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Verfahren zur Gewinnung von Metallen aus Erzen Die vorliegende Erfindung
vervollkommnet das Verfahren zur Gewinnung von Metallen unmittelbar aus Erzen nach
Patent 589 448 durch Erhitzen, unter Luftabschluß bei unter dem Schmelzpunkt liegenden
Tiemperaturen für den Fall, daß in dem Erz arsenhaltige Mineralien enthalten sind,
aus denen man das Arsen nicht gewinnen will. Es hat sich gezeigt, daß die stark
arsenhaltigen Erze, wie die Erze von Boliden, deshalb schlecht und unwirtschaftlich
zu verarbeiten sind, weil nach den bisherigen Behandlungsmethoden das gesamte Arsen
als Arsendampf entweicht und die Verarbeitung und Verwertung .der anfallenden Ars
umengen Schwierigkeiten macht.
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Das Verfahren zur Gewinnung von Metallen aus Erzen nach Patent 589
448, bei dem eisenhaltige Erze sulidischer oder arsenischer Natur in inertem oder
sonstigem nicht oxydisch wirkendem Gasstrom einer Wärmebehandlung unter Luftabsehluß
bei Temperaturen unterworfen werden, die wesentlich unter dem Schmelzpunkt dieser
Erze liegen, läßt sich nun mit einfachen Mitteln dahingehend durchführen, ,daß Arsen
ganz oder zum größten ,Teil an Eisen bzw. Eisenschwefel gebunden bleibt, während
die nutzbaren Metalle, wie Kupfer, Gold, Silber, gediegen freigelegt werden. Dies
wird dadurch erreicht, daß 'man dem Haufwerk Eisen in Form von fein gemahlenem Eisenoxyd,
metallischem Eisen oder ähnlichem in solchem Verhältnis beimengt, daß nicht nur
der größte Teil des Schwefels, sondern auch der größte Teil des Arsens daran gebunden
werden kann.
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Bei der Wärmebehandlung von 5 g fein gemahlenem Arsenkies in einem
sauerstofffreien Stickstoffstrom ( 12 1 in der Stunde) im. Drahtschiffchen
bei 6oo° entweichen in 2 Stunden 29%, in 4 Stünden 570/0 und in 6 Stunden 89% des
Arsengehaltes gasförmig. Versetzt man den fein gemahlenen Arsenkies (5 g) mit gleichen
Teilen fein gemahlenem Eisenoxyd, so entweichen unter den sonst gleichen Bedingungen
bei der Wäi-meb,ehandlung ian Stickstoffstrom bei 6oo° in 2 Stunden nur 16
%, in 4 Stunden nur 3o% und in 6 Stunden nur 38% des ursprünglichen Arsengehaltes.
Versetzt man i Teil Arsenkies (5 g) mit @ 2 Teilen Eisenoxyd (i o g) und behandelt
dieses Gut unter sonst gleichen Bedingungen bei 6oo° im Stickstoffstrom, so entweicht
in 2stündiger Behandlung bei 6oo° überhaupt kein Arsen, in 4stündiger Behandlung
dagegen nur i2,38%. Fügte man einem derartigen Gemisch von i Teil Arsenkies, i Teil
Eisenoxyd noch i Teil Kupferglanz fein verteilt zu, so wird in 6stündiger
Behandlung
sowohl im Stickstoffstrom als auch in einem Leuchtgasstrom der Kupferinhalt ganz
oder zum größten Teil metallisch freigelegt, während Arsen und Schwefel ganz oder
zum größten Teil an Eisen gebunden bleibt. Besonders geeignet ist auch ein Kohlenoxydstrom
oder ein Kohlenoxydstickstoffstrom. Während bei der 2stündigen Behandlung bei 6oo°
von Arsenkies mit Eisenoxyd, im Verhältnis i : i gemischt, im Stickstoffstrom 16%
Arsen entweichen und in 4stündiger Behandlung bei 6oo° im Stickstoffstrom 3o% Arsen
entweichen, entweichen bei der Durchführung des Verfahrens unter sonst gleichen
Bedingungen im Kohlenoxydstrom in 2stündiger Behandlung bei 6oo° nur 9% Arsen und
in 4stündiger Behandlung nur i 5 % Arsen.
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Die Temperatur von 6oo° hat sich als besonders günstig erwiesen, jedoch
erreichtman fast gleich gute Ergebnisse auch bei niedrigeren und höheren Temperaturen;
es ist aber zweckmäßig, die Temperaturen zu vermeiden, bei denen wieder eine Rückschwefelung
der zu gewinnenden Metalle eintritt, das ist für Kupfer etwa goo°.
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Besonders günstig wirkt eine derartige Behandlung auf Bolidenerze.
Bolidenerze mit 41,3% Schwefel, 1,88% Kupfer, 4,i3% Arsenik, 46,4% Eisen wurden
auf 1 mm Korngröße zerkleinert und im Verhältnis i : i mit fein gemahlenem Eisenoxyd
(Polierrot) (je 400 g) innig gemischt einer Wärmebehandlung in einem Kohlenoxydstrom
(2o 1/Std.) bei verschiedenen Temperaturen unterworfen. Es zeigte sich, daß in 6stündiger
Behandlung bei 6oo° überhaupt kein Arsen und in iostündiger Behandlung nur Spuren
flüchtig werden, während das Kupfer in 6stündiger Behandlung zum größten Teil, in
i ostündiger Behandlung fast vollkommen als gröbere Metallkörner und Fäden freigelegt
wurde. Die Edelmetalle Gold und Silber wurden dabei als gediegene Metalle zu gröberen
Teilchen zusammengetrieben, die sich ebenso wie das Kupfer leicht aufbereiten ließen.
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Die Freilegung von Metallen aus sulfidischen und arsenischen Erzen
kann man auch erreichen, wenn man als eisenhaltige Zusätze fein gemahlenes totgeröstetes
sulfidisches bzw. arsenisches Erz benutzt. Es ist dabei bedeutungslos, daß in dem
Röstgut auch die zu gewinnenden Metalle als Oxyde vorhanden sind, da auch aus den
Oxyden durch den Einfluß des Eisens die Metalle freigelegt werden. Diese Verfahrensweise
ist nach Patent 589 448 möglich; sie ist jedoch auch nach der vorliegenden Erfindung
bei solchen Temperaturen durchführbar, daß die Gehalte an Arsen und Schwefel des
nicht erbgerösteten Erzes in dem gemischten Haufwerk verbleiben. So hat es sich
bewährt, Bolidenerze mit 4i,3% Schwefel, z,88% Kupfer, 4,t3% Arsenikund 46,40;o
Eisen totzurösten und in fein gemahlenem Zustand mit Bolidenerz von 25,60;o Schwefel,
o,55% Kupfer und 13,20,16 Arsenik zu mischen und in der angegebenen Weise einer
Wärmebehandlung zu unterwerfen. Auch das dabei erzielte Haufwerk zeigt den gesamten
Kupfer-, Silber- und Goldinhalt in solch groben Teilen gediegen, daß die Aufbereitung
ohne Schwierigkeiten durchführbar ist. Es wird auf diese Weise erreicht, daß nur
eine leicht absetzbare Menge Arsen gewonnen wird.