DE578573C

DE578573C - Ausloesevorrichtung fuer Druckluftbremsen

Info

Publication number: DE578573C
Application number: DEK125363D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Friedrich Hildebrand
Original assignee: Knorr Bremse AG
Current assignee: Knorr Bremse AG
Priority date: 1932-05-07
Filing date: 1932-05-08
Publication date: 1933-06-15

Description

Auslösevorrichtung für Druckluftbremsen Um bei einem Zuge, an dem sich keine Lokomotive befindet, oder an einem einzelnen Wagen die angezogene Druckluftbremse lösen zu können oder um zur Vermeidung des Anziehens der Bremse beim Rangieren das Druckluftbremssystem entleeren zu können, hat man Handauslöseventile angebracht, mittels deren der Hilfsluftbehälter, der Bremszylinder und gegebenenfalls vorhandene Steuerkammern entlüftet werden.
Bei derartigen Auslöseventilen älterer Ausführungsform mußte der zur Bedienung vorgesehene Handzug so lange gezogen werden, bis die genannten Räume entlüftet waren.
Daß eine derartige Betriebsweise der Auslösevorrichtung an einem langen Güterzuge viel Zeit in Anspruch nahm, liegt auf der Hand.
Man hat daher die Auslöseventile dahin verbessert, daß die Handbetätigung nur für die Auslösung derjenigen Vorgänge erforderlich war, durch die selbsttätig die Entlüftung der vorher genannten Räume durchgeführt wird, wobei nach durchgeführter Entlüftung selbsttätig die Normallage aller Teile wieder herbeigeführt wird. Darüber hinaus hat man die Auslösev entile so eingerichtet, daß bei schwachem Ziehen des Auslösehandzuges sich die Auslaßüberwachungsorgane sogleich wieder schließen, wenn der Auslösehandzug freigegeben wird, wohingegen bei starkem Ziehen des Auslösehandzuges die Auslaßüberwachungsorgane bis zur völligen Entleerung der Druckluft enthaltenden Räume offen gehalten werden und sich erst dann selbsttätig schließen, wenn die Entlüftung der genannten Räume durchgeführt ist. Durch die entsprechende Ausbildung der Auslöseventile ist es möglich, die unerwünschten Folgen des Überladens der Bremsvorrichtung zu beseitigen.
Die erwähnten bekannten Bauarten von Auslaßventilen leiden noch inscfern an einer Unvollkommenheit, als es nicht möglich ist, eine einmal eingeleitete völlige Entlüftung der Bremsvorrichtung zu unterbinden, was erforderlich erscheint, um zu verhüten, daß durch eine entsprechend bediente Auslösevorrichtung die ganze Bremsleitung einer Gruppe gekuppelter Wagen, gegebenenfalls eines ganzen Zuges, entleert wird.
Diese Unvollkommenheit zu beheben ist Zweck der Erfindung.
Zur Durchführung dieses Zweckes wird die Auslösevorrichtung mit einer Sperrvorrichtung versehen, die bei starkem Ziehen des Handzuges die Auslaßv entile offen hält, und es wird eine Vorrichtung vorgesehen, mittels deren die Sperrung der Auslaßorgane aufgehoben werden kann, wobei diese letztgenannte Vorrichtung mittels einer besonderen Betätigungsvorrichtung oder mittels der Betätigungsvorrichtung für die A.uslaßorgane bedient werden kann. Auf der Zeichnung ist die Auslösevorrichtung in zwei Ausführungsformen schematisch dargestellt.
Abb. i zeigt die Ausführungsform mit besonderer Betätigungsvorrichtung für die Aufhebung der Sperrung der Auslaßorgane.
Abb. 2 zeigt die abgeänderte Ausführungsform, die für die Bedienung der Auslaßorgane und für die Aufhebung der Sperrung derselben in der Gebrauchslage nur eine Bedienungsvorrichtung besitzt.
In dem Gehäuse b der Auslösevorrichtung befinden sich die Ventile d, c und r, die die im Steuerventil befindlichen Auslaßöffnungen der Steuerkammern A, der 'Bremsluftbehälter R und Bremszylinder C überwachen.
Die Spindeln der Ventile, von denen diejenige des den Steuerkammerauslaß überwachenden Ventils a in bekannter Weise länger-"ist als die anderen, um bei der Beseitigung von .Überladung der Bremse das Ansprechen von c und r zu verhüten, befinden sich im Bewegungsbereich eines in senkrechter Richtung verschiebbaren Balkens d, dessen Verschiebung mittels der Führungsstange e erfolgt. Die Führungsstange e wird durch den bei Auslöseventilen bekannten, nach beiden Seiten hin schwenkbaren Hebel f angehoben, von dessen freiem Ende j e ein Handzug zu den beulen äußeren Längsträgern des Fahrzeuges führt. Die Führungsstange e besitzt eine Rast g, die so angeordnet ist, daß bei angehobenen Auslaßventilen a; c, y eine Klinke in sie einzufallen vermag, wodurch die angehobene Führungsstange e gesperrt wird. Die Klinke lt wird durch einen Kolben, eine Membrane i o. dgl. bewegt, der durch den Druck des Hilfsbehälters B bzw. durch den Druck desjenigen Behälters im Sinne des Einrückens der Klinke beaufschlagt wird, der während des Auslösevorganges am längsten Druckluft enthält. Eine Feder k ist für die Rückstellung des Kolbens i und der Klinke lt vorgesehen. Von dem mit Druckluft gefüllten Raum des Gehäuses a führt ein Kanal L in den die Feder k enthaltenden Raun. Dieser Kanal wird durch ein Ventil na für gewöhnlich geschlossen gehalten, und der Federraum ist durch einen Drosselkanal sa mit der freien Luft verbunden.
Bei der Ausführungsform nach Abb. i wird das Ventil in mittels eines besonderen Hebels o bedient, der gleichfalls von beiden Fahrzeugseiten aus bewegt werden kann.
Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 erfolge die Bedienung des Ventils m mittels des Hebels f.
Zu diesem Zweck ist die Führungsstange e geteilt und besitzt eine drehbar gelagerte Klinke p, die bei der Aufwärtsbewegung der Führungsstange e die Stoßstange q des Ventils m im Sinne des öffnens dieses Ventils vefschiebt, bei der Abwärtsbewegung aberwirkungslos über sie hinweggleitet, indem sie dabei nach oben ausgeschwenkt wird.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist die folgende: Ist bei der Ausführungsform nach Abb. i die Auslösevorrichtung betätigt worden und sind durch Einfallen der Klinke h in die Rast g die Auslaßventile c, a und r in der Öffnungsstellung gesperrt und soll die Entlüftung unterbrochen werden, so, wird der Hebel o bewegt. Dadurch öffnet sich das Ventil m, Hilfsbehälterluft bzw. Luft aus dern Behälter, der während des Auslösevorganges am längsten Druckluft enthält, tritt in die Federkammer; sobald unter Berücksichtigung der Wirkung der Feder k der auf die rechte Seite des Kolbens i wirkende Druck den auf die linke Seite des Kolbens.. wirkenden Hilfsbehälterdruck übersteigt, wird die Klinke lt aus der Rast g herausgezogen, und die Ventile a, c und r schließen sich unter der Wirkung ihrer Belastungsfedern zuzüglich des in den von diesen Ventilen überwachten Räumen herrschenden Druckes.
Da die Federkammer nur ein geringes Fassungsvermögen besitzt, tritt diese Wirkung unmittelbar nach der Betätigung des Hebels o ein. Die. Federkammer entleert sich darauf durch die Drosselbohrung n.
Die Wirkung der Vorrichtung nach Abb. a ist entsprechend.

Claims

PATCNTANSPRÜcHr: i. Auslösevorrichtung für Druckluftbremsen, bei der bei schwachem Ziehen am Handzug die Auslaßüberwachungsorgane für die-. mit Druckluft gefüllten Räume der Bremse (Steuerkammern, Bremszylinder, Bremsluftbehälter bzw. Hilfsluftbehälter) beim Freigeben des Handzuges wieder in die Verschlußlage zurückkehren, bei starkem Ziehen aber bis zur völligen Entlüftung der genannten Räume in der Öffnungsstellung gesperrt gehalten werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsvorrichtung (e, d) für die Ventile unter dem Einfluß einer Sperrvorrichtung (i, h, g) steht, die mittels einer Lösevorrichtung (m) willkürlich wirkungslos gemacht werden kann.
2. Auslösevorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösevorrichtung (m) eine besondere Betätigungsvorrichtung (o, Abb. i) besitzt, die unabhängig vom Handhebel (f) der Auslaßventile (c, a, r) betätigt werden kann.
3. Auslösevorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufhebung der Sperrung der geöffneten Auslaßorgane (c, a, r) mittels der zur Betätigung der Auslaßorgane vorgesehenen Vorrichtung (f, p, Abb.2) bewirkt wird.
4. Auslösevorrichtung nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß.die Aufhebung der durch starkes Betätigen des Handzuges bewirkten Sper-. rung der Auslaßorgane in deren CSffnungsstellung durch die Zerstörung des Druckunterschiedes bewirkt wird, der die Sperrung der geöffneten Auslaßorgane verursacht.