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Vorrichtung zum Enthäuten von Tieren Es sind mechanische Vorrichtungen
zum Enthäuten von Tieren bekannt, bei welchen ein einziges, auf dem Umfang gleichmäßig
mit Zähnen versehenes rotierendes Blatt zwischen Haut und Fleisch eingeführt wird.
Die Arbeitsweise dieser Vorrichtungen ist aber unvollkommen, weil zwischen Fell
und Fleisch lediglich eine schlagende Wirkung erzeugt wird, wodurch sich eine Ablösung
der Haut durch Fortreißen ergibt.
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Die Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung zum Enthäuten von Tieren,
die sich kennzeichnet durch die Kombination zweier auf dem ganzen Umfang gleichmäßig
mit Schneidzähnen versehener Scheiben mit relativ gegeneinander erfolgender Umlaufbewegung
und eines Kegelradantriebes, bei welchem nur ein seitlich angeordnetes Antriebskegelrad
die beiden Scheiben durch den Zahndruck gegeneinanderpreßt. Durch die Vereinigung
dieser Merkmale wird neben der Schlag- und Reißwirkung der bekannten, mit einer
einzigen Scheibe ausgerüsteten Vorrichtungen auch noch eine Schneidwirkung im Sinne
einer Schere erzeugt. Hierbei werden die Fasern, Sehnen, Fett und andere Teile,
die der Schlagarbeit widerstanden haben, durch die Schneidwirkung zertrennt. Wie
praktische Versuche gezeigt haben, ergibt sich auf diese Weise eine sehr viel einfachere,
schnellere und vollkommenere Enthäutung als bei den bisherigen Apparaten.
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Die einzelnen Merkmale der Erfindungskombination sind an sich bekannt.
So hat man bereits Enthäutungsvorrichtungen vorgeschlagen, welche zwei Scheiben
mit relativ gegeneinander erfolgender Umlaufbewegung besitzen. Hierbei handelt es
sich aber nicht um Scheiben, die auf dem ganzen Umfang gleichmäßig mit Zähnen versehen
sind, sondern um solche Scheiben, die mit in größeren Abständen versehenen hakenartigen
Klauen ausgerüstet sind, die dazu dienen sollen, das Fasermaterial heranzuziehen.
Bei dieser Vorrichtung wird die Lösung der Haut im wesentlichen durch Schlag- und
Reißwirkung erzielt. Eine Schneidwirkung im Sinne einer Schere wie bei der Vorrichtung
nach der Erfindung tritt nicht ein. Die Vorrichtung arbeitet im Gegensatz zu derjenigen
nach der Erfindung unruhig und stoßweise. Außerdem fehlt bei dieser bekannten Einrichtung
das Erfindungsmerkmal des besonderen Kegelradantriebes, bei welchen nur ein seitlich
angeordnetes
Antriebskegelrad die beiden Scheiben durch den Zahndruck
gegeneinanderpreßt. Dieses Getriebe ist aber sehr wichtig, weil hierdurch in einfacher
Weise die verzahnten Scheiben mit leichtem Druck so gegeneinandergepreßt werden,
wie es für die Schneidwirkung erforderlich ist. Demgegenüber haben bei der bekannten
Einrichtung die Scheiben infolge der Ausbildung und Anordnung der Getriebeteile
das Bestreben, sich voneinander zu entfernen. Die Scheiben werden hierbei mittels
eines Schraubenbolzens aufeinandergedrückt. Treffen sie also bei der Arbeit auf
ein Hindernis, das sie auseinanderbewegt, so werden sie diese Stellung.behalten,
weil der mittlere Bolzen die Scheiben nicht in ihre Anfangsstellung zurückführen
kann. Im Gegensatz hierzu werden die Scheiben bei der Einrichtung nach der Erfindung,
falls sie durch ein etwaiges Hindernis voneinander entfernt werden, nach Beseitigung
dieses Hindernisses durch den Zahndruck wieder in ihre Ausgangsstellung zurückgeführt.
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Getriebe, welche die beabsichtigte Wirkung, also das Aneinanderpressen
der Scheiben durch den Zahndruck eines Kegelrades mit sich bringen, sind an sich,
und zwar bei einer Heckenschneidemaschine bekannt, doch wird durch die Übertragung
dieser Einrichtung auf die Enthäutungsv orrichtung eine spezifische Wirkung, nämlich
die Kombination einer Schlag- und Schneidarbeit erzielt. Eine solche Wirkung kommt
bei einer Heckenschneidemaschine nicht in Frage.
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In baulicher Hinsicht kann der Erfindungsgedanke in verschiedener
Weise verwirklicht werden. Man kann eine spitze Zahnform wählen, doch ist es in
vielen Fällen zweckmäßiger, die Zähne abzurunden.
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Zur Erzielung einer relativ gegeneinander erfolgenden Umlaufbewegung
kann man zwei Scheiben von gleicher Größe in entgegengesetzt gerichtetem Sinne drehen.
Es ist aber auch denkbar, die eine der gezahnten Scheiben in an sich bekannter Weise
fest anzuordnen und sie beispielsweise mit dem Gehäuse aus einem Stück herzustellen
und nur clie zweite Scheibe in Drehung zu versetzen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in zwei Ausführungsformen dargestellt.
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Abb. i ist ein Schnitt, Abb. 2 eine Vorderansicht; Abb.3 ist ein Schnitt
der zweiten Ausführungsform; Abb. 4 zeigt die Vorderansicht zu Abb. 3. Die Vorrichtung
besteht gemäß Abb. i und 2 aus einem Gehäuse i, welches zwei Schutzscheiben 2 und
3 trägt, zwischen welchen zwei kreisförmige Scheiben 4 und 5 angeordnet sind, deren
Durchmesser etwas größer ist als derjenige der Schutzscheiben 2 und 3. Diese Scheiben
4 und 5 sind gleichachsig nebeneinander angeordnet und werden von einer Welle 6
getragen. Die Scheibe 5 ist fest mit der Welle 6 verbunden, deren äußere Enden 7
und S vermittels Kugelstützlagern g und io im Gehäuse i bzw. in einem Deckel i'
drehbar gelagert sind, während die Scheibe 4 sich auf der Welle 6 durch Vermittlung
eines hülsenartigen Ansatzes i i, mit welcher sie aus einem Stück besteht, drehen
kann. Die Hülse i i trägt ein Kegelrad 12, welches in einem Wälzlager 16 drehbar
gelagert ist. Diesem Kegelrad 12 liegt ein zweites Kegelrad 13 gegenüber, welches
auf dem äußeren Ende der Welle 6 fest angeordnet ist. Durch das Kegelrad 14 - werden
die Kegelräder 12 und 13 und dementsprechend die Scheiben 4. und 5 in entgegengesetztem
Sinne gedreht, so däß eine dauernd umlaufende Schere gebildet wird. Hierbei werden
die Scheiben durch den Zahndruck mit der erforderlichen leichten Pressung gegeneinandergedrückt.
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Der Antrieb des Kegelrades 4 erfolgt zweckmäßig durch eine biegsame
Welle, die von einem Elektromotor gedreht wird. Es ist aber auch möglich, als Antriebsmaschine
einen Preßluftmotor, beispielsweise nach Art eines Drehkolbenmotors oder einer Preßluftturbine,
zu verwenden.
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Die Scheiben .4 und 5 sind in der dargestellten Ausführungsform mit
bogenartigen Zähnen (Abb. -9) versehen. Die Form dieser Zähne kann aber beliebig
gewählt werden. Beispielsweise können diese Zähne abgerundet; dreieckig gestaltet
oder mit schrägen Schneiden versehen werden oder geschliffen sein. Ferner ist es
möglich, durch geeignete Vorrichtungen dafür Sorge zu tragen, daß in der Drehbewegung
der Scheiben keine Unregelmäßigkeiten eintreten.
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In der Ausführungsform nach Abb. 3 und 4 ist die Scheibe 2' fest angeordnet;
sie besteht aus einem Stück mit dem Gehäuse i der Vorrichtung. Gegen diese Scheibe
2 legt sich mit geringem Reibungsdruck die Scheibe 5, die den gleichen Durchmesser
wie die Scheibe 2' besitzt und welche in ähnlicher Weise wie die Vorrichtung nach
Abb. i und 2 durch im Gehäuse angeordnete Kegelräder und durch Vermittlung einer
biegsamen `Felle in Drehung versetzt wird. Im Gegensatz zu der Ausführung nach Abb.
i und 2 ist hier eine spitze Form für die Zähne gewählt.
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Bei den Vorrichtungen nach der Erfindung wird eine Schlag- und Reißwirkung
mit einer darauffolgenden Schneidwirkung in zweckmäßiger Weise vereinigt, so daß
die Enthäutung mit großer Schnelligkeit und Sauberkeit erfolgt.