmäßig
nahe beieinander angeordnet und durch ein Tragorgan 82 miteinander verbunden.
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Der Abschlußkörper 83 des Ventils 42 mit den beiden beweglichen Kegeln
49 und 5o weist an seinem oberen Ende eine einstellbare Schraube 84 mit einer Gegenmutter
85 auf. Diese Schraube 84 begrenzt durch Anschlag an den Deckel 51 die Öffnungsbewegung
der Ventilkegel und verhindert auf dieseWeise übermäßige Beanspruchungen der Membranen
62 und 75. Das obere Ende der Ventilspindel 86 ist in den Abschlußkörper
83 bei 87 eingeschraubt und mit einer Gegenmutter 88 versehen. Die Ventilspindel
86 gleitet in einer Führung 89 in der Abschlußplatte 52 und geht auch senkrecht
abwärts durch die mittlere Öffnung 9o in der Scheidewand 70. Der untere mit Gewinde
versehene Teil gi der Spindel 86 geht durch die Membran 82 und ist mit ihr
durch die Membränscheiben 92 und 93, die durch Muttern 94 und eine Gegenmutter 95
festgehalten werden, dicht verbunden. Die äußeren Kanten der Membranscheiben haben
zweckmäßig aufgebogene Ränder 93', um eine Schneidwirkung auf die Membran unmöglich
zu machen, wenn diese sich durchbiegt. Das untere Ende des Gewindeteiles 9i der
Ventilspindel 86 ist in ein Joch 96 geschraubt und hier durch eine Mutter 97 festgelegt.
Eine untere Ventilspindel 98 ist in ähnlicher Weise in die Unterseite des Joches
98 geschraubt und durch eine Mutter 99 festgehalten. Diese Ventilspindel 98 ist
in der unteren Membran 75 durch Membranscheiben ioo und ioi und Schrauben io2 und
103 in derselben Weise wie die obere Ventilspindel in der oberen Membran dicht befestigt.
Ein Hebel 104 ist bei io5 am unteren Ende eines Lenkers io6 gelagert, der an einem
Ansatz 107 des Membrangehäuses 59 aufgehängt ist. Das eine Ende des Hebels 49 greift
bei io8 gelenkig in das Joch 96 ein. Der andere Arm des Hebels 104 trägt ein Laufgewicht
io9, das längs dem Hebelarm verschoben und mittels eines Stiftes i i o, dem eine
Reihe von Löchern i i i im Hebel entsprechen, festgelegt werden kann. Es ist ersichtlich,
daß durch Verschieben des Gewichtes iog nach dem äußeren Hebelende hin der auf den
beweglichen Ventilabschlußkörper ausgeübte aufwärts gerichtete Druck vergrößert
wird.
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Die gegeneinandergerichteten Seiten der beiden verbundenen Membranen
62 und 75 stehen unter Atmosphärendruck, während die Oberseite der oberen Membran
62 unter dem Druck in der Zuleitung und die untere Seite der unteren Membran 75
unter dem Druck in der Rückleitung steht. Daher ist die im Sinne einer Abwärtsbewegung
des Abschlußkörpers zum Zwecke des Schließens der Ventile wirkende resultierende
Kraft stets gleich dem Druckunterschied zwischen der Zu- und Rückleitung. Hebt diese
durch den Druckunterschied ausgeübte abwärts gerichtete Kraft gerade die durch das
verstellbare Gewicht i o9 ausgeübte aufwärts gerichtete Kraft auf, so befinden sich
die Ventile im Ruhe- oder Gleichgewichtszustand. Steigt der Druckunterschied über
das festgesetzte Normalmaß, so besteht eine Neigung, die Wirkung des Gewichtes iog
zu überwinden und die Ventile zu schließen. Nimmt andererseits der Druckunterschied
ab, so überwindet das Gewicht iog den Flüssigkeitsdruck und öffnet die Ventile weiter.
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Ein Elektromotor 112 wird durch einen Lagerkörper 113 von dem unteren
Membrangehäuse 73 getragen. Dieser Motor bewegt durch ein in dem .Gehäuse 114 eingeschlossenes
Getriebe einen Kurbelarm 115 und wird so gesteuert, daß er, wie oben beschrieben,
den Kurbelarm 115 durch aufeinanderfolgende Bögen von iSo° in derselben Richtung
bewegt. Das untere Ende einer Stange i 16 ist bei i 16' an den Kurbelarm
115 gelenkig angeschlossen. Ein Block 117 gleitet auf dem oberen Teil
der Stange 116, und eine diese Stange umgebende Druckfeder 118 liegt zwischen dem
Block 117 und einer Stellmutter i i 9 mit Gegenmutter 12o. Entgegengesetzt vorspringende
Zapfen 121 am Block 117 fassen gelenkig in die Arme einer Gabel 122 am einen Ende
eines Hebels 123, der in der Mitte bei 124 in vom Membrangehäuse 59 abwärts ragenden
Armen 125 drehbar gelagert ist. Das andere Ende 126 des Hebels 123 greift am Joch
96 so an, daß beim Aufwärtsgehen des äußeren Endes i22 und Abwärtsgehen des inneren
Endes 126 des Hebels die Ventile 49 und 50 zwangsläufig geschlossen werden.
Wird das äußere Ende 122 des Hebels gesenkt und sein inneres Ende 126 gehoben, so
wird das Joch 96 freigegeben, so daß die Ventile wieder vollständig unter die Kontrolle
der zuerst beschriebenen Druckunterschiedsregelvorrichtung kommen.
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Der Motor 112 wird selbsttätig vom Thermostaten L aus über das Schaltbrett
K so gesteuert, daß .das Regelventil C geschlossen wird, um den Dampfzufluß zu den
Heizkör-:)ern vollständig abzusperren, wenn eine gewisse Höchsttemperatur in dem
den Thernostaten enthaltenden Raum erreicht worden
ist, und daß
das Ventil C selbsttätig wieder unter die Kontrolle der Druckunterschiedsregelvorrichtung
kommt, wenn die Temperatur in diesem zu heizenden Raume unter den vorausbestimmten
Höchstwert gefallen ist. Die Wirkungsweise dieses Teiles der Vorrichtung ist am
besten an Hand des Leitungsdiagramms der Fig. 4. zu verfolgen. Der ThermostatL enthält
in dem dargestellten Beispiel ein Glied 127, das bei Erwärmung sich ausdehnt, so
daß ein federnder Arm 128 bewegt wird und durch einen Lenker 129 eine drehbar gelagerte
Gabel -13o kippt, die ein eine Quecksilberkugel 132 enthaltendes Rohr 131 trägt.
Bei der in Fig. 4 gezeigten Stellung ist das Glied 127 erwärmt und hat durch eine
Drehung das Rohr 131 in solcher Richtung gekippt, daß das Quecksilber einen Stromkreis
zwischen den Kontakten 133 und 134 in dem einen Ende des Rohres schließt. Bei niedrigerer
Temperatur zieht sich das Glied 127 zusammen, so daß das Rohr 131 im entgegengesetzten
Sinne gekippt wird und das Quecksilber I32 einen Stromkreis durch die Kontakte 135
und 136 im entgegengesetzten Ende schließt. Ein Draht 137 führt zu den beiden mittleren
Kontakten 134 und 136, und Drähte 138 und 139 führen zu den Endkontakten 133 und
136. Die drei Drähte 137, 138 und 139 -laufen zu den drei Polen des selbsttätigen
Steuerschalters 14o am Schaltbrett IL. Dieses Schaltbrett trägt ferner einen Hauptschalter
144 zu dem die pösitive und negative Netzleitung 142 und 143 führen, sowie zwei
Handschalter 144 und 145. Soll die Regelvorrichtung selbsttätig durch den Therinostaten
L betätigt werden, so werden die Handschalter 1q:4 und 145 geöffnet und der selbsttätige
Steuerschalter 140 geschlossen. Ein rotes Signallicht 146 und ein grünes Signallicht
147 sind so geschaltet, daß ersteres aufleuchtet, wenn der Thermostat Wärme verlangt
und letzteres, wenn keine Wärme verlangt wird. Eine rote und grüne Signal-Lampe
148 und 149 wirken in ähnlicher Weise, wenn die Handschalter 144 und 145 betätigt
werden, um Wärme :ein- oder abzuschalten.
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i5o bezeichnet einen selbsttätigen Stromschalter für den das Ventil
betätigenden Motor 112. Dieser Schalter besitzt eine feste Scheibe, die einen geschlossenen
Kontaktring 151, zwei gleiche Kontaktbögen i52 und 153 und zwei kleinere Kontaktbögen
154 und 155 trägt. Die Kontaktringstücke 154 und 155 liegen so, daß sie die Lücken
zwischen den Enden der Kontaktringsttckei52 und 153 überdecken. Ein im Mittelpunkt
bei 157 drehbar gelagerter Kontaktarm 156 dreht sich zusammen mit dem das Ventil
betätigenden Kurbelarm 115, d. h. er bewegt sich aus der in vollen Linien (Fig.4)
gezeichneten Stellung in die in gestrichelten Linien gezeichnete Stellung, während
der Kurbelarm 115 sich durch einen entsprechenden Bogen von r8o° bewegt. Der Arm
156 trägt verbundene Kontakte 158, 159 und 16o, die mit dem Kontaktring 151,
den Kontaktbögen 152, 15.3 und den inneren Kontaktbögen 154, 155 zusammenwirken.
Die beiden inneren Kontaktbögen 154, 155 sind durch einen Draht 161 verbunden, und
ein Draht 162 führt vom Kontakt 155 zur Feldwicklung 163 des Motors, dessen Anker
mit 112 bezeichnet ist. Bei der Stellung der Teile gemäß Fig. 4 ist das Ventil C
offen, jedoch hat der Thermostat L soeben unter dem Einfluß einer Höchsttemperatur
das Rohr 131 nach links gekippt, so daß ein Stromkreis durch die Kontakte 133 und
134 geschlossen worden ist. Es besteht nun folgender Motorstromkreis: Von der positiven
Netzleitung 142 über Schalter 141, Leitung 164, Anker 112, Feldwicklung 163, Leitung
162, Kontakt 155, Leitung 161, Kontakt 154, Leitung 165, Schalter 14o, Leitung 137,
Kontakt 134, Quecksilber 132, Kontakt 133, Leitung I38, Schalter i4o, Leitung 166,
Kontaktbogen 152, Kontaktarm 156, Kontaktring 151, Draht 167 und Schalter 141 zur
negativen Netzleitung 143. Der Motor läuft nun an, bewegt den Kurbelarm I15 und
dreht den Kontaktarm 156 im Sinne des Uhrzeigers. Bevor der Kontakt 159 das Ende
des Kontaktbogens I52 verläßt, kommt der Kontakt i6o des Armes 156 in Berührung
mit dem Kontaktbogen 155. Dadurch entsteht ein kürzerer Stromkreis von der Leitung
162 durch Kontaktbogen 155, Kontakt 16o, .Kontaktarm 156, Kontaktring 151 und Leitung
167 zur negativen Netzleitung. Hat der Kontaktarm 156 die in gestrichelten Linien
dargestellte Lage erreicht, so verläßt der Kontakt 16o das Ende des kurzen Kontaktbogens
155, wodurch der Motorstromkreis endgültig unterbrochen wird, so daß die Teile zum
Stillstand kommen. Die Teile haben sich nun so bewegt, daß die Ventile 49 und 5o
zwangsläufig geschlossen worden sind und den Zutritt von Dampf zu den Heizkörpern
absperren.
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Ist die Temperatur in dem zu beheizenden Raume genügend gesunken,
so zieht sich der Thermostat 127 zusammen, so daß das Ouecksilberrohr in dem entgegengesetzten
Sinne gekippt wird und ein Stromkreis zwischen den Kontakten 135 und 136 geschlossen
wird. Ein Motorstromkreis ähnlich dem zuerst angegebenen wird hierdurch geschlossen
vom Kontakt 136 des Thermostaten durch Leitung 139, Schalter i4o, Leitung 168, Kontaktbogen
153, Kontaktarm 156, Kontaktring 151 und weiter wie oben zur negativen Netzleitung.
Dieser Motorstromkreis wird unterbrochen, wenn der Arm 156 (im Uhrzeigersinne
)
in die in vollen Linien gezeichnete Stellung zurückgekehrt ist.
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Bei geöffnetem Ventil ist ein Stromkreis durch die rote Signallampe
146 wie folgt geschlossen: Von der positiven Netzleitung 142 durch Schalter 141,
Draht 169, Lampe i46, Draht 170, Schalter i4o, Leitung 166, Kontaktbogen 152, Kontaktarm
156, Kontaktring 151 und Leitung 167 zurück zur negativen Netzleitung 43. Ist das
Ventil geschlossen und befindet sich der Kontakthebel 156 in der gestrichelten Stellung,
so geht ein ähnlicher Stromkreis von der Leitung 169 durch Draht 171, Lampe 147,
Draht 142, Schalter 140, Draht 168, Kontaktbogen 153, Kontaktarm 156 zum Kontaktring
i5i und weiter zurück zur negativen Netzleitung. Auf diese Weise leuchtet, wenn
das Ventil offen ist, die Lampe 146 und bei geschlossenem Ventil, wenn also die
Anlage keine Wärme braucht, die grüne Lampe 147.
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Ist der selbsttätige Steuerschalter offen und ist es erwünscht, das
Ventil von Hand zu schließen, so wird der Handsteuerschalter 144 geschlossen; dadurch
wird der zuerst beschriebene Motorstromkreis vom Draht 165 durch Draht 173, Schalter
144 und Draht 174 zum Draht 166, der zum Kontaktbogen i52 zurückleitet, geschlossen.
In ähnlicher Weise können die Ventile geöffnet werden durch Schließen des Handschalters
145, der einen Motorstromkreis vom Draht 165 durch Draht 175, Schalter 145 und Draht
176 zum Draht 168 und von hier zum Kontaktbogen 163 schließt. Wird der Schalter
144 geschlossen, um das offene Ventil zu schließen, so wird ein Stromkreis durch
die rote Signallampe 148 von der positiven Hauptleitung 142 durch Schalter 144 Draht
169, Lampe 48, Draht 177, Schalter 14a., Draht 174, Draht 166, Kontaktbogen 152,
Kontaktarm 156, Kontaktring 151 und Draht 167 zur negativen Hauptleitung geschlossen.
Dieser Stromkreis wird unterbrochen, und das rote Licht wird gelöscht, wenn der
Arm 156 die gestrichelte Stellung erreicht und das Ventil sich geschlossen hat.
In ähnlicher Weise wird, wenn der Schalter 145 geschlossen wird, um das Ventil zu
öffnen, das grüne Licht 149 durch einen Stromkreis in Tätigkeit gesetzt, der von
der positiven Netzleitung 142 durch Schalter 144 Draht 169, Draht 178, Lampe 149,
Draht 179, Schalter 145, Draht 17.6, Draht 168, Kontaktbogen 153, Kontaktarm
156, Kontaktring 151 und Draht 167 zur negativen Netzleitung geht.
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Bei Erläuterung der Gesamtwirkung der Heizungsanlage bei Verwendung
des Regelventils C soll zuerst angenommen werden, daß die Ventile 39 geschlossen
und die Ventile 4o offen sind, so daß der Dampfstrom , durch die Hauptleitung B
und das Ventil C nach dem Hauptleitungsteil B' gehen muß, von dem der Dampf durch
die Steigleitungen i zu den einzelnen Heizkörpern D gelangt. Der gewünschte Dampfdruck
im Kessel wird erhalten durch eine zweckmäßige Regelung der Feuerung unter dem Kessel
A oder der Luftklappen oder einer andern Wärmeregelungsvorrichtung, mit der der
Kessel ausgestattet ist. Das Gewicht i o9 wird so eingestellt, daß es einem bestimmten
Druckunterschied zwischen der Zu- und Rückleitung entspricht, und der Druckunterschiedsregler
I ist so einzustellen, daß er einen etwas kleineren Druckunterschied aufrechterhält.
Nimmt man an, daß die Temperatur im Gebäude unter derjenigen liegt, bei der der
Thermostat L in schließendem Sinne auf das Ventil C wirkt, und daß die Anlage noch
nicht mit Dampf gefüllt ist, so öffnet das Gewicht zog durch seine Schwere die Ventile
49 und 50, um dem Dampf freien Durchfluß durch das Ventil C zu geben. Die Absaugvorrichtung
H senkt nun durch ihr Arbeiten den Druck in der Rückleitung, .und diese Absaugwirkung
pflanzt sich durch die ganze Anlage fort, weil die Ableiter E offen sind. Die Ableiter
bleiben offen, bis die Heizkörper D mit Dampf gefüllt sind, und während dieser Zeit
ist die Absaugvorrichtung nicht imstande, einen irgendwie nennenswerten Druckunterschied
zwischen der Hauptzuleitung und der Hauptrückleitung zu erzeugen. Wenn der Dampf
die Heizkörper C füllt und die Ableiter E erreicht, schließen sich diese selbsttätig,
worauf die Absaugvorrichtung imstande ist, in der Hauptrückleitung F einen Druck
zu erzeugen, der niedriger als der in der Hauptzuleitung B' bestehende ist. Wenn
dieser Druckunterschied den vorausbestimmten Wert erreicht, wirkt er so auf die
Membranen 62 und 75, .daß er die Wirkung des Gewichts iog überwindet und die Ventilkegel
4g und 5o in schließendem Sinne bewegt, wodurch der Dampfstrom zu den Heizkörpern
gedrosselt wird. Da das Ventil sich allmählich bewegt, erreicht es beim Schließen
eine Stellung, in der der Damp.fzufluß zu den Heizkörpern annähernd gleich dem Dampfverbrauch
(Kondensation) in den Heizkörpern ist, so daß der Druckunterschied im wesentlichen
konstant bleibt und das Ventil die Neigung hat, in dieser Stellung in einem Ruhe-
oder Gleichgewichtszustand zu verharren, um Dampf dem Bedarf entsprechend den Heizkörpern
zuzuführen. Falls aus irgendeinem Grunde die zuströmende Dampfmenge die gewünschte
Wärmeabgabe der Heizkörper übersteigt, vergrößert sich der Druckunterschied, und
das Ventil C bewegt sich in schließendem Sinne. Das Maß der
Kondensation
in den Heizkörpern übersteigt dann das Maß des Dampfzutritts, und der Druck des
Dampfes in der Zuleitung fällt, so daß der Druckunterschied sich verkleinert und
das Ventil C sich unter dem Einfluß des Gewichts iog wieder in öffnendem Sinne bewegt.
Es ist klar, daß jede Zunahme des Druckunterschiedes in schließendem Sinne und jede
Abnahme des Druckunterschiedes in öffnendem Sinne auf das Ventil wirkt und daß die
allmähliche Wirkung des Ventils beim Öffnen und Schließen zwischen seinen Endstellungen
ihm gestattet, eine Stellung zu erreichen, in der im wesentlichen Gleichgewicht
besteht, durch das der Dampfzutritt im wesentlichen gleich dem Maße der Kondensation
gehalten wird.
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Bei vorstehenden Ausführungen war unterstellt, daß die Absaugvorrichtung
H nicht in Tätigkeit tritt, weil sie auf kleineren Druckunterschied als das Ventil
C anspricht. Sinkt der Druckunterschied, z. B. durch Übertritt von Kondensat und
Luft aus den Heizkörpern in die Rückleitung, erheblich, so tritt unter dem Einfluß
des Reglers I auch die Absaugvorrichtung H in Tätigkeit und wirkt so. lange durch
Senken des Druckes in der Rückleitung in druckunterschiedssteigerndem Sinne, bis
beinahe wieder der normale Druckunterschied erreicht ist, den das sich noch weiter
verstellende Ventil C vollends auf die richtige Höhe bringt.
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Falls aus irgendeinem Grunde die Temperatur im Gebäude die vorausbestimmte
Temperatur übersteigt, auf die der Thermostat L eingestellt ist, wirkt dieser Thermostat
durch den Motor 112 und die oben beschriebene Vorrichtung zwangsläufig schließend
auf das Ventil C, bis die Temperatur unter den zulässigen Höchstwert gefallen ist.
Ist die Raumtemperatur erheblich unter diesen Höchstwert gesunken, so wird das Ventil
wieder unter die Kontrolle des Druckunterschiedsreglers gebracht.
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Die Regelventile 11f1 und C können gemeinsam verwendet werden, indem
man alle Ventile 39 und 40 offen läßt und die Gewichte des Ventils JU so einstellt,
daß dieses sich nur öffnet, wenn im wesentlichen ein Höchstvakuum in der Heizungsanlage
erreicht ist. Bei allen normalen Vorgängen bleibt das Ventil M aber geschlossen,
und der Dampfzutritt zu den Heizkörpern wird durch das Ventil C geregelt. Nimmt
man jedoch an, daß der Thermostat L den Motor 1i2 veranlaßt hat, das Ventil C zu
schlieflen, so wird der Anlage kein Dampf zugeführt. Bleibt dieser Zustand bestehen,
so kühlen sich die Ableiter E ab und öffnen sich. Infolgedessen erzeugt die Saugvorrichtung
H in der Anlage ein Höchstvakuum. Dann öffnet das Ventil M sich selbsttätig und
läßt genügend Dampf durchtreten, um die Rohre warm zu halten und ein Abkühlen der
Heizkörper zu verhindern. Gleichzeitig wird die abgegebene Wärme auf ein Mindestmaß
herabgesetzt.
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Obgleich die erfindungsgemäße Anlage im vorstehenden so beschrieben
und dargestellt worden ist, daß sie nur mit Unterdruck arbeitet, so- kann das Ventil
C in der beschriebenen Weise auch in Anlagen verwendet werden, die mit Dampf von
Atmosphärendruck oder höherem Druck arbeiten.