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Kontakteinrichtung für elektrische Orgeln Die Erfindung bezieht sich
auf eine Kontakteinrichtung für elektrische Orgeln, bei welcher der Stromschluß
beim Niederdrücken einer Taste nur für jene Koppel erfolgt, welche bereits in eine
Vorbereitungsstellung gebracht wurde.
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Die Erfindung besteht darin, daß die mit Hilfe der von den Tasten
bewegten Abstrakten elastisch gebogenen Kontaktorgane an mindestens zwei Stellen
eingespannt und in ihrer Längsrichtung elastisch dehnbar sind.
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Es sind zwar Kontakteinrichtungen bekannt, welche nur an einem Ende
eingespannte Kontaktfedern aufweisen; diese Federn müssen aber eine ansehnliche
Eigenelastizität besitzen und verhältnismäßig steif ausgebildet sein. Mit Rücksicht
auf die eintretende Ermüdung dieser Federn bzw. das Nachlassen der Federung, welche
ohne Zweifel für diejenige Feder am raschesten eintreten muß, welche der am meisten
benutzten Koppel zugehört, ist bei den bekannten Einrichtungen zum Justieren für
jede einzelne Iäontaktfeder eine besondere Einstellschraube erforderlich; dieses
Justieren ist aber nicht nur bei der Montage, sondern auch im Betrieb erforderlich.
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Durch die erfindungsgemäße Einrichtung ist aber infolge der elastischen
Dehnbarkeit der Kontaktorgane ein Kontaktschluß unter allen Umständen gewährleistet,
also auch dann, wenn der Einbau nur mit geringer Genauigkeit erfolgt. Ein Justieren-
ist also überhaupt nicht erforderlich; es genügt vielmehr eine einmalige Grobeinstellung.
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Zum Einbau bedarf es daher nicht besonders geschulter Kräfte, -was
gegenüber den bekannten Einrichtungen einen wesentlichen Fortschritt bedeutet.
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Die leichte Auswechselbarkeit der Kontaktorgane ohne Öffnen oder Zerlegen
des Gehäuses ist ein weiterer Vorteil der Erfindung. Durch die erfindungsgemäße
Anordnung werden die bei allen anderen Kontakteinrichtungen zur Funkenlöschung üblichen
bzw. erforderlichen Kondensatoren o. dgl. entbehrlich.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand dargestellt, und zwar
zeigen Abb. i eine Kontakteinrichtung für eine zweimanuale Orgel im Querschnitt
und Abb. 2 die Kontakteinrichtung teilweise geschnitten im Grundriß. Abb. 3 stellt
eine Anzahl verschiedener Ausführungen der stromführenden Kontaktschienen dar. Abb.
q. zeigt eine Einzelheit der Befestigung der Kontaktorgane. Die Abb. 5 bis i i zeigen
verschiedene Arten der Anordnung der Kontaktschienen. Abb. i z deutet eine mögliche
Abänderung der Anordnung nach Abb. i oder 3 im Querschnitt und Abb. 13 eine weitere
Ausbildungsmöglichkeit im Grundriß an, während Abb: i q noch eine andere Art der
Betätigung der Kontakte, und zwar durch Luftdruck zeigt.
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In Abb. i, die sich auf eine zweimanuale Orgel bezieht, bedeutet i
das rückwärtige
Ende der Manualtasten üblicher Bauart, 2 sind die
Abstrakten, das sind kurze Schienen aus isolierendem Material, die durch Regulierschrauben
3 regelbar mit den Tasten in Verbindung stehen und von diesen um ein bestimmtes
Maß angehoben werden. Diese Abstrakten 2 gehen durch mit Filz o. dgl. ausgekleidete
im Deckel oder Boden eines Kastens vorgesehene Schlitze oder Löcher 4 freibeweglich
hindurch. Dieser Kasten enthält die eigentliche Kontakteinrichtung und ist durch
Zwischenwände 7 so oft unterteilt, daß jedem Manuale der Orgel eine Abteilung zukommt.
Seine Vorderwand 5, seine Rückwand 6 und seine Zwischenwände 7, welche aus isolierendem
Material bestehen oder mit isolierenden Büchsen ausgestattet sind, enthalten gleichmäßig
verteilt eine Reihe von Löchern. Diese liegen mit entsprechenden in den Abstrakten
2 vorgesehenen Bohrungen im Ruhezustande der letzteren in einer Geraden und dienen
zur Aufnahme elastischer biegsamer Kontaktorgane, beispielsweise Schraubenfedern
8, die über die ganze Tiefe des Kastens durchgehen und mittels in dieselben hineingeschraubter
Schrauben 9 an den Endplatten 5 und 6 isoliert befestigt sind, wobei die Schrauben.
9 so ausgebildet sein können, daß sie zugleich dem Anschlusse der Drahtleitungen
dienen.
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Abb. 4. zeigt diese Befestigung der Schraubenfedern in vergrößertem
Maßstabe. Da diese Federn in ihrer Gesamtheit einen beträchtlichen Zug auf die Kastenwände
5, 6 ausüben, ist es vorteilhaft, diese Wände durch dazwischengestellte Platten
io (Abb. 2) abzustützen.
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Beim Niederdrücken einer Taste, wie in Abb. i beispielsweise beim
oberen Manuale dargestellt, wird die betreffende Abstrakte 2 in die Höhe gezogen,
wodurch die Federn 8 nach oben ausgebogen werden. Jede der erwähnten Federn 8 ist
nun über die entsprechende Schraube 9 mit einer zu einem elektropneumatischen Spielrelais
führenden Leitung verbunden. Im Falle, daß von einem und demselben Manual sowohl
Normal- als auch Oktav- bzw. Suboktavkoppeln gespielt werden sollen, führen die
Leitungen, entsprechend um Oktaven versetzt, von mehreren Schraubenfedern 8 zum
gemeinsamen elektropneumatischen Relais. Aus der Abb. i ist zu ersehen, daß alle
Schraubenfedern 8 c). dgl. im Innern des Apparates voneinander stets vollkommen
isoliert bleiben.
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In den Abbildungen sind aber noch Kontaktschienen, Stangen o. dgl.
i r zu sehen (in Abb. i im Ouerschnitt, in Abb. 2 in Draufsicht), welche mit einem
Pol der Stromquelle verbunden sind und mit denen die Kontaktorgane 8 in Berührung
kommen können. Zu diesem Zwecke sind für die Kontaktschienen i i zwei Stellungen
vorgesehen, und es muß sowohl die betreffende Taste gedrückt, als auch die betreffende
Kopplungsschiene i i den Kontaktorganen bereits genähert sein, damit der Kontakt
zustande kommt. In Abb. i sind einige Kopplungsschienen i i in der Ruhestellung,
andere in der Vorbereitungsstellung gezeichnet, und es ist zu sehen, wie trotz der
Betätigung der Taste des oberen Manuals und trotz der Näherung einer Kopplungsschiene
des unteren Manuals nur zwei Kontakte des oberen Manuals. in dem dargestellten Falle
v#irklich geschlossen sind, wodurch nur über die gewollten Leitungen wirklich Strom
in die zugehörigen Relais gelangt.
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In Abb.3 sind verschiedene Formen der Kopplungsschienen dargestellt.
r ia ist eine Winkelschiene aus Metall, gegebenenfalls mit Silberauflage, die durch
Drehung um den Scheitelpunkt den Kontaktfedern 8 entsprechend genähert oder von
denselben entfernt wird. i iv zeigt einen einfachen Kontaktdraht, der die Kontaktschiene
ersetzt und längs der Kontaktschiene gerade ausgespannt und gegebenenfalls in den
Zwischenplatten ro gemäß Abb. a gestützt zu denken ist, während i ic und i ie nebst
i id aus Metall und Isoliermaterial zusammengesetzte Stäbe sind, wobei die Aus-
und Einschaltung durch Drehen um ihre Achse erfolgt, so daß einmal die Kontaktfeder
8 das Isoliermaterial, das anderemal das Metall berührt, wenn die Taste niedergedrückt
ist.
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Abb.5 zeigt die exzentrische Artordnung einer runden Kontaktstange,
wobei durch Verdrehen ein nähern oder Entfernen gegenüber den Kontaktorganen 8 erreicht
wird.
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Abb. 6 zeigt eine Kontaktstange, die bei i2 Isolierstücke enthält;
die Herstellung des Kontaktes erfolgt hier durch Längsverschiebung. -Die Abb. 7,
8 und- 9 beziehen sich auf die Anordnung einer Kontaktstange i i; wie sie in Abb.2
bereits zu sehen ist, wobei die Stange i i mittels hebelartiger Fortsätze 13
geschwenkt
werden kann und gegebenenfalls auch an den Zwischenwänden io (Abb, 2) noch in entsprechenden
Löchern und Ausschnitten 14 (Abb. 8) ihre Stütze findet.
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Die Abb. io und ii zeigen eine andere Art, die Kontaktschienen den
Kontaktfedern zu nähern. Durch Längsverschiebung (Abb. io) oder , durch Schwenken
zweier Lenker (Abb. i i) wird die wirksame Kante der Schiene den Kontaktfedern genähert
bzw: davon entfernt. Für die Normallage sowie für jede Koppel ist, wie bereits gesagt,
je eine besondere Kontaktschiene i i vorgesehen. Die Betätigung der Kopplungsschiene
kann durch Drehen, Kippen; Schwenken, Längsverschieben längs einer schiefen Ebene
o. dgl. von
Hand aus, auf mechanischem, elektromotorischem, elektromagnetischem
oder auch auf pneumatischem oder elektropneumatischem Wege erfolgen.
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Es sei noch erwähnt, daß die Kopplungsschienen anstatt beweglich in
ihrer Lage gegenüber den Kontaktfedern 8 auch fest angeordnet sein können, wenn
Vorsorge getroffen wird, daß beispielsweise durch Zwischenschieben einer isolierenden
Schiene die Kontaktfedern 8 bei ihrer Bewegung gegen die Kopplungsschiene daran
gehindert werden könnten, diese kontaktgebend zu berühren, wenn die Kopplung nicht
"stattfinden soll, während die isolierenden Schienen zurückgezogen -werden und die
metallische Berührung freigeben, wenn die Kopplung stattfinden soll. Auf solche
Umkehrungen, die ohne weiteres möglich sind, sei hier nur hingewiesen.
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Endlich könnte bei unbeweglicher fester Anordnung der Kontaktschienen
die Ankopplung der betreffenden Relaissätze in an sich bekannter Weise mittels Vielfachschalter
an die betreffenden Klemmeng geschehen. Als solche Vielfachschalter könnte beispielsweise
die in Abb. 14 dargestellte pneumatisch betätigte Einrichtung Verwendung finden.
Die Ab. 12 zeigt auch eine Abänderung der Vorrichtung gemäß Abb. i und -. Hier werden
die Kontaktorgane 8 durch einen Draht, ein Drahtseil oder eine schmale Blattfeder
o. dgl. gebildet, welche zweckmäßig an den Enden durch Federn 14 gespannt gehalten
werden. Als Material für die Federn 8 und als Belag für die Schienen i i kommt vorzugsweise
hartgezogenes Silber in Betracht..
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Es ist klar, daß bei Anwendung der Erfindung auf eine drei- oder mehrmanualige
Orgel die kontaktgebenden Organe 8 gegebenenfalls für alle Manuale gemeinsam durchlaufen
können.
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Die Kontakteinrichtung kann in ganz ähnlicher Weise auch für das Pedal
in Anwendung kommen.
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Abb. 13 zeigt eine Abänderung der Anordnung. Die Kontaktorgane 8 sind
nicht' parallel zueinander, sondern in zwei Gruppen angeordnet, die miteinander
einen spitzen Winkel einschließen. Sie gehen, ohne einander zu berühren, durch je
zwei nebeneinander befindliche Löcher in den Abstrakten 2 hindurch. Hierdurch ist
es möglich, auf beiden Seiten der Abstrakte je eine andere Koppel anordnen zu können,
wodurch gegebenenfalls auf gleichem Raume die doppelte Anzahl von Koppeln unterzubringen
ist.
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Auch kann die Bewegung der Abstrakten, anstatt unmittelbar von den
Tasten, durch Elektromagnete oder Bälgchen, Membranen o. dgl. hervorgerufen werden.
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Im Falle pneumatischer Betätigung der Kontakteinrichtung gemäß der
Erfindung kann endlich die Anordnung auch nach Abb. 14 getroffen sein. Eine Reihe
von Spiralfedern 8 sind nebeneinander gespannt und werden von. einer gemeinsamen
Tasche 15 an Kontakte 16 angedrückt, sobald- durch die Leitung 17 Luft in die Tasche
geleitet wird. Diese Einrichtung kann auch für viele andere Zwecke bei Orgeln als
Vielfachschalter Anwendung finden.