DE587795C - UEberlastungstraege, kurzschlusssichere Schmelzsicherungspatrone - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
8. NOVEMBER 1933

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21c GRUPPE

Zusatz zum Patent 524

Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. Mai 1928 ab Das Hauptpatent hat angefangen am 10. April 1927.

•Die Erfindung betrifft überlastungsträge, kurzschlußsichere Schmelzsicherungen nach Patent 524969, bei denen eine unter Federspannung stehende Lötstelle zwischen zwei Leiterstücken bei Überlastung durch die entstehende Stromwärme zum Abschmelzen gebracht wird und dadurch die Unterbrechung des Stromes herbeiführt. Bei den im Hauptpatent dargestellten Sicherungspatronen befindet sich die Federung zum Trennen der Lötstelle innerhalb des aus Isolierstoff bestehenden Patronenkörpers. Bei diesen Ausführungen kann es unter Umständen vorkommen, daß die beim Abschalten auftretende Schaltflamme das Metall der Feder verdampft und durch den hohenDruck der Metalldämpfe ein Zerplatzen der Patrone herbeiführt.
Allein durch Anordnen der Feder außerhalb des Patronenkörpers läßt sich diese Gefahr nicht beseitigen. Z. B. sind Sicherungen bekanntgeworden, bei denen die auf die Lötstelle einwirkende Feder außerhalb des Schmelzkanals der Patrone in der Kontaktkappe untergebracht ist. Da sich der die Feder aufnehmende Raum unmittelbar dem Schmelzkanal anschließt, können bei diesen Sicherungen erhebliche Gasentwicklungen beim Ansprechen der Schmelzorgane entstehen. Selbst ein Trennen des die Feder enthaltenden Raumes von dem Schmelzkanal durch Metallteile beseitigt nicht die Explosionsgefahr der Patrone, da diese Metallteile in der gleichen Weise wie eine ungeschützte Feder zu einer übermäßigen Gasentwicklung Anlaß geben können.

Nach der Erfindung sind diese Mängel dadurch behoben, daß bei einer außerhalb des Patronenkörpers angeordneten Feder der die Lötstelle mit der Feder verbindende Teil des Schmelzorgans von dem Isolierkörper der Patrone eng umschlossen ist. Zweckmäßig •ist die in der Kontaktkappe der Sicherung angeordnete Feder durch einen die Öffnung des Patronenraumes umgebenden Kragen des Isolierkörpers geschützt.

Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Schnitt, und zwar in Abb. ι im ordnungsmäßigen Zustand, in Abb. 2 nach einer durch Überlastung und in Abb. 3 nach einer durch Kurzschluß hervorgerufenen Abschaltung.

In den Abbildungen ist 1 der gewöhnlich aus keramischem Isolierstoff bestehende Körper der Patrone mit der Fußkontaktkappe 2 und der Kopfkontaktplatte 3.

*; Von

Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Wilhelm Element in Finkenkrug b. Berlin-Spandau.

Der im Innern des Patronenkörpers befindliche Schmelzleiter besteht aus zwei Teilen 4 und 5, die durch einen wärmeaufnehmenden Metallklotz 6 miteinander verbunden sind. Der Teil 4 des Schmelzleiters ist mit einem Ende an der Fußkontaktkappe, mit dem anderen an dem festen Metallklotz 6 mit einem schwer schmelzbaren Lot angelötet und in Sand 7 oder einer ähnlich wirkenden lichtbogenlöschenden Masse untergebracht.

Der andere Teil S des Schmelzleiters ist

mit einem Ende am Metallklotz befestigt, und zwar mit leicht schmelzbarem Lot, zu dessen Aufnahme der Metallklotz 6 zweckmäßig eine kleine Vertiefung besitzt. Das andere Ende des Leiters 5 ist mit einer Anschlußkappe 8 wärmebeständig verlötet, die durch die zwischen ihr und dem Patronenkörper befindliche Druckfeder 9 vom Patro- nenkörper fortgedrückt wird. Die Anschlußkappe 8 ist, um ihre Reibung mit der Kontaktkappe 3 möglichst klein zu halten, durch einen leicht beweglichen Leiter 10 mit der Kappe verbunden.

Um eine mögliehst ungehinderte Beweglichkeit des Leiters 5 und damit ein schnelles Abschalten zu erzielen, besteht die lichtbogenlöschende Füllung der diesen Leiter umgebenden Kammer aus einzelnen Asbestscheiben 11, die zur Aufnahme des Leiters 5 durchbohrt sind. Mit 12 sind in den Abbildungen weitere Asbestpfropfen bezeichnet, die es verhindern, daß etwa auftretende Schaltftammen die Metallflächen von Klotz 6 und Kappe 2 angreifen.

An der mit der Feder 9 versehenen Stirnseite der Patrone ist der Isolierkörper 1 derart ausgebildet, daß er den aus dem Schmelzkanal heraustretenden Teil des Schmelzleiters 5 eng umschließt. Außerdem ist die Öffnung des Schmelzkanals von einem Kragen 13 umgeben. Auf der Außenseite des Kragens 13 ist die schraubenförmige Feder 9 angeordnet. Durch diese Ausbildung des Isolierkörpers ist die schraubenförmige Feder 9 und die Anschlußkappe 8 mit großer Sicherheit gegen Schaltflammen beim Ansprechen des Schmelzorgans geschützt.

Wirkt auf eine derartige Patrone eine langer andauernde Überlastung ein, die nicht hoch genug ist, die Schmelzleiter zu zerstören, so schmilzt das Weichlot zwischen Leiter 5 und Metallklotz 6, so daß die Feder 9 die Anschlußkappe 8 und damit den Leiter 5 vorschnellen kann. Nach einem Abschalten durch Überlastung ergibt sich also der in Abb. 2 dargestellte Zustand.

Bei einem Kurzschluß hingegen schmelzen beide Leiter 4 und 5 gleichzeitig ab, ohne daß in der kurzen Zeit die Lötstelle zwischen 5 und 6 hat schmelzen können. Nach einem Kurzschluß befindet sich daher die Patrone in dem in Abb. 3 dargestellten Zustand.

Die Patrone kann in der üblichen Weise mit einem Unterbrechungsmelder versehen sein, der beispielsweise aus einem Stäbchen besteht, das von der Anschlußkappe zur Kontaktkappe hin bewegt wird.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Überlastungsträge, kurzschluß sichere Schmelzsicherungspatrone nach Patent 524 969 mit einer Lötstelle zwischen zwei Leiterstücken, die bei Überlastung durch Strom wärme die Unterbrechung herbeiführt' und unter Wirkung einer außerhalb des Isolierkörpers der Patrone angeordneten Feder steht, dadurch gekennzeichnet, daß zum Schutz der Feder gegen Schaltflammen der die Lötstelle mit der Feder verbindende Teil des Schmelzorgans von dem Isolierkörper der Patrone eng umschlossen ist.

2. Schmelzsicherungspatrone nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Kontaktkappe der Sicherung angeordnete schraubenförmige Feder durch einen die Öffnung des Patronenraumes umgebenden Kragen des Isolierkörpers geschützt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen