DE578776C - Verfahren zur Herstellung von Druckpasten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von DruckpastenInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Druckpasten Der wäßrige Sud (Abkochung) oder auch sonstige Lösungen aus gemahlenen oder sonstwie vorbereiteten johannisbrotkernen oder aus deren feinst ausgemahlenen Keimhüllen ist gegen Alkalien, wie z. B. Natronlauge, Pottasche üsw., außerordentlich empfindlich und reagiert sofort durch Koagulieren oder Ausfallen. Deshalb war, es bisher unmöglich gewesen, besagte Süde als Druckverdickungen beim Zeugdruck mit alkalischen Farben, insbesondere den Küpenfarben, zu verwenden. Es wurde nun gefunden, daß man lediglich durch Einwirkung geeigneter Mittel, z. B. Säuren, wie Salzsäure, Schwefelsäure usw., das Oberflächenspannungsvermögen der Sude aus johannisbrotkernen oder deren Keimhüllen bis zu einem gewissen Grade zu vermindern braucht, um Lösungen zu erhalten, die in erforderlichem Maße alkaliunempfindlich sind und hervorragende Druckverdickungen ergeben; die entweder allein oder in Verbindung mit `anderen sonst gebräuchlichen Druckverdickungsmitteln mit besonderem Vorteil angewandt werden können. Durch eine solche Behandlung fertiger Sude oder während deren Herstellung tritt ein teilweiser Abbau des ursprünglichen Stoffes ein, und zwar ein ganzer .oder teilweiser Abbau auf reduzierende Zucker je nach der Dauer der Erhitzung und der Stärke der den Abbau, also die Minderung des Oberlächenspannungsvermögens, bewirkenden Mittel. Um solche alkaliunempfindlichen Verdickungen aus johannisbrotkernen oder deren Keimhüllen herzustellen, verfährt man z. B. so, da13 man z. B. 6o g fein gemahlener Keimhüllen in etwa -11 Wasser einrührt, etwa i °/o einer geeigneten Säure, z. B. Schwefelsäure, zugibt und diese wäßrige Masse unter Rühren bis auf etwa 8o bis ioo° erhitzt. Die Masse wird durch das Erhitzen dünner. Sobald die nötige Konsistenz erreicht ist, bricht man mit dem Erhitzen ab. Die sich dann ergebende schleimige, zügige Lösung ist in dem erforderlichen Maße dann alkaliunempfindlich und vorzüglich als Druckverdickung geeignet. Am besten ist meistens eine Menge von etwa qo bis Bog gemahlener Keimhüllen je Liter Wasser. Es versteht sich aber natürlich von selbst, daß z. B. auch geringere oder größere Mengen an zerkleinerten Johannisbrotkernen oder deren Keimhüllen je Liter Wasser, je nach den Erfordernissen, genommen werden können. Selbstverständlich können auf die genannte Weise auch durch Extraktion aus ganzen oder zerkleinerten Johannisbrotkernen oder deren Keimhüllen gewonnene Lösungen oder Sude mit dem gleichen Ergebnis behandelt und genommen werden. Es ist auch möglich, die vorher irgendwie zerkleinerten- Johannisbrotkerne oder deren Keimhüllen vorher. bzw. während oder nach ihrem Herstellungsprozeß einer Einwirkung durch ein geeignetes Mittel, z. B. durch eine geeignete Säure; zu unterwerfen, um das Quellvermögen der Kerne bzw. der Keimhüllen stark herabzumindern; denn das außergewöhnlich große Oberflächenspannungsvermögen bzw. die Quellkraft ist, wie die langjährigen Versuche gezeigt haben und wie bereits gesagt wurde, allein für die Alkaliempfindlichkeit der Sude, Auszüge, Abkochungen oder sonstigen Extraktionen aus johannisbrotkernen oder deren Keimhüllen maßgebend. An Stelle von Säuren können natürlich auch rindere geeignete Mittel, wie z. B. stark wirkende Fermente bzw. Diastasen, genommen werden.
- Sehr wesentlich ist weiterhin, daß man beim Drucken mit verküptem Farbstoff stets zuerst die Pottasche usw. der alkaliunempfindlich gemachten Keimhüllenverdickung zusetzt und dann erst die Natronlauge, da sonst sehr starkes Koagulieren erfolgt.
- Weiterhin hat sich gezeigt, .daß ein durch .die genannte Säure- oder sonst geeignete Einwirkung zügig gewordener, beispielsweise 4- bis 6prozentiger Sud sich auch vorzüglich für saure Druckpasten an Stelle von Gummiarabikum, Gummitraganth usw. eignet, während man bisher ohne äußerst kostspieliges, langwieriges und zeitraubendes Eindampfen mehr als höchstens etwa 25 g gemahlener. johannisbrotkerne je Liter Wasser nicht nehmen konnte, weil sonst die sich ergebende Verdickung durch das erforderliehe Aufkochen zu dick und, zu klumpig und daher unverwendbar wurde. Andererseits aber wurden durch die Einwirkung der in der Druckpaste vorhandenen Chemikalien die sauren und anderen nichtbasischen bzw. nichtalkalischen Druckpasten, die mit einer normalen johannisbrotkernverdickung her-;estellt waren, in kurzer Zeit dünner und zonnten (auch infolge Ausfallens, z. B. bei vielen basischen Farben, sowie Tanninfarben) lann nicht mehr verwendet werden. Eine johannisbrotkernverdickung also, die man )hne Eindampfen bisher aus gemahlenen oder ,onstwie zerkleinerten Keimhüllen oder Kerien nur als etwa 2- bis 21 /2prozentige Lösung herstellen konnte, war,. besonders wenn man sie allein anwenderi:-,wollte, bisher infolge ihrer geringen;4äl#barkeit und sonstigen nachteiligen Etgedschaften für die meisten nichtalkalischen' 'Druckpasten völlig unverwendbar. Für alkalische Druckpasten konnte sie natürlich überhaupt nicht verwendet werden, ebensowenig wie etwa durch: Eindampfen gewonnene höherprozentige Sude oder Extraktionen. Beispiel 6oo g Verdickung 70 : iooo aus gemahlenen Keimhüllen der johannisbrotkerne, hergestellt nach den Angaben der Beschreibung, 165 g Indanthrenblau G. C: D dopp. Teig fein (S c h u 1 t z , Farbstofftabellen, 7. Auflage, Nr. 1234), 40 g Pottasche, 4o g Rongalit (beständige Formaldehydverbindungdes Natrium-Hydrosulfits), i2o g Glycerin, 2o g Natronlauge 4o° Be, 15 g Hydrosulffrt (erwärmen auf etwa 70° C, dann abkühlen).
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Druckpasten, dadurch gekennzeichnet, daß man als Verdickungsmittel für die Farbstoffe allein oder zusammen mit anderen Verdickungsmitteln die Auszüge, Lösungen oder Sude von johannisbrotkernen, vorzugsweise aus deren besonders fein ausgemahlenen Keimhüllen, verwendet, die durch Zusatz von Säuren oder stark wirkenden Diastasen ganz oder teilweise zu reduzierend wirkenden. Zuckerarten abgebaut sind.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Herstellung von Druckpasten von Küpenfarbstoffen das zur Vel>küpung des Küpenfarbstoffes in der Druckpaste erforderliche Ätzalkali erst nach- der Zugabe von Pottasche und des beständigen Natriumformaldeh_ ydsulfoxylats der Druckpaste zusetzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK116393D DE578776C (de) | 1929-08-31 | 1929-08-31 | Verfahren zur Herstellung von Druckpasten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK116393D DE578776C (de) | 1929-08-31 | 1929-08-31 | Verfahren zur Herstellung von Druckpasten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE578776C true DE578776C (de) | 1933-06-17 |
Family
ID=7243548
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK116393D Expired DE578776C (de) | 1929-08-31 | 1929-08-31 | Verfahren zur Herstellung von Druckpasten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE578776C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE749708C (de) * | 1933-12-31 | 1944-12-01 | Joh Georg Kaestner | Verfahren zum Bedrucken von Faserstoffen mit Kuepen- und Schwefelfarbstoffen |
-
1929
- 1929-08-31 DE DEK116393D patent/DE578776C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE749708C (de) * | 1933-12-31 | 1944-12-01 | Joh Georg Kaestner | Verfahren zum Bedrucken von Faserstoffen mit Kuepen- und Schwefelfarbstoffen |
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