DE588567C - Einrichtung an Verseilmaschinen zum Verbessern der Kapazitaetssymmetrie vieladriger Fernmeldekabel - Google Patents
Einrichtung an Verseilmaschinen zum Verbessern der Kapazitaetssymmetrie vieladriger FernmeldekabelInfo
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- B65—CONVEYING; PACKING; STORING; HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL
- B65H—HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL, e.g. SHEETS, WEBS, CABLES
- B65H59/00—Adjusting or controlling tension in filamentary material, e.g. for preventing snarling; Applications of tension indicators
- B65H59/10—Adjusting or controlling tension in filamentary material, e.g. for preventing snarling; Applications of tension indicators by devices acting on running material and not associated with supply or take-up devices
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- H01B13/00—Apparatus or processes specially adapted for manufacturing conductors or cables
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Description
Eine Ursache der Kapazitätsunsymmetrie in vieladrigen Kabeln ist bekanntlich die Ungleichheit
der Zugspannungen, mit welchen die miteinander zu verseilenden Adern in die S Verseilung eintreten. Die Ungleichheit wird
hauptsächlich durch die Ungleichheit der Bremsung der Ablaufspulen hervorgerufen,
und es ist bekannt, daß die Ablaufspulen aus diesem Grunde möglichst gleich stark* gebremst
werden müssen. Es ist aber auch bekannt, daß einer wirksamen Abgleichung der
Zugspannungen durch Verbesserung der Spulenbremsung Grenzen gezogen sind, weil
die Größe der Zugspannung nicht allein von der Bremskraft abhängt und sich während des
Verseilvorgangs auch von der Spulenbrem:- sung unabhängig ändert.
Die Ablaufspule wird durch die abgezogene Ader in Bewegung gesetzt. Die Ader
so ist lagenweise, Windung an Windung, auf die Spule gewickelt, und ihr Ablaufpunkt wandert
längs einer Erzeugenden der ruhend gedachten kreiszylinderförmigen Wicklungsoberfläche
zwischen .den ifiiden jSpnlenflanschen hin und
S5 her. Der durchbohrte Jochzapfen, durch den
hindurch die Ader zum Verseilpunkt- geführt wird, liegt in der zur Spulenachse senkrechten
Symmetrieebene der Spule. Der Abstand zwischen Ablaufpunkt und Jochzapfen schwankt
infolgedessen während des Verseilvorgangs zwischen einem kleinsten (Ablaufpunkt in der
Mitte) und einem größten (Ablaufpunkt an einem der Flanschen) Wert; in gleichen
Perioden schwankt die Umlaufgeschwindigkeit der Spule und damit die Größe der Bremskraft. '
Befindet sich der Ablaufpunkt in der Sym- ■ metrieebene, dann verläßt die Ader die Spule
in dieser zur Spulenachse senkrechten Ebene, und die Zugspannung ist der Spulenbremsikraft
gleich. In allen anderen Lagen der ablaufenden Ader ist dagegen die Zugspannung größer,· sie ist so groß, daß ihre wirksame
Komponente gerade hinreicht, die Bremskraft zu überwinden.
Der die Ablaufspulen tragende Verseilkorb rotiert während des Verseilvorgangs um die
eigene Achse. Die durch diese Bewegung hervorgerufene Fliehkraft drückt die Ablaufspulen
nach außen und erzeugt hierdurch eine zusätzliche Reibung zwischen je einer Spulenflansche
und dem anliegenden Teile des Jochrahmens. Während jeder Umdrehung wird jede Spule mit periodisch zu- und abnehmender
Kraft einmal nach der einen, einmal nach der anderen Seite hingepreßt. Diese zusätzlichen
Spulenreibungen rufen in den ablaufenden Adern zusätzliche Zugspannungen
von wechselnder Größe hervor.
Neben diesen periodischen, im Prinzip der Spulenanordnung begründeten ,Störungen tritt
eine ebenfalls unvermeidliche Störung dadurch ein, daß mit Fortschreiten des Verseilvorgangs
die Zugspannung in der Ader ZiUnimmt, weil der Hebelarm des von der Ader
auf die Spule ausgeübten Drehmoments nach
Ablauf je einer Lage der Wicklung auf der Spule um den Betrag des Aderdurchmessers
kleiner wird.
Diese vier Ursachen einer Veränderlichkeit der Zugspannung wirken insbesondere deshalb
nachteilig, weil es unmöglich ist, die von ihne'n hervorgerufenen Änderungen für
alle miteinander zu verseilenden Adern genau gleichmäßig und gleichzeitig abspielen zu
to lassen,
Unregelmäßigkeiten in der Lagerung der Ader auf der Ablaufspule stören nicht nur das
Verhältnis zwischen Zugspannung und Bremskraft und führen zu unregelmäßigen, auch
stoßweise erfolgenden Änderungen der Zugspannung, sondern beeinflussen auch durch
die Änderungen der Umlaufgeschwindigkeit der Spule die Bremskraft selbst, wodurch eine
zweite Störwirkung derselben Ursache hervorao gerufen wird.
Die geschilderten Einflüsse sind von der Güte der Spulenbremsung unabhängig, sie
würden auch bei der unveränderlich bleibenden Bremskraft einer ideal gedächten, bis
jetzt nicht erreichten Spulenbremsung wirksam bleiben. Als mechanische Vorgänge sind
sie dabei meistens so geringfügig, daß man sie nicht anders als an der ungenügenden
Kapazitätssymmetrie erkennt. Bis jedoch diese Messung ausgeführt werden kann, ist die
Fertigstellung des Kabels so weit vorgeschritten, daß die Beseitigung des Fehlers
nicht mehr möglich ist oder Verlust an Arbeit und Material verursacht.
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung an Verseilmaschinen zum Verbessern der Kapazitätssymmetrie
vieladriger Fernmeldekabel durch Bremsung jeder zu verseilenden Ader oder Adergruppe vor dem Verseilungspunkt.
Erfindimgsgemäß ist eine mit mindestens zwei Bremsflächen unmittelbar auf die Ader oder
Adergruppe wirkende feststehende oder bewegliche, in ihrer Bremsstärke für sich einstellbare
Bremse vorgesehen. Im folgenden werden einige schematische Ausführungsbeispiele geeigneter Aderbremsen
beschrieben.
Abb. ι stellt die einfächste Lösung der
Aufgabe dar: zwischen den Backen 1 und 2 einer einfachen Backenbremse wird die Ader 3
vorbeigeführt. Die gewünschte "Wirkung erzielt man durch Aneinanderpressen der Bakken,
z. B. mit einer Schraubenfeder 4, deren Druck durch eine Schraube 5 reguliert wird.
In Abb. 2 ist eine Bremse mit zwei kreiszylinderförmigen, mit ihren Zylinderflächen
aneinandergepreßten Bremsscheiben 6 und 7 zu sehen, sie werden durch die zwischen
ihnen vorbeigeführte Ader in Rotation versetzt.
Die Abb. 3 und 4 zeigen eine gleitende Bandbremse als Aderbremse. Zwei endlose
Bremsbänder 8 und 9 ruhen auf einer Anzahl von Tragrollenpaaren 10, 11 und 12, die
beiderseitig an die Ader gepreßt und von dieser in Umlauf gesetzt werden. Hierbei
wird der Bremsdruck von mehreren Punkten der Ader aufgenommen, und die Anzahl dieser
Punkte kann durch Verlängerung der Bremsbänder vergrößert und damit der spezifische,
von der Bremse auf die Ader ausgehende Druck verkleinert werden. Zur Einstellung
des Druckes dient in der gezeichneten Anordnung die Schraubenfeder 14 und die Schraube
15, während auf einer Skala 16 die Stellung
der Schraube durch den Zeiger 17 angegeben, damit die Einstellung von zwei oder mehreren
Bremsen auf denselben Druck ermöglicht wird. Wie die Beispiele zeigen, kann man mit der
erfindungsgemäßen Aderbremse die Bequemlichkeiten einer auf Reibung beruhenden Bremsung ausnutzen und dabei die beschriebenen
Nachteile der Spulenbremsung vermeiden.
Durch die geschilderten Störwirkungen, die bei der Spulenbremsung auftreten, ist man
hierbei gezwungen, mit mäßigen Zugspannungen zu arbeiten, da mit Zunahme der Bremskraft
auch diese Wirkungen stärker werden. Andererseits sind gewisse Schwankungen der Zugspannung, die nicht infolge der geschilderten
Umstände eintreten, sondern auf ungenügende Präzision von Maschinenteilen, kleine
Unregelmäßigkeiten im Aufbau der Ader, Ungleichmäßigkeiten in der Beschaffenheit
der verwendeten Rohstoffe usw. zurückzuführen sind, nie ganz zu vermeiden. Die
Wirkung dieser Schwankungen tritt aber an Bedeutung um so mehr zurück, je größer die
benutzte Zugspannung ist. Man erkennt hierin too einen weiteren, nicht zu unterschätzenden Vorteil,
der direkten Aderbremsung, sie erlaubt die Anwendung von Zugspannungen, die für die Spulenbremsung unzulässig groß sind,,
und erreicht dadurch eine weitere Verbesserung der erstrebten Gleichmäßigkeit. Schwankt z. B. bei der Herstellung eines
Adernpaares der Unterschied der beiden Zugspannungen zwischen J^ 150 g, so wird
begreiflicherweise der Einfluß dieses Unterschiedes auf die Kapazitätssymmetrie um so
kleiner, je größer der absolute Betrag der Zugspannungen ist.
Die Erzielung einer bestimmten Zugspannung ' ist mit einem entsprechend großen'
Druck der Bremse auf die Ader verbunden. Ein solcher Druck kann die mechanische
und elektrische Qualität der Ader nicht verschlechtern. Bei den heute gebräuchlichen,
hochwertigen Kabeln besteht die Aderisolierung meistens aus einer feinen und sehr
festen Papierkordel und einer diese fest um-
schließenden geschlossenen Papierbandspirale. Eine solche Ader ist praktisch nicht zusammendrückbar. Aber auch eine gewöhnliche
HoMraumader ohne innere Papierkordel wird durch den Bremsdruck nicht verschlechtert,
wenn dieser stets in gleichem Sinne bei allen zusammengehörigen Adern wirkt und seinen
genau einregulierten Wert nicht verändert.
Bei der Benutzung der Erfindung- wird man
Bei der Benutzung der Erfindung- wird man
ίο die Äblaufspulen leicht abbremsen, lediglich
um deren Vorlaufen und eine dadurch eintretende Störung der Arbeit oder Beschädigung
der Ader zu verhüten. Es können die einfachsten Spulenbremsvorrichtungen benutzt
werden; eine Abgleichung der Spulenbremsungen und deren dauernde Kontrolle kommt
nicht in Frage. Durch diese Vereinfachungen werden, die Kosten der direkten Aderbremsen
mehr als ausgeglichen; man erhält somit bei geringeren Kosten eine verbesserte Leistung.
Claims (3)
1. Einrichtung an Verseilmaschinen zum Verbessern der Kapazitätssymmetrie viel-'
adriger Fernmeldekabel durch Bremsung jeder zu verseilenden Ader oder Adergruppe
vor dem Verseilungspunkt, gekennzeichnet durch eine mit mindestens zwei Bremsflächen unmittelbar auf die Ader
oder Adergruppe wirkende, feststehende oder bewegliche, in ihrer Bremsstärke für
sich einstellbare Bremse.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremse
als gleitende Bandbremse ausgebildet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremse
mit einer einstellbaren Ablesevorrichtung versehen ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE588567T | 1930-04-30 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE588567C true DE588567C (de) | 1933-11-28 |
Family
ID=6572400
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930588567D Expired DE588567C (de) | 1930-04-30 | 1930-04-30 | Einrichtung an Verseilmaschinen zum Verbessern der Kapazitaetssymmetrie vieladriger Fernmeldekabel |
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1273294B (de) * | 1965-04-17 | 1968-07-18 | Demag Ag | Vorrichtung zur Bremsung von bandfoermigem, insbesondere in Streifen unterteiltem Walzgut |
DE2106683A1 (de) * | 1970-02-12 | 1971-08-26 | Plantard B | Vorrichtung zum Aufschneiden von Bandern |
WO2020035801A1 (de) | 2018-08-17 | 2020-02-20 | Schleuniger Holding Ag | Vorrichtung und verfahren zum bremsen eines leiters |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US2426169A (en) * | 1945-01-11 | 1947-08-26 | Western Electric Co | Conveyor and unloading apparatus |
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-
1930
- 1930-04-30 DE DE1930588567D patent/DE588567C/de not_active Expired
-
1931
- 1931-04-04 CH CH158046D patent/CH158046A/de unknown
- 1931-04-25 AT AT134839D patent/AT134839B/de active
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1273294B (de) * | 1965-04-17 | 1968-07-18 | Demag Ag | Vorrichtung zur Bremsung von bandfoermigem, insbesondere in Streifen unterteiltem Walzgut |
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WO2020035801A1 (de) | 2018-08-17 | 2020-02-20 | Schleuniger Holding Ag | Vorrichtung und verfahren zum bremsen eines leiters |
US11780702B2 (en) | 2018-08-17 | 2023-10-10 | Schleuniger Ag | Device and method for braking a conductor |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE379472A (de) | |
AT134839B (de) | 1933-10-10 |
CH158046A (de) | 1932-10-31 |
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