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Kühlofen mit Rollenbahn Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum Hindurchführen absatzweise gewalzter Glasplatten durch einen Kühlofen, dessen
aus Rollen bestehende Förderbahn in Abschnitte mit verschiedener Fördergeschwindigkeit
unterteilt ist. Beim Walzen einzelner Glasplatten oder Glastafeln ist es bekannt,
diemit einer hohen Geschwindigkeit von ungefähr g bis xo m und noch höher ausgewalzten
Platten in einem Zuge mit der Herstellung zweckmäßig auf einer Rollenbahn o. dgl.
mit einer der Walzgeschwindigkeit entsprechenden Fördergeschwindigkeit in den Kühlofen
einzuführen. Wenn nun die Glastafel durch den ganzen Kühlofen mit ihrer Erzeugungs-
und Einführungsgeschwindigkeit hindurchbewegt werden würde, müßte der Kühlofen eine
sehr große Länge haben. Man hat deshalb an den mit hoher Geschwindigkeit laufenden
Einführungsabschnitt der Förderbahn einen Förderabschnitt mit weit geringerer Geschwindigkeit
angeschlossen, auf den die Glastafel nach ihrer Herstellung und Einführung in den
Kühlofen übergeht und darauf langsam durch den weit längeren Rest des Kühlofens
hindurchbewegt wird, wodurch an Kühlofenlänge gespart wird. Diese Arbeitsweise hatte
aber den Nachteil, daß, wenn das vorlaufende Ende einer Glastafel sich auf die Förderrollen
des mit geringer Geschwindigkeit sich bewegenden Förderbahnabschnittes aufschiebt,
während ihr nachlaufendes Ende noch auf Förderrollen des ersten Förderbahnabschnittes
mit hoher Geschwindigkeit aufliegt, die Gefahr entsteht, daß sich die Glastafel
in sich staucht und nach oben hin krümmt, was unbedingt verhindert werden muß.
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Dieser Nachteil wurde bei bekannten Vorrichtungen dadurch beseitigt,
daß in dem Augenblick, in welchem eine Glastafel mit ihrem vorlaufenden Ende von
dem mit hoher (Walz-) Geschwindigkeit angetriebenen Förderrollenabschnitt auf den
mit langsamer (Kühl-) Geschwindigkeit angetriebenen Förderrollenabschnitt übergeht,
die Geschwindigkeit der schnellaufenden Förderrollen so verringert wird, daß sie
der Geschwindigkeit der Förderrollen des die Glastafel nunmehr aufnehmenden Rollenabschnittes
entspricht. Die Glastafel wird dann in ihrer ganzen Länge nur von Förderrollen unterstützt
und weitergefördert, die alle die gleichelangsameUmfangsgeschwindigkeithaben, so
daß jede Möglichkeit beseitigt ist, daß die Glastafel sich nach oben biegt oder
krümmt.
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Nach der Erfindung wird die mit verschiedenen Geschwindigkeiten antreibbare
besondere Rollengruppe durch ein Schaltwerk in Übereinstimmung mit dem Durchziehen
der Glasplatte durch den Kühlofen von der einen Geschwindigkeit auf die andere umgeschaltet,
so daß die aufeinanderfolgenden Glastafeln mit ihren Enden möglichst aneinanderliegend
durch den Kühlofen
hindurchgeführt werden, d.h. daß das vorlaufende
Ende j eder von den schnell laufenden Rollengeförderten Glastafel möglichst dicht
an das nachlaufende Ende der voraufgehenden, von den langsam laufenden Rollen weiterbewegten
Glastafel herangebracht wird. Dadurch wird erreicht, daß das Fassungsvermögen des
Kühlofens voll ausgenutzt wird.
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Zur Ermöglichung solcher zeitweisen Geschwindigkeitsänderung der Förderrollen
sind für diese als auch für die Förderrollen, die stets mit langsamer Geschwindigkeit
laufen, verschiedene Antriebe vorgesehen, die auf eine einzige, aus mindestens zwei,
zweckmäßig mehreren Abschnitten bestehende Triebwelle wirken, die durch Vermittlung
nur in einer Drehrichtung wirkenden Freilaufkupplungen, z. B. einer Klemmwalzenkupplung,
ständig gekuppelt werden, so daß, wenn der z. B. durch eine magnetische Kupplung
in Wirkung zu setzende Antrieb für die hohe Geschwindigkeit abgeschaltet ist, sämtliche
Abschnitte der Triebwelle nur mit der ihr von dem zweiten Antrieb erteilten langsamen
Drehungsgeschwindigkeit umlaufen. Die einzelnen Gruppen der Rollenbahn haben dann
alle die gleiche Drehgeschwindigkeit. Soll jedoch die Umdrehung der auch mit hoher
Geschwindigkeit antreibbaren Rollenbahnabschnitte auf ihre hohe Geschwindigkeit
gebracht werden, so wird durch Wiederanschalten des Antriebs für die hohe Geschwindigkeit
eine erhöhte Drehungsgeschwindigkeit gewissermaßen auf die durch den anderen Antrieb
erteilte Drehungsgeschwindigkeit draufgesetzt. Die Förderrollen der ersten Rollengruppe
bzw. .ihre Untergruppen werden dann unbehindert durch die zwischen den beiden Triebwellen
bestehende Klemmkupplung in der Vorwärts- bzw. Förderrichtung schneller angetrieben
als die weiterlaufenden Förderrollen - der zweiten Rollengruppe, und zwar jede dieser
beiden Förderrollengruppen mit derjenigen Umdrehungsgeschwindigkeit, die ihrem Antrieb
entspricht. Wird durch Lösen der Magnetkupplung der schnell laufende Antrieb von
der Triebwelle abgeschaltet, so treten bei Abnahme der Geschwindigkeit bis auf die
der zweiten Rollengruppe die Klemmwalzenkupplungen sofort in Tätigkeit. Sämtliche
angetriebenen Förderrollen drehen sich dann mit der gleichen, der der .normalen
Kühlofengeschwindigkeit entsprechenden Umdrehungsgeschwindigkeit weiter.
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Zum selbsttätigen Ein- und Ausrücken der Magnetkupplungen zwischen
den Triebwellenabschnitten dienen in geeigneter Weise gezeitete Schalteinrichtungen,
die durch die Endkanten der Glastafeln während ihres Durchganges durch den Kühlofen
gesteuert werden. Vorzugsweise stehen diese Schalteinrichtungen unter dem Einfluß
eines Zeitwerks, das am hinteren Ende des Kühlofens angeordnet ist. Die Überwachung
der Schalteinrichtungen kann mit Hilfe von Anzeigevorrichtungen erleichtert werden,
die mittels einer Reihe von Lampen, welche gleichfalls durch von den Glastafelenden
überwachte Schalter zum Aufleuchten gebracht werden, die jeweilige Lage der Endkanten
der Glastafeln in dem Kühlofen anzeigen.
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Die Bezeichnung Kühlofen soll in weitestem Sinne dieses Wortes verstanden
werden, wobei der mit hoher Geschwindigkeit betriebene Förderbahnabschnitt, der
zu dem mit geringer Geschwindigkeit laufenden Förderbahnabschnitt führt, auch als
ein Teil des Kühlofens zu betrachten ist, gleichgültig, ob und in welchem Maße dieser
Abschnitt ohne Bedachung oder uneingekapselt gelassen wird, um die Abkühlung der
Glastafel nach ihrer Herstellung während ihrer Einführung in den Kühlofen zu beschleunigen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist auf den Zeichnungen veranschaulicht.
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Abb. i und i a stellen zusammen einen teilweise in waagerechtem Schnitt
gezeichneten Grundriß der Walzvorrichtung und des sich daran anschließenden Kühlofens
dar. Abb.2 und 2 a zeigen zusammen einen senkrechten Längsschnitt der Anlage. Abb.
3 ist ein Querschnitt nach der Linie V -V der Abb. 2. Abb. q. ist ein in stark vergrößertem
Maßstabe gezeichneter Längsschnitt durch eine nur in einer Richtung wirkende Klemmkupplung
und eine damit vereinigte Magnetkupplung. Abb.5 ist ein Querschnitt nach der Linie
VII-VII der Abb. q.. Abb. 6 ist ein ebenfalls in vergrößertem Maßstabe gezeichneter
Längsschnitt durch die Klemmkupplung, die den mit geringer Geschwindigkeit angetriebenen
Triebwellenabschnitt mit dem zweiten Triebwellenabschnitt verbindet. Abb. 7 ist
eine Endansicht von Abb.6. Abb.8 endlich ist ein Schaltschema für die elektrischen
Leitungen der Anlage.
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Die aus der Walzmaschine kommende Glasplatte geht unmittelbar an die
Rollenförderbahn des Kühlofens über. Diese Rollenförderbahn ist in eine Mehrzahl
von unabhängig angetriebenen Rollensätzen 18 bis 28 usw. unterteilt. Der Antrieb
der Förderrollen der sämtlichen Rollensätze 18 bis 28 usw. erfolgt von Kettenrädern
3o aus mit Hilfe endloser Kettentriebe 29, die über geeignete, auf den einzelnen
Förderrollenachsen eines jeden Satzes sitzende Kettenräder laufen. Die Kettenräder
3o erhalten ihren Antrieb von den betreffenden Triebwellenabschnitten mittels der
Zahnräder 31a, 31b (Abb. = und 3), der Zwischenwelle 3ic und dem im Kasten 31 untergebrachten
Schneckenradgetriebe.
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Die Gesamtheit der Rollensätze selbst ist wiederum in zwei Hauptförderbabnabschnitte
unterteilt. Diejenigen Rollensätze, die in dem
in Abb. 2 und 2 a
mit A bezeichneten Abschnitt liegen, werden während der Einführungszeit der Glasplatte
in den Kühlofen mit einer hohen (Walz-)Geschwindigkeit und während der übrigen Durchführungszeit
der Glasplatte durch den Kühlofen mit einer verhältnismäßig geringen Geschwindigkeit,
der normalen Kühlofengeschwindigkeit, angetrieben, während die in dem mit B bezeichneten
Abschnitt liegenden Rollensätze dauernd mit der verhältnismäßig geringen Geschwindigkeit
angetrieben werden. Die Länge des Abschnitts A kann verschieden gewählt werden,
sie ist aber mindestens gleich der Länge der erzeugten Glastafel, die etwa 12 bis
=8 m beträgt. Der Abschnitt B, von dem in der Zeichnung der sich an den Abschnitt
A anschließende Teil dargestellt ist, ist natürlich sehr viel länger als der Abschnitt
A. Die Länge des Abschnitts B kann ebenfalls verschieden sein, beträgt aber für
gewöhnlich etwa =5o m.
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Die Anordnung kann auch so gewählt werden, daß der Rollenbahnabschnitt
A (Abb. 2 und 2a) in weitere zwei Unterabschnitte A' und A"
unterteilt
ist. Der Abschnitt A' umfaßt die Rollensätze 18 bis 22, welche alle zu jeder Zeit
immer mit der gleichen Geschwindigkeit, d. h. entweder alle mit der hohen Geschwindigkeit
oder alle mit der niedrigen Geschwindigkeit angetrieben werden, während die den
AbschnittA" bildenden Rollensätze 23 bis 26 entweder alle mit der hohen Geschwindigkeit
oder alle mit der niedrigen Geschwindigkeit oder derart angetrieben werden können,
daß nur ein Rollensatz (oder mehrere derselben) mit der hohen Geschwindigkeit läuft.
Die Einrichtung, die diese Antriebsweise mit verschiedener Geschwindigkeit ermöglicht,
wird weiter unten beschrieben werden.
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Beim Betrieb wird eine Glasplatte von bestimmter Stärke ausgewalzt
und im ganzen in den Kühlofen übergeführt, wobei die hohe Umfangsgeschwindigkeit
der Walzmaschine und diejenige der Förderrollen in den Rollensätzen 18 bis 22 die
gleiche ist. Zur selben Zeit werden die Rollensätze 23 bis 28 mit der gleichen geringen
Geschwindigkeit angetrieben. Sobald das vordere Ende der Glastafel den Punkt C erreicht,
wird die Geschwindigkeit des Rollensatzes 23 selbsttätig auf die der vorhergehenden
Rollensätze 18 bis 22 gebracht. Eine ähnliche Geschwindigkeitserhöhung tritt ein
in den Rollensätzen 24, 25 und 26, wenn das vordere Ende der Glastafel nacheinander
die Stellen D, E und F erreicht. Wenn das vordere Ende der Glastafel die Stelle
G erreicht, wird die Geschwindigkeit der Sätze 18 bis 26 selbsttätig auf die geringe
Geschwindigkeit der langsam laufenden Rollensätze 27, 28 usw. verringert. Schreitet
die Tafel noch weiter vor, so daß ihr hinteres Ende bereits irgendwo in dem Abschnitt
A" des Kühlofens liegt, so wird mit dem Walzen einer zweiten Tafel begonnen. Zu
dieser Zeit schaltet der Bedienungsmann die Rollensätze 18 bis 22 von Hand auf die
hohe Geschwindigkeit um. Die zweite Tafel schreitet daher schnell durch den Kühlofen
fort und holt das hintere Ende der ersten Tafel ein, die vielleicht nur mit einem
Viertel der Geschwindigkeit der zweiten Tafel vorwärts gefördert wird. Das Spiel
der Geschwindigkeitserhöhung in dem Abschnitt A", sobald das vordere Ende der zweiten
Tafel diesen Abschnitt erreicht, vollzieht sich in der im Zusammenhang mit der ersten
Tafel beschriebenen MTeise, wobei die beiden Tafeln so gezeitet sind, daß unmittelbar
nachdem das hintere Ende der ersten Tafel über die Stelle G gelaufen ist, das vordere
Ende der nachfolgenden zweiten Tafel über die Stelle F läuft. Zu dem Zeitpunkt,
in dem die zweite, mit hoher Geschwindigkeit vorschreitende Tafel die Stelle G erreicht,
hat sie die nur mit geringer Fördergeschwindigkeit sich vorbewegende erste Tafel
so weit eingeholt, daß sie mit ihrem Vorderende von dem Hinterende der ersten Tafel
nur eine verhältnismäßig kurze Entfernung, etwa 6o cm zurückliegt. Bei ordnungsmäßigem
Betrieb der Vorrichtung können daher die Tafeln sehr nahe aneinandergebracht werden,
so daß die volle Länge des Kühlofens ausgenutzt wird, was nicht der Fall sein würde,
wenn der mit veränderlicher Geschwindigkeit betriebene Abschnitt A" nicht
zwischen die Abschnitte A'
und B eingeschaltet wäre. Die Geschwindigkeitsänderung
an den Stellen C, D, E, F und G wird vorzugsweise selbsttätig herbeigeführt,
wie weiter unten in Verbindung mit dem Schaltschema der Abb.8 beschrieben werden
soll. Gewünschtenfalls kann von diesem selbsttätigen Betrieb auch abgesehen und
die Geschwindigkeitsumschaltung von dem Bedienungsmann vorgenommen werden, der nahe
der Walzmaschine seinen Stand hat und die richtigen Schalter in. gewissen Zeitabständen
betätigt, die durch die Lage der Glastafeln im Kühlofen bestimmt werden. Einerlei
ob selbsttätiger oder nichtselbsttätiger Betrieb benutzt wird, so sind doch Einrichtungen
wünschenswert, die den Bedienungsmann zu allen Zeiten über die jeweiligen Lagen
der Enden der Glastafeln im Kühlofen in dessen mit hoher Geschwindigkeit betriebenem
Abschnitt unterrichten. Diesem Zwecke dienen die Schaltarme 32, 33, -34, 35 und
36, die von den Enden der sich durch den Kühlofen bewegenden Glastafeln gesteuert
werden. Die elektrischen Verbindungen und Stromkreise, mit deren Hilfe dies erreicht
wird, sollen gleichfalls im Zusammenhang mit dem Schaltschema nach Abb. 8 beschrieben
werden.
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Nunmehr soll an Hand der Abb. = diejenige Anordnung erläutert werden,
die es ermöglicht, die Rollensätze im Kühlofen im Sinne der oben erläuterten Betriebsweise
anzutreiben. Der
Antrieb wird von zwei Motoren 37 und 38 bewirkt;
der Motor 37 dient für die Erzielung hoher Fördergeschwindigkeit ünd der Motor 38
für die Erzielung geringer Fördergeschwindigkeit. Der langsam laufende Motor 38
ist mit dem Triebwellenabschnitt 39 mittels der Zahnräder 4o und 4=a gekuppelt (Abb.
i a). Dieser Wellenabschnitt 39 erstreckt sich längs der einen Seite des Kühlofens
und treibt alle Rollen in dem mit geringer Geschwindigkeit betriebenen Abschnitt
an. Die Art der Antriebsübertragung auf die Rollen ist die gleiche, wie sie oben
im Zusammenhang mit den Kettenrädern 3o und den endlosen Ketten 29 beschrieben ist.
Das mit Bezug auf Abb. =a linke Ende des Wellenabschnittes 39 ist mit dem Stirnende
des voraufgehenden Wellenabschnittes 42 durch eine nur in einer Richtung wirkende,
an sich. bekannte Klemmwalzenkupplung 43a verbunden, die, wie in den Abb. 6 und
7 im. einzelnen dargestellt, aus den auf die Wellenenden 39, 42 aufgekeilten und
ineinandergreifenden Gehäusen 56, 55 und den Walzen 57 besteht, die in Aussparungen
58 des Gehäuses 56 lose eingelegt sind. Wenn die Welle 39 in Vorwärtsrichtung gedreht
wird, werden die Teile 55, 56 durch die Walzen 57 miteinander gekuppelt. Diese Anordnung
gestattet, dem Wellenabschnitt 42 und die mit ihm gekuppelten, mit Bezug auf Abb.
i und i a links von ihm liegenden Wellenabschnitte 43 bis 47 durch den Wellenabschnitt
39 mit einer dem Motor 38 entsprechenden geringen Geschwindigkeit anzutreiben; sie
gestattet aber trotzdem, dem Wellenabschnitt 42 und den mit diesem gekuppelten anderen
Wellenabschnitten 43 bis 47 auch noch eine höhere Umdrehungsgeschwindigkeit zu geben,
gewissermaßen auf den langsamen Antrieb noch einen Antrieb draufzusetzen, sobald
man den Motor37 auf den Wellenabschnitt 42 und die mit ihm gekuppelten Wellenabschnitte
43 bis 47 schaltet, wie dies weiter unten beschrieben ist. Die Wellenabschnitte
42 bis 47 können also alle von dem Motor 38 über Wellenabschnitt 39 mit geringer
Geschwindigkeit oder von dem Motor 37 durch Vermittlung des Wellenabschnittes 46
mit hoher Geschwindigkeit angetrieben werden. Der Wellenabschnitt 46 wird von dem
Motor 37 mittels der Zahnräder 48 und 49 angetrieben, von denen letzteres fest auf
dem Wellenabschnitt 46 sitzt.
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Zwischen den benachbarten Stirnenden der Wellenabschnitte 42 bis 47
liegen die miteinander vereinigten Klemmwalzen- und Magnetkupplungen 5o bis 54,
die alle in ihrer Bauweise einander gleich sind und von denen z. B. die zwischen
den Wellenabschnitten 42 und 43 liegende Kupplung 50 in den Abb. 4 und 5
dargestellt ist. Der Klemmwalzenantrieb dieser Kupplungen ist dem Klemmwalzenantrieb
der Kupplung 43a (Abb. 6 und 7) in Einrichtung und Wirkungsweise gleich. Wie die
Abb. 4 und 5 zeigen, besteht der Klemmteil der vereinigten Walzen- und Magnetkupplung
5o aus dem auf dem Ende des Wellenabschnittes 42 verkeilten Gehäuse 59, das mit
einem Flansch 6o und mit Aussparungen 61 versehen ist. Die letzteren nehmen die
Walzen 62 auf. Diese legen sich beim Vorwärtsdrehen der Welle 42 gegen den Umfang
des auf dem Ende des Wellenabschnittes 43 verkeilten Bundes 63. Der Magnetteil der
vereinigten Kupplung 5o setzt sich zusammen aus einem Ringteil 64, der an eine an
dem Gehäuse 59 befestigten Scheibenfeder 66 angeschraubt ist, und aus einer dem
Ringteil gegenüberliegenden, auf der Welle 43 verkeilten Scheibe 65, 67. Letztere
ist in an sich bekannter Weise mit Spulen 68 zum Erregen der Magnetwirkung ausgerüstet.
Die Drahtenden der Spulen sind an die gegeneinander isolierten, auf der Scheibennabe
67 sitzenden Bürstenringe 69, 70 (Abb. 4) angeschlossen.
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Eine solche vereinigte Klemm- und Magnetkupplung 50 gestattet,
den Wellenabschnitt 43 von dem mit geringer Geschwindigkeit umlaufenden Wellenabschnitt
42 aus durch Vermittelung der Klemmwalzenkupplung mit eben dieser geringen Geschwindigkeit
anzutreiben. Andererseits gestattet die Kupplung aber auch, den Wellenabschnitt
43 von dem schnellaufenden Antrieb 46 aus mit einer hohen Geschwindigkeit anzutreiben,
weil hierfür die dann lose laufende Klemmwalzenkupplung bzw. der langsam laufende
Wellenabschnitt 42 kein Hindernis bildet. Wenn es wünschenswert werden sollte, den
Wellenabschnitt 42 ebenfalls mit hoher Geschwindigkeit von dem Wellenabschnitt 43
aus anzutreiben, wird die Magnetkupplung eingeschaltet. Die beiden Wellenabschnitte
43 und 4z sind dann unter Ausschaltung der Klemmwalzenkupplung durch die Teile 67,
65, 64, 66 und 59 miteinander gekuppelt und laufen mit hoher Geschwindigkeit um.
Es leuchtet ohne weiteres ein, daß die vereinigten Klemmwalzen-und Magnetkupplungen
zwischen den Wellenabschnitten, die den Abschnitt A des Kühlofens betätigen, einen
Antrieb der Förderrollen dieses Kühlofenabschnittes von einer einzigen Welle aus
gestatten, und zwar entweder mit einer hohen oder mit einer geringen Geschwindigkeit,
wobei beide Motoren 37 und 38 dauernd laufen und auch weiter eine Umschaltung von
hoher auf niedrige Geschwindigkeit und umgekehrt ermöglichen. Um aber allen Zufälligkeiten
zu begegnen, sind zwei. weitere Motorantriebe vorgesehen, die lediglich eine Verdoppelung
der Motorantriebe 37 und 38 bilden. Der Motor 37a gehört zu dem Motor 37 und der
Motor 38a zu dem Motor 38. Diese Motoren sind mit den zugehörigen Wellenabschnitten
in der gleichen Weise durch Zahnräder verbunden wie die Motoren 37 und 38 und laufen
wie diese
dauernd, so daß im Falle eines Unfalles an den Motoren
37 und 38 die Ersatzmotoren die Last selbsttätig übernehmen, ohne daß der Betrieb
des Kühlofens unterbrochen wird.
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Das Ende einer der Förderrollen des Rollensatzes 18 (Abb. 2 und 8)
ist mit einer Kupplung zig versehen, die ein im Gehäuse 71 gelagertes Schneckengetriebe
antreibt, dessen Welle 72 (Abb. 8) einen Zeiger 73 trägt, welcher im Laufe seiner
Drehung über eine Scheibe die Schalter 74 bis 79 dieser Scheibe betätigt,
die mit Schaltarmen 8o bis 85 versehen sind. Die Schaltarme 8o bis 83 werden für
gewöhnlich nachgiebig in der Offenlage gehalten, so daß ihre Schalter geöffnet sind,
während die Schaltarme 84 und 85 für gewöhnlich niedergedrückt sind, so daß die
Schalter 78 und 79 geschlossen sind. Die Anordnung ist derart, daß, wenn
der Zeiger 73 über die Schaltarme 8o bis 83 hinweggeht und sie dabei schließt, diese
Schaltarme durch Federn o. dgl. sich alsdann wieder in ihre Offenlage bewegen. Die
Zahnradübersetzung, durch die der Zeiger 73 in Drehung versetzt wird, ist derart
im Verhältnis zur Fortbewegung der Glasplatte im Kühlofen getroffen, daß er sich
bis zum Schalter 74 dreht, während das vordere Ende der in der Walzvorrichtung erzeugten
Glastafel sich bis zur Stelle C (Abb. 2) im Kühlofen bewegt. Der Schalter 75 ist
so angeordnet, daß sein Arm von dem Zeiger 73 erfaßt wird, wenn das Vorderende der
Glastafel im Kühlofen die Stelle D erreicht und so fort bei den nächsten Schaltern.
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Der langsam laufende Motor 38 wird angehalten und in Betrieb gesetzt
vom Druckknopfgehäuse 86 aus, das zwei Druckknöpfe 87 und 88 zum Ein- und Ausschalten
aufweist. Das Anlassen des Motors wird überwacht durch den Anlaßkasten
89 und den Anlaßrheostaten go. Dieser langsam laufende Motor 38 muß dauernd
laufen und treibt alle Förderrollen im Kühlofen wie auch die Walzvorrichtung an,
ausgenommen während derjenigen Zeit, in welcher der schnell laufende Motor 37 die
Bewegung der Förderrollen in dem mit hoher Geschwindigkeit betriebenen Abschnitt
des Kühlofens und der `'Walzvorrichtung, wie später beschrieben, bewirkt. Der schnell
laufende Motor 37 wird aus- und eingeschaltet vom Schaltkasten gi (Abb. 8) aus,
der den Einschaltknopf gz und den Ausschaltknopf 93 enthält, wobei das Ingangsetzen
des Motors über den Anlasser 94 und den Rheostaten 95 erfolgt, die üblicher
Bauweise sind und daher keiner näheren Beschreibung bedürfen. Auch der Schaltkasten
gi ist gleichfalls üblicher Konstruktion, derart, daß der Stromkreis geschlossen
wird, wenn der Knopf 92 hineingedrückt wird, aber unterbrochen wird, wenn der Knopf
92 losgelassen oder wenn der Knopf 93 gedrückt wird. Der Strom zum Betrieb
der Anlage wird zugeführt durch die Leitungen g6 und 97. Der Stromkreis zur
Feldentwicklung des Motors führt über die Leitung 98 und derjenige zum Anker
über die Leitung 9g. Die Rückleitung erfolgt über die Leitung ioo.
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Die Lampen ioi bis io5, welche dazu dienen, die Lage der vorderen
und hinteren Enden der Glastafel im Kühlofen anzuzeigen, und welche von den Schalthebeln
32 bis 36 im eigentlichen Kühlofenkanal überwacht werden, werden von einer `Wechselstromleitung
io6, 107 aus betrieben. Wenn das vorangehende Ende der Glastafel unter dem Schalthebel
32 hindurchgeht, hebt es diesen Hebel derart an, daß der Stromkreis bei soß
geschlossen wird und der Strom nach der Lampe ioi über die Leitungen so6, sog und
so7 fließt. Wenn das nachlaufende Ende derselben Tafel denselben Schalthebel
32
passiert, fällt dieser nieder und unterbricht den Stromkreis bei io8, so
daß die Lampe ioi erlischt. Die übrigen Lampen sog bis 105 werden in ähnlicher Weise
zum Aufflammen und zum Erlöschen gebracht und geben so die Zeit an, wann die Enden
der Tafel die Stellen D, E, F
und G erreichen und darüber hinweglaufen.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Angenommen, der Knopf 87 des langsam
laufenden Motors 38 sei niedergedrückt und die Förderrollen des Kühlofens wie auch
die Walzvorrichtung würden von diesem Motor aus mit geringer Geschwindigkeit angetrieben.
Wenn nun der Inhalt eines Glastiegels in den Aufnahmeraum der Walzvorrichtung entleert
ist, drückt der Bedienungsmann den Einschaltknopf g2 im Kasten gi und schließt so
den Stromkreis durch den Anlasser, die Leitungen 98, 9g und ioo zu dem Motor
37. Dieser Motor springt sofort an und versetzt über die Wellenabschnitte 46 und
47 die Rollensätze 18 bis 22 wie auch die Walzvorrichtung mit hoher Geschwindigkeit
in Drehung, denn das Schließen des Stromkreises über die Leitungen 9g und ioo bewirkt
auch die Schließung des Stromkreises der Magnetkupplung 54 über die Leitungen iso
und iii und den Schalthebel 112 derart, daß durch das Ingangsetzen dieses Motors
die Wellenabschnitte 46 und 47 miteinander gekuppelt werden. Der Schalthebel 112
wird geschlossen, da das Niederdrücken des Knopfes 92 einen Stromkreis nach der
Spule 113 über die Leitungen 96, 114, 115 und 97 herstellt. Wenn der
Knopf 92 losgelassen wird, verbleibt der Schalthebel sie noch in geschlossener Lage
infolge eines anderen Stromkreises, der die Spule 113 enthält und die Leitungen
96 und 116, den Schalter 79, die Leitung 117, den Widerstand s18 und
die Leitung 97
umfaßt. Der Strom in diesem Stromkreis ist infolge des Widerstandes
118 aber nicht stark genug, um den Hebel 112 in seine Schließlage zu bringen, aber
stark genug, ihn darin zu halten. Wenn er sich also einmal in dieser Lage befindet,
genügt
der Strom dieses Stromkreises, den Hebel 112 geschlossen zu halten. Es ist auch
eine Magnetkupplung bei iig zwischen der Förderrolle 18 und der Welle 72 vorhanden,
welche die Anzeigevorrichtung befähigt. Diese Kupplung ist in ihrer Bauweise ähnlich
den Magnetkupplungen 5o bis 54 und wird auch über die Leitungen iio und iir erregt,
wenn der Knopf 92, gedrückt wird, so daß im Augenblick, wo der Einschaltknopf eingeschoben
wird, der Anzeigearm 73 aus seiner Anfangsstellung in Abb.8 einen Umlauf auf der
Scheibe in Richtung des Pfeiles beginnt. Die Wellenabschnitte 47 und 46 laufen mit
hoher Geschwindigkeit fort. Wenn das vorangehende Ende der ausgewalzten Glastafel
die Stelle C (Abb. 2) erreicht, hat sich der Zeiger 73 so weit gedreht, daß er unter
dem Schaltarm 8o passiert und den Stromkreis des Schalters 74 schließt. Dies bewirkt,
daß der Schalthebel i2z unter der schließenden Wirkung der Wicklung i23 einen Kontakt
bei 124 herstellt. Hierdurch wird der Stromkreis der Magnetkupplung 53 geschlossen,
so daß der Wellenabschnitt 45. mit dem Wellenabschnitt 46 gekuppelt und mit hoher
Geschwindigkeit wie dieser in Drehung versetzt wird. Der Wellenabschnitt 45 treibt
den Rollensatz 23 derart, daß die Geschwindigkeit dieses Rollensatzes auf diejenige
der Rollensätze ig bis 22 gebracht ist, wenn die Glastafel am Ende des Rollensatzes
23 anlangt. Der auf diese Weise geschlossene Stromkreis enthält die Leitungiio,
die Wicklungen der Kupplung 53, die Leitung 125, den Schalthebel 122, die
Leitung 12,6, den Schalthebel im und die Leitung 97. Um die Wirkung des Schalthebels
122 zu unterstützen, wird eine Widerstandsspule 127 verwendet. Bevor der Schalter
74 geschlossen ist, fließt Strom aus der Leitung iio durch beide Spulen 123 und
127 nach der Rückleitung 126 zurück, und der Widerstand des Hebels i2z gegen eine
Bewegung ist so eingestellt, daß unter diesen Umständen der Schalthebel sich nicht
nach links bewegt, um den Kontakt bei 124 zu schließen. Wenn der Stromkreis jedoch
bei 74 zwischen den Leitungen 128 und 12g geschlossen wird, ist die Widerstandsspule
127 kurzgeschlossen, und desto mehr Strom fließt aus der Leitung iio durch
die Spule 123 und zurück nach der Leitung i26 über die Leitungen 128 und igg. Dies
bewirkt ein Schließen des Schalthebels i22. Sobald der Zeiger 73 den Schaltarm So
passiert, bewegt sich dieser Arm nach rechts und unterbricht den Stromkreis von
neuem bei 74. Aber der Schalthebel 12? verbleibt noch in geschlossener Lage, da
der durch die Spulen 123 und 127 fließende Strom noch stark genug ist, um den Hebel
i22 geschlossen zu halten, nachdem er einmal geschlossen ist, obgleich er nicht
stark genug wäre, um ihn in seine geschlossene Lage zu bewegen. Wenn sich das vorangehende
Ende der Glastafel noch weiter nach dem Austrageende des Kühlofens zu über die Förderrollen
des Rollensatzes 23 bewegt und an die Stelle D im Kühlofen (Abb. 2 a) anlangt, erreicht
der Zeiger 73 eine Stelle, wo sein Ende den Schaltarm 81 des Schalters 75 nach links
verschwenkt, wodurch augenblicklich der Stromkreis zwischen den Leitungen 130 und
131 geschlossen wird. Dies bewirkt das Schließen des Schaltarmes 132 und die Inbetriebsetzung
der Magnetkupplung 52, so daß der Rollensatz 24 seine Geschwindigkeit erhöht, weil
der Wellenabschnitt 44 nunmehr mit dem Wellenabschnitt 45 gekuppelt ist. Auf diese
Weise werden, wenn die Glastafel sich noch weiter nach dem Austrageende des Ofens
zu bewegt, die Schaltarme 82 und 83 betätigt, die dann ein Eindrücken der Kupplungen
51 und 5o bewirken, wodurch die Rollensätze 25 und 26 auf dieselbe hohe Geschwindigkeit
wie die vorhergehenden Rollensätze gebracht werden. Diese Wirkung wird durch die
Betätigung der Schalthebel 133 und 134 gewährleistet, deren leitende Verbindungen
und Wirkungsweise ohne weitere Erläuterung klar sein dürften. Das Auswalzen der
Glastafel ist inzwischen vollständig beendet und diese auf ihrem Wege durch den
Kühlofen so weit erstarrt, daß ihre Förderbewegung verlangsamt werden kann, ohne
daß sie der Gefahr ausgesetzt ist, zwischen den Förderrollen Wellen zu bilden. Der
nächste Vorgang besteht jetzt in der selbsttätigen Unterbrechung des Stromkreises
nach dem Motor 37, gefolgt von der Umschaltung der Rollensätze 18 bis 26 von hoher
auf geringe Geschwindigkeit. Dies tritt ein, wenn das vqrangehende Ende der Glastafel
beinahe die Stelle G (Abb. g .a) erreicht, zu welcher Zeit der Zeiger 73 den Schaltarm
84 erreicht. Wenn der Zeiger an dieser Stelle ankommt, bewegt er den Schaltarm 84
nach aufwärts und unterbricht auf diese Weise den Stromkreis durch die Leitungen
120 und im wie auch denjenigen durch die nach dem Motor gehenden Leitungen 9g und
ioo, so daß zu dieser Zeit die Geschwindigkeit des Motors 37 und der von diesem
1V@otor angetriebenen Wellenabschnitte so weit herabsinkt, daß diese von dem langsam
laufenden Motor 38, der über die Klemmwalzenkupplungen 5o bis 54 wirkt, erfaßt werden.
Zu der Zeit, wo dies geschieht, hat der Zeiger 73 seine Anfangslage erreicht, wie
sie in Abb. 8 dargestellt ist, und in welcher seine Spitze in Berührung mit der
Rolle des Schaltarmes 85 steht, der nach aufwärts gedrückt wird und den Stromkreis
zwischen den Leitungen 116 und 117 unterbricht. Hierdurch wird auch der Stromkreis
durch die Spule 113 unterbrochen, so da.ß der Schalthebel 112 sich öffnet, der Stromkreis
zwischen der Rückleitung i26 und der Leitung 97 unterbrochen
wird
und die Magnetkupplungen 5o bis 54 und iig gelöst werden. Es ist wünschenswert,
daß die Lösung der Magnetkupplungen erst eintritt, nachdem der Motor 37 sich verlangsamt
hat und nicht in demselben Augenblick, um zu gewährleisten, daß die Rollensätze
=g bis 26 alle mit gleicher Geschwindigkeit laufen, wenn sie von dem langsam laufenden
Motor 38 aufgegriffen werden, so daß Vereckungen oder Verklemmungen beim Umschalten
und damit schädliche Einflüsse auf die Glastafel vermieden werden. Die Trägheit
des Ankermotors ist derart, daß der Wellenabschnitt 46 und die Rollensätze =g bis
22, der unmittelbar mit dem Motor 37 gekuppelt ist, sich nicht so schnell verlangsamt
wie die Wellenabschnitte 42 bis 45 und die damit verbundenen Rollensätze des Kühlofens,
so daß, wenn die Wellenabschnitte im gleichen Augenblick abgekuppelt würden, in
dem der Motorstromkreis unterbrochen wird, die Gefahr bestände, daß sich die Glastafel
zwischen demjenigen Teil, welcher auf den Walzen =g bis 22 aufliegt, und demjenigen
Teil, welcher auf den Walzen 23 aufliegt, buckelt. Hiermit ist der ganze Lauf einer
Glastafelherstellung vollendet, und es kann nunmehr eine nächste Glastafel geformt
und in den Kühlofen vorgeschoben werden, wenn das nachlaufende Ende der vorher geformten
Glastafel eine Stelle erreicht hat, die irgendwo in dem Abschnitt A" des Kühlofens
liegt. Der oben beschriebene Arbeitsvorgang kann nunmehr wiederholt werden, beginnend
mit dem Niederdrücken des Knopfes 92, sobald der Inhalt des nächsten Glastiegels
in den Aufnahmeraum der Walzvorrichtung eingegossen ist.
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Ein wichtiger Vorteil der Umschaltung von der hohen Antriebsgeschwindigkeit
der Förderrollen auf niedrige Geschwindigkeit unter Verwendung der Klemmwalzenkupplungen
ist, daß der auf das Glas infolge der Umschaltung von hoher auf geringe Geschwindigkeit
ausgeübte Stoß nur sehr gering ist, so daß die Glastafel keine Umformungen erleidet.
Dies ist eine Folge der Tatsache, daß die Glastafel und die Förderrollen nach Ausschalten
der Magnetkupplungen frei laufen und die Geschwindigkeitsverringerung während dieser
Freilaufperiode so allmählich ist, daß, wenn der langsam laufende Antrieb anfängt
die Klemmwalzenkupplungen in Wirkung zu setzen, kein nennenswerter Geschwindigkeitsunterschied
zwischen der Glastafel oder den Förderrollen eintritt. Die Verwendung einer Mehrzahl
von Walzen in jeder Kupplung sichert zu Beginn des Kupplungseingriffes oder während
des Betriebes die Kupplung gegen Schlüpfen. Der Ausdruck: nur in einer Richtung
wirkende Kupplung soll jede Form von Kupplungen bezeichnen, welche dieselbe Wirkung
haben, d. h. einen Wellenabschnitt von einem anderen, langsam laufenden anzutreiben
und dennoch zu gestatten, den angetriebenen Abschnitt in der Vorwärtsrichtung mit
höherer Geschwindigkeit von einer anderen Kraftquelle aus anzutreiben, ohne daß
eine Störung durch die Kupplung oder den langsam laufenden Wellenabschnitt eintritt.
Zur Vereinfachung der Darstellung sind die verschiedenen, die selbst tätige Steuerung
regelnden Leitungen und Kontakte durchweg nur als Einzelglieder dargestellt. Selbstverständlich
werden diese Teile in der Praxis doppelt verwendet, um eine Sicherheit gegen Störungen
in oder Unfälle an Einzelteilen zu haben.