DE592984C - Leuchtschild fuer Signal- oder Reklamezwecke - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Leuchtschilder für Signal- oder Reklamezwecke, bei welchen einer Lichtquelle, insbesondere elektrischen Leuchtröhre, eine mit farbigen Zeichen versehene lichtdurchlässige Scheibe vorangestellt ist. Die Erfindung bezweckt, bei derartigen Schildern einen ökonomischen Betrieb durch Verwendung einer Quecksilberdampf-Entladungsröhre als Lichtquelle zu ermöglichen.

ιό Dies war bisher, sofern das Schild rot erscheinende Zeichen oder Flächenteile enthielt, nicht möglich, weil Quecksilberdampf-Entladungsröhren keine nennenswerte Menge roter Strahlung enthalten und demgemäß rote Zeichen oder rote Flächenteile der lichtdurchlässigen Scheibe nicht rot erscheinen lassen.

Dieser Übelstand wird vermieden, wenn erfindungsgemäß bei Verwendung einer Quecksilberdampf-Entladungsröhre als Lichtquelle die

ao Flächenteile der Scheibe, die rot erscheinen sollen, sowohl einen Anstrich einer Lösung von rot fluoreszierendem Farbstoff, vorzugsweise Rhodamin, in einem Kondensationsprodukt, das aus Phthalsäure und mehrwertigen Alkoholen gewonnen ist, als auch einen Farbanstrich von üblichem Signalrot aufweisen. Notwendig ist es hierbei allerdings, daß die Anordnung beider verschiedenartigen roten Farbanstriche so zu wählen ist, daß das von der . 30 Quecksilberdampf-Entladungsröhre ausgehende Licht zuerst durch die Rhodaminschicht hindurchgehen muß. Der Rhodaminanstrich verwandelt den größten Teil der auf ihn auftreffenden blauen, gelben, grünen und gegebenenfalls auch ultravioletten Strahlen der Quecksilberdampf-Entladungsröhre in rotes Licht, so daß dadurch diese Flächenteile der Scheibe bei eingeschalteter Quecksilberdampf-Entladüngsröhre rot erscheinen. Der nicht in Rot verwandelte Anteil des Quecksilberlichtes, und zwar insbesondere der in geringem Umfange durch die Rhodaminschicht noch hindurchtretende blaue Anteil des Quecksilberlichtes, wird durch den gleichzeitig verwendeten Signalrotanstrich absorbiert, da dieser nur rotes Licht durchläßt. Der Zusatz der erwähnten Kondensationsprodukte bewirkt andererseits, daß keine Oxydation des Farbstoffes, also etwa des Rhodamins, eintritt. Der Rhodaminanstrich ist dadurch genügend luft- und wetterbeständig. Andere Flächenteile der der Quecksilberdampf-Entladungsröhre vorangestellten Scheibe, die in anderen Farben als Rot, also z. B. Grün, Blau, Gelb oder Violett, erscheinen sollen, können ohne weiteres durch lichtdurchlässige Farbanstriche oder durch Verwendung von in der Masse gefärbten, durchsichtigen Gläsern hergestellt werden, weil die Quecksilberdampf-Entladungsröhre entsprechende Specktrallinien in ausreichender Stärke aussendet. <5o

*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden: Adolf Fehse in Berlin und Dr. Qerhard Heyne in Berlin-Steglitz.

Auf der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel der Erfindung eine übliche Verkehrsampel in Abb. ι in Ansicht dargestellt.

Die Abb. 2 zeigt einen Schnitt nach Linie/1-23 der Abb. 1.

Die dargestellte Verkehrsampel besteht in bekannter Weise aus einem geschlossenen Metallgehäuse i, in dessen Innerem eine Quecksilberdampf-Entladungsröhre 2 in geeigneter Weise, etwa mittels eines Tragbügels 3, gehalten ist. Die Seitenwände des Gehäuses besitzen kreisförmige Glasscheiben 4, die je in vier Felder 5, 6, 7 und 8 eingeteilt sind, von denen das obere Feld 5 aus grünem Glase und die beiden seitliehen Felder 6 und 8 aus gelbem Glase bestehen. Das untere Feld 7 besteht aus Klarglas, das auf der Innenseite zunächst einen Anstrich 9 von üblichem Signalrot (Abb. 2) und darüberliegend noch einen Anstrich 10 von Rhodamin aufweist, welches in einem Kondensationsprodukt gelöst ist, das aus Phthalsäure und mehrwertigen Alkoholen gewonnen wurde. Über jeder kreisförmigen Scheibe des Metallgehäuses 1 spielt in bekannter Weise ein die Verkehrsanzeige bewirkender Zeiger 11. Obwohl nach vollständiger Trocknung des Rhodaminanstriches das Rhodamin in fester Lösung in dem glasartig erstarrten Kondensationsprodukt verbleibt, ist es mit Rücksicht auf die große Nähe der wärmestrahlenden Quecksilberdampf-Entladungsröhre zweckmäßig, über der Rhodaminschicht 10 noch eine lichtdurchlässige und temperaturbeständige Cellonschicht 12 (Abb. 2) anzubringen.

Die beiden Farbanstriche können auch auf der dem Zeiger 11 zugekehrten Vorderseite der Scheibe 4 angebracht werden, in welchem Falle aber ebenfalls die Anordnung so sein muß, daß die Rhodaminschicht 10 zwischen der Lichtquelle und der Signalrotschicht liegt. Die Signalrotschicht kann gegebenenfalls auch für sich allein auf der Vorderseite der Scheibe 4 angebracht werden. Die Gestalt des Leuchtschildes und der sichtbar zu machenden farbigen Zeichen kann eine beliebige sein. Letztere können also auch aus Schriftzeichen bestehen.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Leuchtschild für Signal- oder Reklamezwecke, bei welchem einer als Lichtquelle dienenden elektrischen Entladungsröhre eine mit farbigen Zeichen versehene, lichtdurchlässige Scheibe vorangestellt ist, dadurch gekennzeichnet, daß unter Verwendung einer Quecksilberdampf-Entladungsröhre die Flächenteile der Scheibe, die rot erscheinen sollen, sowohl einen Anstrich einer Lösung von rot fluoreszierendem Farbstoff, vorzugsweise Rhodamin, in einem Kondensationsprodukt, das aus Phthalsäure und mehrwertigen Alkoholen gewonnen ist, als auch einen Farbanstrich von üblichem Signalrot aufweisen, wobei die Anordnung beider Farbanstriche so zu wählen ist, daß das von der Ouecksilberdampf-Entladungsröhre ausgehende Licht zuerst durch die Rhodaminschicht hindurchgehen muß.

2. Leuchtschild nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die der Entladungsröhre zugewendete Oberfläche der Rhodaminschicht durch eine lichtdurchlässige und temperaturbeständige Cellonschicht bedeckt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen