DE577789C - Schalter, dessen die Schalterpole tragender Isolierkoerper den Unterbrechungsstellennahe entlang gefuehrt ist - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Schalter, insbesondere einen solchen für höhere Spannung, dessen die Schalterpole tragender Isolierkörper den Unterbrechungsstellen nahe entlang geführt ist. Die Schaltstücke oder die den Strom von den Schaltstücken abnehmenden Teile eines derartigen Schalters können entweder auf einem gemeinsamen Isolierkörper befestigt oder auch in ein gemeinsames Isolierrohr eingebaut sein. Diese Bauart hat den Vorzug großer Einfachheit.

Bei derartigen Schaltern besteht die Möglichkeit eines Stromüberganges nach der Unterbrechung, der durch den Isolierkörper vermittelt wird, welcher den Unterbrechungsstellen nahe entlang geführt ist, da sich über seine Oberfläche leicht Kriechwege ausbilden können. Bei keramischen Isolierstoffen muß außerdem damit gerechnet werden, daß Haarrisse und Sprünge auftreten, die infolge ihrer hygroskopischen Eigenschaften Feuchtigkeit aufnehmen, welche den Stromübergang bewirkt. Liegt die Unterbrechungsstelle innerhalb eines Rohres, so kann in Ermangelung des genügenden Luftwechsels durch die Luft in der Unterbrechungsstelle selber ein Stromübergang nach dem Öffnen des Schalters stattfinden. In allen diesen Fällen muß man also damit rechnen, daß trotz geöffnetem Schalter das abgetrennte Leitungsende Spannung erhält.

Um diesen Nachteil zu beseitigen, wird nach der Erfindung in den zwischen den Schalterpolen sich erstreckenden Teil des Isolierkörpers, der den Unterbrechungsstrecken des Schalters nahe entlang geführt ist, oder in dessen Oberfläche ein leitender erdbarer Teil eingeschaltet, der erst nach vollzogener Unterbrechung oder im letzten Teil des Unterbrechungsvorganges geerdet wird.

Hierdurch ist die Ausbildung von Kriechströmen von dem unter Spannung bleibenden Schaltstück nach dem abgeschalteten Schaltstück mit Sicherheit verhindert. Ein so ausgerüsteter Schalter ist hinsichtlich der Sicherheit, mit der die Isolierung der abgeschalteten Leitung bewerkstelligt ist, einem Schalter mit allseitig frei liegender Luftisolationsstrecke gleichwertig.

• Man kann, auch solche Metallteile des Schalters zur Erdung verwenden, die bei geschlossenem Schalter Strom führen oder Spannung haben oder in der Nähe solcher strom- oder spannungführender Teile liegen. Eine besonders zweckmäßige weitere Ausgestaltung der Erfindung ergibt .sich für einen Schalter mit Mehrfachunterbrechung, dessen-Unterbrechungsstelle durch leitende Strom-

*) Von dem Patentsitcher ist als der Erfinder angegeben worden:

Oskar Bur on in Neu-Bötzow.

brücken in Reihe geschaltet sind, dadurch daß eine leitende Strombrücke geerdet wird Die Erdung kann zweckmäßigerweise selbsttätig vor sich gehen und durch das Schaltgestange bewerkstelligt werden.

In den Abbildungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.

Abb. ι und 2 zeigt einen Längsschnitt und einen Querschnitt durch einen Schalter, bei to. dem auf einem Isolierrohr 10 ringförmige Stromanschlußstücke 11 und 12 befestigt sind. 13 und 14 ist die Stromzuleitung bzw. Stromableitung vom Schalter. Ein leitender Metallstab 15, der einen Isoliergriff 16 hat, mit dessen Hilfe er in das Rohr 10 eingeschoben werden kann, bewirkt den Kontaktschluß zwischen den Schaltstücken 17 und 18, die durch Federn 19 gegen die Mitte gedrückt werden. 20 und 21 sind leitend miteinander verbundene Metallringe, die an der Außenseite und an der Innenseite des Isolierrohres 10 befestigt sind. 22 ist eine Erdungsleitung, 23 ein Erdungsschalter. 24 ist die Erde.

Bei geschlossenem Schalter ist der Erdungsschalter 23 offen. Wenn der Metallstab 15 bei seinem Isoliergriff aus dem Rohr herausgezogen wird, wird der Stromkreis unterbrochen. In unmittelbarer Nähe der zwischen den Schaltstücken 17 und 18 gebildeten Unterbrechüngsstelle liegt nun die Oberfläche des Isolierrohres 10. Hierauf wird der Erdungsschalter 23 geschlossen, so daß die leitenden Ringe 20, 21 weiche gewissermaßen in die Oberfläche des Isolierrohres eingeschaltet sind, geerdet werden. Kriechströme, die sich vom spannungführenden Schaltstück aus längs der Oberfläche des Isolierrohres ausbilden, werden nunmehr zur Erde abgeleitet. In der Abb. 3 ist als weiteres Ausführungsbeispiel ein Schalter mit Zweifachunterbrechung dargestellt. Die erste Unterbrechungsstelle liegt in dem Isolierrohr 25, die zweite in dem Isolierrohr 26. An den Isolierrohren sind die Stromanschlußstücke 27 bzw. 28 und die feststehenden Schaltstücke 29 und 30 befestigt. Dem Stromanschlußstück 27 wird der Strom zugeführt, aus 28 wird er abgenommen. Die Schaltstücke 29 und 30 sind durch die Strombrücke 31 in Reihe geschaltet. 32 und 33 sind die beweglichen Schaltstifte, die mit den Schaltstücken 29 und 30 Kontakt machen können und aus denen der Strom durch die Stronianschlußstücke 27 und

28 abgenommen wird. Sie sind mit Hilfe von Isolierstangen 34, 35 auf der Schalttraverse 36 befestigt. 37 ist ein eiserner Rahmen, in den die Isolierrohre 25, 26 eingesetzt sind. 38 ist eine an die Strombrücke 31 angeschlossene Erdungsleitung, 39 ein Erdungsschalter, 40 ist die Erde.

Beim Öffnen des Schalters erfolgt die Unterbrechung an den zwei hintereinandergeschalteten Unterbrechungsstellen, welche durch den Schaltstift 32 und das Schaltstück

29 einerseits, durch das Schaltstück 30 und den Schaltstift 33 anderseits gebildet werden. Sobald sich der Schalter geöffnet hat, wird der Erdungsschalter 39 zweckmäßigerweise selbsttätig durch das Schaltgestänge geschlossen. Durch die Erdung der Strombrücke 31 ist nun in einfacher Weise erreicht, daß Kriechströme, die vom spannungsführenden Stromanschlußstück ^ ausgehen und sich längs der Oberfläche des Isolierrohres 25 ausbilden, zur Erde abgeleitet werden.

Die Erfindung ist sinngemäß auch in den Fällen anwendbar, wo dieser feste Isolierkörper nicht der ganzen Unterbrechungsstrecke, sondern nur einem Teil nahe entlang geführt ist. Auch dann, wenn der Isolierkörper nicht selber der Träger der Schaltstücke ist, sondern nur in ihrer Nähe liegt, ist die Anwendung der Erfindung gegeben.

Claims (3)

1. Patentansprüche: _g

   i. Schalter, dessen die Schalterpole tragender Isolierkörper den Unterbrechungsstellen nahe entlang geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß in den zwischen den Schalterpolen sich erstreckenden Teil des Isolierkörpers oder dessen Oberfläche ein leitender erdbarer Teil eingeschaltet ist, der erst nach vollzogener Unterbrechung oder im letzten Teil des Unterbrechungsvorganges geerdet wird.
2. 2. Schalter nach Anspruch 1 mit Mehrfachunterbrechung, dessen Unterbrechungsstellen durch leitende Stronibrükken in Reihe geschaltet sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine leitende Strombrücke geerdet wird.
3. 3. Schalter nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Erdung selbsttätig durch das Schaltgestänge erfolgt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen