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Vorrichtung zum registerhaltigen Führen einer vorbedruckten Papierbahn
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum registerhaltigen Zuführen einer vorbedruckten,
im Bogenabstand mit Registermarken versehenen, von einer Rolle ablaufenden Papierbahn,
deren abgeschnittene Bogen mit den auf Rotationsdruckmaschinen bedruckten, geschnittenen
Bogen einer Hauptpapierbahn zusammengeführt werden. Die vorbedruckte, mit Registermarken
versehene Papierbahn (Einlagebahn) wird bei den bekannten Vorrichtungen wechselweise
mit zwei festen Geschwindigkeiten gefördert, die von der der Fortschrittsgeschwindigkeit
der Hauptpapierbahn entsprechenden theoretischen Fördergeschwindigkeit nach der
einen oder anderen Richtung hin wenigstens um einen der größtmöglichen Registerverschiebung
während eines Bogenvorschubes entsprechenden Betrag abweichen und deren Umschaltung
bei Erreichung einer bestimmten zulässigen Vor- oder Nacheilung (Registerverschiebung)
der Einlagebahn gegenüber ihrer theoretisch richtigen Stellung erfolgt.
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Die Einlagebahn wird über einen vor den Schneidzylindern und vor den
regelbaren Förderwalzen angeordneten Steuerzylinder geführt, der zwei in einem der
zulässigen Formatveränderung der Bogen entsprechenden Abstand voneinander liegende
Steuerkontakte besitzt. Die Registerlochungen der Einlagebahn müssen in dem Bereich
zwischen den beiden Steuerkontakten verbleiben, d. h. bei 'Erreichen der durch die
Kontakte vorbestimmten zulässigen größten Registerabweichung des Schnittes nach
der einen oder anderen Seite, also bei Auftreffen der Lochungen auf einen der beiden
Kontakte, wird die Geschwindigkeit der Förderwalzen umgeschaltet, so daß die Lochungen
immer langsam zwischen den beiden Kontakten und der Schnitt immer um die theoretisch
richtige Schnittlinie hin und her wandern.
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Für Einlagebahnen mit ganz ungewöhnlichen Registerabweichungen, d.
h. für außergewöhnlich gedehnte oder geschrumpfte Bahnen, müßte die Differenz zwischen
den beiden festen, nacheinander eingeschalteten Fördergeschwindigkeiten, d. 1i.
der Unterschied zwischen dem größten und dem kleinsten Vorschub, so groß gewählt
werden, .daß beim Umschalten von einer Geschwindigkeit auf die andere unzulässige
ruckweise Stöße auf das Getriebe und die Papierbahn auftreten würden, die ein Reißen
der Papierbahn verursachen könnten.
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Nach der Erfindung jedoch soll die Einlagebahn auch unter ungewöhnlichen
Schrumpfungs- oder Dehnungsverhältnissen selbsttätig registerhaltig gefördert werden.
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Erfindungsgemäß werden deshalb auf dem Kontrollzylinder außer den
beiden die zwei normalen Grenzgeschwindigkeiten abwechselnd steuernden Steuerkontakten
noch zwei weitere Kontakte vorgesehen, von denen der eine vor
und
der andere hinter den beiden Steuerkontakten angeordnet ist. Beim Auftreffen einer
der Registermarken auf einen der beiden äußeren Schaltkontakte werden beide abwechselnd
wirkenden Grenzgeschwindigkeiten um ein bestimmtes Maß erhöht bzw. vermindert, also
bei eingeschalteten normalen Fördergeschwindigkeiten ein neues, schneller oder langsamer
als dieses förderndes Geschwindigkeitspaar eingeschaltet oder, falls eines dieser
beiden schon abwechselnd wirksam war, das normale Fördergeschwindigkeitspaar eingeschaltet,
wobei dann die beiden jeweils wirksamen Geschwindigkeiten ausschließlich nur durch
die beiden inneren, die zulässige Registerabweichung bestimmenden Steuerkontakte
abwechselnd eingeschaltet werden.
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Nach der vorliegenden Erfindung können also drei verschiedene Geschwindigkeitspaare
vorgesehen werden, und in diesem Falle sind es wenigstens vier und höchstens sechs
unterschiedliche Fördergeschwindigkeiten, von denen jeweils zwei sich nahe liegende
ausschließlich abwechselnd gesteuert werden.
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Während die bekannte Vorrichtung mit nur zwei festen Fördergeschwindigkeiten
z. B. im wesentlichen für Druckereibetriebe in Frage kommt, die bekannte Papiersorten
verarbeiten, so daß also der Unterschied zwischen den beiden abwechselnd wirkenden
Fördergeschwindigkeiten zuverlässig bestimmt und auch in allen Fällen genügend klein
gehalten werden kann, ist die neue Einrichtung besonders für Druckereien bestimmt,
die unbekannte und sehr unterschiedliche Papiersorten beliebig verarbeiten wollen.
Sie eignet sich also beispielsweise auch für Druckereien, die außerdem unkontrollierte
und abnorme Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnisse in den Druckerei- und Vorratsräumen
haben. Trotzdem ist dann der Unterschied zwischen den beiden jeweils abwechselnd
wirkenden Fördergeschwindigkeiten so gering, daß auch bei großen Verarbeitungsgeschwindigkeiten
ungünstige stoßartige Rückwirkungen auf Bahn und Getriebe vermieden sind, ohne verwickelte
und unsicher wirkende Getriebe vorsehen zu müssen.
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Die zulässige Abweichung des Schnittes von der Formatgrenze wird nur
durch die beiden inneren Kontakte überwacht, die alle Geschwindigkeitspaare auschließlich
abwechselnd steuern.
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Grundsätzlichen Wert erhält die vorliegende Erfindung auch besonders
bei Verwendung in Tiefdruckmaschinen. Hierbei ändern sich bekanntlich die Fördergeschwindigkeiten
der Papierbahn, weil die Bildzylinder der Haupt- oder der Einlagenmaschine durch
wiederholtes Abschleifen unterschiedliche Durchmesser erhalten und somit mit unterschiedlichen
Umfangsgeschwindigkeiten arbeiten. Der Unterschied zwischen der kleineren und der
größeren der beiden Fördergeschwindigkeiten müßte in diesem Fall so groß gehalten
werden, daß stoßartige Rückwirkungen auf Bahn und Getriebe nicht ausgeschlossen
wären. Um dies zu vermeiden, genügen meist schon zwei Fördergeschwindigkeitspaare,
dieentsprechend dem Bildzylinderdurchrnesser selbsttätig eingeschaltet werden.
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Die Erfindung ist beispielsweise in den Zeichnungen schematisch dargestellt;
es zeigen Abb. z die Zuführvorrichtung für die Einlagebahn, Abb. 2 ein Schaltschema
mit Schaltgetriebe für zwei Fördergeschwindigkeitspaare, Abb. 3 ein Schaltschema
für Schaltung von drei Fördergeschwindigkeitspaaren, Abb. 4 und 5 drei Paare von
abwechselnd wirksamen Vorschublängen je Schneidzylinderumdrehung, entsprechend den
geschnittenen Bogenlängen.
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Die vorbedruckte, mit Registerzeichen versehene und von einer Papierrolle
ablaufende Einlagebahn z wird durch ein Leitwalzenpaar L1, L. vorgezogen und läuft
über eine Spannwalze A, eine Leitwalze 4, eine Kontrollwalze 6 und zwischen den
beiden Förderwalzen 7, 8 hindurch zu den Schneidzylindern 9, r o. Die abgeschnittenen
Bogen werden dem Zylinder F zugeführt und dort mit den von der nicht dargestellten
Papierbahn der Hauptmaschine abgeschnittenen Bogen vereinigt.
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Die Kontrollwalze 6 besitzt in bekannter Weise auf ihrem Umfang zwei
gegenseitig isoliert angeordnete Steuerkontaktstifte 68, 79, die mit dem einen Pol
einer Stromquelle verbunden sind. Über der Kontrollwalze liegt in bekannter Weise
ein an den andern Pol der Stromquelle angeschlossenes Metallband 67, durch das der
Stromkreis geschlossen wird, sobald ein Registerloch der Papierbahn mit einem der
Kontakte zusammentrifft. Der Abstand zwischen diesen beiden Steuerkontakten entspricht
der zulässigen Abweichung des Schnittes von der theoretisch richtigen Schnittlinie
nach der einen und anderen Seite. Zwischen diesen beiden Steuerkontakten
68,
79 wandern die in der Einlagebahn befindlichen Registerlochungen hin und
her, um beim Auftreffen auf dieselben abwechselnd eine kleinere und eine größere
Fördergeschwindigkeit für das Förderwalzenpaar 7, 8 einzuschalten. Der Unterschied
zwischen den beiden abwechselnd wirkenden Fördergeschwindigkeiten wird vorzugsweise
auf Grund von praktischen Erfahrungen festgelegt, d. h. der größere einer Schneidzylinderumdrehung
entsprechende
Vorschub der Einlagebahn i darf nicht kleiner sein als die größte und der kleinere
Vorschub darf nicht größer sein als die kleinste unter gewöhnlichen Bedingungen
tatsächlich zu verarbeitende richtige Bogenlänge.
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Außer den beiden Steuerkontakten 68, 79 sind erfindungsgemäß noch
zwei weitere Kontakte 130, 131 auf dem Steuerzylinder 6 angeordnet, die zu beiden
Seiten der Steuerkontakte 68, 79 sitzen. Erst wenn in Sonderfällen die tatsächliche
Bogenlänge der Einlagebahn i kleiner oder größer ist als die beiden unterschiedlichen
normalen Vorschübe a und b (Abb. 4 und 5), werden die Registerlochungen über
einen der Kontakte 68, 79 hinauswandern,, um auf einen der beiden Schaltkontakte
130, 131 aufzutreffen und einen Stromkreis zu schließen. Hierdurch werden
sowohl die kleinere als auch die größere der beiden normalen Geschwindigkeiten um
einen bestimmten Betrag erhöht oder vermindert und die Lochungen in den Bereich
zwischen den beiden inneren Kontakten 68, 79 zurückverwiesen, durch welche wiederum
abwechselnd eine etwas größere oder etwas kleinere Fördergeschwindigkeit, als der
eigentlichenBogenlänge entspricht, eingeschaltet wird. Wandern nunmehr die Lochungen
in entgegengesetzter Richtung wie vorher aus dem Bereich zwischen den beiden inneren
Kontakten hinaus, dann werden beide Geschwindigkeiten wieder auf ihre ursprünglich
normale Höhe zurückverschoben und bei einem nochmaligen Hinauswandern in der g
er -leichen Richtung oder späterem nochmali gem Auftreffen auf den gleichen
Kontakt die entgegengesetzten beiden abnormalen Fördergeschwindigkeiten eingeschaltet.
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Die abwechselnd wirkenden beiden höheren oder die beiden niedrigeren
abnormalen Geschwindigkeiten können entweder beide andere sein als die normalerweise
wirkenden, wobei sie sich mit den letzteren überlagern müssen (s. Abb. 5), oder
es kann eine der beiden abnormalen Geschwindigkeiten ebenso groß sein wie die angrenzende
normale Geschwindigkeit (s. Abb. 4).
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In Abb. 2 ist eine. Anordnung mit zwei unterschiedlichen Fördergeschwindigkeitspaaren
und ein Schaltschema für die elektrische Steuerung derselben dargestellt. Diese
Anordnung empfiehlt sich beispielsweise für Tiefdruckmaschinen, bei denen der Bildzylinder
infolge wiederholten Abschleifens mit verschiedenen Umfangsgeschwindigkeiten _ arbeitet.
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Auf der mittels eines Zahnrades 142 angetriebenen Spindel 143 sitzen
zwei fest verkeilte Räder 14q., 145 von etwas verschiedener Größe. Auf den beiden
Zwischenspindeln 146 und 15q. sitzen lose, ständig umlaufend, je zwei Zwischenräder
147, 148 bzw. 155, 156, von denen jeweils das größere, langsamer umlaufende
Rad 148 bzw. 156 mittels Freilaufkupplung und das kleinere, schneller umlaufende
Rad 147 bzw. 155 mittels elektromagnetischer Kupplung mit seiner Spindel verbunden
werden kann. Die auf der Spindel 146 fest verkeilt sitzenden verschieden großen
Zahnräder 152, 153 treiben die lose auf der Spindel 154 sitzenden Räder 155, 156.
Der zwangsläufige Wechsel der Fördergeschwindigkeiten der Walzen 7, 8 erfolgt dadurch,
daß die Spindel 154, die durch das fest verkeilte Rad 16o über das Zwischenrad 161
die Räder 162, 163 der Förderwalzen antreibt, abwechselnd schneller und langsamer
angetrieben wird. Die Veränderung der beiden Geschwindigkeiten geschieht durch schnelleren
oder langsameren Antrieb der Spindel 146.
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Wenn die Vorrichtung zu arbeiten beginnt, befindet sich eine Lochung
der Bahn i zwischen den beiden Kontakten 68, 79. Das normale Geschwindigkeitspaar
sei eingeschaltet. Der Anker des Relais W ist abgefallen, so daß die Windungen der
Magnetkupplung 149, i 5o von einem Stromkreis 164 bis 169 durchflossen und das kleinere
Rad 147 mit der Spindel 146 verkuppelt werden, während das größere Rad 148 auf der
Freilaufkupplung 151 lose mitläuft.
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Ist der Anker von Schütz X abgefallen, dann wird durch den geschlossenen
Stromkreis 17o bis 175 die Windung der Magnetkupplung 157, 158 durchflossen, wodurch
das kleinere Rad 155 fest mit der Spindel 154 verkuppelt wird, während das größere
Rad 156 lose umläuft. Währenddessen werden die Förderwalzen mit der größeren Geschwindigkeit
angetrieben, bis die Lochungen der Bahn i auf den auf dem Steuerzylinder 6 sitzenden
Steuerkontakt 68 auftreffen und den Stromkreis Ui, 176, 67, 68, 177 bis iSi,
Tal schließen. Das Relais X springt an, der die Magnetkupplung 157 durchfließende
-Stromkreis wird in den Kontakten 171, 172 unterbrochen, die Kupplung 157 gelöst
und mittels der Freilaufkupplung 159 das langsamer laufende Rad 156 mit der Spindel
154 gekuppelt, um die Förderwalzen mit der kleineren der beiden abwechselnden Geschwindigkeiten
zu fördern. Gleichzeitig wird durch den Kontakt 183; 184 ein Haltestromkreis 182
bis 184, 177 bis 181 für das Relais X geschlossen, bis die Lochungen wieder auf
den Steuerkontakt 79 auftreffen und durch Kurzschluß 176, 67, 79, i8o,181
das Relais X stromlos machen, wodurch der Anker wieder abfällt und das Spiel von
neuem beginnen kann.
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Kommt nun aber ein kleinerer Bildzylinder bei einer Tiefdruckmaschine
oder auch eine
ganz außerordentlich geschrumpfte Bahn zur Verarbeitung
und ist die tatsächliche Bogenlänge kleiner als der kleinere der beiden abwechselnd
eingeschalteten Vorschübe, so wird bei Auftreffen der Lochungen auf den Steuerkontakt
68 das Relais X anspringen und die kleinere Geschwindigkeit einschalten; aber diese
ist noch zu groß, um die Lochungen in den Bereich zwischen den beiden Steuerkontakten
68, 79 zurückzuverweisen, die Lochungen werden über den Kontakt hinwegwandern, bis
sie auf den erfindungsgemäß vorgesehenen Schaltkontakt 13o auftreffen, einen Stromkreis
186 bis 190, 13o, 67, 176 schließen, wodurch das Relais W anspringt und an
den Kontakten 165, 166 den Stromkreis unterbricht, die Magnetkupplung 149 stromlos
macht, so daß sich das größere, langsamer laufende Rad 148 fest mit der Spindel
146 verkuppelt. Da sich deshalb die Spindel 146 und die Räder 152, 153 und 155,
156 etwas langsamer drehen als bisher, sind beide bisher abwechselnd wirksamen Fördergeschwindigkeiten
um einen bestimmten Betrag kleiner geworden.
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Durch den gleichzeitig geschlossenen Haltestromkreis 186 bis
193 wird der Anker des Relais auch dann noch weiterhin in der angezogenen
Stellung gehalten, wenn durch den Kontakt 13o kein Stromkreis mehr geschlossen ist.
Da nunmehr der Vorschub je Schneidzylinderumdrehung kleiner ist als die tatsächliche
außerordentlich geschrumpfte Bogenlänge, werden die Lochungen wieder zurückwandern
und zunächst auf den Kontakt 68 auftreffen. Da jedoch infolge der vorhergegangenen
Schaltung das Relais X noch in der angehobenen Stellung verharrt, also die kleinere
der beiden Geschwindigkeiten eingeschaltet hat, wird die Lochung ohne Einwirkung
weiterwandern, bis sie in bekannter Weise auf den- Kontakt 79 trifft und die größere
der beiden verschobenen Geschwindigkeiten einschaltet. Die Lochungen wandern wieder
ständig zwischen den beiden inneren Kontakten hin und her.
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Sollte im Laufe der Abwicklung der Rolle i der Fall eintreten, daß
der nunmehr durch den Kontakt 79 bewirkte größere Vorschub je Schneidzylinderumdrehung
wieder kleiner ist als die Bogenlänge, dann werden die Lochungen bei Auftreffen
auf den Kontakt zwar diese größere Geschwindigkeit einschalten, da das Relais X
abfällt, aber die Lochungen werden doch noch weiter zurückwandern, bis sie auf den
erfindungsgemäß angeordneten Kontakt 131 auftreffen, der einen Stromkreis 186, 187,
131, 67, 176 kurzschließt, das Relais W abfallen läßt und durch die Kontakte 165,
166 den Stromkreis für die Magnetspulen der Kupplung 149 schließt und somit wieder
das schnellere Rad 147 mit der Spindel 146 kuppelt, so daß wiederum die beiden abwechselnd
wirkenden Geschwindigkeiten um ein bestimmtes Maß erhöht werden. Da die Lochungen
nun wieder relativ zurückwandern müssen, treffen sie zunächst auf den Kontakt 79
auf, was ohne Einwirkung bleibt, da das Relais X schon abgefallen ist. Erst wenn
sie auf den Kontakt 68 treffen, wird in bekannter Weise wieder die langsamere der
beiden nunmehr abwechselnd wirksamen Geschwindigkeiten eingeschaltet werden. Die
Anordnung kann auch so getroffen werden, daß durch den Schaltkontakt 131 nicht nur
die kleinere Geschwindigkeitsstufe ausgeschaltet wird, um die normale Stufe einzuschalten,
sondern eine dritte Geschwindigkeitsstufe eingeschaltet wird, die etwas höher ist
als die normale Geschwindigkeitsstufe.
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Das Schaltschema in Abb. 3 zeigt die Schaltung von drei unterschiedlichen
Geschwindigkeitspaaren. Wenn die unterschiedlichen Fördergeschwindigkeiten durch
Zwischenwellen nach Abb. 2 erzeugt werden, so muß in diesem Falle die Welle 143
ebenso wie die Welle 146 ein ständig lose umlaufendes Räderpaar entsprechend dem
Räderpar 147, 148 besitzen, die abwechselnd durch Freilauf- oder Magnetkupplung
mit der Welle verkuppelt werden können und durch Räder angetrieben werden, die fest
verkeilt auf einer weiteren Welle sitzen, die der Welle 143 in Abb. 2 entspricht.
Die Wellen 143, 146 können also mit je zwei unterschiedlichen Drehzahlen umlaufen,
die durch die beiden äußeren Schaltkontakte 131,
130 geschaltet werden, während
die Welle 154 ausschließlich abwechselnd mit zwei unterschiedlichen, durch die Kontakte
68, 79 gesteuerten Drehzahlen angetrieben wird. Laufen die Wellen 143, 146 beide
mit den kleineren Drehzahlen, so ergibt sich das kleinste Fördergeschwindigkeitspaar
entsprechend den Vorschüben b, c; laufen beide mit den größeren Drehzahlen, so hat
man das größte Fördergeschwindigkeitspaar entsprechend den Vorschüben
a., d; läuft die Welle 143 mit der kleineren und die Welle 146 mit der größeren
Drehzahl, so wirken die beiden normalen Fördergeschwindigkeiten entsprechend den
Vorschüben a, b. Für diese letztere Möglichkeit ist in Abb. 3 die augenblickliche
Stellung der beispielsweise verwendeten einzelnen Schaltelemente gezeigt.
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Vorgesehen sind drei Relais X, Y, Z, deren Kontakte 225, 226
in bekannter Weise durch einen Zeitschalter 231, 232 in der Weise gesteuert werden,
daß sie beim Abfallen der Relaisanker, also beim Stromloswerden der Relaisspulen,
verzögert werden und erst nach einer einstellbaren Zeit, z. B. nach einer, zwei
oder drei Umdrehungen der Kontaktzylinder
6, die Kontakte z16,
217 bzw. 2o6, 2907
schließen, während die Kontakte 227, 2228,229
sowohl
beim Anspringen als auch beim Abfallen der Relais sofort gleichmäßig bewegt werden.
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In Abb.3 war soeben der größere Vorschub a der normalerweise abwechselnd
wirkenden Vorschübe a, b je einer Schneidzylinderumdrehung, die der Länge der geschnittener
Bogen entsprechen, durch Auftreffen der Lochung auf den Steuerkontakt 79 eingeschaltet
worden. DieLochung.trifftauf den Steuerkontakt 68 auf, schließt den Stromkreis U1,
67, 68, 200, gor, Tal, um den Anker des Relais X anzuziehen, die Kontakte 202,
203 zu unterbrechen, die Kupplung S stromlos zu machen und einen Haltestromkreis
V1, 201,
200, 204, Ul für das Relais zu schließen. Der kleinere normale Vorschub
b ist wirksam. Der Wechsel zwischen den Vorschüben a, b
kann weitergehen.
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Ist aber jetzt die tatsächliche Bogenlänge kleiner als der Vorschub
b, so wandert die Lochung zum Schaltkontakt 130, schließt den Stromkreis U1, 67,
13o, 2o5 bis 21o, hl, das Relais Y springt an,°schließt den Haltestroink-eis U1,
213, 2o8 bis 210, V1; durch Unterbrechung der Kontakte 211, 212 wird die Kupplung
S1 stromlos, die Welle 146 läuft nun mit der langsameren Drehzahl um. Nunmehr wird
durch die Steuerkontakte 68, 79 abwechselnd ein kleinerer und größerer Vorschub
b, c eingeschaltet. Beim Rückwandern der Lochungen bleibt der Kontakt 67, 68 ohne
Wirkung, da Relais X schon angezogen ist. Beim Auftreffen auf Kontakt 79 wird Relais
X stromlos und der größere Vorschub b
eingeschaltet, worauf das Spiel
zwischen den Vorschüben b, c beginnen kann.
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Ist jetzt im Laufe der Rollenabwicklung die tatsächliche Bogenlänge
wieder größer als der jetzt wirksame größere Vorschub b, so fällt Relais X ab, die
Lochungen wandern über den Kontakt 79 hinweg, um beim Auftreffen auf den Schaltkontakt
131 über U1, 67,
131, 214, 215, 21o, V1 kurzzuschließen und das Relais Y abfallen
zu lassen und die Kupplung S1 einzuschalten, so daß die Spindel 146 mit ihrer größeren
Drehzahl angetrieben wird und die beiden normalen Vorschübe a, b abwechselnd wirksam
werden. Die Stellung nach Abb. 3 ist wieder erreicht. Der Stromkreis 131, 214, 216
bis 22o wird nicht geschlossen, da beim Abfallen von Relais Y der Kontakt 225 verzögert
bewegt wird und den Kontakt 216, 217 erst schließt, wenn die Lochungen sich vom
Schaltkontakt 131 weg und auf den Steuerkontakt 68 zu bewegt haben.
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Wird während der Abwicklung der Rolle i die tatsächliche Bogenlänge
größer als der größere Vorschub a, so treffen die Lochungen auf den Schaltkontakt
131, um einen Stromkreis Ui, 67, rar, 214, 2r6 bis 22o, L'1 zu schließen und das
Relais Z anzuziehen sowie die Kupplung S2 über die Kontakte 221, 222 einzuschalten,
so daß außer der Welle 146 auch die Welle 143 mit ihrer größeren Drehzahl angetrieben
wird und die beiden Vorschübe a, d abwechselnd durch die Steuerkontakte 68; 79 gesteuert
werden. Gleichzeitig wird ein Haltestromkreis U1, 223, 218 bis
22o, T, geschlossen.
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Erst wenn die tatsächliche Bogenlänge wieder kleiner ist als der kleinere
Vorschub a, treffen die Lochungen nach Ausschalten der Kupplung S durch den Steuerkontakt
68 auf den Schaltkontakt 130, schließen über U1, 67,
130, 205, 230,
224, 220, hl kurz. Das Relais Z fällt ab, womit die Welle 143 mit ihrer kleineren
Drehzahl angetrieben wird und die beiden normalen Vorschübe a, b abwechselnd wirken.
Da der Kontakt 226 beim Abfallen des Relais Z durch einen Zeitschalter 231 verzögert
wird, schließt sich der Kontakt 2o6, 2o7 erst, nachdem die Lochungen wieder von
Schaltkontakt 130 weggewandert sind. Kontaktgebung 67, 68 bleibt wirkungslos, da
Relais X schon angezogen ist. Beim Auftreffen der Lochungen auf den Steuerkontakt
wird Relais X abfallen und die Stellung der einzelnen Schaltelemente nach Abb. 3
wieder erreicht sein. Das Spiel kann in beliebiger Weise von neuem beginnen.
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Anstatt der beispielsweise gezeigten Zwischenräderspindeln 143, 146
finden auch bekannte Platz sparende Differentialgetriebe in Verbindung mit einem
Umkehrmotor Verwendung.
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In zweckmäßiger Weise erfolgt bei Inbetriebsetzung der Einrichtung,
beispielsweise auch beim Papierrollenwechsel, immer zunächst die Einschaltung der
normalen beiden Fördergeschwindigkeiten, um zu verhüten, daß z. B. bei drei vorgesehenen
Geschwindigkeitspaaren das langsamste eingeschaltet ist, während das größte nötig
wäre. Durch eine einfache an sich bekannte Schaltvorrichtung, beispielsweise einen
Druckknopfschalter in Verbindung mit dem entsprechenden Relais, kann die Maschine
nur dann angelassen werden, wenn die normalen beiden Geschwindigkeiten eingeschaltet
sind.
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Die Änderung der Fördergeschwindigkeiten könnte auch durch abwechselnd
gekuppelte Reibungsgetriebe oder aufweitbare Förderwalzen erfolgen. Derartige Einrichtungen
sind nicht von einer Zahnteilung abhängig und ermöglichen eine stufenlose Nachregulierung
von Hand auch während des Betriebes. Rädergetriebe gewährleisten aber zweifellos
eine größere Betriebssicherheit.