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Einzelantrieb der Vorschubeinrichtungen für den Holzvorschub an mechanischen
Pressenschleifern Die Einführung der mit nur einer Presse und ununterbrochener Holzzuführung
mittels endlos umlaufender Ketten oder Schraubspindeln ausgerüsteten Stetigschleifer
hat zwar die Stoffgewinnung im fortlaufenden Arbeitsgange ermöglicht,. doch haben
sie die seit vielen Jahrzehnten gebräuchlichen Großkraftschleifer mit mehreren hydraulisch
gesteuerten, am Schleiferumfang verteilten Pressen nicht verdrängen können. Die
Begründung für diese in der Fachwelt lebhaft diskutierte Tatsache liegt darin, daß
die Stetigschleifer Stockwerkbauten erfordern, ihre Beschaffungskosten bedeutend
höher sind und . der mit ihnen gewinnbare Holzschliff als für Feinpapiere .weniger
geeignet beurteilt wird als der mittels hydraulischer Vielpressenschleifer erzeugte
Feinschliff.
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Letztere haben außerdem dadurch in neuerer Zeit wiederum an praktischer
Bedeutung gewonnen, da sie jetzt mit großen geschlossenen Schleifflächen ausgeführt
und durch weitere Vervollkommnungen den gesteigerten Anforderungen der Praxis angepaßt
werden. Die bisher' üblichen hydraulischen Anpressungseinrichtungen werden von den
im Schleiferbau führenden Maschinenfabriken selbst als in verschiedener Hinsicht
unvollkommen und lästig empfunden. Unverkennbar strebt jetzt die weitere Entwicklung
zur Rückkehr zu den bis etwa zum Jahre rgoo üblich gewesenen Vielpressenschleifern
mit mechanischer Holzzuführung, wobei in den bis jetzt aufgetauchten Vorschlägen
die Grundzüge der früheren Ausführung, wenn auch in bedeutend größeren Ausmaßen,
beibehalten worden sind. So z. B. zeigen die neueren Vorschläge wieder Druckspindeln
oder Zahnstangen zum Bewegen der Preßplatten mit dem früher üblichen gemeinsamen
Kettenantrieb von der Schleiferwelle aus, wobei ebenfalls wie früher zwischen Schleiferwelle
und Antriebskette ein Regelgetriebe mit stetig veränderlich einstellbarer Übersetzung
geschaltet ist. Statt der früher üblichen- K egelscheibenriementriebe, deren Riemen
mittels Fliehkraftreglers in Abhängigkeit von der Drehzahl der Schleiferwelle selbsttätig
zwecks Änderung der Vorschubgeschwindigkeit zur Aufrechterhaltung. konstanter Schleiferbelastung
verstellt wurde, werden jetzt sogenannte Variationsgetriebe in verschiedener Ausführung
gewählt. Auch diese erhalten gemeinsamen Antrieb von der Schleiferwelle aus und
werden durch Fliehkraftregler gesteuert. Als Schutz gegen Überlastung Werden die
Vorschubgetriebe .außerdem mit Gleitkupplungen versehen. Die zur
Umsteuerung
der Getriebe erforderlichen Kupplungen und Gestänge komplizieren den Aufbau und
sind häufigen Störungen unterworfen.
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Die Steuerung mittels Fliehkraftreglers ist jedoch nur angängig, wenn
die Schleifer durch nichtelektrische Kraftmaschinen, z. B. durch Wasserturbinen,
angetrieben werden. Wenn dagegen, wie meist üblich, der Antrieb durch Drehstrommotoren
erfolgt, so ist deren Drehzahl durch ihre Polzahl und die Frequenz des speisenden
Netzes bestimmt. Die Vorschubregelung steht dann in bekannter Weise in Abhängigkeit
von der Strom- oder Leistungsaufnahme des Schleifermotors.
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Neuere Anordnungen sehen zum Antrieb der Druckspindeln oder Zahnstangen
mechanischer Vielpressenschleifer einen gemeinsamen regelbaren Vorschubmotor vor,
dessen Drehzahl in bekannter Weise in Abhängigkeit von der Leistungsaufnahme oder
Drehzahl des Schleifers, vom übertragenen Drehmoment, vom Stand des Oberwasserspiegels
der antreibenden Wasserturbinen, vom Druck in den Zwischenstufen oder von der Reglermuffenstellung
der Dampfkraftmaschinen usw. gesteuert wird.
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Es ist auch bekanntgeworden, die Vorschubeinrichtungen dadurch zu
vereinfachen, daß für die Preßspindeln je ein besonderer Motor vorgesehen wird.
Bei dem Einzelantrieb ist besonders auf die Rückfiihrgeschwindigkeit zu achten.
Werden zur Ausübung der Vorschubkräfte in Zylindern laufende Kolben, d. h. also
hydraulische Anpressungseinrichtungen benutzt, so ergibt sich beim Rücklauf bekanntlich
insofern eine Schwierigkeit, als der entlastete Kolben den Rückweg mit zu hoher
Geschwindigkeit zurücklegt und dadurch ein schlagartiges Arbeiten in Kauf genommen
werden muß. Man hat deshalb bei derartigen Vorschubantrieben für den Rücklauf Druckmittel
von besonders niedrigem Manövrierdruck vorgesehen, um ein schlagartiges Rückführen
zu vermeiden.
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Die vorliegende Erfindung geht -nun von der Erkenntnis aus, daß eine
hohe Rückführgeschwindigkeit an sich nicht schädlich ist, daß. sie vielmehr die
Arbeitsweise fördert, und zwar nicht nur durch eine bessere Ausnutzung der Anlage,
sondern auch dadurch, daß durch ein schnelles Wiederinbetriebsetzen einer Presse
die Gleichmäßigkeit der Arbeit und damit des Arbeitsgutes gefördert wird. Sofern
man also den Antrieb so wählt, daß die schädlichen Wirkungen des schnellen Rücklaufes,
nämlich das schlagartige Arbeiten vermieden wird, ist es sogar vorteilhaft, die
Rückführgeschwindigkeit über das von vornherein gegebene Maß zu erhöhen. Alle diese
Erkenntnisse macht sich die Erfindung zunutze und verwendet zum Einzelantrieb in
an sich bekannter Weise umlaufende Motoren, wobei jedoch die Geschwindigkeit dieser
Motoren beim Rücklauf gegenüber dem Vorwärtslauf durch besondere, beim Umschalten
selbsttätig wirksam werdende Mittel um ein Mehrfaches erhöht wird. Dabei werden
am besten mit den Preßplatten verbundene Steuergestänge verwendet, die die Vorschubmotoren
vom gemeinsamen Regler ab- und auf umgekehrte Drehrichtung umschalten, so daß sie
rückwärts laufen. Dadurch können die im Betriebe lästigen Ausrückkupplungen entfallen.
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Dadurch, daß die Rückführzeiten nach Möglichkeit abgekürzt werden,
wird eine annähernd konstante Schleiferbelastung aufrechterhalten. Es wird nämlich
vermieden, daß während des Rückführens und Füllens einer leergeschliffenen Presse
durch die Einwirkung des Schleiferreglers die Anpressung in den anderen Pressen
verstärkt wird und der Schliff entsprechend gröber ausfällt.
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In den Holzschleifereien steht fast ausschließlich Drehstrom, teilweise
in hochgespannter Form, zur Verfügung. Die Schleifermotoren werden wegen der Größe
ihrer Leistung stets an das Hochspannungsnetz angeschlossen. Die einfachste und
billigste Ausführung der Vorschubmotoren ergibt sich bei Verwendung kleiner Drehstromasynchrontnotoren
mit Schleifringläufer. Verschiedene Ausführungsmöglichkeiten für Drehstromvorschubantriebe
sind in den Abb. r und 2 dargestellt. Darin bedeuten: I die Preßkästen des Schleifers,
II die Druckspindeln mit den Preßplatten, III Schneckenräder mit Innengewinde, IV
große Antriebsschnecken, V, VI Schneckenvorgelege, VII Mitnehmer an den Druckspindeln
oder am Vorschubgetriebe zum Begrenzen des Pressenhubes, VIII, IX mechanische Schalteinrichtungen,
R1, S1, Ti ein Hochspannungsdrehstromnetz, R., S2, T.. ein Niederspannungsdrehstromnetz,
r der Antriebsmotor des Schleifers, 2 ein Hochspannungsölschalter, 3 der Anlasser
des SChleifermotorS, q. ein Stromwandler mit sekundären Anzapfungen und Stufenschalter,
5 die Vorschubmotoren mit Schleifringläufer, 6 vereinigte Umschalter für die Ständer-
und Läuferwicklung, 8, g ein gemeinsamer Schlupf regler für sämtliche Vorschubmotoren.
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Wenn, wie beispielsweise dargestellt, als Vorschubglieder Druckspindeln
gewählt werden und die Drehzahl der Vorschubmotoren bei höcfister Vorschubgeschwindigkeit
zu etwa rooo U/min angenommen wird, so beträgt die erforderliche Übersetzung der
als doppelte Schneckenübertragung dargestellten Vorschubgetriebe etwa i : 200.
Die.Regelung
der Vorschubgeschwindigkeit erfolgt in an sich bekannter Weise dadurch, daß mittels
des Stromwandlers q. der Steuermagnet 9 den Regelwiderstand 8 derart in Abhängigkeit
von der Schleiferbelastung beeinflußt, daß die Vorschubgeschwindigkeit bei Überschreitung
der vorgeschriebenen Schleierbelastung vermindert, bei Unterbelastung entsprechend
'erhöht wird. Der Regler ist in vorliegendem Ausführungsbeispiel als Kohledruckregler
dargestellt, bestehend aus dem Kohlewiderstand 8, dem an einem Druckhebel .angreifenden
Steuermagneten 9 und einer Gegenfeder, die ständig .den Widerstand 8 zusammenzupressen
strebt. Statt dessen kann jeder andere geeignete Regler, z. B. ein Thoma-Regler,
verwendet werden, der entweder auf einen Kohledruck-, Metall- oder Flüssigkeitswiderstand
wirkt.
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Wird der Schleifer nicht elektrisch, sondern z. B. durch eine Wasser-
oder Wärmekraftmaschine angetrieben, so kann der Regelwiderstand je nach den vorliegenden
Verhältnissen in an sich bekannter Weise in Abhängigkeit von der Drehzahl, vom Drehmoment,
Wasserstand, Dampfdruck usw. gesteuert werden.
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Um beschleunigte Rückführgeschwindigkeit zu erzielen, werden nach
Abb. i die Vorschubmotoren mit niedrigerer Polzahl, also mehrfach höherer Nenndrehzahl
gewählt, als der höchsten Vorschubgeschwindigkeit entspricht. Der während des Vorschubbetriebes
vorhandene Drehzahlüberschuß wird durch feste Vorschaltwiderstände 7 aufgehoben.
Diese werden zweckmäßig so bemessen, daß sie bei mittlerem Belastungsdrehmoment
die Drehzahl um etwa die Hälfte der Synchrondrehzahl vermindern. Die weitere betriebsmäßige
Drehzahlverminderung zwischen Stillstand und etwa halber Synchrondrehzahl erfolgt
durch den gemeinsamen Regelwiderstand B. Während der Vorschubarbeit laufen daher
die Motoren durchschnittlich mit etwa 1/6 bis 1/4 ihrer Synchrondrehzahl.
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Zum Zurückführen der Preßplatten werden durch den Umschalter6 zwei
Phasen (U, Tl) der Ständerwicklung vertauscht sowie die Läuferwicklung vom
Vorschaltwiderstand 7 getrennt und kurzgeschlossen (Klemmen ui, v1, w1). Der betreffende
Vorschubmotor läuft dann in' umgekehrter Drehrichtung mit seiner Nenndrehzahl, die
etwa das Vier- bis Fünffache der durchschnittlichen Vorschubgeschwindigkeit beträgt.
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In der Abb. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
bei welchem die Vorschubmotoren 5 so bemessen sind, daß ihre Nenndrehzahl der höchsten
Vorschubgeschwindigkeit entspricht. Die Vorschaltwiderstände 7 im Läuferstromkreis
kommen daher in Fortfall. Während des Vorschubes sind die Motoren 5 ständerseitig
an . das Netz UVW (T2, S2, R2) und läuferseitig an das Netz (u2, v2, w2) angeschlossen;
in dem Läuferkreis liegen die Regelwiderstände B. In dieser Schaltung arbeiten die
Motoren durchschnittlich mit etwa 50 % ihrer Nenndrehzahl. Zur Erzielung erhöhter
Rückführgeschwindigkeit wird die Läuferwicklung durch den Umschalter 6 nicht kurzgeschlossen,
sondern an die Sekundärwicklung eines Frequenzwandlers 1q. (Netz u3, v3, W3) angeschlossen,
welcher durch einen Motor i2 angetrieben wird und die Läuferwicklung der Vorschubmotoren
mit etwa doppelter Netzfrequenz speist. Dadurch läuft der Vorschubmotor beim Zurückführen
der Preßplatte mit etwa dreifacher Nenndrehzahl oder etwa dem sechsfachen der durchschnittlichen
Vorschubdrehzahl. Gegenüber dem Ausführungsbeispiel der Abb. i ergeben sich für
die Vorschubmotoren Typen von etwa halb so großer Nennleistung, Fortfall der Vorschaltwiderstände
7 und damit ein höherer Wirkungsgrad. Der Frequenzwandler braucht nur für die Rückführleistung
eines Vorschubmotors, also sehr klein bemessen zu werden.
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Um zu gewährleisten, daß die Vorschubantriebe erst dann eingeschaltet
werden können, nachdem der Schleifermotor angelassen ist, und daß beim Abschalten
des Schleifermotors, z. B. durch plötzliches Auslösen des Ölschalters, auch die
Vorschubantriebe zwangsläufig stillgesetzt werden, sind diese durch einen gemeinsamen
Schalter io mit dem Niederspannungsnetz R2, S2, T2 verbunden, welcher auslöst,
wenn die Schaltelemente 2 und 3 des Schleifermotors aus der Betriebsstellung bewegt
werden. Diese Schaltelemente besitzen daher Hilfskontakte, welche im Stromkreis
der Spule des Schalters io liegen. Dieser kann ein Fernschalter (Schütz) oder ein
direkt von Hand zu schließender Schalter mit Nullspannungsauslösung sein. Ein kleiner
Hilfsschalter ii, welcher die Hilfskontakte von 2 und 3 überbrückt, ermöglicht,
die Vorschubmotoren auch nach dem: Auslösen des Ölschalters 2 einzuschalten, um
z. B. den ptillstehenden Schleifstein durch Zurückführen der Preßplatten zu entlasten.
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Besondere Beachtung erfordert die Ausbildung der Umschalter 6. Nach
dem Füllen einer Presse muß der betreffende Vorschubmotor von Hand einzeln eingeschaltet
werden. Die Begrenzung des Vorschubes nach dem Leerschleifen der Presse muß auf
alle Fälle zwangsläufig erfolgen. Dann würde es an sich genügen, den Vorschubmotor
zum Zurückführen der Preßplatte von Hand umzuschalten und den Rückwärtslauf wieder
zwangsläufig zu begrenzen.
Gemäß der weiteren Erfindung läßt sich
nun die Anzahl der Schaltapparate verminlern und auch das Umsteuern der einzelnen
Vorschubmotoren nach dem Leerschleifen der Pressen dadurch vollkommen selbsttätig
gestalten, daß für jeden Vorschubmotor nur ein Umschalter 6 für die Ständer- und
Läuferwicklung angeordnet wird (Abb. i und 2). Diese Umschalter sind so ausgebildet,
daß sie bei Begrenzung des Vorschubes durch das Schaltgestänge VII, VIII, IX von
Vorschub unmittelbar auf Rückwärtslauf umgeschaltet werden. Bei der Begrenzung des
Rückwärtslaufes jedoch müssen die Schalter durch das Gestänge in die Ausschaltstellung,
also eine Mittelstellung, gebracht werden. Aus dieser müssen sie dann von Hand in
die Vorschubstellung bewegt werden können, ohne durch das Gestänge darin behindert
zu werden. Der durch das Gestänge bewirkte Schaltschritt muß bei der Begrenzung
des Vorschubes also doppelt so groß sein, als bei Begrenzung des Zurückführens.
Außerdem können die Schalter bei jeder Stellung der Preßplatten von Hand in Ausschalt-,
Rückführ- und Vorschubstellung nach Erfordernis gebracht werden.
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Die zwangsläufige Begrenzung kann statt von den Druckspindeln oder
Preßplatten zweckmäßig von den Rädern oder Schnecken der Vorschubgetriebe oder direkt
von den Wellen der Vorschubmotoren abgeleitet werden. Durch Fortfall der Schaltgestänge
ergeben sich dann bauliche Vereinfachungen.
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Die dargestellten Schalter zum direkten Schalten der Motorstromkreise
werden zweckmäßig als dauerhafte Walzen- oder Rollenschalter in wasserdichten Metallgehäusen
ausgeführt, weil sie beim unmittelbaren Anbau an die Schleifer starkem Spritzwasser
und Dampfschwaden ausgesetzt sind. Selbstverständlich können sie auch als Fernschalter
bzw. Schütze ausgeführt werden; doch dann sind ihre Beschaffungskosten höher und
die Schaltung verwickelter. Die zwangsläufige Begrenzung erfolgt dabei durch Steuerstromendschalter,
die durch die gezeichneten Schaltgestänge betätigt werden.
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Die fernerhin in Abb. 3 beispielsweise dargestellte Ausführung des
Vorschubantriebes unter Verwendung von Gleichstrommotoren erfordert zwar etwas höhere
Beschaffungskosten als die Drehstromausrüstungen (Abb. i und 2), ermöglicht aber
praktisch verlustlose und äußerst genaue Regelung der Vorschub= geschwindigkeit
durch Feldregelung des die Vorschubmotoren 25 mit zwischen o und 230 Volt
regelbarer Spannung speisenden Leonhardgenerators 27. Dieser wird von dem Drehstrommotor
i9 angetrieben und ist mit zwei verschiedenen Feldwicklungen versehen, einer für
etwa 70 Volt Ankerspannung bemessenen, konstant erregten Gegenfeldwicklung
2$ und der vom Regelwiderstand 22 beeinflußten, für etwa 7o bis 300 Volt
Ankerspannung bemessenen Hauptfeld-,vicklung 29. Die aus dem Erregungsverhältnis
beider Wicklungen sich ergebende Ankerspannung ist je nach der Stellung des Reglers
22 zwischen o und 23o Völt veränderlich. Statt des dargestellten Kohledruckreglers
22-r3 kann ohne weiteres jeder beliebige Schnellregler, z. B. nach dem Tirrillsystem,
verwendet werden.
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Die Vorschubmotoren 25 werden vorzugsweise mit Hauptstromwicklung
E-F ausgeführt. Da sie in Parallelschaltung vom Regelgenerator 27 gespeist werden,
haben sie bei gleichem Belastungsdrehmoment auch gleiche Drehzahl. Treten dagegen
in einer der Pressen Unregelmäßigkeiten auf, z. B. Lockerung oder seitliches Klemmen
des Holzes, so paßt sich die Drehzahl des Motors in einer für den Betrieb erwünschten
Weise der Belastungsänderung selbst an und trägt vorteilhaft zum Ausgleich der Störungserscheinungen
bei.
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Ein weiterer Vorzug der Gleichstrommotoren besteht darin, daß ihre
Stromaufnahme ein eindeutiges Maß für die Höhe des von ihnen übertragenen Drehmomentes
ist. Die Schleiferbedienung kann daher an den Strommessern der Vorschubmotoren unmittelbar
Unregelmäßigkeiten in den Pressen sofort erkennen und eingreifen, bevor die Störungen
größeren Umfang annehmen.
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Um die erwünschte hohe Rückführgeschwindigkeit zu erzielen, wird die
Erregermaschine 30 so bemessen, daß sie außer der Erregerenergie des Regelgenerators
27 zur Speisung eines oder, bei großer Pressenzahl, zweier Vorschubmotoren ausreicht
und bedeutend höhere Ankerspannung als der Regelgenerator hat. Da die Vorschubmotoren
während des Rückführens nahezu leer laufen und bei schwacher Sättigung ihre Drehzahl
bei Entlastung auf Leerlauf um etwa ioo oho ansteigt, so beträgt die Rückführgeschwindigkeit,
wenn die Ankerspannung etwa doppelt so hoch ist wie die volle Spannung des Regelgenerators,
etwa das Achtfache der durchschnittlichen Vorschubgeschwindigkeit.
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Die Umschalter 26 entsprechen ähnlichen Bedingungen wie die Schalter
6 in Abb. i und 2. Nach dem Füllen einer Presse wird der Schalter 26 von Hand geschlossen.
Dabei wird durch den Kontakt PI -B der Motor an die Spannung des Regelgenerators
27 gelegt und durch den Kontakt A-E sein Anker mit der Feldwicklung im Vorschubsinne
verbunden. Bei Begrenzung des Vorschubes durch den Anschlag VII wird zwangsläufig
durch
das Gestänge VIII, IX der Schalter-26 - umgelegt. Dessen Kontakt
P2-A legt nun den Motor an die Spannung des Erregergenerators 30; während der Kontakt
B-E den Anker in umgekehrtem (Rückführ-) Sinne mit dem Feld verbindet. Der Anschlag
VII begrenzt das Rückführen durch Öffnen -des Schalters 26. Der Motor bleibt dann
in Ruhe, bis er nach dem Füllen der Presse zu erneutem Vorschub von Hand eingeschaltet
wird.
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Selbstverständlich müssen auch beim Gleichstromvorschubantrieb die
Schalter 26 jederzeit von Hand bedienbar sein. Ebenso sind die Vorschubantriebe
mit dem Ölschalter 2 und dem Anlasser 3 des Schleifermotors z im bereits beschriebenen
Sinne elektrisch verriegelt.
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Ein für die Sicherheit des Schleifers sehr wichtiger Faktor ist der
Schutz der Vorschubgetriebe und der Preßkästen gegen Zerstörungen beim Auftreten
von Klemmungen und ähnlichen Unregelmäßigkeiten. Zur Begrenzung des höchstzulässigen
Drehmomentes wurden bisher die Vorschubgetriebe mit Gleitkupplungen versehen. Diese
sind allgemein sehr unzuverlässig im Ansprechen und außerdem starkem Verschleiß
unterworfen, da bei unachtsamer Bedienung das Klemmen und somit auch das Gleiten
der Kupplungen viele Minuten lang andauern kann. Zuverlässiger wirken thermische
Sicherungen, welche die Motoren bei zu hoher Belastung abschalten.
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Statt die.Motoren durch thermischeaSicherungen abzuschalten, werden
beim Erfindungsgegenstand stetig wirkende Schutzregler vorgesehen, welche die den
Motoren zugeführte Ankerspannung und damit die Drehzahl so weit herabsetzen, als
zur Begrenzung des übertragenen zulässsigen Drehmomentes erforderlich ist. In einem
der in Abb. 3 dargestellten Vorschubantriebe ist ein derartiger Schätzregler beispielsweise
als Kohledruckregelwiderstand 16 mit Steuermagnet 17 dargestellt. Beim Erreichen
der zulässigen Stromstärke überwiegt die Zugkraft des Magneten 17 die Gegenfeder,
lockert dadurch die Kohlensäule 16 und erhöht damit den sonst praktisch kurzgeschlossenen
Widerstand 16.
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Zur Abkürzung toter Zeiten empfiehlt es sich, die Bedienung durch
Signallampen auf das erforderliche Nachfüllen der Pressen. und auf das Beheben schwerer
Vorschubhemmungen aufmerksam zu machen. Derartige Signallampen 12, bzw. 13a sind
in den Abb. r und 2 an die Kontakte S, -V der Umschalter 6 angeschlossen.
Wenn diese Kontakte geschlossen, die Motoren also auf Vorschub geschaltet sind,
so sind die Lampen kurzgeschlossen. Dagegen leuchten sie auf, sobald die Motoren
auf Rückführen unigeschältet, also die Kontakte R2 -V der Umschalter 6 geschlossen
werden. Auch nach Begrenzung des Rückführens durch Öffnen der Schalter 6 leuchten
die Lampen weiter so lange, bis die Motoren wieder auf Vorschub geschaltet sind.
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Dieselben Lampen können auch benutzt werden, um beim Auslösen der
thermischen Sicherungen die Bedienung auf die Vorschubstörung hinzuweisen.
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Wenn auch im allgemeinen das in vorhergehend beschriebener Weise rein
elektrisch erzielbare Verhältnis zwischen durchschnittlicher Vorschubgeschwindigkeit
und Rückführgesc11windigkeit von etwa 1:6 bis 1:8 den praktischen Erfordernissen
vollauf entsprechen dürfte, lassen sich die toten Zeiten beim Pressenwechsel wesentlich.
kürzen, wenn beim Umsteuern der Vorschubmotoren die Übersetzung der Vorschubgetriebe
geändert wird. Dieses ließe sich mittels der Schaltgestänge VII, VIII, IX unter
Beibehaltung der bisher für diesen Zweck bekannten ein-und ausrückbaren Kupplungen
oder Reibräder durchführen.
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Vorteilhafter ist eine Anordnung, bei welcher die Vorschubgetriebe
mit je nach der Drehrichtung der Vorschubmotoren selbsttätig veränderlicher Übersetzung
ausgeführt werden. Eine derartige Anordnung ist in Abb. 4 dargestellt. M ist der
Motor, D die Vorschubspindel. Das Getriebe besteht aus den Teilen 31 bis 38. Zwei
der Getrieberäder (34 und 35) sind als in entgegengesetzten Richtungen wirkende
Freilaufräder ausgebildet, etwa als Rollen-, Schraubenfeder- oder Klemmdaumengesperre.
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Während des Vorschubes sind folgende Räderpaare wirksam: 3r-32 mit
einer Übersetzurig 1:7, 33-34 mit einer Übersetzung 1:7, 37-38 mit einer
Übersetzung 1:4, also mit einer Gesamtübersetzung 1:7 ;< 7 X ,4 gleich
r :- 196. Während des Rückführens dagegen wirken die Räderpaare 3r-32 mit einer
Übersetzung I:7, 35-36 mit einer übersetzung 2-.1, 37-38 mit einer Übersetzung 1:4
mit einer Gesamtübersetzung 1:7 X 1/2 .\' 4 gleich z : 14. Bei gleicher Drehzahl
der Motoren würde somit die Rückführges.chwindigkeit z4inal größer als die Vorschubgeschwindigkeit
sein. Da aber die durchschnittliche Vorschubdrehzahl der Motoren etwas weniger als
die Hälfte ihrer Nenndrehzahl ist, würde die Rückführgeschwindigkeit etwa 30mal
größer als die Vorschubgeschwindigkeit sein.
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Unter diesen Verhältnissen brauchten die Vorschubmotoren gemäß Abb.
3 beim Rückführen nicht mit etwa doppelter Ankerspannung gespeist zu werden. Sinngemäß
könnten in Abb. z die Vorschaltwiderstände 7 oder in
Abb.2 der Frequenzwandler
1q. nebst dem Motor 12 in Fortfall kommen und die Vorschubmotoren für entsprechend
niedrigere Höchstdrehzahl bemessen werden. Dies begünstigt auch den unmittelbaren
Zusammenbau der Vorschubmotoren mit den Vorschubgetrieben in Form von ölgefüllten
Getriebekästen, die sich gemäß Abb. 5, 6 und 7 recht gefällig gestalten und an die
Schleifer leicht anbauen lassen.
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Statt der Elektromotoren können selbstverständlich auch andere Maschinen
zum Vorschubeinzelantrieb verwendet werden, z. B. Flüssigkeitsgetriebe oder sogenannte
COldruckmotoren, Peltonräder usw. Werden die Motoren von einer gemeinsamen Pumpe
gespeist, dann kann man die Regelung so ausführen, daß der Steuermagnet 13 auf das
Regelorgan der Pumpe wirkt. Für die Rückführgeschwindigkeit kann eine zweite Pumpe
vorgesehen werden, welche den Motoren einen erhöhten Druck zuführt. Statt der Umschalter
werden dann Umsteuerventile verwendet.