DE574504C

DE574504C - UEber- oder Untersetzungsgetriebe mit festem UEbersetzungsverhaeltnis

Info

Publication number: DE574504C
Application number: DED57149D
Authority: DE
Original assignee: MASCHB; Friedrich Deckel Praezisions Mechanik und Maschinenbau
Current assignee: MASCHB; Friedrich Deckel Praezisions Mechanik und Maschinenbau
Priority date: 1928-12-01
Filing date: 1928-12-01
Publication date: 1933-04-13

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AB 13. APRIL 1933

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47h GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Dezember 1928 ab

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Über- oder Untersetzungsgetriebe mit festem Übersetzungsverhältnis und zwei gleichachsig angeordneten Wellen, bei dem die Leistungsübertragung durch exzentrisch bewegte Zwischenglieder erfolgt, die sich an einer wellenförmigen Führungsbahn abstützen und dadurch eine zweite Drehbewegung erfahren. Es ist bekannt, bei derartigen Getrieben als Zwischenglied einen auf einem Exzenter der schnellen Welle gelagerten Rollenkranz zu verwenden, dessen Rollenzahl um eins kleiner ist als die Zähnezahl der Führungsbahn und der seine fortschreitende Bewegung durch Mitnehmer auf die langsame Welle überträgt. Diese Führungsbahn wurde aber empirisch hergestellt und durch allmähliches Anpassen auf eine einigermaßen richtige Form gebracht. Die Erkenntnis, daß es sich bei diesen Bewegungsvorgängen um Zykloidenbahnen handelt, hat vollständig gefehlt, und es war nicht möglich, praktisch brauchbare Kurven herzustellen. Falls nämlich die Kurvenbahnen eines solchen Getriebes empirisch hergestellt werden, kann von einem einwandfreien Lauf, einer langen Lebensdauer oder gar von einer wirtschaftlichen Fabrikation keine Rede sein. Die Möglichkeit, diese Bedingungen zu erfüllen, wird nur durch maschinelle Herstellung der Kurvenbahnen gegeben, und diese wiederum ist nur möglich, wenn die. Entstehungsgesetze und Variationsmöglichkeiten dieser Kurven klar erkannt sind. Der vorliegenden Erfindung gemäß wird dementsprechend die zur Führung des Rollenkranzes dienende Bahn nach einer geschlossenen Zykloide bzw. Äquidistanten zu einer solchen Kurve geformt.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt

Abb. ι einen Längsschnitt durch das Getriebe, während

Abb. 2 einen Querschnitt nach der Linie A-B in Abb. 1 darstellt. In den

Abb. 3 und 4 sind zwei Beispiele von Zykloidenformen gezeigt.

Die schnell laufende Welle 1 trägt auf einem Exzenter 2 unter Vermittlung von Wälzkörpern 3 das Zwischenglied 4, das sich mittels Rollen S an der Führungsbahn 6 abstützt und dadurch eine fortschreitende Bewegung erfährt, die durch Mitnehmer 7, welche mit der Bohrung 8 der Scheibe^ zusammenarbeiten, auf die langsam laufende Welle 9 übertragen wird. Diese Welle ist in dem Gehäuse 10 gelagert, während die Welle 1 in dem Deckel 11 des Gehäuses und in der Welle 9 gelagert ist. Die Führungsscheibe 6 ist dabei zwischen den beiden Gehäuseteilen 10 und 11 festgeklemmt. Sie ist an ihrem inneren Umfang nach einer Äquidistanten zu einer geschlossenen Zykloide ausgebildet und beispielsweise mit zehn Zähnen versehen, wobei ein Zahn durch je eine volle Umdrehung des erzeugenden Rollkreises auf dem Grundkreis entstanden ist. Damit stets sämtliche Rollen S des Zwischengliedes 4 mit der Scheibe 6 in

Eingriff bleiben, muß die Anzahl der Rollen stets um eins größer oder kleiner sein als die Zähnezahl der Führungsscheibe; im ersten Falle ist der Drehsinn der beiden Wellen gleich, im zweiten Falle entgegengesetzt gerichtet. Bei dem gewählten Beispiel ist die Zahl der Rollen mit neun angenommen; da die Führungsbahn zehn Zähne aufweist, drehen sich die beiden Wellen ι und 9 also entgegengesetzt. Die Anzahl der Mitnehmer 7 ist innerhalb praktischer Grenzen beliebig; der Durchmesser der Bohrungen, mit denen sie' zusammenarbeiten, ist jedoch bestimmt und muß um die doppelte Exzentrizität des Exzenters 2 größer sein als der Durchmesser der Mitnehmer selbst. Im vorliegenden Falle sind sechs Mitnehmer gezeichnet.

Der Form der Führungsscheibe 6 können

verschiedene Zykloiden zugrunde gelegt werden; die Abb. 3 zeigt eine reine Hypozykloide, während in Abb. 4 eine im Verhältnis 1 : 0,6 verkürzte Hypozykloide dargestellt ist.

In dem Grundkreis K rollt der Rollkreis R und erzeugt mit dem Punkt P die Hypozykloide Z. In einem Abstand, der dem Radius der Rollen 5 entspricht, ist zur Zykloide Z eine Äquidistante A gezeichnet, nach welcher die Führungsscheibe 6 geformt ist. In dem Fall der Abb. 3 liegt der erzeugende Punkt P auf dem Umfang des Rollenkreises R; die hierbei entstehende Zahnform ist ungünstig. Ferner liegen die Punkte der Kurve, welche die Kraft übertragen, während eines Teiles der Rollkreisbewegung sehr nahe beieinander, so daß die entsprechenden Stellen der Scheibe 6

Claims

Patentanspruch:

unverhältnismäßig lange der Druckbelastung unterliegen. In der Abbildung ist dies durch Eintragung der Kurvennormalen für je 30⁰ der relativen Rollkreisbewegung kenntlich gemacht.

Es ist daher zweckmäßig, die verkürzte Kurvenform zu verwenden, welche dann entsteht, wenn der Abstand r\ des erzeugenden Punktes von der Rollkreismitte kleiner ist als der Rollkreisradius r. Bei dem Beispiel

der Abb. 4 ist das Verhältnis -f- zu -¹— gewählt worden. Dann werden die Verhältnisse, wie ohne weiteres aus den Abbildungen zu ersehen ist, wesentlich günstiger.

Es ist natürlich nicht notwendig, daß das Gehäuse festgehalten wird und beide Wellen sich drehen, sondern es können auch die für Planetengetriebe allgemein bekannten Umkehrungen angewandt werden.

Über- oder Untersetzungsgetriebe mit festem Übersetzungsverhältnis, zwei gleichachsig angeordneten Wellen und einem exzentrisch bewegten Rollenkranz, der sich an einer Führungsbahn abstützt und seine fortschreitende Bewegung durch Mitnehmer auf die langsame Welle überträgt, wobei seine Rollenzahl um eins kleiner ist als die Zähnezahl der Führungsbahn, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbahn nach einer Äquidistanten zu einer verkürzten geschlossenen Hypozykloide geformt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen