DE577764C - Verfahren zur Umwandlung von Polysacchariden - Google Patents

Description

• Verfahren zur Umwandlung von Polysacchariden In dem Hauptpatent 56o 535 ist ein Verfahren zur Umwandlung von Polysacchariden oder solche enthaltenden Stoffen beschrieben, bei dem diese ohne wesentlichen Wasserzusatz bei niederen Temperaturen so lange mit hochkonzentrierter oder wasserfreier Flußsäure in flüssigem oder gasförmigem Zustand behandelt werden, bis die erhaltenen Umwandlungsprodukte auch nach Entfernung der Flußsäure praktisch in Wasser löslich sind.
• Es wurde nun gefunden, daß dieses Verfahren vorteilhaft in der Weise ausgeführt wird, daß man gasförmigen Fluorwasserstoff in Mischung mit inerten Gasen auf das zu behandelnde Material zur Einwirkung bringt.
• Läßt man z. B. zwecks Verzuckerung von Holz auf Sägemehl unverdünnten Fluorwasserstoff in gasförmigem Zustand einwirken, so schrumpft das Sägemehl an den Stellen, an die der Fluorwasserstoff zuerst gelangt, schnell zusammen. Es bilden sich Nester, die unverzuckertes Material einschließen und eine weitere Einwirkung des Fluorwasserstoffs verhindern. Verwendet man dagegen ein Gemisch von beispielsweise gleichen Volumteilen Fluorwasserstoff und Luft, so dringt der Fluorwasserstoff in das zu verzuckernde Material vollständig ein, ehe es zusammenschrumpft. Es wird infolgedessen eine erheblich höhere Ausbeute an wasserlöslichen Produkten erzielt.
• Es ist beim Arbeiten nach dem Verfahren des Hauptpatents demnach auch nicht notwendig, den durch Verdampfung unter Überleiten eines indifferenten Gasstroms aus dem umgewandelten Material frei, gemachten Fluorwasserstoff zuerst zu kondensieren, um ihn für einen neuen Umwandlungsprozeß zu verwenden; man kann vielmehr das bei der Verdampfung entstehende Gemisch von Fluorwasserstoffdampf und inertem Gas, gegebenenfalls nach Kühlung, unmittelbar auf frisches Material einwirken lassen.
• Wie sich beispielsweise gezeigt hat, wird der zweckmäßig unter allmählichem Erwärmen des verzuckerten Materials bis auf ungefähr i oo° und unter gleichzeitigem Hindurchblasen eines Luftstromes aus der behandelten Masse entfernte Fluorwasserstoff, der durch einen großen überschußt Luft verdünnt ist, nach Abkühlung des Gasgemisches von frischem Holz praktisch vollständig aufgenommen und mit vorzüglichen Erfolg zur Verzuckerung verwertet.
• Es ist bereits vorgeschlagen worden, angefeuchtetes cellulosehaltiges Pflanzenmaterial zwecks Verzuckerung zunächst mit gasförmigen Säuren, z. B. Salzsäure oder Flußsäure, evtl. in Gegenwart von indifferenten Gasen, so lange zu behandeln, bis das Cellulosematerial gequollen, aber nicht gelöst ist, und nach Entfernung der gasförmigen Säure durch Ausblasen usw. die zurückbleibende schleimige Masse mit verdünnter Säure zu verzuckern. Bei vorliegendem Verfahren wird dagegen mit trockenem Material gearbeitet, und außerdem erfolgt die Einwirkung der mit inerten Gasen verdünnten Flußsäur e so lange, bis wasserlösliche Produkte erhalten werden. Dies hat vor allem zur Folge, daß man höhere Ausbeuten und bessere Produkte erzielt und den Fluorwasserstoff leichter und vollständiger wiedergewinnen kann.

Claims (1)

1. PATENTnwsrizüCiit.: i. Weiterbildung des Verfahrens des Hauptpatents 56o 535, dadurch gekennzeichnet, daß man gasförmigen Fluorwasserstoff in Mischung mit inerten Gasen auf das zu behandelnde Material zur Einwirkung bringt. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man den aus der Reaktionsmasse durch Verdampfen unter Überleiten eines indifferenten Gasstromes ausgetriebenen Fluorwasserstoff unmittelbar ohne Abtrennung aus dem Gasgemisch von neuem für das Verfahren verwendet.