DE578783C - Einrichtung zum Betriebe gasgefuellter elektrischer Leuchtroehren mit Wechselstrom - Google Patents
Einrichtung zum Betriebe gasgefuellter elektrischer Leuchtroehren mit WechselstromInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf solche mit Wechselstrom betriebene, gasgefüllte elektrische
Leuchtröhren, bei denen die Erstzündspannung die durch die Perioden des Wech-S
selstromes bedingte ständige Wiederzündspannung beträchtlich übersteigt. Dies ist
beispielsweise bei Leuchtröhren mit durch die angelegte Spannung selbst geheizten Oxydelektroden
und auch bei Verwendung von Alkalimetallelektroden der Fall. Da die Wiederzündspannung innerhalb der Betriebsspannung
liegt und nur die Erstzündspannung ungefähr das Dreifache der Betriebsspannung
beträgt, so kann man sich zur Einleitung der Entladung und Durchführung der Zündperiode eines Transformators bedienen,
der nach erfolgter Zündung bzw. Beendigung der Zündperiode selbsttätig oder auch von
Hand abgeschaltet wird.
ao Die Erfindung beruht in der Erkenntnis, daß zur Herstellung der Erstzündspannung
auch ein in bezug auf die Maximalstromstärke weitgehend unterdimensionierter Transformator
benutzbar ist, dessen Dauerleistung in kVA nur V5 oder weniger von derjenigen
Dauerleistung beträgt, die zum ständigen Aufrechterhalten der Maximal Stromstärke
und Erstzündspannung der Röhre erforderlich ist.
Eine derartige Unterdimensionierung des Zündtransformators hat man bisher selbst
bei den schnell ansprechenden Leuchtröhren mit kalten Blechelektroden nicht in Erwägung
gezogen und für praktisch möglich gehalten, weil beim Transformator die Strominduzierung
sofort eintritt und der induzierte, hochgespannte Strom bei Unterdimensionierung
des Transformators auch sofort eine Gefahr bringende Erwärmung desselben herbeiführt.
Bei solchen elektrischen Leuchtröhren, die zufolge von stark elektronenemittierenden
Elektroden einen großen Unterschied zwischen Erstzündspannung und Wiederzündspannung
besitzen, darf nun aber sogar eine Abschaltung des Transformators keineswegs sofort nach der Zündung, sondern
erst nach ausreichender Elektronenemission
der Elektroden — bei Oxydelektroden also nach genügender Vorheizung derselben —
vorgenommen werden, was frühestens nach Verlauf von mehreren Sekunden, meist erst
nach einer halben Minute, oft sogar erst nach etwa einer Minute, der Fall ist. Diese verhältnismäßig
lange Zündperiode war naturgemäß noch ein besonderer Grund, den Transformator derartiger langsam zündender
Leuchtröhren stets für die Erstzündspannung einzurichten und höchstens nach genügender
*) Von dem- Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Marcello Pirani in Berlin-Wilmersdorf und Dr. Hans Ewest in Berlin
Elektronenemission bzw. genügender Vorheizung'der
Oxydelektroden abzuschalten.
Durch eingehende Versuche wurde nun aber festgestellt, daß es dennoch möglich ist,
einen unterdimensionierten Hochspannungstransformator für die gesamte Dauer der Zündperiode beträchtlich zu überlasten, da
ein zu einem Durchschlag führender Erwärmungsgrad, was nicht ohne weiteres vorauszusehen
war, tatsächlich erst nach Verlauf von einigen Minuten eintritt. Auch diese Zeitperiode ist zwar kurz, aber, wie erkannt
wurde, noch ausreichend, um die Zündung der erwähnten elektrischen Leuchtröhren mit
stark elektronenemittierenden Elektroden mit genügender Sicherheit durchzuführen. Um
mit besonders großer Sicherheit einen elektrischen Durchschlag des Transformators und
jegliche Beschädigung der Leuchtröhrenanlage auszuschließen, wird der unterdimensionierte
Transformator zweckmäßig unter die Einwirkung eines selbsttätig gesteuerten Schalters gestellt, der den Transformator jeweils
bei vorgenommener Stromeinschaltung nur für die zur Abwicklung der Zündperiode notwendige Sekundenzahl in der Einschaltstellung
beläßt. So kann beispielsweise eine elektrische Leuchtröhre mit durch die angelegte
Spannung selbstgeheizten Oxydelektroden, die für 2 Amp. Stromstärke, 220 Volt
Betriebsspannung und 750 Volt Erstzündspannung eingerichtet ist, statt mit einem
Transformator von 1,5 kVA Dauerleistung
auch mit einem Transformator von 0,2 bis 0,3 kVA Dauerleistung sicher und ohne Schaden für den Transformator in Betrieb
gesetzt werden. Beträgt die Betriebsspannung der Röhre dagegen z. B. 600 Volt, so
liegt die Erstzündspannung bei etwa 2000 Volt. Bisher hat man für solche Leuchtröhren
stets einen großen Transformator von 4kVA verwendet; nunmehr ist jedoch nur
ein die Betriebsspannung von 600 Volt liefernder mittlerer Transformator von 1,2 kVA
und außerdem ein sehr kleiner Hilfs- und Zündtransformator für 1400 Volt und etwa
0,4 bis 0,6 kVA nötig. Während jedoch ein Transformator von 1,5 kVA eine Größenabmessung
von etwa 250 · 260 · 160 mm besitzt, hat ein Transformator für 0,2 bis
9,3 kVA nur eine Größenabmessung von etwa 70 · 70 · 50 mm. Er nimmt bei der Installation
der Lampe oder Röhre daher einen wesentlich kleineren Raum ein und ist naturgemäß
auch wesentlich billiger. In gleicher Weise wird an Raum und an Kosten gespart, wenn bei einer oberhalb der Netzspannungen
liegenden Brenn- oder Betriebsspannung an Stelle eines einzigen, sowohl die
Betriebsspannung als auch die Erstzündspannung liefernden, sehr großen Transformators
ein nur die Betriebsspannung liefernder mittelgroßer Transformator und noch zusätzlich
ein sehr kleiner Hilfstransformator Anwendung findet,
Auf der Zeichnung sind in den Abb. 1 bis 4 vier zur Veranschaulichung des Erfindungsgegenstandes
dienende Schaltschemen dargestellt.
Die Abb. 5 zeigt schematisch einen mehrpoligen Schalter in zwei Stellungen.
Die beispielsweise mit Oxydelektroden 1, 2 ausgestattete elektrische Leuchtröhre 3 besitzt
zwei Zuleitungen 4, 5, von denen die erstgenannte Leitung 4 unter Zwischenschaltung
eines Schalters 6 und einer Drosselspule 7 an die Netzanschlußklemme 8 herangeführt
ist, während die zweite Zuleitung 5 unmittelbar mit der anderen Netzanschlußklemme
9 in Verbindung steht. Zur Herstellung der Erstzündspannung ist ein in bezug auf die Maximalstromstärke unterdimensionierter
Transformator vorgesehen, dessen Primärwicklung 10 einerseits durch eine Leitung
11 an die zur Klemme 8 führende Lei- 8^
tung 4 und andererseits durch eine Leitung 12 an die andere Klemme 9, und zwar unter
Zwischenschaltung eines Schalters 13, angeschlossen ist. Die Sekundärwicklung 14
ist einerseits durch eine Leitung 15 an das zur Elektrode 1 führende Ende der Leitung 4
und andererseits durch eine Leitung 16 mit dem einen Ende der Drosselspule 7 verbunden.
Bei Inbetriebsetzung der Röhre wird vorerst der Schalter 6 geöffnet und sodann der
Transformator 10, 14 durch Schließung des Schalters 13 eingeschaltet. Der in der Sekundärspule
induzierte, höher gespannte Strom fließt dann einerseits durch die Leitung 15
zur Elektrode 1 und andererseits über die Leitung 16, Drosselspule 7 und das an die
Klemmen 8, 9 angeschlossene Netz zur Leitung 5 und damit zur anderen Elektrode 2.
Da das Netz somit nicht parallel~zur Entladungsstrecke
liegt, so kann nicht eintreten, daß die Sekundärspannung, ohne eine Zündung
zu veranlassen, in das Netz abwandert. Sobald durch Wirkung des Transformators die Gasstrecke zwischen den Elektroden 1, 2
ionisiert ist und auch die Oxydelektroden 1, 2 no·
genügend erhitzt sind, was in einigen Sekunden der Fall ist, wird vorerst der Schalter 6
eingeschaltet, um die Elektroden 1, 2 auch unmittelbar mit den Netzanschlußklemmen 8,9
zu verbinden. Dann erst wird der Schalter 13 geöffnet, so daß die weitere Speisung der
Röhre unter Abschaltung des in bezug auf die Maximalstromstärke unterdimensionierten
Transformators 10, 14 erfolgt. Die beiden Schalthebel 6, 13 können zweckmäßig zu
einem gemeinsam zu betätigenden Schalter vereinigt sein, der durch Federwirkung in
die Anfangslage zurückkehrt, in welcher der Schalthebel 6 geschlossen und der Schalthebel
X3 geöffnet ist. Auf diese Weise wird dann
mit Sicherheit erreicht, daß der Zünd- bzw. Hilfstransformator nur einige Sekunden eingeschaltet
bleibt und daß er nicht unzulässig erwärmt werden kann. Der gemeinsame Schalter kann auch durch ein einige Sekunden
nach der Einschaltung ansprechendes ίο Uhrwerk oder durch einen in die Zuleitungen
der Röhre eingebauten Elektromagneten gesteuert werden, der jeweils nach genügender
Anheizung der Elektroden und dem damit zusammenhängenden Anstieg der Stromstärke
den Schalter in. die Anfangslage unter Abschaltung des Transformators zurückbewegt.
Selbsttätige Schalter für Transformatoren von elektrischen Leuchtröhren sind zwar be~
ao reits bekannt, jedoch wirkten diese Schalter nur mit beim Betriebe der Röhren ständig
eingeschalteten, normal bemessenen Transformatoren zusammen; auch sprachen diese
Schalter durch Wirkung eines Durchschmelzdrahtes nur ausnahmsweise dann an, wenn
im Laufe des Leuchtröhrenbetriebes eine Beschädigung der Röhre oder des Transformators
eingetreten war.
Bei der Schaltung nach Abb. 2 ist in der Leitung 5 ein Schalter 17 eingebaut, der mit
zwei Kontakten 18, 19 zusammenwirkt. An den Kontakt 18 ist die Anzapf leitung 20 eines
eine einzige Spule besitzenden Auto- oder Anzapftransformators 2i herangeführt, der
beispielsweise ein Übersetzungsverhältnis 220 : 750 besitzt. Der kleine Windungsteil
des Transformators ist durch eine Leitung 22 mit der Zuleitung 4 und der größere Windungsteil
durch eine Leitung 23 mit der Zuleitung 5 verbunden. Ist der Schalter 17 mit
dem Kontakt 18 verbunden, so wirkt in bekannter Weise der kleinere Windungsteil des
Transformators als Primärwicklung und die gesamte Wicklung des Transformators als
Sekundärwicklung, so daß die Röhre alsdann an der höheren Spannung liegt und die Erstzündung
eintritt. Durch Umlegen des Schalters auf den Kontakt 19 kann nach genügender
Anheizung der Elektroden diesem die Netzspannung zugeführt werden. Ein Vorteil
dieser Schaltung gegenüber derjenigen nach Abb. 1 liegt darin, daß die Sekundärspannung
in diesem Falle nicht durch das Netz geht.
Die Abb. 3 zeigt eine Schaltung, die derjenigen nach Abb. 2 im wesentlichen entspricht,
nur daß in diesem Falle die in der Zuleitung 5 liegende Drosselspule 7 unmittelbar
auf den Eisenkern des Autotransformators gewickelt ist.
Während bei den Schaltungen nach den Abb. ι bis 3 beim Anlegen der Netzspannung
ein gewisser, wenn auch nicht besonders wesentlicher Leerlaufstrom durch den Transformator
fließt, ist dies bei der Schaltung nach Abb. 4 vollkommen vermieden. Bei dieser Schaltung sind zwei besondere Transformatorwindungen
24, 25 und ein kippbarer Quecksilberschalter 26 (Abb. 5) vorhanden, der je nach seiner Stellung entweder die Kontakte
27, 29, 30 oder die Kontakte 27, 28 überbrückt. Die Windung 24 ist einerseits an die Leitung 4 und andererseits an den
Kontakt 29 angeschlossen, die Windung 25 dagegen einerseits mit der Leitung 5 und andererseits
mit dem "Kontakt 30 verbunden. Nimmt der Quecksilberschalter 26 die obere
Kipplage ein, so werden zufolge Uberbrükkung der Kontakte 29,30 und 27 die Windungen
24 und 25 zu einem Autotransformator aneinandergeschlossen und gleichzeitig mit den Netzanschlußklemmen 8, 9 verbunden.
Die Röhre 3 erhält alsdann die zur Erstzündung erforderliche höhere Spannung. Ist
die Zündung eingetreten, so wird der Queck-Silberschalter 26 in die untere Kipplage bewegt,
in welcher er nur die Kontakte 27, 28 überbrückt. Die Röhre erhält dann nur die Netzspannung bei abgeschalteten Windungen
25, 25. Da zwischen den Kontakten 29 und 30 nunmehr keine' Verbindung besteht, so
kann kein Leerlaufstrom durch die Windungen des Transformators fließen. Auch dieser
Quecksilberschalter kann jeweils nach bewirkter Zündung selbsttätig in die Anfangslage
zurückbewegt werden. An Stelle des Quecksilberschalters kann naturgemäß auch ein anderer mehrpoliger Schalter Anwendung
finden.
Claims (4)
1. Einrichtung zum Betriebe gasgefüllter elektrischer Leuchtröhren mit
Wechselstrom, bei denen die Erstzündspannung die durch die Perioden des Wechselstromes bedingte ständige Wiederzündspannung
beträchtlich übersteigt, und diese hohe Erstzündspannung durch einen abschaltbaren Transformator erreicht
wird, dadurch gekennzeichnet, daß "« der zur Herstellung der Erstzündung benutzte
Transformator in bezug auf die Maximalstromstärke der Leuchtröhre weitgehend unterdimensioniert ist, indem
seine Dauerleistung in kVA nur 1J5 oder
weniger von derjenigen Dauerleistung beträgt, die zum dauernden Aufrechterhalten
der Maximitistromstärke und Erstzündspannung erforderlich ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, ge- lao
kennzeichnet durch einen parallel zur Leuchtröhre liegenden, die beiden. Strom-
57878a
Zuleitungen derselben überbrückenden Autotransformator (21), dessen Anzapfleitung
(20) mit einem in der einen Stromzuleitung (5) liegenden Schalter (17, 18, 19) verbunden ist.
3. EinrichtuiigpKnach Anspruch 1 bis 2
mit einer Drosselspule, dadurch gekennzeichnet, daß der Autotransformator (21)
und die Drosselspule (7) auf einem gemeinsamen Eisenkern gewickelt sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
verschieden langen Windungsteile (24, 25) des parallel zur Leuchtröhre (3) liegenden
Autotransformators (24, 25) durch Wirkung eines mehrpoligen Schalters (26)
nur während der Erstzündung der Leuchtröhre (3) untereinander verbunden, bei Anlegung der Netzspannung dagegen voneinander
getrennt sind,
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (3)
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DEP61161D DE578783C (de) | 1929-09-04 | 1929-09-04 | Einrichtung zum Betriebe gasgefuellter elektrischer Leuchtroehren mit Wechselstrom |
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DEP61161D DE578783C (de) | 1929-09-04 | 1929-09-04 | Einrichtung zum Betriebe gasgefuellter elektrischer Leuchtroehren mit Wechselstrom |
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Families Citing this family (1)
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---|---|---|---|---|
DE1297227B (de) * | 1968-03-26 | 1969-06-12 | Kreutzinger Hans | Schaltungsanordnung zum Kaltstart von mit Netzwechselspannung betriebenen Leuchtstofflampen |
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1929
- 1929-09-04 DE DEP61161D patent/DE578783C/de not_active Expired
-
1930
- 1930-09-03 CH CH149241D patent/CH149241A/de unknown
- 1930-09-03 AT AT126304D patent/AT126304B/de active
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
AT126304B (de) | 1932-01-11 |
CH149241A (de) | 1931-08-31 |
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