DE580077C

DE580077C - Einrichtung zum Pruefen von Sicherheitsreglern an Dampf- oder Gasturbinen

Info

Publication number: DE580077C
Application number: DEA61355D
Authority: DE
Original assignee: BBC BROWN BOVERI and CIE; Brown Boveri und Cie AG Germany
Current assignee: BBC BROWN BOVERI and CIE; BBC Brown Boveri AG Germany
Priority date: 1930-05-06
Filing date: 1930-05-06
Publication date: 1933-07-05

Description

Das Prüfen' der SchnellscliLußivorrich.tungen' an Dampf- oder Gasturbinen erfolgt in der Weise, daß entweder die Drehzahl bis zur Auslösedrehzahl gesteigert oder der Schnellsc'hluß von Hand ausgelöst wird. Beim Prüfen' bei der Auslösedrehzahl muß die Kraftmaschine von den parallellaufenden Maschinen abgetrennt werden, was für dem Betrieb unerwünscht ist. Beim allgemein üblichen Auslösen von Hand wird der Sicherheitsregler selbst nicht mitgeprüft, so daß dabei keine Gewähr für richtiges Arbeiten des letzteren besteht.

Es sind bereits Einrichtungen bekanntgeworden, wo ein Auslösen schon unterhalb der Auslösedrehzahl erfolgt und wobei die Fliehkraft des Schwunggewichtes des Sicherheitsreglers durch ein Zusatzflüssigkeitsgewicht lerfolgt. Es wird dabei Öl im Überschuß in¹ ein

ao hohles Schwunggewicht gegeben, so daß der Sicherheitsregler auch bei evtl. Klemmen' bestimmt zum Auslösen' kommt. Es kann somit wohl durch eine Zusatzflüssigkeit ein Auslösen' !erreicht werden, eine Kontrolle für einen sich in Ordnung befindlichen Sicherheitsregler besteht dagegen' nicht. Einen Rückschluß auf die geriaue Auslösedrehzahl erlaubt diese Vorrichtung also nicht.

Ferner ist es bekannt, zwecks Prüfens des Sicherheitsreglers im Betrieb iri einer bestimmten Entfernung von der Drehachse zusätzlich Drucköl auf einen mit dem Auslösebolzeri des Sicherheitsreglers verbundenen Kolben' zu geben und an einem Manometer den für das Auslösen' bei normaler Drehzahl benötigten Druck abzulesen. Hierbei kann jedoch schon das bloße Vorhandensein von Öl in' einem bestimmten Abstand von der Drehachse genügen, den Sicherheitsregler auszulösen^ ohne daß dazu ein statischer Druck aufgewendet werden muß. Damit ist eine richtige Prüfung ausgeschlossen, denn wenn beispielsweise bei einer 8prozentigen Dreh' zahlüberschrieitung die Auslösung erfolgen soll, wird der entsprechende Druck am Manometer gar nicht erst erreicht, weil der durch die Fliehkraft des Öles erzeugte Druck schon' größer ist und eine Auslösung veranlaßt.

Solange also das Druckmittel einer 'Fliehkraft unterworfen ist, sind sämtliche Messungen' und Prüfungen ungenau. Das Auslösen geht iri bestimmten Fällen zu früh vor sich, so daß die Auslösung vielfach überflüssig ist und störend wirkt.

Um die Auswirkung der Fliehkraft auf das Druckmittel und in weiterer Hinsicht die Beeinflussung des Sicherheitsreglers durch diese Fliehkraft zu beseitigen¹, wird gemäß der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, den' im Sicherheitsregler für das Druckmittel vorgesehenen Raum und die Zuflußleitung für das Druckmittel iri die Nähe der axialen Mittellinie des Reglers zu verlegen. Dadurch ist das Druckmittel nicht mehr dem Einfluß der Fliehkraftwirkung unterworfen.

Dier Gegenstand der Erfindung ist in der Zeidhnüng in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Abb. 1 zeigt die Gesamtanord-

nung, Abb. 2 den Sicherheitsregler selbst in einer Ausführungsform beispielsweise. Der Sicherheitsregler α befindet sich auf der Hauptwelle & der Kraftmaschine. Beim Prüfen des Sicherheitsreglers wird vermittels Ventils C in Leitung I Drucköl von der Pumpe d auf den Sicherheitsregler α gegeben, wobei der Druck der Flüssigkeit am Manometer e abgelesen wird. Die Abb. 2 zeigt das ο Schwunggewicht / des Sicherheitsreglers a mit Gegenfeder g und Druckkolben h, auf welchen vermittels Leitung i über den Ölraum k Druckflüssigkeit gegeben werden kann. Nach der Ausführungsform des Sicherheitsreglers ist der Kolben h, auf welchen der statische Flüssigkeitsdruck wirkt, mit dem Schwunggewicht / vereinigt. Die Kolbenfläche stellt die einzige verschiebbare Wand des ÖlraumesA dar. Das Schwunggewicht/ und die Gegenfederg ao halten sich gerade bei der Auslösedrehzahl das Gleichgewicht, so daß> bei einer geringeren Weitersteigerung der Umlauf zahl das Gewicht sich nach außen bewegt und in irgendeiner Weise die Kraftmittelzufuhr zumKrafterzeuger unterbricht. Wird nun durch die Leitung i Druckflüssigkeit im Überschuß zugeführt, so entsteht auf der Kolbenfläcbe h ein Druck, der im gleichen Sinne wirkt wie die Fliehkraft des Schwunggewichtes. Durch die Größe des Flüssigkeitsdruckes kann die Kraftwirkung auf den Kolben verändert werden. Wie ersichtlich, verschiebt sich die Kolbenfläche bei der Prüfung in Richtung des wirkenden statischen Druckes nicht über die axiale Mittellinie der Welle b hinaus, wodurch vermieden wird, daß· neben dem statischen Druck auch noch eine Fliehkraft des Öles zur Einwirkung auf den Kolben gelangt.
Ist die Feder g so eingestellt, daß z. B.

bei einer 10 ο,Ό höheren als der normalen Drehzahl das Auslösen erfolgt, so wird bei reibungsfreiem Regler und normaler Drehzahl das Ventil c langsam geöffnet und Druckflüssigkeit zum Sicherheitsregler geleitet und der Druck am Manometern beobachtet. Der im Moment des Ausiösens herrschende Druck dient dann als Maß für jede spätere Prüfung des Reglers. Muß· z. B. ein höherer Druck gegeben werden als bei dieser Prüfung, so ist dies ein Zeichen, daß· der Regler klemmt und nachgesehen werden muß. Auf diese Weise ist es möglich, bei normaler Drehzahl den Schnellschluß' auszulösen und dabei eine Prüfung für einwandfreies Arbeiten des Sicherheitsreglers auszuüben. Das Auslösen des Sicherheitsreglers kann natürlich auch bei etwas höherer oder niedrigerer Drehzahl als der normalen vorgenommen werden, wenn vorher die Prüfungsdrücke bei diesen Drehzahlen gemessen worden sind. Die Prüfung ist stets einwandfrei, da die Einwirkung unprüfbarer oder unbeabsichtigter Kräfte von dem Regler ferngehalten wird.

Claims

Patentanspruch:

Einrichtung zum Prüfen von Sicherheitsr eglem .an Dampf- oder Gasturbinen auf ordnungsgemäßen Zustand durch Ergänzung der Fliehkraft eines Schwunggewichtes durch den statischen Druck .einer Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß der im Sicherheitsregler für das Druckmittel vorgesehene Raum (k) und die Zuflußleitung für das Druckmittel in die Nähe der axialen' Mittellinie des Reglers verlegt sind, um die Aus- ., wirkung 'einer Fliehkraft auf 'das Druckmittel zu verhindern.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen