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Verfahren zur Herstellung von Legierungen, insbesondere Edelmetallegierungen,
und von Trägerplatten hieraus für Zahnprothesen Bei der Herstellung von Metallkörpern,
welche sich einer Unterlage genau anschmiegen sollen, wie insbesondere die Trägerplatten
für Zahnprothesen, wurde schon versucht, solche Körper auf galvanischem Wege zu
erhalten. Insbesondere wurde zur Herstellung von aus Edehnetalllegierungen bestehenden
Trägerplatten für Zahnprothesen vorgeschlagen, auf eine Unterlage die einzelnen
Komponenten der gewünschten Legierung der Reihe nach auf galvanischem Wege niederzuschlagen,
derart, daß jeder Legierungskomponente eine Niederschlagsschicht entspricht. Dieser
Vorschlag konnte jedoch nicht zu Trägerplatten von der für den erwähnten Zweck erforderlichen
Dicke - führen, da sich Edelmetalle galvanisch nur in sehr dünnen Schichten niederschlagen
lassen, denen bei Einhaltung der den üblichen Feingehalten entsprechenden Gewichtsverhältnisse
der einzelnen Legierungskomponenten auch wieder nur dünne Schichten der unedlen
Metalle zugeordnet werden können, so daß die Gesamtdicke der wenigen niedergeschlagenen
Schichten gleichfalls nur sehr gering ist.
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Die Erfindung hat ein Verfahren zum Gegenstande, mit dem es gelingt,
Edehnetallegierungen in beliebiger Stärke und mit beliebiger Härte auf galvanischem
Wege oder aber auch auf dem Wege des Metallspritzverfahrens herzustellen. Es wird
dabei von einem Verfahren ausgegangen, welches für die Plattierung von Oberflächen
bereits bekannt ist und welches darin besteht, daß die die Legierung bildenden Komponenten
galvanisch in sehr dünnen Schichten aufeinander niedergeschlagen werden. Im Sinne
der Erfindung werden aber nicht wie bei der,'Plattierung nur einige wenige Schichten
galvanisch aufeinander niedergeschlagen, sondern es wird eine sehr große Anzahl
von Schichten der Komponenten einer Edelmetallegierung aufeinander niedergeschlagen,
wobei die dem gleichen Legierungskomponenten entsprechenden Schichten vorzugsweise
nicht unmittelbar aufeinanderfolgen, sondern mit Schichten der anderen Metalle abwechseln.
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Man hat es dabei in der Hand, die Eigenschaften des herzustellenden
Metallkörpers, beispielsweise den Feingehalt und die Härte, über die Höhe des Querschnittes
in weiten Grenzen zu ändern, indem die einzelnen Legierungskomponenten in den einzelnen
Teilen des Querschnittes des herzustellenden Metallkörpers in untereinander verschieden
vielen oder verschieden starken Schichten niedergeschlagen werden.
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Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist ferner darin zu sehen,
daß auf die abzuformende Matrize vorerst eine Edehnetallfolie mechanisch aufgebracht
wird und erst auf diese Folie die galvanische Niederschlagung bzw. das Aufspritzen
der
einzelnen Schichten erfolgt. ÄIs, letzte Schicht wird gleichfalls eine mechanisch
aufgebrachte Metallfolie vorgesehen.
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Zur Herstellung einer Trägerplatte für Zahnprothesen kann beispielsweise
folgendermaßen vorgegangen werden: Nachdem in bekannter `''eise nach einem im Mund
abgenommenen Abdruck irgendeine Matrize, am besten eine Metallmatrize, beispielsweise
eine Kupfermatrize, hergestellt worden ist, wird auf diese Matrize eine dünne Edelmetallfolie
mechanisch aufgebracht, z. B. anpoliert. Diese Edelmetall-, z. B. Goldfolie, welche
etwas größer als. die Üerzustellende Trägerplatte gewählt wird, wird längs der gewünschten
Kontur dieser Platte mit einer Abdeckmasse, beispielsweise Wachs, überdeckt, die
außer der Konturierung der herzustellenden Platte die Aufgabe hat, gegen ein Eintreten
von Niederschlagsmaterial zwischen Folie und Matrize abzudichten, da andernfalls
die Ablösung der fertigen Platte von der Matrize Schwierigkeiten machen würde. Die
Goldfolie wird in bekannter Weise leicht angeätzt und in ein galvanisches Goldbad
gebracht, in welchem eine dünne galvanische Goldschicht auf die Folie niedergeschlagen
wird. Sodann wird auf diese Goldschicht eine dünne Silberschicht niedergeschlagen
und auf dieser eine Kupferschicht abgeschieden. Hierauf werden weitere Schichten,
beispielsweise in der Reihenfolge Silber, Gold, Silber, Gold, Kupfer, Silber, Gold,
Kupfer, Silber, Gold usw., niedergeschlagen, bis die gewünschte Stärke der Platte
erreicht ist. Als äußerste Schicht wird wieder eine Goldschicht verwendet und über
diese galvanisch niedergeschlagene Goldschicht noch eine Goldfolie gelegt. In welcher
Reihenfolge die einzelnen Metalle niedergeschlagen werden bzw. in welchen gegebenenfalls
untereinander verschiedenen Schichtdicken die einzelnen Legierungskomponenten erzeugt
werden und wie viele Schichten von den einzelnen Komponenten zum Aufbau der Platte
benutzt werden, hängt davon ab, welche besonderen Eigenschaften der Legierung gewünscht
werden, insbesondere wie der Edelmetallgehalt und die Härteverhältnisse über den
Querschnitt der Platte verteilt sein sollen. Es erweist sich als zweckmäßig, das
Verfahren so zu leiten, daß die äußersten Zonen der Platte den höchsten Feingehalt
aufweisen und dieser Feingehalt von beiden Seiten gegen das Innere der Platte zu
abnimmt. Es werden also an den äußeren Zonen die Edelmetallschichten in größerer
Anzahl bzw. in größeren Dicken vorhanden sein als in den mittleren Zonen der Platte.
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Während des galvanischen Prozesses ist bereits in einem gewissen Ausmaß
ein Legierungsvorgang zwischen den einzelnen dünnen Schichten aufgetreten. Die Platte
wird nun von der Matrize entfernt, zu welchem Zwecke die vor dem Beginn der galvanischen
Niederschlagung auf der Matrize aufgebrachte Edelmetallfolie längs der durch den
Wachsüberzug vorgezeichneten Kontur durchgeschnitten wird, und hierauf in eine der
für zahnärztliche Zwecke gebräuchlichen Einbettungsmassen eingesetzt. Sodann wird
die Platte erhitzt, um den Legierungsvorgang, der durch die galvanische Niederschlagung
selbst schon eingeleitet wurde, zu Ende zu führen. Nach dem Erkalten liegt eine
Platte vor, welche alle für eine Trägerplatte für Zahnprothesen wünschenswerten
Eigenschaften aufweist und die nun in der üblichen `'Gleise für die Anbringung der
Zahnprothesen weiterverwendet «erden kann.
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Die Niederschlagung der einzelnen Schichten kann statt, wie eben beschrieben,
auf galvanischem Wege auch nach dem Schoopschen Spritzverfahren erfolgen. Wesentlich
ist auch in diesem Falle, daß als unmittelbarer Träger für die niederzuschlagenden,
also aufzuspritzenden Schichten eine von der Metallmatrize leicht ablösbare Edelmetallfolie
verwendet wird.
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Das Verfahren kann mit ganz besonders gutem Erfolge auf die Weise
durchgeführt werden, daß man den zu erzeugenden Metallkörper nicht in einem einzigen
Zuge herstellt, sondern aus zwei Hälften aufbaut, deren jede nach dem im vorstehenden
beschriebenen Verfahren hergestellt ist. Jede der Hälften besteht also aus einer
großen Anzahl von z. B. galvanisch niedergeschlagenen Schichten aus den Materialien
der Legierungskomponenten und entweder einer oder auch zweier Deckfolien. Man hat
in diesem Falle die Abformung von zwei Matrizen vorzunehmen, von denen die eine
das Negativ der anderen darstellt, und auf jede dieser beiden Matrizen wird zuerst
die Edelmetallfolie angebracht, ehe die Niederschlagung der einzelnen Schichten
erfolgt. Beide so hergestellten Teilkörper können dann noch an der Außenseite mit
einer Edelmetallfolie bedeckt werden, um die Verbindung der beiden Teilkörper zu
erleichtern. Eine solche äußere Edelmetallfolie kann auch nur an einem der beiden
Metallkörper angebracht werden, oder es können bei geeigneter Wahl der Legierungskomponenten
auch beide Teilkörper ohne äußere Deckfolie belassen werden. Die innere bei der
Herstellung an der Matrize anliegende Edelmetallfolie ist jedoch in jedem Falle
erforderlich. Die Ausdrücke innere bzw. äußere Folie sind im vorstehenden mit Bezug
auf den Herstellungsvorgang gewählt.
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Der Aufbau der Trägerplatte aus zwei miteinander zu verlötenden oder
zu verschweißenden bzw. zu verlötenden und zu verschweißenden Hälften bringt Vorteile
in verschiedenen Richtungen mit sich. Diese Vorteile liegen einmal darin, daß beim
Niederschlagen der Sehichten
auf galvanischem Wege mit einer sehr
geringen Anodendistanz gearbeitet werden kann, und ferner darin, daß auch jene Fläche
der Trägerplatte, welche bei der Benutzung dem Kiefer nicht anliegt, alle Einzelheiten
des Kiefers genau abgebildet zeigt, wobei der Querschnitt der Platte an sämtlichen
Stellen im großen und ganzen der gleiche ist. Diese Wirkung wird dadurch erreicht,
daß geringere Niederschlagsmengen an der einen Matrize an jenen Stellen, wo diese
Matrize größeren Abstand von der Anode besitzt, ausgeglichen werden durch stärkere
Niederschlagsmengen an der Gegenmatrize, die an den korrespondierenden Stellen einen
entsprechend geringeren Abstand von der Anode-hat.
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In der Zeichnung ist .eine beispielsweise Ausführungsform des Verfahrens
für den Aufbau einer Trägerplatte aus zwei Hälften veranschaulicht, und zwar in
einem sehr stark vergrößerten Schnitt durch ein kleines Stück der beiden Teilkörper.
Um ein Bild von den Größenverhältnissen zu geben, sei bemerkt, daß jeder der beiden
Teilkörper A und B in Wirklichkeit eine Stärke von z. B. o,18 mm besitzt.
Jeder der beiden Teilkörper weist eine bei der Herstellung an der nicht dargestellten
Matrize anliegende Goldfolie a bzw. b auf. Die Legierung ist bei dem
dargestellten Beispiel aus den Komponenten Gold, Silber und Kupfer gebildet, wobei
die Goldschichten in der Zeichnung durch Schraffur angedeutet, die Silberschichten
voll schwarz gehalten und Kupferschichten weiß gelassen sind. Wie aus der Zeichnung
ersichtlich, ist jeder der beiden Teilkörper aus einundzwanzig Schichten zusammengesetzt,
wovon acht Schichten aus Gold, acht Schichten aus Silber und fünf Schichten aus
Kupfer bestehen. Die Aufeinanderfolge der Schichten ist in beiden Teilkörpern (von
der Folie a bzw. b aus gesehen) die gleiche, und zwar derart, daß
der Feingehalt der Legierung von den Goldfolien a bzw. b gegen die nach Fertigstellung
der Teilkörper A und B zu verlötenden oder zu verschweißenden Schichten
a1 bzw. b1 abnimmt. Dabei ist über die Höhe des Querschnittes der Teilkörper nicht
nur die Anzahl der Schichten der einzelnen Legierungskomponenten, sondern auch die
Stärke der einzelnen Schichten untereinander verschieden gehalten.